Dunedin City

Start bei wolkenlosem Himmel. Für wenige km muss ich zurück auf den Highway, bevor die Küstenstraße nach Kakanui abzweigt. Gleich nach dem Dorf führt die Straße steil bergan auf immerhin etwa 150m. Oben angekommen bietet der Puketeraki-Lookout herrliche Ausblicke auf die Buchten der Umgebung. Danach senkt sich die Straße im stetigen Auf und Ab allmählich wieder auf Meereshöhe, wobei die Zwischenanstiege teilweise ebenfalls sehr steil sind. Ich passiere Seacliff und Warrington bevor ich erneut auf den Highway gelange. Wieder kann ich ihn kurz darauf verlassen. Pause in Waitati. An der Abzweigung bieten gleich zwei Cafés ihre Speisen und Getränke an. Und beide sehen einladend aus. Ich bestelle eine Quiche mit Salat. Sehr lecker aber nicht unbedingt ne Radlerportion. Deshalb braucht's danach noch einen Cappuccino samt ordentlichem Stück Kuchen.

Gleich nach dem Stopp geht's in die Berge. Immerhin fast 400hm aber gut machbar, konstante Steigung über etwa 6km und obwohl wolkenlos ist es nicht zu heiß. Von oben bieten sich herrliche Ausblicke erst auf Port Chalmers später auch auf Dunedin.
Lange Abfahrt. Am Stadtrand beginnt gleich eine großzügige Radspur, die mich sicher in die Innenstadt bringt. Dann wird's etwas undurchsichtig aber ich finde den Weg. In der High Street muss ich nochmal ordentlich in die Pedale treten. Die Straße ist steil und ich muss zur Nr 296 hoch. Das vornehm klingende Chalet Backpackers ist schwer in die Jahre gekommen, war mal Hospital, hat aber Charme. Ich hab' ein kleines Zimmer für mich. Gefällt mir.

Beim Abendessen treffe ich zwei junge Frauen auf Weltreise, Ende offen. Sind eigentlich jeweils alleinreisend. Haben sich aber in Neuseeland kennengelernt und jetzt für ne Weile zusammen unterwegs. Außerdem eine Holländerin die mit ihrer Schwester, die in Neuseeland lebt, die Südinsel entdeckt. Angebot auf ein Gläschen Wein kann ich nicht ablehnen. Eigentlich war ein abstinenter Abend im Programm 🤷🏻‍♂️ Und junger Däne. Sympathisch aber schweigsam.

16.1., 1. RUHETAG

Gemütlicher Tag. Lange gefrühstückt. Planungen, Buchungen für die nächsten Tage. Wartung Fahrrad. Am späten Nachmittag mache ich mich auf zu einem Stadtbummel. Später treffe ich mich mit Kim, der auch in Dunedin "gelandet" ist, in seinem Hostel. Neben dem Bartresen steht sein Rad. Blitzblank geputzt. Respekt, da kann ich nicht mithalten. Später gesellt sich Kane von der Nordinsel dazu, der eine Weile fasziniert unsere translatorgestützte Unterhaltung verfolgt hat. Wir schalten von deutsch-koreanisch um nach koreanisch-englisch und haben Spaß. Kane zeigt begeistert Fotos von seinem E-Bike. Wir lächeln milde. Aber immerhin fährt er damit jeden Tag 25km ins Büro ☝️

17.1., 2. RUHETAG

Heute habe ich eine Bustour gebucht. Ein Kleinbus holt mich ab. Es steigen noch 2 Leute zu: Maria, brasilianischstämmig, in USA lebend und ihr Neffe der in Sao Paulo lebt. Kleingruppe also. Das erweist sich als praktisch, weil John, pensionierter Schuldirektor und Tour Guide, sehr gut auf alle Wünsche und Fragen eingehen kann und dies auch mit sichtlichem Vergnügen tut.
Erstes Ziel: Larnach Castle auf der Otago Peninsula. Auf dem Weg dahin schöne Ausblicke auf Otago Habour. Hübsches Schloß mit spannender Geschichte seines ersten Eigentümers samt Familie. Larnach, Australier mit schottischen Wurzeln. Erfolgreicher Banker und in weiteren Geschäften.
Mehrere Ministerämter. 3x verheiratet. 3. Frau, 25 Jahre jünger. Betrügt ihn mit seinem Sohn. Larnach erschießt sich deshalb und weil zwischenzeitlich auch in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Söhne und Töchter streiten über das Erbe usw. Drama mit Stoff für eine mehrteilige Soap. Derartig background-angereichert durch das Schloss zu gehen hat schon nochmal ne andere Qualität als einfach nur das Bauwerk zu bestaunen. John macht das jedenfalls sehr gut.
Dann Bootstour. Es gibt Robben, Komorane, Pinguine, Albatrosse (Royal Southern Albatross mit beachtlicher Flügelspannweite von über 3m) zu sehen.
Während Maria und ihr Neffe noch eine weitere Besichtigung gebucht haben, werde ich zurück nach Dunedin gefahren.
Einkauf. Mit einem Rosé im Stadtzentrum lasse ich die Tageserlebnisse sacken.Meer informatie