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- Dag 24
- søndag den 24. april 2016
- ⛅ 16 °C
- Højde: 2.433 m
ChileSan Pedro de Atacama22°54’31” S 68°11’59” W
Brokeback Mountain (PONANZA)
24. april 2016, Chile ⋅ ⛅ 16 °C
Wir begannen den Tag um 8:00 Uhr mit einem kräftigem 'Haudi', denn heute ging es zum Horse- Riding in das Valle del Muerte, 'Das Tal des Todes'. Vorallem Chris und Basti konnten die Vorstellung, endlich richtige Cowboys zu werden, nicht mehr länger für sich behalten. Beide bereiteten sich am Morgen noch ausgiebig darauf vor. Natürlich unterstützten Annabelle und ich die beiden, wo wir nur konnten. Es wurden sich außergewöhnlich schöne Namen der äußerst gefährlichen Kampfpferde ausgedacht, eigene Heldennamen festgeklopft und Optionen, wie die Pferde nun am besten bestiegen und geritten werden könnten, überlegt. Auch der nach dem Ausritt veränderte Gang wurde schon im Vorfeld geübt. Sehr, sehr maskulin.
Im folgendem Abschnitt kann man erraten, um welchen Reiter/ welche Reiterin es sich handelt.
Viel Spaß beim Raten.
1.) Battlecat (Pferd)- He- Man
2.) Rainbow (Pferd)- Lord Porkham
3.) Die Widerspenstige (Pferd)- Shela
4.) Pferdal (Pferd)- Die Stahlhufe
Wir trafen nun um 9:50 Uhr am verabredeten Treffpunkt ein und wurden von einem schnittigen Sheriff/ Pferdeflüsterer abgeholt. Wir lernten unsere Pferde kennen, stiegen auf und ritten ohne Einführung los in die Wüste. Würde schon irgendwie funktionieren. Mein reizendes Pferd war etwas angespannt und erst nach näherem Kennenlernen wirklich bezaubernd. Doch zu Anfang musste es seinen Rang klar machen und trat nach hinten aus, da ihm das hintere Pferd zu nah aufstieg. Hierbei streifte es jedoch auch Annabelles Knöchel. Zum Glück ohne ersichtliche Wunde, jedoch mit einem Schrecken, kämpfte sie sich die nächsten drei Stunden durch. Auch im Trap. Wir genossen die Vielfältigkeit der Wüste (Farben, Dünen, Gesteinsformationen) und fühlten uns sehr frei. Chris und Annabelles Pferde blieben immer ein bißchen hinten, denn sie befolgten die chilenische Gemütlichkeit. Tranquillo! Bastis Schimmel war der Chef und meines hatte wohl zu viel Hafer zum Frühstück bekommen. Es hätte am liebsten alle überholt und man hätte nur noch eine Wüstenstaubwolke vernommen. Wir genossen den aufregenden Galopp durch die Sanddünen und die ruhigen Schritte durch die wundervolle Landschaft. Als wir wieder auf der überschaulichen Ranch ankamen und uns von unseren Pferden verabschiedeten, wusste ich, weshalb mein Pferd am Ende sehr zügig nach Hause wollte. Ich hatte es kaputt gemacht. Aus dem strammen Pferderücken wurde ein nicht zu übersehendes Hohlkreuz. Doch bevor es nun doch noch vor meinen Augen zusammenbrechen konnte, verabschiedeten wir uns endgültig. Unglaubliche Eindrücke mit einem großen Gefühl von Freiheit. Ach, und die Männer haben sich tatsächlich einen neuen Gang zugelegt.
Wir kehrten zurück in die Stadt, um das restliche Wasser für unsere nächste Tour zu kaufen. Als wir wieder in unserer Unterkunft ankamen, uns frisch machten und los wollten, um unsere Tour in das Valle de la Luna noch für den heutigen Abend zu buchen, trauten wir unseren Augen nicht. Es regnete. In der Atakamawüste. Vielleicht nicht viel und ausdauernd, aber es waren deutliche Tropfen wahrzunehmen. Also wieder mal Glück. Wir erleben Regen am trockenstem Ort der Welt. Läuft.
Die Tour machte aufgrund der starken Bewölkung keinen Sinn mehr, somit gingen wir auf einen Aussichtspunkt und beobachteten das wilde Wettertreiben und das Valle de Luna aus der Ferne.
Wie gewohnt verwöhnten wir unsere Kehlen und Gaumen am Abend mit guten Getränken und leckerem Essen.Læs mere
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- Dag 25
- mandag den 25. april 2016 kl. 22.00
- ⛅ 30 °C
- Højde: 4.293 m
BoliviaProvincia Sud Lípez22°12’43” S 67°48’4” W
Frieren in der Wüste
25. april 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 30 °C
Heute ging unsere 3-tägige Tour durch den Salar de Uyuni los. Uns erwarteten vielseitige Landschaften und vor allem große Höhenunterschiede. Um 7:30 Uhr wurden wir in San Pedro de Atacama auf 2500m abgeholt, mit im Gepäck unglaublich viele Liter Wasser (überschlagen mehr als 40 Liter... vielleicht etwas zu viel), denn in der Wüste müssen wir uns selbst mit Getränken versorgen. Jedenfalls wurde uns das so gesagt.
Nach einem kurzen Frühstück angeblich bei der Chefin des Touranbieters und der Ausreise aus Chile, ging es in einem größeren Bus zur Grenze nach Bolivien. Unsere Fahrt führte uns vorbei am Hausvulkan Licancabur von San Pedro, der übrigens fast 6000m hat, bis wir die Grenze auf gut 4500m erreichten. Es war sau kalt und es lag sogar Schnee... in der Wüste. Zum ersten Mal trafen wir auf unseren Fahrer für die nächsten drei Tage: ein junger Bolivianer, der sehr freundlich, lustig und ruhig wirkte, allerdings nur spanisch sprach. Der Lonely Planet hatte uns vor besoffenen Fahrern gewarnt, aber bei unserem Ariel sahen wir keine Probleme. Auch unser Jeep, den wir exklusiv für uns vier gebucht hatten, aber Gepäck von anderen mitnehmen mussten, schien einwandfrei zu sein, während wir bei anderen Gefährten offene Motorhauben und angeschlossene Reifenpumpen sahen.
Unsere ersten zwei Stops führten uns zu den beiden Seen Laguna Blanca und Laguna Verde. Die Seen waren ganz flach und hatten ihre Farbe von allerlei Mineralien. Es war ganz komisch auf einmal Wasser in der Wüste zu sehen, zumal die Seen auch noch größtenteils zugefroren waren.
Bisher hatten wir nur Steinwüste gesehen, jetzt wandelte sie sich in eine Sandwüste mit riesigen Felsen, die berühmte Wüste Dali. Leider waren wir viel zu weit von den Gesteinsformationen entfernt, die eigentlich an die surrealen Formen in den Bildern von Salvador Dali erinnern sollen. Trotzdem waren wir sehr beeindruckt von dieser neuen Art von Wüste auf unsere Tour.
Anschließend wollten wir eigentlich die heiße Quelle Termas de Polques mit unseren Astralkörpern beehren, aber sie stellte sich als winziger Pool mitten auf einer Baustelle heraus, in der viel zu viele Touristen-Körper badeten. Als wir dann noch für das Baño bezahlen sollten, entschieden wir kurzerhand unseren Fahrer mit einem freundlichen “Vamos?“ um Weiterfahrt zu bitten. Wir überschritten den höchsten Punkt der Tour auf einem Pass mit über 5000m Höhe und erreichten vollkommen allein den Geysir Sol de Mañana, da ja alle anderen Touristen noch gemütlich wie die Sardinen badeten. Normalerweise sieht man diesen Geysir 5-6m in die Höhe steigen, aber bei uns wehte so ein starker Wind, dass die stinkenden Ausdünstungen quer über die Wüste fegten. Aber gerade das machte uns umso mehr Spaß und wir tollten ausgelassen zwischen blubbernden Schlammlöchern und rauchenden Dampffontänen. Basti verirrte sich kurzzeitig inmitten der Schlammlöcher, aber mit vereinten Kräften konnten wir ihn aus dem aufgeweichten Boden befreien.
Langsam hatten wir allerdings echt Hunger. Da unser Fahrer nur spanisch sprach, war es leider schwierig ihn nach der Tagesplanung zu fragen. Aber auf einmal kamen wir an einer Ansammlung von Hütten an (wie wir im Lonely Planet nachlesen konnten das Dorf Huayajara auf 4600m) und uns wurde gesagt, dass das unsere Unterkunft für die Nacht sei und wir bald Essen bekommen würden. Wir hatten ja eigentlich eine karge Mahlzeit erwartet, aber plötzlich standen gebratene Würstchen, Kartoffelbrei, frische Gurken und Tomaten sowie Bananen zum Nachtisch vor uns. Wir langten ordentlich zu, besonders bei der dazu gereichten Cola, unsere leichten Anzeichen von Höhenkrankheit waren damit erstmal verflogen.
Ein paar Runden Arschloch später (wie der Name unseres geliebten Kartenspiels ist) brachen wir gegen 16 Uhr zu einer letzten Fahrt für den Tag auf. Die Laguna Colorada begeisterte uns mit blutrotem Wasser, was seine Farbe von Algen und Mineralien hat, durchzogen von blauen Bächen und weißen Salzadern. Ein ganzes Heer von Flamingos nannte diesen See seine Heimat. Angeblich frieren sie sogar mit ihren dünnen Beinchen in der Nacht im See ein, da es hier so unglaublich kalt wird. Trotz unserer warmen Kleidung merkten auch wir die zunehmende Kälte, besonders weil der Wind immer stärker wurde und die Sonne sich dem Horizont näherte.
Also nichts zurück wie zu unserer Steinhütte, wo uns leider aber auch nicht wirklich Wärme erwartete. Der Wind brauste unglaublich um die Hütte, in der nicht geheizt wurde und es laut Basti's Uhr nur 10.2 Grad hatte. Aber die klare Luft über der Wüste und die vereinzelten Wolken bescherten uns nicht nur einen kalten Abend, sondern auch einen spektakulären Sonnenuntergang und einen glitzernden Sternenhimmel. Abgerundet wurde das Ganze durch ein wieder erstaunlich gutes Abendessen mit einer wohltuenden Gemüsesuppe und einer Hähnchen-Hauptspeise. Wo unsere Gastgeber-Familie nur diese ganzen Sachen in the middle of nowhere herbekam und zubereitete?! Recht bald fielen wir dann auch ins Bett oder besser gesagt in unsere geliebten Schlafsäcke, Basti leider mit den ersten Anzeichen von Höhenkrankheit oder Erkältung oder beides. Man weiß es nicht...Læs mere
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- Dag 26
- tirsdag den 26. april 2016
- ☁️ 23 °C
- Højde: 3.662 m
BoliviaChuvica20°35’46” S 67°36’6” W
Kokatee olé
26. april 2016, Bolivia ⋅ ☁️ 23 °C
Die Geschichte dieses Tages beginnt bereits um 0:10, als sich Basti stöhnend zum Bad schleppte. Dies tat er, da er einen akuten Anfall von Höhenkrankheit erlitten hat, der ihn komplett flach legte und ihm die halbe Nacht den Schlaf kostete. Das Ergebnis am Morgen war ein Häufchen Elend mit 2 Armen und 2 Beinen, das es nicht mal zum recht guten Frühstück schaffte. Nicht toll. Auch eilig eingeworfene Medikamente halfen nicht wirklich. Glücklicherweise hatte eine Mitreisende Kokatee dabei, ein altes Hausmittel gegen zahlreiche Beschwerden von A wie akuter Durchfall bis Z wie zermürbende Übelkeit. Dessen Genuss brachte zwar nicht sofort Linderung, aber verschaffte Basti etwas Schlaf und Erholung im Auto. Der Fakt, dass unsere Tour uns wieder näher an den Meeresspiegel auf final 3700m üNN führte, tat das übrige zur Genesung. Aber der Reihe nach...
Nach dem Frühstück ging es also teils fröhlich, teils dem Tode nahe, mit dem Jeep zum ersten Stopp: dem Desierto Siloli, einer Wüste, in der sich große Felsen befinden, unter anderem einer, der wie ein Baum aussieht. Unser netter Fahrer gab uns 10 Minuten, da der Tag noch recht voll war. Da die Felsen aber nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Klettern einluden, vergaßen wir etwas die Zeit. Nach 40 Minuten fuhren wir dann mit etwas schlechtem Gewissen weiter. Der zweite Stopp war der See Laguna Honda. Auf Grund unseres schlechten Gewissens und der banalen Erscheinung des Sees im Vergleich zu den gestrigen Exemplaren, unterboten wir die wieder anvisierten 10 Minuten mit einem 1 Minute Schnellfotostopp.
Auf dem Weg zum dritten Ziel heute, ein weiterer See, stellten wir fest, dass Basti, der bis dahin das Auto noch nicht verlassen hatte, nicht der einzige Geplagte war: akute Höhenkrankheit zwang eine Reisende im Zwillingsauto zu einem erniedrigenden Akt: mitten in der Wüste hinter ihrem Jeep sich zu entleeren. Basti blieb das glücklicherweise erspart. Die Laguna Hedionda präsentierte sich als fast perfekter Spiegel und ermöglichte einige schöne Spiegelbilder der umliegenden Berge. Da der Kokatee anschlug, entschloss sich nun auch Basti, das Auto zu verlassen und den Ausblick zu genießen. Da er aber immer noch nicht voll fit aus den Augen schaute, bot ihm unser Fahrer etwas Koka an. Das sind kleine Tee-ähnliche Blätter, die man in der Backe langsam auszuzelt, also quasi ein Koka-Eistee in der Backe. Nach einem kurzen Stopp mit Sicht auf den aktiven Vulkan Ollague (er ist für uns nicht ausgebrochen), gab es noch einen Halt an einem beeindruckenden Lavafeld mit vielen bizarren Gesteinsformen. Für die Locals scheint so was aber normal zu sein, denn der Stopp wurde mit "muchos banos" (viele Toiletten) vorgestellt. Das Mittagessen in einer Wüstenoase (sieht aus wie ein staubiges Dorf) war wieder sehr gut.
Nach dem Essen ging es Richtung San Augustin, einem beschaulichen Wüstenstädtchen. Die Fahrt wurde noch von einem kurzen Stopp zum Begutachten einer größeren Lamaherde unterbrochen. Dies stellt die zweite Einnahmequelle in der Region dar, neben den Unmengen an Touristen. San Augustin erfreute uns mit einem kleinen Laden, der uns mit 2 wichtigen Ressourcen versorgte: Kokabier, das wir gemütlich auf dem Dorfplatz genossen, und endlich eine Tüte Koka. Mit vollen Mundbacken ging es dann nach Julaca, einem weiteren Wüstenstädtchen, dessen Bahnhof zuletzt scheinbar vor der Wende benutzt wurde und in dem sich noch einige alte, verrostete Waggons befinden. Unsere frischen Tetanusimpfungen ermutigten uns, auf den Waggons etwas zu klettern, bevor wir weiter zu unserer Unterkunft für heute, einen Hostel aus Salz, fuhren. Dabei mussten wir den Salar de Chiguana überqueren, einen Salzsee, der schon einen kleinen (im Sinne von winzigen) Ausblick auf den morgigen Tag auf dem Salar de Uyuni gab. Leider waren wir aber schon spät dran und so musste dir Fotopause ausfallen. So ein Haus aus Salz ist übrigens nicht so sonderlich anders als ein Backsteinhaus bei uns. Nur sind die Backsteine halt nicht aus Lehm, sondern aus purem Steinsalz, das in Platten im nahen Salar gewonnen wird.
Kurz nach der Ankunft sammelte unser Fahrer uns gleich wieder ein, um den Sonnenuntergang auf dem Salar zu bewundern. Toll! Im morgigen Artikel wird der Salzsee noch genauer beschrieben, aber im Grunde ist es eine große, weiße, brettflache Fläche, die bis zum Horizont reicht. Zurück im Hostel gab es wieder Arschloch und Tee.... Kokatee. Aber keine Angst, das Kokain ist in Koka wirklich sehr gering dosiert. Zu unserer Überraschung lud uns unser Fahrer vor dem Abendessen nochmals zu einer Ausfahrt ein: Sterngucken auf dem Salar. Toll. In der Höhe, bei der klaren Luft und weit ab von Städten sieht man die Sterne unglaublich klar und zahlreich. Dank einer App konnten wir sogar Mars und Jupiter entdecken. Zum Abendessen gab es dann Gemüsesuppe und, wie von Basti befürchtet, Nudeln mit Tomatensoße, serviert mit einem tollen bolivianischen Rotwein. Da wir aber nach dem heutigen Morgen nichts riskieren wollten, gaben wir die halbe Flasche an die Gruppe aus dem Zwillingsauto und gingen früh zu Bett.Læs mere
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- Dag 27
- onsdag den 27. april 2016
- ☀️ 17 °C
- Højde: 3.668 m
BoliviaUyuni20°27’41” S 66°49’38” W
Ein langer Tag
27. april 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C
Mein Blutdruck ist normal.
Schon um 6 in der Früh müssen wir mitsamt gepackten Rucksäcken abfahrbereit sein. Das sind wir auch. Also fast. Wir sind da, aber unserer Fahrer braucht noch ein wenig. Mein Blutdruck steigt.
So geht es also fast pünktlich los. Wir fahren direkt auf den Salzsee Salar de Uyuni. Bei Dämmerung erkennen wir schon, was für eine beeindruckende Landschaft auf uns wartet. Wir fahren auf absolut ebenem, betonharten Salz. Das hat oft eine wabenartige Struktur. Salz ist schlecht für den Blutdruck.
Pünktlich zum Sonnenaufgang halten wir an. Mitten auf dem Salar. Die Sonne geht wundervoll hinter ein paar Bergen auf. Sowas sieht man nicht jeden Tag. Wir machen ca. 10000 Fotos. Mein Blutdruck sinkt.
Dann geht es weiter zur Isla Incahuasi. Das ist eine Insel auf dem Salzsee. Dort gibt es Frühstück. Wir machen eine kleine Tour zu Fuß über die Insel. Vom höchsten Punkt der Insel werden uns die Ausmaße des Salars klar. Denn in einige Richtungen reicht das blendende, jungfräuliche Weiß des Salzes bis zum Horizont. Außerdem wachsen meterhohe Kakteen auf der Insel. Ein sehr unwirkliches Bild. Mein Blutdruck sinkt weiter.
Wir nutzen unsere Zeit auch für einen Spaziergang auf den Salar. Wir laufen etwa 10 Minuten gerade aus. Da sich die umliegenden Berge absolut nicht verschieben, beeindruckt uns die Größe des Salars noch mehr. Mein Blutdruck ist gefährlich niedrig.
Dann geht es mit den Auto weiter mitten auf den Salar, um lustige Fotos zu machen. Durch den ebenen Boden bis zum Horizont kann man viel Blödsinn machen. Aber wir sehen auch einen Dinosaurier! Ich habe ihn aber in die Flucht geschlagen. Mein Blutdruck steigt unmerklich.
Wir besuchen ein ehemaliges Hotel mitten im Salar. Das ist jetzt ein Museum. Es wehen Fahnen aller Nationen vor dem Museum. Auch Deutschland. Das beeinflusst meinen Blutdruck nicht.
Danach dürfen wir sogar noch Wasser auf dem Salar sehen. Das ist etwas ganz besonderes, da der Salar normalerweise absolut trocken ist. Auf dem flachen Wasser ergeben sich schöne Reflektionen. Und das beste ist: mittendrin essen wir zu mittag. Und auch noch Schnitzel mit Nudeln und Gemüse! Zwei Schnitzel steigern meinen Blutdruck leicht.
Dann wollen unsere Fahrer den Salar verlassen. Also so leicht geht das nicht. Denn es ist CONFLICTO! Conflicto ist etwas wie eine Demonstration. Nur in Bolivien werden dazu noch alle wichtigen Straßen blockiert. Und natürlich auch unsere. Aber wir sind ja mit Geländewagen unterwegs, was eine kreative Routenwahl ermöglicht, welche wiederum eine Umgehung der Sperren erlaubt. Blutdruck konstant.
So kommen wir nach einer Fahrt durch Uyuni am Zugfriedhof an. Dort stehen ein paar alte verrostete Züge rum. Nach den letzten Tagen beeindruckt uns das nur wenig. Wegen der Aufregung über keine Aufregung steigt mein Blutdruck.
Wir erreichen sehr zufrieden, beeindruckt und glücklich Uyuni. Wir entladen das Auto und entlohnen den Fahrer. Beide waren treue Begleiter durch die letzten drei Tage. Wir empfehlen Licancaburtours in Uyuni wärmstens weiter. Mein Blutdruck ist bereits hoch, sinkt aber leicht.
Dann machen wir uns auf, um einen Bus nach Potosí zu ergattern. Das ist aber aufgrund des Conflicto nicht ganz so einfach. Also es fahren schon Busse, aber nicht da, wo wir das gerne hätten. Die Fahrkartenfrau erklärt uns, dass wir zunächst mit dem Taxi irgendwohin fahren müssen, um dann 10 Minuten zu Fuß zum Bus laufen müssen. Das Taxi bringt uns also zur Straßensperre, die den Bus blockiert. Warum wir 10 Minuten laufen sollten, wird uns erst später klar. Blutdruck konstant.
Da der Bus erst um 17.00 Uhr fahren soll, haben wir noch Zeit, uns eine Unterkunft in Potosí zu buchen und ein Salartour-Abschlussbier zu trinken. Mein Blutdruck steigt durch das Bier.
Dann begeben wir uns wieder zur Fahrkartenfrau, da die uns ein Taxi zu der Sperre organisieren wollte. Das tut sie auch und wir fahren doch ein ganzes Stück zu der Sperre außerhalb der Stadt. Diese besteht aus Stöcken, Reifen und Steinen, und wird natürlich von ein paar Demonstranten bewacht. Die haben eine gute Zeit und sind auch ganz freundlich. Blutdruck hoch.
Dumm nur, dass die Sperre am Berg ist. Und die Busse können nicht bis ganz an die Sperre fahren. Daher der 10 minütige Marsch. Wir müssen in der prallen Sonne ganz schön schnell die Straße zum Bus laufen. Blutdruck ist gefährlich hoch.
Nachdem dieser um 17.00 Uhr fahren soll, müssen wir uns ganz schön beeilen. Wir kommen rechtzeitig am Bus an. Aber jetzt lässt sich der Bus Zeit. Der Fahrer macht bis etwa 18.00 Uhr Brotzeit um uns dann mitzuteilen, dass wir in den anderen Bus steigen sollen. Mein Blutdruck übersteigt alle Skalen.
Der fährt zunächst in die falsche Richtung über die mittlerweile aufgehobene Sperre, um noch vollends befüllt zu werden. Ich sehe aus wie ein Dampfkochtopf. Meine Adern platzen gleich.
Dann, um 18.30 geht es endlich los nach Potosí. Der Bus wiegt mich allerdings sanft, sodass ich mich an meine frühe Kindheit erinnere. Mit bunten und naiven Bildern im Kopf schlummere ich sanft ein. Blutdruck: zu niedrig.
Nach etwa drei Stunden Fahrt kommen wir in Potosí an. Müde betreten wir unsere Unterkunft. Blutdruck noch niedriger.
Zwei Helden (die mit den Pferden Rainbow und Battle Cat) gehen allerdings noch los, um Essen zu holen. Sie kommen mit wohlschmeckenden Hamburguesas (wer das nicht übersetzen kann, muss jemanden fragen) zurück. Diese werden vertilgt und wir schlafen nach einem recht langen Tag schnell ein.
Mein Blutdruck ist normal.Læs mere

Blutdruckprobleme? Zum Glück habt ihr ja die Apotheke um euch herum und könnt diesen wieder mit ' nem leckeren Kokabier oder -Tee stabilisieren. Passt nur auf dem Rückflug auf, dass der Rucksack dann nicht zu schwer ist!!! Und wenn ihr dann so schön entspannt seid, dann nehmen wir gern nochmal ein Foto von Chris in Leggins und Badehose mit Einkaufstüten in der Hand. LG aus Hessen 😜
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- Dag 28
- torsdag den 28. april 2016
- ☀️ 15 °C
- Højde: 3.988 m
BoliviaPotosí19°35’21” S 65°45’13” W
Abwägungen und Entscheidungen
28. april 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C
Da wir gestern nur einen Burger und ein zügiges Einschlafen aus Potosi mitgenommen hatten, wollten wir nun verschiedene Sachen wahrnehmen, um Potosi kennenzulernen. Und die Entscheidung einer weiteren Nacht stand noch aus.
Zunächst gingen wir der Überlegung nach, ob wir noch heute eine Tour durch die 'Cooperative Mines' machen sollten. Wir erkundigten uns bei dem Operator und stellten fest, dass die Tour körperlich sehr gut zu schaffen sei, jedoch entschieden wir uns aufgrund der katastrophalen und unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter gegen die Tour. Es wäre einer Zoobeschauung gleich gekommen. Touristen die Geld zahlen, um das Elend anderer zu bestaunen. Die Arbeitsbedingungen kommen noch heute der Sklaverei aus dem Jahr 1572 nah. Und wer weiß, wie der ein oder andere von uns von den Bildern über den restlichen Urlaub begleitet worden wäre.
El Pollo Diablo begab sich nach der Entscheidung sofort zum zentralen Platz 'Plaza 10 de Noviembre ', um das Treiben der Menschen wahrzunehmen. Zu erkennen war eine sehr liebenswerte Lebendigkeit der Locals, die sich gefühlt zu jeder Tageszeit auf den Straßen aufhielten. Ein tolles Treiben und Erleben der Tagesstruktur.
Nach dem Schlendern, stießen wir völlig überraschend auf einen wundervollen, halb desolaten Kasten mit zwei verschiedenen Nationalitäten: Deutschland/Argentinien. Wir beobachteten zunächst die Schüler auf dem überschaulichen Plätzchen beim Kickern und entschieden uns recht schnell, dass wir uns auch der Leidenschaft des Fußballs hingeben wollten. Frauen gegen Männer. Die Motivation, der Geruch des Sieges und des Triumphes legte sich in den Köpfen der Einzelnen nieder. Alles oder Nichts. Sein oder Nichtsein. Krieg oder Frieden. Battlecat Cat oder Rainbow. Ok. Aufregend. Wir gaben uns dem Kampf hin. Die erste Runde ging an die Männer. Sehr knapp!!! Die zweite Runde ging an uns, die Frauen. Seeeeeeeeehhhhhr deutlich!!!
(Bilder sind im Anhang zu finden)
Und die finale Runde.... ging nun doch an die Männer. Sie haben verdient gewonnen und sich gefreut wie zarte kleine Honigkuchenpferde. Entschuldigung, wie maskuline Kampfbrez'n.
(Bilder sind im Anhang zu finden)
Natürlich wurde noch der 'Master of the Universe' auserkoren. Und dies ging verdient an Basti und Chris. Jedoch kann 'Master of the Universe' nur einer einzelnen Person zugesprochen werden und diese Entscheidung steht noch bis heute aus.
Wir liefen weiterhin über die verschiedenen Märkte und auch hier begegneten uns alte und gebrechliche Menschen, die dem Alltag folgten, indem sie ihre Waren verkauften. Wir sahen sehr viele Kinder, die von ihren jungen Müttern auf ihren Rücken in bunten Tüchern getragen wurden. Egal ob Säugling oder Kleinkind.
Die ein oder andere Kirche hätten wir gerne von innen gesehen, jedoch dienten diese eher als rentable Einnahmequelle. Somit entschieden wir uns dagegen.
Nachdem wir nun alles erkundet hatten, nahmen wir ein Taxi zum Busbahnhof, um uns nach Sucre fahren zu lassen. Achso, und ich sollte grundsätzlich erwähnen, dass uns ganz schön viel gelingt und das Glück auf unserer Seite ist. Auch dieses Mal. Unser Taxidriver hupte noch schnell einen Bus auf der Straße am Terminal an, der schon die Räder rollen ließ, und stoppte diesen. Wir stiegen sofort um, bezahlten die Tickets im Bus und kamen früher als geplant in Sucre an. Manchmal gewinnt man und manchmal verlieren die anderen!
Als ob dies noch nicht reichen würde, landeten wir am Abend in einer rockigen Rock Bar mit sehr gutem Essen, leckerem Bier, phantastischen Cocktails, schönen Gesprächen und einer echt guten südamerikanischen Live-Rock-Band namens LFDS.
Buenas Noches!!!Læs mere
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- Dag 29
- fredag den 29. april 2016
- ☀️ 21 °C
- Højde: 2.793 m
BoliviaPlaza 25 de Mayo19°2’43” S 65°15’33” W
Marktfreuden
29. april 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C
Das Ausschlafen hatten wir uns heute wirklich verdient. Wir sind nun genau 4 Wochen in Südamerika unterwegs und sind eigentlich nie stillgestanden. Immerhin bis 8 Uhr hielten wir es in den Federn von Santa Cecilia, unsere herrschaftlichen Unterkunft, aus. Die morgendliche Dusche danach stellte sich dann als erfrischender und spannender heraus als gedacht: Die Dusche war mit einem Durchlauferhitzer direkt am Duschkopf ausgestattet. Es bedurfte penibles Fingerspitzengefühl, um die richtige Wassermenge für die Dusche einzustellen. Nicht zu wenig, damit der Durchlauferhitzer gerade noch ansprang, aber auch nicht zu viel, damit die Leistung für die Wassererwärmung noch ausreichte. Außerdem erzeugte die Stromversorgung für den Durchlauferhitzer die nötige Spannung am Morgen. Sie verlief nämlich unisoliert direkt entlang der Wasserleitung zum Duschkopf. Aber einfach nicht hinschauen brachte die nötige Entspannung.
Das inkludierte Frühstück fiel leider etwas mau aus. Semmeln mit Butter und Marmelade, dazu heißes Wasser. Aber verfeinert mit Salz und Kokablättern stellten wir wenigstens die Grundversorgung her. Trotz aller Widrigkeiten entschlossen wir uns, um eine Nacht in Sucre zu verlängern, da uns das Städtchen nach gestrigem Abend so beschaulich und gemütlich vorkam. Damit hatten wir uns aucheinen Tag zum rumsandeln, Blogeinträge schreiben und Wäsche waschen verschafft.
Erst gegen 11 Uhr brachen wir auf in die Stadt. Zuerst sicherten wir uns für den morgigen Tag die Weiterfahrt nach La Paz, wo für so manch einen von uns der Höhepunkt der Reise, der Huayana Potosi, wartet. Dann ging es kreuz und quer durch die Stadt, einfach der Nase nach. Es bot sich uns ein ähnliches Bild wie in den bisherigen Städten Boliviens: Vor dem Regierungsgebäude wurde von einer kleinen Gruppe Demonstranten friedlich die Hauptstraße blockiert. Alle Einwohner der Stadt schienen sich mehr oder weniger auf der Straße zu befinden, entweder um ihre Ware von gebrannten Nüssen und Popcorn bis hin zu einer vollständigen Mahlzeit oder auch von T-Shirts bis zu Hygieneprodukten feil zu bieten oder um ihre Kinder von der Schule abzuholen und Einkäufe zu tätigen. Viele der Einwohner tragen dabei die traditionelle bolivianische Kleidung, die besonders bei den Frauen sehr auffällig ist. Sie tragen knielange bunte Kleider mit einem üppigen Faltenrock, Schürze mit Brustteil und einem melonenartigen Hut. Alles, was sie irgendwie transportieren wollen, wickeln sie sich mit festen bunten Tüchern in den Inka-Farben um den Rücken, sei es ihre zu verkaufende Ware oder ihre Kinder. Überhaupt ist auch in Sucre wieder auffällig, wie kinderreich Bolivien ist. Überall sieht man Kinder: Säuglinge, die von ihren Müttern beim Verkaufen ihrer Waren versorgt werden; Kleinkinder, die auf den Verkaufsständen sitzen und mit den Waren spielen; kleine Schulkinder, die ihre Mathehausaufgaben machen oder den Müttern beim Zubereiten von Speisen helfen; Teenager, die mit ihren Freunden von der Schule kommen.
Ein besonderes Highlight des lokalen Lebens bot sich uns beim Besuch des Markts von Sucre. Wir staunten über die Menge von Ständen und Fülle und Frische der Waren, die feilgeboten wurden. Von Fleisch über Milchprodukte zu Obst und Gemüse, von Schokolade über Spielzeug bis zu Haushaltsartikeln, alles dicht an dicht und hoch gestapelt in den Marktständen (natürlich ohne Kühlung, aber wundersamerweise roch es kein bisschen) oder einfach nur auf einem Tuch am Boden. Im zweiten und dritten Stock des Markts fanden wir Garküchen, die einen unglaublich guten Duft verströmten und sehr gut von den Einheimischen besucht wurden. Wir beschlossen morgen dort unser Glück für das Mittagessen zu versuchen, gemeinsam genossen wir frische Ananas und Papaya, Basti und Chris wagten sogar die dargebotenen Säfte und Tees zu probieren. Sehr sehr schmackhaft! Was sie mit unserer Verdauung anstellen werden, werden wir sehen.
Kurzzeitig mussten wir uns nochmal von dem Markt trennen, um das wohl treueste Restaurant der Stadt aufzusuchen. Basti war auf seiner letzten Südamerika-Reise vor vielen Jahren hier gesessen und hatte den wütenden Mob beobachtet, der um die Demokratie kämpfte. Danach ging es aber gleich wieder zurück auf den Markt. Wir stürzten uns einkaufswütig in die Menge und suchten uns frei nach Schnauze Zutaten für unser heutiges Abendessen.
Zurück im Hostel starteten wir die bisher wohl größte Kochaktion des Urlaubs. Es gab Chorizo und Schweineschnitzel, Rosmarinkartoffeln, eine Ratatouille, Salat mit frischem Käse, verschiedene Soßen, selbst gemachte Guacamole und Brot. Wir wurden allseits beneidet um dieses wunderbare Essen. Weil wir uns mit der Menge doch etwas verschätzt hatten, musste leider das geplante Schoko-Früchte-Fondue ausfallen und wir ließen ganz entspannt den Abend beim Karten spielen im Innenhof des Hotels ausklingen.Læs mere
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- Dag 30
- lørdag den 30. april 2016
- ⛅ 10 °C
- Højde: 2.780 m
BoliviaParque Bolívar19°2’31” S 65°15’46” W
Angelina Horn
30. april 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 10 °C
Der Morgen begann für 3 von uns mit einer Überraschung: In der Nacht hat Jule ihre Lippen einer Schönheitsoperation mit Herpesviren unterzogen. Dadurch bekam ihr sonst schon recht schöner Mund richtige Angelina Jolie Bifi-Lippen. Leider litt sie aber am den starken Nebenwirkungen, die sie komplett an das Bett fesselten. Freundlicherweise erlaubten die Besitzer des Hostels, dass Jule ihr Zimmer bis zur Abfahrt unseres Nachtbuses nach La Paz belegen durfte. Da Basti Jules neues Antlitz noch etwas genießen wollte (offiziell versuche er ihr Leid zu lindern), begaben sich Annabelle und Chris allein auf den ersten Heritage Trail in diesem Urlaub. Ohne Sonne war der Trail zwar erst zapfig kalt, aber später, als sie den Bolivar Park erreichten, verwandelte die Sonne Sucre in die bekannte weiße Stadt mit vielen Museen und Kirchen (für die man alle bezahlen muss). Die Entdeckung des riesigen und umfangreich ausgestatteten Spielplatzes, sowie der scheinbar unmittelbar einsetzende Sonnenstich, verleitete Annabelle und Chris ein paar Kinder von einer großen Dinosaurierrutsche zu vertreiben und selbst etwas Spaß zu haben. Toll. Die Blicke der überraschten Eltern störten dabei wenig, denn wir sind ja sowieso bald weg.
Zum Mittag trafen die Zwei sich wieder mit Basti, um im Markt der Stadt an einem der vielen Stände zu essen. Davon gibt es gefühlt 40 im Markt und jeder bietet tolle bolivianische Hausmannskost an. Obwohl Annabelle große Bedenken bezüglich der Hygiene hatte, entschied sie sich doch für einen grünen Eintopf, während Chris Rindfleisch und Basti Hühnchen nahm. Alles war sehr lecker und kostete auch nur 3,50€ ... zusammen! Nach dem Essen ging es zurück zu Jule ins Hostel, da Sucre dann doch eher schnell erkundet war. So blieb am Nachmittag Zeit für Einkäufe für die Busfahrt und ein paar Runden Karten spielen. Dabei versetzte Basti das Hostel temporär in die Steinzeit zurück, als er beim Einstecken unseres Ladegerätes scheinbar einen Kurzschluss verursachte, der die Hauptsicherung des Hostels rausfliegen lies. Nicht toll, da auch das Licht nicht mehr ging. Wir überbrückten die dunkle Zeit mit der Zubereitung eines Obstsalates von übrig gebliebenen Früchten vom Vorabend. Toll.
Die Fahrt mit dem Bus von "el dorado" war dann wie fliegen in der ersten Klasse: Zum Einen mussten wir unsere Rucksäcke nicht bis zum Bus tragen, sondern konnten die am Check-in aufgeben (sie wurden dann später spektakulär an einem Seil vom Check-in im ersten Stock zum Bussteig im Erdgeschoss über einen Ballon abgelassen) und dann gab es noch Liegesitze (wo man wirklich drauf liegen konnte) wie in der ersten Klasse im Flugzeug (an denen die meisten von uns immer neidisch beim Boarding vorbei gehen). So lässt sich dann auch eine 12-stündige Busfahrt gut überleben. Vor allem für Jule war der erholsame Schlaf wichtig. Nur der schlechte Jean Claude van Damme Film trübte das Erlebnis.Læs mere
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- Dag 31
- søndag den 1. maj 2016
- ⛅ 17 °C
- Højde: 3.635 m
BoliviaPlaza Murillo16°29’49” S 68°8’16” W
Gurken
1. maj 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 17 °C
Unser obszön gemütlicher Bus gurkt ereignislos durch die Anden. Einzig das von Sternen übersähte Himmelszelt sorgt für Staunen.
Um 7 in der Frühe erreichen wir unser Ziel: La Paz. Es schmiegt sich wie ein Neoprenanzug in ein Gebirgstal. Jede nicht senkrechte Fläche ist bebaut. Hier wird Baugrund wirklich bis auf das Letzte, nicht selten kreativ, ausgenutzt. Bei so waghalsigen Konstruktionen bleibt den Bauherren allerdings nur selten Geld für Putz an den Hauswänden.
Wir kommen schnell im Hostel an. Doch weil wir so früh dran sind, müssen wir noch warten, bis wir unsere Zimmer beziehen können. Die Zimmerdame arbeitet in atemberaubender Geschwindigkeit. Atemberaubend deswegen, weil sie so langsam ist, dass man beim Zusehen sofort in eine Art Trance verfällt, in der man sogar das Atmen vergisst. So ähnlich, wie wenn man am Sonntag Nachmittag, während man ein Radrennen im Fernsehen verfolgt, sabbernd auf der Coach stagniert.
Jedenfalls wird sie nach Äonen fertig und wir beziehen unsere Zimmer. Die beiden Pferdehelden erkunden die Stadt. Schon den ganzen Vormittag haben wir Musik gehört. Marschmusik. Manch deutscher Schützenverein wäre neidisch! Schnell erkennen wir, dass die Musik deswegen gespielt wird, weil 1. Mai ist. Und deswegen ist auch ein Volksfest in der Stadt. Aber dort haben die bolivianischen Wiesnwirte vergessen, Bierzelte aufzustellen. Anfänger.
Und die Helden kommen an einem Platz vorbei, der durch die Polizei hermetisch abgeschirmt wird. Das ist wegen länger anhaltenden Demonstrationen von Personen mit besonderen Bedürfnissen. Deswegen stehen hier an jedem Zugang zu dem Platz, um den es geht, an die 30 Polizisten in voller Kampfmontur. Die Personen mit besonderen Bedürfnissen müssen in Bolivien schon sehr spezielle Fähigkeiten haben...
Wir brechen gegen Abend auf, um eine schöne Dachterrassenbar zu besuchen. Die ist aber zu. Da der Weg dorthin bergauf geht, haben wir offensichtlich wertvolle Kalorien verschwendet. Welch Unglück! Wie die Franzosen sagen würden: Quel Malheur!
Auf unserer langen und strapaziösen Suche nach einem Ersatz kommen wir an Leuten vorbei, die mitten auf der Straße zu lauter Musik tanzen. Was in Deutschland unweigerlich zu Anzeigen wegen Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses führen würde, ist hier eine Geburtstagsfeier.
Wir setzen unseren Gewaltmarsch, der nun schon etwa 45 Minuten dauert, fort. Durch Zufall erblickt Jule, die mit Adleraugen gesegnet ist, ein weiteres Restaurant im obersten Stockwerk eines Hauses. Wir setzen zum Sturm an. Nur gebremst durch einen Türsteher, der unsere Namen und Passnummern haben will, fallen wir in das Restaurant ein. Das gehört zu einem Hostel und ist voll mit Touristen.
Unbeirrt beziehen wir Kaltgetränke und vier volle Mahlzeiten vom ansässigen Schnapsjockey. Diese genießen wir in vollen Zügen bei toller Aussicht über die Stadt. Die Lichter derselben funkeln bei Nacht gar wundervoll. Man könnte sagen: Bildpostkartenschön.
Nachdem Hunger und Durst angemessen gestillt sind, begeben wir uns zu unserem verdienten, aber nicht notwendigen Schönheitsschlaf.Læs mere
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- Dag 32
- mandag den 2. maj 2016
- ⛅ 14 °C
- Højde: 4.092 m
BoliviaLa Paz16°29’52” S 68°9’52” W
Ein Doppelmayer in La Paz
2. maj 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C
Für zwei von uns war die heutige Nacht leider nicht so erholsam wie gewünscht. Annabelle und Chris hatten ein Zimmer mit Fenster zum Innenhof, zu dem wohl leider auch die nervigste Dame des Hauses ein Fenster hatte. Schon am Tag zuvor war die ältere Dame uns durch wiederholte laute Schimpftiraden auf unverständlichem Spanisch aufgefallen. Diese Tiraden stoppte sie auch in der Nacht nicht, so dass Annabelle und Chris um 1 und um 4 in der Nacht senkrecht im Bett saßen.
Die wenige Erholung in der Nacht ließ Chris am Morgen die Höhenlage von La Paz mit knapp 4000m deutlich spüren. Schon beim Augen Aufschlagen war ihm übel. Also nicht schlecht, sonst hätte er sich ja übergeben können, aber genügend übel, dass er beim Frühstück etwas vorsichtig war. Schade eigentlich, denn unser Hostel bot das beste Frühstück, was wir bisher bekommen hatten: Semmeln, die den deutschen fast das Wasser reichen können (Käse hatten wir uns dazu selbst besorgt), Kaffee und Tee und das Highlight, frisches Obst und frisch gepresste Säfte.
Nach einer kleinen Lagebesprechung beschlossen wir doch länger in La Paz zu bleiben als gedacht. Jule brauchte noch etwas Zeit, um ihr Immunsystem dank der Angelina Lippen wieder auf Vordermann zu bringen. Annabelle erfreute sich einer beginnenden Erkältung. Und Chris musste sich erst noch mit der Höhe bekannt machen. Die Verlängerung um 2 Tage im Hostel war auch kein Problem, allerdings wollten Annabelle und Chris ein neues Zimmer, was natürlich noch nicht bezugsfertig war. Man erinnere sich nur an die atemberaubende Geschwindigkeit der Putzfrau von gestern.
Um unseren Körpern klar zu machen, dass sie jetzt mit der Höhe umgehen können müssen, entschlossen wir uns zu einem kleinen Ausflug nach El Alto. Das ist ein angrenzender Bezirk von La Paz, der am oberen Rand des wunderschönen Talkessels von La Paz liegt. Erreichbar ist El Alto durch, jetzt bitte staunen, eine super neue und moderne Doppelmayer Gondel. Für insgesamt 12 Bolivianos, also ca. 1,50€, durften wir zu viert die Reise antreten. Oben angekommen wagten wir keinen ausgiebigen Spaziergang, da El Alto eins der ärmeren Viertel ist und als recht gefährlich gilt. Aber wir fanden einen herrlichen Aussichtspunkt, der uns eine Panoramasicht auf die Stadt und die umliegenden Berge bot. Besonders der Illimani und der Huayana Potosi hatten es uns angetan. Letzteren wollen wir nämlich noch besteigen und müssen deswegen dringend wieder in Form kommen, um die 6088m zu schaffen. Leider wehrte sich besonders Chris' Körper gegen die Höhe. Etwas schwindelig saß der sonst nicht ruhig sitzende Chris auf dem Boden und träumte von Bergbesteigungen.
Da es noch zu früh war um zum Hostel zurückzukehren, statteten wir einem lokalen Friseur einen Besuch ab. Chris bekam eine komplette Bowlingkugel-Politur und Basti einen 1a-Schnauzer extra für seine große Liebe Jule. Leider hatte dieser Abstecher nicht ausgereicht, um der Putzfrau die nötige Zeit zur Reinigung der Zimmer zu geben. Schließlich wäre heute ja Feiertag und nur eine einzige Putzfrau täte ihren Dienst, wie uns an der Rezeption berichtet wurde. Gottseidank hatten wir ja noch Jule und Basti's Zimmer und konnten es uns dort auf Bett und Boden gemütlich machen. Annabelle erhielt dabei einen wundervollen Einblick in die Qualitätskontrolle bei HTC, da ein Update ihre kompletten Daten auf dem Handy löschte, nach 2 Stunden Ungeduld und Handy durch die Gegend werfen war dann doch fast alles wieder eingerichtet.
Leider schien die Höhe Chris auch weiterhin nicht gut zu bekommen. Der Schwindel wurde immer schlimmer und die Übelkeit kam wieder dazu. Sobald wir den Schlüssel für unser neues Zimmer hatten, wurde Chris zum Nachmittagsschlaf verdonnert. Basti und Jule kümmerten sich in der Zwischenzeit um die Organisation unserer Tour auf den Huayana Potosi (bei Hugo, der übrigens Mitglied im DAV, Sektion Oberland, ist und dort ein paar Kurse belegt hat) und eines Ausflugs nach Tiwanaku, einer anderen indogenen Stadt noch vor den Inkas. Der Schlaf verschlimmerte Chris Zustand unerwarteter Weise noch weiter, ihm war richtig übel. Kurzerhand entschieden die anderen drei deshalb über seinen Kopf hinweg nicht essen zu gehen, sondern Empanadas und Chorizo zu holen und im Hostel zu essen. Während Basti und Jule für das leibliche Wohl sorgten, päppelte Annabelle Chris mit einem großen Topf Kokatee wieder auf. Dadurch konnten wir dann doch wieder zu viert mit mehr oder weniger Appetit unser Abendessen in unserer eigenen Roof Top Bar genießen, denn die Küche des Hostels befindet sich im 5. Stock und hat einen herrlichen Blick über Downtown.Læs mere

Hat die nette Frau denn vllt. deshalb soviel geflucht, weil Chris so laut geschnarcht hat? Und wie haelt Annabelle das ueberhaupt aus?!?:-D

RejsendeOh ja, das wäre durchaus möglich! Das erklärt auch, warum sie gestern direkt angefangen hat zu schimpfen, als wir im Treppenhaus an ihr vorbei gegangen sind!
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- Dag 33
- tirsdag den 3. maj 2016
- ⛅ 14 °C
- Højde: 3.849 m
BoliviaTiahuanaco16°33’16” S 68°40’26” W
Always trust Lonely Planet
3. maj 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C
“Nervenaufreibend“ oder “Ich kann es nicht fassen, dass wir diesen Tag überstanden haben“ sind Zitate, die den heutigen Tag mehr als perfekt beschreiben. Für heute stand der Besuch von Tiwanaku auf dem Programm. In einer geführten Tour wollten wir uns die Kultur der Tiwanaku, die Altoplano von 500 v.Chr. bis 1200 m.Chr. besiedelt hatten, also noch vor den Inkas, näher bringen lassen.
Abgeholt wurden wir von Indiana Jones auf südamerikansch, sogar mit passendem Hut, aber leider ohne Peitsche. Als Indiana Jones alias Pablo im Bus mehr Zeit darauf verwandte, uns das zu bezahlende Mittagsmenü vorzustellen als die Kulturstätte einzuführen, schwante uns bereits Böses. Tiwanaku stellte sich als eine wenig beeindruckende Ansammlung von Steinen heraus, die Pablo mit bravouröser Monotonie erklärte. Dabei wechselte er so mühelos zwischen spanisch und spenglisch, dass auch das geübte Ohr oft den Wechsel kaum zu hören vermochte, geschweige denn jeder Erklärung Sinn entnehmen konnte. Es ging zuerst durch die Ausgrabungen von Tiwanaku: zwei Steinmegafone (aus einem war zu vernehmen, dass einer aus unserer Gruppe im Kinderparadies abgeholt werden wollte), eine Pyramide, ein Tempel, ein Friedhof. Dann weiter zum Museum mit Fundstücken. Da waren extrem unspektakuläre Fundstücke aus Keramik, Metall und Knochen zu sehen. Das würde aber noch übertroffen! Der nächste Stopp war ein Steinmuseum! Man musste schwer aufpassen, dass einem das Gesicht im Stehen nicht einschlief. Dass es den anderen Teilnehmern ähnlich ging, war unschwer abzulesen.
Eigentlich wollte jeder nur noch nach Hause, aber nein, das grandiose Mittagessen wurde aufgetischt. Wir hatten glücklicherweise keins bestellt, waren aber mit unserem selbst belegten Toast ebenso wenig zufrieden, wie die anderen Teilnehmer mit dem gekauften Essen.
Mit dem viel versprechenden Satz “I show you some interesting stones before we go back to La Paz“ lockte uns Pablo gekonnt wieder in den Bus. Keine 100m weiter fanden wir auch eine unglaubliche Ansammlung von Steinen, von denen vollkommen unerklärlich ist, wie die Tiwanaku sie wohl zugehauen haben. Aber auch hier, wie auch auf dem Acker vorher, betonte Indy stets, dass alle Steine original seien. Das beeindruckte uns wohl nicht so sehr, wie Indy hoffte.
Mit viel Quatsch im Kopf tollten wir über die Wiese und missachteten die ein oder andere Absperrung, bevor es endlich zurück nach La Paz ging.
Unsere Lehre aus dem Tag: Vertraue immer auf den Lonely Planet! Dieser hatte Tiwanaku nämlich bereits als “less than outstanding“ betitelt und uns verraten, dass die UNESCO Bolivien 2005 bereits gebeten hat, die Ausgrabungen einzustellen, um nicht noch mehr Kulturgut zu zerstören. Wir vermuten allerdings, dass das Geld bezahlt wurde, damit Touristen nicht noch länger gequält werden, und um die Todesrate durch Einschlafen zu senken.
Zurück in La Paz blieb nicht mehr viel zu tun. Wir buchten final unsere Tour auf den Huayna Potosi für übermorgen und gaben uns einem Nachmittagsschläfchen bzw. dem Souvenir Shopping hin. Danach trennten sich unsere Wege: Für Chris und Annabelle ging es in den Pub um die Ecke zu Lama und Quinoa à la carte, für Basti und Jule gab es gemütlich Bier und Burger auf dem Zimmer, weil Jule krank war.
Ach ja: Chris ist wieder vollkommen hergestellt, Jule's Lippen scheinen sich zu bessern, Annabelle kämpft noch mit Schnupfen und Basti ist topfit.Læs mere

Haelt der da deine Flasche Bier und einen Krug in seiner Hand? Der erste Bayer! Die Lippen erinnern mich uebrigens an Jules :-) /martin
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- Dag 34
- onsdag den 4. maj 2016
- ☀️ 16 °C
- Højde: 3.637 m
BoliviaPlaza Murillo16°29’49” S 68°8’17” W
Umplanung wegen Krankheit
4. maj 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 16 °C
Der heutige Tag beginnt mit einer schlechten Botschaft. Jule ist krank. Sie liegt mit Fieber im Bett. Dadurch verändert sich unsere Planung der nächsten Tage drastisch.
Doch eines nach dem anderen. Zu unserem Frühstück um acht kann Jule nicht kommen. Wir hatten eigentlich eine Tour nach La Cumbre geplant, um uns besser an die Höhe zu gewöhnen. Schließlich wollten wir morgen mit der Besteigung des Huayna Potosí beginnen.
Wegen der Krankheit von Jule, und wegen einem Schnupfen, den sich Annabelle eingefangen hat, verwerfen wir diesen Plan allerdings. So lassen Chris und Basti die beiden Frauen im Hotel und strawanzen durch die Stadt. Ohne besondere Vorkommnisse.
Nachmittags geht es Jule immer noch sehr schlecht. Daher versuchen wir, unsere Tour auf den Huayna Potosí zu verschieben. Doch leider hat unser Touranbieter, der Hugo, nicht geöffnet.
So begeben sich Chris, Annabelle und Basti in das teuerste Viertel in La Paz. Dort wird ebenfalls ausgiebig strawanzt. Immer wieder versuchen wir, telefonisch den Hugo zu erreichen, aber ohne Erfolg. So buchen wir doch persönlich bei ihm um.
Außerdem bringen wir Jule zum Hugo. Der ist nämlich nicht nur vom DAV ausgebildeter Bergführer, sondern auch Arzt. Er begutachtet und befragt Jule gewissenhaft und langsam. Er geht dann sogar mit uns zur Apotheke, um die richtigen Medikamente zu kaufen. Und das alles macht er für umsonst. Das finden wir alle schon ziemlich cool!
Chris und Annabelle unternehmen einen Versuch, mit einer weiteren Seilbahn die Stadt von oben und bei Nacht zu sehen. Wird aber nix, weil sehr viele Einheimische anstehen und sie dadurch zu lange warten müssen. Also geht es mit dem Taxi zur Mittelstation, wo auch so viele Leute warten. Dann gehen Chris und Annabelle noch zum Essen, während Basti sich eine Steaksemmel von der Straße organisiert und für seine kranke Jule ein Stück Schokokuchen vom Markt holt. So geht dieser Tag recht ereignislos zu Ende.
Insgesamt haben wir nun unsere Tour auf den Huayna Potosí um zwei Tage verschoben. Wir starten nun am 7.5. um 9.00 Uhr Ortszeit. Auf dem Gipfel sollten wir am 9.5. sein. Vom Start an werden wir wohl mindestens drei Tage keine Möglichkeit haben, uns zu melden. Besonders, weil wir möglicherweise nach der Tour direkt zum Titicacasee fahren, wo wir nicht wissen, ob die da auch Internet haben.Læs mere
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- Dag 35
- torsdag den 5. maj 2016
- ⛅ 11 °C
- Højde: 4.632 m
BoliviaRinconada16°20’18” S 68°2’25” W
Wandertag
5. maj 2016, Bolivia ⋅ ⛅ 11 °C
Christoph hat sich in der Nacht übergeben, aber nicht wegen der Höhe, sondern vermutlich auf Grund der Fruchtcocktails des letzten Abends. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese mit Leitungswasser zubereitet wurden. Glücklicherweise blieben davon aber nur leichte Magenschmerzen am Morgen zurück. Jule war immer noch nicht vollständig wiederhergestellt und weiter ans Bett gefesselt. So war also die Idee, dass Annabelle und Chris einen Wandertag in La Cumbre machen, Jule sich regeneriert und Basti sie versorgt sowie die Fahrradtour auf der Death Road organisiert.
Um 10 Uhr machten sich Annabelle und Chris nach La Cumbre mit dem Plan auf, ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Dies sollte eigentlich kein Problem sein, da sie erstens 2 Wegbeschreibungen (aus dem Lonely Planet und von unserem Huayna Potosi Guide) hatten und zweitens viele Touristen nach La Cumbre gehen, da dort der Start des bekannten El Choro Treks ist. Zudem ist der ÖPNV in La Paz einfach organisiert: An den Bussen oder Minibussen stehen die angefahrenen Ziele, d. h. Stadtteile, dran; zum Einsteigen winkt man einfach einem Bus zu und zum Aussteigen sagt man dem Busfahrer, dass er halten soll. Zudem ist das Fahren mit 1,5-2 Bolivianos (ca. 0,25€) extrem günstig. Toll. Zuerst ging es mit einem Bus alter amerikanischer Bauart (wie reden hier von den 60ern oder so) in den Norden der Stadt nach Villa Fatima. Obwohl das Ziel dem Fahrer klar vermittelt wurde, vergaß er die 2 von dessen Erreichen zu informieren. Glücklicherweise erkannte aber eine nette Mitfahrerin die Intention der beiden an ihrer Outdoorkleidung und schickte sie rechtzeitig aus dem Bus. Hier gab es aber dann kein offensichtliches Weiterkommen und ein befragter Local verwies die beiden an ein Taxi. Aber glücklicherweise enthielt die 2. Wegbeschreibung noch den entscheidenden Hinweis. So ging es per Minibus zum Terminal Minasa weiter, wo auch gleich Plätze in Sammeltaxis (im Sinne von Minibussen) nach La Cumbre von Marktschreiern feil geboten wurden. Toll. Nach 30 Minuten, in denen weitere Fahrgäste gesucht und eine Bettmatratze auf dem Dach des Minibuses festgezurrt wurde, ging es endlich los.
Um 12 Uhr standen angenehme und Chris endlich am Startpunkt der Wanderung in La Cumbre. Dies ist übrigens kein Dorf, sondern ein Gebirgspass auf 4670m, der von einer weißen Christusstatue markiert wird. Neben den ca. 1000m Höhenunterschied zu La Paz merkten sie sofort auch eine deutliche Veränderung im Wetter: War es in La Paz noch T-Shirt-warm und sonnig, ist es in La Cumbre nun kalt und bewölkt. Auf Empfehlung unseres Huayna Potosi Guides gingen die beiden vom Start nach Osten entlang einer Bergflanke. Dieser unmarkierte Weg führt vorbei an einer Reihe von bizarren Skulpturen aus Stahl und Stein - Kunst am Berg halt - und bot tolle Blicke ins Tal auf die Yungas Road, soweit durch die tief liegenden Wolken möglich. Auf dem Weg fing es sogar an zu hageln, sodass die beiden ihr Mittag im Schutze einer der Statuen einnehmen mussten. Dort entdeckten sie auch das Ziel für den heutigen Tag: Ein kleiner Gipfel direkt neben einer größeren Funkstation. Schnaufend erreichten sie das Ziel auf 4968m (lt. GPS) und feierten das Gipfelglück ausgiebig mit 4 Oreos. Der Rückweg zum Ausgangspunkt gestaltete sich schwerer als erwartet, da die beiden nun komplett in den Wolken standen und kaum 20m schauen konnten. Glücklicherweise hatten sie den Weg mit dem GPS aufgezeichnet und konnten so nach Instrumenten ihre Fußspuren zurück verfolgen.
Nach 4h Wandern erreichen sie das völlig verlassene La Cumbre. Da kein Bus vorbei kam, kamen Zweifel auf, ob sie eventuell nach La Paz laufen müssen. Diese zerstreute aber eine ältere Dame in traditioneller Kleidung, die zielsicher zur Straße ging und dort wartete. Annabelle und Chris schlossen sich an. Nach etwas warten und mehreren vorbeifahrenden LKW hob die Dame bei einem unmarkierten, für Annabelle und Chris unscheinbaren Minibus die Hand. Dieser nahm sie dann aber tatsächlich mit in die Stadt.
Damit war der Wandertag aber noch nicht vorbei, denn es wollten noch die anderen Seilbahnen von La Paz gefahren werden. Diese bieten einen perfekten Aus- und Überblick über die Stadt. Als Neuprofis fiel Annabelle und Chris die Navigation von Villa Fatima zur Station Irpavi der grünen Linie im äußersten Osten der Stadt leicht. Dann fuhren (oder sagt man schweben?!) sie in Richtung Innenstadt über mehrere Hügel und Villen. Die Endstation Del Libertador teilt sich die grüne Linie mit der gelben Linie, so dass die 2 nahtlos weiter den Kessel der Stadt hoch nach Parque Mirador in El Alto fuhren. Dabei ging es bei Sonnenuntergang über eher ärmliche Häuser. Der Ausblick auf La Paz bei Nacht, eine Stadt, die scheinbar auf 42 Hügeln gebaut ist, war dann ein toller Abschluss des Wandertags.
Nach der Ankunft im Hostel erfuhren Annabelle und Chris, dass Basti und Jule erfolgreich die Radltour über die Death Road buchen konnten, und Jule eine weitere Sprechstunde bei Dr. B. (aka. unser Huayna Potosi Guide) hatte. So fühle sich Jule dann auch fitt genug das Hostel für ein Abendessen in einem vegetarischen Restaurant zu verlassen. Und das war es wert, denn selbst Basti hat es sehr geschmeckt.Læs mere
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- Dag 36
- fredag den 6. maj 2016
- ☀️ 16 °C
- Højde: 1.203 m
BoliviaYolosa16°13’59” S 67°44’23” W
Eine gemütliche Radltour
6. maj 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 16 °C
Wir haben überlebt, haben dem Tod ein Schnippchen geschlagen, sind ihm von der Schippe gesprungen.... und haben uns dabei nur einen Muskelkater in den Unterarmen eingefangen. Die Herausforderung des Todes: 15 Fahrräder für 13 mutige Touristen und 2 Guides. Unsere Waffen: Full-Face-Helmet, Sonnenbrille und eine große Portion Schneid.
Ein Bus brachte uns, zwar noch nicht komplett genesen, aber guter Dinge und endlich wieder zu viert vereint, nach La Cumbre auf 4600m. Hier wurde jedem seine individuelle Herausforderung des Todes vorgestellt: Orchidee für Basti, Gurke für Chris, Belize für Jule und Birne für Annabelle. Die 4 Fahrräder waren schnell aufgezäumt und die Bremsen richtig eingestellt. Wir konnten uns todesmutig in unser Abenteuer stürzen: Die Death Road, 3600m Downhill Mountain Biking entlang von Schluchten mit 1200m Tiefe auf einer Straße, die an manchen Stellen gerade mal ein Auto breit ist.
Zur Einstimmung erwartete uns eine Asphaltstraße, die sich recht steil in Richtung Yungas hinunter schlängelte. Unsere Guides schlugen ein ordentliches Tempo an, dem wir aber alle ohne Probleme folgen konnten. Windschnittig mit zusammen gekniffenen Knien und tief über den Lenker gebeugt heizten wir die ersten Höhenmeter hinunter. Wir hatten Glück. Schönes Wetter und kaum Wolken erlaubten uns einen gigantischen Blick auf die Berge, das Tal und die Straße.
Wir hatten Blut geleckt und konnten die echte Death Road kaum erwarten. Für einen kurzen Snack und 8km Uphill stiegen wir nochmal kurz in unseren Begleitbus. Wir kamen uns ein bisschen schäbig vor, diesen Anstieg nicht selber zu radeln, aber heute waren wir einfach mal pure Adrenalin-Touristen.
Auf der echten Death Road ging es zwar etwas langsamer, aber deutlich anspruchsvoller vorwärts. Die reine Schotterstraße erforderte das richtige Gespür für Geschwindigkeit und Fingerspitzengefühl mit dem Lenker und der Bremse. Außerdem herrschte auf der Straße Linksverkehr, d.h. abwärts fahrend mussten wir uns links halten, immer entlang des steil in die Tiefe stürzenden Abhangs. Glücklicherweise wurde die Straße aber kaum mehr vom normalen Verkehr genutzt, so dass wir quasi keinen Gegenverkehr hatten und an kritischen Stellen die ganze Straßenbreite nutzen konnten. Unsere Guides erklärten uns jeden Streckenabschnitt ausführlich, schlugen ein sportliches Tempo an, hielten die Gruppe aber ebenso gut durch passende Pausen zusammen.
Neben der körperlichen Herausforderung hielt die Death Road aber auch eine atemberaubende Natur bereit. Ganz oben waren wir hochalpin gestartet. Schotter und Felsen prägten dort die Landschaft. Langsam wurde die Natur nun grüner und verwandelte sich in einen Urwald mit Wasserfällen und Bananenpalmen. Zuletzt tauchte auf einmal das Örtchen Coroico im subtropischen Tal. Ein letzter schnittiger Fahrradritt durch einen Fluss trennte uns nach ca. 4 Stunden Downhill vom Pool, Dusche und (Nach-)Mittagessen.
Jule und Annabelle hatten es schon während der Fahrt gemerkt, aber nun gemütlich sitzend kündigte sich ein ordentlicher Muskelkater in den Unterarmen vom Lenker gerade Halten und Bremsen an. Chris versprach Linderung durch eine Massage, entlockte Jule aber nur Schimpfworte und Annabelle Tränen, die sie beide aber gerne hinnahmen, um wenigstens morgen wieder ordentlich zugreifen zu können, wenn wir zum Eisklettern gehen.
Gegen 17:30 Uhr traten wir die Rückfahrt an. Wir hatten es gar nicht mitgekriegt, aber der Rest der Todesmutigen hatte schon ordentlich Einen sitzen, während wir wegen unserer morgigen Bergtour eher vorsichtig das Bier genossen hatten. 3.5 Stunden Partybus und wir durften nicht trinken! Cuba Libre aus der Plastikflasche, Trinkspiele, lautstark bei jedem Lied mitsingen und ein im Bus tanzender Guide, was für ein Abschluss für einen Tag, an dem wir gerade so dem Tod entronnen sind.Læs mere

Hey ihr, wenn ich euren Blog & Time Schedule richtig interpretiere, komme ich vor euch oder gleichzeitig am Titikakasee an... Wollen wir n Bier zam trinken? @Basti: Meld dich mal. Lg Dani

Hey Mädels, wie haltet ihr das mit den Jungs nur so lange aus!!! Erst jagen sie euch auf den Berg und dann müsst ihr auch noch in rasender Geschwindigkeit wieder runter. Da kann man doch gar nicht die Aussicht genießen!!! Als Dankeschön wird man mit ner Massage abgespeist, damit man die Verrücktheit der Boys weiter durchhält. Ich weiß jetzt umso mehr, warum ich besser nur meine Kidds mit Chris in den Urlaub schicke und dann die Fotos genieße... 🤓
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- Dag 37
- lørdag den 7. maj 2016
- ☀️ 10 °C
- Højde: 4.725 m
BoliviaAbra Zongo16°16’52” S 68°7’20” W
Huayna Potosi Tag 1: Der verrückte Hugo
7. maj 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 10 °C
Da war er endlich. Der erste Tag von dreien, die uns auf den Huayna Potosi führen sollten. Ein Berg mit 6088m, der angeblich nicht besonders schwierig zu erklimmen ist, aber nicht zu unterschätzen ist. Man hat mit der Höhe an sich zu kämpfen, der wenige Sauerstoff kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall führen und macht zusätzlich jeden Schritt unglaublich anstrengend. Aber wir waren durch unsere Tage in La Paz bereits gut akklimatisiert, einzig die diversen Krankheiten von Jule und Annabelle beeinträchtigten die Fitness der Gruppe noch. Aber von vorne...
Pünktlich wie die Maurer standen wir um 9 Uhr an vereinbarter Abholstelle. Wir waren auch nicht allein. 2 Polen und 5 Franzosen standen mit uns etwas ratlos vor Doktor Hugo's Büro, denn die Tür war mit Rollos verrammelt und kein Bus in Sicht. Eine knappe halbe Stunde später kam Bewegung in die Sache. Zwei Minibusse tauchten auf, wir luden unser Gepäck ein und setzten uns in die Busse. Aber dann war es mit der Bewegung auch schon wieder vorbei, denn einer der Minibusse hatte wohl vollkommen verkehrswidrig zu nah an der Straßenkreuzung geparkt und hatte nun eine Kralle am Reifen. Also Gepäck wieder raus, alle in den anderen Bus und ab zum Equipment Lager.
Das Lager befand sich auf einem kompletten Stockwerk eines Wohnhauses und war fürchterlich unordentlich. Mit ähnlicher Unorganisiertheit wurde auch das Material verteilt. Der eine bekam Schuhe, der nächste einen Helm, und der andere wiederum einen Skihose. Dann hastete auf einmal Doktor Hugo wieder an einem vorbei und monierte, dass man ja immer noch keine Steigeisen hätte... Aber irgendwann hatten wir dann doch alles zusammen: Basti durfte mit seinen eigenen Bergschuhen los ziehen, Chris hatte so etwas ähnliches wie Plastik-Touren-Skischuhe bekommen (bestimmt sehr gemütlich zum gehen), für die Mädels fanden sich sehr gute steigeisenfeste Scarpa Bergschuhe (wenn man sich lang genug über die Plastik-Schuhe beschwert, wird man auf einmal in das geheime Lager mit den guten Sachen im Stockwerk tiefer geführt). Dazu gab es für alle Steigeisen, Gamaschen, eine Skihose, dicke Handschuhe, Klettergurt, Helm und Eispickel.
Doktor Hugo drängte uns bald schon zur Eile und hetzte uns voll bepackt zurück zum Minibus, damit es endlich los ging. Mittlerweile stand neben unsrem Minibus auch ein geländegängiger Jeep zur Verfügung, den Doktor Hugo persönlich fahren wollte. Wir entschieden uns natürlich für dieses Gefährt, auch wenn man hinten nur quer zur Fahrtrichtung auf windschiefen Bänken und ohne Anschaller sitzen konnte. Doktor Hugo blühte vollkommen auf. Kaum auf den Fahrersitz gesetzt, sprang er schon wieder aus dem Auto und rannte zurück ins Lager... und das ungelogen ca. 30x hintereinander immer mit den Worten “Shit“ oder “Fuck“. Aber irgendwann fuhren wir los, natürlich mit Vollgas schon beim Anfahren. Wir waren ja schließlich spät dran. Dass direkt vor uns der andere Minibus stand, hemmte den Druck auf's Gaspedal nur wenig.
Mit Vollgas rasten wir los durch die Stadt. Die doch recht häufigen Speedbumper in La Paz nahm Doktor Hugo mit wenig angepasster Geschwindigkeit. Wir hatten ja einen geländegängigen Jeep unter'm Hintern. Dass seine Fahrgäste, also wir, dabei jedes Mal einer Satz machten und fast mit dem Kopf an die Decke stießen, schien ihm nicht bewusst oder wenigstens egal zu sein. Dank der hohen Geschwindigkeit verfuhren wir uns dann auch noch und verloren den Minibus hinter uns. Soweit machte uns das erstmal nichts aus, denn Doktor Hugo hielt vor einem kleinen Laden, wo wir uns mit Chips und Schoko-Waffeln versorgten, während Doktor Hugo dem Minibus hinterher telefonierte. Als aber der Akku des Handys sich seinem Ende neigte, sprang Doktor Hugo und natürlich auch wir wieder in den Jeep. Mit den Worten “you should never work with family“ rasten wir zurück zum Lager, gerne auch mal in der Stadt in der Kurve überholend.
Am Lager gab es erstmal Ärger für die Angestellten, keine Ahnung warum eigentlich. Ebenso schnell wie wir hier angekommen waren, ging es auch schon wieder los. Dass Annabelle beim Anfahren mit Vollgas noch in der hinteren Jeep-Tür stand, war auch wieder eher nebensächlich. Bei der jetzigen Fahrt durch die Stadt hatten wir nicht mehr ganz so viel Glück. Da Samstag war, war auf vielen Straßen Markt und daher Stau für die Autos. Mehrmals bugsierte uns Doktor Hugo wieder rückwärts aus verstopften Straßen heraus. In einem Stau stoppte er auf einmal den Motor und rannte mit einem Benzin-Kanister weg. Aus der Ferne machte er uns noch wilde Zeichen, die alles bedeuten hätten können von “fahrt das Auto weiter“ über “kommt mit mir mit“ bis hin zu “steigt bloß nicht mitten in El Alto aus dem Auto“. Bis wir ausgekasperlt hatten, was los war, riss Doktor Hugo die hintere Jeep-Tür auf und reichte uns den tropfenden Benzin-Kanister mit den Worten “put this between your legs“.
Ein paar Straßen weiter hatten wir uns gerade mit der Benzin-Kanister-Situation mit Hilfe von Taschentüchern arrangiert, da hielt Doktor Hugo schon wieder, diesmal um zwei große Gasflaschen zu seinen Gästen einzuladen. Mit einem Fingerzeig auf eine leere Flasche bedeutete er danach Chris und einem weiteren Gast, den Tank aus dem Kanister aufzufüllen... bloß nicht selber die Finger schmutzig machen. Neben dem Jeep stehend schien Doktor Hugo aufzufallen, dass ja die Equipment-Taschen auf dem Dach gar nicht festgezurrt waren. Lachend fragte er uns “did you count how many bags we put up there?“, bevor er die Jungs anwieß, die Taschen nach der rasanten Fahrt durch die Stadt doch noch festzubinden.
Weiter ging es auf einer recht holprigen Feldstraße, die für uns auf den wackeligen Bänken die reinste Freude war. Nachdem sein Handy ja den Geist aufgegeben hatte, hielt Doktor Hugo auf der Fahrt den erst besten entgegen kommenden Minibus an, um ihn um ein Telefonat zu bitten. Natürlich nur mit einer angemessenen Tirade von Schimpfworten, die sogar wir verstanden. Bei diesem längeren Stopp mitten in der Pampa erfuhren wir auch endlich den Grund all der Hektik: der andere Minibus, den wir dank Raserei verloren hatten, hatte irgendeinen Schlüssel, den Doktor Hugo unbedingt brauchte. Was auch immer sich während des nicht erfolgreichen Telefonats verändert hatte, auf einmal verbesserte sich Doktor Hugo's Laune schlagartig und zur Musik von Bob Marley heizten wir die Feldstraße zum Base Camp auf 4700m hoch. Weiterhin schien er aber weder von sanft anfahren, sanft einkuppeln und der Bremse gehört zu haben. Diesem Fahrstil fiel beinahe ein winziges Lama Baby zum Opfer und zwang Annabelle wegen Übelkeit auf den letzten 100m zum Aussteigen. Aber wir hatten ihn jetzt immerhin schon von Nahem gesehen: Huayna Potosi thronte prächtig, leicht Wolken verhangen und Schnee bedeckt über dem Base Camp.
Mit all dem hin und her waren wir erst um 14 Uhr am Base Camp. Vollkommen verdurstet und hungrig bezogen wir unser Lager für die Nacht. Was als nächstes passiert, wurde uns erstmal nicht mitgeteilt. Schließlich machten sich aber unsere Guides an unserem Equipment zu schaffen und wir erfuhren, dass wir etwas zu Essen kriegen sollten und danach trotz der schon sehr fortgeschrittenen Zeit noch zum Gletscher aufbrechen würden.
Mit einem riesigen Teller Eintopf im Bauch brachen wir um 16 Uhr auf zum Gletscher. Alle Berg-affinen Leute werden sich denken können, wie merkwürdig wir das fanden, da doch um kurz nach 18 Uhr die Sonne untergehen sollte und man dann um 16 Uhr lieber schon fast daheim wäre als auf dem Berg. Aber gut, Stirnlampen eingepackt und los. 200m stiegen wir durch leichtes Gelände auf, wir merkten die Höhe an unserer Atmung sofort. Wir erreichten den Rand des Gletschers. Wir übten das Anlegen der Steigeisen, das Gehen auf der schrägen Eisfläche und das Klettern mit Eispickel, wenn das Eis zu steil wurde. Annabelle erlebte auch gleich noch einen kleinen Schrecken, als sie beim Klettern die Zacken der Steigeisen nicht ordentlich ins Eis gehauen hatte und ein wenig am glatten Eis nach unten abrutschte. Aber im Großen und Ganzen verlief die Gletscher-Einführung gut.
Im Dunkeln erreichten wir schließlich wieder das Base Camp. Wir würden die Nacht wieder 200m tiefer als auf den heutigen höchsten Punkt verbringen, was für die Akklimatisierung sehr gut ist. Das zwei-gängige Abendessen stärkte uns nochmal. Danach hieß es trotz früher Stunde sofort ab ins Bett. Basti konnte nicht mal mehr seine Gute-Nacht-Zigarette rauchen, da wir bereits sicher im Base Camp eingeschlossen worden waren.Læs mere
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- Dag 38
- søndag den 8. maj 2016
- ☀️ 9 °C
- Højde: 5.233 m
BoliviaNevado Huayna Potosí16°16’27” S 68°8’23” W
Huayna Potosi Tag 2: Verdientes Essen
8. maj 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 9 °C
Wir erwarten einen aufregenden Tag. Das war ironisch gemeint. Für uns ganz ungewohnt, und besonders ungewöhnlich, wenn man in den Bergen ist, gibt es erst um acht Uhr Frühstück. So kann kein aufregender Tag beginnen. Wir sind verwundert, vertrauen aber voll auf die Planung vom Hugo, denn er hat uns ja gestern schon so gut zum Low Camp gebracht. Das war auch ironisch gemeint.
Um halb elf soll ein Fotoshooting sein. Also Zeit, um Fotos zu machen. Wir sind pünktlich dort, aber irgendwie war das von den Guides so gemeint, dass alle Teilnehmer der Bergtour draußen rumeiern dürfen und halt Fotos machen. Macht aber keiner. Ich erkenne mit meinem Verstand, der trotz der Höhe wie gewohnt messerscharf ist und einwandfrei funktioniert (auch das war ironisch gemeint): Ein Fotoshooting ohne Leute mit Kameras ist gar kein Fotoshooting. Es ist eher wie folgende Situation: Treffen sich zwei und einer kommt nicht.
Ein Höhepunkt jagt den nächsten: Um halb zwölf gibt es Mittagessen. Wir haben an diesem Tag noch absolut nichts getan. Mein Vater würde fragen: "Bub, hast du dir heute schon etwas verdient?" Und ich müsste mit traurigen Augen antworten: "Nein, Vater." Wir wissen aber, dass es nach dem Essen endlich zum High Camp, unserem einzigen Halt auf dem Weg zum Gipfel des Huayna Potosí, geht. Deswegen stärken wir uns indem wir so viel essen wie halt reingeht. Ich kann an dieser Stelle nicht sagen, dass es angenehm ist. Ich fühle mich am Ende des Essens wie eine Mastgans. In Zukunft höre ich auf meinen Vater, und werde mir noch essen, wenn ich es mir verdient habe. Außer, wenn meine Mutter gekocht hat. Denn das schmeckt immer so gut! Dennoch werde ich in Zukunft wohl etwas abnehmen.
Dann, um halb eins, geht es endlich los zum High Camp. Wir lassen noch etwas Gepäck im Low Camp und beginnen den Aufstieg von 550 Höhenmetern. Was sich jetzt nicht nach viel anhört, sollte uns dennoch zweieinhalb Stunden kosten. Ausgestattet mit Eispickeln, die auch als Gehhilfen benutzt werden können, Skateboardhelmen, Skihosen, Steigeisen die was taugen, und unseren eigenen guten Klamotten machen wir uns auf den Weg. Endlich verdienen wir uns etwas zu essen. Vater, kann man sich Essen auch im Nachhinein verdienen?
Der Weg schlängelt sich zunächst recht gemütlich den Berg hinauf, wird jedoch bald deutlich steiler. Auf etwa der Hälfte kommt sogar eine seilversicherte Stelle. Ist für uns aber voll der Kindergarten, da wir alle mehr oder weniger klettersteigerfahren sind. Ich würde schätzen, dass es Schwierigkeitsgrad A ist. Also für alle Menschen, die des aufrechten Ganges mächtig sind, durchaus machbar. Aber wir spüren die Höhe. Es hat zwar keiner Symptome der Höhenkrankheit, aber selbst die Nichtraucher Schnauben wie Walrösser. Sie sehen aber besser aus als letztere Tiere. Die Raucher auch. Wir bleiben des aufrechten Ganges mächtig.
Ohne Gletscherberührung kommen wir am High Camp auf 5300 Metern an. Das High Camp sind drei Hütten aus Blech, die innen mit Styropor isoliert sind. Es gibt auch Toiletten. Diese sind aber Gestelle, die dazu dienen, sein Geschäft in einen Müllsack zu verrichten. Um die Gestelle ist auch jeweils ein metallener Sichtschutz, der wohl dazu dient, dass die Bergführer nicht erkennen, wer da in die Müllsäcke macht, und den jeweiligen Klienten zum Abtransport der eigenen Hinterlassenschaften nötigen. Wir wollen keinen Bergführer dazu nötigen, unsere Hinterlassenschaften ins Tal zu tragen. Selbst wollen wir das aber auch nicht tun. Deswegen, und wegen der besseren Aussicht, wählen wir die umliegende Natur.
Das High Camp liegt direkt am Gletscher und uns bieten sich grandiose Aussichten. Ein paar Wolken unter uns machen das ganze perfekt. Mysteriös kleiden sich die umliegenden Berge in ein samtenes Gewand aus Wolken.
Wir sind doch ein bisschen geschafft. Deswegen breiten wir schnell unsere Schlafsäcke im Matratzenlager aus und bereiten unsere Rucksäcke für den morgigen Gipfelsturm. Das ist recht einfach. In unseren Rucksäcken befinden sich lediglich Sonnenbrillen und Sonnencreme, sowie Cola und Wasser. Alle Kleidung planen wir zu anzuziehen, und alle Ausrüstungsgegenstände auch.
Endlich haben wir uns Essen verdient. Wir bekommen ein fürstliches Mahl von unseren Bergführern. Sie zaubern ein Menü in zwei Gängen und kredenzen leckere Suppe, die uns echt gut tut, und Nudeln mit Würstchen. Wir hauen rein, schon wieder so viel wir können, um gut auf den morgigen Tag vorbereiten zu sein. Ob wir uns das mag der Völlerei am Mittag verdient haben, ist unklar. Aber bekanntlich, das sagt auch mein wissenschaftlicher Verstand, macht Aufessen gutes Wetter. Und das können wir morgen gut gebrauchen.
Nach dem Essen ein weiteres Highlight: Schlafen! Pünktlich um sechs Uhr abends schicken uns die Bergführer ins Bett. Allerdings haben irgendwie alle Teilnehmer ganz kleine Blasen oder vergessen, vorm Bettchen noch aufs Töpfchen zu gehen. So steht etwa alle halben Stunden irgendwer auf und macht neben das Camp. Ich selbst darf das in Unterhosen und T-Shirt erleben. Es ist wärmer, als ich dachte. Das ständige Aufgestehe und die frühe Uhrzeit wirken sich negativ auf unser Schlafpensum aus. Diejenigen, die mehr als zwei Stunden Schlaf bekommen, können sich zu den Ausgeschlafenen zählen. Denn pünktlich zur Geisterstunde heißt es wieder aufstehen, um sich mehr Essen zu verdienen. Vielleicht springt morgen ja sogar eine Leberkässemmel raus? Davon träume ich süß, aber mit scharfem Senf.Læs mere
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- Dag 39
- mandag den 9. maj 2016
- 🌬 8 °C
- Højde: 6.052 m
BoliviaNevado Huayna Potosí16°15’45” S 68°9’15” W
Huayna Potosi Tag 3: Gipfelglück
9. maj 2016, Bolivia ⋅ 🌬 8 °C
Um 12 Uhr hieß es aufstehen...Nachts! Zu einer Zeit da normale Leute sich Richtung Bett begeben, ziehen wir uns eilig unsere Kleidung für den Gipfeltag an. Dies ist grundsätzlich jegliches warmes Kleidungsstück übereinander bis wir alle wie Michelin-Männchen aussehen. Nach 30 Minuten gibt es ein schnelles Frühstück bestehend aus einer trockenen Semmel und Punacap, unserem liebgewonnenen Medikament gegen Höhenkrankheit. So haben wir auch noch Zeit 5l Cola durch mehrfaches umschütten gleich zu verteilen und zudem die Kohlensäure daraus zu entfernen. Toll. Mit Steigeisen in der linken Hand, Pickel in der rechten Hand, Stirnlampe auf dem Kopf und einem Rucksack mit ca. 2 Liter Flüssigkeit auf dem Rücken ging es dann pünktlich um 1 Uhr in völliger Dunkelheit aber nicht zu eisigen Temperaturen los...10 Schritte weit, denn dann war der Gletscher schon erreicht und es wurden die Steigeisen angezogen. Zudem bauten unsere Guides, Patricio und Mario, unsere 3er Seilschaften Team Marlboro (Patricio, Jule, Basti) und Team Vamos-a-la-playa (Mario, Annabelle, Chris).
Mit langsamen und kleinen Schritten und einer Pause alle 20 Minuten, in der getrunken und/oder Schokolade verschlungen wurde, lief es am Anfang recht geschmeidig. Die ersten Hindernisse, 2 Gletscherspalten, wurden je nach Körpergröße mit einem großen Schritt übergangen oder übersprungen. Nach ca. 1 Stunde kam dann die technische Schlüsselstelle: eine fast senkrechte Eisflanke. Durch geübten Einsatz der Eispickel (siehe Tag 1) sowie Trittstufen der vorherigen Bergsteiger gelang die Überwindung aber fast mühelos. Diese ersten 2 Stunden Aufstieg waren noch recht gut zu bewältigen. So können wir auch den Ausblick auf das beleuchtete El Alto genießen und einem donnerndern Lawinenabgang in einiger Entfernung lauschen.
Aber mit zunehmender Höhe wurde jeder Schritt anstrengender und jeder Anstieg zu einer größeren Herausforderung. Dadurch nahm auch die Häufigkeit der Pausen stark zu. Dies war vor allem bedingt durch unsere Ladies, deren konstantes Husten die sonst ruhige Bergnacht durchdrang. Durch die zunehmende Kälte war auch unser gesamtes Wasser gefroren. Glücklicherweise motivierten die tollen Guides uns immer wieder durch Höhen- und Restlaufzeitangaben unsere Grenzen (der Ladies) noch etwas weiter zu überschreiten. Und wenn das nicht half, appellierten Basti und Chris an den starken Ehrgeiz von Jule und Annabelle. Der letzte steile und lange Anstieg war dann nach Annabelle: "Pickel ins Eis hauen, zweimal sehr schnell atmen, ein Fuß hoch, zweimal sehr schnell atmen, zweiten Fuß hoch, zweimal atmen. Nach 10 Schritten Pause von 30 Sekunden." ein Schritt-zweimal atmen-Schritt mit einer kurzen Pause alle 10 Schritte. Aber auch dieses finale Hindernis zum Gipfel wurde überwunden...von uns allen. Wir kamen, kämpften und sahen gegen 7 Uhr einen tollen Sonnenaufgang über den Wolken. Wir beglückwünschten uns und unsere Guides mit einem glückseligen "Berg heil", Basti schloss Jule in die Arme und auch Annabelle und Chris gaben sich eine "geschafft"-Faust. Toll!
Nach den obligatorischen Fotos ging es dann nach ca. 45 Minuten zügig bergab, da es doch recht kalt am Gipfel wurde. Der Weg nach unten war nicht zu vergleichen mit den Strapazen in der Nacht. Durch die geringere Anstrengung und den zunehmenden Luftdruck wurden vorher unüberwindbar scheinende Flanken zu einem entspannten Spaziergang. Dies war auch dem präzisen und sicheren Gehen mit den Steigeisen zu verdanken. So erreichen wir gegen 9 Uhr das Hochcamp von den wir 8 Stunden vorher gestartet waren. Leider gab es hier kein 2. Frühstück und so schauten wir, das wir fix unsere Sachen, die nicht mit am Gipfel waren, z. B. die Schlafsäcke, zusammen packten, damit wir zügig zum Base Camp absteigen konnten. Dieser 2 Stunden dauernde Haatsch strapazierte nochmals arg unsere Nerven, da wir nun schon über 10 Stunden unterwegs waren. Und als ob das nicht genug ist, brach Annabelle kurz vor dem Base Camp (tatsächlich 10 Meter und 5 Stufen) zusammen, da ihr schwarz vor Augen wegen Unterzuckerung wurde: Sie hatte beim Aufstieg nur wenig essen können, da ihr vor Anstrengung immer schlecht war und auch danach war ihr mehr nach etwas salzigen, was aber nicht aufzutreiben war. Glücklicherweise war es aber nicht so ernst und ein Dextro richtete sie schnell wieder auf. Das Mittagessen im Base Camp füllte die leeren Reserven dann wieder auf, so dass wir alle wieder halbwegs fit waren.
Nach dem Mittag verabschiedeten wir uns von unseren Guides und fuhren zurück nach La Paz. Glücklicherweise war Hugo mit seinem Jeep nicht angereist, sondern ein Minibus stand bereit. Trotz der vergleichsweise geringen Beinfreiheit war die Fahrt eine Entspannungskur im Gegensatz zu Hugos Kamikaze-Hinfahrt (siehe Tag 1). Nachdem wir gegen 3 Uhr La Paz erreichten und schnell in unser bekanntes Hostel einzogen, gingen wir erstmal zu Bett. Die Strapazen des Tages forderten ihren Tribut und jeder musste erstmal etwas Schlaf nachholen. Beschränkt erfrischt ließen wir dann den Abend bei etwas Bier ausklingen und die unvergessliche Tour Revue passieren.Læs mere

Was habt ihr denn mit eurem Tourguide gemacht? Der kann ja gar nicht mehr lachen! LG Conny

Seltsam. Die gleiche Frage ueber den Guide hab' ich mir auch gestellt :-). Basti: Hattest du auch eine Gipfelzigarette? /martin
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- Dag 40
- tirsdag den 10. maj 2016
- ☀️ 14 °C
- Højde: 3.816 m
BoliviaBahía de Copacabana16°9’55” S 69°5’26” W
Mach' s gut La Paz
10. maj 2016, Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C
Nun sollte der Abschied tatsächlich gekommen sein. Doch bevor wir La Paz verlassen würden, unternahmen Annabelle und ich noch eine einstündige Shoppingtour durch zwei Gassen. Ganz wichtig!!! Hustenstiller (2×), mittlerweile haben wir uns den Namen TBC-Lok kraftvoll erhustet (der Huayna Potosi ist Schuld/ haben wir aber sehr gerne in Kauf genommen), Haarschampoo und Sonnenmilch. Weniger wichtig, aber unglaublich schön, war der Einkauf von Schmuck, Magnet, T-Shirt und Mütze. Eingepackt mit tollen Sachen, verließen wir unser Hotel 'York' und waren auch sehr froh darüber unsere Reise fortsetzen zu können.
Unsere vierstündige Busfahrt sollte uns heute an die Copacabana (Bolivien) bringen. Zunächst überquerten wir den wundervollen Titikakasee mit dem Boot, getrennt von unserem Bus. Kamen aber nach der Überquerung wieder zusammen. Beim Betrachten des Sees, konnten wir schon viel Vorfreude für unser morgiges Vorhaben wahrnehmen.
Gegen 17 Uhr kamen wir in der überschaulich, lebendigen Touristen-Cabana an. Wir bezogen ein schönes Viererzimmer, gingen hinunter zum Hafen, um Tickets für den kommenden Tag zur 'Isla del Sol' zu kaufen und trafen uns um 19 Uhr mit Dani am 'weißem Anker', die auch rein zufällig in Copacabana gelandet ist.
Das erste Restaurant versprach nette Getränke, aber weniger genießbares Essen, sodass wir noch ein anderes Lokal aufsuchten. Dort genossen wir Fisch aus dem Titikakasee und gutes Steak.
Wir tauschten interessiert und freudig unsere bisherigen Erlebnisse aus und entschlossen uns den morgigen Tag zu fünft auf der 'Isla del Sol' bis zum Nachmittag zu verbringen.
Da Dani noch ein klein wenig mit der Höhe zu kämpfen hat, werden wir ihr feierlich und freudig unser restliches Punacap am kommenden Tag überreichen!Læs mere
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- Dag 41
- onsdag den 11. maj 2016
- 🌧 17 °C
- Højde: 4.033 m
BoliviaCerro Chaquesani16°1’14” S 69°10’14” W
Camping with a View
11. maj 2016, Bolivia ⋅ 🌧 17 °C
Juhu, campen! Der Wecker hatte heute morgen seine größte Freude, uns endlich mal wieder so richtig früh, nämlich um 6 Uhr, aus dem Bett zu klingeln. Voller Vorfreude auf das Campen auf der Isla del Sol mitten im Titicacasee reduzierten wir das Gewicht unserer Rucksäcke auf das gerade noch Nötige für eine Übernachtung in der Natur und füllten den Rest mit einigen Litern Wasser zum Trinken und Kochen auf. Unser Hotel bereitete uns mit einem königlichen Frühstück mit Rührei, Pancakes und Kuchen auf den Tag vor, was wir aber leider viel zu schnell hinunter schlingen mussten.
Kurz darauf trafen wir Dani, eine Arbeitskollegin von Basti. Der gestrige Abend mit unserer wilden Truppe hatte sie (glücklicherweise) nicht davon abgeschreckt, die Isla del Sol mit uns gemeinsam zu erkunden. Ein kleines Schiffchen brachte uns zur Insel. Die überaus erstaunliche Geschwindigkeit des Bootes lässt sich wohl am besten mit einem Zitat von Chris beschreiben: “Wenn einem bei etwas das Gesicht einschläft, dann bei der Überfahrt von Copacabana zur Isla del Sol“. Aber immerhin konnten wir die Größe des Titicacasee, des größten, höchsten (knapp über 4000m) und navigierbaren Sees, die Steilwände des Festlandes und die terrassierten Hügel ausgiebig bewundern.
Das Boot setzte uns am südlichsten Zipfel der Insel ab. Außer einem Steg und zwei Häusern war weit und breit nichts zu sehen, auch kein Weg. Redegewandt und auf perfektem Spanisch erfuhr Basti aber von den Einheimischen, dass wir nur zwei Zäune von Privatgärten übersteigen mussten, um dann querfeldein den Hügel hinaufzulaufen und schließlich den Feldweg Richtung Norden zu erreichen. So setzte sich unser Trupp bei strahlendem Sonnenschein in Bewegung. Die Jungs mit der von der Unterwasserhockey-Weltmeisterschaft gestählten Dani vorne weg, die immer noch von starkem Husten geplagten Mädels im Ratschtempo hinterher.
Unsere Bedenken, dass das Trekking so kurz nach dem Huayana Potosi furchtbar anstrengend werden könnte, waren vollkommen unbegründet. Das Gewicht der Rucksäcke machte uns rein gar nichts aus und der Weg schlängelte sich mit mäßigen Höhenunterschieden kreuz und quer über die Berge der Insel. Es war wundervoll. Bis auf ein paar Einheimische, die entweder Wegezoll einforderten (Wir haben übrigens den Eindruck, das macht hier jeder, dem es grad passt. Einfach an den Wegesrand setzen und ein paar Bolivianos verlangen.) oder geknüpfte Bänder verkaufen, begegneten uns den ganzen Tag lang vielleicht 3 andere Touristen. Ansonsten sahen wir nur terrassierte Hänge, darauf Alpacas, Schafe, Esel, Kühe, dahinter der glitzernde Titicacasee und noch weiter dahinter die eindrucksvollen, schneebedeckten Anden.
Nach der Mittags-Brotzeit verabschiedete sich Dani leider wieder, während wir weiter zogen, um unsere Zelte auf der Spitze eines Hügels mitten auf der Insel aufzuschlagen. Man kann sich keinen schöneren Ort zum Campen vorstellen. Kein Haus in Sichtweite und ein herrlicher Blick auf die Anden. Schnell waren die Zelte aufgebaut und Feuerholz für das abendliche Lagerfeuer gesammelt. Man wird es nicht glauben: Das erste Mal in diesem Urlaub beendeten wir schon am frühen Nachmittag unser Tagesprogramm und faulenzten in der Sonne auf unseren Isomatten vor unseren Zelten. Bei Sonnenuntergang gab es noch eine schnelle Runde Instantnudeln und ein wunderschönes Lagerfeuer zum Finger aufwärmen. Basti und Jule kuschelten sich sehr bald in ihre Schlafsäcke, während Chris und Annabelle den exponierten Platz der Zelte direkt unter der Milchstraße für ein ausgiebiges Nacht-Fotoshooting der Zelte nutzten.Læs mere
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- Dag 42
- torsdag den 12. maj 2016
- 🌧 17 °C
- Højde: 3.848 m
PeruKasani16°13’32” S 69°5’45” W
Grenzübertritt con Queso
12. maj 2016, Peru ⋅ 🌧 17 °C
Wir schlafen lange in unseren Zelten. Das Wetter in der Nacht ist nämlich gut, die Temperaturen bleiben knapp über dem Gefrierpunkt, und unsere Schlafsäcke halten uns schön warm.
Die Aussicht aus unseren Zelten über den Titicacasee ist allerdings sehr schön und ermutigt uns zum Aufstehen. Wir genießen ein Frühstück bei bester Aussicht.
Wohl genährt beginnen wir unsere zweite Etappe über die Isla del Sol. Warum die so heißt, finden wir schnell raus. Innerhalb kürzester Zeit bildet sich zum Teil beeindruckender Sonnenbrand auf unseren unbedeckten Hautstellen.
Dennoch setzen wir unseren Weg fort. Wir laufen nicht, wie zunächst geplant, direkt nach Challapampa, wo unser Boot zurück nach Copacabana ablegen soll, sondern wählen einen längeren Weg, der uns an Inca-Ruinen vorbeiführen soll. Nach wenigen Kilometern Auf und Ab sehen wir die Ruinen. Und wir stellen fest, dass diese 1 Euro 50 Eintritt kosten sollen. Aus Angst vor einem zweiten Tiwanaku lehnen wir allerdings ab. Doch der Halsabschneider an der improvisierten Kasse will dennoch Dineros für die weitere Wegstrecke sehen. Ich beschimpfe ihn nicht allzu wild auf bayrisch und wir gehen einfach weiter ohne zu bezahlen. Das war schlecht fürs Karma.
Nach einem weiterhin schönen Weg, der nun von Rudeln von Touristen befallen ist, gelangen wir nach Challapampa, das neben einem schönen Strand auch noch freilaufende Suckerle (Ferkel) zu bieten hat. Wir können aber weder ersteres noch zweiteres genießen, da wir weder Zeit zum Baden, noch zum Jagen haben. Aber ein Leberkäs wäre schon mal wieder gut. Wir sehen auch ein von den Einheimischen besuchtes Fest, können aber nur wenig verstehen und damit anfangen.
Die Überfahrt mit dem Boot nach Copacabana verläuft reibungslos. Zurück in der Stadt kümmern wir uns um Tickets für den Bus nach Cusco in Peru noch für den selben Abend. Wir holen noch unser zurückgelassenes Gepäck aus unserem Hotel und wollen noch etwas essen.
Das Essen wird zu einem Wettrennen gegen die Zeit. Denn: Wir bekommen unsere Burger so spät, dass wir fürchten müssen, unseren Bus nicht rechtzeitig zu erreichen. So mampfen wir in Rekordzeit.
Am Bus sind wir rechtzeitig. Weil es ohnehin zu spät losgeht. Aber eine Dame verteilt schon mal die wichtigen Ein- und Ausreisezettel für Peru und Bolivien. Die sind diesmal schon recht verwirrend. Wir füllen alle gleich aus, damit wir alle zusammen ins Gefängnis kommen. Ich wünsche mir ein Viererzimmer mit eigenem Badezimmer und warmem Wasser. Besonders aufgeregt sind wir, weil wir diverse Lebensmittel mit uns führen, die möglicherweise beim Grenzübertritt nicht erlaubt sind. Besonders machen uns die doch größeren Mengen an Käse Sorgen.
Aber der Grenzübertritt verläuft unspektakulär. Wir müssen zur Ausreise aus Bolivien aussteigen, uns alle Stempel holen, und dann zur Einreise nach Peru laufen. Das sind etwa 100m. Bei der Einreise fällt auf, dass ich meinen Vor- und Nachnamen auf dem Einreisezettel vertauscht habe. Blöd. Ich muss das Zeug noch einmal ausfüllen.
Doch dann können wir wieder in den Bus und unsere Reise geht über Nacht nach Cusco weiter. Allerdings machen wir noch einen einstündigen Zwischenhalt in Puno. Während dem Stopp werden wir aus dem Bus ausgesperrt, was für allgemeinen Unmut sorgt. Besonders, weil wir wichtige Dokumente und elektronisches Gerät in der Eile zurücklassen müssen. Aber dann fahren wir in einem jetzt vollen Bus nach Cusco.Læs mere

Schön, wieder von euch zu lesen und cool, dass ihr Dani getroffen habt! LG & schönes Pfingst-WE in Peru! ...Silke :)

Andrea WieglebHabe wieder mal eure Reiseberichte gelesen. Die sind mindestens genauso geil wie die Bilder. Bleibt schön gesund. LG Andrea
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- Dag 43
- fredag den 13. maj 2016
- ⛅ 14 °C
- Højde: 3.395 m
PeruPlaza de Armas Cusco13°31’8” S 71°58’35” W
Schweinebraten à la Cusco
13. maj 2016, Peru ⋅ ⛅ 14 °C
Um 5 Uhr werden wir etwas unfreundlich durch die grelle Beleuchtung im Bus geweckt und stehen kurz darauf in leichter Trance am Busbahnhof. Erstmal ins Hotel....auch wenn unser Zimmer erst in 7 Stunden bezugsfertig sein sollen. Am Hotel angekommen werden wir durch laute Musik davon in Kenntnis gesetzt, dass in Cusco schon am Donnerstag die Parties lang gehen. Wir fühlen uns wie an einem Sonntag in München, an den man früh in die Berge will und morgens nur Alkoholleichen in der U-Bahn sieht. Naja, das Zimmer war natürlich noch nicht fertig, aber wir dürfen im Frühstücksraum Unterschlupf suchen und - wer hätte es gedacht - vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen. Da unser Anblick die zwischenzeitlich eintrudelnten Gäste verstörte, wurden unser Zimmer schon bis 9 Uhr aufgeräumt. So konnten wir endlich etwas Schlaf nachholen. Toll.
Nach dem Aufstehen gegen 12 Uhr haben wir uns im überschlagenen Vorgehen geduscht, dreckige Wäsche in die Wäscherei gebracht und die Planung für den Besuch von Machu Picchu gemacht. Da Jule noch etwas müde war (bzw. noch ein paar Folgen ALF hören wollte), zogen wir anderen in die Stadt los, um die Karten für die verborgene Inca-Stadt und den Zug zurück zu buchen. Cusco ist eine schöne und sehr aufgeräumte Stadt, in der aber leider der wichtigste Laden der Stadt, das Ticket-Office für den Machu Picchu, etwas versteckt ist....Zumindest sind wir trotz der Hilfe einiger Locals etwas länger umhergeirrt. Nicht toll. Leichter fiel die Buchung des Zuges, den es in teuer und sehr teuer gibt. Wir entscheiden uns für den teuren Zug, aber nicht da uns das Geld fehlt, sondern da wir auf eine Showeinlage in Form einer Modenschau traditioneller Inca-Tracht im Zug verzichten können.
Auf Anregung von Jule entschließen wir uns, den Abend im lokalen Planetarium zu verbringen. Es wird Zeit, dass wir endlich mal mehr über den tollen Sternenhimmel erfahren, den wir hier schon so häufig bewundert haben. Das Planetarium wird privat von einem Astronomomen und seiner begeisterten Familie betrieben, die mit voller Leidenschaft eine tolle Veranstaltung bieten. In einem runden Raum mit Kuppeldach wird mit Hilfe selbstgebauter Schablonen der Sternenhimmel an die Decke projiziert und kurzweilig die wichtigsten Sternbilder erklärt. Dann geht es raus zum Begutachten des echten Himmels mit Hilfe einiger Teleskope. Trotz Bewölkung sehen wir Jupiter mit 4 seiner Monde sowie seine charakteristischen Streifen, die Krater auf dem Mond und eine mit bloßem Auge nicht sichtbaren Formation namens Schmuckkästchen Cluster, der aus einem roten, grünen und blauen Stern besteht. Schließlich ging es noch darum, wie gut sich bereits die Incas mit den Sternen auskannten. Insgesamt sehr toll.
Leider hielt die Freude darüber nicht lang an, denn die abgeholte Wäsche entpuppte sich als nicht völlig trocken, was Teile der Gruppe in Rage brachte. Um die Wogen zu glätten, gingen wir ins Restaurant und bestellen uns zwei lokale Delikatessen: Meerschweinchen und Alpaka. Ersteres sieht aus wie eine kleine Schweinshaxe mit Schwarte und schmeckt wie eine Mischung aus Schwerin und Hühnchen, und letzteres sieht aus und schmeckt wir ein Rindersteak. Toll. Der Abend geht zu Ende mit dem obligatorischen Umpacken der Rucksäcke für die Tour zum Machu Picchu am nächsten Tag.Læs mere

Anton Fasching
Das ist gut.Welche Brennweite, welche Kamera? ISO, Blende und Belichtungszeit bitte nicht vergessen.:-)
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- Dag 44
- lørdag den 14. maj 2016
- ⛅ 14 °C
- Højde: 1.559 m
PeruRío Santa Teresa13°7’50” S 72°35’40” W
Santa Teresa
14. maj 2016, Peru ⋅ ⛅ 14 °C
Es ist 7:30 Uhr und wir stehen pünktlich vor unserem Hotel in Cusco, um mit einem Sammeltaxi nach Santa Teresa zu gelangen. Dies sollte unser erster Stopp unseres eigentlichen Zieles 'Machu Picchu' werden. Gut gestärkt vom hervorragendem Frühstück kann es los gehen. Übrigens dachten wir zu Beginn unserer Reise, dass wir teilweise nur mäßig mit Nahrungsmitteln versorgt werden können, jedoch war dies ein völliger Trugschluss. Wir haben stets eine umfangreiche Auswahl an Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Süßigkeiten, sodass wir uns eher Sorgen machen müssen, dass wir unseren Astralkörpern damit einen erheblichen Schaden zufügen könnten.
Aber nun gut! Wir stiegen in das erste 'Sammeltaxi' ein, dass uns dann zu unseren tatsächlichen Sammelbus brachte. Die Fahrt ging los und auch hier traf man wieder alte Gesichter, die uns schon auf unserer Reise zuvor begegnet waren.
Nachdem sich der Weg durch das wundervolle Tal und den Dschungel weniger geschmeidig über Serpentinen bewegte, drehte sich bei einigen Fahrgästen der Magen um. Bei uns nicht. Wir genossen den eindrucksvollen Ausblick aus dem Bus. Die sich fast übergebenden Mitfahrer beherrschten sich brav bis wir in Santa Teresa ausstiegen.
Wir suchten uns sofort eine Unterkunft und gingen am späten Nachmittag gegen 15 Uhr zu einem gemütlichen Bierchen im gegenüberliegenden Etablissement über. Später kam auch noch feste Nahrung hinzu. Strom war auch erst wieder ab 17:03 Uhr, aber dies störte wohl weder uns noch die Einheimischen.
Unsere nachträgliche Erholung vom Huayna Potosi holten wir uns dann in den nur 5 Minuten entfernten Hotsprings. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Heißes, klares Wasser, ein wundervoller Sternenhimmel, lagunenähnliche Verhältnisse und vier unglaublich attraktive Menschen in Badekleidung.
So stelle ich mir meine zukünftigen Abende in München vor!Læs mere
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- Dag 45
- søndag den 15. maj 2016
- ⛅ 16 °C
- Højde: 2.118 m
PeruAguas Calientes13°9’13” S 72°31’23” W
Urwald und viele Emotionen
15. maj 2016, Peru ⋅ ⛅ 16 °C
Wir wachten heute ganz gemütlich von der Sonne an der Nase gekitzelt auf. Es war schon schön, mal in wärmeren Gefilden zu sein und durch das offene Fenster eine kleine Tropenbrise zu spüren. Anscheinend steigerte diese Tropenbrise neben guter Laune, aber auch die Kuschellaune. Nachdem benachbarte Zimmer ein Fenster gemeinsam hatten und damit die Trennwand nicht durchgängig war, konnten Annabelle und Chris zum wiederholten Mal der kuscheligen Jazz-Musik und entsprechenden Gefühlen der Nachbarn lauschen (Anmerkung des Lektorats: Wären Basti und Jule in Nebenzimmer gewesen, hätte man wohl eher Napalm Death vernommen).
Die erste Herausforderung des Tages war die Dusche, denn es war zwar agua caliente angekündigt worden, das Wasser aus der Dusche war aber dann doch eher lau. Aber wir sind ja schon abgehärtet, so dass das unsere gute Laune nicht schmälern konnte. Das Anziehen von kurzer Hose und T-Shirt machte sowieso alles wieder wett.
Das Frühstück war auch herrlich, jeder trank ca. einen halben Liter frisch gepressten Orangensaft für eine Euro. Lecker latschate Semmeln mit Spiegelei vollendeten dass Frühstück, das wir auf dem Hauptplatz von Santa Teresa unter der ersten Palme des Urlaubs einnahmen.
Dann ging die Karawane endlich los. Ein Taxi brachte uns ein Stück flussaufwärts nach Hidroeletrico. Die tropischen Berghänge rechts und links des Flussbettes faszinierten uns. Feigenbäume mit Blättern so groß, wie wir sie noch nie gesehen hatten, riesige Bäume, von denen Lianen hängen oder einfach nur üppige Natur.
Nach Hidroelectrico ging es zu Fuß weiter durch den Urwald, immer entlang der Bahnstrecke Richtung Aguas Calientes, das Örtchen zum Fuße des Machu Picchu. In das Örtchen führt nämlich keine Straße. Man kann entweder einen unglaublich teuren Zug, der aber eine herrliche Strecke durch den Urwald fährt und riesige Panorama-Fenster hat, nehmen. Oder man lässt sich wie wir möglichst nahe in das Tal fahren und läuft dann zu Fuß 2-3 Stunden noch tiefer in das Tal. Diese zweite Option war vollkommen nach unserem Geschmack. Mit offenen Mündern stolperten wir die Schienen des Zuges entlang. Der Urwald wucherte hoch, die Natur in voller Pracht. Es blühten Orchideen, dass sich unsere Orchideen daheim nur verstecken können. Überall standen wilde Bananenpalmen, mal riesig, mal ganz klein. Es wuchsen Avocados einfach so neben dem Weg. Und keine Ahnung, was all die anderen üppig blühenden und saftig bringen Pflanzen waren. Dazwischen entdeckte Jule sogar einen Kolibri. Nicht zuletzt zu vergessen sind Unmengen an Schmetterlingen, die uns erfreuten.
Auf der Wanderung blieb uns auch viel Zeit mit etwas Abstand unsere individuellen Erfahrungen über den Huayna Potosi auszutauschen. Wir sind alle so unglaublich stolz die 6088m geschafft zu haben. Wir fühlen uns gestärkt in unserer Willenskraft. Basti und Chris haben einen schönen Spruch geprägt: “Der Berg ist nicht der Berg, sondern der Berg ist man selber.“ Und dieses gemeinsame Erlebnis hat uns als Gruppe besonders eng zusammen geschweißt.
Mit diesen sentimentalen Gefühlen liefen wir in Aguas Calientes ein. Es erschlug und ein bisschen. Nachdem mit dem Zug jeder Idiot von Tourist dorthin reisen kann, reihte sich ein Hotel neben das andere, abgewechselt von Restaurants. Es war nichts mehr zu sehen von der Beschaulichkeit von Santa Teresa, wo nur die hart gesottenen Touristen absteigen. Aber wir bezogen schnell unser Hotel für die Nacht und machten eines der Birken Happy Hour Restaurants unsicher. Ab 16 Uhr gab es ein Happy Hour Bier nach dem anderen, dazu Jenga spielen und über Gott und die Welt philosophieren.Læs mere
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- Dag 46
- mandag den 16. maj 2016
- ⛅ 14 °C
- Højde: 2.464 m
PeruMachu Picchu13°9’55” S 72°32’42” W
Aussicht zum Geburtstag
16. maj 2016, Peru ⋅ ⛅ 14 °C
Heute ist ein ganz besonderer Jahrestag! Denn unsere Annabelle hat Geburtstag! Und auch noch ihren 30.! Dafür haben wir etwas ganz tolles geplant! Aber der Reihe nach...
Wir stehen um kurz vor drei Uhr morgens auf. Ja, wirklich. Denn die drei passt so gut zum 30. Geburtstag von der Annabelle. Nein, in Wirklichkeit wollen wir die ersten an unserem Ziel des heutigen Tages sein. Und unser Ziel ist, einem so wichtigen Geburtstag angemessen, ein Highlight unserer ganzen Reise, und wohl auch der ganzen Welt: Machu Picchu!
Wir gehen um 3.30 Uhr mit leichtem Gepäck zu einer Fußgängerbrücke. Zur einzigen, die es erlaubt, zu Fuß von Aguas Calientes nach Machu Picchu zu gelangen. Noch vor ein paar Jahren konnte man da halt einfach drüberlaufen und dann nach Machu Picchu gehen. Aber da machen uns verschiedene örtliche Gegebenheiten einen Strich durch die Rechnung. Zunächst ist die Brücke mit einem dicken Schloss an einem Tor zugeschlossen. Das hätte uns noch nicht aufgehalten. Doch kurz vor dem Tor ist noch ein kaum sichtbarer Faden gespannt. Auch der wäre leicht zu überwinden. Doch der Faden ist mit einem Häuschen verbunden, in dem zwei Wachleute sitzen. Möglicherweise ist der Faden sogar direkt mit den Wachleuten verbunden. Nachdem ich voll in den Faden gerumpelt bin, haben uns die Wachleute gleich gesehen.
Also müssen wir uns an die offiziellen Öffnungszeiten halten. Unsere Träume, als erste in Machu Picchu zu sein, bröckeln. Also jetzt gerade ist es vier Uhr am Morgen. Dunkel. Nieselregen. Kalt. Ein unscheinbarer Ausdruck am Wachhäusel verkündet: Durchgang ab fünf. So kauern wir uns unter einen Sonnenschirm und warten. Aber: wir sind die ersten am Tor. Ab halb fünf fallen Scharen von Touristen ein, die auch zu Fuß zum Machu Picchu wollen. Und alle haben ein Ziel: Als erste am Eingang der Sehenswürdigkeit zu sein. Uns wird noch bewusster, dass wir um unseren Traum kämpfen müssen.
Um kurz nach fünf sperrt ein Wachmann endlich das Tor zum Fußweg nach oben auf. Und das Rennen über etwas mehr als vierhundert Höhenmeter zum eigentlichen Eingang von Machu Picchu beginnt. Christoph und ich setzen uns sofort hinter eine Amerikanerin (sportlich), die sich am Tor vor uns gedrängt hat. Die Damen bleiben etwas zurück, denn Christoph und ich wollen am eigentlichen Eingang zu Machu Picchu Plätze in der Schlange besetzen.
Wir haben steile Treppen vor uns. Die Amerikanerin versucht, vor uns zu bleiben. Doch nicht zuletzt durch Ortskenntnis und ausgezeichneten Orientierungssinn können wir sie überholen. Wir sind erste. Die Amerikanerin bleibt an unseren Fersen. Wir legen einen schnellen Schritt an. Christoph sagt atemlos: "Das macht die nicht lange mit." Und so kommt es auch. Erste Kontrahentin abgehängt. Doch mir machen die drei Zigaretten am Eingangstor zu schaffen. Möglicherweise auch die Völlerei am Vorabend. Unser Schritt wird etwas langsamer. So überholen uns auf der Hälfte der Strecke zwei überaus sportliche Jungspunde. Kurz danach noch einmal drei ebenso junge Iron-Men. Dann kommt lange, ganz lange, keiner. So kommen Christoph und ich nach fast 40 Minuten als 6. und 7. am Eingang an. Vollkommen unangestrengt und relaxt natürlich. Wir sind keine 20 mehr, wie es unsere Kontrahenten waren.
Wir sind also fast die ersten am Eingang, aber Jule und Annabelle fehlen noch. Es ist 5.40 und Machu Picchu öffnet um sechs. Um 5.50 kommt der erste Bus mit Touristen an. Die Schlange am Eingang verlängert sich. Keine Spur von den Mädels. Wir werden nervös und glauben, dass der ganze Gewaltmarsch umsonst war. Doch, um sieben vor sechs ist unsere Gruppe komplett und wir stehen sehr weit vorne in der Schlange. Die Mädels haben auch ganz schön Gas gegeben! Die sind ganz schön rot im Gesicht! Vierhundert Höhenmeter unter einer Stunde....
Der Eingang öffnet pünktlich. Wir schaffen es auf den ersten Metern nach der Ticketkontrolle, die Jungspunde und Iron-Men vom Aufstieg zu überholen. Die haben nämlich irgendwas vergessen oder so. Außerdem wissen die nicht, wo sie hinwollen. Durch Ortskenntnis gehen wir auch direkt zum besten Aussichtsplatz über die archäologische Stätte. Ein klarer Sieg der Intelligenz, Erfahrung und des Alters.
Da liegt es vor uns, ohne Menschen, in leichten Nebel gehüllt, von kleinen Wolken umschmeichelt: Machu Picchu. Die perfekte Aussicht. Einem Geburtstag angemessen. Wir freuen uns sehr. Die Strapazen des Aufstehens und Aufstiegs haben sich voll gelohnt. Wir machen kurz Fotos und in einem unbeobachteten Moment bereiten wir Annabelles Geschenk: Eine von uns selbst gestaltete Tafel Schokolade aus München mit einer Kerze vom Markt in Sucre. Wir singen auch ein bisschen.
Danach die nächste Herausforderung: Der Cerro Machu Picchu. Dieser thront auf der Rückseite der archäologischen Stätte. Weitere sechshundert Höhenmeter. Hier macht sich unser Höhentraining der letzten Wochen bezahlt. In einem für uns mehr als gemächlichem Schritt bezwingen wir den Berg in eineinhalb Stunden. Christoph prägt den Satz: "Du besteigst nicht den Berg, Du besteigst dich selbst." Durch schöne Landschaft und vorbei an schnaubenden Touristen wandern wir hinauf. Oben werden wir wieder mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Dort bleiben wir eine Stunde, bevor wir absteigen.
Wir besichtigen dann Machu Picchu. Leider können wir nicht besonders viel über die Geschichte der Stätte und über einzelne Gebäude herausfinden, weil der Lonely Planet nichts darüber hergibt. Etwa um eins begeben wir uns in einen Bus zurück nach Aguas Calientes, weil wir zu faul zum runterlaufen sind. Christoph und Annabelle schlafen auch ein. Annabelle wird dadurch geweckt, dass Christophs Kopf ständig sehr laut gegen Fenster neben ihm schlägt. Christoph wacht aber nicht auf.
In Aguas Calientes angekommen holen wir unser zurückgelassenes Gepäck aus unserem Hotel. Wir fragen noch, ob wir duschen dürfen, geht aber nicht. Obwohl wir mit großen Geldscheinen wedeln.
So genehmigen wir uns ein schönes Essen und eine, für die Strapazen des Tages, lächerlich kleine Menge Bier. Wir sind schon ein bisschen geschafft.
Wir streifen noch über einen Souvenirmarkt. Da gibt es aber nichts Schönes.
Daher begeben wir uns zu unserem Zug zurück nach Poroy bei Cusco. Der fährt um dreiviertel fünf ab. Und der fährt so langsam, dass man wohl schneller gelaufen wäre. Aber wir können dadurch noch einmal die tolle Landschaft und den Dschungel rund um Machu Picchu bewundern. Die Zugfahrt ist dadurch noch ein schönes Erlebnis an diesem Tag.
Von Poroy nehmen wir uns ein Taxi nach Cusco und versuchen, einen Bus am nächsten Tag in der Früh nach Arequipa zu buchen. Geht aber, trotz des großen Engagements des Tour-Organizers, nicht. So kommen wir um halb zehn in unserem Hotel an. Erste Handlung: Duschen! Eigentlich wollen wir jetzt noch Annabelles Geburtstag richtig feiern. Aber alle sind so müde, dass wir uns für eine Vertagung entscheiden müssen. So fallen wir ganz schnell ins Bett.Læs mere
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- Dag 47
- tirsdag den 17. maj 2016
- ⛅ 18 °C
- Højde: 3.412 m
PeruPlaza de Armas Cusco13°30’58” S 71°58’46” W
Wir verlassen den 'Nabel der Welt'
17. maj 2016, Peru ⋅ ⛅ 18 °C
Der gestrige Tag brachte ein bisschen wenig Schlaf, sodass wir diesen heute bis 8:30 Uhr auskosteten. Herrlich! Gutes Frühstück, Check Out um 10:00 Uhr und nun wurden die Straßen Cuscos von uns bis 20:45 Uhr unsicher gemacht. Denn erst dann begann unsere 11 stündige Busfahrt nach Arequipa.
Ja, also unsicher gemacht! Mmmmmhhhh! Na,ja! Wie soll ich sagen!?
Wir besuchten zwei Ausgabestellen für Getränke und Meerschweinchen, trafen hierbei wieder Dani (sie reist uns eifrig nach/ fühle mich ein bisschen, wie ein Star) und planten sehr akribisch unsere kommenden zwei Wochen. Um 18:30 Uhr nahmen Annabelle und ich noch einen oder zwei sehr geschmackvolle Mojitos zu uns, um natürlich besser im Bus einschlafen zu können.
Und dann....dann kam der Bus und somit ist für den Tag heute schluss!Læs mere

Was soll denn das? Ich dachte du weist das dein Lieblings Neffe Meerschweinchen besitzt und bisst du einmal auser Reichweite musst du gleich welche zu Mittag verspeisen. Dir ist hoffentlich bewusst das ich dich nächstes Weihnachten nicht im Haus schlafen lassen kann.

RejsendeHi Felix, ich wäre nie von selbst auf die Idee gekommen, Meerschweinchen zu essen. Aber Basti wollte das unbedingt nach seinem Urlaub vor 10 Jahren wiederholen. Hier ist es auch voll ok, denn Meerschweinchen werden wie Kaninchen und Hühner bei uns genau dafür gehalten. In Deutschland würde ich sowas aber natürlich nie tun: Deine Meerschweinchen sind sicher 😇
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- Dag 48
- onsdag den 18. maj 2016
- 🌙 12 °C
- Højde: 3.297 m
PeruCabanaconde15°37’18” S 71°58’45” W
Auf nach Anaconda
18. maj 2016, Peru ⋅ 🌙 12 °C
Der heutige Tag war geprägt durch eine lange Busfahrt die uns endlich an den Startpunkt unserer Tour durch den Colca Canyon führen sollte. Dazu sind wir gestern mit einem Nachtbus nach Arequipa aufgebrochen. Die Fahrt in Liegesitzen war recht ereignislos bis auf den Fakt, dass wir zum ersten Mal im Doppeldeckerbus unten saßen. Toll.
Aber wir müssen ja noch weiter. Nach einer längeren Warterei am Busbahnhof von Arequipa, ging es dann Mittag los mit der 6 stündigen Fahrt Richtung Colca Canyon, speziell Cabanaconde oder liebevoll von uns Anaconda genannt. Leider hatten wir es aber etwas verpeilt, bei der Buchung des Busses auf die Sitzplätze zu achten: Wenn man entlang einer Schlucht fährt, kann man auf der einen Seite spektakuläre Aussichten in den Abgrund erlangen. Auf der anderen Seite sieht man nur eine Wand. Naja, aber geologisch war das Gestein schon...interessant. So wurde dann nach 3 Stunden der Zwischenstopp in Chivay ein spektakuläres Highlight, da die Busfahrer verzweifelt versuchen ein 2x3m-großes Stück Funierholz in den Gepäckraum des Busses zu verfrachten. Leider verzögert sich dadurch unsere Weiterfahrt etwas. Zudem hält der Bus mit einer hohen Regelmäßigkeit um allerlei Einheimische von der Straße aufzusammeln. Das macht die Fahrt zwar etwas authentischer und weniger touristisch, aber auch länger. Aber wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Cabanaconde ist ein beschauliches kleines Städtchen, dass seinen rustikalen, originären Charme noch nicht vollständig an Hotels und Restaurants verloren hat. Trotzdem ist unser Hotel mal wieder eine Augenweide und echt gut. Nach einem kurzem Einkauf von Brötchen, Avocados und Thunfisch für die Wanderung in den Colca Canyon am nächsten Tag, ging es dann in das beste Restaurant der Stadt direkt am Platzl. Nach diesem Tag Faulenzen hatten wir das zwar nicht verdient, aber es gab keine wirkliche Alternative. So ließen wir uns ein paar Bier auf der Terrasse schmecken, bestaunten eine kleinen Umzug zu Pfingsten und genossen gemischtes Fleisch von Grill (ohne Meerschweinchen). Morgen wird es spannender...Læs mere





































































































































Andrea WieglebDas arme Pferd! Aber die Bilder sind wieder atemberaubend.Ein Ritt durch die Wüste - das stelle ich mir wie im Western vor, nur ohne Indianer - oder?
RejsendeJa, zum Teil hat nur noch der Cowboy Hut gefehlt. Geil war vor Allem der Galopp durch die Sanddünen...yiiha
Haben sich Basti und Chris dann auch wie richtige Cowboys in ihr Zelt zum kuscheln zurueckgezogen? /martin
RejsendeDas haben wir nicht. Und wenn wir es getan hätten, wäre das ein Problem für Dich? Eifersüchtig?