Rheinsteig

July 2022 - September 2023
Der Rheinsteig ist ja allgemein bekannt. Ich schreibe über unser Abenteuer auf dem Trail. Read more
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  • Heute wählen wir das Risiko

    Yesterday in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Nicht alles ist ernst gemeint und mit einem Augenzwinkern zu verstehen. In diesem Sinne wurde ich durch Gewittergrollen wach, stand auf und ging zum Fenster. Es regnete aber der Himmel war in bunte Farben gekleidet. Zum Glück hatten wir die Drohnenaufnahmen von Pfalzgrafenstein schon vor zwei Tagen gemacht. Heute Früh wäre das nicht möglich gewesen. Ich begann meine Sachen schon einmal zu packen während Soulboy nun auch aufgestanden war. Wir machten uns fertig und waren so ziemlich die ersten beim Frühstück. Das fiehl heute sehr ausgiebig aus und wir ließen uns auch sehr viel Zeit dabei. Wir hätten ja gerne für die kommende Nacht oder morgen nochmals ein Zimmer gebucht. Es ist ja kein Problem mit dem Zug hin und her zu fahren und an dem Punkt weiter zu laufen, an dem man aufgehört hatte. Aber es war nichts mehr frei. Also gab es für diese Nacht nur die Möglichkeit irgendwo draußen zu schlafen. Einzig das Wetter könnte uns einen Strich durch die Rechnung machen.
    So verließen wir die Jugendherberge und gingen vorerst noch in ein kleines Lebensmittelgeschäft. Die Verkäuferin dort bedauerte uns sehr, da wir es bei dem Wetter nicht einfach haben sollten. Der Regen hatte aufgehört und es war sehr schwül geworden. Der Wasserdampf stieg auf und durchnässte uns zusätzlich.
    Da wir in Kaub gestern direkt abgestiegen waren, mussten wir als erstes noch eine kleine Zusatzrunde einlegen um den Weg zu komplettieren. So ging es wieder mitten durch das Gelände der Jugendherberge und nochmals durch den Ort, bevor uns eine Straße steil nach oben führte. Und weil es so schön war nochmals Richtung Norden um dann vor der Burg Gutenfels endgültig nach Süden abzubiegen. Vor der Burg machten wir noch ein paar Drohnenaufnahmen und dann ging es weiter Richtung Hessen.
    Die nächste Flussbiegung und der letzte Blick zurück auf Kaub und die Burg Pfalzgrafenstein. Das Wetter wurde wieder besser und uns kamen des öfteren Wanderer entgegen. Soulboy mutmaßte, es seien Hotelwanderer, da uns jedesmal beim vorbeigehen eine Duftwolke aus Deodorant und frisch gewaschener Wäsche entgegen kam. Bevor wir die Landesgrenze zwischen Rheinland Pfalz und Hessen erreichten ging es steil bergab. Dieses Mal freuten wir uns darüber es leichter zu haben als die, welche uns keuchend entgegen kamen. Wir hatten da immer einen Spruch wenn uns sowas passierte. Wenn wir uns mit den schweren Rucksäcken den Berg hochkämpften bezeichneten wir die Situation so, dass wir vom Weg rektal genötigt wurden. Oder um es mit der Sprache der Gosse zu sagen, wir wurden in den Arsch gefickt! Dieses Mal wurden die anderen in den Arsch gefickt und das erfreute uns doch sehr!
    So erreichten wir die Grenze und verewigten uns in einem Buch. Dann ging es zum Grenzvogt. Für Soulboy ein Mythos. Denn jedesmal als er vorbei kam war hier geschlossen. Aber wir hatten Glück, bekamen etwas kaltes zu trinken durften ein NST Schild an der Hütte anbringen. Mittlerweile war es verdammt heiß geworden und die Sonne brannte unerbittlich auf uns herunter. Wir umliefen Lorchhausen und machten an der Ruine Nollig oberhalb von Lorch nochmals eine Pause. Dann stiegen wir hinab. Unten angekommen machten wir uns auf den weiten Weg zum Supermarkt, welcher sich am Ortsende befand aber eben nicht auf unserem Weg. In Hikertrash Manier aßen wir auf dem Parkplatz ein Eis und erfreuten uns kalter Getränke. Dann ging es den ganzen Weg wieder zurück. Als wir uns an den Anstieg machten grollte es in der Ferne am Himmel. Oben an einer Bank angekommen wollte ich unbedingt eine Timelapse vom Sonnenuntergang hinter der Ruine Nollig machen. Aber das Wetter war unberechenbar. Vom Westen kam das Gewitter über den Rhein gezogen. Soulboy reichte mir meine Regenjacke und meinen Schirm, damit ich die Kamera schützen konnte. Wir hatten so viel Glück, denn wir waren am Rande des Gewitters und als es aufgehört hatte zu regnen wussten wir nicht was wir zuerst filmen sollten. Das Licht und die Farben der Wolken waren unglaublich schön. Hinter uns ein Regenbogen. Der Lohn dafür es gewagt zu haben hier oben zu bleiben und abzuwarten. Wir blieben noch bis es dunkel geworden war und machten uns mit Stirnlampen auf den Weg. Eine eher dürftige Hütte war unser Ziel. Soulboy in seinem Mückenshelter auf dem Boden und ich dahinter auf der Bank. Was für ein Tag.
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  • Königlich….

    April 8 in Germany ⋅ ☁️ 24 °C

    …. sollte für heute das Motto sein, denn für uns stand heute die Königsetappe des Rheinsteiges auf dem Plan. Ein tollkühner Plan? Sollten wir das trotz der Filmarbeiten schaffen? Schließlich hatten wir ja heute einige Höhenmeter vor uns und das ging gleich am Anfang schon los. Dazu wurden für heute Temperaturen um die 35 Grad Celsius vorhergesagt. Also hieß es früh aufstehen. Wir nutzten die Toiletten und sanitären Anlagen. Beim Frühstück fackelte ich beinahe unseren Tisch ab. Ich goß den Spiritus ohne abzumessen in den Kocher und erwischte wohl ein paar Tropfen zu viel. Nachdem mein Wasser kochte nahm ich den Topf vom Kocher. Irgendwie stieß ich an den Kocher der noch brannte und brennender Spiritus trat aus. Sofort stand eine Ecke des Tisches in Flammen. Soulboy beförderte den brennenden Kocher auf die Wiese welche ebenfalls gleich in Flammen stand. Jetzt sollten wir rasch handeln. Mit dem Trinkwasser aus unseren PET Flaschen löschten wir den Brand. Zum Glück hatte uns niemand gesehen und nun passte die Optik des Tisches auch zum Rest der Einrichtung des Campingplatzes. Es war aber nicht wirklich sehr viel zu sehen. Auf jeden Fall waren wir Beide jetzt wach. Wir packten zusammen und wollten nach dem Vorfall dieses Etablissement schnellstmöglich verlassen. An Soulboys Auto, welches er letzten Sonntag direkt vor dem Campingplatz geparkt hatte, füllten wir noch ein wenig Proviant sowie NST Schilder und Nägel auf.

    Gegen 6 Uhr machten wir uns an den ersten Aufstieg. Zum Glück im Schatten und bei moderaten Temperaturen. Oben angekommen filmten wir ausgiebig. Ich flog von dort mit der Drohne zur Loreley, welche etwa 2 Kilometer Luftlinie entfernt war. Auf dem Rückweg dann gleich noch einige Aufnahmen der Burg Katz und dann machten wir uns wieder auf den Weg. Nach einer Ehrenrunde auf dem Plateau stiegen wir wieder ab nach Sankt Goarshausen. Dies war der Abschnitt den wir laut Aussage des Campingplatz Besitzers und gleichzeitig tollen Wanderfühers hätten auslassen sollen. Bloß nicht. Der Blick zur Loreley. Burg Maus an der wir gestern vorbei gekommen waren. Burg Rheinfels von der ich gestern Abend eine Timelapse gemacht hatte genau gegenüber von unserem Schlafplatz und Burg Katz an der wir gleich vorbei kommen würden. Einer der wohl schönsten Ausblicke am Rheinsteig.

    Wir erreichten das nächste Plateau Richtung Loreley und als wir nun endlich dort ankamen hatten wir diesen berühmten Ort ganz für uns alleine. Jedoch ist der Blick auf den Felsen von jedem anderen Ort besser als von hier oben selbst. Schnell noch eine Filmeinstellung gedreht und schon kam die erste Busladung italienische Touristen.
    Soulboy war ja nun schon öfter hier und versprach mir, dass der viel schönere Ort in der Nähe gleich kommen würde.

    Der Spitznack.

    Wir lagen gut in der Zeit und waren auch hier alleine. Und da kann man auch mal sehen wie aufwendig das Filmen sein kann. An einem Aussichtspunkt von dem man den Felsen des Spitznack mit Blick auf den Rhein besonders gut sehen konnte baute ich die Kamera auf. Soulboy war schon vorgelaufen und auf den Felsen geklettert. Ich stellte des Objektiv scharf und startete die Aufnahme. Ich nahm meinen Rucksack mit und bestieg ebenfalls den Felsen. Dann wieder zurück zur Kamera noch eine andere Einstellung und wieder zurück zum Spitznack und wieder zurück zur Kamera. Dann machten wir noch ein paar Drohnaufnahmen und begaben uns zur Felsenkanzel wo wir eine ausgiebige Pause einlegten. Ein paar Kids die sich hier auf die Bank setzen wollten drehten wieder um und mussten mit dem Spitznack vorlieb nehmen. Wir genossen den schattigen Platz. Alles in allem waren die zwei Orte etwas ganz besonderes und viel schöner als der von Touristen überflutete Ort den wir nun wieder aus einiger Entfernung sehen konnten. Aber wir schauten die ganze Zeit Rheinaufwärts und auf das was noch kommen würde.

    Die Sonne brannte von oben, als wir uns wieder auf den Weg machten.

    Später am Roßstein war die Sonne unerträglich. Wir kämpften uns nach oben ohne diesem eigentlich wunderschönen Ort größere Beachtung zu schenken. Ich filmte ein wenig mit der GoPro. Mehr nicht. Erschöpft erreichten wir die Schutzhütte Hahnenplatte und flüchteten in den kühlen Schatten. Nach einer Pause ging es weiter über Getreidefelder. Auch die nächste Hütte auf der Schwedenschanze nutzten wir für eine Pause und um Kraft für den letzten Abschnitt des Tages zu sammeln. Nach einer Weile hörten wir Stimmen. Nein, wir halluzinierten nicht. Es waren Pepe und B.L., welche uns hier eingeholt hatten. Nach einem kurzen Schwätzchen ging es weiter in die nächste Ortschaft. In Dorscheid sollte es einen Automaten mit kalten Getränken geben, wie ich im Vorfeld recherchiert hatte. Die anderen drei wollten mir nicht so recht glauben. Aber wir hatten Glück und blünderten den Automaten. Abgekühlt ging es nun nur noch bergab nach Kaub. Unten angekommen, verabschiedeten wir die beiden. Wir sollten sie zumindest auf dem Rheinsteig nicht wieder sehen. Wir gingen wieder zur Jugendherberge und checkten ein. Diesmal schien hier ziemlich viel los zu sein. Wir bekamen ein anderes Zimmer als vor zwei Tagen, aber das Prozedere war das gleiche. Wir nahmen uns jeder etwas zu trinken aufs Zimmer. Heute wollten wir aber nicht von Chips und Süßkram unser Abendessen gestalten. Also suchten wir im Internet nach Lokalitäten im Ort. Es gab eine Pizzeria und ein Weinlokal am Marktplatz. Wir entschieden uns für zweiteres. Zum Glück! Im Weinlokal gab es Burger mit Süßkartoffelpommes. Nicht ganz günstig aber Mega lecker! Wir genossen den Abend und waren froh es unter all den Umständen geschafft zu haben. Ein wirklich schöner Tag an dem der Rheinsteig sich von seiner besten Seite gezeigt hatte. Ein wenig hatte er uns auch auf die Probe gestellt aber den Gefallen hätten wir dem Superwanderführer in Sankt Goarshausen auch nicht getan.

    Dieser Tag war wirklich königlich…
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  • Die Sechs lustigen Fünf

    March 11 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Es ist kurz nach 5 Uhr als ich aufwache. Draußen wird es schon hell. Also stehe ich auf und ziehe mich an. Soulboy ist ebenfalls wach und ohne ein Wort steht er ebenfalls gleich auf. Es braucht keine Worte, denn wir wissen beide warum wir so früh aufstehen und lassen dem anderen noch etwas Ruhe. Aber es dauert nicht allzu lange, wir schauen gemeinsam aus dem Fenster und wissen, dass wir die Chance nutzen müssen. Aber um 5:15 Uhr ist trotzdem ein wenig Zeit für ein paar Blödeleien. Schnell die Drohne und die Zimmerschlüssel geschnappt und rasch durch das Labyrinth der Jugendherberge. Wir machen uns auf den Weg zum Rheinufer. Genau auf Höhe der Burg Pfalzgrafenstein platzieren wir uns dann. Wir wollen heute schon die Aufnahmen im Kasten haben, bevor wir hier wirklich vorbeikommen. Du weißt ja nie wie das Wetter in zwei Tagen ist oder ob es überhaupt die Möglichkeit gibt Aufnahmen zu machen. Ich bin trotzdem überrascht wie wenig auf den Straßen los ist. Fast eine halbe Stunde dauern die Aufnahmen. Ich fliege mehrfach im Kreis in verschiedenen Abständen um die Burg, filme sie rheinaufwärts und rheinabwärts. Ich fliege einmal fast komplett die Ortschaft Kaub entlang und überfliege die Burg. Zufrieden lande ich die Drohne wieder am Ufer. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt so früh aufzustehen und wir sollten auch Recht behalten, dass es eine gute Entscheidung war heute diese Aufnahmen zu machen. Um es vorweg zu nehmen. Zwei Tage später sollte es früh morgens zu dieser Zeit gewittern.
    Wieder zurück in der Jugendherberge beginnen wir mit dem Packen unserer Rucksäcke. Dann geht es zum Frühstück. Die Suche nach dem Frühstücksraum gestaltet sich ein wenig schwierig. Soulboy der vor drei Jahren auf seinem NST Thru-hike zum letzten Mal hier war kann sich nicht mehr erinnern wie wir dorthin kommen. Aber der ganze Bau ist auch sehr verwinkelt und irgendwie schaffen wir es dann doch. Wir beeilen uns, denn bevor wir zurück nach Kestert fahren, wollen wir noch ein paar Filmaufnahmen von der Ortschaft machen. Letztendlich müssen wir uns sputen den Zug zu bekommen. Auf halben Weg zurück steigt Düsselsieg in Sankt Goarshausen in den Zug. Er möchte uns heute begleiten und hat sein Auto hier abgestellt. Zurück in Kestert geht es natürlich den ganzen Berg wieder hoch. Wir lassen uns ein wenig Zeit, denn wir wollen bei Uschi’s einkehren. Soulboy zweifelt daran, dass wir zu früh dran sind. Aber als wir an Uschi’s Wanderstation vorbeikommen scheint schon geöffnet zu sein. Wir setzen uns an einen Tisch, welcher für uns schnell hergerichtet wurde und bestellen Schmalzbrot und alkoholfreies Zitronenweizen. Soulboy erzählt natürlich vom NST und fragt nach, ob er ein Wegschild an der Hauswand anbringen darf. Und gleich wird ein Schild genau an der Ecke an der Straße angeklebt. Perfekt! Wir erwarten, dass Pepe und B.L., welche zusammen auf dem NST unterwegs sind, uns einholen. Gerade sprechen wir darüber, als die Beiden an der Straße auftauchen. Also wird die Pause verlängert und ab nun geht es zu 5 weiter.
    Wir vergessen natürlich nicht zu filmen und bauen die drei mit in unseren Film ein.
    An einer Hütte machen wir eine weitere Pause. Danach geht es weiter bergab nach Wellmich. Aber vorher gibt es noch ein paar wunderschöne Ausblicke auf Burg Maus und das Rheintal. In Serpentinen geht es nach unten. An einer Abzweigung bei der man zu einer der schönsten Schutzhütten des Rheinsteiges gelangen kann, da sie nicht direkt am Weg liegt, möchte ich Drohnenaufnahmen der Burg Maus machen. In der Zwischenzeit gehen die Anderen zur Hütte. Eigentlich hätte ich sie mir auch gerne angeschaut, da sie im ursprünglichen Plan als Übernachtung angedacht war, aber die Filmaufnahmen waren einfach wichtiger. Als ich beschloss genügend gefilmt zu haben und die Anderen noch nicht wieder zurück waren, flog ich mit der Drohne zur Hütte. So konnte ich sie zumindest von der Luft aus sehen. Ich ließ die Drohne zurück fliegen und landen. Und als ich alles wieder zusammen gepackt hatte waren die 4 wieder zurück. Jetzt ging es ganz nach unten und gleich wieder hoch. Zum Glück lag der Aufstieg etwas im Schatten, denn es war richtig heiß geworden. Heute wurde die 30 Grad Marke geknackt. Am Tor der Burg angekommen wollten wir nochmals filmen. Sonst musste ich abwägen wie lange die Akkus der Drohne reichen würden. Da wir heute Nacht auf einem Campingplatz in Sankt Goarshausen übernachten wollten, konnten wir dort alles wieder aufladen. So beschlossen wir eine Aufnahme zu machen, indem wir uns alle mit dem Rücken im Kreis aneinander stellten, die Drohne direkt über uns schwebte und dann so weit wie möglich nach oben abhob.
    Ich wollte die Drohne wieder landen lassen. Hin und wieder war ich auch schon einmal in einer Situation in der die Drohne keine Möglichkeit hatte zu landen. Entweder war es zu uneben oder am Wasser. In solch einer Situation kann man die Drohne von unten greifen, hält sie fest und dreht sie schnell auf den Kopf. Dabei schaltet sie sich selbst aus. Das wollte ich üben und wenn mehrere Leute dabei sind geht sowas öfter mal schief. Ich kam mit einem Finger in einen Propeller und schnitt mich. B.L. gab mir gleich ein Pflaster und alles war halb so schlimm. Nun ging es weiter nach oben. Von dort gab es wieder ein paar wunderschöne Ausblicke aufs Rheintal. An einer Schutzhütte kurz vor dem Abstieg filmten wir dann noch die Interviews von Pepe und B.L. für die Doku an der Soulboy mittlerweile arbeitete und die ihr falls noch nicht geschehen hier sehen könnt. : https://youtu.be/9KoSjYk3rUg?si=JO9yEDsCpIEs_T5B

    Als wir wieder aufbrechen diskutierten wir darüber, ob wir über den kleinen Klettersteig nach Sankt Goarshausen absteigen sollten und entscheiden uns letztendlich dagegen. Es ist doch ziemlich heiß geworden und das schlaucht. Dazu kommt die ganze Filmausrüstung, welche wir mitschleppen und die es nicht einfacher macht.
    Als wir unten ankommen geht es sofort in den Supermarkt. Wir verdrücken alle auf dem Parkplatz ein Eis. Düsselsieg holt sein Auto und fährt uns alle zum Campingplatz. Wir melden uns an, bestellen noch etwas zu trinken und sitzen noch gemütlich an einem Tisch bis wir uns von den drein verabschieden. Düsselsieg nimmt Pepe und B.L. mit zurück nach Sayn, wo die Beiden in einem Hotel übernachten.
    Jetzt haben wir etwas Zeit die Umgebung zu mustern und sind beide fasziniert von der traumhaften Idylle an der man wohl kaum vorbei kann, jedenfalls nicht, wenn man Müllhalden mag.
    Wir murren über die Preise hier und können nicht verstehen, warum man so einen schön gelegenen Platz so verkommen lassen kann. Überall Bauschutt. Nichts ist einladend. Aus Frust holt Soulboy noch ein Bier und ich baue in der Zwischenzeit die Kamera auf um von der gegenüberliegenden Burgruine Burg Rheinfels eine Timelapse zu machen.
    Wir bauen unsere Zelte auf und hoffen beide einen Flecken Wiese erwischt zu haben, welche nicht vollends mit Hühnerkacke übersäht ist. Nun gesellt sich der Inhaber zu uns und beginnt uns auszufragen. Wir erhalten eine Letternei an Ratschlägen für den nächsten Tag, denn unser wohl verschollene Bruder der Familie Ludolf sagt dass er Wander oder Bergführer sei. Als Erstes und wohl Wichtigstes war die Aussage, wir sollten am nächsten Tag den Anstieg hoch zum Dreiburgenblick und der Ortschaft Patersberg auslassen, da wir sowieso danach wieder unten in Sankt Goarshausen rauskommen würden und sollten einfach unten im Ort an der Straße entlang laufen. (Macht das bloß nicht! Von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick und sieht auch zum ersten Mal die Loreley.).
    Dann sollten wir mindestens 6 Liter Wasser mitnehmen!!! (Auch daran sollte man sich nicht halten! Du kannst an der Loreley etwas trinken, dann hat es Brunnen am Weg und in Dorscheid gibt es einen Automaten mit kalten Getränken.).
    Er konnte nicht fassen, dass wir die schwere Kamera mitschleppen. Aber 6 Liter Wasser waren ok! 👌 Soulboy beruhigte ihn und sagte ihm, dass wir beide zwei sehr erfahrene Weiteanderer seien und erzählte ihm vom Nord Süd Trail. Dem Mann schlief das Gesicht ein und er wusste nicht mehr was er uns darauf hin sagen sollte.
    Wir setzen uns an den Tisch, welchen wir zu unseren Zelten gestellt hatten und diskutieren die neugewonnen Erkenntnisse aus! 😀 Wir können es kaum fassen und kommen irgendwann wieder auf den Zustand des Campingplatzes zu sprechen. Wir schauen uns im Internet die Google Bewertungen an und sind darüber wenig überrascht. So schön es auch hätte sein können würde ich hier nicht noch einmal übernachten sondern wohl weiter gehen und oben an der Hütte mein Zelt aufstellen.

    Soulboy ging zum Hauptgebäude um noch etwas zu trinken zu holen und kam für längere Zeit nicht wieder. Als er plötzlich auftauchte, schnappte er sich ein wenig seiner Ausrüstung und ging zurück. Die Dame des Hauses war wohl anwesend und ebenfalls Düsseldorferin und das verbindet. Ich hatte keine Lust mich dazuzugesellen und ging irgendwann schlafen. Soulboy kam aber auch recht bald und wir unterhielten uns noch ein wenig durch die Zeltwände. Auf dem Rhein schipperte noch das ein oder andere Schiff vorbei. Irgendwann war es still und unser Tag ging zu Ende.
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  • Trailer

    February 25 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Die Arbeiten für den Rheinsteig Film schreiten weiter voran. Und nebenbei gibt es nun auch schon neue Pläne, um das nächste Teilstück des Nord Süd Trails abzuwandern und zu filmen.

  • Filmpremiere

    February 10 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    EIN STÜCK ENTLANG DES WEGES ist der Titel einer neuen Filmreihe und „320 Kilometer gegen den Strom“ der Titel des Films über den Rheinsteig. Die Filmpremiere findet dieses Mal nicht auf dem YouTube Kanal Soultrails statt, sondern wird exklusiv bei den German Trail Days am 14. und 15. September in Bonn bei Walkonthewildside aufgeführt. Wir würden uns sehr darüber freuen, euch alle dort zu sehen. Natürlich gibt es auch wieder Workshops und vieles Neues zu entdecken.
    Der Film wird später aber auch trotzdem bei Soultrails zu sehen sein. Seit ihr schon gespannt?
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  • Der Tag danach

    February 4 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Von der Nacht und dem Sturm gebeutelt wachten wir auf. Es war kalt und windig. Ich zog mir eine lange Hose und die Daunenjacke an. Als ich danach dringend vor die Hütte musste, entdeckte ich Soulboys Sitzmatte, welche vom Sturm aus der Hütte heraus geweht, nun drohte den Abhang hinab zu fallen. Ich konnte sie noch geradeso greifen und brachte sie zu seinem zerflatterten Zelt. Dann kam auch er heraus und wir berichteten uns gegenseitig vom nächtlichen Getue. Dabei scherzte er wie toll ich es doch in der Nacht auf meinem Elfenbeinturm gehabt hatte.
    An Frühstück war hier oben nicht zu denken. Es war viel zu ungemütlich. Also packten wir zusammen und machten uns ziemlich schnell auf den Weg, denn von oben konnten wir die Reklamelichter eines Supermarktes sehen, welche uns auch schon am gestern Abend aufgefallen waren. Etwa anderthalb Kilometer Abstieg bis dahin, aber noch viel schlimmer, nochmal genau so viel nach oben erwarteten uns. An der Abzweigung überlegten wir deshalb kurz, ob es sich lohnen würde. Auf jeden Fall nach so einer Nacht. Also kauften wir ein wenig Proviant und gönnten uns ein Frühstück beim Bäcker. Den Aufstieg zurück nach oben zum Rheinsteig fand ich nicht ganz so schlimm wie erwartet. Dennoch machten wir gleich eine Pause als wir endlich wieder auf unserem Trail standen.

    Danach ging es über wunderschöne Pfade, auf felsigen Untergrund vorbei an knochigen Bäumen. Genau so möchte man das rheinische Schiefergebirge erleben. Wir kreuzten eine kleine Straße. Von hier aus ging es hoch zur Burg Liebenstein, einer von zwei Burgen, die dicht nebeneinander stehen und welche man die Zwei Feindlichen Brüder nennt. Von hier unten aus machte ich Drohnenaufnahmen der beiden Burgen, was ziemlich riskant war, da immer noch starker Wind wehte. Aber immer in Böhen. So konnte die Drohne aufsteigen. Ich bekam jedoch ständig eine Warnmeldung wegen starken Windes, aber riskierte trotzdem alles. Soulboy welcher mit auf den Bildschirm der Fernbedienung schaute, sagte mir, dass die Aufnahmen doch gut seien und es für diesen Spot reichen würde. Also landete die Drohne wieder unversehrt auf ihrem Startpunkt und wir stiegen hinauf zur Burg. Hier verbrachten wir längere Zeit mit intensiven Filmarbeiten. Dann ging es weiter in den Wald. An einem Wildgatter filmten wir, wie wir über die Leiter stiegen obwohl der Zaun nebenan garnicht mehr existierte. Danach machten wir nochmals eine Aufnahme als Spaß für unsere Instastory. Dabei stieg ich wieder über die Leiter und Soulboy lief an der Seite daran vorbei. Immer noch auf Instagram zu sehen.

    Danach ging es nach Lykershausen. Oh Lykershausen mit dem Wanderkiosk in der alten Schule. Der Hammer. Wir bekamen etwas kaltes zu trinken. Es gab Frikadellen und wahnsinnig tolle Geschichten vom Besitzer erzählt. Ein klasse Typ. Er kannte natürlich den Nord Süd Trail und auch einige Hiker, welche bei ihm eine Pause eingelegt hatten und vom Weg erzählten. Er war genauso begeistert. Also durfte Soulboy direkt vorn an einer Säule ein NST Schild anbringen. Wir waren alle glücklich. Ein amerikanisches Paar kam ebenfalls und gesellte sich zu uns. Wir unterhielten uns eine ganze Weile. Und als die nächsten Hiker kamen, machten wir uns auf den Weg nach Kestert. Mittlerweile war es wieder wärmer geworden und der Trail führte fast ausschließlich nur bergab. Die Akkus der Drohne waren noch gut gefüllt. Und da wir heute Abend in der Jugendherberge übernachten wollten und sie wieder laden konnten, machten wir noch ein paar Drohnenaufnahmen.

    Unten im Ort angekommen ging es zum Bahnhof. Wir fuhren mit dem Zug nach Kaub, wo wir für die Nacht ein Zimmer reserviert hatten. Die Jugendherberge in Kaub ist wirklich klasse. Komplett verwinkelt über mehrere Etagen. Auf dem Weg dorthin sprachen wir noch über die Planung der nächsten Tage. Würden wir doch wahrscheinlich übermorgen wieder in Kaub vorbeikommen. So eine Übernachtung wäre natürlich wichtig um die ganze Filmausrüstung wieder aufzuladen und zu pflegen. Eine Dusche und ein weiches Bett minderten unsere Strapazen ein wenig. Darüber hinaus war ein reichliches Frühstück am nächsten Morgen auch sehr hilfreich.
    Also buchten wir für Übermorgen wieder ein Zimmer hier und wussten, wir mussten uns an diesen zwei Tagen richtig anstrengen.
    So checkten wir in der Jugendherberge ein und nahmen uns jeder noch etwas zu trinken mit auf unser Zimmer. Zu essen hatten wir beide noch vom Wanderkiosk. So verbrachten wir den Abend auf dem Zimmer.
    Kennt jemand von euch den Film „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase, in dem er sein Haus für Weihnachten mit tausenden Lampen schmückt. Als das Licht letztendlich funktioniert, sieht man wie ringsum überall die Lichter ausgehen. Die Stromzähler rattern unaufhörlich. Eine Hand greift an einen Notschalter und legt ihn um. Danach gehen wieder überall die Lichter an. So ungefähr könnte es gewesen sein, als wir unser komplettes Equipment an die Steckdosen anschlossen um alles wieder aufzuladen.
    Wir gingen relativ früh schlafen, da wir morgen wieder zeitig aufstehen wollten um gleich nach dem Sonnenaufgang Drohnenaufnahmen von der Burg Pfalzgrafenstein, welche mitten im Rhein steht, zu machen. Also gute Nacht! 🌙
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  • Traveler….

    January 28 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    …als erstes eine kurze Erklärung von mir. Durch einen schlechten Vorfall wurde hier bei FindPenguins mein Account gelöscht, da man versucht hatte an sensible Daten zu kommen. Seit kurzem habe ich nun einen neuen Account um allen Thru-hikern zu folgen und zu unterstützen und natürlich ganz im Süden auf meinem Streckenabschnitt zu treffen! Ab heute möchte ich die Reise zusammen mit Soulboy und für diesen Tag noch mit Shoeless Joe fortsetzen.

    Übrigens sind die Filmarbeiten zum Rheinsteig mittlerweile in vollem Gange und ich kann euch nur eines verraten, es wird Mega. Wir streben als Premiere die German Trail Days in Bonn Mitte September 2024 an, wo es den Film zum ersten Mal zu sehen geben soll. Danach natürlich auch auf dem Kanal Soultrails bei YouTube.

    Ich war an diesem Morgen als erstes wach. Also begann ich ein wenig unsere kleine Zeltstadt zu filmen damit auch ein wenig von unserem Lagerleben zu sehen sein wird. Soulboy stand auch auf und filmte ebenfalls mit. Danach bauten wir ab und packten zusammen. An der Tischgruppe vor der Grillhütte gab es noch einen Kaffee bevor wir dann nach Braubach abstiegen. Unten im Ort gingen wir in einen Supermarkt, kauften noch Proviant und gönnten uns beim Bäcker noch ein Frühstück.
    Danach stiegen wir hoch zur Marksburg. Dort wurde natürlich ausgiebig gefilmt und wir gönnten uns danach noch ein Kaltgetränk. Nun ging es wieder begab um in der Mittagshitze hoch zur Schattenbank zu gehen. Unseren Aufenthalt zelebrierten wir natürlich mit Gebühren machten eine Pause und weiter ging es Richtung Filsen.

    Oberhalb von Osterspai verließ uns Shoeless Joe, da er noch wichtige Termine hatte. Also ging es ab hier nun zu zweit weiter nach Filsen.
    Eigentlich hätten wir jetzt gerne etwas gegessen. Dazu noch etwas erfrischendes zu trinken. Ich sah im Internet, dass es hier ein Lokal geben sollte welches auch geöffnet hätte. Soulboy wollte mir nicht so recht glauben. Als er damals auf dem Nord Süd Trail unterwegs war, hatte praktisch fast alles geschlossen. Mit diesen Erinnerungen zweifelte er an so manchen Orten. Aber damals war auch alles geschlossen, da die Epidemie unser Land beherrschte. Dieses Mal hatten wir Glück! Es gab etwas kaltes zu trinken und Fertigschnitzel mit Pommes und Champignons aus der Dose! Genau das richtige für unseren Hikerhunger.
    Wir überlegten noch wo wir heute Nacht schlafen sollten, denn es war ein Unwetter angekündigt. Leider gab es nichts in der Nähe. Und um zur Jugendherberge nach Kaub zu gelangen war es schon zu spät. Also reservierten wir uns ein Zimmer für die nächste Nacht und stiegen noch hoch zur Schutzhütte auf der Filsener Ley.
    Das Dach der Hütte war undicht. Der Wind und der Regen pfiffen hindurch. Es war kaum möglich ein Nachtlager aufzubauen. Ich verkroch mich in eine Ecke der Hütte, legte den Boden mit meiner Folie aus, welche gleich wieder weggeblasen wurde. Also beschwerte ich die Ecken mit Wasserflaschen. Soulboy baute sein Netzzelt auf und darüber sein Tarp, welches allerdings nicht so hielt wie er wollte. Ich gab ihm noch mein Tarp und damit konnte er eine Konstruktion bauen, welche ihn halbwegs trocken hielt. Meine Kamera stand draußen und nahm ein Timelapse vom gegenüber liegenden Boppard auf. Irgendwann als ich mitbekam, dass der Akku leer ist, holte ich sie in die Hütte. Wir verbrachten eine unangenehme Nacht und es sollte nicht die letzte sein. Auf jeden Fall ist die Schutzhütte auf der Filsener Ley nicht zum übernachten geeignet.
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  • ANGSTGEGNER - KOTZBERG

    August 18, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Als wir unten in Ehrenbreitstein angekommen waren, kam erstmal der Hsmmer zum Einsatz und ein NST Schild wurde mitten in der Ortschaft an einen Holzpfosten genagelt.
    Danach ging es zum einkaufen.
    Shoeless Joe, der zwei Wasserflaschen einer Marke die man in diesem Supermarkt erstehen konnte dabei hatte, platzierte diese an Ende der Wagenreihe etwas versteckt in einem Einkaufswagen.
    Wir gingen also einkaufen und gönnten uns am Automaten noch einen Kaffee. Als wir nach nicht einmal 10 Minuten den Markt verließen, mussten wir feststellen, dass jemand die Wasserflaschen geklaut hatte. Hey Ehrenbreitstein, was geht? Nicht einmal 10 Minuten und wer weiß denn genau ob da Wasser in den Flaschen war und fragt sich denn niemand ob sie jemand vergessen hat und wenn sie mir nicht gehören, dann sind sie nicht mein Eigentum und ich lasse sie stehen. Echt unglaublich!
    Also ging Shoeless Joe nochmals in den Supermarkt um sich Wasser zu kaufen.
    Danach ging es wieder auf den Trail und es dauerte nicht lange bis wir an eine Umleitung kamen. Hier war der Weg am Rheinufer und unter einer Brücke gesperrt. Also ging es weiter durch die Ortschaft und nach einem kurzen Stopp an einem Brunnen nun weiter in den Wald und immer bergauf. Wir filmten ab und an und kamen an einem Truppenübungsplatz vorbei an dem lautstark geschossen wurde.
    Hier und da gab es eine neue Wegmarkierung und wir stellten fest, dass Soulboy doch ziemlich tapfer im letzten Jahr in seinem Zustand doch noch mit sehr viel Elan den NST markierte. Eigentlich bis kurz vor dem Ort an dem das ganze Unheil begann.
    Wir begannen Ausschau zu halten, wo die Stelle wohl sein mochte. Sicher würde man es genau erkennen können, da wohl im Umfeld von mehreren Metern alle Pflanzen abgestorben sein müssten. Wir entdeckten den Baumstamm, welcher immer noch am Wegrand lag und auf dem HikingManu und ich im letzten Jahr auf Soulboy gewartet hatten.
    Wir filmten etwas und liefen gleich weiter Richtung Kotzberg. Und hier brach der absolute Hikerschwachsinn aus. Wir philosophierten über einen Freizeitpark den wir am Kotzberg errichten könnten. Mit Achterbahn und Souvenirs wie Furz in der Dose, Kackhaufen in Form von Dünnpfiff und Plastik Kotze. Na wer wünscht sich das nicht? Soulboy persönlich würde eine Führung zu all den speziellen Stellen machen an der man teilnehmen kann. Wir suchen übrigens noch einen Geschäftsführer und Angestellte für den Park. Interessenten bitte NICHT als Kommentar sondern schickt Soulboy eine PN! 😂🤔

    Nach einer Pause in der Schutzhütte Uhuley ging es in die Ruppertsklamm wo wir lange filmten. Wohl das Highlight an dem Tag. Ich flog sogar zweimal mit der Drohne vorsichtig in der Klamm. Dann ging es wieder weiter. Wir überquerten die Straße und bald die Lahn über eine Brücke.
    An einem Campingplatz wollten wir noch Wasser auffüllen und stellten fest, dass es hier einen Biergarten hatte. So entschieden wir etwas zu essen. Es gab Pizza und Weizenbier bevor wir den nächsten Anstieg in Angriff nahmen. Oben angekommen hatten wir den Mittelpunkt des Rheinsteiges erreicht.
    Dann wieder bergab um natürlich, wie soll es anders sein gleich wieder berghoch zu stapfen. Rheinsteig eben.
    Langsam ging die Sonne schon unter als wir eine Seilversicherte Stelle erreichten. Dort filmten wir nochmals mit der Drohne und einige Kameraeinstellungen. Noch ein NST Schild an einen Pfosten und wir kamen an unser geplantes Ziel für den Abend, die Schutzhütte oberhalb von Braubach. Diese war allerdings schon von einem Vater der mit seinen Kindern Northbound auf dem Rheinsteig unterwegs war belegt. Sie kamen aus Dänemark und kannten Soulboys Website wo sie sich die Schutzhütten rausgesucht hatten.
    Der Ausblick auf die Marksburg hier oben ist grandios. Für eine Timelapse war der wolkenlose Himmel nicht geeignet aber als der Blutmond am Himmel aufging hatten wir die Belohnung für alle Anstrengungen am Tag. Auf der Wiese bauten wir unsere Zelte auf, bestaunten noch ein wenig die Burg am anderen Ende des Tals und gingen irgendwann schlafen……
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  • BACK ON TRACK

    August 16, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach dem unrühmlichen Ende unserer Reise auf dem Rheinsteig im letzten Jahr, verbunden mit einer Lebensmittelvergiftung von Soulboy, dessen Ursache wir nun lokalisiert haben, verabredeten wir uns für 2023, um den Weg und die Filmarbeiten fortzusetzen.

    Durch den Abbruch im letzten Jahr und letztendlich meiner Heimfahrt, erfuhr ich von einer direkten Zugverbindung zwischen Ravensburg und Koblenz. Also buchte ich mir ein Ticket um am Sonntag 17:45 Uhr in Koblenz am Hauptbahnhof zu stehen.
    Da mein Anschlusszug nach Ehrenbreitstein schon weg war, entschied ich mich zum Treffpunkt zu laufen.

    Soulboy hatte sein Auto schon am Nachmittag in Sankt Goarshausen abgestellt, nachdem er vorher noch im Siebengebirge ein NST Wegzeichen am Kloster Heisterbach angebracht hatte. Als wir bei den Traildays dort vorbei gelaufen waren, stellte er mit Entsetzen fest, dass wohl jemand das Schild entfernt hatte. Dies hat ihn die ganze Zeit gewurmt und es musste sofort Abhilfe geschaffen werden.

    Shoeless Joe, welcher uns für ein paar Tage begleiten wollte, holte ihn ab und beide fuhren nach Ehrenbreitstein, wo sie es sich bis zu meiner Ankunft am Rheinufer gut gehen ließen.

    Wir trafen uns dann unterhalb der Festung und stiegen gemeinsam auf. Wir hatten für diese Nacht ein Zimmer in der Jugendherberge gebucht und erfuhren beim einchecken, dass es noch etwas zum Abendessen gab. Also rasch unser Gepäck ins Zimmer gebracht und schnell zurück um das Buffet zu plündern.
    Den Abend verbrachten wir draußen auf der Terrasse. Ich machte so wie im letzten Jahr eine Timelapse vom Deutschen Eck und dem Sonnenuntergang und Shoeless Joe kümmerte sich um Getränke.
    Wir beschlossen für die Nordsuedtrail_official Instagram Seite während unserer Tour dieses Mal kleine Storys in Form von Kurzfilmen aufzunehmen und bei der Musikauswahl waren wir 3 uns gleich einig: 80‘s!!!

    Es war dunkel, als wir uns in unser Zimmer verzogen.
    Und als ein wenig Tageslicht durch unser Fenster kam wurde ich wach und zog mich schnell an.
    Ich schnappte mir meine Drohne, da ich nochmals ein paar Aufnahmen von Koblenz und der Festung bei schönerem Wetter als im letzten Jahr machen wollte.
    Als ich so am fliegen war stand Soulboy direkt hinter mir. Es hatte ihn ebenfalls aus dem Bett gezogen und er wollte bei den ersten Drohnenaufnahmen mit dabei sein.
    Wieder zurück im Zimmer weckten wir Shoeless Joe und gingen zum Frühstück. Natürlich nicht ohne irgendwelchen Schabernack zu treiben. 😀
    Wieder zurück auf unserem Zimmer, packten wir schnell zusammen, bezahlten unsere Rechnungen und machten uns auf den Weg um nun hoffentlich und letztendlich in Wiesbaden anzukommen….

    should it continue? 🤔
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  • DIE TRAGÖDIE…

    August 28, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    ….ereignete sich an diesem Tag. Aber dazu später.

    Es war kurz nach 5 Uhr als ich vom Getümmel und Getue vor unserer Zimmertür aufgeweckt wurde. Es war schon hell und ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es ziemlich nebelig war. Ich zog mich rasch an und schlich mich mit meiner Drohne im Gepäck leise aus dem Zimmer. Die große Tür, ein zusätzlicher Eingang in die Jugendherberge, war geöffnet. Also schnell hier raus und zur Aussichtsplattform. Ich filmte ungestört ein paar Szenen und war froh, dass ich durch selbigen Eingang wieder zurück ins Gebäude gelang.
    Im Zimmer angekommen wurde Soulboy nun auch langsam wach.
    Wir machten uns für das Frühstück fertig und waren heute so ziemlich die ersten.
    In Jugendherbergen sind die Tische ja immer für jedes Zimmer reserviert. Die Wanderin, welche wir öfter trafen und die gestern mit uns den Abend auf der Terrasse verbrachte, hatte wohl einen eher nicht so netten Frühstücksplatz und so luden wir sie an unseren Tisch ein, welcher sich direkt in einer Nische an einem Fenster mit Blick aufs Deutsche Eck befand.
    Es war ein netter Moment und nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten standen wir gemeinsam auf liefen noch ein Stück in Richtung unserer Zimmer und verabschiedeten uns nun endgültig und zum letzten Mal.
    Wir packten unsere Rucksäcke, kontrollierten noch einmal mit einem letzten Blick, ob wir auch wirklich nichts vergessen hatten, zahlten unser Zimmer an der Rezeption und machten uns daran sämtliche Filmaufnahmen von der Festung, wie wir durch die Tunnel und den großen Innenhof liefen und alle Einzelheiten. Wir waren damit sicher fast um die zwei Stunden beschäftigt.
    Als wir die Festung verließen war der Himmel noch bedeckt. Unten in der Stadt angekommen gingen wir erstmal in einen Supermarkt und gönnten uns noch einen Kaffee. Die Fähre über den Rhein zum Deutschen Eck fuhr heute aus einem uns unersichtlichen Grund nicht und wir standen wie bedeppert an der Anlegestelle. Ein schlechtes Omen? War damit unsere Glückssträhne vorbei? Hatten wir denn wirklich immer Glück oder glaubten wir an all diesen Blödsinn überhaupt nicht? Auf jeden Fall konnten wir dort nicht filmen, was ich mir eigentlich fest vorgenommen hatte. Wenn man einmal etwas vom Deutschen Eck in einem Film über den Rheinsteig sieht, dann war es höchstens der Blick von der Festung. Ich wollte mehr. Viel mehr. Das konnte ich nun vergessen.
    Enttäuscht machten wir uns auf den Weg.
    Ein kurzes Stück weiter machten wir an einer Bank Pause. Der Grund dafür war allerdings der, dass wir auf Manuel warten wollten, der unterwegs auf dem NST, gerade auf der Festung angekommen war. In den letzten Tagen verfolgten wir seine Wanderung intensiv und rätselten schon, wann er uns einholen würde. Bald sollte es soweit sein und es dauerte auch nicht all zu lange bis wir ihn in der Ferne erblickten.
    Wir freuten uns sehr über das Treffen und Manuel wollte uns nun 1 -2 Tage begleiten.
    Von nun an gab es neue Gespräche und bald verließen wir die Stadt.
    Der Weg verlief sanft aber stetig bergan.

    Nach einer ganzen Weile irgendwo oben im Wald auf einem Hügel angekommen, fragte mich Soulboy ob er mein Toilettenpapier und die Schaufel bekommen könnte und damit sollte das ganze Drama beginnen.
    Manu und ich waren ein kurzes Stück weiter gegangen und warteten auf einem Baumstamm sitzend bis Soulboy kam. Es dauerte verdächtig lange. Er sagte mir nur kurz und eher leise, dass da irgendwas nicht stimmt und er ein ungutes Gefühl hätte.
    Aber wir liefen weiter. An einem eher lichten Platz angekommen hielten wir an und Soulboy setzte seinen Rucksack ab. Mittlerweile sah er auch wirklich nicht so gut aus. Er setzte sich denn ab hier ging es einfach nicht weiter. Er sagte zu mir, dass es ihm schlecht geht und er so nicht weiter gehen kann. Wir überlegten wie wir helfen könnten und Manuel erklärte sich dazu bereit nach Lahnstein abzusteigen um in einer Apotheke etwas zu holen. Er ließ seinen Rucksack zurück und ging mit leichten Gepäck.
    Als er wieder kam wechselten wir den Platz und Soulboy legte sich auf seine Luftmatratze und da es ziemlich kühl wurde gab ich ihm noch seinen Quillt zum zudecken. Ab und an musste er aufstehen und verschwand im Gebüsch. Wir hörten von weitem, wie er sich übergeben musste. Er sah immer schlechter aus. Als es später begann zu regnen bauten wir schnell unsere Zelte auf. Ich kochte mir etwas zu essen konnte aber kurz darauf einfach nicht mehr ran. Also stellte ich meine Nudeln bei Seite. Irgendwie fühlte ich mich geschlaucht, von was auch immer und wollte nur noch schlafen. Später in der Nacht wachte ich vom rumoren in meinem Magen auf, ging zu Soulboys Zelt um mein Toilettenpapier zu holen. Er war wach und so sagte ich ihm, dass ich mich mittlerweile auch nicht mehr gut fühlte und verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Ich musste noch ein paar Mal in der Nacht raus aus meinem Zelt und hatte wenig Schlaf gefunden. Wenn ich dann doch mal schlief, wurde ich wach vom Gebell eines Rehs, später war es ein Fuchs und Wildschweine kamen irgendwann auch noch.
    Kurz gesagt, wir hatten eine schreckliche Nacht und uns beide eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Allerdings ging es mir bei weitem nicht so schlecht wie Soulboy.
    Wer sich an den letzten Footprint erinnerte, als wir mittags einen Döner essen waren und ich schrieb dazu „großer Fehler“ , dann deshalb, weil wir vermuteten uns dort die Lebensmittelvergiftung zugezogen zu haben. Aber all das ist nur eine Vermutung und wir werden es nie genau sagen können und wollen dafür auch niemanden die Schuld geben.

    Es war schon ziemlich spät als wir zusammen packten und uns auf den Weg machten.
    An einer Sitzgruppe machten wir Pause und von hier an verlief auch ein Weg nach unten in die Ortschaft. Hier verließ uns Soulboy. Das stimmte mich sehr traurig und die Frage kam auf, was ich nun alleine machen sollte. So sollte unser Abenteuer und das Filmprojekt nicht enden.
    Ich hatte ehrlich gesagt nicht viel Lust aber wollte in dem Moment nicht aufgeben und notfalls alles alleine zu Ende bringen. Mit Manu ging ich nun durch die Ruppertsklamm, filmte nun mit ihm weiter. Er half mir an schweren Stellen die Kamera zu tragen denn ich hatte des Durchfalls wegen nun auch ziemlich an Kraft verloren und hatte auch bisher noch nichts essen können. Unten angekommen machten wir zusammen eine letzte Pause. Wir überquerten die Lahn und als es später wieder bergauf in den Wald ging sagte ich zu Manuel, dass ich ihn nicht aufhalten möchte und er doch sein Tempo weiter gehen sollte.
    So verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, dass wir uns irgendwo im Süden wieder treffen sollten und ich ihn dann ein Stück auf seiner Reise begleiten würde. So zog er davon. Die Silhouette wurde immer kleiner und verschwand irgendwann am Horizont in einer Kurve.

    Jetzt war ich allein und fühlte mich auch so. Allein.

    Also stapfte ich nun eher langsam aber dennoch stetig bergauf. Eine Kurve. Noch eine Kurve. Stehen bleiben. Luft holen. Weiter. Noch eine Kurve hinein in die heiße Sonne. Die nächste Kurve zum Glück im Schatten. Mir ging so vieles durch den Kopf. Dazu fehlte mir die Kraft und als ich fast oben angekommen war, trank ich den letzten Tropfen Wasser. Ich wollte mich ausruhen. Lange ausruhen. Aber ich hatte keine Ruhe. Schaute auf mein Handy und sah, dass ich ja kurz vor dem Mittelpunkt des Rheinsteiges war. Und wenn ich Glück hätte, dann wäre das Gasthaus dort oben geöffnet. Mit der Hoffnung lief ich weiter.

    Oben nun endlich angekommen ging ich zum Gasthaus und setzte mich in den Biergarten unter einen Sonnenschirm.
    Ich hatte jetzt ein wenig Hunger, bekam aber leider nichts mehr, da ich zu spät dran war und die Küche schon geschlossen hatte. So begnügte ich mich mit kalten Getränken und unverständlicher Weise begann ich in der Mittagshitze zu frieren. Ich verbrachte etwa zwei Stunden dort bevor ich wieder aufbrach.
    Im Abstieg nach Oberlahnstein meldete sich auch mein Magen wieder. Verdammt!

    Im Ort angekommen kämpfte ich mich zum Supermarkt und dann letztendlich wieder bergan.

    Es war etwa 18 Uhr als ich mein Tagesziel erreichte. An der Grillhütte oberhalb von Braubach wollten wir gestern Abend schon sein. Jetzt stand ich einen Tag später alleine hier.

    Ich inspizierte die Hütte und entschied mich heute Nacht auf dem Boden zu schlafen, kramte meine Isomatte aus dem Rucksack und legte mich außerhalb der Hütte auf eine der Bänke und schlief ein. Ich wachte etwas später wieder auf da ständig Leute vorbei kamen. So stand ich wieder auf und filmte ein bisschen. In dem Moment kamen zwei Reiterinnen und fragten mich ob ich von Ihnen und ihren Pferden ein Foto mit der Marksburg im Hintergrund machen würde.
    Klar doch, mache ich gerne. Als sie weg waren stellte ich meine Kamera auf um von diesem traumhaften Ausblick eine Timelapse zu machen. Es dauerte nicht lange und ein älteres Ehepaar kam. Sie nahmen auf mich Rücksicht und setzen sich hinter die Kamera.
    Eigentlich war ich müde und wollte schlafen. Doch die beiden blieben noch bis es schon fast dunkel war.
    Ich bekam von Soulboy eine Voicemail. Er war gut zuhause angekommen aber es ging ihm dreckig. Er sagte mir, ich solle auf mich aufpassen und wenn es mir nicht gut geht doch lieber auch hier abbrechen. Wir würden unser Projekt zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Wir waren ja nicht hier um den Rheinsteig an einem Stück zu gehen, sondern für ein Filmprojekt. Es wird so viel getrickst und niemandem fällt es auf, wenn wir im nächsten Jahr die zweite Hälfte des Weges filmen. Und einzig wichtig ist, dass wir dieses Projekt gemeinsam zu Ende bringen. Zusammen hatten wir viel mehr Möglichkeiten und dazu kommt ja noch die Erkenntnis, dass zwei kreative Köpfe noch viel mehr schaffen können.
    Ich hatte nun auch keine Kraft mehr um all das alleine zu filmen. Es war nicht mehr das, was wir uns vorgestellt hatten.
    Nachdem ich den ganzen Abend mit Durchfall zu kämpfen hatte und mir ständig einen Platz im Gebüsch suchen musste, kam ich nun zur Erkenntnis und beschloss einfach mal vernünftig zu sein. Und so buchte ich mir in der Nacht noch ein Zugticket nach Hause und als ich hier oben letztendlich alleine war, legte ich mich schlafen.

    Die Nacht überstand ich nicht ohne wieder vor die Hütte gehen zu müssen. Es war gegen 1 Uhr. Bei der Gelegenheit baute ich meine Kamera ab welche immer noch aufnahm und ging schlussendlich schlafen.

    Es wurde gerade hell als ich aufwachte. Ich packte alles zusammen und schlenderte langsam nach Braubach ins Tal. Im Supermarkt kaufte ich mir noch das allernötigste und schon saß ich im Zug zurück nach Koblenz. Ich hatte fast 2 Stunden Aufenthalt und wollte dennoch nachholen, was uns vor 2 Tagen vergönnt geblieben war und stand um 9 Uhr am Deutschen Eck. Genau in dem Moment bekam ich von Soulboy eine Nachricht in der er mir mitteilte, er sei froh darüber, dass ich vernünftig war und kein Risiko einging. So fuhr ich dennoch mit einem seltsamen Gefühl nach Hause.

    Inzwischen haben wir uns für das nächste Jahr genau hier wieder verabredet. Wir wollen dieses Projekt gerne zusammen zu Ende bringen. An ein paar Filmschnipseln habe ich euch Teilhaben lassen. Das lässt euch ein kleines bisschen vermuten wie der Film am Ende aussieht. So ein kleines Projekt macht man auch nicht nebenbei. Dazu gehört viel Herzblut , Enthusiasmus und Liebe. Und dies wird auf jeden Fall fortgesetzt. Wer möchte kann uns oder der offiziellen Instagram Seite des Nord Süd Trails folgen, denn dort gibt es immer mal wieder Fotos oder kurze Videos.

    Wir hatten eine wundervolle Zeit. Haben zusammen gelacht und geflucht. Wir erlebten uns in den stärksten und schwächsten Momenten. So wie das Leben auch einfach nur ist…..

    …Fortsetzung folgt!
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