Kuba

November - December 2016
A 21-day adventure by Nicht bummeln Read more
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  • Day 19

    Santiago de Cuba

    December 11, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach dem Friedhofsbesuch gestern, habe ich mich in der Unterkunft mit unserem “Gästebetreuer“ unterhalten. Über Fidels Grab und die Lage hier. Auch die Einheimischen sind gespannt wie es weiter geht. Raul Castro darf maximal noch 5 Jahre regieren. Weil die Präsidenten hier maximal 2x 5 Jahre Amtszeit haben. Und die Revolutionäre werden weniger. Das ist einfach altersbedingt. Es bleibt spannend wie es weitergeht wenn die Revolutionsgeneration mal nicht mehr ist. Schwierig wird es hier vermutlich bleiben. Kuba ist eine Insel, somit kann die Einfuhr/Abschottung recht einfach kontrolliert werden. Auf einem Kontinent fährt man halt mal fix über die Grenze um was zu kaufen...hier muss man fliegen oder braucht ein Schiff.

    Am letzten Tag wollten wir nochmal am Strand entspannen. In der Unterkunft bekamen wir sogar gratis eine Schnorchelausrüstung...mit Flossen! Der Vorschlag bei einem 100 Jahre alten Wrack aus dem spanisch-kubanischen Krieg schnorcheln zu gehen klang richtig gut. Nach dem Regen gestern Abend und dem heutigen Wind war das Wasser ganz schön aufgewühlt. Die Brandung war nicht ohne, was auch für die Sicht Unterwasser schlecht war, da alles aufgewirbelt wurde. Außerdem Felsenküste, was beim dagegenschleudern Verletzungsgefahr bedeutet. Beim Tauchen wäre es anders. Da ist man zwar in der Strömung aber unterhalb der Brandung, die einfach mehr Gewalt hat. Mit Schwimmweste hätten wir uns wahrscheinlich getraut, aber wir haben es gelassen, zumal es mindestens 300 - 400 m weit draussen lag. Es sah aber interessant aus, so halb aus dem Wasser stehend. Wäre bestimmt bei ruhiger See ein toller Ort zum schnorcheln.

    Wir sind dann zum nächsten Strand gefahren. Heute ist Sonntag...Kubanertag. Sie haben alle frei und gehen an den Strand. Wir waren, abgesehen von ein paar Asiaten, die einzigen Touristen. Jeder wollte uns was verkaufen, war es nicht Obst, waren es halt frische Langusten oder frischer Fisch. Auch hier wurde frisches Essen gekocht und zum Sonnenschirm geliefert. Es gab auch Cola, Wasser, Bier und Cocktails. Aber wenn ich abends in der Stadt 2 CUC für einen Cocktail bezahle, dann werde ich am Strand sicher nicht 4 CUC dafür bezahlen. Ich bin durchaus bereit als Tourist etwas mehr zu zahlen aber dermaßen ungehemmt offen zur Schau gestellte Abzocke verweigere ich schlichtweg. Gepasst hat ihnen nicht, dass wir keine Cocktails getrunken haben, aber das ist mir dann auch egal.

    Die machen halt hier zum Teil den Fehler ans schnelle Geld kommen zu wollen, das schafft aber kein Vertrauen und ist auch nicht förderlich für den Tourismus. Ansich weigere ich mich mit dem Vorurteil “die bescheißen dich alle“ in Urlaub zu fahren, aber bis auf wenige Ausnahmen, scheint sich das hier traurigerweise zu bestätigen. Klar haben die Leute hier nicht so viel Geld wie die Touristen und zahlen in den Supermärkten die gleichen CUC Preise wie Touristen. Klar ist auch, dass wenn ich Kubanerin wäre auch mein Glück versuchen würde um ans Touristengeld zu kommen...die Frage ist eben...wie? Auf anständige Art mit WinWin oder als Abzocke?

    Kuba ist nicht billig. Es ist im Normalfall fränkisches Preisniveau, nur die Cocktails sind tatsächlich billiger. Essen kostet genausoviel wie bei uns. Taxifahrten sind etwas günstiger. Mein geplantes Budget habe ich diesmal nicht einhalten können. Aber massiv drüber bin ich auch nicht.

    Kuba hat mir aber trotz aller Widrigkeiten gefallen. Die Lebenslust, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überwiegt. Kubaner haben Sinn für Schönheit, bis auf wenige Ausnahmen. Essenstechnisch war ich aber enttäuscht, im Essen fehlt einfach die Würze. Die Cocktailkultur gleicht das aber aus. Musik erschallt meistens aus irgendeiner Ecke und die Stilrichtungen gehen von kubanischem Chanson über Salsa hin zu Pop. An amerikanische Musik kommen sie auch ran. Ich liebe die alten Autos, deren Zustand von top gepflegt bis hin zu völliges Wrack, die Straßen immer noch beherrschen. Das Flair ist einfach so unglaublich anders als Zuhause. Ich denke, in 10 Jahren komme ich wieder und schaue mir an wie weit sich Kuba verändert hat.
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  • Day 18

    Über den Dächern von Santiago de Cuba

    December 10, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach dem Frühstück sind wir erstmal zum Friedhof Santa Iphigenia. Dort ist das Mausoleum von Jose Marti...der lateinamerikanische Volksheld der im spanisch-kubanischen Krieg gefallen ist. Als Freiheitskämpfer wird er verehrt wie ein Heiliger...mit großem Abstand vor den Revolutionshelden Kubas. Vor dem Jose Marti Mausoleum, dass total groß und protzig ist (die Asche Marti's liegt übrigens in einer nichtprotzigen Kiste mit darüber drapierter kubanischer Flagge) und davor stehen militärische Wachen. Junge Kerle, die alle halbe Stunde Wachwechsel haben. Seid neuestem liegt hier auch die Asche von Fidel Castro. Eigentlich ganz schlicht, ein riesiger Stein (klein ging wohl doch nicht) mit einfacher Plakette, auf der nur Fidel steht. Kein Geburtsdatum, kein Todesdatum, kein Nachname. Da noch viele Leute Fidels Grab besuchen wollen (die Schlange ist zeitweise recht lang) kostet der Friedhof derzeit keinen Eintritt für Touristen. Man wird aber recht rigoros vom Personal am Grab vorbeigeschleust. Wer zu lange steht und schaut, wird gleich aufgefordert weiterzugehen.

    Danach ging es zur Wallfahrtskirche El Cobre. Die ist einer kubanischen Heiligen geweiht. Sehr schöne Kirche mit freundlichen Farben und schönen Buntglasfenstern. Über die Lautsprecher erklingen Chorgesänge. Die Kirche liegt auf einem Hügel oberhalb des Dorfes Cobre ungefähr 25 km außerhalb Santiagos, in der Gegend wurde auch Kupferer abgebaut, was man an den Berghängen sieht. Und was war...ein Eselskarrenfahrer mit verschmuddelter Mütze wollte diese gegen Stephan falschen Panamahut tauschen. Sachleistungen...mal wieder.

    Im Anschluss sind wir zum Castillo de San Pedro de la Roca, auch Fortaleza El Morro genannt. Laut Reiseführer ist das eine der drei größten Festungen in der Karibik. Die beiden anderen sind in Havanna und San Juan - Puerto Rico. Trotz der Größe...5 Ebenen und Mauern mit mehr als einem Meter Dicke...und der Verteidigungsanlagen (Kanonen), wurde die Festung von Henry Morgan 1662 eingenommen. Was für Wracks unterhalb der Festung im Meer liegen, lässt sich in der Festung anhand der Bilderausstellung erahnen. Wenn ich nicht mittlerweile das Tauchen in Kuba für mich aufgegeben hätte...wäre hier wohl ein Wracktauchparadies. 4 Sängerinnen saßen auch in der Festung in einem Raum und haben die recht gute Akustik ausgenutzt. Klang super. Natürlich wollten sie ihre CD verkaufen. Da auch die Festung ein gutes Stück außerhalb Santiagos ist, sind wir locker über 100 km im alten schwarzen Pontiac (unser Taxi) gefahren.

    Es war ein brutal heißer Tag, zumindest kam mir das so vor. Die Information die wir bekommen haben war 35°C. Es war drückend und schwül. Nachdem wir gegen 18 Uhr zum Essen gehen wollten, hat es just in dem Moment als wir das Haus verlassen wollten angefangen zu regnen. Unser erster karibischer Regen. Ich würde ihn als schönen heftigen Landregen bezeichnen. Fing leicht und langsam an um den Boden aufzuweichen, um dann stärker und gleichmäßig runterzuprasseln. Dauerte insgesamt etwas über eine Stunde. Unsere Vermieter sind schnell rumgerannt und haben Eimer aufgestellt um das Wasser zum gießen der Terrassenpflanzen zu nutzen. Das Treppenhaus ist offen, sie haben zwei Klappen geschlossen, damit nicht alles ins Wohnzimmer regnet und das was trotzdem reingelaufen ist, gleich aufgewischt.

    Nach dem Ende des Regens sind wir dann los in Richtung City um Essen zu gehen. Frank hat uns noch den Tipp für das Restaurant St. Pauli gegeben. Das gehört einem Kubaner, der mal in Hamburg war und auch noch FC St. Pauli Fan ist. Cocktails kosten 2 CUC, Essen zwischen 4 CUC für Vegetarisch bis hin zu 8 CUC für Fisch. Sehr lecker. Stephan hatte Shrimps mit pikanter Soße, die auch tatsächlich pikant war und ich hatte Schweinesteak mit Zwiebeln.

    Danach sind wir noch etwas spazieren gegangen und bei einem Platz gelandet, auf dem ein kostenloses Musikfestival stattfand. Viel los war nicht und nach 3 Liedern von 3 Musikern/Musikergruppen war immer Pause. Lustig war das handbetriebene Kinderkarrussell und die Tretautos für die Kleinen. Stephan hat da die magische 1.000 Bilder Grenze erreicht und sein Foto trat in Streik - 8GB Speicherkarte voll. Am interessantesten war ein junger Hund der uns dauernd nachgelaufen ist. Der sah etwas verloren aus und erweckte den Eindruck adoptiert werden zu wollen, obwohl er gut genährt und gesund aussah. Nachdem er einige Zeit bei uns rumgelaufen ist und er uns wohl für dämliche Menschen hielt, hat er mir klar gemacht was er tatsächlich von uns wollte....Streicheleinheiten, und das nicht zu knapp. Er hat Männchen gemacht, seine Vorderpfoten auf meine Hüfte und mit dem Kopf am Oberschenkel gerieben. Jedesmal wenn ich mit kraulen aufgehört habe, hat er mehr verlangt. Nach etwa 10 Minuten kraulen hat er sich verabschiedet und hat sich die nächsten Streicheleinheiten von den nächsten Touristen geholt.
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  • Day 17

    Der lange Weg nach Santiago de Cuba

    December 9, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 25 °C

    Aufstehen, opulentes Frühstück und mit dem Taxi zum Viazul. Der Bus ging um 8:00 Uhr. Die Fahrt war lang, kalt und unspektakulär. Die Fahrer haben den Bus auf 22° C runtergekühlt und alle haben sich eingemummelt und beschwert. Die eine mitreisende Holländerin hat die Kälte dann mit Rum bekämpft. Was allgemeines Verständnis und Gelächter auslöste. Jedesmal wenn jemand bat, die Klimaanlage höher zu stellen wurde genickt und nichts gemacht. Die gaben aber eher vor, dass sie nichts verstehen. Ich war mit Shorts und T-Shirt im Bus, klugerweise habe ich noch eine Strickjacke angezogen, aber eigentlich gedacht das ich sie nicht brauche. Bisher waren die Busse eigentlich immer eher zu warm als zu kalt. Nachdem meine Beine aber dann doch kalt und frostig wurden, habe ich zum einen beim nächsten Stopp völlig entnervt zum Fahrer “Aircondition mas caliente por favor!!!“ mit verzweifelten Gesichtsausdruck gesagt und zum anderen habe ich mir die Nackenschoner von den Sitzen gerupft und meine Beine damit zugedeckt. Gastmama aus Trinidad sei dank, weiß ich nun was “mehr warm“ heißt...mas caliente! 😍 Das musste er verstehen...war ja spanisch. Nach einem taxierenden Blick in meinen Ausschnitt hat er dann endlich auf 24°C gestellt. Andere Mitfahrer wollten bei besagten Stopp das gleiche an die Fahrer mitteilen, die dann nur knurrend abgewunken haben. Mit gut 1,5 Stunden Verspätung kamen wir in Santiago de Cuba an. Das lag an den schlechten Straßen (wir sind Landstraßen gefahren und nicht Autobahn) mit den Schlaglöchern, Pferdekarren und LKWs. Außerdem lag es an den privaten Unternehmungen der Fahrer die unterwegs anhielten um Erdnüsse oder Brot zu kaufen, die mit entgegenkommenden Busfahrern einfach mal gequatscht haben (es interessiert niemanden ob die beiden Busse grade die Straße blockieren) und Anhalterinnen (ausnahmslos jung und hübsch) mitnahmen die dann durchaus abseits der geplanten Strecke rausgelassen wurden. Somit waren wir statt der geplanten 12 Stunden ziemlich genau 13,5 Stunden unterwegs und kamen um 21:30 Uhr an. Wir wurden trotzdem am Viazul abgeholt. Frank hat das ganze von Trinidad aus organisiert...es ist auch mal schön sich in der Muttersprache bezüglich Reiseplanung auszutauschen und die Einzelheiten jemand anderem zu überlassen. Irgendwie hab ich wieder mal Lust auf eine völlig durchgeplante Reisegruppe. Die Unterkunft liegt 5 Minuten zu Fuß vom Zentrum weg und hat riesige Zimmer mit jeweils 2 Betten (die definitiv viel zu weich sind...Stephan liebt sie) und sogar sowas wie einen brauchbaren Wasserdruck im Bad, außerdem gibt's 3 Terrassen. Unser Gastgeber scheint ein Künstler zu sein oder auf Kunst zu stehen. Ich finde die eine Wand im Wohnzimmer ganz toll und die Terrassen sind wunderbar mit Pflanzen geschmückt. Zuständig für uns ist ein blondierter kleiner (max 160 cm) Kerl, der recht rosa wirkt und locker auch schon jenseits der 40 ist. Er spricht englisch...schnell und mit Akzent. Aber er nett und hilfreich. Ansich sind das hier in Kuba alle...außer Michel, unserem Vermieter in Havanna.

    Am nächsten Morgen gab es Frühstück. Nicht so reichhaltig wie in Trinidad, aber das war auch kaum zu toppen. Nach dem Frühstück sind wir in die Stadt marschiert. Mein Problem war, dass ich heute echt Bauchweh hatte. Reisekrankheit kenne ich ja gar nicht. Entweder habe ich was Tomatiges übersehen oder die lange Busfahrt forderte ihren Tribut. Wir waren in der Hauptstraße...Shoppingmeile, im Museo Carnival, haben das Barcadihaus von außen angeschaut, haben ein Dominospiel beobachtet (sah eher nach Kampfmatch aus), waren in der Catedral de Nuestra Senora de la Asuncion (die Hauptkirche in Santiago) und haben das ehemalige Rathaus fotografiert, von dessen Balkon aus Fidel 1959 den Sieg der Revolution verkündete.

    Mit Umweg über einen Supermarkt um Cola und Salzkräcker zu kaufen um meinen geschundenen Magen zu kurieren, haben wir uns in der Unterkunft dann flach gelegt.

    Auf dem Rückweg quatschte uns Fernando an...wieder ein Salsalehrer. Von Stephan wollen die Leute immer nur Sachleistungen. Fernando wollte Stephans Turnschuhe, Stephan hat gleich noch seine FlipFlops angeboten und Fernando kann sie am Montag abholen.
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  • Day 15

    Trinidad

    December 7, 2016 in Cuba

    Ich habe das Thema Tauchen noch nicht ganz aufgegeben und wollte es heute endgültig angehen. Da es mit der Tauchschule nicht geklappt hat, wollte mir Frank Heindel helfen. Er kennt einen Kubaner der immer Tauchen geht, mit dem ich losziehen kann. Nachdem ich meine Schuhgröße angegeben habe (wegen der Flossen) sollte ich um 10 Uhr bei Frank sein, wo ich abgeholt werden sollte. Für Stephan sollte morgens um 8:00 - 8:30 Uhr die Ausflugsdame kommen, um ihm verschiedene Trips für den Tag vorzuschlagen.

    Die Dame kam nicht! Ob das ein böses Omen war? Also machten Stephan und ich uns kurz vor 10 Uhr auf den Weg zu Frank. Bei Frank angekommen informierte er uns, dass die Ausflugsdame nicht gekommen ist, weil alle Ausflüge voll waren, er überlegt sich noch was. Um 10:30 Uhr war der Tauchtyp auch immer noch nicht da und Frank auf 180 weil der Tauchtyp fest zugesagt hatte. Nach Rückruf kam von Frank ein bezeichnender Satz...Am Monatsanfang haben sie noch was zu (Fr)essen auf dem Tisch und brauchen die Kohle nicht. Ich habe das ganze recht entspannt aufgenommen...Kuba halt. Mein Vorschlag war dann, da beides nicht geklappt hat gehen wir einfach an den Strand zum Schnorcheln. Also versuchte Frank ein Taxi aufzutreiben, was wiederum eine Stunde Zeit in Anspruch nahm. Hier ticken die Uhren eben komplett anders, man wird total entschleunigt - quasi auf Null.

    Während der Wartezeit beobachteten wir ganz fasziniert, wie 3 Kubaner in Franks Garten den neuen Deckel für das Brauchwasserbecken ausgemessen haben. Angefangen haben sie mit einer Schnur, gefolgt von einem Besenstiel, über einen Meter, bis hin zu einer langen Metallstange die verdächtig nach Rohr aussah. Dazu kamen noch Frank und seine Frau. Momentan ist eine Plastikfolie der Deckel von dem Becken um vor hereinfallenden Blätter zu schützen. Gedacht war das Wasserbecken ursprünglich als kleiner Sitzpool/Kinderbecken. Aber Pools in Privathäusern sind hier von der Regierung verboten. Die gibt es nur in den Hotels und die sind alle zu 51% staatlich mit 49% ausländischen Investoren. Erlaubt sind aber diese großen aufblasbaren Schwimmbecken, die es bei uns im Baumarkt/Aldi/Lidl für 100-120 Euro gibt. Ca. 3 Meter Durchmesser. So ein Teil kostet hier 1.200 CUC (€). Das wird nicht verboten, sondern einfach teuer gemacht, dass es keiner kaufen kann.

    Irgendwann kam dann unser Taxi zum Strand, 5 CUC für ca. 5 km. Der Strand war klein, es gab nur 8 Sonnenschirme. Der Sand war grob und eigentlich war direkt am Meer alles felsig. Zumindest der Zugang ins Wasser ging nur über die Lavafelsen, im Wasser selbst war dann wieder Sand. Die Brandung war allerdings nicht zu verachten. Ein paar geschäftstüchtige Kubaner verleihen Schnorchelausrüstung, bieten mittags gegrillten Fisch an und verkaufen auch gekühlte Getränke. Die geliehene Schnorchelausrüstung für 6 CUC bestand nur aus Brille und Schnorchel. Keine Flossen...schon wieder. Und bei der Brandung Schnorcheln zu gehen ohne Flossen um kräftesparend zu Schnorcheln ist nicht ohne. Da Stephan wesentlich sportlicher ist als ich, hat er es auch hinbekommen. Ich hingegen bin zum Verleiher, der eigentlich kein Englisch konnte und hab Flossen angefordert. Er schüttelte den Kopf...no Flosses. Ich habe dann quasi meinen Tod durch Ertrinken angedeutet (Hand an die Kehle, Zunge halb raushängen lassen, Augen verdreht und den Kopf geneigt)...er hat mir dann doch noch Flossen von seinem Kumpel (der schorchelnd wohl besagten, gegrillten Fisch für mittags besorgt hat). Und sie haben sogar gepasst! 42/43 - große Füße sind doch manchmal gut.

    Um dort beim Schnorcheln mehr als Sand zu sehen, muss man ziemlich weit raus, 200 - 300 m, Wassertiefe dort ca. 3-4 m. Dann wars aber toll. Ich bin in einen Minifischschwarm gekommen, habe blaue Fische gesehen, Fächer- und Steinkorallen. Als ich dann wieder zurück war, musste ich ja erstmal die Flossen im Wasser ausziehen (Tipp: Flossen reiben oftmals am den Füßen. Blasen und aufgeriebene Stellen lassen sich einfach mit ganz normalen Socken vermeiden. Diese sollten aber fest sitzen. An sich einfach eine Nummer kleiner sein als benötigt), da mit Flossen auf den Felsen das laufen unmöglich ist. Ich habe mich dann in die Brandung gesetzt und wurde dort vom Wasser hin und her geschoben...vor - zurück - usw. Aufpassen musste ich, dass ich nicht nicht gegen die Felsen geschoben wurde und das ich nicht plötzlich lag. Wie gesagt, die Brandung ist nicht ohne. Durch das geschiebe war der grobe Sand dann überall, mein Hintern war frisch gepeelt und beim Duschen später in der Casa fand ich im Bikinioberteil dann auch noch jede Menge Sand.

    Nach dem Strand haben wir noch ein paar einheimische Supermärkte abgeklappert um Kekse für morgen zu kaufen und waren noch in der Pizzeria China und haben dort für 1,25 CUC eine viel zu große Pizza für den eigentlich kleinen Hunger gegessen. In der Unterkunft haben wir dann noch einen Mojito getrunken und gepackt. Das bestellte Abendessen bei unseren Gasteltern (Vermieter sind viel distanzierter als diese Leute) hätte locker für 5-6 Personen gereicht...wir waren aber nur zu zweit. Total lecker, aber viel zu viel. Manchmal dachte ich bei unserer Gastmama, dass sie vielleicht doch die böse Hexe aus dem Märchen ist. Mästen um uns dann zu essen. Auf den Bauch deuten, die Hände wegspreizen und bumm zu sagen, machte unserer Gastmama dann aber verständlich das absolut nichts mehr reingeht.

    Das Tauchen gehen habe ich mittlerweile aufgegeben. In Varadero war ich zu erkältet, in Playa Rancho Luna war mir die Tauchbasis suspekt und in Trinidad scheiterte es an der Bootswartung beim ersten Versuch und beim Tauchpartner beim zweiten Versuch. Das Universum schreit mich ja regelrecht an, dass ich es lassen soll.
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  • Day 14

    Trinidad

    December 6, 2016 in Cuba

    Gestern waren die 9 Tage Prohibition und das Musikverbot vorbei. Das Alkoholverbot wurde von den Kubanern oft genug umgangen, das Musikverbot jedoch nicht. Jetzt schallen uns wieder drei verschiedene Musikstile aus drei verschiedenen Ecken entgegen. Selbst die Rikschafahrer haben eine Soundbox unter den Sitzen und auch vom Pferdebus erklingt Musik.

    Wir haben heute einen Katamaranausflug auf die Leguaninsel gemacht, inklusive Schnorcheln. Wir sind also mit dem Taxi zum Hafen und dort dann auf einen recht neuen Katamaran gestiegen. Für den Trip waren 50 CUC (€) angesetzt worden, Mittagessen und ein Getränk waren inklusive. Der Katamaran fasst locker über 100 Leute, wir waren etwa 20...also absolut überschaubar. Von den Nationalitäten waren wir Deutsche, Italiener und Franzosen. Nach ca. 2 Stunden Fahrt stoppten wir für 30 Minuten um am Riff einer Insel schnorcheln gehen zu können. Es war zwar tolles Wetter aber die Sicht beim Schnorcheln war nicht ganz so optimal. Das Riff war ziemlich hoch, vielleicht einen halben Meter unterhalb der Wasseroberfläche begann es. Nach dem schnorcheln sind wir dann zur anderen Seite der etwa 500 m langen Insel, es stellte sich raus, dass das Schnorchelriff direkt vor der Leguan-Insel war.

    Auf der Insel angekommen warteten die Leguane schon auf uns. Touristen bedeuten für sie leichtes Futter. Frech, neugierig und zahlreich waren sie. Dann gab es Essen, ein Reiseintopf mit Fleisch in den sie noch ein paar Lobster reingeworfen haben, dazu Bohnen und Papaya. Als Getränk wurde Cola, Wasser oder Bier angeboten. An unserem Tisch saßen noch zwei junge französische Pärchen und ein Italienisches älteres Ehepaar. Die Leguane kamen natürlich zum bzw. unter den Tisch um Essen abzustauben. Ich habe erstmal eine Bohne runtergereicht. Der Leguan war wie ein Hund der gierig auf Leckerlis ist. In dem Fall: keine Zähne aber harte Kiefer. Ein Leguan streifte den Fuß einer Französin und schon ging das Gekreische und Gequietsche los. Die Mädels hatten nämlich Schiss vor den Viechern. Der Italienerin ging es nicht anders. Am Tisch saßen 8 Personen, davon 4 Frauen. Drei von ihnen haben während des Essens die Füße hochgezogen und die vierte bemühte sich mehr oder minder erfolgreich NICHT die Augen zu verdrehen. Da die Italiener ein resolutes Völkchen sind, schnappte sich die Italienerin irgendwann einen herumstehenden Besen und verscheuchte die Leguane. Am Nebentisch sprang ein Leguan vom Typus 'ungeduldig und hungrig' auf den Tisch, was die dort sitzenden männlichen Franzosen vom Tisch verjagte. Franzosen...Froschschenkel essen sie, aber vor ein paar harmlosen Leguanen haben sie Angst... Als wir beim Essen saßen hörte ich plötzlich so ein Fiepen, dem Geräusch folgend entdeckten wir eine Beutelratte oder Baumratte. Hat was von einem Meerschweinchen, nur in graubraun. Wollte vermutlich auch was zu fressen abhaben. Einen größeren Leguan in ihrer Nähe hat sie immer verscheuchungsmäßig angesprungen. Lässt ein bisschen auf eine alte Feindschaft schließen. Die eine Französin hat bei dem Anblick der echt niedlichen Beutelratte wieder gequietscht und ist vor lauter Grusel von einem Bein aufs andere gehüpft, gefolgt von einem Schwall französischer Worte, deren Tonfall Abscheu implizierten. Nach dem Essen hatten wir noch ca. eine Stunde Aufenthalt am Inselstrand und danach ging es auf Pfiff des Kapitäns wieder mit dem Katamaran zurück zum Festland..

    Den Ausflug kann ich nicht empfehlen! Auf dem Schiff gab es keinerlei Erklärung zum Thema Toilette oder Rettungswesten. Keine Musik und keine Cocktails (die wären auch gegen Gebühr in Ordnung gewesen). Als es ums Schnorcheln ging wurde einfach eine Kiste mit Brillen und Schnorcheln hingeklatscht mit dem Hinweis 30 Minuten. KEINE Flossen und keine Erklärung zum Riff...das es gleich unter der Wasseroberfläche beginnt und man aufpassen soll, das man nicht dagegen getrieben wird. Ohne Flossen ist es ganz schön schwer gegen die Strömung zu steuern um eben NICHT gegen das Riff getrieben zu werden. Ein Franzose hat sich ziemlich schlimm am Riff aufgeschrammt und geblutet. Die Besatzung hat sich nicht im geringsten dafür interessiert. Die Franzosen haben die Wunde dann mit Tempotaschentüchern versorgt. Auf der Insel beim Essen gab's entweder eine Dose Bier oder einen Plastikbecher Cola oder Wasser...wieder keine Musik und keine Cocktails! Das gleiche auf der Rückfahrt. Lieblos hingeklatschter Minimalservice. Für 30 CUC (€) wäre es ok gewesen, 50 CUC (€) sind Abzocke. Normalerweise sehe ich echt viel entspannt im Urlaub, aber in dem Fall war ich dann doch sauer. Wir haben eigentlich bekommen wofür wir bezahlt haben, eine Fahrt zur Leguaninsel mit Schnorcheln. Aber ein saures Gefühl bleibt.

    Wir haben auf dem Rückweg zur Unterkunft noch einen Stopp bei der örtlichen Tauchschule gemacht, ich war ja bisher immer noch nicht Tauchen. Tauchen gehen geht morgen nicht, weil sie morgen das Boot warten, übermorgen ist es kein Problem...das Problem daran ist, dass wir übermorgen im Bus nach Santiago de Cuba sitzen.

    Abends waren wir bei Frank Heindel zum Essen eingeladen. Es gab einen großen Fisch (Zahnbarsch) und für mich Rippchen, dazu Reis. Es gab auch Cocktails wie z.B. 'Canchanchara' (Rum mit Honig) und jede Menge nette Unterhaltung. Stephan erzählte immer was von...ich trage dich nicht zur Unterkunft...keine Ahnung was er meinte *pfeif*

    Ich hätte auf Kuba eher Kartoffeln erwartet, der Boden ist hier echt geeignet. Für Reis ist es hier zu trocken, den müssen sie importieren.
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  • Day 13

    Trinidad

    December 5, 2016 in Cuba

    Wir hatten ein opulentes Frühstück! Frischer Mangosaft, Kaffee, Minipfannkuchen, Orange, Papaya, Brot, Butter, der Fruchtmus der hier Marmelade ist, Honig, Omlett...frisch zubereitet mit Zwiebeln, Paprika und Bohnen. Das war schlicht zuviel, aber total lecker. Als ich heißes Wasser für meinen Teebecher wollte, sind wir wieder an der Sprache gescheitert. Diesmal habe ich ohne viel Federlesen nach Mario gebrüllt und er steckte den Kopf aus einem Fenster im ersten Stock und fragte was los ist. Ich hab ihn gebeten seiner Mutter “heißes Wasser“ zu sagen, was er auch gemacht hat. Es heißt übrigens “aqua caliente“. Stephan fragte gestern im Restaurant La Bodeja (wo Mario arbeitet) nach pikanter Soße. Mario hat sich das gemerkt und er und sein Papa haben heute morgen eine Minipaprika für Stephan frisch aus dem Garten gepflückt und sich wegen der Schärfe die Hände gerieben...Stephan hat rein gebissen und gesagt: Ist nicht mal ein bisschen scharf. Zwei enttäuschte Gesichter waren die Folge...entweder wirklich nicht scharf oder Stephan Geschmacksnerven sind zu abgehärtet.

    Unsere Gastgeber sind einfach zuckersüß. Die Mama lacht dauernd und freut sich wohl über unsere Anwesenheit und vermutlich auch allgemein, der Papa macht ein super Omelett und Mario ist auch total herzig und fragt uns nach deutschen Vokabeln. Es sind auch ehrliche Leute, die uns was für unser Geld bieten wollen. Die besten Gastgeber bisher, etwas außerhalb von Trinidad, die Straße ist platt gefahrener Dreck, aber absolut empfehlenswert! Hostal El Palenque. Das sind weniger Vermieter, mehr eine Gastfamilie. Frank Heindel hat sein Hostal Buena Vista ums Eck.

    Wir sind heute mit dem historischen Zug zu einer alten Zuckerrohrfabrik gefahren, die war unter verschiedenen Besitzern von 1873 bis 2001 in Betrieb. Der historische Zug war eine Diesellok mit 2 offenen Wagen für die Passagiere. Je nachdem wie der Wind ging sind wir von den Abgasen der Lok eingewolkt worden. Die Strecke war landschaftlich enorm reizvoll: Palmen, Berge, einzelne Hütten, zwei Dörfer, Bäume, Büsche und sogar ein Bananenfeld lagen auf dem Weg. Auf dem Weg zur Zuckerrohrfabrik hat der Zug beim alten Sklaventurm angehalten. Der ist offen und recht hoch, er diente in früherer Zeit zur Sklavenüberwachung. Stephan war oben, ich nicht. Mir sind da einfach die Stufen zu schmal.

    Zwischen der Bahnschiene und dem Turm war ein Dorf, was einem gar nicht so schnell bewusst wird. Man sieht nur Stände mit Hüten, Tischdecken und Häkelzeugs, vereinzelt günstigen Schmuck und die unvermeidlichen Holzfiguren. Ich habe einen zweiten Versuch zum Thema Hut gestartet (nachdem ich meinen ersten Hut ja im Viazul vergessen habe). Diesmal ohne Löcher oben drin, die als Klimaanlage eigentlich ganz gut funktionieren, schlicht und einfach. Der Verkäufer hies Michael und meinte, nachdem ich den Hut aufprobiert habe, ich wäre das wundervollste Geschöpf der Welt und schleppte mich in sein Haus, damit ich mich im Spiegel anschauen kann. Komplimente können die Kubaner. Draußen hatte er nur eine Scherbe. Nicht das ihr denkt ich wäre bescheuert und leichtsinnig. Kuba ist ein wirklich sicheres Reiseland. Man fühlt sich hier so sicher, das man gar nicht darüber nachdenkt, wenn einer jemand in sein Haus einläd...man macht einfach. Und ich war neugierig wie die Leute ohne Casa Particular leben. Arm, schlicht aber ordentlich und sauber, statt Zimmertüren Stoff in die Türen gehängt um wenigstens ein bisschen Privatsphäre zu gewährleisten. Zumindest bin ich so dahinter gekommen, dass es ein Dorf ist. Stephan fragte (nicht sonderlich erbaut) warum ich mir einen schlichten Hut gekauft habe, sie hätten dort so schöne mit großer Krempe gehabt. Ich wollte halt was schlichtes...den perfekten Hut habe ich allerdings später bei einer Japanerin gesehen...größer, rund, krempig, Miss Marple Style. Den hat sie aber vermutlich nicht aus Kuba. 😣

    Stephan selbst, hat seine billige Lidl Plastikuhr auf mehrmaliges Drängen einer kleinen kubanischen Händlerin gegen eine kleine Tischdecke eingetauscht. Ich hatte heute Turnschuhe an und meine Flipflops an meine Tasche gehängt, da ich nicht wusste welche Schuhe heute besser wären, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Flipflops hätte ich heute 10x verschenken können...die runtergeranzten Dinger...ich brauche sie halt noch für den restlichen Urlaub. Stephan gings genauso. Ich bin dadurch so nach und nach etliche Kaugummis losgeworden, weil ich einfach nichts anderes zum Verschenken dabei hatte. Nach einer Stunde Aufenthalt ging's weiter zur Zuckerrohrfabrik. Dort ausgestiegen wurde ich von ein paar Leuten gefragt, ob ich ein Gruppenfoto machen könnte, ich habe die Frage bejaht und hatte plötzlich 3 teure Fotoapparate in der Hand. Also habe ich mehrmals die Gruppe vor der historischen Lok fotografiert. Das waren Australier mit chilenischen Wurzeln, die 7 Wochen Urlaub in Chile machten und davon 17 Tage lang Kuba erkundeten. Sie wohnen eine Stunde südlich von Sydney. Total nette und sympathische Leute.

    Nachdem wir wieder in Trinidad waren, erlebten wir wieder das Abenteuer Geldwechseln auf der Bank. Vor uns ca. 10 Leute. Es war 14:50 Uhr und die Bank schließt um 15:30 Uhr. Solange wir vor 15:30 Uhr noch in die Bank kommen, werden wir noch abgefertigt. Wir waren um 15:10 Uhr in der Bank und konnten das alles gelassen sehen. Ein Bankmitarbeiter versuchte zwar die Touristen zu überreden, dass sie zu der anderen Bank an den Geldautomaten gehen, aber das hat ganz plötzlich keiner auch nur ansatzweise (gewollt) verstanden. Der Bankmensch sah wohl durch die Touristenschlange den pünktlichen Feierabend schwinden. Schlauer geworden durch das Bankerlebnis in Vinales wollte ich diesmal nicht einfach nur 5 CUC Scheine verlangen (selbst 10 CUC Scheine sind zu groß), sondern habe meinen Wunsch danach auch noch...dank Google Übersetzer...auf einen Zettel geschrieben und den dem Bankschaltermenschen hingeschoben. Gelesen, gestutzt, gegrinst und mir dann 300 CUC in 5 CUC(= 5 Euro)Scheinen ausgezahlt. Punkt für mich! Abenteuer Bank nach 40 Minuten erfolgreich beendet.

    Danach sind wir noch durch die Stadt geschlendert und wollten wieder die Kirche anschauen, die war aber wieder geschlossen. Wie wir später erfahren haben, haben hier Montags alle Museen und Kirchen geschlossen. Nach einem Abstecher im Cafe Don Pepe sind wir nach Casilda zurück und haben mit Frank Heindel noch einen Mojito getrunken und die Ausflüge für die zwei nächsten Tage besprochen. Was das Essen angeht, hat er hier von Huhn abgeraten und Schwein, Schaf oder Ziege empfohlen. In Deutschland würde ich nie auf die Idee kommen Schweinefleisch zu bestellen, das habe ich einfach nicht auf dem Schirm, aber hier wird das Schwein auch nicht so gemästet wie in Deutschland. Zum Abendessen habe ich dann Schwein bestellt, es war mager und echt lecker. Der Tipp war wirklich gut.
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  • Day 13

    Heimreise

    December 5, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute ist Heimreise angesagt. Wir fliegen von Santiago de Cuba nach Havanna und 5 Stunden später von Havanna nach Madrid. Eigentlich genug Luft.

    Auf dem Weg zum Flughafen wurde unser Taxi kontrolliert. Kontrollpunkte sind durchaus irgendwie witzig. Die meisten Kontrollpunkte sind ein kleines Häuschen am Straßenrand...eher eine Hütte. 300 Meter vor dem Kontrollpunkt, warnt ein Schild vor selbigen. Was dann kommt ist immer gleich: runter vom Gas, Musik leiser drehen und Sonnenbrille abnehmen (ggf. durch normale ersetzen). Sollte der Kontrolleur außerhalb der Hütte sein, wird rechts angefahren und man lässt sich kontrollieren. Händeschütteln, Papiere vorzeigen, sich unterhalten. Wenn man fertig ist, setzt man sich ins Auto und lässt das Auto an. Losgefahren wird erst, wenn der Kontrolleur wieder in der Hütte ist. Dann wird die Musik auch wieder aufgedreht und die Sonnenbrille aufgesetzt. Die Kontrolle vorm Flughafen war ohne Hütte, dafür aber mit Auto. Zwei Polizisten, die wollten scheinbar die Touristentrabsportgenehmigung sehen. Taxi stand zumindest auf unserem Auto drauf. Es folgte Papierübergabe und eine Diskussion. Als unser Fahrer wieder eingestiegen ist, ist er losgefahren und hat gewartet bis das Polizeiauto außer Sicht war, bevor er losgeschimpft hat.

    Am Flughafen angekommen gab es zwei Check-In Schalter. Einer für nationale Flüge und einer für internationale Flüge. International bedeutet hier Jamaika, DomRep, Haiti...wir haben bei National eingecheckt. Links gab es dann einen Durchgang zur Sicherheitskontrolle mit Schalter, durch die man muss um in die Gatehalle und den Wartebereich zu kommen. Die Tür zum Durchgang zur Sicherheitskontrolle war zu. Und blieb es noch eine ganze Weile. Irgendwann kann ein großer dicker Mann in Uniform und ist durch die verschlossene Tür gegangen. 10 Minuten später kletterte er in den Schalter und die warteten Passagiere (die bis jetzt ohne Sitzmöglichkeiten auf die Öffnung der Sicherheitskontrolle warten mussten) durften einzeln vortreten, Pass und Ticket zeigen und wenn bei der Sichheitskontrolle genug Platz war, durchgewunken. Nach der Sicherheitskontrolle gab es einen Wartebereich mit Gate A, B und C und zwei Cafeterias. Dann hies es warten und zwar länger als geplant, da unser Flug 2 Stunden Verspätung hatte. Das schrumpft die Zeit zum Anschlussflug auf 3 Stunden.

    Unser Flugzeug hatte Palmen auf der Seite, 2x 2er Reihen und große Propeller. In Havanna sind wir zwar am internationalen Flughafen angekommen, aber am Terminal 1...National. Stellt euch die Rollbahnen vor. Im Süden ist Terminal 1 und im Norden Terminal 2 (Cargo) und Terminal 3 (International). Das heißt von Terminal 1 zu Terminal 3 laufen ist nicht so einfach. Wir haben dann ein Taxi genommen. Am Terminal 3 haben wir uns erstmal gewundert, was das für eine Schlange auf dem Bürgersteig vorm Terminal iat, danach haben wir festgestellt dass unser Flug 3 Stunden verspätet starten wird. Statt 10 Uhr abends geht der Flug nachts um 1 Uhr. Außerdem war die Schlange vorm Terminal die AirEuropa Check-In Schlange die 4 Schalter offen hatte...böses Omen. Da der Zeitdruck wegen der Verspätung weg war, haben wir die Wartezeit zum Einchecken recht entspannt genommen. Beim einchecken bat ich um Sitzplätze im hinteren Teil des Flugzeugs, wie sich später herausstellte bekamen wir Plätze am Notausgang....viel Platz. Nach dem Check-In sind wir durch die Sicherheitskontrolle und haben im Wartebereich noch was gegessen. Wir waren der letzte startende Flug in der Nacht und sind wohlbehalten in Madrid angekommen.

    Bei der Landung war Anschlussflug bereits seid 20 Minuten weg. Beim aussteigen stand dort AirEuropa Personal und teilte uns mit, dass der Flug tatsächlich schon weg war. Wir sollen unser Gepäck holen und können dann neu einchecken. Wir haben 1 Stunde auf unsere Rucksäcke gewartet. War halt ein großes Flugzeug, dann sind wir zum Terminal 2 gelaufen und haben 4,5 Stunden auf die Umbuchung gewartet. Für ca. 300 Passagiere wurden 2 Leute für die Umbuchung abgestellt. Ich habe dann nach ca. 2 Stunden gefragt ob es nicht mal was zu trinken gibt. Seid dem Frühstück im Flugzeug gab es nicht mehr zu trinken und zu Essen. Daraufhin haben sie in der Schlange Voucher verteilt. Die konnte man dann beim LaVazza gegen ein Sandwich und ein Getränk eintauschen konnte.

    Die Fluggesellschaft hat uns auf den Flug nach München am nächsten Tag um 7:15 Uhr gebucht. Zusätzlich gab es eine Hotelübernachtung im Hotel Accor Novotel Madrid inklusive Transfer. Um 22 Uhr haben wir unser Hotel erreicht und eingecheckt. Das Restaurant haben sie nochmal aufgemacht, damit die Leute nochwas vernünftiges zu Essen bekommen. Die Zimmer waren schön und erfreulicherweise gab es einen vernünftigen Wasserdruck beim duschen. Am nächsten Morgen sind wir um 3:30 Uhr aufgestanden und gegen 4:30 Uhr vom Hotel in Richtung Flughafen aufgebrochen. Ich fliege ungern so früh, weil ich nicht gerne so früh aufstehe. Der Rest klappte dann aber ganz gut. Wir waren um 10 Uhr in München und um 11 Uhr bereits auf der Autobahn. Der Rest verlief dann wieder unspektakulär.

    Da ich keine Heimreise Bilder habe gibt's noch ein paar kubanische Impressionen.
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  • Day 13

    Trinidad

    December 5, 2016 in Cuba

    Nach dem Frühstück sind wir mit einem Privattaxi nach Trinidad. Der Viazul wäre frühestens um 12:15 Uhr gefahren, mit dem Taxi sind wir um 9:30 Uhr los und waren um kurz nach 11 Uhr in Trinidad. Wir haben uns direkt in den Vorort von Trinidad...Casilda...fahren lassen und sind beim Hostal Buena Vista von Frank Heindel ausgestiegen. Wir haben zwar nicht reserviert, aber wir verlassen uns vor Ort auf die Beziehungen untereinander. Frank Heindel war voll, hat uns aber eine wundervolle Unterkunft bei einem älteren Ehepaar ums Eck besorgt. Der Sohn Mario scheint mit seiner Freundin im ersten Stock zu wohnen. Das nette Ehepaar spricht weder deutsch noch englisch, wir kein spanisch. Jedesmal wenn wir an der Sprachbarriere scheitern, brüllt die Mama nach Mario und selbiger kommt unverzüglich angetrabt und übersetzt. Total witzig. Da Sohn Mario schon mal in Deutschland war (fetter FC Bayern Fan, also Fußball und auch Oktoberfest) gibt's hier auch Fliegengitter vor den Fenstern. Auf Nachfrage bei Frank Heindel gibt's auf Kuba keine Fliegengitter zu kaufen.

    Frank Heindel war vor ca. 3 Wochen in einer Reportage im Fernsehen. Stephan hats aufgenommen und auf CD gebrannt. Die Deutschen, die wir hier getroffen haben, haben den Bericht auch alle gekannt. Frank selbst hat sich irrsinnig gefreut das er die DVD bekommen hat. So hat er jetzt zumindest eine Vorstellung davon, wie er im Fernsehen wirkt. Ausflugstechnisch und Informationsmäßig verlassen wir uns nun auf ihn. Wieder in Muttersprache zu agieren ist echt wieder ganz schön. Nach einem Blick auf meine verpustelten Beine fragte er an welchem Strand wir waren, also sind wir wohl von Sandflöhen gebissen worden. Bei meiner Frage nach den neuen Autos, die hier doch vermehrt herumfahren, gab es den Hinweis auf die Autokennzeichen. Hier bedeuten die Buchstaben nicht wie bei uns den Ort/Landkreis der Zulassung sondern wem das Auto gehört.
    P = Privat
    B = Regierung
    T = Touristen/Leihwagen
    K = Fahrzeuge ausländischer Investoren (die halten gesetzlich maximal 49% Anteile an kubanischen Unternehmen)
    M - Militär
    Die Neuwagen haben fast alle im Kennzeichen B, K oder T.

    Nachdem wir unser Zimmer (mit Fliegengitter!!!), eine moskitofreie Wohltat nach den letzten zwei moskitolastigen Unterkünften, bezogen haben sind wir mit dem Pferdebus in die Stadt, das ist ein Pferd mit Wagen für bis zu 8 Personen. Der fährt immer die gleiche Strecke hin und zurück. Kein Fahrplan, willst du zusteigen winkst du, willst du aussteigen sagst du zum Lenker Stopp. Kostet 25 CUC-Cent pro Person/einfache Strecke. Er fährt bis 17 Uhr.

    Nach einem kurzen Imbiss-Stopp sind wir erstmal zum Viazul. Wir haben Bustickets nach Santiago bekommen, zumindest eine mündliche Reservierung. Der Computer war kaputt. Wir haben uns jetzt in eine Liste eingetragen und hoffen nun das beste. Danach sind wir Trinidad anschauen gegangen. Es heißt es wäre das Rothenburg Kubas. Ein wirklich schöner Ort, das Kopfsteinpflaster ist aber lauftechnisch weniger schön. Für Flipflops eher ungeeignet, man muss beim laufen echt aufpassen weil es so uneben ist. Hier war ein kleiner Markt mit Kunst und Kitsch...hauptsächlich Kitsch...auf dem wir Harry und Frankie, die Briten aus der letzten Unterkunft, wieder getroffen haben. Das Museo Municipal ist das Haus eines ehemaligen Zuckerbarons, in dem man sich anschauen kann wie die früher gewohnt haben. Eintritt 2 CUC, Fotos machen 5 CUC und filmen 10 CUC. Etwas schräg, wir haben uns dann auf reine anschauen beschränkt. Das Gebäude hat den üblichen schönen Innenhof und einen Turm, den man erklimmen kann. Schmale steile Stufen...ich bin nur zur ersten Ebene hoch, Stephan ist ganz hoch. Schmale Stufen hochzusteigen ist ja nicht das Problem, aber der Abstieg schon. Finde ich zumindest.

    Danach ging es durch einen kleinen Park zur spanischen Treppe neben der sich ein weiterer Markt durch die Gassen schlängelte. Kitsch und Handwerk. Hüte, Tischdecken, gehäkelte Oberteile, Taschen und anderes, die üblichen einfachen Holzfiguren, Bilder (von denen einige recht gut waren) und Oldtimer aus recycelten Dosen. Hinter einer offenen Tür stellte ein Mann Holzportaits her, die waren wirklich gut. Der Künstler selbst sah mit seinen leuchtenden blauen nicht sehr kubanisch aus, war aber auf spanisch total nett und erlaubte mir einzutreten und Fotos zu machen. Als wir durch dem Markt durch waren, wollten wir eigentlich noch in die Kirche. Die war aber schon geschlossen. Dafür sind wir ins Cafe Don Pepe, hier gibt's heißen Kaffee, kalten Kaffee, heiße Kaffeecocktails und kalte Kaffeecocktails in über 40 Variationen. Stephan hat einen Cappuccino getrunken und ich einen Eiskaffee mit Honig. Da offiziell immer noch Alkoholverbot herrscht, kriegt man leider auch nicht überall welchen. Die Auswahl an gekühlten Kaffeecocktails war sehr reizvoll. Danach haben wir beim Restaurant La Bodeja angestanden und zwei Berliner kennengelernt. Mit denen waren wir essen...in dem Restaurant arbeitet übrigens Mario...und haben anschließend noch eine Bar gefunden, die Alkohol ausgeschenkt hat.

    Wir haben einen Opel Kapitän gesehen, deutsche Oldtimer sind hier echt selten.
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  • Day 10

    Von Varadero nach Cienfuegos

    December 2, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 32 °C

    Halbzeit, wenn man den 12.12. (Tag des Rückflugs, Ankunft 13.12.) als letzten Tag nimmt.

    Wir sind heute mit dem Bus von Varadero nach Cienfuegos, der ist um 7:30 Uhr gestartet. Gut das wir gestern noch ein Taxi klar gemacht haben, denn um 7 Uhr morgens schläft Varadero noch. Als Verpflegung haben wir uns gestern Abend noch ein paar Kekse gekauft, da es ja heute kein Frühstück gab. Varadero liegt im Norden und Cienfuegos im Süden, einmal quer durch Kuba...den kurzen Durchmesser auf der Karte. Ca. 2 Autostunden westlich von Cienfuegos ist die Schweinebucht (Bahia de Chochinos), wir haben ernsthaft überlegt ob wir hinfahren, aber das liegt einfach in der falschen Richtung, wir arbeiten uns ja nach Osten vor. Unterwegs riesige Plantagen mit Bananen, Früchten und schier endlose Zuckerrohrfelder. 14 km südlich von Cienfuegos ist der Playa Rancho Luna. Der war unser Ziel. Varadero liegt an der Straße von Miami...Atlantikküste, Cienfuegos am Karibischen Meer. Wir müssen natürlich beides mal ausprobieren.

    In Cienfuegos angekommen wollten wir eigentlich nur zum Strand. Gleich ein Busticket nach Trinidad kaufen ging nicht, da der Schalter Siesta hatte. Wir sind dann erstmal mit einem Taxi zum Meer nach Playa Rancho Luna, und wie üblich hatten wir keine Casa Particular reserviert. Taxifahrer können echt enorm hilfreich sein. Gelandet sind wir in der Villa Sol (Sonne) mit einem urigen Großvater (90 Jahre alt) auf der Terrasse und einer frechen Katze (komplett weiß, bis auf Schwanz und Ohren, total symmetrisch gemustert) die bei jedem Essen auftaucht und bettelt. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich meinen Hut und meine Kekse im Bus vergessen habe, gut das es nicht der “echte“ Panamahut für 80 CUC war.

    Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten mussten wir entsetzt feststellen, das da drin eine Moskitoplage herrscht, sicher 50 Exemplare und mehr. Das Konzept Fliegengitter ist hier scheinbar nicht bekannt. Mein Moskitonetz konnten wir nicht aufhängen, die Decke war zu hart um den Haken reinzudrehen und der Putz zu bröselig für die Tesa PowerStripes. Wir sind total zerstochen, es können a) die Moskitos sein, b) Bettwanzen oder c) Sandflöhe vom Strand. Sieht ein bisschen aus wie Masern, lauter kleine rote Pusteln. Juckt aber nicht. Die uralte Klimaanlage im Schlafraum ist so laut, dass man es nicht beschreiben kann, und bläst ziemlich stark auf den Fussteil des Bettes. Das bedeutet: leise und Klimaanlage aus ist schlafen in der Sauna. Laut und Klimaanlage an sind Eisfüße.

    Wir haben die Gegend hier erkundet. Es gibt zwei Hotels und ca. 15 Privathäuser. Hier ist nichts los! Der Supermarkt ist ein mobiler Verkaufsanhänger ohne Räder und ohne Auto das ihn ziehen könnte. Wie ein Wohnwagen, bloß ohne wohnen, dafür mit Verkäuferin im Minirock, Feinstrumpfhose und Flipflops. Die Küste ist ein Stück Felsenküste und der Rest Sand. Der Strand ist öffentlich, die Sonnenschirme sind kostenlos, die Liegen kosten 2 CUC pro Tag. Schnorchelausrüstung kann man sich am Strand für 5 CUC/Tag leihen.

    Ansich haben wir nicht viel gemacht. Am Strand liegen (ich habe noch mehr Farbe bekommen), ins Wasser gehen, schnorcheln, lesen, faulenzen, ein paar Mojitos trinken und wir haben einen Zehnerpack + 1 “echte Montecristos“ (Zigarren) von einem “sehr seriös wirkenden“ Mann gekauft. Für 1 CUC das Stück. Da habe ich in Havanna in der Zigarrenfabrik wohl vieeeel zu viel für die eine Montecristo (13 CUC) ausgegeben....😛.

    Das Meer hier ist hier anders als im Norden. In Varadero war der Sand fein und weiß und im blauen Wasser war nichts außer Sand und Wasser. Keine Algen oder Muscheln. Hier ist das Meer gefüllter, es gibt Muscheln, der Sand ist grob, es gibt viel Seegras, vereinzelt Fische und Seeigel. Das Wasser ist hier eher grünlich, aber vom Gleichgewicht nicht ganz in Ordnung. Fade und irgendwie leblos sieht es unter Wasser aus. Die Umweltverschmutzung in Form von zahllosen Getränkedosen am Meeresgrund trägt vermutlich auch dazu bei. Wir haben am ersten Abend in unserer Unterkunft beim Abendessen ein nettes britisches Pärchen kennengelernt, Harry und Frankie. Mit denen haben wir uns den ganzen Abend nett unterhalten und unser englisch aufpoliert.
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  • Day 7

    Von Vinales nach Varadero

    November 29, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 28 °C

    Meine Knie tuen zwar nicht weh, fühlen sich aber noch nicht ganz richtig an. Dafür leiden die Oberschenkel noch unter Muskelkater, bei Stephan die Innenseiten.

    Vor dem Frühstück Sachen gepackt. Der Rucksack hat jetzt den ersten Riss. War ja der billige, als Test, ob Rucksackreisen was für mich ist. Ich hoffe nur, dass er das Ende des Urlaubs überhaupt erlebt.

    Nach dem Frühstück sind wir mit Sack und Pack zum Viazul beim Centro Commercial. Da ist ein großer Platz zu dem die ganze Schule kam, fast alle Schüler hatten Blümchen dabei, stellten sich auf und hörten einer alten Rede Fidel Castros zu, die aus Lautsprechern erschallte. Sehr interessiert wirkten die Schüler aber nicht.

    Der Bus Vinales - Havanna ist pünktlich gestartet und auch pünktlich in Havanna angekommen. Der Anschlussbus nach Varadero ist mit 20 Minuten Verspätung gestartet, somit hatten wir 50 Minuten Aufenthalt in Havanna. Ich hatte ja eher die Bedenken, das wir mit Verspätung ankommen und den Anschlussbus nicht erwischen. Aber was den Anschlussbus angeht, hat es ja geklappt. In Mantanzas war ein längerer Aufenthalt von ca. 10 Minuten. An einem Straßenimbiss verkaufte ein junger Kubaner frittierte Kartoffelbällchen (einfach Kartoffelbrei mit einem Teelöffel in Form gebracht und frittiert), das bisher beste Essen in Kuba!

    Nach Ankunft (nachmittags) in Varadero war ich aus zwei Gründen ein bißchen irritiert.
    1. Ich hatte mir den Touristenort mit Hotel an Hotel vorgestellt, ähnlich wie in Lido di Jesolo. Das gibt's zwar auch, am östlichen Zipfel reiht sich Hotelanlage an Hotelanlage, unterbrochen von einem Golfplatz.
    2. Wir sind NICHT über Unmengen von potentiellen Vermietern gestolpert und hatten nun die Problematik wo wir Schlafen werden und wie wir dazu/dahin kommen.

    Wir sind mit dem Taxi zu einer Adresse aus meinem Reiseführer gefahren und haben dem Taxifahrer auch gesagt, das wir nirgends gebucht haben (ein bisschen verfluche ich schon das offline sein hier, würde online auf Kuba funktionieren hätte ich fix über online eine Unterkunft gesucht und gebucht). Die angefahrene Unterkunft war natürlich voll. Der Taxifahrer hat dann in der Gegend rumgefragt und konnte uns dann 100 m entfernt was in der Casa Rompas Olas organisieren, aber nur für eine Nacht. Unsere Vermieterin versprach uns, dass sie uns eine Schlafmöglichkeit für die beiden Folgenächte organisieren wird. Wir sollen relaxen und den Urlaub genießen.

    Es war ein kleines Zimmer mit kleinem Bad, aber wir mussten immerhin nicht am Strand schlafen 😛. Ende November und im Dezember ist hier Hochsaison, alles ist ausgebucht. Nach dem Frühstück hat uns unsere Vermieterin zu ihrer Tochter gebracht. Wir können die beiden weiteren Nächte bei ihr wohnen. Alle Casa Particulares haben vor der Tür einen seltsam geformten Anker, der sie als lizenzierte Privatvermieter ausweist. Wir wohnen jetzt aber schwarz! Privat ja, lizenziert nein. Großes Schlafzimmer mit 2 Betten. Ein großes und ein kleines. Ich habe Stephan angeboten, ich nehme das kleine Bett, da er ja größer ist soll er das große nehmen. Das Angebot habe ich aber zurückgezogen, als ich mich probeweise auf das Bett gesetzt habe....grauenhaft weich!!! Das große Bett war schön hart, Stephan behauptet, es sei brutal hart. Also haben wir den Bettentausch vollzogen. Stephan steht auf weiche Betten...win-win. Das Bad ist riesig und mit Badewanne.

    Eigentlich wollte ich hier tauchen gehen, aber ich habe mich erkältet. Meine Nase läuft und ist zugleich dicht! Stephan tut mir leid, die Schnarchrate steigt an.

    Nach dem Bezug der 2. Unterkunft sind wir mit einem Eiertaxi zum Viazul und haben für den 2.12. ein Ticket von Varadero nach Cienfugos gekauft. Danach sind wir mit dem Hop on/Hop off Bus über die komplette Landzunge von Varadero gefahren. In der Nähe der einen Tauchschule hatte der Hop on/Hop off Bus 15 Minuten Aufenthalt. Genug Zeit um einen Schnorchelausflug für den nächsten Tag zu buchen, 36 Euro/Person. Danach gings zum östlichen Zipfel von Varadero, wo die ganzen Hotels sind und zurück.

    Ausgestiegen sind wir bei einem Park und dort haben wir die Toiletten gesucht. Einmal benutzen = 1 CUC. Diese Toiletten waren der Hammer, zum einen waren sie völlig runter, zum anderen gabs keine Klobrille. Die Tür der Kabinen war eine Holzschwingtür, wo schon der Riegel fehlte. Zugeteilt vom Klomann gabs ein Papiertuch in nicht ganz Din-A4 Größe für mich, für Stephan gabs Luft. Beim Waschbecken gab es Seife, aber der Wasserhahn spendete bestenfalls ein Rinnsal. Spiegel oder Handtuch gabs gar nicht. Irgendwie urig 😀.

    Nach dem Mittagsimbiss sind wir an der Calle 49 an den Strand. Der Vorteil, dort gibt's auch Schatten (für mich), nicht nur Sonne (für Stephan). Das Wasser, bombastisch türkisblau. Karibisches Meer, obwohl es der Atlantik ist (Nordküste). Warmes Wasser und ewige Sandbank. Nach ca. 100 Metern waren meine Schultern endlich auch mal im Wasser. Sauberes klares Wasser, wirklich sauber. Vlt 3 Blätter ansonsten nur weißer extrem feinkörniger Sand. Wie Vogelsand. Mit dem Handtuch dort an Strand zu liegen, ist gar nicht mal so unbequem, da der Sand so fein ist, ist er auch recht “weich“.

    Um halb fünf sind wir wieder mit dem Hop on/Hop off Bus in Richtung Unterkunft. Abends haben wir ein Lokal fürs Abendessen gesucht. Wir sind in der rosa Kuh gelandet. Ein Privatlokal auf der Dachterrasse eines Privathauses. Der pink Daiquiri ist bombastisch, der Margarita echt heftig (ist da außer Rum noch was anderes drin?), Stephan schwärmt von der Pina Colada. Außerdem ist der Barmann echt niedlich! Wirklich niedlich, etwas jung aber hatte was verschmitztes und war echt niedlich!!! Außerdem hing ein echt witziges Schild bezüglich Cocktails hinter der Bar, wäre Stephan eine Stephanie gewesen, hätte ich mein Glück versucht. Stephan findet es übrigens lustig, wenn ich angeheitert bin. Beim niedlichen Barmann beobachten, drängt sich mir trotz meines Cocktailpegels die Frage auf...wieviel Rum läuft hier am Abend durch?

    Wir haben hier witzigerweise unsere Italiener vom Reitausflug in Vinales getroffen! Außerdem ein paar deutsche Frauen, die uns den Tagespass für den Club Tropicana empfohlen haben. Der Club Tropicana ist das 4Sterne Hotel unserer Unterkunft gegenüber (Calle 22/1Ave). Tagespass heißt für 25 CUC als nicht Hotelgast All Inklusive geniesen, Essen, Getränke, Liegen am Strand. Wir gehen morgen früh schnorcheln, sonst würden wir das mal ausprobieren.

    Tag 8 Kilometerleistung: 5,97 km

    Nach dem Frühstück gings zum Schnorcheln. Ich wäre zwar auch gerne getaucht, aber mit der verstopften Nase bleibt eben nur Schnorcheln. Und es war richtig schön. Wir sind in einer 10er Gruppe etwa eine Stunde geschnorchelt. Da wir Schwimmweste und Flossen bekommen haben, wäre 'Schwimmen können' KEINE Voraussetzung für's Schnorcheln gewesen. Maske und Schnorchel gab's natürlich auch. Ich habe mit meiner günstigen Actioncam ettliche Unterwasser-Bilder gemacht, von denen sogar einige ganz verwertbar sind. Quallen, neugierige Fische und Korallen. Quallen gab's ganz schön viele, denen war kaum auszuweichen. Der Unterteil mit den Tentakeln, wenn der einen erwischt brennt es. Vergleichbar mit Brennessel. Mich hat es an Gesicht, Bauch und Oberschenkel getroffen. Nach 2-3 Minuten war das Brennen vorbei und alles wieder gut.

    Ich habe heute ein Selfie gemacht. ☺

    Nach dem Schnorcheln sind wir noch zu einer Tropfsteinhöhle gefahren, Cueva Saturno. Die Höhle hat einen 22 Meter tiefen See aus klarem, sauberen Quellwasser. Leicht kühl und total erfrischend. Im Anschluss wurden wir wieder bei der Unterkunft abgeliefert. Da es grade mal 11:30 Uhr war, beschlossen wir den Tagespass-All-Inclusive im Club Tropical zu nutzen. Der gilt bis 18 Uhr (da ist hier Sonnenuntergang) und er beinhaltet alles! Der Cafe con Leche war ein leckerer Cappuccino, das Mittagsbuffet opulent und der Mojito war aus...nicht vorhanden. Dafür war der Cuba Libre recht lecker.

    Vereinzelt sieht man hier ein paar Angler auf der Sandbank. Ich frage mich nur, was die Angeln wollen. Im Meer hier gibt's nur Sand. Keine Fische oder Algen oder Korallen. Zumindest nicht am Sandstrand. Man kann als Erwachsener locker 100 Meter weit raus ohne schwimmen zu können oder müssen. Für das Schnorcheln sind wir ein ganzes Stück mit dem Taxi nach Westen rausgefahren, beim Eingang von der Insel auf die Landzunge von Varadero. Da ist die Küste etwas felsiger und daher die Korallen.

    Laufleistung Tag 9: 4,03 km. Keine Ahnung wieviel da das Schnorcheln reingezählt hat.
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