Indonesien Insel-Hopping

August - September 2017
A 24-day adventure by Phillipp und Sandra Read more
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  • Day 24

    Schlendern in Ubud

    September 1, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute steht der letzte Unterkunftswechsel an. Wir fahren von unserer kleinen Reishütte über Ubud in die Nähe von Tabanan, wo unsere letzte Unterkunft auf uns wartet. Den Tag möchten wir aber in Ubud und Umgebung verbringen. Ubud gilt als das kulturelles Zentrum Balis und ist bekannt für sein Kunsthandwerk. Wir beginnen den Tag (Sandras Geburtstag) mit einem gemütlichen Frühstück vor unserer Reishütte. Hier fühlen wir uns viel wohler als im Hof der Familie. Immer wieder winken uns Leute zu, die gerade auf dem Weg zum Tempel sind. Nach dem Frühstück packen wir mal wieder alles zusammen und fahren Richtung Ubud. Für die Strecke sind 40 Minuten vorgesehen, allerdings benötigen wir viel länger, da bereits nach wenigen Kilometern Fahrt die Verkaufsstände der Kunsthandwerker allgegenwärtig sind. Als wir einige vielversprechende Stände entdecken, halten wir an. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. In einer kleinen Holzmanufaktur finden wir viele liebevoll gefertigte Stücke. Eine Taschentuchbox, Reisschüsseln, Salatbesteck und vieles mehr. Die Preise hier sind so unverschämt günstig, dass wir gar nicht ans Verhandeln denken. Uns wurde auch gesagt, wir sollen lieber etwas außerhalb der Stadt einkaufen, da es dort deutlich günstiger ist. Außerdem kauft man direkt bei den Handwerken und nicht irgendwelche Massenware. Wir freuen uns also über unsere tollen Einkäufe und fahren weiter. Nach wenigen Metern haben wir wieder einen interessanten Stand mit Lampen erspäht. Auch hier schlagen wir zu. Durch die ständigen Stops und Einkäufe benötigen wir recht lang für die eigentlich kurze Strecke, schlagen aber das ein oder andere Schnäppchen. In Ubud angekommen verpassen wir erstmal die Einfahrt zur Hauptstraße und finden uns plötzlich vor einem Königspalast wieder. Wir wollten eigentlich nur mal reinschauen, werden aber prompt gefragt, ob wir nicht eine kurze Führung möchten.  Ach, warum nicht. Für die Führung werden wir noch traditionell gekleidet und dann wird uns 30 Minuten lang der Königspalast gezeigt. Dieser ist sehr prunkvoll und besteht aus verschiedenen Gebäuden.  Leider beschränken sich die Informationen über den Palast aufgrund der mäßigen Englischkenntnisse der Führerin auf ein Minimum. Schade.
    Da der Verkehr, wie überall in Indonesien, der Horror ist, entscheiden wir uns, von dem Palast aus den 1km in die Innenstadt zu laufen. Obwohl es nicht so weit ist, zieht sich der Weg aufgrund der nur teilweise vorhandenen Fußwege doch etwas in die Länge.
    Wie wir feststellen, besteht das Zentrum von Ubud nur aus einer Straße, von der verschiedene Gassen abzweigen. Die Hauptstraße ist überfüllt mit Autos und Rollern und überall sind Geschäfte. Da sich hier viele internationale Marken tummeln, wird schnell klar, dass Ubud nicht mehr die alternative Kübstlerstadt von früher ist.
    Da das Frühstück schon eine Weile her ist, biegen wir in eine der kleineren Gassen, um ein gemütliches, tradionelles Lokal zu suchen. Je weiter wir uns von der Hauptstraße entfernen, desto günstiger werden sie. Die meisten Lokale sind recht leer, weshalb wir auf Biah Biah aufmerksam werden. Das Lokal ist brechend voll und weder die Lage, noch das Ambiente können der Grund dafür sein. Also muss das Essen hier gut sein, denken wir uns. Wir ergattern uns einen Platz, zwar direkt am Zugang zur Küche, aber immerhin haben wir einen. Etwas später, als es leerer wird, setzen wir uns um.
    Wir bestellen uns verschiedene, kleine, balinesische Spezialitäten und dazu Reis. Geschmacklich war unsere Wahl hervorragend, lediglich die Quantität war etwas zu bemängeln. Also bestellen wir nochmal und probieren andere Häppchen aus. Echt lecker hier!
    Nach dem guten Mahl laufen wir die Gasse weiter und stoßen auf einige Shops, bei denen wir ähnliche Produkte finden wie zuvor außerhalb der Stadt. Nur kosteten diese oftmals das fünffache und sehen zudem sehr nach Massenwahre aus. Da haben wir also alles richtig gemacht. Dann stoßen wir auf die Touri-Meile, wo jeder Firlefanz verkauft wird und uns jeder seinen Kram aufschwatzen will. Echt anstrengend. Wir probieren, so schnell es geht weiter zu kommen und kaufen nur ein paar Kleinigkeiten. Da wir inzwischen wissen, dass wir nicht so spät in unseren Unterkünften ankommen sollten, haben wir im Vorfeld abgeklärt, dass wir gegen 20 Uhr da sind. Würden wir später kommen, könnten Sie uns kein Essen mehr anbieten und wir wären mal wieder mitten im Nirgendwo. Also treten wir entspannt den Weg zum Auto an, denn es liegen noch ca. 1 1/2h Fahrt vor uns, für 40 km!!!
    Die Stände lassen wir schnell hinter uns und bummeln noch ein wenig an kleinen Boutiquen und Lokalen vorbei. Viel von Kultur haben wir nicht gesehen, eigentlich nur Geschäfte und Ramsch-Stände. Nachdem wir etwas zu weit gelaufen sind und Sandra noch ein traditionelles Kleid anprobiert hat (war allerdings zu teuer dafür, dass sie es warscheinlich selten tragen würde) fahren wir los. Zum Glück haben wir dieses Mal eine recht detalierte Wegbeschreiben zugeschickt bekommen. Da wir uns allerdings nicht ganz sicher sind, lassen wir noch google-maps und OsMand mitlaufen. Anfangs kommen wir zügig vorran (durchschnittlich 50 km/h), als wir allerdings auf die Nationalstraße fahren, stockt der Verkehr und es beginnt das Chaos. Es ist zwar eine große Straße, allerdings fährt jeder wie er will und sie ist übersät von schleichenden Bussen und LKWs. Hinzu kommen die unzähligen Motorroller, die wie Wespen um einen kreisen und eigentlich immer im Weg sind. Als wir das überstanden haben, biegen wir in eine kleine, fast einspurige Straße. Zum Glück ist zu dieser Zeit so gut wie keiner mehr unterwegs. Nach einigen Kilometern wird die Straße etwas schmaler und dann plötzlich zu einem ausgewaschenen Feldweg, für den man einen Jeep bräuchte. In unserem Auto klappert und rattert es überall. Da wir in der Beschreibung vor den schlechten Straßen gewarnt wurden, wissen wir, dass wir richtig sind. Für die letzten 5 km brauchen wir eine gefühlte Ewigkeit. Kurz nach 20 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft, das Bali Lush. Sofort greifen sich zwei Mädels unser Gepäck und wir werden in den offenen Essbereich geführt. Hier sitzen noch zwei Franzosen. Wir bestellen uns noch eine Kleinigkeit und genießen die frische Abendluft. Von der Anlage an sich können wir leider nicht mehr viel sehen, jedoch ist unser kleines Hüttchen sehr schön. Das Bett ist groß und weich, es gibt ein Outdoor-Bad und allerlei SchnickSchnack. Hier gefällt es uns und wir sind sehr gespannt, was uns morgen früh hier alles erwartet.
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  • Day 23

    Gipfelstürmer

    August 31, 2017 in Indonesia ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute sollte es in Richtung Batur gehen, der eindrucksvollste Vulkan auf Bali, wenn auch nicht das Höchste. Ursprünglich wollten wir ja in einer Nachttour auf den Agung wandern, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Allerdings war uns das Ganze dann zu teuer. Zudem wurde uns einige Male versichert, dass der Batur viel besser wär als der Agung. Das ist wohl auch der Grund, warum er um einiges touristischer ist. Normalerweise läuft man auch beim Batur in den frühen Morgenstunden los, damit man den Sonnenaufgang mit einer Vielzahl fremder Menschen teilen kann/muss. Unser Reiseführer und mehrere Blogs bestätigten außerdem, dass man um einen Guide, also einen Führer, nicht herum kommt. Darauf hatten wir allerdings keine Lust. Als uns Cedric in Pangandaran bestätigte, dass man für eigentlich nichts in Indonesien einem Führer braucht - auch nicht für Vulkanbesteigungen - sind wir etwas mutiger diesbezüglich geworden. Das Problem beim Batur ist wohl, dass man am Ausgangspunkt förmlich belagert wird. Inzwischen gibt es wohl eine Art Batur-Mafia, die Autoreifen aufschlitzt, wenn man ohne Guide läuft. Das stand zumindest in einem Blog.
    Um dem ganzen Theater etwas zu entgehen, entschlossen wir uns einfach, erst am Vormittag dort hinzufahren. Wir hatten schon beim Bromo festgestellt, dass meistens nichts mehr los ist, wenn der ganze Touristenstrom durch ist. Wir hofften deswegen auf eine ungestörte Wanderung. Ob wir wirklich bis nach oben laufen würden, war nicht sicher, aber zumindest wollten wir zum Fuße des Vulkans. Alles Weitere würden wir dann entscheiden.
    Bevor es losging, frühstückten wir aber erstmal. Wir sollten dazu zu Deks Haus kommen. Er selber war nicht da. Seine Mutter oder Schwiegermutter (?) servierte uns frittierte Banane und später etwas frisches Obst. Die ganze Situation war ein bisschen komisch. Wir fühlten uns ein wenig fehl am Platz. Keiner nahm groß Notiz von uns oder redete mit uns. Wir wurden eher misstrauisch beäugt. Von Herzlichkeit, wie wir es in  Bukittinggi oder Pangandaran erlebt hatten, war nichts zu spüren. Wir fühlten uns irgendwie wie Eindringlinge. Morgen würden wir in unserer Reishütte frühstücken.
    Dek sahen wir an diesem Morgen auch nochmal. Das Gas für den Wasserboiler war alle und auf zwei Tage kalte Dusche hatten wir wirklich keine Lust mehr - zumal es in der Reishütte nachts recht kühl ist (wir haben beide nachts gefroren).
    Nach einer nun doch warmen Dusche ging es los in Richtung Batur. Wir fuhren nur 30min, also wirklich gleich um die Ecke für indonesische Verhältnisse. Unterwegs kauften wir noch ein paar exotische Früchte: Tangerine, Passionsfrucht, Bananen und Salak. Lecker!
    Einem ersten Blick auf den Batur konnten wir schließlich vom äußerem Kraterrand aus erlangen. Man sieht nicht nur den Vulkan sondern auch dem Kratersee, der sich vor unzähligen Jahren nach einer Eruption gebildet hatte. Die Aussicht ist schon mal vielversprechend! Nach 1-2 Fotostopps fahren wir nach unten in die Caldera. Wir hatten uns schon gewundert, warum ein Ausläufer des Vulkans so schwarz zu sein scheint. Von oben sah es nach feinem schwarzen Sand aus. Unten angekommen wird schnell klar, dass das nicht nur Sand ist, sondern ein riesiges Lavafeld, dass sich meterhoch auftürmt. Wir stoppen kurz und klettern die scharfen Steine hoch. Zum Glück tragen wir unsere Wanderschuhe. Der Anblick ist einfach nur krass. Wir sind total fasziniert, wie weitläufig das Feld ist und wieviel Gestein sich auftürmt. Kein bisschen Grün ist zu sehen, nur eine schwarze Steinwüste.
    Wir beschließen weiterzufahren. Im Reiseführer wurde ein Ort erwähnt, von dem aus man den Batur erwandern kann. Google kennt ihn nicht, dafür finden wir bei Osmand sogar dir Route zum Wanderweg. Wow, Osmand ist vielleicht doch nicht so schlecht, wie wir nach unserer Roller-Regen-Tour in Bukittinggi dachten. Wir fahren eine kleine Straße am Batur-See entlang.
    Plötzlich stoppt alles und es ist kein Weiterkommen. Der Grund dafür ist eine Zeremonie an einem Tempel. Wie wir schon mitbekommen haben, werden dafür manchmal Straßenabschnitte gesperrt oder umgeleitet. In diesem Falle mussten wir warten, bis die Teilnehmer mit ihren Autos und Rollern vom Tempel weggefahren waren. Das dauerte rund 30min, dabei wollten wir doch noch auf den Vulkan...
    Endlich geht es weiter. Wir holpern über schlechte Straßen in kleinen Ortschaften. Menschen auf Rollern oder zu Fuß blockieren immer wieder den Weg, Hühner oder Hunde laufen wahllos herum. Vor uns fahren stinkende LKWs und immer wieder werden wir komisch beäugt: Weiße, die selber fahren? Das sieht man auf Bali selten.
    Schließlich biegen wir kurz vor dem Ziel einmal falsch ab und enden scheinbar in einer Sackgasse. Ein verschlossenes Tor versperrt uns die Einfahrt zu einem großen Platz, aber weiter würde es danach auch nicht gehen. Irgendwie müssen wir umdrehen. Ein Anwohner ist uns beim Wenden behilflich. Aber da kommt auch schon ein anderer Typ angerannt, der uns erspäht hat. Der will uns doch bestimmt einen Guide aufschwatzen. Wir verraten ihm nicht, dass wir auf den Batur laufen wollen, sondern lediglich, dass wir uns ein bisschen in der Gegend umschauen wollen. Er schlägt vor, dass wir auf dem Platz parken. Für 150 000 bewacht er sogar unser Auto. Nachdem wir uns an die Geschichte von den aufgeschlitzten Reifen erinnert hatten, willigen wir ein. Handeln ihn aber noch auf 100 000 runter. 
    Nun kann's losgehen. Der Anwohner gibt uns noch einen Tipp, in welche Richtung wir laufen sollen. Er kennt sich hier aus, ihm sind auch sofort meine Lowa-Wanderschuhe aufgefallen. Dass es schlau war Wanderschuhe zu tragen, stellten wir bald fest. Die Wege waren teilweise ausgewaschen, teilweise von großem Geröll übersät und sehr oft auch sandig. Besonders der sandige Grund erschwerte das Laufen. Wir suchten stets nach festen Routen. Wanderzeichen gab es natürlich keine, aber wenn man über ein wenig Beobachtungsgabe verfügt, findet man schnell die Wege. Das letzte Stück führte durch einen dichten Pinienwald und hatte man den durchstreift, sah man schon die Hütten auf dem Gipfel. In 1 1/4h hatten wir den Batur bezwungen - einen Guide braucht man dafür wirklich nicht. 
    Oben angekommen bot sich uns ein fantastisches Panorama auf die Caldera und den See im Tal, den äußeren Kraterrand und den höchsten Vulkan Balis, den Agung. Der Blick in den Krater war an sich nicht so spektakulär, wie es zum Beispiel beim Bromo gewesen ist. Der Batur gilt zwar noch immer als aktiv, allerdings zeugen nur noch ein paar Rauchwölkchen hier und da von der Aktivität des Vulkans. Ansonsten ist der Krater weitestgehend zugewachsen.
    Wir genossen den tollen Blick, machten Fotos und beschlossen dann, den Kraterrand zu umlaufen. Dafür mussten wir nochmal ein ganzes Stück wieder nach unten laufen, um anschließend wieder hinauf zu krackseln. Unterwegs sehen wir noch ein anderes Pärchen, das ebenfalls den Aufstieg ohne Guide gewagt hatte. Es sind auch Deutsche. Wir tauschen uns kurz aus und laufen dann weiter, vorbei an Affen, die hinter den Anderen her sind, um etwas von deren Essen zu klauen. Zum Glück haben wir keine Nahrung dabei, denn uns lassen die Affen in Ruhe.
    Der Weg nach unten und schließlich wieder den Kraterrand hinauf ist der schlimmste Teil der Wanderung. Immer wieder muss man schauen, wohin man tritt. Der Weg ist steil und der sandige, ausgewaschene Untergrund lässt uns immer wieder etwas runterrutschen. Der Aufstieg ist mühsam und zieht sich. Ziemlich geschafft kommen wir schließlich wieder auf dem oberen Teil des Kraters an. Wir umrunden den Kraterrand und haben somit eine gute Sicht auf die komplette Caldera und das Gebiet des ursprünglichen Vulkans, der eine Ausdehnung von  8 x 10km hatte. Außerdem entdecken wir noch zwei andere Lavafelder. Wir wir später erfahren, stammen diese von einer großen Eruption in den 60er Jahren. Seitdem ist der Batur wohl recht friedlich gewesen.
    Nach einer kompletten Umrandung des Kraters machen wir uns auf den Rückweg. Im Dunkeln wollen wir hier nicht mehr rumirren. Einmal laufen wir falsch und müssen ein ganz schön große Stück zurück, aber da es hier doch mehr Wege gibt als gedacht, können wir unsere Aufstiegsroute nicht gleich finden. Der sandige Untergrund, der uns beim Aufstieg ziemlich zu schaffen gemacht hatte, kommt uns beim Abstieg sehr gelegen, denn wir können mit unseren Wanderschuhe praktisch runter rutschen. Nach ein bisschen mehr als 1h kommen wir am Auto an. Wir treffen kurz den Anwohner, der uns im Vorfeld ein paar Tipps gegeben hat und erzählen ihm von unserer Aktion. Er ist beeindruckt und verrät uns dann, dass er auch Touren auf den Batur anbietet. Die Route, die wir genommen hatten, ist allerdings nicht die Touristenroute. Da geht wohl kaum jemand hoch. Hmmm, wir fanden sie eigentlich ganz gut. Auf jeden Fall war uns der nette Mann sehr sympathisch und wirkte zu keiner Zeit aufdringlich. Ihm hätten wir die 100 000 fürs Parken lieber gegeben als dem anderen Typen, der im Endeffekt bestimmt nicht wirklich auf unser Auto aufgepasst hat - zumindest war er bei unserer Rückkehr nicht da.
    Da es noch nicht so spät ist, wollen wir bei den heißen Quellen vorbei schauen, die es am Batur-See geben soll. Sie sind schnell gefunden und wir entschließen uns, bei einem Ründchen in der warmen Pfütze etwas zu entspannen. Am Eingang stoßen wir auf das Angebot eines Kombi-Pakets: Schwimmen + Abendessen. Da es gerade 18.15Uhr ist und das Bad bis 21.30uhr geöffnet hat, entscheiden wir uns dafür.
    Das Wasser ist wirklich warm - vielleicht sogar ein bisschen zu warm - und tut nach unserer Tour echt gut. Man hat vom Pool einen tollen Blick auf den äußeren Kraterrands und den See. Noch ist es nicht ganz dunkel und die Silhouette der Berge ist in ein dunkeloranges Licht getaucht. Außer uns sind nur 4 andere Leute da, es ist also genügend Platz für alle.
    Gegen 19.30uhr entschließen wir uns, unser Abendessen einzunehmen. Wir haben heute tagsüber eigentlich nichts wirklich gegessen und haben Hunger. Danach können wir ja nochmal ins Wasser. Mit unseren Badesachen sitzen wir also im Restaurant. Während wir auf unser Essen warten, beobachten wir einige Indonesier, die schon vor einiger Zeit damit begonnen hatten, irgendwelche Steine mit einem Presslufthammer zu bearbeiten. Das hat nicht unbedingt zur romantischen Stimmung beigetragen, aber gut... Wir haben aufgehört, nach Gründen für merkwürdige Aktionen zu fragen - meistens gibt es keine. Später stellten wir fest, dass sie einen Baum fällen wollten, keine Ahnung wieso.
    Unser Abendessen im Restaurant war erstaunlich gut. Es gab frittierten Fisch und frittiertes Hähnchen mit allerlei Beilagen.
    Als wir unser Mahl beendeten und zurück in den Pool wollten, stellten wir fest, dass sie vor einer Weile begonnen hatten, das Wasser abzulassen. Es war gerade mal 20 Uhr. Hatten die nicht bis 21.30uhr geöffnet?
    Ein wenig enttäuscht und verwirrt zogen wir uns um. Das war's wohl mit baden. An der Kasse fragte wir deswegen, ob wir einen Teil unseres Geldes wiederhaben könnten. Nachdem drei verschiedene Angestellte um uns bemüht waren und das Problem offenbar nicht verstanden - inhaltlich sowie sprachlich - versuchten sie schließlich den Inhaber zu kontaktieren. Ohne Erfolg. Uns wurde nur mitgeteilt, dass das Bad heute um 19uhr schließen würde - wegen der Bauarbeiten. Großartig! Hätte uns das denn keiner vorher sagen können. Aber nein, die drei Angestellten taten so, als ob das ganz selbstverständlich wär, dass sie ohne Mitteilung die Öffnungszeiten ändern. Wir versuchten ihnen klarzumachen, dass wir uns dann gar nicht erst dazu entschlossen hätten, das Bad zu besuchen. Für nur 45min Badevergnügen war es dann doch zu teuer. Keine Ahnung, ob sie unsere Argumentation nun verstanden. Von einer Rückzahlung wollten sie allerdings nichts wissen und drängten darauf, dass wir morgen wieder kommen.
    Da wir das keinesfalls vorhatten, gingen wir genervt. Phillipp hat ein bisschen den Agro-Deutschen raushängenlassen - mit mehr Schauspiel als eigentlicher Wut. Aber die sollten ruhig merken, dass das nicht in Ordnung ist.
    Wir machten uns schließlich auf den Rückweg zu unserer Hütte, packten noch ein bisschen unsere Sachen, besprachen dem morgigen Tag und gingen bald schlafen. Morgen steuern wir unsere letzte Unterkunft in Indonesien an.
    Der heutige Tag war jedenfalls sehr cool, mal abgesehen von der blöden Aktion zum Schluß. Der Batur war toll, auch ohne Sonnenaufgang. Und das beste daran war, dass wir die Szenerie fast für uns allein hatten. Anhand der vielen Hütten, die auf dem Gipfel stehen, konnten wir uns gut vorstellen, was für ein Rummel am Morgen dort herrscht. Am Nachmittag ist allerdings alles ruhig, nicht mal ein Wasserverkäufer hat seinen Stand geöffnet. Die Gegend wirkt nahezu verwaist. Fazit: Der Batur ist viel spannender, wenn man ihn auf eigene Faust fernab vom Touristenstrom erklimmt. Für uns war das ein absolutes Bali-Highlight. 
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  • Day 22

    air terjun - Tour

    August 30, 2017 in Indonesia ⋅ 🌬 24 °C

    Auch die letzte Nacht im "Yoga above the clouds" war einfach traumhaft. Wir schlafen so gut wie noch nie auf dieser Reise. Zum Einem liegt das am bequemen Bett, zum Anderen daran, dass es im Bungalow nachts vergleichsweise kühl ist - und das ganz ohne Klimaanlage. Schweren Herzens packen wir nach einem ebenso guten Frühstück wie am Vortag unsere Sachen zusammen. Hier wären wir gern länger geblieben. Aber nun geht es weiter in den Osten der Insel, in eine Reisfeldhütte zwischen Ubud und dem Vulkan Batur. Gegen 10.30uhr geht's los, allerdings nicht auf direktem Weg. Wir beschließen, unsere Route ein wenig auszubauen und einige Wasserfälle zu besichtigen, die ungefähr auf dem Weg liegen.
    Der erste Wasserfalls ist der nungnung. Über eine Treppe gelangt man vom Parkplatz hinab ins Tal. Schon von weitem hört man das tosende Wasser und nach einigen hundert Metern sieht man, wie sich der Wasserstrom reisend ins Tal stürzt. Die Szenerie ist eine Augenweide. Große Findlinge säumen den Weg bis zum See, in dem sich das Wasser vorerst staut, bevor es weiter fließt. Wir versuchen ein paar Bilder zu machen, allerdings ist das nahe des Wasserfalls kaum möglich, da ein feiner Sprühregen das Fokussieren erschwert.
    Nach ca. 30min treten wir den Rückweg an, es liegen noch einige Zwischenziele auf unserem Weg und wir wollen nicht so spät in unserer neuen Unterkunft ankommen. Nungnung war den kleinen Umweg allerdings wert. 
    Als nächstes steueren wir den Bratansee an, an dem sich zwei sehr reizvolle Tempel befinden sollen. Wir folgen einfach den anderen Autos und finde  bald den Parkplatz. Wie wir schnell feststellen, sind alle anderen Touristen mit einem Fahrer unterwegs. Offensichtlich leihen nur wenige Urlauber ein Auto aus und erkunden die Inseln auf eigene Faust. Die meisten buchen eine Tour und lassen sich herumkutschieren. Dementsprechend irritiert scheinen die Indonesier zu sein, Phillipp am Steuer zu sehen.
    Wir parken unser Auto und finden die Tempel recht schnell. Sehr idyllisch liegen diese auf zwei kleinen Inseln im Bratansee. Hinüber fahren kann man da allerdings nicht, denn die Tempel sind für Touristen nicht zugänglich. Trotzdem geben sie ein schönes Bild mit einer wahrhafter Traumkulisse im Hintergrund ab. Ruhig liegt der See, während dahinter die Berge - oder sind das Vulkane? - emporragen.
    Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, kehren wir zurück zum Auto. Auf unserem Rückweg stellen wir fest, dass wir offenbar Eintritt hätten zahlen müssen. Nagut, da sind wir wohl drumherum gekommen, wenn auch nicht absichtlich.
    Anschließend geht's weiter zum nächsten Wasserfall, dem Banyumala Wasserfall. Wir fahren den See entlang und schließlich den Berg hinauf. Von dort oben hat man eine fantastische Sicht auf den See. Wir machen einen kurzen Fotostopp, dann geht's weiter. Die Straße, in die wir laut Google demnächst abbiegen sollen, finden wir wenig später - allerdings ist sie gesperrt. Na toll, und nun? Der Wasserfall ist sogar mit einem großen Plakat beworben, aber wie es aussieht, ist die einzige befahrbare Zugangsstraße tatsächlich zur Zeit gesperrt. Nach ein bisschen sinnlosem Herumgefahre, in der Hoffnung doch noch einen Weg zum Wasserfall zu finden, entdecken wir die Reklame für einen anderen Wasserfall. Dieser ist nur 2km die Straße runter, dem Banyumala eigentlich sehr nah. Damit der Weg nicht ganz umsonst war, holpern wir den dünnen Plattenweg zum Wasserfall hinunter. Wie lang doch 2km sein können...
    Unten angekommen fragen wir gleich nach dem Banyumala Wasserfall, schließlich scheint der ganz in der Nähe zu sein. Dort bestätigt sich, was wir auf der Hauptstraße schon festgestellt hatten: Die Zufahrtsstraße wird erneuert und einen anderen befahrbaren Weg gibt es nicht. Gleich darauf bieten sie an, uns mit Rollern dort hinzufahren. Laufen könnte man auch, aber das dauert wohl zu lange.
    Da wir einen straffen Zeitplan haben, willigen wir ein. In nicht mal 5min rasanter Fahrt auf schmalen Pfaden kommen wir am Eingangsbereich an. Von hier aus geht es nur zu Fuß weiter. Erneut geht es schmale Stufen hinab, bis wir vor zwei hohen Wasserfällen stehen, die an glatten Felsen in die Tiefe rinnen. Der Anblick ist auch hier fantastisch. Wir machen Bilder und begeben uns bald auf den Rückweg. Zurück am Auto geht unsre Tour weiter. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit sparen wir uns den kleinen Wasserfall, weswegen wir den schmalen Plattenweg hinutergepoltert sind. 
    Nun sind es nur noch zwei Wasserfälle, die wir anfahren wollen, der Gitgit und der Sekumpul. Beide sind nicht so weit voneinander entfert, allerdings braucht man für die Strecke trotz allem wahnsinnig lang. Des Weiteren sind es von dem letzten Wasserfall bis zu unserer neuen Unterkunft nochmal knapp 2h Fahrt. Die Überlegung ist deswegen, Gitgit zu streichen und direkt zum Sekumpul zu fahren, denn Sekumpul ist wohl der spektakulärer der beiden.
    Wir entscheiden uns trotzdem, Gitgit anzufahren, er liegt ja praktisch auf dem Weg. Google zeigt uns eine vermeintlich  gute Route. Die Parkhinweise am Straßenrand ignorieren wir, denn die Google-Variante kennt noch eine Parkmöglichkeit näher am Wasserfall. Als wir diese nun ansteuern wollen, merken wir, dass es hier keinen öffentlichen Parkplatz gibt. Das war dann wohl eine Sackgasse. Sollen wir nun alles wieder hinauffahren, den ganzen Berg wieder nach oben? Die Irrfahrt für den Banyumala Wasserfall hat schon so viel mehr Zeit gekostet. Noch so eine Aktion können wir uns nicht mehr leisten. Ohne große Diskussionen fahren wir weiter. Gitgit lassen wir hinter uns. Wie wollen lieber noch etwas mehr Zeit am eindrücklicheren Sekumpul verbringen.
    Das Problem ist, dass die vorgeschlagene Route nun ganz weit in den Norden führt, fast bis zur Küste, und dann wieder ein  großes Stück zurück ins Landesinnere. Wie wir schon vorher feststellen mussten, gibt es kaum Ost-West-Verbindungen auf Bali. Der meiste Verkehr verläuft von Norden nach Süden.  Diese Gegebenheiten wurde uns nun zum Verhängnis, denn der Weg zum Sekumpul Wasserfall schien endlos. Hinzukommend wurden die Straßen immer schmaler und zusehends schlechter. Feldwege in Deutschland sind in besserer Verfassung als viele Straßen in Indonesien. Einmal mussten wir sogar aussteigen und lauter Steine so anordnen, dass wir ohne Probleme über eine Art Absatz fahren konnten. Besonders Phillipp machten die schlechten Straßenverhältnisse und der furchtbare Verkehr in den Städten zu schaffen, forderte beides doch wahnsinnig viel Konzentration.
    Nach ca. 1h kamen wir endlich am Parkplatz vom Sekumpul Wasserfall an.
    Kaum dass wir das Auto verlassen, werden wir auch schon von einem Typen angesprochen, der uns erzählt, wie weit zu laufen es wäre und dass es ja schon spät ist (es ist 17uhr). Als er schließlich einen Anruf bekommt, laufen wir schnell weiter. Im Vorfeld hatten wir schon gelesen, dass man sich keinen Guide aufschwatzen lassen soll. Auch an der Kasse werden wir auf die fortgeschrittene Uhrzeit und den langen Fußmarsch (40min) hingewiesen. Egal, wir laufen trotzdem. Da Indonesier wirklich lauffaul sind und jeden Meter mit dem Roller fahren, ist deren Laufeinschätzung nicht allzu relevant für uns.
    Auf dem Weg begegnet uns ein französisches Pärchen, das wir nach Dauer und Länge des Fußmarsches befragen. Ihrer Meinung nach sind es 20min, der Rückweg dauert wohl etwas länger, da man bergauf laufen muss. Ok, das hört sich nicht so schlecht an.
    Schnellen Schrittes eilen wir hinab. Unterwegs werden wir immer wieder von Rollerfahrern gefragt, ob sie uns mitnehmen sollen. Nein, danke!
    Nach ca. 10min hören wir das rauschende Wasser und wenig später sieht man von der anderen Seite die tosenden Massen, die sich vom Felsen hinabstürzen. Wow.
    Wir laufen weiter nach unten, denn irgendwie müssen wir auf die andere Seite des Flusses kommen. Wenig später sehen wir eine Brücke, die wir schleunigst überqueren. Ein paar Rauchwolken hier und da zeugen davon, dass vor nicht allzu langer Menschen dort waren. Inzwischen sind wir aber komplett allein, was doch ein wenig unheimlich ist. Nachdem wir die Brücke überquert haben, laufen wir am Felsen einen schmalen Weg entlang in Richtung Wasserfall. Dieser endet kurz darauf und wir stehen vor einem erneuten Flussarm des Wasserfalls. Große und kleine Findlinge liegen überall herum und bieten die Möglichkeit, weiter nach vorn zum Wasserfall zu gelangen. Ist das wirklich der einzige Weg dorthin? Offensichtlich ist hier ein bisschen Wagemut gefragt. Wir suchen uns also unseren Weg über den Fluß. Das ist nicht so einfach, denn Abstände und Größe der Steine variieren stark. Außerdem sind manche Steine nass und dadurch rutschig. Das Rumgespringe macht sich dann aber mehr als bezahlt. Der Wasserfall ist gigantisch, eindeutig der beste, den wir heute gesehen haben. Wir wundern uns allerdings, dass der Zugangsweg nicht besser gesichert ist, bzw. ausgebaut. Wir vermuten, dass der Sekumpul noch nicht ganz so erschlossen ist wie die anderen Wasserfälle. Vielleicht ist es aber auch eine gute Möglichkeit, den Touristen einen Guide aufzuschwatzen.
    Wir klettern noch ein wenig auf den großen Steinen herum, machen Fotos und treten schließlich den Rückweg an. Wir haben es zwar genossen, den Sekumpul wirklich ganz für uns allein zu haben, aber im Dunkeln wollen wir in diesem dunklen Tal auch nicht mehr sein. Nach ca. 300 anstrengenden Stufen hinauf sind wir 25min später wieder am Auto. Noch ist es hell, aber der Weg zur neuen Unterkunft wird mit 2h veranschlagt. Keine Chance, dass wir noch bei Tageslicht ankommen.
    Der Weg zieht sich. Wir müssen durch sehr bergiges Gelände. Immer wieder fahren wir kilometerweise nur Serpentinen hinauf. Es wird immer dunkler und die Gegenden immer untouristischer. Zumindest achten wir darauf, dass wir größere Straßen fahren. So ein Geholpere von Schlagloch zu Schlagloch wollen wir nicht mehr haben.
    In einer größeren Stadt entdecken wir schließlich eine Kopie von Kentucky fried chicken, und zwar Jaya fried chicken. Da wir nicht davon ausgehen, in dem Dorf, in dem sich unsere Reishütte befindet, noch etwas zu essen zu bekommen, beschließen wir, auf dem Weg dorthin etwas zu suchen. Und was kann an einer fast food-Kette schon so falsch sein? 😉 Eine ganze Menge, stellte sich gleich darauf raus. Wir bestellten ein menu: Burger, Pommes und Eistee. Das beste waren die Pommes, da kann man auch nicht so viel falsch machen. Aber das "Fleisch" von den Burgen war irgendwelches zusammengepresstes Zeug, mit gerade mal 5mm Höhe.  Fleisch konnte man das zumindest nicht nennen. Dazu war das ganze mit Sambal (typisch scharfe Soße) förmlich getränkt, so dass man nichts mehr schmeckte - war bei der Qualität des Essens vielleicht auch besser so. Der Eistee war mit Süßstoff gepunscht und so süß, dass wir warten mussten, bis die Eiswürfel getauft waren, damit das ganze erträglich schmeckte. Das war wahrscheinlich das schlechteste Essen, dass wir in Indonesien hatten. Und diese fast food-Kette gibt es auf Bali auch noch überall. Wieso?
    Schnell fahren wir weiter und kommen schließlich in dem Dorf an, in dem sich unsere Unterkunft befinden soll. Uns wurde sogar ein Link von Google maps mit den genauen Koordinaten geschickt. Als wir nun davor standen, brannte zwar Licht, aber es war niemand zu sehen. Wie  unsere Reishütte sah das nicht gerade aus. Ich laufe also ein bisschen die Straße hinauf, um dort zu fragen, ob wir richtig sind. Aber auch dort ist niemand zu sehen, stattdessen werde ich von einem Hund böse angeknurrt. Und was nun? Es war inzwischen kurz nach 21uhr. Ich versuche also, den Besitzer der Hütte anzurufen, allerdings hatte ich nur seine WhatsApp Nummer und kein mobiles Internet. Also ging das auch nicht.
    Nach fast 15 Minuten ratlosem Herumgeirre bin ich schließlich auf das Grundstück gegangen. Gott sei Dank kam eine alte Frau heraus, die mich bemerkt hatte. Die fragte ich nach der Hütte. Sie konnte damit tatsächlich etwas anfangen, denn sie rief nach Dek, meinem airbnb-Kontakt. Wir waren offenbar doch richtig. Es dauerte allerdings ein bisschen bis Dek schließlich erschien, denn er hatte schon geschlafen. Um 21Uhr? Er hatte wohl versucht, mich über WhatsApp anzurufen - ohne Erfolg. Ich hatte ihm zwar mitgeteilt, dass ich kein mobiles Internet habe und WhatsApp nicht funktionieren würde, aber wie wir schon öfter feststellen mussten, kommt man mit Logik in Indonesien nicht immer weiter. 😂
    Völlig verschlafen zeigt er uns schließlich unsere kleine Reisfeldhütte, die tatsächlich mitten in einem Reisfeld seht idyllisch gelegen ist. Die Hütte ist einfach, aber schön eingerichtet. Nachdem wir uns einige Male entschuldigt haben, dass wir Dek aus dem Schlaf gerissen haben, verabschiedet er sich. Diese erste Begegnung war irgendwie komisch, vielleicht wird es morgen entspannter.
    Wir schauen uns noch alles in der Hütte an (da sie klein ist, dauert das nicht allzu lange), schmieden Pläne für den nächsten Tag und gehen auch bald schlafen. Morgen wollen wir in Richtung Vulkan, da sollten wir ausgeschlafen sein. 
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  • Day 21

    Im Paradies angekommen

    August 29, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 24 °C

    Was sich bei unserer späten Ankunft im "Yoga above the clouds" am vorherigen Abend schon andeutete, bestätigte sich am Morgen dann vollends: Wir waren im Paradies angekommen! Die Anlage ist ein Traum, alles ist ordentlich, sauber und gepflegt. Unser Bungalow ist noch recht neu und einfach, aber stilvoll eingerichtet. Das Dach ist mit Stroh abgedeckt und wirkt sowie urig als auch gemütlich. Eine kleine Terrasse lädt zum Verweilen ein, aber das Highlight ist das große, super bequeme Bett, in dem wir so gut schlafen wie lange nicht mehr. Der Blick von unserem Bungalow ist zwar nicht schlecht, aber die Sicht, die sich vom Restaurant bietet, ist nochmal um einiges spektakulärer. Man schaut auf Reisfeldterrassen hinab ins Tal, sieht Palmen und üppiges Grün - der Wahnsinn!
    Wir genießen erstmal ein tolles Frühstück. Wir entscheiden uns für Pancakes (bei uns würde sie als Pfann- oder Eierkuchen durchgehen) mit Obst. Dazu gibt es Tee und frischen Wassermelonensaft. Alles ist sehr gekonnt auf einem Bananenblatt angerichtet, nach der Devise: Das Auge isst mit. Geschmacklich steht es dem Optischen auch in nichts nach, das Essen ist köstlich. Obwohl die Portionen ungewöhnlich groß sind, bestellen wir uns noch selbstgemachtes Brot und Marmelade. Auch hier werden wir nicht enttäuscht. Im "Yoga above the clouds" genießen wir das beste Frühstück auf unserer bisherigen Indonesien-Reise.
    Im Anschluß erkunden wir ein bisschen die Anlage und machen uns außerdem auf den Weg zu einem nahegelegenen Wasserfall, von dem bei airbnb die Rede ist. An einem kleinen, klaren Bach entlang laufen wir stromaufwärts. Der Pfad ist teilweise matschgetränkt und unwegsam. Phillipp schafft es, einem losen Stein zu erwischen und sich von Kopf bis Fuß mit Matsch zu bespritzen. Das ist nicht schön, aber da er sowieso noch in einem der natural Pools springen will, auch nicht weiter schlimm.
    Der Wasserfall ist indes fast völlig zugewachsen, man hört mehr, als man sieht. Dafür entdecken wir einen kleinen Tempel, der in diesem üppigen Grün sehr idyllisch wirkt. Die natural Pools finden wir allerdings erst auf dem Rückweg. Phillipp gönnt sich eine erfrischende Abkühlung, während ich ein paar Erdnüsse knabbere.
    Wieder zurück im Resort beschließen wir, es für heute recht entspannt angehen zu lassen. Wir machen es uns in einer Art Cabana gemütlich, genießen die Aussicht, hören Musik und schreiben an diesem wunderbaren Reiseblog. 😃
    Später bestellen wir uns Fruchtsmoothies und planen unseren weiteren Tag.
    An der Rezeption erfahren wir einige Ausflugsziele in der Umgegend und beschließen, zu einer heißen Quelle zu fahren. Als wir in dem Ort ankommen, suchen wir ein bisschen, finden die Quelle aber nicht. Es gibt keine Schilder und die Informationen der Ortsangehörigen erscheinen widersprüchlich. Stattdessen entdecken wir durch Zufall die Reisfelder von Jatiluwih, die zu den schönsten Reisterrassen von Bali zählen. Wir zahlen das übliche Eintrittsgeld und laufen ein wenig auf den Feldern entlang. Hier gibt es doch tatsächlich ausgewiesene Routen und Wanderwege - das erste Mal, dass wir so etwas in Indonesien sehen. Die Reisterrassen sind wirklich schön und sehr weitläufig angelegt. Man hat eine tolle Sicht ins Tal. Lediglich der nahegelegenen Vulkan Batukaru ist wolkenverhangen und bietet kein lohnenswertes Panorama. Gegen 17.30uhr machen wir uns auf den Rückweg. Da das Frühstück so vielversprechend war, freuen wir uns auf ein tolles Abendessen. Auch hier werden wir nicht enttäuscht. Phillipp entscheidet sich für einen Veggi-Burger mit selbstgemachtem Brot und Pommes. Ich nehme Tofu-Cashew-Curry mit Reis und frischem saisonalen Gemüse. Alles schmeckt wirklich umwerfend und ist ebenfalls so toll angerichtet wie zum Frühstück. Als Nachtisch gibt es selbstgemachtes Mango- und Ananassorbet.
    Nach einem guten Abendessen gehen wir glücklich und zufrieden in unseren Bungalow. Morgen müssen wir diesen tollen Ort leider wieder verlassen. Wir planen den morgigen Tag und legen uns früh schlafen. Bei so einem bequemen Bett freuen wir uns auf den Schlaf. 😊
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  • Day 20

    Final Destination

    August 28, 2017 in Indonesia ⋅ 🌬 22 °C

    Heute geht es zu unserer letzten Station nach Bali, um noch ein wenig zu entspannen. Um 7 Uhr werden wir von einem Fahrer mit seinem Jeep am Hotel abgeholt. Er soll uns ins 1h entfernte Probolinggo bringen. Unser Flug von Surabaya geht zwar erst um 13.30 Uhr, aber hier dauert ja alles immer etwas länger. Von Probolinggo aus fahren ständig Buse nach Surabaya - die sind recht günstig, brauchen dafür aber länger.
    Pünktlich um 7Uhr starten wir am Hotel und gut 1h später kommen wir am Busbahnhof in Probolinggo an. Schon auf dem Weg zum Terminal werden wir erspäht. Ein Indonesier fängt uns ab, um uns direkt eine Fahrt zu verkaufen. Da wir so schnell wie möglich weiter wollen, gehen wir mit ihm und bekommen einen Expressbus angeboten, der uns zwar etwas teuer erscheint, aber OK. Er führt uns zu einem leeren Bus und sagt, der würde gleich abfahren. Das tat er natürlich nicht. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass dieser Bus erst in 10 Minuten fährt, also wollte Sandra noch etwas zum Frühstück besorgen. Plötzlich kommt der Typ angerannt und möchte, dass wir in einen anderen Bus umsteigen, der sofort fährt. Also packen wir alles zusammen und springen noch schnell in den anderen Bus. Dieser Bus ist auch nicht so leer und fährt sofort los. Perfekt! Interessanterweise kaufen alle anderen Pasagiere ihr Ticket im Bus. Für uns interessiert sich der Kassierer gar nicht. Als wir aber mitbekommen, dass wir mal wieder über das Doppelte des normalen Preises bezahlt haben, werden wir sauer. Wir stellen den Kassierer zur Rede, aber keiner versteht uns -  oder will uns verstehen. Ein Passagier erklärt uns, dass es im Vorfeld immer teuerer ist ein Ticket zu lösen. Naja, das kennen wir aus Deutsch anders. Genervt von der erneuten Abzocke fahren wir nun ca. 2,5 Stunden im eiskalten Bus. Auf Nachfrage werden wir aber schon vor der Innenstadt, in der Nähe des Flughafens rausgelassen. Von hier sind es nur 8 km bis zum Terminal. Wie immer werden wir gleich von Taxi-Fahrern belagert. Dieses Mal wollen wir aber erstmal alle Optionen abklären, um nicht wieder übers Ohr gehauen zu werden. Wir besorgen uns etwas Reiseproviant und hören uns - meist schlechte - Taxi-Angebote an. Letztlich fahren wir dann doch mit einem kleinen Bus, der uns anfänglich zu teuer erschien. Aber diesmal bezahlen wir im Bus und auch genausoviel wie alle anderen. Pünktlich 2h vor Abflug erreichen wir den Flughafen. Die nächsten Stunden verbringen wir mit Einchecken, WLAN suchen, etwas essen und Blog schreiben. Wie immer hat auch dieser Flug fast eine Stunde Verspätung.  Großartig! Die Fluggesellschaft, mit der wir fliegen, ist so etwas wie das indonesische Ryanair, was sich in - besonders für Europäer - kaum vertretbarem Platzangebot niederschlägt.
    In Bali angekommen möchten wir im Flughagen auf jeden Fall gleich ein Auto mieten. Unsere drei Unterkünfte auf der Urlaubsinsel sind nämlich überall verteilt und fernab der übliche Touristen-Hochburgen.  Noch angenervt von der teuren Busfahrt probieren wir, möglichst viele Angebote einzuholen. Es stellt sich heraus, dass außerhalb des Flughafens alle Angebote sehr ähnlich sind. Die Autos sind zwar etwas teurer als gedacht, aber wir brauchen keine Kreditkarte zu hinterlegen und bekommen im Schadensfall maximal unsere Kaution von ca. 30€ nicht zurück. Das ist vertretbar. Die ganze Auto-Aktion dauert eine Weile und wir können uns erst gegen 17.30Uhr in das übliches, indonesische Verkehrschaos stürzen. Uns stehen knapp 2h Fahrt bevor, für gerade mal 60 km!
    Nachdem wir 1h mehr stehen als fahren, entschließen wir uns, erstmal etwas zu essen. Wir landen letztlich in einem kleinen manadischen Resturant (Manadon ist eine Stadt auf Sulawesi), welches erst vor wenigen Tagen eröffnet wurde. Alles ist neu und sehr stilvoll eingerichtet. Der Eigentümer ist auch vor Ort und nach dem sehr guten, aber etwas scharfen Essen, kommen wir mit ihm und der Kellnerin ins Gespräch.
    Wir tauschen uns über Bali, die regionale Küche, unsere Reise und Indonesien im Allgemeinen aus. Zudem bekommen wir Wasser und einen traditionellen Nachtisch spendiert. 👍
    Nachdem wir viel zu lang in dem netten Resturant zugebracht haben, fahren wir weiter. Zum Glück ist der Verkehr etwas besser geworden und langsam gewöhne ich mich an das Fahren auf der falschen Seite und die chaotische Fahrweise. Nach 1h plus 30minütiger Irrfahrt erreichen wir unsere gutversteckte Unterkunft. Es ist eine Art Yoga-Resort in ruhiger, traumhafter Lage inmitten der Reisterassen. Als wir gegen 22 Uhr ankommen ist zunächst keiner zu sehen.  Schließlich entdecken wir einen Angestellten, der jedoch keine Ahnung von den Reservierungen hat. Er führt uns eine Hütte - wir hatten aber eigentlich nur ein Zimmer gebucht! Er sagt, dass wir hier schlafen können. Wir sind begeistert von der Hütte, die sehr gepflegt und stilvoll eingerichtet ist. Auch das Bad mit offener Dusche ist toll. Da die Anlage recht weit oben am Berg liegt, ist es etwas frisch. Da aber das Bett schön warm und kuschlig ist, freuen wir uns auf eine Nacht, die sich anfühlt wie im heimischen Bett im kälteren Deutschland.
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  • Day 19

    Staunen - Rumheizen - Genießen

    August 27, 2017 in Indonesia ⋅ ☁️ 12 °C

    Nachdem wir gestern schon am Kraterrand des Bromos waren, wollten wir die ganze Szenerie heute von Ferne betrachten und zwar bei Sonnenaufgang. Am Abend zuvor hatten wir den Weg mit unserem Motorrad schon ausgekundschaftet, daher wussten wir, wieviel Zeit wir in etwa benötigen, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Anders als bei den geführten Jeep-Touren und den Wanderrouten, konnten wir eine Stunde länger schlafen. Um 4Uhr klingelte also der Wecker. Wir packten uns warm ein, indem wir alles wärmende übereinander zogen, was wir dabei hatten und setzen unsere neuen Bromo-Mützem auf. Eine halbe Stunde später saßen wir auf unserem bike und knatterten in Richtung Aussichtspunkt.
    View point 1 lässt sich mit Motorrädern und Jeeps leicht erreichen. Unterwegs haben wir einige Wanderer gesehen, wunderten uns aber, dass uns keine Jeeps überholten. Den Grund dafür sollten wir wenig später erfahren. Denn als wir am View point 1 ankamen, war die ganze Straße mit Jeeps nur so zugepflastert. Auf der Aussichtsplattform tummelten sich unzählig viele Menschen herum, Motorroller standen in mehreren Reihen nebeneinander und Händler verkauften Snacks und Wasser - und das alles im Dunkeln. Hier wollten wir keinesfalls bleiben, denn eine gute Sicht hätten wir hier nicht mehr gehabt. Also liefen wir den Berg weiter nach oben zu View point 2, unser Motorrad ließen wir dort stehen. Mit Taschenlampe, Kamera und Wasser gewappnet ging es steil hinauf. Nach 20min kamen wir völlig außer Atem schließlich beim View point 2 an. Auch hier warteten schon viele Menschen auf den Sonnenaufgang. Lange würde es nicht mehr dauern. Im Osten wurde es schon leicht hell und alles wirkte nicht mehr ganz so duster. Wir kletterten letztendlich noch ein paar Felsen hinauf, in der Hoffnung, weiter oben noch ein gutes Plätzchen zu finden. Wenig später trafen wir auch wieder die 4 Deutschen und den 1 Franzosen, die wir am Vortag beim Abendessen kennenlernten. Da hatten wir alle wohl instinktiv die selbe Idee. Endlich hatten wir einen tollen Platz, an dem wir die Kamera gut positionieren konnten. Höchste Zeit war es auch. Als es allmählich heller wurde, konnte man schließlich die Konturen der drei Vulkane erkennen. Der Blick war atemberaubend. Je höher die Sonne stieg, umso mehr tauchte sie den Bromo und dem Bartok in ein rötliches Licht. Das frühe Aufstehen hat sich hier mehr als bezahlt gemacht.
    45min und gefühlte 1000 Bilder später traten wir den Rückweg an. Jetzt wollten wir erstmal frühstücken. Mit den 5 Anderen verabredeten wir uns in dem Lokal, in dem wir schon am Vorabend gegessen hatten. Wir waren mit unserem Motorrad natürlich viel schneller wieder unten, die Anderen mussten den doch recht weiten Weg laufen. Als sie schließlich im Lokal ankamen, waren wir so gut wie fertig. Wir haben trotzdem noch etwas miteinander gequatscht und Anekdoten über Indonesien ausgetauscht. Als wir hinüber zum Bromo schauten, bestätigte sich, was wir vorher in mehreren Blogs gelesen hatten: unzählige Jeeps tummelten sich am Fuße des Bromos, während die Touristen an der Treppe Schlange standen, um zum Kraterrand zu kommen. Einmal mehr waren wir alle froh, am Nachmittag des Vortags schon auf dem Bromo gewesen zu sein.
    Nachdem wir uns von den 5 Anderen verabschiedeten, machten wir uns mit unserem Gefährt auf in den Nationalpark. Wir wollten die Gegend ein wenig erkunden, denn der Nationalpark umfasst nicht nur dir Caldera und äußeren Kraterrands des ursprünglichen Vulkans, sondern auch den noch höheren Semeru. Den zu erklimmen war allerdings keine Option, da es 9-10 Stunden dauern würde. Wir wollten aber zumindest ein wenig in die Nähe des Fußes fahren. Unser Ziel war der Ort Ranu Pani, der sich mitten im Nationalpark befindet und als Ausgangspunkt für Wanderungen zum Semeru gilt. Um nach Ranu Pani zu gelangen, mussten wir aber erstmal durch das sogenannte Sandmeer.
    Rund um den Bromo erstreckt sich nämlich eine wahre Mondlandschaft aus Vulkansand. Mit dem normalen Pkw ist der Weg bzw. die Straße nicht zu befahren. Lediglich mit Jeeps und Trucks kann man durch das sandige Tal fahren. Mit unserem Motocross bike ging das aber natürlich auch. Die Szenerie ist einfach umwerfend schön. Mit dem Motorrad kommen wir recht schnell voran, auch wenn es gar nicht leicht ist, die Maschine durch den unebenen Sand zu manövrieren. Schließlich fahren wir nach oben und kommen auf dem äußeren Kraterrand an. Auf dem Kamm entlangfahrend steuern wir Ranu Pani an. Dort gibt es zwei kleine Seen zu bewundern, allerdings sind die nicht so spannend. Unseren Plan, näher an den Semeru heranzukommen, verwerfen wir schnell, zu anstrengend und zu zeitraubend wäre das Unterfangen. Außerdem sieht man den Semeru von dort auch schon recht gut. Wir entschließen uns also zurückzukehren und stattdessen noch ein bisschen die Strecke Richtung Malang zu fahren (die Straße, die unser Fahrer am Vortag als zu extrem bezeichnet hat). Der Weg führt uns vorbei an kunstvoll angelegten Gemüsebeeten, die schräg den Hang hinunter laufen. Die hier lebenden Tenggeressen verstehen ihr Handwerk.
    Die Straße führt uns schließlich immer weiter nach unten und wir werden langsam etwas unruhig, schließlich müssen wir später alles wieder hinauffahren. Wenig später entdecken wir einen Parkplatz und eine Menschenansammlung. Wir erfahren, dass es dort in 1km Entfernung einen Wasserfall geben soll. Wir bezahlen das Eintrittsgeld und machen uns auf den Fussweg nach unten. Der Wasserfall ist wirklich lohnenswert. Wir nähern uns dem Wasser soweit es geht und werden dafür mit einer ordentlichen Sprühregendusche belohnt. Kalt ist es in dieser Gegend zwar nicht, aber der Bromo und unsere Unterkunft liegen um einiges höher und da kann es schon kühler werden. Wir hoffen, dass der Fahrtwind uns nicht allzu sehr auskühlt und unsere Haare und Kleidung wieder trocknet.
    Wieder am Motorrad angekommen, beschließen wir zurückzufahren. Zu weit sind wir hinab gefahren und einen anderen Weg zurück zur Unterkunft gibt es nicht. Den Berg sind wir schneller wieder oben als erwartet. Unterwegs legen wir eine kleine Erdnuss-Knabber-Pause ein und fahren schließlich zurück durch das Sandmeer. Nach einem kurzen Wanderversuch, der im wahrsten Sinne des Wortes im Sande verläuft, fahren wir zurück zum Bromo, machen noch einige Fotos von der Landschaft und den Vulkanen und verlassen den Nationalpark wieder. Von Weitem sehen wir uns noch den Sonnenuntergang an und verabschieden uns schließlich schweren Herzens vom Bromo, der uns so fasziniert hat. Gern wären wir noch einmal zum Kraterrand gelaufen, aber um 17uhr müssen wir das Motorrad zurückbringen und wir sind sowieso schon spät dran.
    Nachdem wir noch ein paar Infos zu unserer Fahrt nach surabaya am Folgetag eingeholt hatten, brachten wir das Motorrad zurück.
    Nun mussten wir dringend duschen. Alle Sachen hatten eine ordentliche Ladung Sand abbekommen. Mund und Nase konnten wir mit Einweg-Atemmasken schützen (wir haben trotzdem ständig auf Sand gekaut), aber auch Haare und Gesicht waren von einer fetten Sandschicht  bedeckt. Frisch gesäubert (Phillipp hatte zum Schluß leider nur noch kaltes Wasser abbekommen) gingen wir zum hoteleigenen Restaurant. Dort speisten wir gut und gingen anschließend zurück zu unserer Unterkunft. Am nächsten Morgen sollte es um 7Uhr zuerst mit einem privaten Fahrer nach Probolinggo gehen (die öffentlichen Kleinbusse fuhren leider zu spät) und danach mit dem Bus nach Surabaya. Nach Packen war uns an den Abend nicht mehr. Total müde gingen wir früh schlafen, denn um 6 Uhr würde schon wieder der Wecker klingeln.
    Der Bromo war bisher das absolute Highlight unseres Urlaubs. Die Landschaft ist atemberaubend schön und der Vulkan verschlägt einem schier die Sprache. Wir waren außerdem froh, den Vulkan und die Gegend auf eigene Faust erkundet zu haben. Wir haben nicht nur Geld gespart, sondern mussten tolle Momente nicht mit vielen anderen Touristen teilen.
    Fazit: Der Bromo ist ein absolutes Muss!
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  • Day 18

    Einfach KRASS...

    August 26, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 32 °C

    9 Uhr: Nach etwa sechs Stunden Schlaf im gemütlichen Hotelbett klingelt der Wecker. Wir haben uns für 9.30 mit den Spaniern zum Frühstück verabredet. Unser Plan sieht vor, so schnell wie möglich weiter zum Bromo zu fahren. Denn dort wird es gegen 17.30Uhr dunkel. Dann kann man besonders am Vulkan nicht mehr viel machen. Wir hoffen, die Spanier ziehen mit und wir können mit ihnen mitfahren. Erstmal stellen wir fest, dass wir das Frühstück doch extra bezahlen müssen - Mist. Kurz nach uns kommt nur er, um sich einen Kaffee zu holen. Er macht nicht den Eindruck, als hätten sie den Plan schnell weiterzufahren. Ihr Problem ist, dass wegen der Verspätung beim Flug ihnen ihre Unterkunft abgesagt hat und er jetzt etwas neues suchen muss. Leider ist in unmittelbarer Nähe zum Vulkan nicht mehr viel übers Internet verfügbar. Vor Ort sieht es bestimmt besser aus, aber das ist ihn zu unsicher. Als er sich nach 30 Minuten mit den Worten verabschiedet, dass er sich nochmal hinlegen will, wussten wir, dass wir uns selber etwas organisieren müssen. Echt doof! Es wäre perfekt gewesen, mit den beiden mitzufahren. Egal, wir checken an der Rezeption, wie wir am besten zum Vulkan kommen. Bus, Minibus, fährt irgendwas zeitnah zum Bromo? Die Frau sagt, wir brauchen einen Jeep für 1.500.000 Rupien (ca. 100€), um die Strecke fahren zu können. Wieso? Bei Google ist es als normale Route angegeben. Nach etwas Hin und Her stellt sich raus, dass kein Bus direkt fährt. Der kürzeste Weg ist nur mit dem Jeep möglich, denn wir sind auf der falschen Seite des Vulkans. Wären wir am Abend nach Probolinggo im Osten gefahren, würden wir ohne Probleme hoch zum Vulkan kommen. Ach Mist, aber woher sollten wir das wissen? Die Frau an der Rezeption telefoniert etwas herum und bietet uns ein Taxi für 650 000 Rupien an. Nicht günstig, aber OK. Wann kann es losgehen? Vielleicht in 30 Minuten, vielleicht aber erst um 13 Uhr (es war gerade kurz vor 10.30Uhr). Wir entschließen uns, erstmal alles zu packen und uns dann eventuell selber ein Taxi zu suchen. Nach dem Packen mache ich mich also auf den Weg. Als ich aus dem Hotel gehe, kommt mir unser Fahrer aber schon entgegen - das ging aber schnell. Also Sachen holen, auschecken und los. Nach kurzer Fahrt frage ich den Fahrer, wie lang wir fahren. Er sagt 3,5h. Was? Google sagt, dass wir nur 2h brauchen. Er meint wiederum, dass wir die vorgeschlagene Strecke nicht fahren können, da die Straße "zu extrem" ist. Fantastisch! Also müssen wir einmal von Westen nach Norden, um den Vulkan herrum und dann hoch ins Bergland. Der Weg raus aus Malang wird schon zur Qual, da der Verkehr mal wieder kollabierte und man eigentlich nicht vorwärts kommt. Ich bin mega genervt. Wir verschwenden das kostbare Tageslicht im Auto, statt auf dem Vulkan sein zu können. Wären wir doch nur gestern Nacht in die andere Stadt gefahren. Der Fahrer merkt, dass ich genervt bin und die Stimmung etwas angespannt ist. Das bringt ihn dazu, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu beeilen. Allerdings nützt das im Stau nicht viel. Wir fahren also einen Großteil der Strecke zurück und können nach über 2,5h Fahrt endlich auf die Straße zum Bromo einbiegen. Er sagt: "Noch 25 km". Sandra ist erleichtert, es ist ja nicht mehr weit. Aber für die 25km veranschlagt Google etwas über 1h. So ist das halt hier... Langsam werden die Straßen auch immer schlechter, dafür wird die Umgebung immer eindrucksvoller je weiter wir den Berg hochfahren. Wir sind begeistert und hoffen, den Vulkan heute noch anschauen zu können.  Geplante Ankunftszeit in unserer Unterkunft: 15 Uhr. Allerdings ist diese ca. 3km vom Vulkan entfernt. Nachdem wir unser Hotel übersehen haben und einmal fast bis zum Vulkan gefahren sind, geht es den Berg wieder runter. Das werden drei lange Kilometer. Am Hotel angekommen noch schnell das mittlerweile obligatorische Foto mit dem Fahrer machen, einchecken und nach einem Roller fragen. Roller? Nein, sowas haben sie nicht und sie weiß auch nicht, ob sowas hier vermietet wird. Stattdessen möchte sie uns die Touri-Sunrise Jeep Tour für 450.000 pro Person andrehen. Wir machen ihr klar, dass wir kein Interesse an einer solchen Tour haben und stattdessen lieber selbständig unterwegs sein möchten.  Schnell noch das einfach aber schöne Zimmer etwas außerhalb, an einem Berghang gelegene Zimmer beziehen und dann los. Auf dem Rückweg nochmal schnell Internet im Foyer abcheken und probieren, die Spanier zu uns zu lotsen. Denn dann hätten wir die perfekte Rückfahrt zum Flughafen. Ich schreibe ihnen kurz, Sandra geht schon mal vor. Als ich nachkomme, hat sie bereits nach wenigen Metern jemanden gefunden, der uns seinen Roller für teuer Geld anbietet oder, für etwas mehr, eine richtige Motocross-Maschine. Sandra fragt mich, ob ich mir das zutraue. Es ist halt keine Automatik-Schaltung wie bei den Rollern und das Teil hat auch ordentlich Power. Natürlich will ich die Motocross Maschine haben!!! 😆 Er erklärt mir mehr schlecht als recht, wie die Schaltung funktioniert und dann soll ich mal ein Runde drehen. Der erste Versuch misslingt, der zweite auch. Mit viel Respekt fahre ich allein eine Runde auf der höllisch lauten Maschine. Mit dem Schalten und Berganfahrten habe ich anfänglich so meine Probleme, aber das wird schon schief gehen. 😉 Mit Sandra als Passagier geht es dann die teilweise steilen Straßen hinauf - nicht mehr ganz so souverän, aber irgendwie schaffen wir es. Vor dem Nationalpark, in dem sich der Bromo befindet, müssen wir mal wieder das 10-fache an Eintritt zahlen und fahren vor zum äußeren Kraterrand des ursprünglichen Vulkans, von dem aus man den ca. 2km entfernten Bromo sieht. Er gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane in Indonesien, was auch die Rauchschwaden über dem Schlot erklärt.
    Die Abfahrt in die Caldera, dem Abschnitt zwischen äußeren Kraterrand und Vulkan, ist sehr steil und die Straße ist übersät von Schlaglöchern. Unten angekommen offenbart sich eine unwirklich scheinende, dunkelsandige Landschaft, das sogenannte Sandmeer. Man könnte meinen, in der Wüste zu sein, wären da nicht die saftig grünen Hänge des äußeren Kraterrands, den wir soeben hinunter gefahren sind. Hier müssen wir uns für die Fahrt durch den sehr feinen Sand vorbereiten. Leider haben wir unseren Mundschutz vergessen, also müssen andere Kleidungsstück herhalten. Vermummt wie ein Bankräuber suchen wir uns einen Weg durch die Sandlandschaft. Nach kurzer aber abenteuerlicher Fahrt parken wir unser Bike vor einer kleinen Schlucht. Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Wir laufen ca. 15 Minuten bergauf zu einer Treppe, die hoch zum Kraterrand des Bromos führt. Schon beim  Abstellen des Motorrads hörten wir ein Geräusch, wie das eines Flugzeugtriebwerk.  Mit jeder Stufe, die wir hochgingen, wurde das Geräusch lauter. Oben angekommen verschlägt es uns den Atem. So etwas haben wir noch nie erlebt. Man schaut in ein tiefes dunkles Loch, aus dem weißer, nach Schwefel stinkender Rauch aufsteigt. Außerdem ist es so laut, als würde man neben einem Kampfjet stehen. Das ist so krass... Wir wussten beide nicht, was uns erwartet, aber darauf waren wir nicht vorbereitet. Wir brauchten ein Moment, um uns wieder zu sammeln. Nach dem kurzen Schock setzte die Faszination ein. Wir laufen ein wenig auf dem Kraterrand entlang und warten auf den Sonnenuntergang. Es sind nur noch wenige andere Leute hier. Ein Stück weiter entdecken wir eine Art Schrein, vor dem ein dünner, kleiner Mann in ein Tuch gehüllt sitzt. Er hat Blumen, Räucherstäbchen und kleine Hünchen bei sich. Wir vermuten, dass es eine Art Mahnwache ist und dass er die ganze Nacht dort oben sitzt und Opfer darbringt, um den Vulkan zu besänftigen. Nach dem Sonnenuntergang wurde es recht schnell kalt. Fasziniert von dem Ort traten wir den Rückweg an. Wie immer boten uns Einheimische an, uns zurück zu fahren. Aber als ich mich auf die Motocross-Maschine setzte, staunten sie nicht schlecht. Einen solchen Anblick waren sie nicht gewohnt. In der Dunkelheit gestaltete sich der Rückweg noch schwieriger als der Hinweg. Wo fahren wir eigentlich lang? Wo ist der Weg raus aus der Caldera?
    Wir orientierten uns an den anderen Lichtern, die noch unterwegs sind. Die Wege waren allerdings nicht für unsere Maschine gemacht, sondern eher für Fußgänger und Wanderer. Irgendwie schaffen wir es allerdings zurück und fahren den äußeren Kraterrand hinauf. Oben angekommen sehen wir viele Lichter, die noch im Sandmeer unterwegs sind und können die Straße erahnen. Uns ist langsam echt kalt, also suchen wir uns ein Lokal und bestellen zum ersten Mal heißen Tee. Wir bestellen etwas essen und lesen einige Blogs, die uns Aufschluss geben sollen über unsere geplante Sonnenaufgangstour am morgigen Tag. Vor allen müssen wir den Weg zu den view points finden. Wir treffen schließlich auch eine Gruppe von Deutschen, die zur selben Zeit auf dem Bromo waren wie wir. Wir tauschen uns kurz bezüglich unserer Pläne für den Sonnenaufgang aus sowie über den Preis, den sie für ihre Bromo-Wollmütze bezahlt habe. Als wir das Restaurant verlaßen, werden wir natürlich auch von einem Mützen-Verkäufer abgefangen und feilschen um den Preis. Er wollte 50 000 für eine. Wir darauf: 40 000 für zwei. Als wir ihm sagten, dass wir Deutsche sind, fing er an zu lachen und sagt, dass er das doch heute schon mal hatte. Wir machen uns einen Spaß daraus und bezahlen ihm letztlich 45 000 für zwei Mützen. Jetzt noch kurz den Weg für den Sonnenaufgang abfahren und dann ab ins Hotel. Gegen 23 Uhr legten wir uns schließlich schlafen, um 4 Uhr sollte ja schon der Wecker klingeln.
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  • Day 17

    Was für ein Tag!

    August 25, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach zwei vollgepackten Tage sollte es heute etwas ruhiger werden. Heut Abend wollen wir weiter nach Surabaya fliegen und, nach Möglichkeit, noch bis nach Comoro Lawang kommen, den nächstgelegenen Ort am Vulkan Bromo.
    Den Vormittag gingen wir ganz entspannt an, frühstückten und packten zusammen. Gegen 11 deponierten wir dann unser Gepäck im Sercurity-Häuschen und machten uns auf den Weg in die City, um ein paar Sachen einzukaufen. Eigentlich wollten wir zwei Roller anhalten, die uns in die Stadt bringen sollten, aber wir mussten feststellen, dass die Fahrer nicht auf uns regierten. Ungewohnt... Sonst können wir uns vor Angeboten ja kaum retten. Wir laufen also ein Stück auf der großen Straße entlang und sehen ein paar Roller-Jungs, die gerade Pause machen. Wir fragen, ob sie uns in die Stadt fahren. Natürlich wollen sie. Aber der Preis, den sie dafür verlangen, ist unverschämt. Einer sagt zunächst 60.000, dann sprechen sie sich ab und auf einmal sind es 100.000 für jeden von uns. Wir sagen, dass wir das lächerlich finden und nach kurzer, sinnloser Diskussion gehen wir weiter. Nach 5 Minuten hält plötzlich ein Auto neben uns an. Eine junge Frau steigt aus und fragt uns, wohin wir möchten. Sie bietet uns an, ein Go jek-Taxi für uns zu rufen und erklärt uns, dass wir über eine App die Fahrt buchen müssen, denn sonst verlagen die Fahrer unverschämte Preise. Sie klärt alles ab und nach 10 Minuten sitzen wir in einem kühlen Taxi, das uns zusammen 30.000 kostet. Das sind also die echten Preise hier. Der Taxifahrer erlaubt sich dann doch einen Spaß, indem er uns an einem Platz rauslässt, der dem sehr ähnlich sieht, zu dem wir eigentlich wollen. Von hier aus laufen wir nochmal 15 Minuten, bis wir da sind, wo wir hin wollen. Manchmal kotzen uns die Indonesier hier ganz schön an... 😡
    In der Einkaufsstraße angekommen, machen wir unsere Besorgungen und schlagen zur Abwechslung auch mal ein paar Schnäppchen - denken wir zumindest. Nach der Einkaufstour gehen wir noch einen Happen im Raminten essen und lassen uns diesmal über WhatsApp von unserer Unterkunft ein Go jek-Taxi rufen, um unser Gepäck abzuholen und uns anschließend zum Flughafen bringenzulassen. Das klappt wunderbar und ist auch recht günstig. Am Flughafen angekommen stellen wir fest, dass unsere Abflugszeit um 15min verschoben wurde. Ist ja nichts neues. Da wir aber nach dem Flug noch ein Auto mieten möchten, um die ca. 3 Stunden zum Vulkan zu fahren, zählt jede Minute. Als wir auf das Boarding warten, heißt es dann, dass unser Flug 30 Minuten Verspätung hat. Aus den 30 werden 60 und am Ende sind es fast zwei Stunden, die wir später losfliegen. Wir sind genervt und verabschieden uns von unserem Plan, noch heute Abend zum Vulkan zu kommen. Zum Glück haben wir noch keine Unterkunft gebucht und sind somit flexibel. Statt 19.30Uhr kommen wir also erst 21.30Uhr im Surabaya an, unsere Flugzeit betrug übrigens nur 45 Minuten. Da wäre der Zug dann warscheinlich doch schneller gewesen. Egal, jetzt heißt es, schnell ein Auto organisieren. Sandra kümmert sich schon mal darum, während ich noch auf unser Gepäck warte. Auf dem Weg nach draußen werde ich, wie gewohnt, von Taxi-Fahrern belagert. Ich sage ihnen, dass ich nicht an einem Taxi interessiert bin sondern stattdessen ein Auto mieten möchte. Ich frage sie, wo das denn möglich wäre. Keiner versteht mich. Alle interessiert nur, wieviel ich für die Strecke zahlen möchte. Irgendwann erklärt mir jemand, dass man am Flughafen keine Autos ohne Fahrer mieten kann. Aber wir könnten uns ja noch Leute suchen, die mit dem Taxi mitfahren, denn dann wird es für alle günstiger. Da werde ich auf ein spanisches Paar aufmerksam, mit dem wir uns zuvor über die Verspätung ausgetauscht habe. Zufällig haben sie genau den gleichen Plan, haben es aber irgendwie hinbekommen, sich im Vorfeld ein Auto zu mieten. Sie sagen, dass sie gerade probieren die Autovermietung zu erreichen und wir dann gern mitfahren können. Perfekt!
    Sandra telefoniert zufällig gerade mit der Autovermietung und findet heraus, dass sich die Station in der 30 Minuten entfernten Innenstadt befindet. Na super. Der Spanier ruft nochmals selbst an und ihm wird das Gleiche gesagt. Allerdings macht sich indes ein Fahrer mit dem Mietauto auf den Weg zum Flughafen. In 40 Minuten soll er da sein. Im Endeffekt warten wir fast 90 Minuten. Während wir mit dem Spaniern warten, stellen wir fest, dass wir heute Abend nicht nur das gleiche Ziel haben sondern auch die nächsten Tage ähnlich geplant sind, und sogar unser Flug nach Bali am Montag ist der gleiche. Verrückt. Vielleicht können wir ja von ihrer Mobilität profitieren und zusammen reißen. Um später nicht umherzuirren, suchen wir nach einer Bleibe für die Nacht. Leider gibt das Internet nicht mehr so viel her und auf gut Glück mitten in der Nacht in das Dorf am Vulkan zu fahren, ist uns zu heikel. Die besten Hotels finden wir in Malang, zwei Stunden vom Flughafen entfernt. Wir finden ein gutes Angebot und buchen zwei Zimmer. Super, wir haben ein Platz zum schlafen.
    Als endlich das Auto da ist, machen wir uns gegen 23:30 Uhr auf den Weg. Der Spanier ist noch nie links und noch nie ein Automatik-Auto gefahren. Die Fahrt ist also etwas abenteuerlich, aber wir nehmen es mit Humor, wenn er statt zu blinken die Scheibenwischer anschaltet. Zum Glück sind die Straßen frei. Nur leider ist das Auto sehr träge und 60 km/h fühlen sich an wie 120! Unterwegs halten wir noch an, um etwas zu essen. Wir können uns über vieles mit den Spaniern austauschen und haben uns viel zu erzählen. So vergeht die Fahrzeit dann doch recht zügig und wir erreichen kurz nach 2 Uhr unser recht nobles Hotel. Übers Internet haben wir die Zimmer sehr günstig bekommen, nur leider ist das Personal mit unserer Reservierung überfordert.  Nach etwas Hin und Her können wir endlich auf unser Zimmer gehen und sind happy, dass wir doch noch so weit gekommen sind. Um 3 Uhr gehen wir schlafen. Was für ein Tag!
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  • Day 16

    Tempel-Tour

    August 24, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute ging es schon früh los. Um 2.30 Uhr, nach gerade mal 4h Schlaf, klingelte der Wecker. Total verschlafen bereiteten wir uns für unseren Tempel-Tag vor. Wir hatten eine Tagestour samt Fahrer gebucht und auf dem Plan standen neben dem bekannten Borobodur noch einige weitere Tempelanlage. Wir starteten allerdings mit dem Highlight: dem Sonnenaufgang auf Borobodur. Um 3.15Uhr holte unser Fahrer Fauzi uns ab und dann hieß es erstmal 1h Fahrt zum Tempel. Wir hatten ein kleines Frühstückspaket bekommen (wieder mit diesen süßen Küchlein), nahmen aber auch die Hälfte von unserem Brot mit, das wir am Vortag im Bumi Langit gekauft hatten.
    Viel zu früh kamen wir am Hotel an, das die sunrise Touren anbietet. Also warteten wir mal wieder. Als wir schließlich zur Tempelanlage gelassen wurden, stiegen wir mit Taschenlampen den Weg nach ganz oben. Dort warteten wir noch fast 30min auf das große Spektalel. Natürlich waren wir nicht die einzigen Tempelbesucher. Bald füllte sich die Anlage, so dass man kaum noch Bilder machen konnte, ohne fremde Leute zu erwischen.
    Langsam wird es heller und alle sind gespannt... Leider ist das Heller-Werden das einzige Ereignis; der Himmel ist so bewölkt, dass von der Sonne nichts zu sehen ist. Hmmm, dafür sind wir so früh aufgestanden? Zumindest der Tempel ist wirklich beeindruckend. Borobodur ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt und gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Der Tempel ist quadratförmig angelegt und hat 8 Etagen, die nach oben hin kleiner werden, es erinnert also ein wenig an eine Pyramide. Auf den oberen Etagen befinden sich Glocken, in denen Buddhastatuen sitzen.
    Wir laufen ein wenig zwischen den unzähligen Touristen herum und stoßen schließlich auf eine Gruppe Buddhisten, die einen Gottesdienst (wie heißt das denn im Buddhismus?) abhalten. Sie singen und meditieren leise und gehen zum Schluß eine Runde um die größte, obere Glocke. Nach den doch eher anstrengenden Gebeten aus den Moscheen wirken die Buddhisten wahrlich beruhigend und friedlich.
    Als wir dann doch ein paar Fotos machen konnten, auf denen nicht ständig fremde Leute zu sehen waren (es ging ja allen dort oben so 😆), gingen wir langsam nach unten. Wir umrundeten den Tempel noch einmal und liefen schließlich zum Ausgang. Unser Fahrer Fauzi hatte gesagt, wir hätten bis 7Uhr Zeit. Gern wären wir noch länger in Borobodur geblieben, aber das Tagesprogramm schien ja recht voll zu sein.
    Unser nächstes Ziel war die Gereja Ayam, die sogenannte Chicken church, also Hünhchen Kirche. Der Name beschreibt es ganz gut, denn diese Kirche sieht wirklich aus wie ein Huhn - obwohl das Gebäude eigentlich eine Taube sein soll. Ein Mr. Daniel hatte in den 80er Jahren die Vision, an dem Ort eine Kirche zu bauen, also tat er das auch. Die Gereja Ayam ist ein Ort des Gebetes für alle Nationen und Religionen. Wir wundern uns nur, warum man dazu Eintritt bezahlen muss... In der Kirche selbst kann man herumlaufen, in den Keller die Gebetsräume ansehen und auf den Kopf und in den Schnabel des Hünhchens (oder Taube) steigen. Das Ganze ist sehr schmucklos und unspektakulär. Wir finden diesen Ort eher albern, aber gut, eine Kirche in Form eines Federviehs ist zumindest einzigartig. Bevor wir weiterziehen gibt es noch eine Portion frittierte Maniokwurzel - schmeckt ein bisschen nach Kartoffel, sehr lecker.
    Als nächstes halten wir bei einem Geschäft für Luwak-Kaffee an. Den Kaffee kannten wir ja schon von Sumatra, aber in diesem Geschäft kann man nicht nur Kaffee kaufen sondern auch die Luwaks (Zibet) sehen und streicheln, denen der schmackhafte Kaffee zu verdanken ist. Die Tiere erinnern am ehesten an Waschbären oder Opposums - schon irgendwie putzig, wenn auch nicht gerade schön zu nennen. Zum Schluss dürfen wir Ben, das zahmste von ihnen, mit Banane füttern. Gierig matscht das Tierchen die Banane zu Brei. 😂
    Weiter geht's zum nächsten Programmpunkt, dem Mendut Tempel. Beeindruckend ist auch dieser Tempel, wenn auch bei weitem nicht so groß. Wir laufen ein bisschen herum, aber ohne Erklärung ist man mit der Besichtigung schnell fertig.
    Wir fahren schließlich weiter zum nächsten Tempel, für den wir fast 1 1/2h unterwegs sind - Zeit, um noch ein bisschen zu schlafen. Beide sind wir total müde und erschlagen. Die drückende Hitze tut ihr übriges.
    Schließlich kommen wir beim Plaosan Tempel an, der eigentlich aus drei verschiedenen Tempeln besteht und sowie buddhistischen als auch hinduistischen Gottheiten gewidmet ist. Ein eifriger Angestellter versucht, uns ein bisschen was zu erklären, allerdings verstehen wir nur Men und women, der Rest ist auf indonesisch. Hinzukommend macht er allerhand Spaß-Fotos von uns (mit unseren Handys): wir halten die Tempelspitze, haben Glocken auf dem Kopf, usw. Das Fotografiere und Gepose nimmt fast kein Ende. Der Typ ist ideenreich und wir sind allmählich genervt. Irgendwann drücken wir ihm einen Geldschein in die Hand und er verschwindet.
    Als nächstes führt uns unser Weg zum Prambanan Tempel, neben Borobodur einer der größten und sehenswertesten Tempel in Yogyakarta. Leider war unsere Tour insgesamt so teuer, dass wir etwas streichen mussten und das war leider Prambanan (der Eintritt hierfür war auch nicht grad wenig). Von weitem können wir zumindest Fotos machen - zugegeben, nur ein schwacher Trost.
    Nachdem wir heute schon eine Menge gesehen haben, legen wir erstmal eine kleine Pause ein und  beschließen, zu Mittag zu essen. Fauzi führt uns in ein günstiges Restaurant mit live-Musik. Hier gibt es eigentlich nur ein Gericht: Gudeg. Gudeg kommt ursprünglich aus Yogyakarta und schmeckt auch nur dort so richtig gut, wird uns gesagt. Die dunkelbraune Matschepampe und das braune, ovale Etwas darauf schrecken uns zunächst ab. Aber da wir wissen, dass es aus den jungen Früchten der Jack fruit besteht (also keine Tierinnereien), probieren wir mutig. Es ist wirklich lecker! Es schmeckt süßlich und erinnert im Entferntesten an Rotkraut. Gegessen wird es mit Reis und Ei (das ist das ovale Ding). Damit Gudeg die typische braune Farbe bekommt, wird es drei Tage lang gekocht. Das Ei offenbar auch, denn es ist steinhart und innen blau (Osterei eben).
    Nach dem überraschend gutem Mittagessen geht es weiter zu Tebing Breksi. Warum das in der Tour enthalten war, ist uns nicht ganz klar, denn es ist eigentlich nur eine Art Steinbruch. Es ist nicht sonderlich beeindruckend, wird aber trotzdem als touristische Attraktionen verkauft. Fauzi sagt uns recht schnell: " I don't like this place." (Ich mag den Ort nicht.) Dem schließen wir uns an und machen uns auf den Weg zum letzten Tempel auf der Liste, dem Ijo Tempel. Dieser Tempel besticht vor allem durch seine Lage, denn man hat eine tolle Aussicht. Geplant war, dort den Sonnenuntergang zu erleben. Allerdings ist es erst 15uhr und wir haben keine Lust, über zwei Stunden zu warten - so spannend ist der Tempel dann doch nicht.
    Wir überlegen also, was wir noch unternehmen können und beschließen, zum Fuße des Merapi Vulkans zu fahren, einer der gefährlichsten Vulkane in Indonesien. Laut Fauzi reicht die Zeit noch aus, um etwas zu trinken und ein bisschen zu laufen.
    Dort angekommen suchen wir zunächst eine Stelle, von der man den Vulkan gut sieht. In der sogenannten lost World kann man die Lavawege mit Jeeps abfahren, ansonsten ist für indonesische Verhältnisse dort wenig los. Der Merapi hat zu viele Menschen in den tot gerissen, deswegen wohnt so nahe am Vulkan niemand mehr. Man hört nur das Brummen der Jeeps und sieht Lastwagen, die die Lavaerde als Düngemittel abtransportieren.
    Wir laufen ein Stück nach oben, um den Merapi zu bewundern, aber der Berg ist in Wolken gehüllt. Man sieht leider nichts. Wir warten 15min, doch die Wolkendecke will nicht aufreißen. Ein wenig frustriert treten wir den Rückweg zum Auto an, im Dunkeln wollen wir hier wirklich nicht rumlaufen. Als wir zurück zum Parkplatz kommen, ist Fauzi samt Auto und unserer Rucksäcke weg. Großartig! Und jetzt? Zum Glück haben wir seine Nummer, aber leider kein Internet (hier funktioniert alles nur mit WhatsApp). Wir schreiben ihm schließlich eine SMS und warten...
    Nach 10min kommt er angefahren. Er dachte, wir haben uns verlaufen und wollte uns suchen. Wirklich sehr aufmerksam. 😊
    Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Joglo House. Als wir ankommen, treffen wir Okta mit zwei Neuankömmlingen. Sie besprechen, was sie in den nächsten Tagen unternehmen wollen. Unsere neuen Mitbewohner sind zwei Schweizerinnen aus Bern (ihre Namen haben wir leider vergessen). Zusammen gehen wir zum Abendessen in ein Restaurant in der Nähe, das uns Okta empfohlen hat. Wir sprechen über unsere bisherigen Erfahrungen, tauschen Erlebnisse aus und genießen ein passables Essen (nicht herausragend, aber auch nicht schlecht). Da indonesische Portionen generell klein sind, machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach einem Nachtisch, und zwar nach einem bestimmten, nach Martabak. Als wir unsere dreistündige Roller-Odyssee in Bukittinggi hatten, war es Martabak, das uns der Hausherr um 22uhr am Abend noch brachte. Seitdem waren wir auf der Suche danach, konnten aber kein Lokal oder Stand finden, wo es verkauft wird. Dass es Martabak in unsere Nachbarschaft gibt, hatten wir am Vorabend schon gesehen. Nun mussten wir den Stand finden. Nach einem kurzen Fussweg erspähten wir endlich einen kleinen Wagen, auf dem groß MARTABAK prangte. Gemeinsam genießen wir den süßen Kuchen in unserem Joglo House. Inzwischen ist es fast 23Uhr und wir sind total erschlagen von dem vollen, aber eindrucksvollen Tag - und davon, dass wir schon um 2.30uhr aufgestanden sind. Wir verabschieden uns von den zwei netten Schweizerinnen und gehen schlafen.
    Obwohl wir die Tempel-Tour sehr genossen haben und uns um nichts kümmern mussten, bereuen wir es, die Tempel nicht auf eigene Faust besucht zu haben. Wir hätten einiges an Geld gespart und wären flexibler gewesen. So haben wir viel für Fauzi (der aber auch wirklich nett war), das Auto und den Service bezahlt - und mussten Prambanan streichen. Und einmal mehr stellen wir fest, dass man in Indonesien keine geführten Touren braucht. Man kann hier locker alles allein machen. Das Land ist nicht gefährlich, die Leute sind nett und hilfsbereit, und man teilt schöne Momente nicht mit tausend anderen Touristen - wie wir am Morgen in Borobodur.
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  • Day 15

    Kulinarisches Indonesien

    August 23, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 34 °C

    Für den heutigen Tag hatten wir einen detaillierten Plan von Okta bekommen, sogar genau Uhrzeiten und Restaurantvorschläge hatte sie angegeben. Da wir auf eigene Faust unterwegs waren, stand es uns natürlich frei, ob wir uns an den Plan halten, aber da wir keine Alternativen hatten, begannen wir einfach mal mit dem ersten Programmpunkt: Frühstück! 😂
    Der Essensbereich versprach ja wirklich einiges, deswegen freuten wir uns auf ein üppiges Frühstücksbuffet. Die Realität war dann jedoch etwas ernüchternd. Wir bekamen lediglich einen Teller mit einer kleinen Auswahl an süßen Küchlein und Tarts, dazu zwei Trinkpäckchen mit Saft. Schlecht geschmeckt hat es zwar nicht, aber leider war es recht wenig und ein bißchen Obst wär auch super gewesen. Aber gut, dann müssen wir unterwegs noch was besorgen.
    Unserem Zeitplan etwas hinterhereilend machten wir uns mit dem Motorroller auf in die Innenstadt. Dort standen zwei Sehenswürdigkeiten auf dem Plan, das Wasserschloss Taman Sari und der Sultanspalast Keraton Ngayogyokarto. Beides hört sich spektakulärer an, als es tatsächlich war. Dennoch war es ganz nett durch die alten Gemäuer des Wasserschlosses zu schlendern und die verschiedenen Gewänder des Sultans und seiner Familie zu bewundern.
    Da wir bei beiden Attraktionen keine geführte Tour anstrebten, hatten wir unser zeitliches Defizite (laut Oktas Plan) bald wieder ausgeglichen und machten uns auf den Weg zum Restaurant Bumi Langit. Neben dem Restaurant gibt es dort Felder und Plantagen, auf denen eigenes Obst und Gemüse angebaut wird, sowie Platz für Tierhaltung. Alles was dort zubereitet wird, ist bio und wird von den eigenen Zutaten zubereitet. Vor zwei Monaten war Obama dort zu Besuch. Da schauen wir doch gern mal vorbei.
    Nach einer halben Stunde Fahrt mit dem Roller kommen wir an und werden nicht enttäuscht. Das Restaurant kann nicht nur mit tollem Essen überzeugen sondern auch mit einem schönen Ambiente. Zu drei Seiten ist es offen und wirkt dadurch sehr luftig. Außerdem ist es höher gelegen, man hat dadurch eine gute Sicht auf die Stadt.
    Das Essen ist dann auch wirklich sehr gut. Es gibt verschiedene Gemüsegerichte- mal balinesisch gewürzt, mal etwas schärfer, mal wieder mild, dazu Tofu und Tempe. Die frisch zubereiteten Säfte sind auch hier super, es gibt Passionsfrucht und Mulberry. Zum Abschluss genehmigen wir uns noch selbstgemachtes Mango- und Schokoladeneis. Lecker! Was für ein super Tip von Okta. Dieses Restaurant hätten wir allein nie gefunden, weil es viel zu weit außerhalb der Stadt liegt. Bevor wir gehen entdecken wir noch selbstgemachtes Brot (es duftet herrlich), Marmelade, Brotaufstriche und andere tolle Sachen. Wir erinnern uns an das heutige Frühstück und entscheiden uns, ein Brot zu kaufen, außerdem jeweils ein Glas Erdnussmus und Mango-Ananas-Marmelade.
    Anschließend geht es weiter den Berg hinauf, in den sogenannten Dschungel. Dschungel wird hier offenbar jede Ansammlung von Bäumen und Pflanzen genannt, denn wir hätten den nächsten Punkt auf unserem Tagesplan wohl eher als Pinienwald bezeichnet. Wir bezahlen ein geringes Eintrittsgeld und laufen in dem wirklich schönen "Dschungel" herum. Man sieht eigentlich nur Stämme, denn die Bäume sind hoch und sämtliche Äste und Nadeln befinden sich in schwindelerregender Höhe. Es gibt außerdem ein paar liebevoll gestaltete Blumenbeete sowie mehrere Aussichtspunkte, die als Baumhäuser angelegt sind. Da klettern wir rauf. Schnell merken wir, dass die Treppen schmal und die Geländer niedrig sind - das hier ist wohl eher auf den zierlicheren Körperbau der Indonesier abgestimmt. Von den Baumhäusern hat man eine tolle Sicht auf das Umland und hinab ins Tal. Nach 1h gemütlichen Schlenderns geht's mit dem Roller weiter den Berg hinauf. Wir entdecken einen zweiten Pinienwald, auch den schauen wir uns an. Er ist dem anderen sehr ähnlich, bietet aber noch einen schöneren Blick ins Tal. Viel Zeit verbringen wir hier nicht mehr, denn Oktas Plan sieht vor, den Sonnenuntergang auf den Becici Hill zu genießen. Nach wenigen Minuten sind wir da und warten auf das große Ereignis. 
    Der Ort ist wirklich schön. Auch hier gibt es kleine Aussichtspunkte und Häuschen, die dazu einladen Fotos zu machen. Viel laufen kann man dort jedoch nicht, also warten wir gemeinsam mit einigen anderen Leute. Wenige später ist es dann soweit. Der Sonnenuntergang ist leider nicht sehr atemberaubend. Die Sonne scheint einfach nur hinter den Wolken zu verschwinden. Nach ein paar Minuten ist alles vorbei, also machen wir uns auf den Weg zurück zum Motorroller. Da man im Dunkeln nicht mehr viel unternehmen kann, ist der letzte Punkt in unserem Programm das Abendessen. Es gibt zwei Vorschläge von Okta. Das eine hat eine romantische Atmosphäre mit Blick ins Umland. Das andere bietet wohl ebenfalls eine tolle Sicht, ist ein bisschen näher und auch günstiger. Da Option zwei genau auf dem Weg zu Option eins liegt, beschließen wir, einfach mal Halt zu machen und dann zu entscheiden, ob wir bleiben oder weiterfahren. Unser Weg führt uns über den Kamm wieder ein bisschen weiter nach unten, bis wir nach 30min bei Option zwei ankommen. Die Aussicht ist wirklich toll, allerdings überzeugt uns die Restaurantauswahl nicht. Alles wirkt sehr einfach und nicht gerade einladend. Man muss dazu sagen, dass die Mehrheit der indonesischen Restaurants in Deutschland wohl als schäbig bezeichnet werden würde. Die Küchen schaut man sich am besten gar nicht an, dann würde man da nichts mehr essen wollen.
    Wir fahren also weiter zu Option eins und werden nicht enttäuscht. Das Abhayagiri ist sehr edel und hat ein tolles Ambiente. Die Aussicht ist nicht ganz so spektakulär wie bei Option zwei davor, aber trotzdem nicht zu verachten. Wir bekommen einen Tisch im Außenbereich zugewiesen und merken schnell, dass wir mit unserer eher sportlichen Garderobe wohl etwas fehl am Platz sind. Aber niemand sagt was und wir werden freundlich behandelt.
    Das Essen ist dann auch wirklich super. Alles ist sehr gekonnt angerichtet und äußerst schmackhaft. Phillipp entscheidet sich für Fisch, ich nehme Hünhchen. Lediglich der Nachtisch ist nicht so überzeugend. Mit Deserts haben es die Indonesier aber generell nicht so.
    Nach einem letzten Blick auf die Lichter der Stadt und den hell erleuchteten Prambanan Tempel geht's zurück zu unserem Joglo house. Am nächsten Morgen müssen wir früh raus, um den Sonnenaufgang am Borobodur Tempel zu bewundern.
    Dieser Tag war besonders kulinarisch gesehen ein echtes Highlight. Wir haben noch nie so gut in Indonesien gegessen wie heute.
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