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- 11. des. 2016, 12:05
- ⛅ 29 °C
- Høyde: 27 m
- CubaSantiago de Cuba20°1’1” N 75°49’49” W
Santiago de Cuba
11. desember 2016, Cuba ⋅ ⛅ 29 °C
Nach dem Friedhofsbesuch gestern, habe ich mich in der Unterkunft mit unserem “Gästebetreuer“ unterhalten. Über Fidels Grab und die Lage hier. Auch die Einheimischen sind gespannt wie es weiter geht. Raul Castro darf maximal noch 5 Jahre regieren. Weil die Präsidenten hier maximal 2x 5 Jahre Amtszeit haben. Und die Revolutionäre werden weniger. Das ist einfach altersbedingt. Es bleibt spannend wie es weitergeht wenn die Revolutionsgeneration mal nicht mehr ist. Schwierig wird es hier vermutlich bleiben. Kuba ist eine Insel, somit kann die Einfuhr/Abschottung recht einfach kontrolliert werden. Auf einem Kontinent fährt man halt mal fix über die Grenze um was zu kaufen...hier muss man fliegen oder braucht ein Schiff.
Am letzten Tag wollten wir nochmal am Strand entspannen. In der Unterkunft bekamen wir sogar gratis eine Schnorchelausrüstung...mit Flossen! Der Vorschlag bei einem 100 Jahre alten Wrack aus dem spanisch-kubanischen Krieg schnorcheln zu gehen klang richtig gut. Nach dem Regen gestern Abend und dem heutigen Wind war das Wasser ganz schön aufgewühlt. Die Brandung war nicht ohne, was auch für die Sicht Unterwasser schlecht war, da alles aufgewirbelt wurde. Außerdem Felsenküste, was beim dagegenschleudern Verletzungsgefahr bedeutet. Beim Tauchen wäre es anders. Da ist man zwar in der Strömung aber unterhalb der Brandung, die einfach mehr Gewalt hat. Mit Schwimmweste hätten wir uns wahrscheinlich getraut, aber wir haben es gelassen, zumal es mindestens 300 - 400 m weit draussen lag. Es sah aber interessant aus, so halb aus dem Wasser stehend. Wäre bestimmt bei ruhiger See ein toller Ort zum schnorcheln.
Wir sind dann zum nächsten Strand gefahren. Heute ist Sonntag...Kubanertag. Sie haben alle frei und gehen an den Strand. Wir waren, abgesehen von ein paar Asiaten, die einzigen Touristen. Jeder wollte uns was verkaufen, war es nicht Obst, waren es halt frische Langusten oder frischer Fisch. Auch hier wurde frisches Essen gekocht und zum Sonnenschirm geliefert. Es gab auch Cola, Wasser, Bier und Cocktails. Aber wenn ich abends in der Stadt 2 CUC für einen Cocktail bezahle, dann werde ich am Strand sicher nicht 4 CUC dafür bezahlen. Ich bin durchaus bereit als Tourist etwas mehr zu zahlen aber dermaßen ungehemmt offen zur Schau gestellte Abzocke verweigere ich schlichtweg. Gepasst hat ihnen nicht, dass wir keine Cocktails getrunken haben, aber das ist mir dann auch egal.
Die machen halt hier zum Teil den Fehler ans schnelle Geld kommen zu wollen, das schafft aber kein Vertrauen und ist auch nicht förderlich für den Tourismus. Ansich weigere ich mich mit dem Vorurteil “die bescheißen dich alle“ in Urlaub zu fahren, aber bis auf wenige Ausnahmen, scheint sich das hier traurigerweise zu bestätigen. Klar haben die Leute hier nicht so viel Geld wie die Touristen und zahlen in den Supermärkten die gleichen CUC Preise wie Touristen. Klar ist auch, dass wenn ich Kubanerin wäre auch mein Glück versuchen würde um ans Touristengeld zu kommen...die Frage ist eben...wie? Auf anständige Art mit WinWin oder als Abzocke?
Kuba ist nicht billig. Es ist im Normalfall fränkisches Preisniveau, nur die Cocktails sind tatsächlich billiger. Essen kostet genausoviel wie bei uns. Taxifahrten sind etwas günstiger. Mein geplantes Budget habe ich diesmal nicht einhalten können. Aber massiv drüber bin ich auch nicht.
Kuba hat mir aber trotz aller Widrigkeiten gefallen. Die Lebenslust, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überwiegt. Kubaner haben Sinn für Schönheit, bis auf wenige Ausnahmen. Essenstechnisch war ich aber enttäuscht, im Essen fehlt einfach die Würze. Die Cocktailkultur gleicht das aber aus. Musik erschallt meistens aus irgendeiner Ecke und die Stilrichtungen gehen von kubanischem Chanson über Salsa hin zu Pop. An amerikanische Musik kommen sie auch ran. Ich liebe die alten Autos, deren Zustand von top gepflegt bis hin zu völliges Wrack, die Straßen immer noch beherrschen. Das Flair ist einfach so unglaublich anders als Zuhause. Ich denke, in 10 Jahren komme ich wieder und schaue mir an wie weit sich Kuba verändert hat.Les mer