• Stephi Grehm
  • Markus Koller
  • Stephi Grehm
  • Markus Koller

nordwärts

Mit den Velos von Zürich zum Nordkap und weiter.

Links:
unsere Strava-Accounts mit exakter Route & Daten:
- Steffi: https://www.strava.com/athletes/40999344
- Markus: https://www.strava.com/athletes/markus73
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  • Loch im Nebel

    29. Juni 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Mücken haben es sich mal wieder gemütlich gemacht in unserem Vorzelt, aber mittlerweile können wir gut damit umgehen und packen in Windeseile zusammen. Vorteil davon ist, dass wir früher unterwegs sind. Nach 16km am nächsten Supermarkt gibts ein gemütliches Frühstück mit frischen Schoggibrötchen und Schokimilch. Heute ist es kühl, nur 14 Grad und etwas neblig und immer mal wieder feiner Nieselregen. Bis jetzt hatten wir wohl Riesenglück mit dem Wetter. Somit versteckt sich am Nachmittag auch das Loch im Torghatten im Nebel, schade. Ist wohl sonst ein toller Anblick, wenn die Sonne durch dieses Loch im Berg scheint. Landschaft aber trotz Nebel schön, viele Straßen gehen am Wasser entlang. Sind bereits um 17:00 in Brønnøysund. Entscheiden uns für den Campingplatz, Zelt aufbauen, duschen und noch eine Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad, der Blick von der großen Brücke zeigt wie zerklüftet die Landschaft mit den vielen Inseln ist. Zurück im Camping kochen wir in der gemütlichen Küche, die wir für uns alleine haben und lassen den Tag ausklingen.Weiterlesen

  • we ❤️ bush mechanics...

    30. Juni 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 20 °C

    ...na ja, manchmal mehr, manchmal weniger.
    Wir stehen erneut mit Regen auf. Steffi fährt dann schon mal Richtung Fähre, während Markus noch kurz einen Einkauf im Supermarkt erledigt. Dann heisst's heute ein erstes Mal 'Gas geben', damit Markus die Fähre auch noch erreicht. Uff, mit nur wenigen Minuten Reserve kommt er schwitzend am Fährterminal an. Wohl vor lauter Freude passiert das Missgeschick: Bei der Fahrt auf die Fähre wird die Abschrankung zu knapp umfahren, mit der grossen Saccoche angehängt & schwupps - der Befestigungshaken dieser Packtasche ist abgerissen... Kurzes Fluchen von Markus 🤬, dann ist Buschmechanik gefragt. 18 Minuten dauert die Überfahrt - so lange bleibt uns Zeit, unser Reparaturmaterial rauszuholen & die Saccoche mittels Kabelbinder fix am Gepäckträger zu befestigen. Hält, die Fähre hält ebenfalls & nun bleiben uns 50 Minuten, um die 17 leicht coupierten Kilometer bis zur nächsten Fähre zurückzulegen. Auch das meistern wir rechtzeitig & erreichen die Fähre wiederum schwitzend einige Minuten zu früh. Die Zeit auf der Fähre wird für eine vorerst erfolglose Internetrecherche nach schnellem Ersatz für die Ortlieb-Haken genutzt.
    Auf dem nächsten Abschnitt regnet es leider meistens & die Wolken hängen tief. So ist auch der Blick auf die 'Sieben Schwestern', ein markantes Felsmassiv, ziemlich eingeschränkt.
    In Sandnessjøen ist aufgrund des Wetters nur ein kurzes Aussen-Picknick angesagt, dann Aufwärmen im Café & plötzlich realisieren wir, dass uns nur noch etwa 1.5h bleiben bis unsere letzte Fähre des heutigen Tages fährt, diese aber noch etwa 33km entfernt ist. Somit ein letztes Mal heftig Gas geben & am Ende bleiben vor der Abfahrt sogar noch einige Minuten für einen WC-Stopp. Ging ja alles gut & am Abend zeigt Markus' Statistik, dass wir heute mit 22.6km/h den höchsten Tagesschnitt dieser Reise erreichten 😊.
    Als Dank für diesen Tag erwartet uns in Nesna ein völlig überteuerter Camping😤 & morgen vermutlich leichter Muskelkater😉.
    Fazit des heutigen Tages: Trotz zahlreichen Regenabschnitten, trotz defekter Ortlieb-Tasche, trotz Dauerstress auf dem Velo & trotz überteuertem Camping sind wir abends beide sehr glücklich & zufrieden😊.

    Epilog Buschmechanik:
    Buschmechanik I.: Die Kabelbinder als Befestigung der Ortlieb-Packtasche sollten vorerst halten. Nachteil ist, dass die Tasche so nicht mehr vom Velo entfernt werden kann & vor dem Zelt stehen bleiben muss. Jäno, gibt Schlimmeres. Ersatzhaken versuchen wir im nächsten grösseren Ort zu erhalten oder allenfalls online zu bestellen.
    Buschmechanik II. (bereits seit 2-3 Wochen erfolgreich im Einsatz): Der PET-Flaschenhalter in Markus' Velorahmen sitzt zu tief & somit zerkratzt die PET-Flasche das Rahmenrohr. Ein Stück Holz, befestigt mittels handmade Schnürtechnik, wirkt nun als Lowtech-Spacer.
    Buschmechanik III. (vor 3 Tagen praktiziert, Ergebnis noch ungetestet): Markus' Teva-Sandalen scheinen altersschwach & die Sohle löst sich vom Fussbett. Haben das mit einem angeblich starken Allzweckleim geklebt & sind nun gespannt, ob das auch hält. Wir haben so unsere Zweifel. Wurde aber aufgrund der Temperatur & Regen der letzten 3 Tage noch nicht getestet.
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  • Tunnels & eine traumhafte Abendfahrt

    1. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 18 °C

    🌍Nesna - (bush)
    📈116km, 1400Hm
    🗒️Nach Tagen mit Nonstop-Tageslicht treibt's uns heute teilweise in die Unterwelt: Rund 10% der heutigen Strecke, etwa 12km, legen wir in Tunnels zurück. Es scheint uns, dass die Norweger diesbezüglich sehr pragmatisch sind: Steht ein Berg zwischen A & B, dann wird dieser gerne durchbohrt oder weggesprengt, handelt es sich beim 'Hindernis' um ein Gewässer, wird eine Brücke zum überqueren oder wahlweise ebenfalls ein Tunnel zum unterqueren gebaut. Die bisherigen Tunnels waren immer gut beleuchtet, es hat wenig Verkehr & sie stellen für uns Velofahrer somit kein grösseres Problem dar. Etwas überrascht sind wir heute zugegebenermassen trotzdem, als wir in einer Tunnelabfahrt plötzlich auf eine Herde Schafe mitten im Tunnel treffen 😳🐑.
    Unterwegs netten Schwatz mit einem norwegischen Radler-Paar, welche vom Nordkap her südwärts unterwegs sind, sowie mit einem Campingbus-Paar aus der Schweiz, mit denen wir uns verquatschen bis wir realisieren, dass unsere noch 20km entfernte Fähre in 1h fährt... Aber auch diese erreichen wir 1 Minute vor Abfahrt noch mehr als rechtzeitig 😅.
    Mit der Fährfahrt überqueren wir auch den Polarkreis, diese imaginäre Linie (resp. am Ufer ist sie durch eine Weltkugel-Skulptur physisch markiert), nördlich der mindestens 1 Tag pro Jahr die Mitternachtssonne sichtbar ist. Bald werden auch wir sie sehen können!
    Nach Ankunft der Fähre machen wir zuerst am Hafen Koch- & Nachtessenspause, starten danach erst gegen 22 Uhr zum schönsten Teil des heutigen Tages: Die Strecke von Jektvika nach Ågskardet ist ein Traum! Bis 1000m hohe Berge leuchten rötlich in der nicht endenden Abendsonne, daneben das tiefblaue Meer, einsame Strassen. Wir staunen, freuen uns & sind einfach glücklich. Fahren an einigen Parkplätzen vorbei, an welchen Camperbusse & Wohnmobile stehen & die Touris diese tolle Stimmung einfach verschlafen. Wir aber pedalen entspannt weiter, bis wir um Mitternacht einen kleinen See erreichen. Hier stellen wir unser Zelt auf & keine 15 Minuten nach Ankunft verschwinden wir auch schon im Zelt. Die sofort auftauchenden Mücken tragen zweifellos ihren Teil zum schnellen Zeltaufbau bei.
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  • Langer Tag - Mitternachtssonne erreicht☀

    2. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☀️ 15 °C

    🌍(bush) - (bush)
    📈116km, 1500Hm
    🗒️Heute ein gemütlicher Start. Wir rollen zur Fähre, 15 Minuten Überfahrt und dann erst mal gemütlich am Kai frühstücken. Der junge Mitarbeiter von der Fähre macht uns noch heißes Wasser im Wasserkocher für den Kaffee, ein Touri angelt am Anleger einen ziemlich großen Fisch und wir plaudern mit ankommenden Radfahrern. Dann gehts los am Bærangfjorden entlang bis zur nächsten Fähre nach Ørnes. Nach einer Stärkung mit Eis treten wir dann aber in die Pedale. Bei der angeblich schönsten norwegischen Öffentlichen Toilette müssen wir natürlich kurz stoppen und weiter. Wieder mal superschöne Blicke auf die Berge und das Wasser, heute aber eher wolkig, teils ganz dunkel und kühler. Und noch eine Stärkung notwendig, eine Waffel mit Brunost (brauner Käse) und weiter und weiter… es wird nicht dunkel. Bei Steffi läuft es heute etwas schwer, also noch mal Pause und Essen kochen, das hilft 😉. Und weiter… es wird nicht dunkel. Die Berge leuchten jetzt rot, der Himmel leuchtet, superschön. Finden nicht so recht einen guten Platz zum Zelten, also weiter und weiter… es wird recht kalt, also Handschuhe und Stirnband anziehen. Auch andere sind noch unterwegs um halb 12, ein Radfahrer überholt uns, Wanderer kommen uns entgegen. Um 1 Uhr morgens dann der perfekte Wildcampingplatz, etwas stürmisch aber so schön. Also schnell aufbauen und in den Schlafsack kuscheln. Wind bei 12m/s und immer noch hell, die Sonne geht für uns zum ersten Mal nicht mehr unter ☀️.Weiterlesen

  • Bodø

    3. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ⛅ 16 °C

    🌍(bush) - Bodø
    📈46km, 540Hm
    🗒️Es windet. Heute können wir mal beweisen, daß wir das Zelt auch bei Wind abbauen können. Klappt gut. Der Windmesser auf der Brücke zeigt 17m/s. Eine Kurve später aber wieder weniger Wind. Wir kommen nach Saltstraumen. Hier drückt sich der größte Gezeitenstrom mit hoher Geschwindigkeit durch eine Engstelle in den Fjord, es sind Strudel im Wasser zu sehen. 6h rein bei Flut und 6h raus bei Ebbe. Zusammen mit dem heutigen Wind lässt sich die Kraft der Natur bewundern. Dann rollen wir die restlichen Kilometer bis Bodø, hier gehts auf den Camping. In der Stadt versuchen wir leider erfolglos Ersatzmaterial für die Ortliebtasche von Markus zu finden, naja auf die Kabelbinder ist weiterhin Verlass. Lassen den Abend draussen in einem Food Court ausklingen. Da es am Abend weiterhin taghell ist, ist man zwar müde, aber irgendwie auch nicht. Komisches Gefühl. Markus ist in der Campingküche noch ewig aktiv und Steffi packt die Schlafbrille aus für ein bisschen Dunkelheit.Weiterlesen

  • Mitternachtssonne hinter Wolken😒

    4. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☀️ 12 °C

    🌍Bodø - Fredvang Beach
    📈41km, 580Hm
    🗒️Den Vormittag verbringen wir in Bodø mit der Suche nach einem Ortlieb Ersatzhaken (noch erfolglos, aber dem Ziel einen Schritt näher gekommen) & Grosseinkauf tätigen, so dass wir ein paar Tage autonom sind. Dann geht's zur Fähre. Geschätzt über 100 Autos & Wohnmobile warten bereits in der Schlange, wir Velofahrer dürfen aber zusammen mit den Fussgängern die Fähre als Erste betreten. Für Markus' Verständnis bisschen viel Touristen auf einem Haufen; mal sehen, wie sich das dann auf den Lofoten anfühlt... Nach einer gut 4-stündigen Überfahrt kommen wir kurz vor 1800 in Moskenes an. Nur kurze Velofahrt der Küste entlang, dann machen wir eine Wanderung auf den Reinebringen: Der gesamte Aufstieg ist mit Stufen aus Natursteinen angelegt. Angeblich 1978 Stufen überwinden einen Höhenunterschied von gut 400m. Oben bietet sich ein phänomenaler Ausblick auf das imposante umliegende Lofoten-Gebirge sowie auf die gewundene Strasse, welche die kleinen & zerklüfteten Stücke Festland miteinander verbindet.
    War es bis jetzt den ganzen Tag recht sonnig & gegen 20°C warm, ändert sich das mit unserer Weiterfahrt: Der Himmel bedeckt sich, vom Meer her drückt Nebel über die Bergkette, leichter Niesel & starker Wind kommen auf & die Temperatur sinkt bis auf knapp 10°C. Wir überlegen, ob wir auf den Camping sollen oder wild zelten & entscheiden uns für Letzteres. Radeln bis zum Ende einer Sackgassstrasse beim Fredvang Beach & finden dort nach weiteren 100m Velos schieben eine flache Wiese mit tollem Ausblick über den Strand. & theoretisch auch auf die Mitternachtssonne! An unseren ersten beiden Nächten mit Mitternachtssonne war der Himmel klar, aber die Sonne versteckte sich hinter Bergen; heute ist es umgekehrt, wir hätten gegen Norden freie Sicht auf's Meer, aber leider hängen die Wolken zu tief. So müssen wir auf diesen speziellen Anblick nochmals verzichten, aber in den kommenden Nächten bieten sich weitere Chancen. Gegen 1 Uhr liegen wir tief eingekuschelt in unseren Schlafsäcken & schlafen auch ohne Nachtessen sofort ein.
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  • Kvalvika Beach

    5. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 10 °C

    🌍Fredvang Beach
    📈12km, 90Hm
    🗒️Heute ein Ruhetag 😉. Also kein Radfahren, nur Wandern (ohne Bewegung geht nicht 🤪).
    Unser Wild-Campingspot gefällt uns so gut, dass wir beschließen eine zweite Nacht zu bleiben. Somit mal richtig ausschlafen und gemütlich frühstücken. Leider ist es bewölkt und eher kühl, somit entschließen wir uns zu einer Wanderung an die Kvalvika Beach. Sehr schöner Sandstrand, eingerahmt von Bergen. Die Wanderung bietet dann noch eine ziemlich knifflige und nicht ganz ungefährliche Stelle. Drehen sogar nochmal um und suchen einen anderen Weg, der weniger ausgesetzt ist. Sicher ist sicher. Zusammen meistern wir alles. Zurück am Zelt wird lecker gekocht: Kohlrabistock mit Käsewürstchen. Jetzt noch im warmen Zelt lesen und die nächsten Tage planen. Bereits um 21.00 Uhr fallen uns die Augen zu, Wandern scheint anstrengender zu sein als Fahrradfahren…Weiterlesen

  • mässiger Start, gigantisches Finale

    6. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 13 °C

    🌍Fredvang Beach - Rørvikstranda
    📈109km, 920Hm
    🗒️Nach einem Tag am selben Ort wird vor allem Markus' Laune bereits etwas schlechter, was Steffi beim Frühstück im Zelt (Kälte & Mücken...) bereits zu spüren bekommt. Deshalb verlassen wir unseren sehr idyllischen Bushcamp-Platz nach zwei Nächten und ziehen weiter. Wie erwartet ist es heute morgen bewölkt & recht frisch. Umso erfreuter sind wir, als sich die Wolken im Laufe des Tages lichten & wir am Nachmittag bei vorwiegend blauem Himmel, Sonnenschein & knapp 20°C unterwegs sind!
    Der Tourismus auf den Lofoten ist schon extrem: Gefühlt jedes zweite Auto ist ein Wohnmobil, auf jedem Parkplatz entlang der Hauptstrasse stehen zig Wohnmobile & sonstige Touri-Autos & auf jedem Rast- & jedem Parkplatz ohne 'No Camping'-Schild verbringen zig Autos & Wohnmobile die Nacht. Als Velofahrer ist man zwar sehr sicher & auch einigermassen angenehm unterwegs, aber weniger Verkehr wäre trotzdem wünschenswert. Dies fällt uns z.B. nach Leknes (Kaffee-, Strom-, Wifi- & Sweeties-Stopp) deutlich auf: Hier verlassen wir die Hauptstrasse E10 für eine ca. 40km lange, tipptopp ausgebaute Nebenstrasse. Nur noch ein Bruchteil des Autoverkehrs vom Vormittag & gleichzeitig eine traumhafte Kulisse! Türkisblaue Sandstrände (aber nicht 'der längste Sandstrand des Nordens'), elegante Brücken (aber nicht 'die längste Bogenbrücke der Lofoten'), hohe Berge (aber nicht 'die vermutlich schönste Nordwand Norwegens') etc. V.a. für Markus sind aber genau DAS die Highlights einer solchen Reise: Die 'zufällig' & unerwartet auftauchenden Bilder, entdeckt by Bike & in diesem Moment nur von uns zwei genossen... Wir sind öfters wie geflashed.
    Kurz vor 18 Uhr erreichen wir den Abzweig nach Henningsvær. Hier gibt's ein öffentliches Bezahl-WC sowie einen Bereich, in welchem man zwischen Sträuchern, Busch & Bach Zelte aufstellen darf. Dann Sprung ins sehr kühle Meer, anschliessend ebenso kalte Dusche im Bachwasser - eine Wohltat drei Tage nach der letzten Dusche! Danach geht's mit den Velos aber ohne Gepäck noch acht Kilometer weiter nach Henningsvær. Abendstimmung geniessen mit Blick über den 'schönst gelegenen Fussballplatz' & anschliessend Pizza, Bier & Musik in einer gemütlichen Bar mit Blick auf die Abendsonne. Die anschliessende Fahrt zurück zum Zelt ist auch nochmals phänomenal schön: Sonnenuntergang hinter den Bergen (eigentlich geht sie ja weiterhin nicht unter), tolle Landschaften, Felsformationen,...
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  • von den Lofoten nach Vesterålen

    7. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ⛅ 18 °C

    🌍Rørvikstranda - (bush)
    📈101km, 720Hm
    🗒️Auf der E10 geht es nach Svolvær, erstmal zum zweiten Frühstück mit Schokibollern und Café. Dann cruisen wir kurz durch die Stadt, vor zur Fischersfrau, an den Stockfisch-Holzgestellen vorbei. Und schon weiter.
    Steffi etwas getrübt, da gefühlt nie Zeit ist, aber irgendwie müssen und wollen wir ja auch voran kommen und man kann eben nicht alles sehen und muss sich entscheiden. Das ist nicht immer einfach. Das führt auch zwischen uns zu Diskussionen über das 'richtige' Reisetempo und die 'richtige' Reiseform. Haben nicht immer die genau gleichen Vorstellungen, aber insgesamt liegen wir nicht so weit auseinander. Ist wohl wieder mal ein Pausetag notwendig.
    Auf der E10 noch recht viel Verkehr, biegen dann auf eine kleinere Straße an die Westküste ab. Hier haben wir die Straße fast für uns. Die Landschaft vor den Bergen im Hinterland eben, man hat einen weiten Blick. Die Berge sind im Nebel. In Laukvik finden wir ein schnuckeliges Café mit lecker Kuchen, geführt von deutschen Auswanderern. Gestärkt nehmen wir die letzten Kilometer zur Fähre von Fiskebol nach Melbu und verlassen somit die Lofoten und es geht in Vesterålen weiter. Bevor es kühler wird kochen wir in der Abendsonne und blicken auf der Weiterfahrt nochmals auf die Bergkette der Lofoten, die aus dem Nebel herausguckt. Am Steinstrand entdecken wir einen Seeotter, der in aller Ruhe sein Essen genießt. Diese Tiere müssen jeden Tag bis zu 1/4 ihres Körpergewichtes fressen. Kurze Zeit später finden wir einen Wildplatz zum Übernachten. In der Ferne leuchtet noch die Sonne über die Berge.
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  • 5️⃣0️⃣0️⃣0️⃣km & der erste Elch

    8. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 12 °C

    🌍(bush) - (bush)
    📈132km, 680Hm
    🗒️Beim Aufwachen nieselt es & wir packen unser Zelt pflotschnass ein. Die Wolken hängen tief, die Landschaft präsentiert sich den ganzen Tag grau in grau & die Temperaturen steigen heute nicht über 13-14°C. Der mittelstarke Wind trägt auch nicht dazu bei, dass man sich allzu wohlig warm fühlt. Ein Tag zum Vergessen, könnte man meinen. Aber nicht für uns, überraschenderweise erleben wir heute noch zahlreiche Highlights & Energieschübe!
    Zuerst einmal steuern wir aber zwei Circle Ks an (Zmorge- resp. Znünikafi nach ca. 8 resp. 35km). Dann nehmen wir mit Freude wahr, dass in Norwegen eine Baustelle auf dem Veloweg dazu führen kann, dass eine Autospur aufgehoben & der Autoverkehr mittels Rotlicht wechselseitig geführt wird, damit die Velofahrer unbehindert eine eigene Spur z.V. haben - wow!
    Über diverse schöne Strassenbrücken hüpfen wir von Insel zu Insel oder kürzen Fjorde ab, bis wir nach gut 80km mit Andøya die nördlichste Insel Vesterålens erreichen. Es ist bereits 1815, aber die Uhrzeit spielt für uns einmal mehr keine Rolle, es ist eh dauernd hell, wir haben kein klares Ziel für heute Nacht aber noch Lust zum Weiterradeln. Spätestens als wir die Hauptstrasse verlassen & auf einer kleineren Nebenstrasse der Westküste Andøyas folgen werden wir von Glücksgefühlen getrieben. Die Strecke schlängelt sich zwischen Meer & Bergen der Küste entlang & ist traumhaft schön.
    Hinter einer Hecke steht er dann plötzlich da: 'Unser' erster Elch! Wow!! Wir erblicken uns gegenseitig etwa gleichzeitig, aber wider Erwarten ergreift er nicht die Flucht, sondern beobachtet uns, kommt sogar auf uns zu bis er nur noch etwa 5m von uns entfernt ist. Frisst, beobachtet uns, erschrickt, rennt ein paar Meter weg, dreht sich um & kommt wieder näher. Sehr eindrücklich, dieses Tier zu beobachten. Wir staunen, machen Fotos & Videos & geniessen einfach. Erst nach ca. 30 Minuten hat der Elch genug & er macht sich aus dem Staub.
    Wir sind immer noch baff & erfreut, dass wir endlich einen Elch gesehen haben, warten darauf nämlich schon seit Tagen. Radeln glückselig weiter & treffen auf den nächsten 15km gleich auf vier (!) weitere Elche! Keinen allerdings so nah & so lange wie dem Ersten, aber trotzdem ist jede Begegnung sehr speziell.
    Ein weiteres Highlight des Tages ist das äusserst stylische Design-WC, welches die Norweger bei einem Viewpoint errichteten: Aussen & innen verspiegelt, durch Knopfdruck wahlweise mit oder ohne Aussicht auf Schafe & Landschaft. Wir machen uns nur kurz frisch, denn inzwischen haben wir als Ziel den Camping bei Stave definiert, welcher Duschen & sogar Hotpots bieten soll.
    Als wir diesen erreichen sind wir aber offenbar immer noch so voller Elch-, Design-WC- & tolle-Landschaft-Adrenalin, dass wir übereinstimmend finden 'na ja, jetzt um 22:30 Uhr lohnt es sich ja eigentlich auch nicht mehr, für einen Campingplatz zu bezahlen' & pedalen weiter 😊.
    Ein paar Kilometer später finden wir dann einen hübschen Platz für Bushcamping, Zelt wird schnell aufgestellt, eingepufft & innert Kürze schlafen wir mit einem äusserst zufriedenen Lächeln im Gesicht ein.
    Zwischen Elch & Design-WC gibt's heute übrigens noch unseren 5000sten Kilometer zu feiern!
    Dazu ein paar Zahlen:
    - 65 Reisetage, davon 50 Velotage
    - 5032 Kilometer
    - 42'000 Höhenmeter
    - 279h reine Fahrzeit
    Dies ergibt pro 'Velotag' ca. 100km & 840Hm sowie eine Fahrzeit von 5h 30min resp. eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18km/h😊.
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  • 🇨🇭/🇩🇪-Treffen auf Senja

    9. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 12 °C

    🌍(bush) - Skaland
    📈53km, 580Hm
    🗒️Schnelles Aufstehen, es nieselt und ist bewölkt. Zelt wird nass eingepackt, die Fähre wartet nicht. Der Strand von Bleik liegt im Nebel. In Andenes gehts auf die Fähre, mal wieder vorbei an allen Autos. Wir hören, dass diese teilweise schon abends anstehen für die Fähre am nächsten Morgen, da haben wir es gut 🙂. Gute 1,5 h dauert die Fährfahrt, Zeit für ein gemütliches Picknick-Frühstück. In Gryllefjord auf Senja dann kein Regen mehr, aber die Berggipfel noch im Nebel, mystisch. Heute nur eine kurze Strecke, brauchen mal etwas Pause, eine Dusche und superschön treffen Lisa (Freundin von Steffi), die mit ihrem Camper auch auf Tour ist. Somit nur ein harter Anstieg, der belohnt wird mit toller Aussicht und wir sind in Skaland. Schon Nachmittags um 14:30 am Ziel, gibt es ein freudiges Wiedersehen mit Lisa. Trinken Kaffee, kochen, quatschen, der Wein fließt, die Wolken verschwinden und die Berge sind wieder in der Mitternachtssonne zu sehen, da will man nicht schlafen gehen…Weiterlesen

  • Echter Ruhetag ☀️

    10. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☀️ 15 °C

    🌍Skaland
    📈0km, Hm
    🗒️Ja, heute machen wir tatsächlich Pause. Lisa bleibt auch noch einen Tag länger. Also erst mal ausschlafen, Markus braucht dann doch noch eine Joggingrunde, Frühstück um 12:00 Uhr. Großen Kampf gibt es um die Waschmaschine, die läuft ohne Unterbruch, aber wir ergattern einen freien Slot. Somit alles wieder frisch und sauber. Jetzt erst mal Sonne genießen und Fotos sortieren. Am Nachmittag macht Steffi noch einen Spaziergang mit Lisa.
    Zum Abendessen gibts lecker Veggieburger mit Pommes, mal richtig gesund 😋. Tut gut so ein Ruhetag und schön, dass es mit einem Wiedersehen mit Lisa geklappt hat. Mit Lisa zusammen hat Steffi vor 2 Jahren das Impfen gelernt.
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  • Midnightsun at Sommarøy☀️

    11. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☀️ 15 °C

    🌍Skaland - Sommarøy
    📈56km, 480Hm
    🗒️Ausgeruht gehts heute wieder aufs Rad. Noch ein gemeinsames Frühstück mit Lisa und 2-3 gemeinsame Kilometer, dann trennen sich unsere Wege. Sie südwärts und wir nordwärts. Beim Aussichtspunkt Tungenes gibts die Teufelszähne zu sehen und bei Ersfjord einen schönen Strand am Ende des Fjords. Beim Anstieg im Anschluss will plötzlich Steffis Kette nicht mehr und da fällt auch noch eine Schraube raus. Mist. Der vordere kleine Zahnkranz ist mit vier Schrauben befestigt, von denen zwei offenbar schon früher verloren gingen, die dritte soeben rausgefallen ist und nur noch die vierte hält 🤪. Zum Glück hat Markus genau das gleiche Velo und so teilen wir die Schrauben auf, für jedes Velo drei, somit können wir erstmal weiter fahren. In Botnhamn steht dann überraschenderweise eine Fähre am Kai - außerhalb vom Fahrplan - auf die wir als Letzte einsteigen und 1 Minute später gehts los. In Brensholmen Einkauf und Mittagspause. Noch ein paar Kilometer weiter und wir sind am heutigen Ziel auf der Insel Sommarøy. Am Steinsvikastrand schlagen wir unser Zelt auf, perfekt nach Norden ausgerichtet, wollen später die Mitternachtssonne beobachten. Nach einer Rundfahrt über die Insel kochen wir am Strand und beobachten die Sonne. Sitzen gemütlich mit Café und Bier am Zelt, heute mal mit offener Apside auf Beobachtungsposten, doch dann kommen die Wolken, es regnet sogar kurz und die Sonne versteckt sich. Schade, aber auch so leuchtet es unter der Wolkendecke. Trotzdem schön. Um 1:30 gehts dann ins Bett. Ab ca. 3 Uhr ist der Himmel übrigens wieder klar und wolkenlos, die einzigen 3-4 Stunden Wolken und kurzer Regen fanden genau während unserer Mitternachtssonne statt. JänoWeiterlesen

  • Tromsø

    12. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☀️ 23 °C

    🌍Sommarøy - Tromsø
    📈66km, 620Hm
    🗒️Werden von den Sonnenstrahlen auf dem Zelt geweckt, es wird heiß. Markus schläft die letzte Stunde sogar draußen im offenen Vorzelt. Zur Abkühlung gibt es ein kurzes Bad im Meer, bei dem kalten Wasser bleibt man nicht lange drin. Es wird ein sehr warmer Tag. Auf der Radstrecke plagen uns heute die Bremsen, sie mischen sich unter die harmlosen Fliegen und können kräftig beißen. Bei einer Baustelle schleichen wir uns durchs Gebüsch der Vorgärten von zwei Häusern. Somit können wir eine zweistündige Wartezeit auf der Straße umgehen. 1:0 fürs Radfahren gegenüber den Autos. Müssen dann noch einmal die Schrauben von Steffi's Zahnkranz anziehen und bald darauf sind wir in Tromsø. Die Stadt macht einen guten ersten Eindruck. Umgeben von Bergen, teilweise mit Schneeresten, liegt sie auf einer Insel. Bei der Poststelle im Supermarkt holen wir die Online-Ortlieb Ersatzteil- Bestellung ab. Juhu, Markus' Packtasche kann jetzt repariert werden. Dann gehts zum Stadtcamping, die Zelte stehen hier im Wald am Bach. Es sind einige Radfahrer da. Bei den wenigen Duschen ist dann warten angesagt. Dusche, Klo und Waschbecken in einem gemeinsamen Raum für 1 Person, komisch organisiert. Naja. Kochen noch was und dann schlafen, die letzte Nacht war kurz.Weiterlesen

  • Sykkelverksted & Pausentage in Tromsø

    15. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 14 °C

    🌍Tromsø (3 Tage)
    📈26km, 300Hm
    🗒️Nach so vielen Eindrücken, Erlebnissen und Anstrengungen brauchen wir etwas Pause. Auch unsere Räder müssen zur Werkstatt. Darum kümmern wir uns zuallererst und peilen am ersten Pausentag gleich zur Ladenöffnung den per Internet auserkorenen Velomech 'Tråkk 9000' an. Der Mech ist supernett & verspricht uns, unsere Räder bis zum Ladenschluss repariert zu haben; sprich 2x Hinterrad zentriert, 2x Kette gewechselt, Steffi's Zahnkränze wieder richtig angeschraubt. Zufrieden ziehen wir zu Fuss weiter, als eine Viertelstunde später der Velomech anruft: Unsere Hinterräder lassen sich nicht zentrieren, im Gegenteil, die Räder seien arg ramponiert: Bei Markus sind mindestens 7 Speichen am Ausreissen, bei Steffi mindestens 4...😳. Glücklicherweise hat er noch ein passendes Hinterrad an Lager, aber eben nur eines. So heisst es bei einem anderen Velomech ('Tromsø Ski & Sykkel', ebenfalls sehr nett & hilfsbereit!) ein weiteres Hinterrad zu finden, dieses dann zum ersten Mech zu bringen & dieser montiert dann alles. Um 15 Uhr verlassen wir Tråkk 9000 mit unseren beinahe neuen Velos! Das wird zwar mit Abstand der teuerste Tag unserer Reise, aber wir sind sehr froh, dass alles so schnell gefixt werden konnte & auch, dass wir praktisch ohne Einschränkung & technische Probleme bis hierher fahren konnten🙏.
    Die beiden weiteren Tage sind wir fleißig am Fotos sortieren und Footprints schreiben, sozusagen unsere aktuelle Arbeit 😉. Dies geschieht aber gemütlich im Café - Tromsø bietet eine große Auswahl - und so können wir uns noch mal an vieles erinnern.
    Um einen Überblick über Tromsø zu bekommen joggen bzw. wandern wir auch noch auf den Hausberg von Tromsø. Hoch gehts über die Sherpatreppen. Von oben hat man eine tolle Aussicht auf die auf einer Insel liegende Stadt Tromsø und den drum herum liegenden Bergen. Runter gehts steil durch einen Birkenwald, zum Glück kann man sich an den Ästen der Bäume wie ein Affe nach unten hangeln 😉.
    Tromsø gefällt uns sehr gut, eine hübsche Einkaufsstraße mit netten Geschäften, viele Cafés, direkt am Wasser und drum herum die schöne Natur.
    Nebenbei retten wir in diesen Tagen fleissig Esswaren: Die 'Free Food'-Box in der Campingküche liefert uns Inspiration & Zutaten für Frühstück & Nachtessen & via 'Too good to go'-App kommen wir zu feinen Desserts😋. Einerseits Win-Win-Situation, andererseits aber auch erschreckend, was andere Campinggäste bereit sind, einfach wegzuwerfen...
    Nach 3 Tagen in Tromsø kann es nun weitergehen, Körper & Geist sind erholt & freuen sich auf die verbleibenden Kilometer bis zum Nordkap🙂.
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  • Quer durch die Lyngenalpen

    16. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 18 °C

    🌍Tromsø - (bush)
    📈127km, 1140Hm
    🗒️ Heute heißt es wieder zusammenpacken. Nach den Ruhetagen dauert das immer etwas länger, ist einfach mehr ausgepackt. Beim Frühstück quatschen wir noch mit Michael, der gerade per Flugzeug angekommen ist und nun südwärts fährt. Da können wir ein paar Tipps geben, immer nett sich auszutauschen. Von heute heimreisenden Schweden bekommen wir noch eine angefangene Gaspatrone geschenkt, danke. Und um 12:00 Uhr gehts dann los. Bis Breidvik rollen wir easy dahin und queren mit der Fähre den Fjord nach Svensby. Hier auf einmal deutlich kühler, je nach Wind, Sonne und Tal kann die Temperatur schnell ändern. Jetzt folgt ein sehr schöner Abschnitt entlang der Lyngenalpen, immer wieder ergeben sich andere Blicke auf die Berge und die Fjorde. Gerade noch erreichen wir die nächste Fähre von Lyngseidet nach Osterdalen, trotz der vielen Fotostopps. Weiter gehts entlang des Fjords, nochmals mit Blick auf die Berge und z.T. auf Gletscher. In Storslett gibts dann mal wieder einen Circle K Kaffee, müssen unsere Kaffee-Flatrate ja noch ausnutzen 😉. Um 23:00 ist Ladenschluss. Ein paar Kilometer schaffen wir noch und finden einen sehr schönen Platz zum Zelten. Schnell schlafen wir ein, obwohl der Wind unser Zelt ordentlich durchschüttelt.Weiterlesen

  • An der E6

    17. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 13 °C

    🌍(bush) - (bush)
    📈104km, 1220Hm
    🗒️Die Navigation ist heute simpel: Nonstop der Hauptstrasse E6 folgen. Wobei 'Hauptstrasse' negativer klingt als es ist. Der Verkehr ist sehr bescheiden, befinden wir uns doch jetzt in der Region Finnmark, der mit nur 1.5 Einwohnern pro km² am dünnsten besiedelten Region Norwegens (CH & DE ca. 220-240; NO insgesamt ca. 15 Personen/km²).
    Die Strecke ist geprägt von zwei grösseren Anstiegen auf der ersten Streckenhälfte. Meist scheint die Sonne, die Temperatur bewegt sich im Schatten um die 20°C & so fliesst der Schweiss in grossen Mengen.
    Am Ende des ersten rund 400Hm-Aufstiegs treffen wir auf Anja aus der Schweiz sowie Jürgen & Philip, eigentlich alle solo unterwegs, haben sich aber temporär zu einem Trio zusammengeschlossen. Beim nächsten Supermarkt trifft man sich erneut & verbringt beim Picknicken im Trockenen gemeinsam den einzigen Regen des Tages. Danach ist's wieder trocken, oft mit Sonne, der zweite Aufstieg ebenfalls heiss & während der gemeinsamen Pause beim nächsten Supermarkt (das waren zum Glück die zwei einzigen Einkaufsmöglichkeiten des heutigen Tages, sonst wären wir ja gar nirgends hingekommen😉) wird nochmals ausgiebig geredet.
    Ja, wir sind nicht die einzigen Veloreisenden mit Ziel Nordkap😊. Unterwegs begegnen wir immer wieder anderen Radreisenden, tlw. wie wir nordwärts unterwegs, tlw. südwärts. Die Community der Radreisenden ist vielfältig: Neulinge vs. Erfahrene; Alleinreisende, Paare, zwei (selten mehr) Freunde/Freundinnen, Familien vs. spontane & temporäre Zweckgemeinschaften. Dann gibt es die kommunikativen, die verschlossenen, die kontaktfreudigen, die mit Tunnelblick. Die, welche in der Grössenordnung 50km pro Tag zurücklegen oder die, welche eher bei 150km liegen. Die einen haben nur ultraleichtes Bikepacking-Gepäck bei sich, andere sind vorne & hinten mit zahlreichen Taschen, Plastiksäcken & weiterem Krimskrams sowie mit Rucksack behangen. (Wir liegen mit unserem Gepäck gefühlt eher im sparsamen Bereich, zumindest bei denjenigen, welche ebenfalls einige Monate unterwegs sind). Nationalitäten begegnen wir diversen: DE, AT, FR, NL, CH, SE, NO, CA, PL, GB,... Meistens winkt man sich zu & ruft ein 'Hei', je nach Situation ergibt sich aber auch ein kürzerer oder längerer Austausch, man redet über Route, Übernachtungsplätze, Ausrüstung, Erlebtes oder tauscht gar Telefonnummer & Social Media Links aus, um sich gegenseitig zu folgen oder Inspiration zu finden. Ist eine nette Gemeinschaft, unterschiedlich unterwegs & trotzdem verbindet einen etwas Gemeinsames.
    Als Tagesziel definieren wir heute 100km & beginnen nach diesen, nach einem geeigneten Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. Werden bereits nach 4 weiteren Kilometern fündig, stellen Zelt auf & wollen noch Kochen. Weil aber gleichzeitig sowohl Mücken auftauchen als auch Regen einsetzt verwerfen wir diesen Plan sofort wieder & begnügen uns mit einer Packung Chips😋.
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  • Nieselwetter

    18. Juli 2023 in Norwegen ⋅ 🌧 14 °C

    🌍(bush) - (bush)
    📈114km, 1320Hm
    🗒️Der erste Blick aus dem Zelt: Bewölkt und es könnte jederzeit regnen, immerhin kaum Mücken. Zelt gerade trocken, somit schnell zusammenpacken, noch ein Frühstück und um 9:30 sitzen wir bereits im Sattel. Trotz einsetzendem Nieselregen die Stimmung aber gut. Oben auf einem Hügel erblicken wir das Geweih eines Rentieres, unser Erstes! Am Wegesrand mal wieder eine Puppe mit Neonwarnweste. In Norwegen tragen viele Radfahrer Neonfarbe, wir sind allerdings ohne Neonweste unterwegs. Unsere Ortliebtaschen, unsere Reifen und die Pedale haben auch Reflektoren, somit werden wir auch im Tunnel gut gesehen. Zwischendurch gibt's Tunnelumfahrungen - blöd nur, wenn diese wegen Erdrutsch gesperrt ist, dies aber erst 3km nach der entsprechenden Abteilung markiert ist... Heisst somit umkehren und durch den Tunnel. Ist aber keine große Sache mehr für uns, da die Tunnel meist gut beleuchtet sind und die Autos vorsichtig überholen. Die Abkürzung kurz vor Alta über eine Brücke gefolgt von einem Tunnel ist dann aber für Fahrräder gesperrt und somit heißt es erneut umkehren und die 9 zusätzlichen Kilometer um den Fjord herum absolvieren. Weil es in letzter Zeit abends mit Kochen ab und zu nicht mehr geklappt hat, ändern wir heute wieder mal unsere Taktik und kochen zum Mittag. Unter einer Brücke finden wir einen vor Regen geschützten Platz, aber das Wetter meint es gut mit uns und in Alta angekommen zeigt sich sogar kurz die Sonne. Hier machen wir nach knapp 70km fast 4 Stunden Cafepause mit Schokibollern, Fotos sortieren, Footprints schreiben, Weg planen, Handy/Uhr/Navi/Powerbank laden…und gut ausgeruht gehts kurz vor 21 Uhr auf die letzten gut 40 Kilometer und 700 Höhenmeter des heutigen Tages. Ein ungewohnter Rhythmus, der für uns heute aber bestens passt.
    Bald beginnt die Steigung, wenig Verkehr, unser bereits gewohnter Abend-Rhythmus. Schönes Licht und Wolken in der Ferne, Nebel und stellenweise etwas Niesel bei uns, eine mystische Stimmung begleitet uns durch die stetig helle Nacht. Nach dem höchsten Punkt verwandelt sich die Landschaft in eine Hochebene, Weite, karge Vegetation, ewig lange, gerade Strassen, die Temperatur fällt unter 10°C, Nebel - leicht gruselig, aber wunderschön! Das Zelt stellen wir kurz nach Mitternacht mitten in diesem 'a lot of nothing' auf und verkriechen uns in unsere Schlafsäcke. Abendessen müssen wir nicht mehr, aber zur Feier des Tages gibt es den Schoggi-Pudding, den wir seit bald 200km mit uns rumschleppen sowie den inzwischen erkalteten Kaffee aus dem Circle K in Alta. Einer unserer Top 3-Tage liegt hinter uns und wir schlafen glücklich innert Kürze ein😴
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  • das Nordkap muss man sich verdienen...

    19. Juli 2023 in Norwegen ⋅ 🌬 9 °C

    🌍(bush) - (bush)
    📈146km, 960Hm
    🗒️Das war hart heute🥴. Ganze Nacht & ganzen Tag abwechslungsweise Niesel, Regen oder zumindest Wolken & konstant kräftigen Wind, meistens von vorne. Die Temperatur bewegt sich während 24h in einem schmalen Band von ca. 8-10°C, Regenjacke, -hose & -gamaschen sowie Handschuhe & Stirnband stellen die ständige Velobekleidung dar.
    In der Hoffnung auf besseres Wetter schlafen wir länger & starten erst um 12:45. Wetter ändert aber nicht. Es geht weiter über die Hochebene mit Tendenz bergab. In Skaidi an der Tankstelle mit Supermarkt stossen wir auf fünf andere Radfahrer, die sich auch tapfer Richtung Norden kämpfen. Noch mal eine weitere Steigung und wir sind in Olderfjord. 1km weiter stehen wir am Matkroken Supermarkt vor verschlossener Tür. Doch dann guckt jemand hinter dem Vorhang hervor und fragt, ob wir noch was brauchen. 30 Minuten nach Ladenschluss dürfen wir noch rein, Lebensmittel einkaufen, unsere Wasserflasche wird aufgefüllt und wir bekommen zwei Waffeln mit Brunost geschenkt. Wahnsinnig lieb. Zitat Verkäuferin: 'Für Radfahrer wird die Tür noch mal geöffnet 😍, sind ja 100km bis zum nächsten Supermarkt’. So gestärkt setzen wir uns den berühmt-berüchtigten, 6.8km langen Nordkap-Tunnel zum Ziel, welchen wir um 01:41 erreichen. Dann heisst's während 3km mit 7-9% Gefälle in die Unterwelt sausen - der tiefste Punkt des Nordkap-Tunnels liegt auf 212muM, Meter UNTER Meer! Danach knapp 1km mehr oder weniger horizontal, bevor es dann die 212 Höhenmeter wieder nach oben zu bewältigen gilt, also wieder 3km mit zuerst 7, später 9% Steigung. & dies auf einer normal breiten, zweispurigen Strasse im Gegenverkehr... Um diese Uhrzeit ist der Tunnel deutlich angenehmer als tagsüber, uns begegnen im Tunnel nur 3 Fahrzeuge: 1 PW & 1 LKW kommen uns entgegen, lediglich 1 PW überholt uns. Aber die Anstrengung Bereich mit bereits 140km in den Beinen nachts um 1:45 ist nicht ohne.
    Wenige hundert Meter nach dem nördlichen Tunnelportal schlagen wir das Zelt auf & sammeln unsere Kräfte für die morgige Etappe bis zum Nordkap!
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  • Nordkap! (Zwischen-)Ziel erreicht😍

    20. Juli 2023 in Norwegen ⋅ 🌬 9 °C

    🌍(bush) - Nordkap
    📈48km, 880Hm
    🗒️Heute steht nur noch ne kurze Etappe an. Beim Zelt zusammenpacken taucht Jürgen auf, ihn hatten wir bereits vor Alta kennengelernt und so gehts nun gemeinsam auf die letzten Kilometer. Dass diese allerdings nochmals so richtig deftig werden (Gegenwind & viiieeele Höhenmeter...) hat uns keiner gesagt😝. Hoch und runter durch den Nebel kämpfen wir uns voran. Teilweise angefeuert von Autofahrern und Motorradfahrern. Eine ganz besondere Atmosphäre am Ende der Welt.
    Die Gefühle beim Anblick der berühmten Nordkap-Weltkugel sind überwältigend🤩! Glück, Stolz & Dankbarkeit zugleich. Wir haben es geschafft!
    Die einzigen Radfahrer sind wir übrigens nicht: Je näher wir dem Nordkap kommen, desto mehr Radler mit demselben Ziel treffen wir & halten mit dem einen oder anderen einen kurzen Schwatz: Gestern mit 'Martin aus Mainz', heute mit Wisi, der ebenfalls in der Schweiz gestartet ist sowie einer 5-köpfigen Franzosen-Familie (Kinder 7J., 9J. & 11J. - selber gefahren!), welche ebenfalls zuhause losgefahren ist. Vor der Nordkapphallen stehen dutzende Velos. Nette Geste: Als Velofahrer ist der Eintritt ins Nordkapmuseum umsonst.
    Nach einem wärmenden Kaffee stellen wir das Zelt bei Sturm & Nebel auf & hoffen, dass es dank der zahlreichen Heringe auch stabil stehen bleibt; wir bleiben vorerst mal hier.

    Zwischenbilanz unserer Reise, Abschnitt 1 'Zürich - Nordkap':
    - 77 Reisetage, davon 57 Velotage
    - 5772 Kilometer
    - 50'000 Höhenmeter
    - 322h reine Fahrzeit
    - 76 Nächte an 60 unterschiedlichen Orten verbracht
    - 17 der 76 Nächte in einem Bett geschlafen, 59x auf der Isomatte & davon 26x Bush-Camping

    Dies ergibt pro 'Velotag' 100km & 880Hm sowie eine Fahrzeit von 5h 30min resp. eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18km/h.

    PS: Rund 20 Stunden nach Ankunft können wir bestätigen, dass der Nebel am Nordkap sowohl tagsüber als auch zum Zeitpunkt der Mitternachtssonne zum Verwechseln ähnlich aussieht wie Nebel in der Schweiz oder in Deutschland zur Mittagszeit😅
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  • Pause am Nordkap

    22. Juli 2023 in Norwegen ⋅ 🌬 9 °C

    Wir gönnen uns zwei Pausetage am Nordkap. Hier gibt es ein super Frühstück, somit wird von 8:00-11:00 geschlemmt, die Kalorien können wir bestimmt noch gebrauchen. Mit anderen Nordkapradlern tauschen wir uns über Erlebtes, die Beweggründe und das Weiterfahren aus. Gibt noch mehr Verrückte so wie wir 😉 und es ist spannend zu hören von wo wer kommt und was die Hintergründe sind.
    Leider bleibt es beständig bewölkt, windig und mehr oder weniger neblig. Durch die Panoramafenster der Nordkapphallen ergibt sich aber immer wieder ein anderer Blick auf den Globus. Hier kann man gemütlich den ganzen Tag im Café verweilen. Im Untergeschoss gibt es noch ein Museum zur Geschichte des Nordkaps, wann wer hier war und eine Abteilung zum 2. Weltkrieg. Im Kino gucken wir einen Film zu den verschiedenen Jahreszeiten am Nordkap. Immer wieder zieht es uns aber auch raus zur Kugel, nochmal gucken. Leer ist es hier oben nie, teilweise kommen mehrere Busse mit Touristen an, auch um Mitternacht. Auch neue Radfahrer treffen ein. Und Wohnmobile und Motorräder sind natürlich erst recht zahlreich vertreten. So wird uns nicht langweilig.
    Nun können wir erholt zum zweiten Teil der Reise starten, wir freuen uns!
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  • Farvel Nordkapp; Tschüss Nordkap 👋

    23. Juli 2023 in Norwegen ⋅ 🌬 11 °C

    🌍Nordkapp - Honningsvåg
    📈43km, 710Hm
    🗒️Nach drei Nächten am stürmischen Nordkap heisst es heute Abschied nehmen. Noch einmal gönnen wir uns zusammen mit Anja, Philipp sowie Meret & Tobias mit ihren beiden Kindern, alle ebenfalls mit den Velos unterwegs, ausgiebig das Frühstücksbuffet. Es ergeben sich sehr gute & persönliche Gespräche. Danach wird das Zelt zusammengepackt - hat die drei sehr windigen Tage gut überstanden. Wir fahren für ein Abschiedsfoto nochmals zur Nordkap-Weltkugel vor, trinken zu viert einen letzten wärmenden Kaffee, dann geht's raus in Nebel & Wind, unsere konstanten Begleiter hier oben während der letzten fast drei Tage.
    Wir radeln zusammen mit Anja nach Honningsvåg; dieselbe Strecke wie vor 3 Tagen in umgekehrter Richtung. Zu Beginn dichter Nebel, starker, böiger Wind & Temperaturen um die 10°C. Also exakt das Wetter, welches nach unserer Erfahrung hier immer herrscht😊. Der Nebel lichtet sich nach wenigen Kilometern, der Wind hingegen bleibt bis ins Ziel.
    In Honningsvåg suchen wir den vorgängig auf Googlemaps als potentiell geeignetes Bushcamp eruierten Feldweg auf, stellen die Zelte auf, danach wird gekocht. Nach dem Essen gehen wir ins Pub, treffen uns dort mit Tobias auf einen Cider. Zurück beim Zelt schlafen wir schnell ein. Nach den windigen & dementsprechend lauten Nächten ist's jetzt ziemlich windstill & ruhig. Eine lange Nacht gibt's aber nicht, denn um 06:00 fährt bereits unser Hurtigruten-Schiff.
    Der erste Abschnitt unserer 'nordwärts-Reise' ist somit definitiv abgeschlossen. War schön, unser Zwischenziel 'Nordkap' (norwegische Schreibweise 'Nordkapp') ausgiebig zu geniessen, den Austausch mit anderen Fernradlern zu pflegen & den ersten Teil unserer Reise ein bisschen setzen zu lassen. Jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung!
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  • Überall Wasser: ⛴️, 🌊, 🐋 sowie 🌧️

    24. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 12 °C

    🌍Honningsvåg - (Ferry: Havøysund) - Olderfjord
    📈94km, 920Hm
    🗒️Heute heißt es früh aufstehen. Um 4:45 klingelt der Wecker und um 5:30 sind wir abfahrtsbereit. Am Hafen in Honningsvåg treffen wir nochmals auf bekannte Gesichter. Geschätzt 20 Velofahrer steigen ein. 2 Stunden lang genießen wir die gemütlichen Sessel mit Ausblick des Hurtigrutenschiffes und dann heißt es Abschied nehmen von den Schweizern Anja, Tobias & Meret & ihren Kids. Wäre schön sich wiederzusehen! Ab Havøysund heißt es wieder strampeln. Wir fahren mal wieder auf einer wunderschönen nationalen Touristenroute. 2 größere Anstiege sind zu bewältigen. Leider setzt Regen ein und es ist mal wieder unter 10 Grad kalt. Trotzdem gefällt es uns gut. Rentiere kreuzen die Straße und rennen hinter der Leitplanke entlang. Sehr scheue Tiere. Auch eine Designtoilette ist wieder auf der Strecke. Bei Snefjord haben wir die meisten Höhenmeter geschafft und es gibt Mittagessen auf einer windgeschützten Bank. Bei der Weiterfahrt sind wir beide sehr müde, die letzte Nacht war ja nicht lange. Doch dann erblicken wir eine Gruppe Zwergwale im Fjord. Wir können sie bestimmt 15 Minuten beobachten, sie schwimmen hin und her und springen aus dem Wasser raus. Super schön! Sogar der Postbote hält an und filmt die Szene - ist also wohl definitiv kein alltägliches Spektakel, das uns hier geboten wird!
    Zum Glück gehts nun eher flach weiter und der Regen hört auf. Bei Lillefjord gibt es noch einen Wasserfall zu sehen und wir nehmen die letzten Kilometer nach Olderfjord in Angriff. Ein schneller Einkauf im Matkroken, diesmal leider ein weniger positiver Eindruck als auf der Hinfahrt zum Nordkap. Naja, ab auf den Camping und Zelt aufstellen. Freuen uns sehr auf die Dusche nach 8 Nächten und 9 Tagen im Bush, doch das Wasser ist nicht richtig warm, blöd. Tut trotzdem gut. Schnell eine Wäsche, Pasta kochen und ab ins Bett. In der Küche treffen wir noch auf Jan, er war ebenfalls am Nordkap, für ihn gehts nun in Norwegen weiter. Gute Fahrt!
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  • mit Highspeed nach Lakselv

    25. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 15 °C

    🌍Olderfjord - Lakselv
    📈66km, 430Hm
    🗒️Wir lassen es gemütlich angehen. Nach der großen Müdigkeit gestern bleiben wir länger liegen und lassen uns das Frühstück bei Sonnenschein vor dem Zelt schmecken. Es ist schön, nach den vergangenen sieben mehrheitlich trüben Tagen ohne Sonne wieder bei Sonnenschein in den Tag zu starten! Um 11:30 gehts dann los. Die ersten 40km jeder für sich. Steffi mit einer guten halben Stunde Vorsprung. Es macht Spaß bei Sonnenschein und Rückenwind mit Blick auf den Porsangerfjord dahinzudüsen. Ohne große Pause gehts heute nach Lakselv. Bei der dortigen Cafepause beschließen wir spontan, hier zu bleiben und nochmals über den weiteren Weg nachzudenken. Checken am Camping ein und dürfen unser Zelt ganz vorne mit Blick auf den Strand und das Wasser aufstellen, schön! Kochen in der Küche und dann recherchieren wir für die nächsten Tage bzw. arbeiten die letzten Tage auf, Markus erledigt zudem noch alltäglichen Adminstrativkram für zuhause. Herzlichen Dank an dieser Stelle unseren Freunden und Verwandten, welche uns bei Post & Administration aus der Schweiz tatkräftig unterstützen!Weiterlesen

  • 6️⃣0️⃣0️⃣0️⃣km oder Schlenker nordwärts

    26. Juli 2023 in Norwegen ⋅ ☁️ 15 °C

    🌍Lakselv - (bush)
    📈119km, 1240Hm
    🗒️Nachdem uns die letzten drei Tage vorwiegend südwärts brachten, haben wir gestern Abend spontan eine Routenänderung beschlossen: Um die laaangen Tage ohne Sonnenuntergang noch ein wenig länger zu geniessen resp. primär einfach einer Laune folgend, fahren wir nach Lakselv nochmals Richtung Nord(ost)en nach Kirkenes😊.
    Heute starten wir gleich nochmals getrennt. Nicht weil wir uns nicht mehr ausstehen, sondern weil es zwischendrin beiden mal gut tut, sein eigenes Tempo zu fahren & weil sich so die Zeit auch effizienter nutzen lässt. Steffi fährt also los, während Markus den Tageseinkauf erledigt, sich einen weiteren Circle K Kaffee gönnt & ein paar Fotos bearbeitet. Danach geht's ans Einholen von Steffi, was aber durch das überraschende Rendez-vous mit einer Elch Mama mit Jungem, keine 5 Meter neben der Strasse, jäh unterbrochen wird. Nach den ca. 15 intensiven Elch-Kilometern (5 Elche!) vom 8. Juli ist die erst unser zweites Elch-Sighting dieser Reise. Über den ganzen Tag verteilt folgen später mehrere Rentier-Begegnungen, ebenfalls immer sehr faszinierend, diesen Tieren mit ihren riesigen Geweihen zuzuschauen.
    Die Aufholjagd hat nicht ganz geklappt, Steffi muss nach ca. 45km bei einem netten, kleinen Coop Supermarkt auf Markus warten. Dieser bietet neben dem eigentlichen Laden einen grösseren Aufenthaltsraum, ausgestattet mit Tischen & Stühlen, fliessend Wasser, Sofa, Strom, Toilette, Kaffeemaschine. V.a. in den ländlichen Gegenden ist der Supermarkt in Norwegen oft gleichzeitig auch Treffpunkt für die Einheimischen oder eben auch willkommener Pausenraum für Fernradlern. In diesem hier gibt's sogar eine grosse Waage, auf welche wir uns natürlich draufstellen... EineR von uns behauptet danach, die Waage zeige zu viel an, während der/die andere der Meinung ist, sie stimme😉...
    Apropos ländliche Gegenden: Davon kann man hier in Børselv definitiv reden, ist es doch für uns ist die letzte Einkaufsmöglichkeit für die nächsten ca. 170km.
    Ab Børselv sind wir dann wieder gemeinsam unterwegs, sprich im Flachen meist direkt hintereinander, bei Steigungen fährt jeder sein Tempo & wir warten oben aufeinander. Wir verlassen vorerst Fjord & Meer & überqueren eine Landzunge: Hügelige Strasse, wenig Verkehr, noch weniger Touristen. Neben der Strasse teils dichter Wald (ein Vorgeschmack auf Finnland?), teils aber auch sehr karg, karstig, Hochebene. Gefällt uns beiden super! Im Gegensatz zu gestern weht der Wind heute wieder mal tendenziell von vorne. Nicht so stark & böig wie am Nordkap, aber doch deutlich spürbar.
    Um ca. 19 Uhr machen wir ne grössere Pause & kochen Znacht, Kartoffelstock, Zucchetti & Tomatensuppe/-sauce. Frisch gestärkt, dafür durch den Wind ausgekühlt, werden Stirnband, Kapuze, dicker Pullover, Handschuhe angezogen & weiter geht's bei ca. 12°C. Der nächste Aufstieg wärmt uns wieder einigermassen, kurzer Halt bei einem Rastplatz mit Plumpsklo, jetzt wären wir praktisch bettreif, da fahren wir an einem See vorbei. Die Bergspitzen rundherum leuchten rot in der tiefstehenden Abendsonne & wir hüpfen spontan ins kühle Nass! Wie erfrischend & wohltuend 🤩! Danach wieder Fleecepullover, Stirnband, Handschuhe etc. anziehen & zum nächsten Fjord radeln. Dort sieht's nach einem tollen Bushcamp-Spot aus, welcher nach Norden fast freie Sicht bietet. Es gibt zwar einige Wolken, ganz unten am Horizont lassen diese aber einen Streifen frei. Markus quatscht kurz mit dem Landbesitzer, der etwas oberhalb wohnt & uns sein OK zum Zelten gibt. Heute haben wir tatsächlich das Glück, die Mitternachtssonne zu sehen😍! Dies nur zwei Nächte vor dem hier geltenden Ende der Periode mit Mitternachtssonne, welche auf dieser nördlichen Breite ca. 2.5 Monate dauert. Wow! Visuell sieht es zwar einfach wie die letzten 3 Minuten vor einem 'normalen' Sonnenuntergang an, nur dass diese hier unendlich lange dauern... Um 0019 ist der Tiefststand erreicht, danach geht's wieder aufwärts. Eindrücklich & wir sind dankbar, dass wir das nach dem Pech in Sommarøy doch noch erleben dürfen. Danach geht's aber schnell ins Zelt & wir schlafen happy ein.
    Heute haben wir übrigens auch noch den 6000sten Velokilometer dieser Reise absolviert🤩. Dazu ein paar Zahlen:
    - 83 Reisetage, davon 60 Velotage
    - 6094 Kilometer
    - 53'000 Höhenmeter
    - 339h reine Fahrzeit
    Dies ergibt pro 'Velotag' ca. 101km & 880Hm sowie eine Fahrzeit von 5h 40min resp. eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18km/h.
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