Ich bin RoSa. Schreiben, das bedeutet für mich, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. In meinen Reisetagebüchern nehme dich mit auf unsere Reisen und lasse dich am Tagesablauf, an Stimmungen, Ideen und Begegnungen, Eindrücken teilhaben. Komm mit😊 Read more Löhne, Deutschland
  • Day 11

    Tag der Gärten

    January 27 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Der letzte Tag ohne Auto muss verplant werden.
    Gestern bekam ich einen Tipp, dass man den Botanischen Garten des Hotel Quinta Splendida in Caniço gegen einen kleinen Obolus besichtigen kann. Google Maps sagt, dass das Hotel keine 4 km von unserem Hotel entfernt ist, und was noch viel wichtiger ist, in etwa auf unserer Höhe liegt.
    Die Pflanzenwelt hier ist einfach nur wundervoll, und einen weiteren traumhaften Garten zu besuchen, ist ganz nach meinem Geschmack. Für Michael ist die Strecke zu weit. Er passt lieber auf den Pool auf und darauf, dass niemand die Sonne stiehlt, denn die ist mit 23 Grad heute wieder einfach nur angenehm.

    Der Weg führt entlang der Straße nach Caniçio, das genauer betrachtet auf dem nächsten Berg liegt. Dazwischen ein tiefes Tal, mit Terrassen bewirtschaftet, das sich zum Meer hin öffnet. Da hat man mal "gerade eben"einen Schlitz in den Berg gemacht, den etwas ausgehöhlt und eine Straße darin entlang geführt....und das Tal? Wofür gibt es Brücken?

    Einfach immer wieder faszinierend, wie die Madeirer die Insel urbanisiert haben. Dann werden noch Häuser an und in die Bergwand gebaut...und passt!! Keine Angst, dass das irgendwann mal alles zu Tal saust?
    Es sind schon hervorragende Baumeister. Was bleibt ihnen auch viel anderes übrig. Im Grunde besteht die ganze Insel nur aus Bergen unterschiedlichster Höhe.
    Auf meinem Weg zum Botanischen Garten komme ich auch am Garten von Garajau vorbei. Es ist ein öffentlicher Park, auf verschiedenen Ebenen angelegt, mit einem Café und einem großen Kinderspielplatz. Auf dem ist heute, am Samstagvormittag, eine Menge los.
    Die beiden Rutschen sind in die Beete integriert und gehen über alle Ebenen abwärts. Toll. Die schaue ich mir nicht nur an.;-)
    Dann geht es weiter. Immer den Atlantik als Begleiter überquere ich die Schnellstraße 101, das ist die Schnellstraße auf der Südseite der Insel, die sich vom Flughafen bis nach Ribeira Brava erstreckt und für reibungsloses und schnelleres Fahren sorgt. Aber Vorsicht! Die kurzen Ein- und Ausfahrten haben wir in den letzten Tagen schon zur Genüge kennenlernen dürfen.
    Vorbeigeht es an kleinen Bars, in denen am Vormittag fast ausnahmslos Männer beim Expresso oder Bier sitzen, und Wohnhäusern mit Bananengärten.

    Ich erreiche die Einfahrt des Hotels Quinta Splendida und entrichte an der Rezeption 4 Euro für die Besichtigung des Gartens. Der Botanische Garten erstreckt sich über 30.000 m, die sich über mehrere Ebenen verteilen. Und wurde 1990 nach dem Entwurf des Eigentümers in seiner jetzigen Form gestaltet. Er beherbergt über 1.000 Pflanzenarten, davon sind 650 Pflanzen gekennzeichnet, und beschäftigt ein Team von sechs Gärtnern.
    Die Gästeunterkünfte sind vollständig in das Anwesen integriert. Den Titel Botanischer Garten bekam das Anwesen von der Regierung verliehen als Anerkennung für die Arbeit und die Gestaltung des Gartens.

    Ich bin fast allein in diesem kleinen Paradies und bestaune nicht nur die tollen Pflanzen, sondern auch die malerischen und idyllischen Plätze, die angelegt wurden.

    Hin und wieder huscht mal eines der Zimmermädchen mit ihrem Putzkasten durch den Garten oder ein Gärtner fährt mit der Schubkarre durch das Gelände.

    Manchmal höre ich ein Lachen von einer der versteckten Gästeterrassen oder Bruchstücke einer Unterhaltung, ansonsten sehe und höre ich niemanden. Ein Klima von Stille und Entspannung.

    Das Highlight ist der Viewing Point ganz auf der Spitze des Anwesens. Stühle und Tische stehen bereit, damit man sich ganz dem Blick hinunter auf den Atlantik hingeben kann. Ein Ort zum Verweilen. Aber irgendwann muss ich dieses kleine Paradies verlassen und mich auf den Rückweg machen.

    Das verbinde ich mit einem Bummel durch den Ortskern von Caniçio und schaue mir Kirche und Friedhof an.
    Als ich am frühen Nachmittag zurück am Hotel bin, bin ich 9 km gelaufen. Das reicht für heute, beschließe ich und mache es mir neben Michael auf der Liege in der Sonne gemütlich.
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  • Day 10

    Bummeln durch Funchal

    January 26 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Ohne Auto und nicht super gut zu Fuß ist ausgesprochen schlecht auf Madeira. Das stellen wir heute mal wieder fest. Da sind die Möglichkeiten schon eingeschränkt. Aber wir haben tolles Wetter und es gibt ja auch noch den Bus. Das super Sommerwetter wollen wir ausnutzen. Auch mit ein wenig in der Sonne faulenzen und die Wärme hier genießen, während es zu Hause nass und kalt ist.
    Dass es um diese Zeit auch ganz anders sein kann, erzählt die Reiseleiterin am Nachmittag. Bevor wir kamen, hat es drei Wochen nur geregnet, es war wolkig und frisch. Die damaligen Gäste wären nicht sehr begeistert gewesen.

    Ein wenig Abwechslung vom Hotelleben brauchen wir dann doch und fahren noch einmal mit dem Bus nach Funchal. Der Markt mit den bunten Früchten hat uns vor einer Woche super gefallen, aber von dem Plan, alle unbekannten Früchte zu kaufen, um sie zu probieren, nehmen wir erst einmal Abstand. Was man kauft, muss man auch essen. Leider hat der Infekt auch auf Appetit und Geschmack Auswirkung. So begnügen wir uns damit, die Früchte mit den Augen zu genießen. Was mich etwas nachdenklich werden lässt, ist die Tatsache, dass auf dem Markt kleine Clivienableger für viel Geld verkauft werden. Ich meine, 15 € gelesen zu haben. Dabei gibt es überall riesige Hecken aus Clivienpflanzen. Und ganz ehrlich: Eine Clivie im Topf kostet nicht mal bei uns 15 Euro. Das ist doch Touristen Abzocke.

    Die exotischen Früchte liegen bereits halbiert und mit einem Probierlöffel zusammen in Folie gepackt, bereit. Was ich gern einmal probiert hätte, wären die Früchte des Monstera, bekannt als Fensterblatt oder Philodendron, der auf der Insel überall zu finden ist. Die langen grünen Dinger nennt man auch Ananasbanane.

    Michael, der immer mal wieder eine Pause braucht, hat sich dafür die Dachterrasse der Markthalle ausgesucht. Dort sitzen wir bei einem kühlen Getränk in luftiger Höhe und beobachten die Leute. Ein schöner Zeitvertreib. Zu gefühlt 80 Prozent sind es Touristen im fortgeschrittenen Alter, die mit Rucksack, Wanderschuhen und Funktionskleidung die Stadt erobern. Ok! Es gibt auch noch ein paar junge Leute. Kinder sind eher Mangelware. Aber das ist wohl jahreszeitbedingt.

    Von dem Besuch der Markthalle gehen wir über die Einkaufsstraße zur Kathedrale von Funchal. Der Bau der spätgotischen Kirche wurde 1488 geplant und 1500 begonnen. König Manuel, auch Manuel der Glückliche genannt, ließ sie erbauen.
    König Manuel hat auf der Insel überall seine Spuren hinterlassen. 1495–1521 war er König und er gilt als einer der bedeutenden Herrscher Portugals, da er wirtschaftlichen und kulturellen Erfolg herbeiführte (Entdeckung des Seeweges nach Indien).
    Der prunkvolle Architekturstil der Häuser hier, wird Manuelinik genannt, ist nach ihm benannt worden.
    Aber zurück zur Kathedrale, die die Einheimischen liebevoll Sé nennen, der vollständige Name ist Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção. Im Innern ist sie reichhaltig und mit viel Gold ausgeschmückt. Übrigens, von den etwa 230.000 Einwohner Madeiras gehören 94,5 % der katholischen Kirche an.
    Während andächtig Gläubige in den Bänken bei einem stummen Gebet sitzen, ein Mann sogar mit Handauflegen von einer Heiligenfigur Hilfe oder Trost forderte, wurde direkt daneben mit einem Presslufthammer der Boden aufgerissen. Ein etwas surreales Bild.

    Wir bummeln wieder Richtung Promenade, bei den bunten Streetfoodwägen wagt sich Michael noch einmal an eine Pommes. Wir teilen sie im Schatten der Bäume mit Blick auf den Hafen. Schon besser, aber immer noch nicht das, was er sich vorgestellt hat.

    Wir haben Halbpension gebucht und da ist man eigentlich immer abgefüllt und satt. Noch schlimmer stelle ich mir all-inclusive vor.
    Ist zwar ausgesprochen bequem, das Essen 2mal täglich serviert zu bekommen, würden wir, wenn wir noch einmal Hotelurlaub machen sollten, nicht unbedingt wieder machen. Es bleibt einfach kein Platz im Bauch, um sich mal durch die landesspezifischen Leckereien und Besonderheiten zu futtern. Und irgendwie finde ich, gehört das zum Urlaubsfeeling dazu.
    Appartement mit Frühstück wäre die bessere Wahl gewesen.

    Ich möchte dann unbedingt noch einmal die bemalten Türen in der Altstadt sehen. In der Rua de Santa Maria, einer relativ schmalen Gasse, kann man eindrucksvolle Kunst bestaunen. In der ältesten Straße der Stadt begann 2011 das Projekt „Kunst der offenen Türen“. Jede bemalte Tür ist ein Unikat. Damals war die Rua Santa Maria eher düster und trostlos. Um der Ecke wieder Leben einzuhauchen, startete der Künstler José Maria Montero Zyberchema das Projekt Kunst der offenen Türen. Über 200 Türen sind inzwischen in den Gassen bemalt. Jede Tür zeigt ein anderes Kunstwerk. Dadurch zogen sich viele Galerien, Restaurants und Bars in die Gegend. Heute ist die Straße Rua Santa Mariadie die "Fressmeile" der Stadt. In die wir damit geraten sind und die bis zum Forte do Sao Tiaga führt. Immer wieder werden wir angesprochen, ob wir nicht essen wollen. Sieht ja nett aus. Überall wird der gebratene Degenfisch mit Banane angeboten. Aber wir bekommen ja bald wieder Dreigang Menü im Hotel.

    Wir schauen noch den Badenden am Strand unterhalb des Forte zu. Dann wird es Zeit, zurück zur Haltestelle zu gehen, um den Bus zu bekommen. Am späten Nachmittag wollen wir noch ein wenig Sonne auf der Sonnenliege mitbekommen.

    Heute kriege ich wieder meinen Lieblingsplatz neben dem Fahrer, mit freier Sicht nach vorn. Michael würde lieber einem Sitz nach hinten wechseln, weil er sich nicht festhalten kann, doch da geht die Fahrt schon los. Ich kann nur sagen: "Es hat was von Achterbahn fahren, so wie der Fahrer durch die Kurven fegt oder auf den Abgrund zu fährt, um dann in letzter Sekunde die Kurve zu nehmen."

    Am Spätnachmittag besuche ich das Treffen, das die Reiseleitung des Reiseveranstalters jede Woche abhält. Letzte Woche waren wir nicht da und heute....... weiß ich das meiste schon. Natürlich möchte die gute Frau auch ihre Ausflüge verkaufen. Aber wir entdecken die Insel doch lieber weiter auf eigene Faust.
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  • Day 9

    Nur ein "kleiner" Spaziergang ans Meer

    January 25 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Unseren kleinen weißen Flitzer haben wir heute Morgen abgegeben. Wir wollen 1-2 Tage ruhiger angehen lassen und nicht den ganzen Tag unterwegs sein, in der Hoffnung wieder richtig fit zu werden. Ab Sonntag haben wir den Citroen dann wieder bis zur Abreise. Es ist um einiges wärmer geworden und man fröstelt nicht mehr im Schatten. Mit dem Wetter hatten wir bisher ja richtig Glück. Denn auch hier regnet es und sogar ziemlich häufig. Wie dem auch sei, nach einem ruhigen Vormittag mit Sonnenbad, lesen und schreiben, kann ein kleiner Spaziergang ja nicht schaden, denke ich, und mache mich auf den Weg. Michael winkt ab und meint: "Wir wollten uns ausruhen!" Und deine Aktionen kenne ich!" Was meint der wohl? Ich habe mir auf Maps den Ponta Oliveira als Ziel ausgeguckt. Es ist nicht weit. Gerade mal 3 km. Nebenbei widme ich meine Aufmerksamkeit der heimischen Flora und fotografiere die Blumen und Pflanzen, die es bei uns nur in Blumentöpfen gibt und die hier teilweise wild wachsen. Auf einem Spazierweg, der so steil (ich denke mal nicht an den Rückweg😉) bergab geht, dass ich aufpassen muss, das Gleichgewicht zu halten, kann ich toll auf die "Felder" schauen. Terrassen von manchmal nur 2-3 m Breite, die z.T gerade bearbeitet werden. Aus einem bearbeiteten Feld nehme ich eine Handvoll Erde. Sie fühlt sich ganz anders an als bei uns und besteht aus vielen, winzigen Steinchen. Überall ragen Bewässerungssysteme aus der Erde. Das Wasser dazu wird über die Levadas vom regenreichen Norden hier in den Osten und Süden geleitet. Eine Levadawanderung steht auch noch auf meiner To-do-Liste. Aber eine geführte Tour traue ich mir in meinem jetzigen Zustand noch nicht zu. Überall wachsen wilde Aloe vera und Sanseveria. Dann wird aus dem Weg ein Pfad, der durch die Botanik, über Treppen und dann entlang von einem Wasserrohr führt.

    Ob ich hier noch richtig bin? Der Dschungel lichtet sich und ich komme zu einer Levada, an der es ein Stück bergab geht. Mein Ziel ist näher gekommen, aber ich bin noch längst nicht da. Stetig bergab führt der Weg, vorbei an schönen Ferienhäusern und noblen Hotels. Endlich erreiche ich das Hotel Oliveira mit einer gepflegten Uferpromenade, Beachbars und Ruhebänken. Der Ponta Oliveria ist ein vorgelagerter Fels, den man begehen kann.

    Die Hotels hier unten haben sich mangels Strand und wegen der Klippen eigene Badeplattformen mit Zugang zum Meer geschaffen. Aber wenn ich die Brandung sehe.... Nein, das wäre nichts für mich. Ein wenig ausruhen auf einer Bank und dann geht es auf den Rückweg. Nur 3 km, aber steil bergauf. Fuß vor Fuß und nicht darüber nachdenken, wie weit es noch ist.

    Warum stehen die Bänke eigentlich alle unten am Wasser? Hier am Berg braucht man die viel nötiger. Noch einmal ganz viele Stufen steil nach oben gehen, das kürzt etwas ab, und dann umdrehen, Blick nach unten und mir stolz auf die Schulter klopfen. Das hast du prima gemacht. Ein kleiner Spaziergang ans Meer mit unendlichen Höhenmetern.
    (Das Hotel liegt gut 300 m über dem
    Meer. Wieviel Höhenmeter bin ich da wohl gelaufen ?)
    Schweißgebadet erreiche ich das Hotel. Ab unter die Dusche. Und im Abschluss gibt es gegenüber im Café einen Cappuccino als Belohnung. Der Hotelkaffee schmeckt mir nicht. Und dann...... Sonnenliege am Pool bis zum Sonnenuntergang.
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  • Day 8

    Die Lavabecken von Porto Moniz

    January 24 in Portugal ⋅ ☀️ 14 °C

    Als ich heute Morgen wach werde, hätte ich alles dafür gegeben, das Bett nicht verlassen zu müssen und mich meiner Schniefnase, den Hustenattacken und dem Brummschädel hinzugeben. Aber eine Ibu und ein geöffneter Vorhang mit Blick auf einen wunderschönen Sonnenaufgang später, geht es dann doch und ich hätte nicht gedacht, dass es noch so ein schöner und erlebnisreicher Tag wird. Wir haben heute noch den Mietwagen und wollen den natürlich auch nutzen. Die nächsten drei Tage werden wir ohne Wagen sein und uns etwas auf der Sonnenliege am Hotelpool auskurieren und den einen oder anderen Spaziergang machen, wenn es gesundheitlich klappt. Ab Sonntag geht es dann weiter mit Madeira entdecken per Auto. Für heute haben wir uns Madeiras Norden vorgenommen. Die Fahrt führt über die bereits bekannte Strecke der Schnellstraße nach Ribeira Brava . Von dort folgen wir dem gleichnamigen Fluss in Richtung Sao Vicente. Eine wunderschöne Fahrt durch das enge Tal, in dem oft nur der Fluss und die Straße Platz haben. Alles andere klebt auf Terrassen am Berg. Im Vorbeifahren kann ich den Wanderweg sehen, der oberhalb des Flusses über Stege und Treppen führt. Idyllisch und wild romantisch. Auf dem weiteren Weg zur Nordküste werden die Bananenplantagen weniger. Die Madeira-Banane, die in der Regel in Meeresnähe und in einer Höhe von bis zu 200 Metern gepflanzt wird, ist für ihre geringe Größe und ihren süßen Geschmack bekannt. Zunehmend prägen die Weinberge das Landschaftsbild der Gegend. Die meisten Plantagen und Bananenpflanzen haben wir im Süden der Insel vorgefunden, wo es in der Regel 2-3 Grad wärmer und insgesamt sonniger ist als auf der Nordseite. Übrigens: Die Madeira Banane ist süßer und aromatischer – und von der Größe her kleiner als die südamerikanische Banane. Das passt dann leider auch nicht in die Bananenverordnung der EU, die mindestens 14 Zentimeter für Bananen vorsieht. Madeira Bananen sind zwar ein wichtiger Exportartikel für die Insel, erreichen unsere Supermärkte aber nicht. Die Bananengegend haben wir verlassen und in São Vicente blicken wir wieder auf den Atlantik. Und was für ein Blick. Fast mystisch muten die Felsen und das strahlend blaue Wasser im von Felsen verdeckten Licht der Nachmittagssonne an. Es ist eine ganz andere Landschaft, rauer, wilder und grüner als der Süden. Nicht umsonst transportieren die Levadas den Überfluss an Regenwasser in den trocknen Süden. An einem Aussichtspunkt halten wir an und können auf Seixal mit dem natürlichen schwarzen Sandstrand neben dem Hafen schauen. Bereits in Seixal findet sich eine großartige Möglichkeit zum Schwimmen im kristallklaren Wasser der natürlichen Vulkanbecken namens „Poças das Lesmas“. Wir fahren weiter auf der ausgezeichnet ausgebauten Küstenstraße und kommen bald zu den Lavabecken von Porto Moniz. Obwohl reger Betrieb herrscht, der das Finden eines geeigneten Parkplatzes nicht einfach macht, liegt eine ausgesprochene Ruhe über dem Ort. Von oben können wir auf die Badegäste hinab sehen, die sich in den natürlichen Felsenbecken vergnügen, während von der anderen Seite der Atlantik hohe Wellen spritzt. Aber auch sonst geht es an den Felsen zur Sache. Es schäumt wie in einer Waschmaschine und Wasser spritzt hoch in die Luft. An diesem Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein einfach ein wunderschönes Bild, von dem wir uns kaum lösen können. Pause machen wir in einer Strandbar mit Blick auf das Wellenspiel. Der verführerische Duft von Pommes steigt Michael in die Nase. Wir sind zwar essensmäßig versorgt, aber so ein kleiner Appetithappen als Abwechslung zum täglichen Hotelessen darf es schon mal sein. Aber leider...die labberigen, öligen Dinger haben nur von der Form her Ähnlichkeit mit knusprigen Pommes frites. Meine Eiswahl war da schon schmackhafter. Man kann nicht alles haben: traumhafte Landschaft und knackige Pommes. Als wir zurückfahren, verschwindet die Sonne hinter den Bergen und auf die Städte und Strände an der Nordseite fällt Schatten. Zügig geht es wieder zurück. Immerhin brauchen wir eine gute Stunde bis zurück zum Hotel auf der anderen Seite der Insel. Zurück im Hotel fällt uns ein, dass wir, solange wir das Auto noch haben, zum großen Pongo Markt fahren könnten, um Getränke zu besorgen. Es gibt zwar einen kleinen Supermarkt gegenüber, aber der ist nicht so gut sortiert. Wenn wir uns nun vorgestellt haben, wir fahren gerade mit dem Auto auf einen großen Parkplatz, dann haben wir falsch gedacht. Platz ist in den Steillagen hier Mangelware, also schafft man sich den unterirdisch. Ich kann nur sagen, Abenteuer Supermarkt. Die Tiefgarage ist klein und verwinkelten. Als wir unser kleines Auto endlich in eine Lücke gezwängt haben, müssen wir nur noch den Eingang zum Supermarkt finden. Wir landen in der Elektroabteilung. Da gibt's nicht zu trinken. Versuchen wir es doch ein Stockwerk tiefer. Treffer! Also, wer Eistee mag, der ist hier auf Madeira absolut richtig, den gibt es in 1000 Variationen und Geschmacksrichtungen, nach Apfelsaft allerdings schaue ich vergebens und auch Wasser mit Kohlensäure ist schwer zu finden. Letztendlich sind wir für die nächsten Tage versorgt und haben sogar noch das eine oder andere (Schinken, Frischkäse...) mitgenommen, um das morgendliche, zwar reichhaltige, sich aber stets wiederholende Frühstück aufzupeppen.Read more

  • Day 7

    Madeiras Südküste

    January 23 in Portugal ⋅ ☀️ 19 °C

    Nachdem wir uns gestern den Osten angeschaut haben, geht unsere Erkundungstour heute im Süden von Madeira weiter. Ich hatte mir so einige Hotspots herausgesucht. Mal sehen, was wir davon schaffen. Über Funchal geht es auf der Schnellstraße bis zur Abfahrt Câmara de Lobos. Danach fahren wir auf kleinen Straßen, die sich kurvenreich am Berg nach unten schlängeln und die entlang der Bananenplantagen zu dem kleinen Fischerdorf führen.

    Hier unten am Strand herrscht schon buntes Treiben. Die Fischer arbeiteten an ihren bunten bemalten Booten und die Touristen sitzen gegenüber in den gemütlichen Bars, schauen Ihnen dabei zu und genießen dabei das lokale Getränk "Poncha" aus frischem Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps. Trotz unserer Befürchtungen haben wir direkt unten am Strand einen Parkplatz bekommen. Die Parkpreise sind moderat.: 10 Cent für eine Viertelstunde. Wir schlendern durch die kleine Bucht und können sehen, wie die Häuser im Berg gebaut sind. Câmara de Lobos, ein malerisches Fischerdorf, liegt im südlichen Madaira und wurde nach den Mönchsrobben benannt, die einst dort lebten. Heute zeichnet sich der Ort durch bunte Fischerboote, enge Gassen mit kinderreichen Fischerfamilien und die kleine Kapelle Nossa Senhora dos Pescadores aus. Wir fahren weiter zu unserem nächsten Ziel. Dafür müssen wir vom Meer hoch hinaus in die Berge. Unser Ziel ist das Cabo de Girão. Das Cabo Girão (port. Kap der Umkehr) ist eine Steilklippe im Süden Madeiras in der Nähe der Ortschaft Câmara de Lobos. Seine Höhe beträgt 580 m über dem Meeresspiegel des Atlantischen Ozeans und ist nach Kap Enniberg die zweithöchste Steilklippe der Welt und die höchste in Europa. Und da hoch müssen wir erst einmal kommen. Wie ein Lindwurm klebt die kleine Straße am Berg und windet sich in unzähligen Kurven durch kleine und kleinste Orte hinauf. Das Fahren ist für Michael sehr anstrengend, da rechts oft Autos parken und so nur eine Fahrspur zur Verfügung steht. Er muss ständig parkende Autos überholen, kann aber durch die vielen Kurven nicht sehen, was von vorne kommt. Ein flotter Flitzer oder gar der Linienbus, der übrigens auch hinauf zum Garbo fährt. Michael zieht es vor, unterhalb des Aussichtspunktes beim Auto auf mich zu warten. Er hat es nicht so mit Höhen, und die Straße hinauf ohne Leitplanken, mit Blick nach unten reichen ihm im Hinblick auf Tiefsicht. Ich marschiere die letzten 200 Meter noch bergauf bis zu einem großen Platz. Etwas tiefer liegt der Aussichtspunkt. In einem kleinen Café kann man sein Café con leite mit Aussicht genießen. Unterhalb der Klippe und am Hang gibt's Terrassenfelder, die früher nur per Boot erreichbar waren. Doch seit 2003 gibt's eine Seilbahn im Rancho-Style, die den Bauern das Ackern erleichtert. Und auf dem Gipfel von Cabo Girão gibt's seit 2012 den "Skywalk", die höchste Glasboden-Plattform weltweit! Da kann man nicht nur die Aussicht genießen, sondern hat Nervenkitzel pur. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lasse. 2 Euro Eintritt ist mir der Blick nach unten wert. Nebenan, gibt es sogar 'nen Startplatz für Paragliding und Base-Jumping. Für uns geht es in einer weiteren abenteuerlichen Fahrt durch die Bergwelt weiter nach Ribeira de Brava. Ich frage mich, wie die Menschen in den Ansiedlungen ihr Leben meistern. Für alles und jedes geht es entweder kilometerweit bergauf oder runter. Noch bevor wir ankommen, können wir Ribeira Brava von einem entdeckten Aussichtspunkt tief unten am Meer liegen sehen. Ribeira Brava ist etwa 15 km westlich von Funchal entfernt und zeigt sich uns, als eine charmante, kleine Stadt mit einem Namen, der dem wilden Fluss gewidmet ist, der die lokale Gebirgsformation durchquert. Er ist 8 km lang und entspringend auf 327 Metern Höhe und verläuft größtenteils neben der Straße. Eine idyllische Kulisse für Wanderungen. Die Geschichte von Ribeira Brava reicht bis ins Jahr 1440 zurück, als durch Zuckerrohrplantagen zu einer der wohlhabendsten Gemeinden auf Madeira wurde. Heutzutage prägen Bananenplantagen und andere Obstsorten die Landschaft. Die Kirche São Bento mit der markanten blau-weißen Turmspitze ist ein historisches Juwel, ebenso wie das Rathaus im typischen Ribeira-Stil.

    Weiter geht es auf unserer Tour durch das südlichen Madeira. Wir erreichen Ponta de Sol. Sonnenpunkt. Der sonnenreichste Ort der Insel. Sofort werden wir von einer kleinen Strandbar am Meer angezogen, in der wir bei einem kühlen Getränk die sommerlichen Temperaturen gut aushalten und den mit Macht an den Strand klatschenden Wellen zuschauen können. Der Strand besteht aus dicken, schwarzen Steinen. Aua", denke ich, bei der Vorstellung, mein Liegetuch dort ausbreiten zu müssen. Das geht nur unter den Sonnenschirmen aus Bananenblättern, unter denen jeweils eine hölzerne Plattform liegt. Es gibt sogar einige Badende.

    Ponta do Sol verdankt seinen Namen einem sich hervorhebenden Felsvorsprung, der ins Meer ragt und die Sonnenstrahlen reflektiert. Wir reflektieren das bisher Erlebte und stellen fest, dass wir total groggy sind. Dieser grippale Infekt zwingt uns langsam in die Knie. Ponta do Sol soll daher Ausgangspunkt für die nächste Tour werden. Wir fahren über die Schnellstraße zurück und fallen erst einmal total geschafft ins Bett, aus dem wir uns nur schwerlich zum Abendessen erheben.
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  • Day 6

    Fazit Madeira

    January 22 in Portugal ⋅ ☀️ 17 °C

    Bevor mich der Alltag wieder ganz beschäftigt, will ich doch, solange die Erinnerungen noch frisch sind, noch ein kleines Fazit unserer 14-tägigen Madeira Reise ziehen.

    Es war so ziemlich die erste Pauschalreise, die wir gebucht haben.  Außer jetzt auf Madeira waren wir vor 30 Jahren einmal 1 Woche auf Mallorca und haben individuelle Kurztipps u. A. nach Venedig und Mallorca gemacht.
    Unsere anderen Reisen erfolgten immer im Wohnmobil. Inzwischen haben wir das Vierte.
    Mit der Reise in den Frühling nach Madeira wollten wir einmal ausprobieren, ob ein längerer Hotelaufenthalt im Süden im Winter für uns eine Alternative zum Überwintern ist.

    Die Anreise: Mit dem Flugzeug ist man schon ziemlich schnell im sonnigen Süden. Aber die Formalitäten am Flughafen dauern halt auch ihre Zeit, bis man endlich im Flieger sitzt. Start und Landung sind schon interessant und aufregend.
    Im Wohnmobil ist der Weg das Ziel und man tastet sich von Tag zu Tag zu der veränderten Klimazone vor und lernt dadurch viele neue Landstriche kennen.
    Bei der Pauschalreise ist alles organisiert und geregelt und man muss sich nicht mehr um viel kümmern. Bekommt auch Hilfe und hat einen Ansprechpartner, wenn z.B. durch Streiks etc. sich etwas verändern sollte.

    Unser Hotel auf Madeira war ein landestypisches Drei Sterne Hotel.

    Das "Dom Pedro Garajau Hotel" ist ein etabliertes Hotel an der Südküste Madeiras - zwischen Funchal und Canico gelegen - mit wunderschönem Ausblick auf den Atlantik. Zur nahegelegenen Stadt Canico sind es rund 2 km, zur Hauptstadt Funchal ungefähr 9 km.

    Die Twin-Studios und Gästezimmer der weitläufigen Anlage verteilen sich auf 6 3-stöckige Wohnhäuser. Alle Gästezimmer sind zweckmäßig eingerichtet und mit Badezimmer, 2 großen einzelnen Betten, Telefon und SAT-TV ausgestattet. Wir konnten leider nur RTL empfangen und einen Sportsender. Die Twin-Studiosü verfügen zusätzlich über eine Küchenzeile.

    Die Zimmer waren ok. Mit 2 Stühlen, einem Tisch und einem Schreibtisch . Es gab nur wenig Steckdosen. Aber sehr zu unserer Freude einen großen Kühlschrank, denn eigentlich war das Zimmer ein Appartement mit Mini-Küche, die aber in einem Schrank  abgeschlossen war. Nur den Kühlschrank konnten wir nutzen.  An die Betten mit der Decken-Laken-Technik mussten wir uns gewöhnen. Das Badezimmer war modernisiert worden und hatte eine Badewanne mit Duschfunktion. Die Handtücher wurden genau wie Bettlaken und Kopfkissenbezüge täglich gewechselt. Schrankfläche war für 14 Tage genug vorhanden.
    Es gab noch einen Balkon, von dem wir über die Gartenanlage aufs Meer schauen konnten.

    Wir hatten Halbpension plus gebucht. Das Frühstück war reichhaltig mit viel Obst und Gemüse und bot allen Nationalitäten etwas. War aber jeden Tag das Gleiche. Die gleiche Wurst, der gleiche Käse. Wir haben in der letzten Woche mit ein paar Sachen aus dem Supermarkt unser Frühstück abgeändert. Den Kuchen, den es morgens schon gab, haben wir mitgenommen und nachmittags mit einem Kaffee Togo gegessen.  Der Hotelkaffee aus dem Automaten hatte noch viel Luft nach oben.

    Auch das Abendessen war reichlich, mit Suppe, Salatbuffet, Fisch, Fleisch, Gemüse und Beilagen. Das Essen in den Warmhaltebehältern war leider meist nur lauwarm, das war schade. Wahrscheinlich wurde es von einer Großküche oder Cateringservice geliefert. Irgendwie wurden wir keine Freunde.
    Zum Essen gab es Wein, Bier oder Softgetränke.

    So angenehm das auch ist, abends nicht mehr nach einem Lokal suchen zu müssen und sich einfach nur an den gedeckten Tisch zu setzen, würden wir Halbpension nicht wieder buchen. Ein Land entdeckt man mit allen Sinnen und dazu gehört auch der Geschmackssinn. Halbpension nimmt die Möglichkeit, ein Land auch kulinarisch zu entdecken.

    Zu den Einrichtungen der Anlage gehören das "Tropical Restaurant" mit Terrasse, die Bar "Caracalla" am beheizbaren Hallenbad und die Poolbar in der gepflegten Gartenanlage mit Außenpool und Sonnenterrasse.

    Die Angebote im Hotel wie die Pools innen und außen, Garten und die Bar waren sehr angenehm und schön, aber auch nötig, vor allem im Sommer.  Denn der kleine Strand zum Baden war nicht gerade eben mal schnell zu erreichen.

    Der Mietwagen, den es direkt am Hotel zu mieten gab, war nicht sehr teuer und hat uns ermöglicht wirklich viel von der Insel zu sehen.
    Die Straßen waren bis in die kleinsten Bergdörfer von wirklich guter Qualität, allerdings ist das Fahren auf der Insel nicht immer ganz einfach.

    Alternativ kann man auch an den Ausflugsangeboten des Reiseveranstalters teilnehmen.
    Schade, dass mich der Infekt etwas kaltgestellt hatte. Gern hätte ich sonst an einer geführten Wanderung teilgenommen.
    Unser Hotel:
    .https://garajau.dompedro.com/en/

    So.... Seit ich diesen Rückblick geschrieben habe, sind über 5 Wochen vergangen und es waren emotional so ziemlich die härtesten Wochen, die ich bisher erlebt habe.
    Zwei Tage nach unserer Rückkehr ist Michael mit akutem Nierenversagen ins Krankenhaus gekommen.  Die Rückenschmerzen auf dem Rückflug waren schon die Vorboten.
    Schnell stand fest, dass ein Prostatakarzinom Harnröhre und Blase abgedrückt und die Nieren außer Betrieb gesetzt hatte.
    14 Tage Intensivstation, Dialyse, NotOps, Nierenkatheder, innere Blutungen, Blutgerinnungsprobleme, Blutübertragungen, Trombozythenübertragung...... tagelang hing sein Leben an einem seidenen Faden.
    Seit Anfang der Woche ist er wieder nach insgesamt 5 Wochen Krankenhausaufenthalt mit zwei Nierenkatheder und täglichem Pflegedienst, zu Hause und erkämpft sich jeden Tag ein Stückchen Normalität zurück, bevor es mit den Bestrahlungen und der nächsten OP, bei der die Nierenschienen nach innen verlegt werden, weitergeht.
    Unser Ziel ist es, dass Michael im Sommer wieder so weit ist, dass wir eine kleine Tour in die nähere Umgebung mit dem Womo machen können. Das wäre schön.
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  • Day 6

    Entlang Madeiras Ostküste

    January 22 in Portugal ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach dem Frühstück können wir den bestellten Leihwagen übernehmen. Für die nächsten Tage wird der kleine, weiße Citroën uns helfen, die Inseln zu entdecken. Zunächst fahren wir zur Christusstatue. Michael will die Statue auch sehen, ohne den beschwerlichen Rückweg in Kauf nehmen zu müssen. Dort gibt es auch einen großen Parkplatz, um sich mit der Technik des Autos vertraut zu machen. Aber was ist bloß heute hier los? So viele Menschen. Der Parkplatz voller Taxen. Ein Blick hinunter auf das Meer erklärt alles. Gleich drei Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen.

    Es ist sehr windig und die Wellen haben weiße Schaumkronen. Die Passagiere sind in der Nacht ordentlich durch geschaukelt worden, wie uns ein Ehepaar erklärt. Wir fahren weiter an der Küste entlang durch Caniçio Richtung Santa Cruz. Vorher machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Porto Novo. Die Wellen schlagen ordentlich an das Ufer. Michael ist mit dem Auto auf den Pier gefahren. Sieht hier an diesem abgelegenen Uferstreifen ja niemand. Weiter geht es nach Santa Cruz. Eigentlich kennen wir das Städtchen ja schon..... Vom Landeanflug auf den dortigen Flughafen. Vor der Markthalle bekommen wir einen Parkplatz und können wieder die schwarzen Degenfische zum Verkauf sehen, die hier wohl sehr beliebt sind. Wir bummeln die Palmen gesäumte Promenade entlang, die parallel zum Meer und zum Ort verläuft, lassen uns den Wind um die Nase wehen und schauen den Wellen zu, wie sie an Land brechen. Der Strand besteht aus schwarzen Kieseln, in denen Bambusschirme stecken. Ungewohnt, so ein dunkler Strand. Im kleinen Ort herrscht vormittags Betriebsamkeit, und die Padaria ist gut besucht. Auch uns lockt der windgeschützte Platz in der Sonne, um ein Café con leche oder wie er in Portugal heißt: Café com leite, zu trinken. Das gegenüber angebrachte Thermometer zeigt 28 Grad, allerdings in der Sonne, ein paar Schritte weiter im Schatten ist es wesentlich kühler. Wir sind mal wieder erstaunt, wie günstig 2 Kaffee und ein großes Hefeteilchen mit Pudding sind. Nicht einmal 3 Euro muss ich dafür bezahlen. Während wir unseren Kaffee genießen, wird es plötzlich laut. Ein Flugzeug ist gegenüber auf dem erhöht gelegenen Rollfeld gelandet. Jetzt sehen wir mal richtig, wie kurz die Start- und Landebahn ist. Danach kommt gleich der Atlantik. Der nach dem Fußballspieler Christiano Ronaldo benannte Aeroporto Internacional da Madeira gilt als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, aber er zählt auch zu den gefährlichsten in Europa. Hier dürfen nur speziell geschulte Piloten landen. Später sehen wir auch, wie die Start-und Landebahn auf Pfeilern bis ins Meer verlängert wurde. Das ist im Jahr 2000 geschehen. Sie wurde auf 2777 Meter verlängert, nun können alle Flugzeugtypen hier landen. Wir schlendern noch ein wenig durch die gepflasterten Gässchen bis zum hübschen Kirchplatz mit der Kirche Igreja de San Salvador, bevor wir wieder zum Auto laufen und dann die Stadt verlassen. Als Nächstes haben wir uns den Ort Caniçale ausgesucht, den wir von einem Aussichtspunkt tief unten am Meer liegen sehen können. Caniçale ist ein altes Fischerdorf, in dem bis in die 1980 Jahre Walfischfang betrieben wurde. In einem Museum, das wir aber nicht besuchen, wird diese Epoche dokumentiert. Uns zieht es in den Hafen und ans Wasser. Auch in diesem Ort ist von Tourismus noch nicht viel zu merken. Der kleine schwarze Steinstrand liegt verwaist und durch die Schirme fetzt der Wind.Der Hauptstrand liegt außerhalb des Ortes und ist sehr beliebt, weil er als einziger Strand aus Natursand besteht, wenn auch schwarz. Wir haben Durst und setzen uns in eine Bar. Lautstark wird debattiert und unterhalten. Auch gewöhnungsbedürftig. Dann wollen wir weiter auf die Landspitze zu einem Aussichtspunkt fahren und wundern uns über die vielen parkenden Autos. Hier am Ponta da São Lourençio beginnt ein beliebter Wanderweg. Auf diesem 3 km langen Wanderweg (+ 3 km zurück) kann man die Ostspitze der Insel entdecken, mit Panoramablick auf die Nord- und Südseite. Der mittelschwere Wanderweg dauert 2:30 Stunden und verläuft entlang der gleichnamigen Halbinsel. Den laufen wir aber nicht, sondern schauen zu, wie die Wanderer winzig klein auf den Wegen laufen. Der Tag ist schon recht vorgerückt, aber einen Wunsch habe ich noch, bevor wir zurückfahren. Ich möchte zu den bunten, strohgedeckten Häusern von Santana. Der Ort liegt ca. 25 km entfernt an der Nordostküste. Eine tolle Fahrt, bei der wir ein ums andere Mal den Straßenbau mit vielen Tunneln, in denen es sogar steil bergauf geht, bewundern. Geroutet haben wir "Santana Old Houses " und wir stehen dann auch direkt vor einem Strohhaus, das sogar noch bewohnt ist. "Komisch", denke ich, das muss doch eigentlich eine ganze Anlage sein. Hier werden doch Touristen in Bussen hochgefahren. Aber doch nicht wegen eines Hauses? Als ich aussteigen, werde ich von einer alten Frau freundlich hereingewunken. Sie sagt, ich darf mir alles ansehen und hat sogar einen Likör bereitstehen. Ich schaue mir das Häuschen an, filme und fotografiere diese altertümliche Art zu leben. Neben den gefüllten Schnapsgläsern steht ein Spendenkörbchen. Da verhilft wohl ein Fehler in der Navigation der alten Dame zu unfreiwilligen Gästen, mit denen sie ihren Lebensunterhalt aufbessert. Die Anlage mit den Häusern finden wir nach etwas suchen dann doch und bestaunen darin alte Handwerkskunst. Der Eintritt ist frei und auch die Nutzung des gegenüberliegenden Parkhauses kostet nichts, ist aber wegen der Enge eine ganz schöne Kurbelei. Inzwischen ist es nach 16:00 Uhr und wir sind ganz schön kaputt von den vielen Eindrücken und unserer Erkältung. Über die Schnellstraße geht es zurück zum Hotel. Und welch ein Glück, wir brauchen dort nicht lange nach einem Parkplatz zu suchen, sondern finden direkt einen vor dem Eingang, Glück gehabt.
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  • Day 5

    Hoch nach Monte und in den Palast Garden

    January 21 in Portugal ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute Morgen ist nichts mit dem morgendlichen Frühschwimmen im Pool. Wir wachen beide etwas erkältet auf.  Michael hat Husten und ich habe Halsschmerzen. Ob wir uns das nun durch die Klimaanlage im Flieger geholt haben oder durch die ständig wechselnden Temperaturen.  In der Sonne ist es schon richtig heiß, im Schatten kann es je nach Tageszeit noch empfindlich kühl sein. Die Leute laufen zum Teil in Hochsommerkleidung, z.T. in Wintersachen herum. Keine Ahnung, woher es kommt. Michael macht deshalb einen Ruhetag im Hotel und ich fahre mit dem Bus nach Funchal, um mit der Seilbahn nach Monte zu fahren. 
    Heute erzählt Maps mir nur Blödsinn, und der Hotelfahrplan scheint zu stimmen. Fast. Die beiden Girlies im Hochsommertop an der Haltestelle sehen es ganz gelassen. "Er kommt", sagen sie mir, "aber später.“  Der Bus kommt mit 20 Minuten Verspätung. Dann werde ich mitten in Funchal gebeten, den Bus zu verlassen. Die Fahrt endet hier. Heute ist ein Laufevent und die ganze Straße am Busbahnhof ist gesperrt. Von dort fahren erst einmal keine Busse. Ok. Gut, dass ich mich schon etwas auskenne und so komme ich schnell zur Seilbahn oder Teleférico, wie sie auf Portugiesisch heißt.

    Es ist wenig los und schnell habe ich mein Ticket (18 Euro Retour) und sitze in einer der modernen Gondel mit 360 Grad Panoramablick.
    Das wäre nichts für Michael, denke ich, als die Gondel fast lautlos die Stadt verlässt und über die ersten Dächer schwebt. 
    Ich genieße die immer kleiner werdende Stadt und den weiten Blick auf den Atlantik

    Dann schwebt die Gondel am Berg entlang und ich bekomme einen Eindruck davon, welcher Einsatz nötig ist und war, im/ bzw. am Berg Häuser und Straßen zu bauen. Eine beeindruckende Fahrt.

    Oben angekommen, genieße ich noch einmal den Blick hinunter auf Funchal, bevor ich in den genau neben der Seilbahn liegenden Monte Palast Garden gehe. Die für Funchal bekannten Korbschlittenfahrten, die hier oben starten, scheint es im Januar nicht zu geben.

    Für 15 Euro kann ich bis zum Schließen in diesem verträumten Zaubergarten weilen, in dem um diese Tageszeit noch wenig Betrieb ist, trotz Sonntag.

    Später stehe ich auf der Terrasse des Monte Palace Garden Hotels, das bereits seit Jahren geschlossen ist, und genieße den atemberaubenden Panoramablick über die Bucht von Funchal. 
    Dieser einzigartige Garten zeichnet sich nicht nur durch seine exotische Flora aus, sondern auch durch eine faszinierende Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.
    Es begann alles damit, dass der englische Konsul Charles Murray das Anwesen kaufte und es in einen prächtigen Palast verwandelte. Später wurde es sogar zum schicken "Monte Palace Hotel" umgewandelt. Heute beherbergt der Garten rund 100.000 Pflanzenarten aus aller Welt, darunter beeindruckende hundertjährige Palmfarne, die als lebende Fossilien gelten. Und eine beeindruckende Mineraliensammlung.

    Während ich durch die dichte Vegetation und vorbei an den Seen schlendere, entdecke ich faszinierende Elemente wie buddhistische Skulpturen, Steinlaternen und eine beeindruckende Fliesensammlung aus verschiedenen Epochen. Die Fauna hier ist genauso spektakulär, mit majestätischen Schwänen, prächtigen Pfauen und farbenfrohen asiatischen Koi-Fischen und einer Schar rosa Flamingos.
     Es ist wirklich ein magischer Ort, der Kunst, Geschichte und Natur perfekt vereint!
    Ich lasse mich von den immer neuen Anblicken begeistern und gerate dabei immer weiter hinunter bis zum Ende des Parks.

    Gefühlt tausend Stufen muss ichb mich später wieder nach oben zum Ausgang mühen. Man muss schon gut zu Fuß sein, oder sich für 5 Euro in einem Elektocar nach oben befördern lassen. 

    Aber die Mühe hat sich gelohnt, der Garten ist einfach toll verwunschen und traumhaft. 

    Nsch fast 3 Stunden Aufenthalt schwebe ich wieder eine Viertelstunde hinunter, zur Talstation.

    Mein Bus ist natürlich gerade weggefahren , der nächste kommt erst in einer Stunde, und so schlendere ich noch etwas über die Promenade und schaue den Badenden am Steinstrand zu. 21 Grad soll der Atlantik momentan haben, habe ich gelesen.

    Am Ende der Promenade liegt das Forte de Sao Tiago, ein gelbes, etwas verwunschenes Anwesen, das man kostenlos besichtigen kann. Es bietet nicht nur schöne Fotomotive, sondern auch eine Bar mit einem stimmungsvollen Meerblick zum Einkehren.... bis der Bus kommt.

    Im Hotel wartet Michael schon auf mich, denn ich habe versprochen, Kaffee mitzubringen. Nur haben heute alle Café-Bars geschlossen. 
    In einem Imbiss bekomme ich zwei „Kaffee to go“, die mir bis aufs Zimmer ganz schön in  den Fingern brennen😅
    Der Kaffee schmeckt und wir genießen ihn mit dem mitgenommenen  Kuchen vom Frühstücksbuffet. Schließlich ist heute Sonntag. Eine Kaffeemaschine auf dem Zimmer wäre nicht schlecht. Dann ist Ausruhen angesagt.

     

     

     

     
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  • Day 4

    Funchal und Umgebung.....entdecken

    January 20 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Mein Kopf ist voller Bilder, Eindrücke und Informationen vom heutigen Tag, die ich erst einmal etwas sortieren muss. Aber von Anfang an: Auch heute fahren wir wieder mit dem Linienbus nach Funchal. Die einfache Fahrt kostet 2,20 € und ist ihr Geld wert. Es gibt aber auch Gruppenkarten für 3, 5, oder 7 Tage und Zehnerkarten. Die sogenannten Mobikarten. Bezahlt wird beim Busfahrer. Die Busfahrer sind die echt Helden auf diesen engen und steilen Straßen. Wir haben heute die Auswahl zwischen drei Abfahrtzeiten zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr für denselben Bus: die an der Haltestelle angezeigte, die auf dem Infozettel des Hotels und die vom Google Maps. Dieses Mal gewinnt Maps. Obwohl der öffentliche Verkehr wirklich gut ausgebaut ist, ist das mit den Zeiten oft eine Glückssache. Die Talfahrt nach Funchal ist fast noch etwas spektakulärer als gestern die Fahrt hoch nach Caniçio. An der Endhaltestelle an der Seilbahn angekommen, wird der Plan, zum "Monte" hochzufahren, verworfen. Diese Tour in der gläsernen Kabine ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Die Fahrt mache ich morgen allein und heute erkunden wir gemeinsam Funchal und die Umgebung mit einem Hopp-on-hopp-off-Bus, der auch an der Seilbahn seine Haltestelle hat. Wir müssen nicht lange warten, da kommt er auch schon und wir finden einen super Platz oben auf dem Dach. Die Fahrt kostet 20 Euro und erlaubt eine unbegrenzte Anzahl von Aus- und Zustiegen. Das, was wir zu sehen bekommen und wohin der Bus uns fährt, ist sein Geld wert. Zunächst geht es durch die Innenstadt und die Zone Vela, dann führt die Route aus der Innenstadt hinaus in die Randgebiete, wie zum Katharinenpark, zum Station "Cristiano Ronaldo", dem Fußballhelden der Insel, der sogar schon ein eigenes Museum hat und zum futuristisch gestalteten Casino.

    Die Straßen sind zwar gut ausgebaut, weisen aber Steigungen auf, die einem den Atem stocken lassen, ob der Doppeldecker überhaupt da hochkommt. Vor allem, als es dann Richtung Pico dos Barcelos geht. Dieser Aussichtspunkt liegt in 350 m Höhe. Auf der einen Seite das ausgedehnte Tal, das als natürliches Amphitheater von Funchal dient, auf der anderen Seite das friedliche Meer, das die Südküste der Insel Madeira umspült: Dies ist der Panoramablick, den man vom Aussichtspunkt Pico dos Barcelos aus genießen kann. Wir kehren mit dem Bus um. Hört sich einfach um, ist aber Millimeterarbeit dort oben, vor allem wenn dann noch ein zweiter Bus kommt. Von dort aus fahren wir nach Camara de Lobos. Das kleine Fischerdörfchen, das in einer Bucht liegt, hat sich gemausert und für Touristen fein gemacht. Der Name der Stadt rührt daher, dass es zur Zeit der Entdeckung der Insel eine große Anzahl an Mönchsrobben in der Bucht gab. Wie damals sind sie auch heute noch dort anzutreffen.

    Am Strand dieser Stadt liegen die charakteristischen Fischerboote, die „Xavelhas“. Am Ortseingang ist noch die riesengroße Krippe vom Weihnachtsfest aufgebaut. Weihnachten und Silvester sind auf Madeira von ganz großer Bedeutung und werden auch dementsprechend mit Lichtern und Feuerwerk gefeiert. Wer Silvester auf Madeira verleben will, muss sich schon 1 Jahr im Voraus ein Hotel suchen, denn auch viele Emigranten kehren zu dieser Zeit in ihre Heimat zurück. Wir kehren um und fahren durch ein Tal, in dem Bananenplantagen hoch hinauf angesiedelt sind. Die Banane ist das zweitwichtigste Exportgut der Insel, nach dem Madeirawein. Es wachsen hier verschiedenste Sorten. Meist aber die gezüchtete Minibanane. Sie ist viel kleiner als die Bananen die ich kenne. Ihr Fruchtfleisch gelber und sie ist viel süßer als Chiquitta und Co. Nach gut 2 Stunden rollen wir wieder in Funchal ein. Vorbei an den wenigen Badestränden der Insel und den Nobelhotels erreichen wir den Hafen und den modernen Jachthafen. Bei der Seilbahn steigen wir wieder aus. Was für eine Fahrt, was für eine Landschaft. Jedes Haus, jede Straße, jeder Platz wurde seit vielen hundert Jahren den Felsen aus Lavagestein, die steil ins Meer fallen, abgerungen. Wir müssen das Gesehene erst einmal bei einem Getränk sacken lassen. Dann bummeln wir noch etwas über die Promenade und durch die in der Nähe gelegenen Gassen. Diese sind voll in gastronomischen Händen und es gleicht einem Slalom, um die aufgestellten Stühle und Tische, wenn man durch sie spaziert.

    Mit persönlichem Einsatz und gekühlten Meerestieren im Schaukasten versuchen die Gastronomen, die Flanierenden zum Einkehren zu bewegen.

    Nein, Hunger haben wir nicht. Eher Kaffeedurst. Den Kaffee holen wir uns nach unserer Ankunft im Hotel aus der gegenüberliegenden Cafebar aufs Zimmer bzw. auf den Balkon und genießen ihn mit den leckeren Kuchenteilchen vom Frühstücksbuffet. Etwas ausruhen, etwas schwimmen und schon ist ein aufregender Tag wi vorbei.
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  • Day 3

    Funchal... erste Eindrücke

    January 19 in Portugal ⋅ ⛅ 11 °C

    I
    Ich komme mit dieser Zeitumstellung nicht klar. Die Uhr wurde bei unserer Ankunft eine Stunde zurückgedreht. So bin ich, ortszeitmäßig gesehen, sehr früh wach. Wie auch beim Wohnmobil ist für mich, den Tag in das Zimmer zu lassen, meine erste und liebste Tat. Der Tag ist aber noch nicht so weit und zeigt sich nur als gelber Streifen am Horizont. Aber auch sehr schön zum Ansehen. Aber als der Tag dann ausgeschlafen hat, ist er wunderschön, wolkenlos, sonnig, mit einem belebenden Lüftchen. Unser Frühstück können wir daher auf der Terrasse einnehmen, mit Blick auf den Atlantik. Ich muss mich wirklich mal kneifen, ob das alles echt ist. Gerade noch in Eis und Schnee und jetzt Frühstück in der Sonne. Unser Frühstück ist lecker und reichhaltig, und das Schönste ist: Keiner muss es dieses Mal machen. Der Plan für heute sieht eine Erkundung von Funchal mit dem Linienbus vor. Vor allem zum Mercato dos Lavradores möchte ich gern. Der Mercado dos Lavradores ist eine von 1939 bis 1940 erbaute Markthalle in Funchal, in der täglich Obst, Gemüse, Blumen und Fisch gehandelt werden. Sie steht unter Denkmalschutz und ist eine Touristenattraktion in der Altstadt, Zona Velha. Der Linienbus fährt genau gegenüber dem Hotel ab. Google Maps ist da ja echt hilfreich, was Abfahrtzeiten und Linienbezeichnungen sind. Nur haben sich Maps und der Fahrer der Linie 155 nicht auf eine gemeinsame Uhrzeit einigen können, und so fährt uns der Bus vor der Nase weg. Pech, denn der nächste Bus soll laut ausgehängtem Fahrplan erst wieder in einer Stunde fahren. Obwohl Maps behauptet, der nächste Bus käme in 20 Minuten, glauben wir es nicht und nehmen eines von den vor dem Hotel stehenden Taxen, um in die Stadt zu gelangen. Just als das Taxi mit uns startet.....kommt der angekündigte Bus. Scheint nicht unser Tag zu sein. Die Fahrt ist aber sehr schön, nicht so teuer, und der Fahrer setzt uns nicht nur direkt vor dem Markt ab, sondern erzählt uns auch noch so einiges über die Altstadt Zona Velha. Der Mercado dos Lavradores ist wirklich sehenswert. Der beeindruckende Eingangsbereich mit Azulejos, Fliesen, die typische Marktszenen zeigen, führt zu einem offenen Innenhof mit Ständen voller köstlicher Madeira-Spezialitäten. Im oberen Geschoss finden wir eine Vielzahl von Früchten, darunter Mangos, Papayas, Kiwis, Passionsfrüchte, Drachenfrüchte schwarze Bananen und viele Früchte, die wir gar nicht kennen. Beim nächsten Besuch nehmen wir von allen unbekannten Früchten ein Exemplar zur Verkostung mit. Besonders auffällig sind die knallroten Chilis, die von Hand aufgefädelt ein farbenfrohes Dach bilden. Am Freitag, also heute, und Samstagvormittag ist der Markt am schönsten, wenn der Innenhof mit regionalen Produkten von Bauern aus der Umgebung gefüllt ist. Wir können heute daher Marktfrauen in typischer roter Madeira-Tracht sehen. Auf dem Fischmarkt fallen viele lange, schwarze Fische auf, die typisch für Madeira sind. Sie kommen aus den Tiefen des Atlantiks und heißen auf Portugiesisch "Espada Preta", schwarzer Degenfisch. Es lohnt sich, die Preise an den einzelnen Ständen zu vergleichen. Diese unterscheiden sich teilweise doch erheblich voneinander. Das muss ich leider auch erfahren, als ich verschiedene getrocknete Obstsorten kaufen möchte und plötzlich für eine Tüte 68,00 Euro bezahlen soll, weil der KG-Preis angeblich bei 35 Euro liegt und ich 2 kg in der Tüte haben soll. Da gebe ich schnell, bis auf einen kleinen Rest, alles zurück. Und der ist noch teuer genug. Später sehen wir auch viele Obst- und Gemüsestände verteilt in der Stadt, die bessere Preise haben. Aber die Farbenpracht auf dem Markt ist schon toll. Vom Markt laufen wir in die Hauptstraße mit Läden und Lokalen und auf kleinen Nebenstraßen zur Promenade am Hafen. Dort liegt ein großes Kreuzfahrtschiff, dessen Passagiere gerade die Altstadt bevölkern. In einer kleinen Bar am Wasser machen wir eine Pause und dann geht es zum Teleferico, der Seilbahn, mit der wir morgen auf den "Monte" fahren wollen. Von dort aus fahren auch die Busse nach Caniçio ab. Bevor wir wieder einem hinterhersehen müssen, nehmen wir doch gleich den, der dort steht. In den nächsten 20 Minuten erleben wir eine aufregende Fahrt über die Küstenstraße mit vielen wunderschönen Ausblicken. Lohnt sich wirklich. Zurück am Hotel haben wir Kaffeedurst. Genau gegenüber finden wir ein Café, das sogar Kuchen hat. Wir sind angenehm überrascht, wie günstig das hier ist. Nie im Leben hätten wir in Deutschland für 6 Euro 2 Kaffee und 2 Stück Kuchen bekommen. Michael braucht anschließend seine Siesta, und ich mache mich währenddessen auf den Weg zur Christusfigur. Die Tageszeit ist gut gewählt. Die etwas tief stehende Sonne verzaubert die eh schon schöne Landschaft. Es geht steil bergab. Das erwähnte ich ja schon und an den Rückweg denke ich mal nicht. Jetzt hätte bald geschrieben "unten angekommen", denn das Gefühl hatte ich, als ich zunächst zur Seilbahnstation komme. Aber es geht noch viel weiter und steiler hinunter, will MSN an den Strand, der aus schwarzem Sand besteht. Man kann es laufen, macht aber keiner, wer hinunter will, zum Strand, nimmt für 4 Euro retour die Seilbahn oder Teleferico, wie es landessprachlich heißt. Man bezahlt gleich Retour, denn da hochlaufen will wirklich niemand. Da haben ja schon viele Autos ihr tun. Unten am Strand gibt es nicht nur einen Parkplatz, sondern auch eine Strandbar, von der man aus romantischen Sonnenuntergängen zu sehen bekommt. Werd' ich ein anderes Mal austesten. Heute fehlt mir dazu das Pendant. Aber ob ich Michael bei seiner Höhenangst in die Seilbahnen bekomme, bezweifle ich im Moment noch. Egal, heute ist erst einmal mein Date mit der Christusfigur dran. Auf einem wunderschön bepflanzten Weg mit tiefen Einblicken auf den Atlantik komme ich zur Statue, die mir aber nur ihr Hinterteil zeigt. Will man sie von vorne sehen, dann auf in den Kampf? Eine steile Treppe führt die Klippen hinunter bis zu einem vorgelagerten Felsen, auf dem ein Aussichtspunkt ist. In Anbetracht meines Rückweges marschiere ich nur die halbe Treppe hinunter. Christus wird es mir verzeihen, denn er lächelt mir auch so freundlich entgegen. Dann geht es auf den anstrengenden Rückweg. Was soll ich sagen, entweder ist die Straße heute nicht mehr so steil wie gestern, oder ich habe eine bessere Kondition heute. Sie reicht auf alle Fälle noch, um im Anschluss noch ein paar Runden zu schwimmen. Als wir zum Essen gehen, zähle ich mal die Stufen, die wir jedes Mal gehen müssen, wenn wir essen, schwimmen, zur Rezeption oder einfach nur weggehen bzw. wiederkommen wollen. Es sind genau 100😀 welch ein Fitnesstraining gratis.Read more

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