• Uwe Treffer
  • Michael Herzau
  • Jan-Marcel Lehmann
  • Peter Heißler

True North

Pengembaraan 42hari oleh Uwe, Michael, Jan-Marcel & Peter Baca lagi
  • Dawson City

    1 September 2023, Kanada ⋅ ☁️ 16 °C

    Sämtliche Campgrounds, welche wir besuchten bestechen durch gepflegtes Ambiente. Alles einfach gestrickt, ganz selten mal mit Wasser und Duschen, meist nur Trockentoiletten. Pure Natur, Wilderness. Jeder Standplatz mit Feuerstätte, im Yukon auch immer mit ausreichend Feuerholz versehen. Im allgemeinen Kasse des Vertrauens, der Standplatz kostet 20 kanadische Dollar. Unabhängig von Auto, Anzahl Zelte oder Personen. Man füllte einen Zettel aus, hängt ihn an die Einfahrt, wirft das Geld in eine Box, Schluß aus. Kurz vor unserer Abreise vom wenig besuchten Engineer Creek Campground kam eine Frau zu uns und bat um Hilfe. Sie hatte gestern eine Reifenpanne und hat das Ersatzrad aufgezogen. Nun war der nächste Reifen platt. Was für ein Pech. Leider konnten wir ihr nicht weiter helfen.

    Wir erreichten die alte Goldgräberstadt Dawson City. Schon lange vor den ersten Häusern künden riesige Abraumhalden vom Goldrausch und von vergangenen Zeiten. Am 17. August 1896 wurden hier am Rabbit Creek (später Bonanza), einem Nebenfluß vom Klondike, große Goldvorkommen entdeckt. Nach dem das im Jahr darauf in der Welt bekannt wurde, führte es dazu, dass eine geschätzte Zahl von 1 Million Menschen hier ihr Glück und vor allem schnellen Reichtum suchten. Dawson war mal die größte Stadt nördlich von Seattle und westlich von Winnipeg.

    Nach der letzten Volkszählung im Jahre 2016 waren es nur noch 1.375 Einwohner. Gold wird immer noch abgebaut und ansonsten lebt man vom Mythos. Dazu gehört zum Beispiel eine skurille Trinkgewohnheit im Downtown Hotel. Dort gibt es den Sourdough Saloon und die sind im Besitz einer abgefrorenen Zehe eines Goldsuchers, welche in Alkohol eingelegt ist. Man kann sich einen Drink bestellen und wird mit diesem zum Captain gerufen. Der macht eine ausführliche Belehrung und legt den Zeh in den Drink. Durch austrinken und Berührung des Zehs mit den Lippen wird man Mitglied des elitären Sourtoe Cocktail Clubs. Er führt ein genaues Buch, wo Name, Vorname, Land und laufende Nummer eingetragen wird und stellt ein Zertrifikat aus. Nun bin ich Nummer 111.940 und höre Sheryl Crow – All I wanna do.
    "All I wanna do is have a little fun before I die"
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  • Goldrausch

    2 September 2023, Kanada ⋅ ☁️ 11 °C

    Der Dawson City R.V. Park & Campground ist einer der besseren, gibt es doch sogar Duschen mit warmen Wasser und Laundry mit Trockner. Da können wir endlich dreckige Wäsche waschen. Die hier einkehrenden Motorhomes sind eine Sensation. Einfamilienhäuser auf Rädern, manchmal sogar noch einen Kleinwagen hinten dran hängend. Ich könnte wetten, dass es in Deutschland Schrebergartensiedlungen gibt, wo kein einziges Gartenhaus die Fläche dieser Riesenschiffe erreicht.

    Wir nutzen die uns umgebende Zivilisation und gehen ausgiebig frühstücken. Dann ist Stadtbesichtigung und Shopping angesagt. Es gibt sehr viele Läden, die Goldschmuck, Nuggets oder Goldstaub anbieten.

    Dabei sind wir auf den Geschmack gekommen und wurden vom Goldrausch erfasst. Eine für Goldsucher übliche Pfanne hatten wir schon und so fuhren wir zum Bonanza Creek und steckten uns einen Claim an einem Bach ab. Wir suchten Gold und hatten schon genaue Regeln, was mit dem Fund passiert und wie er aufgeteilt wird. In der Anglersprache würde man unseren schönen Ausflug folgendermaßen beschreiben: Wir gingen nicht auf Nuggets, wir gingen auf Flakes. Leider haben die im strahlenden Sonnenschein nicht so gebissen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wahrscheinlich beißen die erst in der Dämmerung, oder ganz und gar nur Nachts. Solange wollten wir dann aber auch nicht warten, zumal es mittlerweile auch mächtig kalt am Bonanza Creek wurde. Wir fuhren zu unserem Gold Rush Campground und hören passenderweise Neil Young – After the Goldrush
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  • Borderline

    3 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 11 °C

    Eine Löffelliste ist bekannt? Das ist die Liste, wo die Dinge drauf stehen, die man noch erleben möchte, bevor man den Löffel abgibt. Jeder sollte eine haben und danach streben, diese abzuarbeiten. Denn man weiß ja nie, wann es denn soweit wäre. Auf meiner Liste stehen etliche Dinge. Zum Beispiel Nordlichter zu sehen. Um Mitternacht waren sie dann plötzlich da. Der abnehmende Vollmond und das Licht des nahegelegenen Motels störten, aber trotzdem war das grüne Flimmern über dem gesamten Himmel sehr gut zu beobachten. Diesen Punkt konnte ich heute Nacht in Dawson von meiner Löffelliste streichen.

    Am frühen Nachmittag verließen wir Dawson in Richtung des Top of the World Highways. Einen Tag vorm Schließen der US Borderline standen wir somit pünktlich am kleinen Grenzübergang Poker Creek. Pass vorlegen, Fingerabdrücke scannen, kleiner Plausch mit den Grenzposten. Easy going. Wir können uns als Deutsche sehr glücklich schätzen. Ich möchte nicht wissen, wieviel Prozent der mittel- oder südamerikanischen Bevölkerung von so einer Einreise auf dem Landweg in die Vereinigten Staaten träumt und um jeden Preis sofort mit uns tauschen würde.

    Dann tauchten wir nochmal in eine Sackgasse ab, im Vergleich zum Dempster Highway aber eher ein One Night Stand. Wir wollten nach Eagle und erreichten das kleine Örtchen kurz vorm Dunkelwerden. Hier gibt es 86 Einwohner und im Vorort leben nochmal 69 Natives. Kurze Besichtigungsrunde, dann erst mal ab in den Campground. Es läuft Willy DeVille: Across the Borderline.
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  • Eagles in Eagle

    4 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 12 °C

    Wir hatten beschlossen, dass Frühstück ans nahe gelegene Ufer des Yukon zu verlegen. Aber nach dem Start von unserem Campground kamen wir zunächst ins Fort Egbert, einem National Historic Landmark. Tatsächlich war eine Angestellte vor Ort, welche uns durch die liebevoll gepflegten Gebäude führte, welche allesamt in der Zeit des großen Goldrausches von der US-Army errichtet wurden. Man bekommt ein Gefühl dafür, unter welch harten Bedingungen und mit welchem Pioniergeist damals gearbeitet wurde. Hufeisen der Pferde und Mulis hatten Spikes, Hunde wurden als Arbeitstiere zum Lastenschleppen und zum Pflügen eingesetzt und selbst Elche wurden abgerichtet, um z.B. Schlitten zu ziehen. Unfassbar.

    Dann hatte sich unser Eventmanager was besonderes ausgedacht und Steven mit seinem Motorboot gechartert, den uns mal ein Stück den Yukon rauf und auch wieder runter fuhr. Eine beeindruckende Kulisse. Fast noch interessanter war ein anschließendes Gespräch mit ihm am Ufer. Er berichtete uns, dass es seit ca. vier Jahren keine Fische mehr im Yukon gibt. Er selbst ist Hobby-Musher,hat Schlittenhunde, früher wurden die mit Fischen aus dem Fluß durchgefüttert. Heute fährt er 14 Stunden mit dem Auto, um Fisch zu kaufen. Die sechs Schwarzbären, welche er schießen darf, sind da wohl zu schade. Seine Frau ist Lehrerin an der örtlichen Schule und unterrichtet die neun Kinder vom Kindergartenalter bis zum Abiturienten. Sie messen jeden Winter Temperaturen und Eisdicke des Yukon und bemerken in den letzten Jahren eine merkliche Erwärmung. Der Klimawandel läßt sich hier definitiv nicht leugnen.

    Nicht nur deshalb sind große Teile der hiesigen Bevölkerung keine Trump Anhänger. Hier lebt und arbeitet man viel mit den Natives zusammen und Trump ist allen zu rassistisch. Eagle ist ein absolut herrliches Nest und hat es sogar in die Weltgeschichte geschafft. Bevor der Norweger Roald Amundsen bei seinem Wettlauf um den Südpol mit dem Briten Robert Scott weltberühmt wurde, entdeckte er die Nordwestpassage. Diese Nachricht sendete er damals an Friedjoff Nansen, nachdem er am 05.12.1905 Eagle erreichte. Um dieses Telegramm absenden zu können, ist er monatelang mit seinen Schlittenhunden hierher gefahren, weil hier die für ihn nahegelegenste Sendestation war. Ein kleines Denkmal im Amundsen Memorial Park erinnert an diesen bedeutenden Moment. Wir hören The Box Tops und The Letter.
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  • Chicken

    5 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 15 °C

    Am späten Vormittag fuhren wir in das örtliche Hotel zum Frühstück. Wie alle Häuser an Ufer des Yukon wurde es nach der großen Flutkatastrophe 2009 neu erbaut. Damals hat der Fluss nicht nur Hochwasser gebracht, sondern riesige Eisschollen ins Landesinnere gedrückt, dem die hiesigen Gebäude nicht standhalten konnten. Der Hotelier hatte große Pläne und sein Gebäude ist völlig überdimensioniert. Nach dem Ausbleiben der Lachse und nach der Corona Pandemie ist der Tourismus hier völlig zusammengebrochen. Heute kommen weder Schiffe noch Busse hierher. Camper wie wir brauchen kein Hotel und wir fragen uns, wie er über die Runden kommt. Die Qualität seines in Styropor gepackten Frühstücks trägt nicht zur Weiterempfehlung bei.

    Auf landschaftlich faszinierenden Strecken kamen wir nach Chicken. Eine winzige Ansiedlung mit dem Vorteil, dass in der Saison hier alle langfahren, die auf Straßen wie den unseren unterwegs sind. Im Winter allerdings leben hier nur drei Personen. Nun ist „End of Saison“ und manches wird schon zusammengepackt und nächste Woche ist hier alles zu. Es ist unfassbar, was das Nest für ein Merchandising betreibt. Jedes denkbare Kleidungsstück, jedes Küchenutensil, viel Kitsch und alles ist mit Chicken beschriftet.

    Abends sind wir die einzigen Gäste der örtlichen Bar. Wir trinken ALASKAN AMBER, ein leckeres Bier, handcraftet in Juneau, Alaska. Der Barkeeper Mario ist Spanier aus La Coruna und Fan seines Vereins. An die glorreichen Spiele unseres FCC gegen den FC Valencia oder auch Real Madrid kann er sich nicht erinnern, da war er noch gar nicht geboren. Trotzdem findet er unseren Viertligisten sympathisch und tackert unser Vereinssymbol an eine prädestinierte Stelle in Augenhöhe an die Wand des Blockhauses. Er verbingt die 3 Sommermonate in Alaska. Das ist allerdings sein Winter, denn die eigentlichen Wintermonate lebt er in Mexico, das ist sein Sommer. Verdrehte Welt, aber was für ein faszinierender Lebensentwurf.
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  • Weil heute dein Geburtstag ist...

    6 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 8 °C

    Mario hatte uns berichtet, dass eine über YouTube berühmte Bikerin hier gewesen wäre. Da gibt es ein Video, wo ihr der Tanga aus der Hose gezerrt wird und in einer Metallbox mit Dynamit zersprengt wird. Dieser Fetzen hängt in der Kneipe an der Decke und es kämen tatsächlich Gäste aus ihrer Schar der über 2 Millionen Follower, die danach fragten, um diesen anzusehen. Wie blöd ist das denn? Wir gehen nebenan duschen und müssen Dollarscheine in Quarter tauschen, um warmes Wasser zu bekommen. Ersatz für Duschmarken. Allerdings ist der Takt so kurz eingestellt, dass man gerade mal die Temperatur richtig eingestellt hat, da sind die ersten 4 Quarter schon mal alle. Garantiert passiert es vielen Gästen, dass sie voll eingeschäumt unter der Dusche stehen und das Geld aufgebraucht ist. Dann rennen sie bei eisigen Temperaturen über den Platz, um Geld zu holen. Bestimmt werden davon auch Videos gemacht und die Betreiber lachen sich später kaputt und vergeben Haltungsnoten.

    Am 07.09. hat unser Blues Geburtstag und heute konnte er wegen dem riesigen Zeitunterschied zwischen Deutschland und Alaska selber entscheiden, wann es denn soweit wäre. Ein Parkplatz wurde um 14 Uhr auserkoren und die Feierlichkeiten konnten beginnen. Es gab ein Geburtstagskuchen mit Kerze und Goldbären und Geschenke und natürlich einen Blumenstrauß. Den hatte Jan schnell noch über Fleurop am Straßengraben organisiert. Und natürlich gab es ein Geburtstagsständchen. Weil heute dein Geburtstag ist, da haben wir gedacht, wir singen dir ein schönes Lied, weil dir das Freude macht. Sogar ein bunter Blumenstrauß schmückt heute deinen Tisch…

    Die gesamte Reisekameradschaft gehört zu den Boomern, ist also im goldenen Jahr 1964 geboren. Genauer gesagt innerhalb von 69 Tagen im Herbst 64 und zwar vom 07.09. bis zum 17.11.1964. Peter hat nun mit großem Abstand die meiste Lebenserfahrung. Er ist nicht nur Stubenältester, sondern nun auch Alterspräsident. Gemeinsam mit Steve Wonder jublilieren wir:
    That there ought to be a time
    That we can set aside
    To show just how much we love you
    And I'm sure you would agree
    What could fit more perfectly
    Than to have a world party on the day you came to be
    Happy birthday to you
    Happy birthday to you
    Happy birthday
    Happy birthday to you
    Happy birthday to you
    Happy birthday
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  • Der erste Schnee

    7 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 5 °C

    Heute wurden wir in Alaska auf dem Moon Lake Camp Ground munter und es war der 7. September. Hat da nicht der Blues Geburtstag? Wir erinnern uns dunkel an seinen letzten Geburtstag, da feierte er seinen neunundfünfzigsten. Also wird er heute 60? Wir sangen wieder, aber er konnte gar nicht lachen:
    Happy birthday to you
    Happy birthday to you
    Happy birthday

    Am Sandstrand vorm Campground startete und landete mehrfach ein Wasserflugzeug und transportierte irgendwelche Jäger. Überhaupt hat hier die Jagdsaison begonnen und man sieht die Hunter teilweise in großen Verbänden auf dem Highways fahren. Riesige Trucks mit riesigen Anhängern voller Quads, Quadhänger, Tiefkühlern, usw. Es erinnert an die Verlegung paramilitärischer Einheiten. Tiere sehen wir keine.

    Tagsüber war noch herrliches Wetter mit Fernsicht auf schneebedeckte Berge und Gletscher. Dann zog es sich zu und die Temperaturen fielen. Am späten Nachmittag wurde bei 2° C aus Regen Schnee. Wir stoppten kurzerhand an der Tangle Lake Lodge, eine letzte Ansiedlung vor ewigen Niemandsland und mieteten kurzerhand ein Blockhaus. Eigentlich ist das für die Hunter gedacht, aber mit Kaminofen, Teelichtern und Alaskan Amber fühlen wir uns wohl und freuen uns über die wohlige Wärme und hören den Boss: Im on fire.
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  • Ein blondierter Biber

    8 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 10 °C

    Alle Cabins, welche rund um die Tangle Lake Lodge vermietet werden, haben keine Wasser- oder Abwasseranschlüsse. Duschen und Toiletten sind zentral gelegen, aber immerhin. Wir essen auch gleich in der Lodge ein typisch amerikanisches Frühstück und fahren dann auf dem Denali Highway weiter. Es ist eine wunderschöne Strecke mit einer super Aussicht auf die Alaska Range mit ihren nun schneebedeckten Gipfeln. Alles wirkt wie aus dem Bilderbuch und fast schon ein wenig kitschig.

    Irgendwann sahen wir linkerhand ein seltsam anmutendes Wesen auf einem Abhang herumklettern. Wir konnten uns beim besten Willen nicht zusammen reimen, was das denn wäre. Vor wenigen Tagen haben wir gelernt, dass es hier Wolverines gäbe und das man eine Begegnung mit denen unbedingt vermeiden sollte. Eine gefährliche Wieselart, in Europa heißt es Vielfraß. War es eines? Oder ein blondierter Biber? Ein verkleidetes Eichhörnchen auf dem Weg zum Karneval? Ein schwules Erdhörnchen mit Stachelschwanz? Die Vermutungen wurden immer verrückter. Später zeigten wir einer netten Rangerin im Nationalpark die Fotos. Die Antwort kam prompt: Es handelt sich um ein Porcupine, ein Stachelschwein. Sie zeigte uns auch gleich ein Foto von ihrem Hund, der schmerzverzerrt ganz viele Stacheln in der Schnauze stecken hatte, weil er sich unvorsichtigerweise einem solchen Wesen genährt hat. Auf ein Stachelschwein hätten wir so hoch im Norden nicht gewettet.

    Am Ende des Denali Highways kamen wir wieder in der Zivilisation an. Hier beginnt der Nationalpark und alles ist voll auf Tourismus aufgebaut. Durch die vielen Giftshops, Cabins, Restaurants und aalglatte Asphaltstraßen wurden wir ein bißchen verschreckt. Da waren wir die letzten 18 Tage ganz anders unterwegs. Das war nicht unser Alaska. Wir hören die Beatles und Rocky Racoon.
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  • Friends will be friends

    9 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 11 °C

    Vor Abreise von unserem gepflegten Campground ließen wir erst mal wieder Greywater aus unserem Pickup Truck ablaufen. Vor einigen Nächten erlebten wir nämlich die Greywater-Night, was für ein Desaster. Doch eigentlich auch nicht, als teambildende Maßnahme hat es ja ganz gut funktioniert. Jedenfalls begab es sich so. Wir standen irgendwo im nirgendwo beim nächtlichen Lagerfeuer und ohne es zu ahnen stand unser Greywatertank wohl Oberkante Unterlippe. Das Auskippen der Abwaschschüssel führte zum Überlaufen. Bei unserem Truck äußert sich das so, dass das Schmutzwasser in die Duschkabine steigt. Theoretisch ist das nicht schlimm. Praktisch ist die Duschkabine in unserem Fall aber das Getränkelager. Dort ist duschen sowieso verboten. Und erst als sich seltsame Gerüche verbreiteten, bemerkten wir die Katastrophe. Es erfolgte ein nächtlicher Gefechtsalarm, den keine NVA Einheit jemals nur annährend geschafft hätte. Pickup per Einweiser durch die Tannen umparken. Greywater im Wald ablassen. Bierkeller reinigen. Frisch gereinigte Bier und Weinportionen verteilen. Prost. Auf Alaska, auf uns.

    Wir fuhren am Denali National Park entlang und hatten wunderbare Aussichten auf das Bergmassiv mit dem höchsten Berg Nordamerikas. Der hieß vor nicht allzu langer Zeit noch Mount McKinley und ist 6.190 Meter hoch. Der Denali N.P. ist das Herzstück einer Landschaft, die eine der spektakulärsten Regionen Nordamerikas bildet. Der Park ist mit 325.240 Hektar fast halb so groß, wie Rhode Island.

    Im Park selber gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten, so dass wir uns auf die Suche im Umland begaben. Wir wollten weg vom großen amerikanischen Tourismus und fanden eine wunderschöne Bleibe in den Gate Creek Cabins am Gate Lake bei Petersville. Hier mieteten wir die Grizzly Den Hütte und die Feierlichkeiten zu Peters 60. Geburtstag fanden hier ihren krönenden Abschluß. Wir schauten uns den Zusammenschnitt der einwöchigen Party anläßlich unseres 30. Geburtstages in Litauen an. Unser Freund Kochi vom LNT hatte das damals zusammengeschnitten und nun kurz vor der Reise nochmal digitalisiert. Sehr emotionale Bilder, vielen Dank nochmal. Wir freuen uns über „Friends will be Friends“ von Queen:
    It's not easy love, but you've got friends you can trust
    Friends will be friends
    When you're in need of love they give you care and attention
    Friends will be friends
    When you're through with life and all hope is lost
    Hold out your hand 'cause friends will be friends
    Right till the end
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  • Once in a lifetime

    10 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag unsers Alterspräsidenten sind nun endgültig abgeschlossen. Besser gesagt, sie werden überschattet. Vom Bergfest. Denn heute ist die Hälfte unserer Tour vorbei und unser Eventmanager Mischa hat sich deshalb mit dem Facility Manager unserer Cabin zurückgezogen. Rod telefoniert für uns und über ihn machen wir ein einmaliges Event beim „Talkeena Air Taxi“ klar. Die nennen sich selber „The glacier landing company“. Wir haben kurzfristig beschlossen, zum Denali fliegen zu wollen und dort auf einem Gletscher zu landen. Wenn man doch schon einmal hier ist. Und wenn doch schon das Wetter halbwegs mitspielt. Naja, preiswert ist es nicht. Aber was solls, „Once in a lifetime“.

    Die Löffelliste hatte ich ja schon mal erwähnt. Da gibt es auch Dinge, die man gar nicht mehr erleben kann, die ewig ein Traum bleiben werden. Bei mir zum Beispiel die Fahrt mit einem Zeppelin. Das stelle ich mir total genial vor. In geringer Höhe bei langsamer Geschwindigkeit über die Landschaft schweben und auf diesem Wege große Strecken reisen. Whisky, Zigarren, mahagonieholzvertäfelte Bar, goldene Löffel, Wärme, draußen Schnee und Eis. Wie gesagt ein unerfüllbarer Traum. Wie war das bei Hans Hartz? Die Zeppeline sind müde, sie fliegen lange schon nicht mehr, sie haben viel zu schwere Flügel, und ihre Schnäbel sind längst leer. Schon klar, derText ist falsch. Ist ja auch nur Nena, Quatsch, ich meine "Nur geträumt".

    Was soll ich sagen, es war phantastisch. Der Flug führt einen ins Gebirgsmassiv und man hat letztlich keine Größenvorstellungen mehr. Alles Schnee, Eis, Fels und ein wunderschönes Blau der Gletscher. Unser Pilot Tim fliegt auf Felswände zu und man denkt, jetzt ist gar kein Platz mehr, dann dreht er nochmal bei. Haarscharf streichen die Flügel über die Felsen, es ist wirklich atemberaubend. Und am Ende hat man hat das Gefühl, man fährt in einem Zeppelin. Und meint, in jedem Moment Reinhold Messner winken zu sehen. Oder einen Yeti. Oder die Climber im Basislager auf ihrem Weg zum Gipfel. Nach einer knappen Stunde landen wir auf dem Gletscher und stapfen mit unseren Spezialschuhen durch den frischen Schnee in 1.740 Meter über dem Meer. Once in a lifetime.

    Versorgung an Bord gab es keine. Um aber das Zeppelin Feeling abzurunden, gab es wegen des Bergfests am Abend einen handcrafted Denali Spirits Whiskey, Bottle 119 von 1410 und wir denken an den Weltpiloten Hans Albers und sein später von Extrabeit (zur Zeit der neuen deutschen Welle) gecovertes Lied von 1932:

    Vom Nordpol zum Südpol ist nur ein Katzensprung
    Wir fliegen die Strecke bei jeder Witterung
    Wir warten nicht, wir starten, was immer auch geschieht
    Durch Wind und Wetter klingt das Fliegerlied

    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond
    Dein Leben, das ist ein Schweben
    Durch die Ferne, die keiner bewohnt

    Schneller und immer schneller
    Rast der Propeller, wie dir′s grad gefällt
    Piloten ist nichts verboten
    Drum gib Vollgas und flieg um die Welt

    Such dir die schönste Sternenschnuppe aus
    Und bring sie deinem Mädel mit nach Haus
    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond

    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond
    Dein Leben, das ist ein Schweben
    Durch die Ferne, die keiner bewohnt
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  • Das Ampelmännchen

    11 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 11 °C

    In der DDR war nicht alles schlecht. Nein, war es nicht. Deshalb wurden nach der Wende auch einige grandiose Entwicklungen in das wiedervereinigte Deutschland übernommen. Wie zum Beispiel das Ampelmännchen. Während im Westen schnöde grüne oder rote Lichter den Verkehr regeln, waren im Osten grüne oder rote Männchen zu sehen. Hätte man in der größten DäDäRädä aller Zeiten gewußt, wie sowas in Alaska geregelt wird, hätte man das umgehend abgekupfert und neue Arbeitsplätze geschaffen. Hier gibt es nämlich vor jeder Baustelle in jede Richtung ein Ampelmännchen. Oder auch Frauchen. Alle dick angezogen und in orangen oder knallgelben Klammotten gepackt. Die drehen ihre Schilder und da steht Stop, oder Slow, sie lächeln und winken auch zurück. Lebende Ampelmännchen und Ampelfrauchen. Wie toll ist das denn?

    Ansonsten fällt uns im Straßenverkehr auf, dass fast alle Fahrzeuge PickUp´s sind. Die großen Autoriesen Ford und Dodge RAM tragen den Hauptanteil. Erstaunlich ist, dass auf den Highways hauptsächlich amerikanische Marken unterwegs sind und selbst die sonst allgegenwärtigen Toyota Hilux sieht man kaum. Deutsche Autos haben einen gefühlten Anteil von 0,irgendwelche Prozent und auf unserer fast dreitausend Meilen langen Reise haben wir auch schon mal das ein oder andere Elektroauto gesehen. Aber die kann man an einer Hand abzählen. Hier zählen ganz andere Werte, als in Good old Germany.

    Wir fuhren weiter auf dem Alaska Highway Nummer 1 gen Süden und kamen bis zum Quarz Creek Campground am Kenai See. Eigentlich ein prädestiniertes Gebiet für Angler. Natürlich haben wir das auch probiert. Aber außer gute B-Noten für die künstlerischen Wertung haben wir nichts erreicht. Wir trösten uns mit Tom Waits und seinem Ol´ 55
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  • Baumhaus in Homer

    12 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 9 °C

    Am 30. März 1867 bezahlten die Vereinigten Staaten 7,2 Millionen Dollar für das gesamte Territorium von Alaska an den russischen Zar. Hätte dieser geahnt, welche Schätze unter Alaskas Boden liegen, er hätte wohl nie auf das Angebot des US-Außenministers William H. Seward reagiert. Und Seward wäre wohl kaum daheim so dafür angefeindet worden, dass er den Russen 7,2 Millionen Dollar für einen Haufen Eis bezahlte. Es handelt sich um die Mutter alles Schnäppchen.

    Auf unserer Fahrt nach Homer machten wir einen kurzen Stopp in Ninilchik. Hier ist die russische Vergangenheit allgegenwärtig. Neben einer russisch orthodoxen Kirche stammt jeder zweite Straßenname aus dieser Zeit. Wir treffen Jeff & Mark in ihrem kleinen Coffee Shop. Sie scheinen sich zu freuen, Gäste aus Deutschland zu haben, so oft kommt das wohl nicht vor. Wie ein Wasserfall berichten sie uns von den Sehenswürdigkeiten ihrer Region und wir versuchen, uns so viel wie möglich zu merken.

    Wir erreichen Homer im strömenden Regen und es erscheint uns das Beste, ein festes Quartier zu suchen. Wir finden ein witziges Baumhaus, welches wir für zwei Nächte mieten. Eine kleine Ziegenherde versperrt den Weg, macht uns aber keine Schwierigkeiten beim Betreten. Ein Holzgatter muss man schließen, sonst steigen sie mit hoch in das Treehouse. Kaum haben wir die Hütte fest gemacht und uns in Richtung Homer City begeben, hört der Regen auf. Wir machen eine Strandwanderung und hören Chris Rea „On the Beach“.
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  • Das Wappentier der USA

    13 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Wetter App hatte für heute Regen gemeldet. Jedoch saßen wir bei traumhaften Sonnschein bei der Bäckerei der Two Sisters zum Frühstück. Schwer zu finden und eigentlich etwas abgelegen scheint es bei den Locals ein Geheimtipp zu sein, der Parkplatz ist gut gefüllt und es bilden sich kleine Schlangen am Counter. Gleich dahinter ist ein Cannabis Shop, die sieht man hierzulande öfter.

    Noch auffälliger ist die unheimlich große Anzahl der Kirchen. Vom Baustil her entsprechen die nicht im entferntesten denen in Europa. Oft sind es nur Baracken oder kleine Blockhäuser. Nur sehr selten mit einem äußerst kleinen Glockenturm. Oft nur ein Kreuz und ein Schild. Aber da gibt es die St. John the Baptist Catholic Church, Homer Christian Church, Christian Community Church, Church on the Rock Homer, Homer United Methodist Church, Faith Lutheran Church of Homer, Fritz Creek Baptist Church, Church of Christ East Homer, Regent Life Church, St. Augustine's Episcopal Church, Church of the Nazarene, Homer Assembly, All Saints of America Orthodox Church, The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, Glacierview Baptist Church, Homer Seventh-day Adventist Church, Salvation Army Services & Worship, Kingdom Hall of Jehovah's Witnesses und diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stand 2021 hat Homer 5.719 Einwohner.

    Der Wettergott meinte es gut mit uns und eigentlich war es ein Sommertag. Wir buchten eine kleine Bootsrundfahrt durch die hiesige Katchmak Bay. Der kleine Kahn hieß „Orca“ und der junge Scipper war Ephraim. Kaum waren wir losgefahren, sahen wir die Buckel von Walen. Ephraim zeigte sie uns auf einer Tafel, demnach waren es „Dall´s Porpoise“. (Wieder ein Punkt weniger auf der Löffelliste...). Es dauerte nicht lange, da sahen wir Seeotter auf einer Sandbank spielen. Dazwischen alle möglichen Meeresvögel, Möwen, Komorane, usw. Und dann sahen wir sie. Die amerikanischen Wappentiere, die „Bald Eagle“, die Seeadler. In früheren Jahrhunderten geht man von geschätzten 500.000 Individuen auf dem nordamerikanischen Kontinent aus. 1960 waren es keine 500 Brutpaare mehr. Daraufhin wurden diverse Schutzmaßnahmen ergriffen und ganz langsam erholt sich die Population. Umso mehr freuten wir uns, mehrere der stolzen Vögel entdecken zu können. Wir hören “Fly Like an Eagle” von der Steve Miller Band.
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  • Ruhestörung

    14 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 9 °C

    Das Baumhaus hat eine schmale Eingangstreppe, die mit einem Gatter verschlossen wird. Irgendjemand hatte vergessen, dieses zu schließen, so dass nachts die Ziegen eine Etage hoch gestiegen sind und vor unserer Zimmertür standen, um mit den Hufen zu klappern. Weil es hier ein Grad wärmer ist? Weil es bei uns so gut riecht? Weil sie dem deutschen Schnarchen lauschen wollen? Wie auch immer, eindeutig war das eine nächtliche Ruhestörung.

    Den nächsten Lärm erlebten wir kurz vor unserer Abreise. Vor dem Baumhaus gibt es viele Hühner und auch Hähne. Auch Puten sind hier unterwegs. Aber ein übelst lautes Vogelgeschrei kam nicht von denen und zunächst war es auch gar nicht einzuordnen. Dann sahen wir sie. Eine riesige Formation Gänse flog am Himmel. Nicht nur in der sonst üblichen V-Formation. Dabei erzeugt der vorne Fliegende einen Windschatten bzw. eine Art Sog, der den Flug der dahinter kommenden erleichtert. Hier war gleich eine mehrfache W-Formation über den gesamten Himmel unterwegs. Sie wollen der demnächst einsetzenden Kälte entfliehen und ziehen nach Süden. Nach Texas oder auch nach Mexico.

    Im Gegensatz dazu ziehen wir zunächst wieder nach Norden. Mit Homer haben wir unseren südlichsten Punkt in Alaska erreicht und die erste Etappe unserer Tour neigt sich dem Ende entgegen. Wir haben "Canlaska" vom Norden nach Süden durchquert. Standen wir kürzlich noch am arktischen Ozean, befinden wir uns nun am Pazifik. Nun müssen wir wieder nach Anchorage und düsen die 230 Meilen fast in einem Ritt durch. Am Zielort angekommen checken wir im „Base Camp“ Hostel ein und leeren unseren PickUp. Morgen ist Rückgabe. Wir müssen Benzin auftanken, Trinkwasser und Propangas nachfüllen und ziehen noch eine große Reinigung der Karre durch. Dabei hören wir Van Morrison und „Cleaning Windows“.
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  • Putz- und Flickstunde

    15 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 11 °C

    Wenn man zu Zonenzeiten eine Fernreise machte, war das Ziel im allgemeinen Ungarn. Und Budapest war gefühlt der Westen. Man erkannte sich an den Jesuslatschen und traf sich zur Nacht auf der Magaretheninsel. Heutzutage ist immer wieder interessant, auf großen Reisen in einem Hostel zu übernachten. Es ist jedes Mal ein Dejavu. Ob in Chile, Südafrika oder Alaska, man meint die Gäste schon zu kennen und sie irgendwie schon mal gesehen zu haben. Und jedes Mal bomben wir den Altersdurchschnitt massiv nach oben.

    Zum Frühstück wurde aufgetafelt, was die Resterampe des Pickup noch so hergab. Beim Ausräumen fanden sich Schätze, die nach dem Ersteinkauf in Whitehorse versenkt wurden. So hat ein 3 Liter Ballon Orangensaft, der über alle Gravel Roads Alaska gerüttelt wurde, hat ein besonderes Bouquet.

    Außer der Putz- und Flickstunde stand die Rückgabe des Pickup auf dem Plan. Ein paar technische Daten sind überliefert. Es war ein knapp über sechs Meter langer Ford F350 Super Duty. Sein 6,7 Liter V8 Schiffsdiesel-Motor hat 440 PS. Bei der Rückgabe hatte er 65.108 Meilen auf dem Zähler. 3.153 davon gehen auf unser Konto. Ein bißchen Wehmut schwang schon mit und wir hören When i go away von Levon Helm.
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  • Aloha

    16 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 28 °C

    Nun heißt es endgültig Abschied zu nehmen. Das Kapitel 1 der Reise schließt sich. Nach Canada verlassen wir mit Alaska nun endgültig den hohen Norden des Kontinents.

    In den letzten Tagen haben wir viel gelernt. Wie üblich gibt es auch Schubladen mit unnützem Wissen. Darin liegt die Info, dass die Häuser hier keine Keller haben. Somit kann in diesen Regionen auch keiner wissen, was es bedeutet, eine Leiche im Keller zu haben. Dann haben wir gesehen, dass hier auch die Schulen samt Schulkinder geschützt werden. In Deutschland stehen Verkehrsschilder „Achtung Kinder“. Hier stehen in diesen Bereichen Schilder, die es verbieten, innerhalb der nächsten viertel Meile zu schießen.

    Für uns steht der Flug nach Hawaii auf dem Plan. Zunächst 6 Stunden nach Honululu. Auch wenn das in der Südsee liegt, handelt es sich um einen Inlandsflug. Denn Hawaii ist der 50. Bundesstaat der USA. Wir kommen spät ins Imperial Hotel und starten um Mitternacht einen Strandspaziergang durch die Touristen Hochburg Waikiki Beach. In anderen derartigen Regionen würde um Mitternacht der Bär steppen und viele Partys kurz vorm Beginn stehen. Hier ist alles geschlossen und mit Mühe finden wir eine Disco, um noch ein Bier zu trinken. „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ ist somit immerhin widerlegt. Wir hören die Beach Boys „Surfin USA“.
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  • Inselhopping

    17 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 27 °C

    Ein morgendlichen Spaziergang durch die Häuserschluchten von Waikiki-Beach lädt nicht zwingend zum Verweilen ein. Luxuriöse Hotels, viele Designer Läden, schicke Restaurants, alles gehobene Preisklasse. Zum Frühstück landen wir im lateinamerikanischen Restaurant „Castro´s“ mit kubanischer Küche und sitzen bei warmen Temperaturen unter Sonnenschirmen am Straßenrand. Der Kaffee ist für US-amerikanische Verhältnisse äußerst lecker, Castro´s House Blend. Das „Traditional Cuban Breakfast“ für 18 Dollar ist eines der besten der Reise. Vor einigen Jahren bin ich durch Cuba gereist. So ein Frühstück hat dort noch kein Einheimischer gesehen. Und einen halben Monatslohn könnte auch keiner dafür bezahlen.

    Wir fliegen weiter nach Maui. Inselhopping, die Flugzeit beträgt nur 40 Minuten, aber die Sicherheitskontrollen sind wie immer. Blaue Kühlkompressen im Handgepäck wurden für Sprengstoff gehalten, wahrscheinlich kennt man das hier noch nicht.

    Am Kahului Airport angekommen fahren wir mit einer kleinen Pioniereisenbahn zur Alamo Autovermietung. Jan hatte einen Wrangler Jeep reserviert. Man schickt uns ins UG, wir können aus einem großen Rudel auswählen. Inmitten einer Unmenge weißer Modelle sticht uns ein roter ins Auge. Der wird geentert und mitsamt unserer Sachen passen wir gerade so hinein. Wir erreichen unser Quartier vor den Toren von Lahaina und sind schwer begeistert. Der Abend endet mit einem Ohrwurm: Trini Lopez mit Quantanamera.
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  • Lahaina

    18 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 28 °C

    Ausschlafen, Aufwachen und dann im Hellen erst mal erstaunt umsehen, wo wir eigentlich gelandet sind. Eine tolle gepflegte Anlage mit lauter Bungalows in tropischer Vegetation. Bananenstauden, Hibiskus, Palmen und ganz viele Arten, die wir als Topfpflanzen aus dem Baumarkt kennen. Hier stehen sie riesengroß und in voller Pracht. Allerdings merkt man am trockenen Umland, dass es nur durch Bewässerung und Gartenpflege zu diesem botanischen Garten kommt.

    Wir kommen durch Lahaina, der einstigen Hauptstadt des hawaiianischen Königreichs. Vor fünf Wochen wurden geschätzte 80% der Häuser durch Wald- und Buschbrände zerstört. Das Feuer begann zunächst als Vegetationsbrand, der zeitgleich vom Hurrikan „Dora“ mit hoher Windgeschwindigkeit angefacht wurde. Ein Highway durch die Stadt ist befahrbar, aber ganz viele abzweigende Straßen sind gesperrt. Man sieht die verbliebenden Ruinen inmitten von hunderten abgefackelten Autos, Stahl- und Blechgerippen und verkohlten Balken und Stämmen. Man ist dabei, Sichtschutzzäune zu bauen und die Aufräumarbeiten scheinen gerade erst zu beginnen.

    Überall wehen Fahnen auf Halbmast, denn mindestens 114 Einwohner sind verstorben. Teilweise sind die Menschen ins Meer geflüchtet, weil keine Möglichkeit an Land bestand, der Flammenhölle zu Lande zu entkommen. Noch heute werden Menschen vermisst und am Supermarkt hängen selbstgefertigte Zettel mit Fotos und Steckbriefen. Wir haben keine Ahnung, ob der amerikanische Staat mit Hilfsprogrammen einsteigt und können nur hoffen, dass die Gemeinde wieder auf die Beine kommt. In Gedanken hören wir Leonard Cohen „Hallelujah“.
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  • Bielefeld

    19 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 28 °C

    Unsere Cottage liegt in einer gepflegten Gartenanlage, rundherum ist es aber eher trocken. Heute sind wir auf der „Road to Hana“ unterwegs, weltweit zählt diese Strecke als eine der berühmtesten Panoramastraßen. Man findet sich in einer Regenwaldlandschaft wieder. Generell finden sich auf den hawaiianischen Inseln sehr viele endemische Pflanzen und Tiere, welche wegen der Abgeschiedenheit nur hier existieren. Denn der nordamerikanische Kontinent ist das nächste Festland. Doch dieser Nachbar ist 3.200 Kilometer entfernt.

    Die „Road to Hana“ ist ein Highway, aber eigentlich auch nicht. An vielen Stellen wird es einspurig, auf den ca. 50 Brücken sowieso. Die Strecke hat ca. 600 Kurven, viele davon sind atemberaubend. Dazwischen gibt es immer wieder Ausblicke auf dem tiefblauen Pazifik und auf wunderschöne Wasserfälle. Als wäre diese Strecke nicht schon abenteuerlich genug, biegen wir immer mal ab und verlassen die Strecke in Richtung zur Küste. Eine dieser Sackgassen fahren wir wegen der Aussicht auf ein Aunty Sandy's banana bread. Dort angekommen mußten wir feststellen, dass die Hütte geschlossen war. Einen wunderschönen schroffen Strand fanden wir trotzdem. Beim zweiten Abstecher fanden wir den Strand nicht. Dafür aber die Allrad-Einstellungen unseres Wrangler Jeeps. Die wurden bei der schlammigen Strecke tatsächlich benötigt. Der nicht vorhandene Strand wurde von uns getauft. Bielefeld.

    Auf der Rückfahrt hielten wir bei Mama´s Fish House. Feinste hawaiianische Fisch- und Meeresfrüchte Küche mit polynesischer Einrichtung direkt am Meer. Normalerweise kommt man hier nur nach mehrmonatiger Vorbestellung rein. Da der Tourismus aber momentan zusammen gebrochen ist, haben wir Glück und werden nach kurzer Wartezeit eingelassen.
    In Erinnerung an die Road to Hana und nachdem sich der Kreislauf wieder beruhigt hat, hören wir Banana Pancakes von Jack Johnson.
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  • Sundowner

    20 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 28 °C

    Maui ist die zweitgrößte der hawaiianischen Inseln. Allein landschaftlich hat sie auf relativ kleiner Fläche alles zu bieten. Traumstrände, über 3000 Meter hohe Berge, völlig trockene Abschnitte, Regenwälder, Wasserfälle, es ist wirklich wunderschön. Nicht umsonst wird Maui seit mehr als 20 Jahren von den Lesern des Condé Nast Traveler als beste Insel der Vereinigten Staaten gewählt.

    Wir nutzen den Tag und machen Strandhopping. Wir gehen an verschiedenen Abschnitten baden und plantschen und haben das Glück, einer großen Meeresschildkröte bei der gleichen Tätigkeit zusehen zu dürfen. Das ist schon faszinierend. Denn so richtig gut sieht man sie nur, wenn sie sich direkt unter der Wasseroberfläche befindet, im gleichen Moment von einer Welle angehoben wird, die wiederum gerade von der Sonne durchflutet wird. In diesen Sekundenbruchteilen hat sie uns gewunken….

    Zum Sonnenuntergang sitzen wir mit Bierbüchsen bewaffnet an unserem Hausstrand. Bier in der Öffentlichkeit zu trinken, ist hier wie so vieles verboten. „Forbidden by Law“. Seit Tagen überlegen wir, wer denn dieser Law ist und hören „Sundown“ von Gordon Lightfood.
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  • Haus der Sonne

    21 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌬 27 °C

    Mit kurzer Hose und T-shirt starten wir am Vormittag und fahren in Richtung Haleakala Krater. Dieser inaktive Vulkan ist 3.055 Meter hoch und ist von überall auf der Insel zu sehen. Wir haben noch kein Foto machen können, immer war eine dicke Wolkenschicht im Bild. Dementsprechend gestaltete sich die Fahrt. Während wir diese Wolken durchquerten, regnete es. Zum Glück hingen die Wolken so tief, dass wir auf dem Gipfel trocken blieben. Wir standen bei 48° Fahrenheit (knapp 9° C) am House oft the sun (3055 Meter), hawaiianisch Haleakala. Mittlerweile hatten wir unsere Winterausrüstung angezogen.

    Der Legende zufolge fing der Halbgott Maui mit einem Lasso die Sonne vom Himmel, als er auf dem Gipfel des Vulkans stand, und verlangsamte dadurch den Sonnenuntergang, sodass der Tag länger wurde. Auch unser Tag wurde länger, denn für die Rückfahrt nahmen wir eine Abkürzung. Erneut handelte es sich um eine halsbrecherische Tour auf einspuriger Strecke an der Steilküste. Dagegen war sogar die „Road to Hana“ ein Spaß. Aber auch hier handelte es sich um einen Highway, etlichen Kreuzen am Straßenrand nach zu urteilen ist es wohl der Highway to Hell.

    Passenderweise hören wir das von AC-DC:
    No stop signs
    Speed limit
    Nobody's gonna slow me down
    Like a wheel
    Gonna spin it
    Nobody's gonna mess me around
    Hey satan
    Payin' my dues
    Playin' in a rockin' band
    Hey mumma
    Look at me
    I'm on the way to the promised land
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  • Slaughterhouse

    22 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 22 °C

    Ein Strand in der Kapaluas Mokule'ia Bay ist bekannt für die häufige Anwesenheit von Meeresschildkröten, da diese hier wohl des öfteren anlanden, der Slaughterhouse Beach. Wir wollten eine fangen, um eine Suppe daraus herzustellen. Leider waren keine da. Statt dessen rannte eine Schar Hühner über den Strand. Die hatten es auf die leeren Bierbüchsen abgesehen. Auch davon haben wir keines gefangen.

    Uns fällt auf, dass ganz viele Fahnen gehisst sind. Oft noch auf Halbmast, aber auch viele Jeeps oder SUV´s fahren die Flagge spazieren. Die farbliche Anordnung ist eigentümlich, entspricht aber genau der US-amerikanischen Stars and Stripes. Oben links befindet sich statt der weißen Sterne auf blauem Grund der englische Union Jack. Der Rest besteht nicht nur aus rot weißen Streifen, sondern ist rot weiß blau.

    Es handelt sich wohl um eine der ältesten unverändert gebrauchten Flaggen der Welt und ist seit 1816 in Gebrauch. Damals war Hawaii noch ein Königreich. Über die Entstehung dieser Fahne gibt es mehrere Theorien. Am besten gefällt mir die, dass der damalige König Kamehameha I. seinerzeit zwischen den rivalisierenden Großmächten USA und England beschwichtigen wollte. Eine wunderschöne Geschichte. Machen wir doch eine russisch-ukrainische Fahne. Oder packen die Flagge der Sowjetunion wieder aus. Egal wie, Hauptsache es beendet diesen unsäglichen Krieg.
    Die fantastischen Vier, „Einfach sein“:
    Schließ deine Augen und atme tief
    Und hör' mal auf nur das zu glauben, was du siehst
    Du weißt genau alles durchschauen, das schafft man nie
    Doch was du brauchst, das ist Vertrauen und Fantasie.
    Es könnte alles - so einfach sein, isses aber nicht
    Es könnte alles - so einfach sein, isses aber nicht…
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  • L. A. International Airport

    23 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 18 °C

    Heute heißt es endgültig Abschied von Maui und Hawaii zu nehmen. Gestern saßen wir erneut zu einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand um haben gedacht, es ist so ein bißchen wie in Kindertagen. Das Ferienlager geht zu Ende. Man fährt nach Hause und weiß, dass Meer wird man nun längere Zeit nicht mehr sehen.

    Das einzige Meer, welches wir zu dieser Zeit kannten, war die Ostsee. Heutzutage ist es immer wieder ein großartiges Gefühl, die Reisefreiheit zu verspüren. Genau dafür sind wir 1989 auf die Straße gegangen. Es ist wirklich scheißegal, ob man jedes Jahr an irgendein Meer fährt, oder auch nicht. Aber das Wissen im Hinterkopf zu haben, es jederzeit zu können, dass ist es, was ich immer wollte. Jemals nach Hawaii zu kommen, hatte ich damals auch nicht zu träumen gewagt. Nun ist es Normalität. Und auch wieder nicht. Es ist eigentlich zu schön, um wahr zu sein. ALOHA.

    Wir fliegen etwas über fünf Stunden mit Alaska Airway und erreichen den LA International Airport in Los Angeles. Zwei Stunden Zeit zum Umsteigen, einen Burger und ein über zehn Dollar kostendes Flughafenbier. Die permanent nicht schmeckenden IPA´s sind auch nicht preiswerter. Sagte mir ein Freund… Weitere fünfeinhalb Stunden später erreichen wir den Newark Liberty International Airport in New Jersey. Er liegt 17 Kilometer südwestlich von New York City. Nun haben wir das gesamte Territorium der Vereinigten Staaten von Westen nach Osten überquert und freuen uns auf Big Apple. Wir hören L.A. International Airport, ein Lied von Susan Raye:

    Soaring high above the heaven in a 747
    Fighting back the tears that curse my eyes
    Captain's voice so loud and clear amplifies into my ear
    Assuring me I'm flying friendly skies
    L.A. International Airport
    Where the big jet engines roar
    L.A. International Airport
    I won't see him anymore
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  • Kurt

    24 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 18 °C

    New York wird langsam hell und bleibt doch im tristen Grau, denn es regnet. Hätte man eine normale Unterkunft, müsste man sich bis zum Nachmittag mitsamt Gepäck irgendwo rumdrücken, um dann einchecken zu können. Nicht so bei Kurt in Harlem. Das Quartier hatte Jan im Vorfeld über Airbnb klar gemacht und es war ein großes Glück, dass es genau in dem von uns benötigten Zeitfenster verfügbar war. Sonntagmorgen ist auch in New York City nicht viel Verkehr und der Taxifahrer fährt recht zügig. So stehen wir schon vor acht vor dem herrlichen Gebäude im hier typischen Stil und werden eingelassen.

    Kurt war sein Leben lang Buchhändler und das sieht man seinem Haus an. Jedes Zimmer ist prallvoll mit Büchern gefüllt. Oft nach Themen geordnet fühlt man sich wie in einer Bibliothek. Sein besonderes Augenmerk gilt Literatur von Afroamerikanern, Afrikanern und auch Kubanern. Und Aaron Burr, dem dritten Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, damals unter Thomas Jefferson. Wo keine Bücher stehen, stehen Schallplatten. Hunderte, vielleicht auch Tausende. Er liebt Jazz und sagt selber, dass er auch zehn oder fünfzehn Rock´n Roll Platten hätte, auch ein paar CD´s, aber der Rest sind alles Jazz Platten.

    Es regnet, wir trinken seinen guten Kaffee und hören die verrauschten und knackenden Jazz und Blues Scheiben. Zu allen erdenklichen Themen erzählt uns Kurt wunderbare Geschichten. Vor allen aus New York, seinem Harlemer Viertel und auch aus der Nachbarschaft. Und über sein Land. Die Entwicklung der Staaten sieht er mittlerweile sehr kritisch. Seinen Buchladen hat er schon längst geschlossen. Seit die Smartphones zur Massenware wurden, wird das Lesen von Büchern zur Ausnahme. Amerikas Schüler sind völlig überfordert und scheitern an einfachsten Fragen. Die Schulabgänger haben beim Lesen heutzutage das Niveau von Sechstklässlern. Das Land einst so fortschrittliche Land steckt in einer massiven Bildungskrise und rangiert weltweit gesehen nur noch im untersten Mittelfeld. Heute verdient er durch Interviews und Fotos seiner Bücherwände mehr Geld, als er durch den Verkauf von Büchern verdient hat. Wir hören Jimmy Johnson and his Orchestra mit dem „Harlem Woogie“.
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  • MoMA

    25 September 2023, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 15 °C

    Es gibt Reiseberichte, oder auch Webseiten, die in irgendeiner Form suggerieren, welche Museen man auf der Welt gesehen haben müsste und ganz und gar ein Ranking derer aufstellen. Die Top Ten der Welt, oder die der USA, oder, oder, oder. Das ist völliger Quatsch. In der Leichtathletik kann man messen, wer der Schnellste ist, wer am weitesten oder auch am höchsten springt. Aber bei Museen? Sehr schön ist da ein Zitat von dem von mir sehr verehrten Friedensreich Hundertwasser: „Die Linie, die ich mit meinen Füßen auf dem Weg zum Museum ziehe, ist wichtiger und schöner als die Linien, die ich dort an den Wänden hängen sehe.“

    Unsere Füße haben uns in die 53rd Street zwischen der Fifth und Sixth Avenue in Manhattans Bezirk Midtown gezogen. Dort befindet sich das MoMA, das Museum of Modern Art. Hier kann man die faszinierende Stimmung von Monets Gemälden, Andy Warhols Marylin, die Pinselstriche Van Goghs, Henri Rousseaus Träume oder die Kraft der Action Painting Werke betrachten. Auch ganz viele deutsche Werke aus unserer näheren Umgebung sind zu finden, das Bauhaus Weimar, bzw. Dessau hat seine Spuren hinterlassen. Die uns zur Verfügung stehende Zeit ist definitiv zu kurz, um über 150.000 Werke und 22.000 Filme zu betrachten, aber für eine bleibende Erinnerung reicht es allemal. Zumal allein das Gebäude und die sich daraus ergebende Blicke in die City überaus faszinierend sind.

    Am Abend landeten wir an einem Geheimtipp. Man betritt das Thompson Hotel durchquert die Halle, windet sich durch einen roten Velourvorhang und landet in einer leckeren Hamburgerbraterei. Der Film „Falling Down“ wäre anders ausgegangen, hätte Michael Douglas hier gegessen. Kein Schild deutet von außen darauf hin und trotzdem ist es krachend voll. Noch ominöser ist die kleine Bar Sugarmonk, die wir danach besuchten. Wir hatten nur die Hausnummer. Da sieht man gar nichts, außer einer Klingel. Dahinter eine Jazzkneipe in der Größe von Ina Müllers Schellfischposten. Drei Mann Jazzband, zwei Barkeeper, eine Kellnerin, ein Koch, eine Einweiserin. Und zehn Gäste. Und super leckere Drinks. Wir hören Sting und „Englishman in New York“:

    I don't drink coffee, I take tea, my dear
    I like my toast done on one side
    And you can hear it in my accent when I talk
    I'm an Englishman in New York

    See me walking down Fifth Avenue
    A walking cane here at my side
    I take it everywhere I walk
    I'm an Englishman in New York
    Oh, I'm an alien, I'm a legal alien
    I'm an Englishman in New York
    Oh, I'm an alien, I'm a legal alien
    I'm an Englishman in New York
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