A 16-day adventure by Sybille & Stefele Read more
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  • Day 14

    Ausklang

    April 16 in Italy ⋅ 🌬 19 °C

    Zum Frühstück gibt's einen Amalfi-Zitronen Salat.
    Die Zitronen kann man mit Schale essen, daher zerschneidet man sie in dünne Scheiben, streut wenig Zucker, Salz und Pfeffer darüber, und tröpfelt Balsamico Essig und Olivenöl darüber. Etwas ziehen lassen und fertig ist der Salat. Sauer macht lustig!
    Hier das Rezept:
    https://www.ndr.de/ratgeber/kochen/rezepte/Zitr…

    Der Kühlschrank ist noch so voll und muss leerer werden. So wird das Frühstück noch erweitert um Salsiccia-Würstchen und Orangen Brotaufstrich. Das sind lustige Geschmäcker, die da aufeinander treffen.

    Heute haben wir nichts vor, mal sehen was der Tag so bringt.
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  • Day 13

    Amalfi Amore

    April 15 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute geht es endlich an die Amalfiküste. Dazu stehen wir mit dem Wecker auf, weil wir ja nach dem Frühstück wieder so weit in die Stadt an den Hafen laufen müssen. Doch heute funktioniert unsere Kaffeemaschine nicht, sondern blinkt rot. Auch die Internetrecherche hilft nicht weiter. Also eine Nachricht an den Vermieter, der das Problem im Laufe des Tages löst und uns eine große Schale mit Amalfi Zitronen überlässt.

    Also machen wir es in Salerno wie die Italiener und trinken noch einen schnellen Espresso an der Bar, bevor wir auf das Schiff gehen.

    Wir fahren mit einem recht großen Touristen-Boot in Salerno los, machen einen Stopp in Amalfi und fahren weiter nach Positano. Heute ist es ein bisschen diesig und auch nicht so wirklich warm. Aber wir haben einen super Blick auf die Küste.

    Die Häuser sind wie pastellfarbene Legosteine wild aufeinander getürmt. Ähnlich wie in Cinque Terre. Oberhalb der Dörfer sieht man manchmal die Küstenstraße oder Tunnels, die sich in halsbrecherischer Höhe an dem Berg entlang hangeln.

    Positano ist sehr hübsch, wirkt irgendwie künstlich in seiner Schönheit. Unten ist sogar ein kleiner Sandstrand mit Liegen, überall sehr schöne und sicherlich extrem teure Restaurants am Wasser, die dennoch sehr gut besucht sind, man hört sehr viel amerikanisch.

    Spaßeshalber haben wir mal geschaut, was die Zimmer in Positano kostet. Ein Doppelzimmer kostet zwischen 250 und 1070 € pro Tag.

    Einige kleine Sträßchen führen bergauf in das obere Dorf, und überall sind ähnliche Kleidungsstücke zu kaufen: hellblaues Leinen für den Mann, und viel duftige türkisfarben weiß fließende Stoffe für die Seniora.

    Wir kaufen uns Bustickets im Tabacco und suchen die Bushaltestelle, leider zuerst auf der falschen Seite des Ortes. Dann haben wir sie gefunden und stehen dort geraume Zeit, und beobachten den Verkehr.

    Spannend wird es immer, wenn ein Bus um die Ecke kommt, die PKWs abrupt abbremsen und zurücksetzen, damit der Bus sich zentimeterweise an ihnen vorbei hangeln kann. Diese Schauspiel werden wir noch sehr oft heute sehen.

    Wir fahren eine gute halbe Stunde nach Amalfi und sitzen direkt hinter dem Fahrer. Der ist die Ruhe selbst und hat ganz lässig seinen linken Unterarm aus dem Bus heraus hängen, während er einarmig an der Steilküste entlang fährt. Dabei telefoniert er auch noch und gibt Handzeichen, welcher Autofahrer zurücksetzen muss und wer vorbei passt.

    Amalfi ist größer, weniger künstlich und hat unten am Meer ein kleines Stadtzentrum an der Promenade, wo sich auch das Bus-Chaos verdichtet. Dort sind Ein- und Ausstiegsstellen.

    Einmal durch den Torbogen gegangen und schon stehen wir vor einem fantastischen Dom, zu dem eine große Treppe hoch führt. Der Dom ist aus dem 10. Jahrhundert, und die Treppe ist ein super Rastplatz für müde Touristenbeine. Wir bummeln durch Amalfi und als Sybille es vor Hunger kaum mehr aushält, gehen wir dann doch in ein Restaurant. Ist zwar nicht der kulinarische Höchstgenuss, aber das Glas Weisswein dazu kann das Ganze noch etwas herausreißen.

    Anschließend bummeln wir noch etwas hin und noch etwas her und fahren dann noch fast eine ganze Stunde mit dem Bus nach Salerno zurück. Diesmal sitzen wir am Fenster zur Steilküste. Da braucht man schon viel Vertrauen, denn wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man nur Meer unterhalb der Klippen, so knapp sind wir am Fahrbahnrand, der nur durch ein kleines Mäuerchen gesichert ist.

    Nach einem kleinen Eis auf dem Rückweg in Salerno finden wir die riesigen Amalfi-Zitronen des Vermieters in unserer Wohnung vor und machen ein Abendessen aus Tomaten mit Büffelmozzarella, gebratenen Auberginen mit Pecorino Wurst und Käse. Später noch Erdbeeren, die wir ebenfalls vom Vermieter bekommen haben. Dazu gibt es Wasser mit Amalfi-Zitronen. Sehr lecker!
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  • Day 12

    Strandtag am Lido Mimosa

    April 14 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Es ist Sonntag, da wollen wir einen typischen Urlaubsstrandtag machen.
    Vorgestern waren wir ja an vielen Lidos vorbeigefahren. Das sind Strandabschnitte, für die es einen Parkplatz gibt und in der Regel der Strand auch gereinigt wird. Zudem sind meist Toiletten und ein kleines Restaurant vorhanden. Und Liegen und Sonnenschirme kann man mieten.

    Doch es ist noch Vorsaison, wie wir nach einer halben Stunde Fahrt zum Lido Mimosa feststellen. Es liegt noch jede Menge Treibholz herum und Liegen oder Restaurant sind nicht vorhanden. Dennoch haben sich viele italienische Familien eingefunden, stecken ihre bunten Sonnenschirmchen in den Sand und breiten Decken oder Liegestühle aus. Der Duft von Sonnenöl wabert entgegen, Kinder spielen mit ihren Geschwister und ein kleiner Hund buddelt sich so tief in den Sand, bis nur noch Popo und Schwanz herauswedeln.

    Es ist sommerfriedlich, die Wellen spielen rauschend ans Ufer und junge Mädchen quietschen, als sie von den Jungs ins noch etwas frische Wasser geschubst werden. Ein Vater baut mit seinen Söhnen und langen Stangen aus Treibholz ein ansehliches Kunstwerk, an dessen Spitze eine grosse grüne Fahne gehisst wird.

    Wir lesen, gehen abwechselnd an den Strand oder ins Wasser. Stephan hat leider keine Badehose in den Urlaub mitgenommen, es war zu unwahrscheinlich, dass die Temperaturen ausreichen würden. Aber mit den kurzen Hosen kann man auch bis zu den Knien ins Wasser, was völlig ausreichend ist, um abzukühlen.

    Am späten Nachmittag zeigt sich ein rotes Warnsignal auf der Haut. Zeit, den Strandtag ausklingen zu lassen.

    Auf dem Rückweg kaufen wir nochmals im Carrefour ein. Der Grillgeruch am Strand hat Fleischeslust hervorbeschworen. Und ja, man kann Sonntags im Supermarkt bis 22 Uhr entspannt einkaufen. Es sind nur eine Kassiererin und eine Sicherheitsperson da, aber das reicht völlig aus. Das gibt ein feines Abendessen heute Abend!

    So stehen alsbald dicke Nudeln mit Soße aus getrockneten Tomaten, dazu ein argentinisches Steak, ein Tomaten Salat mit Büffelmozzarella (Büffelmilch-Salat, wie Sybille sagt) und ein italienisches Bier auf dem Tisch.

    Und Sybille freut sich jedes Mal über das Olivenöl aus der Sprayer-Kartusche. Das war die kleinste erhältliche Verpackungseinheit an Olivenöl. Ansonsten gab's nur Literflaschen.
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  • Day 11

    Gässle gucke

    April 13 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Samstag ist Stadtbummeltag. Nach dem Frühstück mit der sensationellen Crema Spalmabile Arancia als Brotaufstrich, laufen wir wieder mal den langen Weg in die Innenstadt. Den hinteren Teil der Altstadt kennen wir noch nicht. Sibylle trägt heute lange Ärmel, um den leichten Sonnenbrand von gestern nicht stärker werden zu lassen. Je öfter man diese lange Strecke läuft desto kürzer kommt sie einem vor. Dennoch sind es je Richtung 4 km.

    Die Altstadt hat schöne kleine Gässchen mit urigen Läden. In einem Hutladen kaufen wir eine leichte Schiebermütze als Sonnenschutz für Stephan. Das Inhaberpaar ist ein urig und berät gut.

    Zwischendurch besuchen wir eine Kirche die als sehenswert empfohlen wurde. Sie ist derart voll mit Wand- und Decken- Gemälden, dass es fast wieder zu viel ist.

    Am Ende der Altstadt ist ein schöner großer Park mit schattigen Bäumen. Auf einer Bank genießen wir die Stille wie auch die Haferkekse.

    Auf dem Rückweg schlendern wir durch die kleinen Gassen und werfen hier und da einen Blick in die kleinen Läden.

    Auf unserem Balkon trinken wir einen feinen Espresso mit dem obligatorischen Wasser und lesen, schreiben und malen in unserem Reisetagebuch.

    Zum Abendessen gibt es riesige ringförmige Nudeln, die Calamarata genannt werden und so wie Tintenfischringe (Calamari) aussehen. Und dazu gehören als Soße natürlich frutti di Mare und Tomaten.
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  • Day 10

    Schönes Stilles Cilento

    April 12 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach all den Menschenmassen in den letzten Tagen haben wir Sehnsucht nach etwas Ruhe. Am besten mit Strand, Meer und Landschaft.

    Also geht es so lange weiter und tiefer in den Süden entlang an der Küste, bis wir einen schönen Strand oder einen schönen Ort finden werden.

    Schon nach einer halben Stunde Fahrt reihen sich Lido an Lido. Hinter Pinienwäldchen blitzt das Meer und die Sonne hervor. Ja, es ist ein schöner Tag heute und die Temperaturen sind wieder ein ganzes Stück über 20 Grad.

    Santa Maria de la Castellabate ist so ein Ort, wie wir ihn uns vorstellen. Abseits von den großen Autostraßen, kaum touristisch erschlossen, aber ein paar wenige Restaurants und ein schöner Sandstrand direkt im Ort. Es macht sogar schon sehr viel Spaß, an der Promenade entlang zum Fischereihafen zu laufen.

    An einem der kleinen Strandabschnitte wird sogar gebadet. So warm kann das Wasser eigentlich nicht sein. Wir haben keine Badesachen, aber Pajeros als Unterlagen zum Sonnen dabei.
    Doch vorher kehren wir in das kleine Restaurant direkt am Meer ein und Essen gebratenen Schwertfisch und Octopus. Bestimmt fangfrisch.

    Bestimmt eine ganze Stunde dösen wir in der Sonne am Strand, warten im leicht lauwarmen Wasser und bohren die Zehen in den Sand.

    Noch 30 km folgen wir der kurvigen Straße oberhalb der Meeresküste. Man kann kaum glauben wie bergig es hier ist. Als wir in dem kleinen Dorf Marina del Casalvelino wieder unten am Meer anhalten, finden wir dort eine schöne Eisdiele. Einen Eiscafe, wie wir ihn kennen, gibt es leider nicht, aber das Kaffee-Eis ist auch sehr gut.

    Zurück geht es im goldenen Licht der über dem Meer untergehenden Sonne. Kurz vor Salerno frischen wir die Vorräte fürs Wochenende im Carrefour Supermarkt auf. Am Samstag wir es Fisch zu ganz dicken Nudeln geben.
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  • Day 9

    Stresstest Napoli

    April 11 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute steht Neapel auf dem Programm. Wir wollen vom Bahnhof mit dem Zug dort hinfahren, dauert eine Dreiviertelstunde und kostet nicht viel. Leider müssen wir eine gute halbe Stunde zu Fuß bis zum Bahnhof Salerno laufen. Trotz intensiver Nachfrage bei unserem Vermieter kann er uns keinen Bus oder weitere Alternativen benennen.

    Wir kaufen ein Ticket und bekommen noch einige Tipps im Tourist Information von einem netten, älteren und schielenden Seniore.
    Im Reiseführer werden die Kunst- Metrostationen angepriesen, sie sollen das Highlight der Stadt schlechthin sein. Ganze 11 Metrostationen wurden von Künstlern gestaltet.

    Wir laufen erst los, um die Innenstadt anzuschauen, und beim Anblick des Verkehrs mehr als fassungslos. Alle Ampeln -auch für Fußgänger falls vorhanden - sind auf Dauer-Blinklicht geschaltet, die Autos fahren kreuz und quer, machen U-Turns, Blinker setz niemand, stattdessen wird immer ordentlich gehupt. Willst du eine vierspurige Straße überqueren: Hand rausstrecken und mutig zwischen die hupenden Auros quetschen. Die halten in der Regel im Abstand von wenigen Zentimetern an, nicht jedoch die motorisierten Zweiradfahrer (unmotorisierte gibt es nicht) .

    Alles ist laut, eng, und auch total dreckig. Wir sehen in Bahnhofsnähe sehr viele Obdachlose, zumeist Schwarze, die wahrscheinlich Boatflüchtlinge aus Afrika sind.

    Wir versuchen, anhand unserer Stadtplanes Richtung Duomo zu gehen und laufen durch extrem seltsame Straßen. Knalleng, sieht aus wie ein Ghetto, viele polnische Autos warum auch immer. Überall wird billigste Ware verkauft, alles ist laut und überall gibt es Poster, T-Shirts und Flaggen oder Bilder von Diego Maradona.

    Wir finden eine Kirche, die zwar nicht die gesuchte ist, aber auch da ist alles total dreckig und vermüllt und viele Obdachlose hängen herum. Wir fühlen uns nicht wohl und versuchen, den schnellsten Weg in anderes Stadtviertel zu finden.

    In der Innenstadt ist es zwar verkehrsberuhigt, aber es gibt nur Schrott zu kaufen. Kühlschrankmagnete, wieder mit Maradona und Napoli-Aufdruck, Töpfe für 3 € und ganz viele Krippen mit bewegten Krippenfiguren. Neapel hat irgendeine Kirche mit besonderen Krippen.

    Die Straßen sind auch extrem eng, ich trage meinen Rucksack fast die ganze Zeit vorne auf dem Bauch, um Taschendieben keine Gelegenheit zu geben. Es gibt kein Fleckchen Grün, keine öffentlichen Bänke, keine Piazzas, wo man sich mal hinsetzen könnte. Auch die Restaurants sehen alle so aus, dass man keinen Blick in die Küche werfen möchte. Angeblich ist Neapel viermal so dicht besiedelt wie Rom

    Endlich gelingt es uns, ein Mittagessen in einem Restaurant zu finden, was nicht siffig aussieht, und wo man sich hinsetzen kann. Wir essen eine neapolitanische Pizza, die dick belegt ist und uns so sättigt, dass wir fast platzen.

    Nach dem Mittagessen sind wir frohen Mutes und kaufen uns eine Tageskarte für die U-Bahn für 4,50 €. Die Kunststationen befinden sich alle auf einer Metro Linie, so dass wir immer eine Station weiterfahren, aussteigen, Fotos machen, wieder die Rolltreppe runterfahren und wieder einsteigen. Der einzige Zeitverzug liegt darin, dass viele U-Bahnen nur im 15 Minuten Takt fahren. Zwischendurch steigen wir noch in einem etwas hübscheren Viertel aus, und laufen zu Fuß zum Funiculare, also zur Standseilbahn, die uns wieder hinunterbringt, denn Neapel ist hügelig. Ah ja, vor der Standseilbahn gibt es noch ein leckeres Eis mit Orange- Mandelgeschmack und Zitronen.

    Von der Standseilbahn geht es dann stantepede zum Hauptbahnhof und wir haben noch exakt 10 Minuten, um in unseren Zug zu springen.

    Dann müssen wir schon wieder die eineinhalb Kilometer zurück zu unserer Wohnung laufen und haben heute wieder stolze 22.000 Schritte gemacht. Bisher gab es nur einen einzigen Tag, wo wir weniger als 20.000 Schritte hatten. Nun kocht Stephan Spaghetti, die wir wieder hier zu Hause genießen werden. Die Wohnung ist so nett, dass es eine Freude ist, den Abend hier bei einem Rotwein und selbstgekochtem Abendessen ausklingen zu lassen.
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  • Day 8

    Pompeji, wo man zu Leben wusste

    April 10 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Für heute haben wir um 10 Uhr Eintrittskarten für Ausgrabungen in Pompeji. Und damit wir auch verstehen, was wir sehen, haben wir auch eine deutsche Führung mitgebucht. Irgendwie kommen wir aber nicht um 9 Uhr aus dem Haus, sondern um 9:15 Uhr und es ist eine dreiviertelstunde Fahrt bis Pompeji. Außerdem fängt es an zu regnen. Wir haben warme Jacken und zwei Regenschirme noch schnell eingepackt.

    Drei Minuten vor 10 Uhr kommen wir an, bezahlen 15 € für einen Tagesparkplatz und spurten zum Eingang, was auch ein gutes Stück zu laufen ist. Dort schickt man uns weg, wir wären am falschen Eingang. Ach es gibt zwei davon? Also Füße in die Hand genommen und dorthin gelaufen. Dort werden wir glücklicherweise zu unserer Gruppe gebracht, die schon losgelaufen ist. Das war knapp! Es ist uns ja schon ein bisschen peinlich, 10 Minuten zu spät zu kommen. Wenn die jetzt weg gewesen wären, hätten wir weder Eintrittskarte noch Führung gehabt, sondern nur die Kosten.

    Eine kleine, sehr gut sprechende, Italienerin führt unsere Gruppe auf den Marktplatz, das Forum. Wahnsinn, sich vorzustellen, dass das alles Original Steine und Säulen und Wände sind, die im Jahre 79 nach Christi unter fünf Meter Asche und Gestein begraben wurden.

    Ebenso unglaublich ist es, dass dort schon vor 2000 Jahren jede Straße rechts und links einen Bürgersteig hatte. Diese sind knapp kniehoch gemauert, da in der Mitte die Gespanne mit den Ochsen oder Eseln gefahren sind, und das Abwasser ebenfalls dorthin geleitet wurde. Es dürfte sich also eine ziemliche Dreckbrühe dort befunden haben.

    Um sich den Fuß nicht darin beschmutzen zu müssen, wurde die komplette Stadt mit diesen hohen Bürgersteigen ausgestattet. Von rechts nach links zu wechseln war auch möglich, da altertümliche Zebrastreifen eingebaut wurden. Das waren ein oder zwei sehr große Steine, mit denen man die Seite wechseln kann. Diese Steine sind auch so angeordnet, dass die Wagen, deren Spurbreite genormt war, zwischen den Steinen gut durchfahren kann.

    Man sieht in sehr vielen der Straßen Vertiefungen im Pflaster, welche von den Rädern dort hinein gefräst wurden. Dieses Spurbreitemaß würde später bei der Eisenbahn für die Schienen übernommen.

    Wir besichtigen auch verschiedene Privathäuser von wohlhabenden Familien. Es ist unglaublich, aber die Originalfarbe von vor 2000 Jahren ist noch an den Wänden: ein sattes Dunkelrot oder kräftiges Ocker leuchtet uns entgegen. Darauf gemalt sind große Bilder oder sehr kleine Bordüren. Handwerklich sehr fein gearbeitet. Welch ein Wohlstand! Dennoch ist die gesamte Stadt und alle Menschen der Umgebung an einem einzigen Tag durch den Vulkan gestorben.

    Hin und wieder sind Theken mit Marmormustern am Bürgersteig in der Geschäftefront eingelassen. Und in diesen Theken sind große runde Löcher. Darin waren am Amphoren eingelassen, worin wiederum Suppe oder Gemüse warm gehalten wurde und dann an die Bürger verkauft wurde. Eine Imbissbude mit Fast Food.

    Am Rand der Stadt waren wir noch in einem großen Theater, also ein Halbrund, welches griechischen Ursprungs ist, und in einem römischen Amphitheater, in dem 20.000 Leute Platz fanden. Dies wird auch heute noch für Konzerte genutzt, legendär sind die Auftritte von Elton John oder Pink Floyd.

    Wir sind völlig platt, wie groß diese Stadt ist. Und dabei ist noch nicht mal alles ausgegraben. Seitlich der Ausgrabungen sind fünf Meter hohe Wiesen mit rotem Klatschmohn, unter denen sich noch weitere Stadtteile befinden.

    Ach ja, den Vesuv haben wir leider nur hinter Wolken gesehen. Zur damaligen Zeit war noch nicht bekannt, das dies ein Vulkan ist. Die Menschen dachten, er wäre ein Berg wie die vielen anderen Berge in der näheren Umgebung auch. Aber was hätten sie auch machen sollen? Letztendlich sind sie alle entweder von herabprasselnden Bimsstein erschlagen worden, oder im Ascheregen erstickt. Oder spätestens, als die 30 km hohe Gassäule über den Vulkan in sich zusammengefallen ist, wurden alle verbrannt oder in Schwefelgas erstickt.

    Eindrucksvoll waren auch die vier Gipsabdrücke von Verstorbenen, die wir gesehen haben. Die Menschen wurden unter fünf Metern Asche und Stein zugedeckt und eingeschlossen. Als ihre Körper dann verwest waren, blieb nur noch ein Hohlraum übrig. Als die Forscher im 19. Jahrhundert dies entdeckten, füllten sie die Hohlräume und bekamen so die Gipsabdrücke. Man sieht also die Haltung der Menschen, in der sie verstorben sind. Sehr berührend.

    So sind wir auch heute wieder auf über 18.000 Schritte bekommen, sind erschöpft von den vielen unglaublichen Eindrücken. Heute Abend kochen wir in unserer Ferienwohnung und lassen den Abend mit diesen vielen Bildern im Kopf ausklingen.
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  • Day 7

    Salerno-eine Stadt ohne Touristenrummel

    April 9 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    Zum frühstücken wählen wir den anderen Balkon. Denn hier scheint die Morgensonne warm aufs Nutella.
    Der Kaffee ist stark und nur mit Wasser genießbar. Von der Küche aus braucht man nur das Geschirr und das Essen durch das Fenster hinausreichen. Hier auf der Fensterbank liegt auch ein Bimsstein von der Größe einer Männerfaust, wie er mit Tausenden anderen damals beim Ausbruch des Vulkans Vesuv auf Pompeji niedergeprasselt ist. Ganz schön schwer und das tut bestimmt ordentlich weh.

    Gut gestärkt laufen wir hinunter in die Stadt und wollen am Meer entlang die Altstadt erreichen. Die Wege sind in schlechtem Zustand und schmal. Es wird vor allem recht eng, als wir an einer Schule vorbeikommen und alle Halbwüchsige massenweise und laut palavernd hinausströmen.

    Am Meer sind nur wenige schöne Strandabschnitte, eigentlich gar keine Badestrände.

    Es ist ein weiter Weg, der meist an großen typisch italienischen Wohnblöcken entlang führt. Doch schließlich erreichen wir auch so etwas wie eine Fußgängerzone, in die man aber nur gelangt, wenn man sich an viele kreuz und quer parkende Autos vorbeigedrängt hat.

    Wir besuchen den einzigen richtigen Fotoladen seit Rom, den man als Fachgeschäft bezeichnen kann. Wir wollen die Preise vergleichen, doch leider versteht der Inhaber kein Wort Englisch. Er weiß nichts mit uns anzufangen und setzt sich wieder an seinen PC.
    Dann ist die Sache für uns klar: Stephan hat in Deutschland in einem Fachgeschäft ein Kameragehäuse mit einem sehr guten Preis gefunden und lässt sie sich jetzt telefonisch reservieren.

    In der Fußgängerzone gibt es ein paar nette Modegeschäfte und wir kaufen ein paar hübsche Teile.
    Eigentlich tun uns schon die Füße weh, aber jetzt scheint die Fußgängerzone in eine richtige schöne Altstadt überzugehen. Also weiter. Ganz am Ende ist auch noch Dom, den zu sehen es sich lohnen soll.
    Und überraschenderweise ist unter dem Kirchenschiff eine ziemlich schöne Krypta, mit unglaublich eindrucksvolken Deckengemälden mit Szenen aus dem neuen Testament.

    Der Rückweg ist lang und ziemlich anstrengend. Die Füße brennen, als es wieder den Berg hinauf zu unserer Wohnung geht.
    Nebenbei kaufen wir noch ein paar Lebensmittel für ein schönes italienisches Abendessen. Das Gemüse, Olivenöl, der Käse und die Wurst und vor allem die Tomaten strömen einen so herrlichen Duft aus, dass man immer weiter essen möchte.
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  • Day 6–7

    Salerno mit einem Panda

    April 8 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute Morgen haben wir uns den Wecker gestellt. Schließlich ist ja heute der letzte Tag und wir wollen nach Salerno reisen.

    Alessandra hat uns schon Toasts und Kaffee auf den Tisch gestellt. Zum Abschied machen wir ein kleines Fotoshooting mit ihr auf dem Balkon. Schließlich wollen wir beide eine Erinnerung haben.

    Der Koffer ist sehr schwer, aber der Bahnhof ist ja auch nicht weit. Diesmal steigen wir sogar gleich ohne weitere Umwege zu in den richtigen Zug.

    Doch obwohl alles so gut bisher geklappt hat: ab jetzt wird es schwierig. In unserem Mietwagen- Voucher steht, dass wir den Mietwagen in Parkhaus abholen sollen. Doch leider findet sich dort keine Abholstation, doch eine Mitarbeiterin einer anderen Agentur sagt uns, dass unser Autverleiher hier nicht mehr ist. Wir versuchen anzurufen, aber eine der beiden Nummern ist tot und auf der anderen meldet sich ein Anrufbeantworter mit italienischer Sprache. Keine Ahnung, was die sagen.

    Wir versuchen unser Glück in einem anderen Flughafen-Gebäude, wo auch Herz und Sixt sind und man kann und dort hilft ein älterer netter Herr von Hertz dabei, die Nummer der Agentur herausfinden.

    Daraufhin bekommen wir eine Whatsapp-Nachricht mit einer Videobeschreibung, wo wir den Shuttleservice zur Abholstation finden sollen. Doch blöderweise ist nicht angegeben, in welcher Etage wir suchen sollen, denn die Straße außerhalb verläuft in zwei Etagen. Und wir suchen natürlich in der falschen, da wir überhaupt nicht wussten, dass es noch eine weitere Etage gibt.

    Entsprechend sauer waren wir natürlich dann schon, die Suche hat uns eine ganze Stunde Zeit gekostet. Es ist halt wieder mal so wie immer in Italien: eine durchgehende und vor allem eindeutige Beschilderung oder Beschreibung fehlt.

    Aber dann hatten wir ihn dann endlich: unseren Panda. Hybrid natürlich. Wir wollen ja Sprit sparen. In der Farbe Himmelhellblaugrau.

    Nun erstmal zurück Richtung Rom auf die Autobahn. Die Geschwindigkeiten sind nicht so hoch wie in Deutschland, aber es ist deswegen auch nicht ungefährlicher. Einen Blinker setzen tun die wenigsten . Dafür wechseln sie umso häufiger die Fahrbahn. Ein bisschen wie Autorennen im Videospiel.

    Doch dann werden die Berge auf beiden Seiten immer höher, sind bald auch schon an Neapel vorbei, sehen in der Ferne den Vesuv, und kurven auch schon durch die Serpentinen von Salerno. Wir hätten nicht gedacht, dass es hier aussieht wie im Alpenvorland. Schön stehen wir vor der richtigen Adresse. Unser Gastgeber verspricht, in 5 Minuten da zu sein, tatsächlich wird es eine Viertelstunde. Wir sind halt im Süden.

    Die Wohnung ist sehr hell, überwiegend in Weiß gehalten. Drei Fernseher und zwei Alexas. Zwei Schlafzimmer mit Gemälden sehr leicht bekleideter Frauen. Aber auch zwei Balkone. Ein großzügiges Bad. Eine Küchenzeile, mit der man behelfsmäßig auskommt. Die Koffer werden ausgeräum, dann gehen wir einkaufen. Wir haben Hunger. Seit dem Frühstück gab es noch nicht viel außer Schokoriegel und zwei hessische Äpfel die noch vom Flug übrig sind.

    Der Supermarkt ist nur 5 Minuten Gehzeit entfernt. Er ist sehr gut bestückt, was die Gänge entsprechend eng und die Regale turmhoch macht. Mit einem normalen Einkaufswagen hat man schon Probleme. Bei Gegenverkehr herrschen folglich italienische Verhältnisse: Der Stärkere oder Schnellere gewinnt.

    Wir kaufen Wurst, Schinken, Oliven, Wein, Brot und Käse. Alles, was zu einem italienischen Abendbrotisch dazugehört. Und man muss sagen: das schmeckt vorzüglich. Und Sybille schafft es zum ersten Mal in ihrem Leben, rohen ungeschmolzenen Käse mit frischem Brot zu genießen!

    Der Wein ist 'frizzante' und kühl. Der Schinken köstlich.
    So kann der Tag gut enden.
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  • Day 5–6

    Shoppen ohne stoppen

    April 7 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Die gestrigen 22.000 Schritte haben uns sehr ermüdet. Wir lassen den Tag sehr gemütlich angehen. Es ist Sonntag und unser Café hat leider geschlossen. Doch nur wenige Meter weiter ist ein anderes Café, in dem wir auch schon unsere Eis gegessen haben. Es gibt hier mit Pistaziencreme gefüllte Croissants. Und einen schönen Cappuccino draußen in der Morgensonne.

    Unser Ziel heute ist ein Museum ganz im Nordosten, das Makro Museum für zeitgenössische Kunst. Wir hätten auch gerne das Maxxi ganz im Norden besucht, aber leider ist es ziemlich aufwendig und unübersichtlich, dorthin zu fahren. Man muss mehrmals umsteigen und es gibt keinen Stadtplan, in dem die Buslinien und Bushaltestellen eingezeichnet sind.

    Auf unserem Weg zur Bushaltestelle kommen wir an einem großen Kleidermarkt - oder ist es ein Flohmarkt? - vorbei, in dem es allerhand Chinaschrott zu kaufen gibt und vor allen Dingen: Klamotten. Mal sehen, vielleicht finden wir ja hier meine Kamera.🤔

    Doch es ist ziemlich stressig, sich einen Weg durch die Massen von Leuten zu bahnen. Bis zur Bushaltestelle ist es nicht mehr weit. Der Bus ist zwar nicht pünktlich, aber er kommt. Es gibt ja auch keinen Fahrplan.

    Das Makro-Museum ist ein ziemlich modernes Gebäude mit einem großen Innenhof. Man muss schon ein bisschen suchen, um den Eingang zur Ausstellung zu finden. Großflächige Prints an den Wänden, die wir irgendwie nicht ganz verstehen. Einige Installationen sind ganz interessant und auch mal was völlig anderes, als was wir bisher gesehen haben. Inspirierend sind eine gefilmte Tanzperformance dreier Frauen in Styroporfragmenten und eine ziemlich bunte Innenraumgestaltung einer Wohnung.
    Im obersten Stock auf der Dachterrasse gibt es ein Café. Dort probieren wir einen Moccachino.

    Dann sind wir mit dem Bus durch einen Stadtteil gefahren, in dem es schöne interessante Geschäfte gibt. Und tatsächlich finden wir in einigen Läden schöne Dinge zum Anziehen. Stephan ist erfolgreicher als Sybille. Italien ist für Männer in Bezug auf Mode deutlich besser aufgestellt als Deutschland.

    Mit den Tüten bepackt laufen wir zurück in die Innenstadt, vorbei am Pantheon und am Trevi Brunnen. Hier waren wir zwar schon mal, aber die Bilder sind ja nun leider verloren gegangen, daher haben wir noch ein paar Fotos in dem Abendlicht gemacht.

    Im jüdischen Viertel finden wir etwas Warten auch noch einen Platz in einem Restaurant, und verspeisen in der Abendsonne eine leckere Vorspeisenplatte mit Aperol Spritz, Falafel, Risotto.

    Morgen geht die Fahrt dann weiter nach Salerno mit einem Mietwagen. Wir sind schon ganz gespannt.
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