traveled in 40 countries Read more
  • Day 3

    Japan also...

    February 27 in Japan ⋅ 🌬 6 °C

    Was soll ich sagen,in den Tagen vor der Abfahrt wird mir immer schmerzlicher bewusst, dass der größte Teil Japans klimatisch nicht wesentlich besser dran ist als wir. Das muss erstmal durchsickern in einen Kopf in dem Urlaub mit 25 Grad aufwärts verbunden ist...
    Und dann geht es auch schon los. Auf die Minute pünktlich startet der Zug Richtung Frankfurt. 2 Minuten vor der Zeit erreichen wir den Zwischenstop Berlin. Da ist doch Hexerei im Spiel. Ach nee doch nicht... Am nächsten Morgen fällt eine Bahn nach der anderen aus. Wir haben aber ausreichend Zeit und können entspannt bleiben. Entspannt waren auch die Kinder während 9 1/2 Flugstunden bis Peking. Manchmal sind 2h bis Malle kaum zu verkraften und dann sowas. Die folgenden 3 1/2 h verschläft Tali dann gleich ganz. Sie wacht erst lange nach der Grenzkontrolle in der Flughafenlinie wieder auf. Interessiert hat das keinen. An der Grenzkontrolle wurde die Mütze ein wenig hochgeschoben und jip,passt,kann durch,ach nein was ist das??? Im Pass sind ja zwei Fotos. Aufgregt schnattern 2 Grenzbeamtinnen durcheinander. Warum beide Kinder in einem Pass sind. Sind sie nicht insistieren wir. Babybild und Kleinkindbild,aber gleiches Kind. Wer will denn eine 3 1/2 jährige an ihrem Foto als 3 Monate altes Baby erkennen... Doch uns haben die beiden lange ausgeblendet. Immer wieder blättern die Dame hektisch zwischen den Seiten hin und her, 1x, 5x, 30x... Es hört nicht auf und während sie immernoch wild umherblättert fügt sie schon ein kleines Einreise-Klebchen hinzu, nicht ohne noch gute 10x von links nach rechts durch das Heftchen gegangen zu sein. Akribisch erklärt sie uns die gänzlich ohne lateinische Buchstaben auskommenden Aufkleber. Der gehört in diesen Pass ,dieser in den Pass,der gehört... Das ist nett gemeint, aber ich hatte nicht vor irgendwelche Seiten beliebig aus meinen Reisedokumenten zu reißen, was ein vertauschen dann wohl ermöglichen würde. Entgegen vieler Meinungen von zynischen Schriftstellen,die Japan als eines der kinderunfreundlichsten Länder einschätzen werden wir wirklich mehr als zuvorkommend empfangen. Auch unsere Wohnung mit Kirschblütenblick ( 1!!! Baum blüht) ist gut gelegen, sehr kompakt aber schön modern und sauber. Eine junge Japanerin ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse empfängt uns und dann sind wir endlich richtig angekommen im Abenteuer Japan. Jetzt erstmal Schlaf aufholen. Seit 30h habe ich kein Auge zugetan. Es wird Zeit...
    Read more

  • Day 23

    Relaxen

    March 14, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Tage vergehen wie im Flug. Fast ein wenig weinerlich hatte Tamino schon festgestellt als wir ihm gesagt haben, dass wir eine Woche im Abschlusshotel sind,dass das viel zu kurz ist und bestimmt ganz schnell vorbei. Und so ist es. Morgen geht der Flieger zurück ins kalte Deutschland. Zwischen Poolsessions ,Cocktails und Miniclub hat es sich doch recht komfortabel angefühlt.
    Natürlich musste auch die Insel noch von uns erkundet werden. Auf einer Ganztagesjeeptour will man uns die Highlights der Insel näher bringen. Etwas an den Haaren herbeigezogen wirken die Sehenswürdigkeiten schon. Bis zum späten Mittagessen sind wir viel gefahren, haben 2 etwas industrielle kleine Städtchen mit etwas grimmigen Fischern besucht, einen Ausblick auf den schlafenden Löwen( eine Felsformation am Ende der Insel, für die man viel Fantasie oder viele Drinks benötigt) gehabt, eine Fatamorgana mitten im Nirgendwo bestaunt und in einer langen Schlange angestanden um einen Blick in eine 3x3 m breite Öffnung zu erhaschen, auf deren Boden sich bei richtigem Sonneneinfall das Meerwasser blau glitzernd zeigt. Als wir wieder ewig durch die Pampa düsen zeigt sich vor uns ein riesiger Verschlag aus Planen. Und tatsächlich wir gehen hinein. Drinnen ist es seltsam gemütlich. Ein Sammelsurium aus Treibgut kommt zum Vorschein. Hier serviert man unser Mittagessen. Alles wurde mitgebracht. Fließend Wasser gibt es nicht. Dafür bunt zusammen gewürfelte Stühle, Tische und Bänkchen auf denen wir Platz nehmen. An den aus angeschwemmten Planen bestehenden Wänden hängt alles was das Meer so täglich ausspeiht. Unzählige verlorene Shirts, Cappies, Plüschtiere, Krüge, Fernseher und allerlei sonstiger Krimskrams. Alles ist angeschlagen wirkt aber trotzdem harmonisch und irgendwie heimelig.
    Anschließend geht es zu einem eher bedrückenden Teil der Fahrt. Unser Touroperator Anne spendet 10% ihrer Toureinnahmen an die Kinder in Terra Boa. Terra Boa ist aber keinesfalls schön wie der Name vielleicht vermuten ließe. Hier gibt es eine riesige Siedlung aus zusammengenageltem Wellblech und Planen. Keine Fenster, kein Strom, kein Wasser. Und daneben Annes Schule und Kindergarten. 250 Kinder bekommen hier eine warme Mahlzeit, Zugang zu Wasser und Bildung. Finanziert durch Spenden. Wir durchschreiten einen kleinen Innenhof. Hier gehen 4 Räume ab. In einem steht ein großer Topf aus dem gerade Mittag ausgeschenkt wird. Die Fenster sind kleine Schlitze kurz unter der Decke. Hunderte Fliegen umschwirren die fröhlich kreischenden Kinder. Nebenan ist der Klassenraum. Daneben der Eingang zum Kindergarten und 2 Toilettenräume. Während Tali gleich davon erzählt Hände zu waschen und in der Kita zu Mittag zu essen ist Tamino nur gebannt. Ihm fällt der Unterschied zu einer heimischen Kita mehr als deutlich ins Auge und eines der wenigen Male in seinem Leben ist er absolut sprachlos. Etwas bedrückt fahren wir weiter.
    Als nächstes geht es zur Haibucht. Mit Futter werden dutzende Zitronenhaie angelockt, die unsere Füße umschwimmen. Das hebt die Stimmung mächtig. Nach anfänglichem Sicherheitsabstand wird gekichert was das Zeug hält.
    Als letztes steht ein Bad in den Pedras de Lumes,den alten Salzpfannen an. Völlig schwerlos gleiten wir über das Wasser und laufen über die schneeweißen Salzfelder als wären es Eisflächen. Der Tag hat gebraucht um in Schwung zu kommen aber dann hatten alle einen riesigen Spaß.
    Read more

  • Day 19

    Kulturschock extrem

    March 10, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 27 °C

    Mit der Best Fly Cabo Verde geht es ein letztes Mal in die Lüfte. Den Stuart kennen wir bereits,er uns auch. Die extrem verfluchte Unpünktlichkeit kapverdischer Verkehrsmittel können wir wieder einmal nicht bestätigen. 20min vor der Abflugzeit ist der Flieger voll besetzt und startet Richtung Sal. 45 Minuten später sind wir bereits sicher gelandet. Unser Vermieter hat ein Taxi für uns organisiert. Vergeblich suchen wir das Schild mit unserem Namen. Auf einem steht Apartment 1017. Als ich das wohl laut vorlese ist der Mann hinter dem Schild wie vom Donner gerührt und dreht es schnell. Auf der anderen Seite kommt mein Name zum Vorschein. 15 Minuten danach finden wir uns an einer Hotelrezeption wieder. Mit einem Golfkart werden wir zu unserem Zimmer gefahren. Ein 2 Schlafzimmer Apartment mit Dachterasse kommt zum Vorschein. Blitzsauber und aus den Schränken riecht es auch überhaupt nicht nach nassem Hund. Lediglich viele Mücken gibt es .
    Am nächsten Morgen offenbart sich uns das ganze Ausmaß des Hotelkomplexes.
    7 Pools,Spielplätze,Fitnessraum,Miniclub. Die Ferienwohnung welche die Annehmlichkeiten eines Hotels nutzen kann liegt mitten in einem All inklusive Resort. Finden wir das gut? Ich weiß es nicht. Viele Menschen, viel Überfluss und wenig Kapverden.Aber ursprüngliche Kapverden hatten wir in den letzten 2 Wochen sehr viel und die Kinder haben sich "ihren" Urlaub mehr als verdient. Hätten wir es für uns anders gewählt? Natürlich, aber auch wir genießen die Möglichkeit morgens einfach nach Laune auch mal ein Frühstück buchen zu können, ganz ohne Einkauf in 10 verschiedenen Minimärkten um irgendetwas zu finden,das unserem europäischen Gaumen entspricht und ohne Abwasch mit vorheriger Wasserdesinfektion. Und die Mäuse? Denen ist der Kulturschock gar nicht aufgefallen. Sie genießen einfach nur. Das tun wir auch. Noch mehr nach einem Gespräch mit einem fliegenden Händler am Strand, der ausnahmsweise hervorragendes Englisch spricht. Er erklärt mir wie dankbar man hier für die Touristen ist. Endlich gibt es genügend Arbeit. Und Personal wird hier wirklich gestapelt. Die kleine Saftbar am Strand hat 7 Beschäftige. Ungefähr genauso viele Gäste sind auch am Strand. Es empfiehlt sich also immer die Sache aus allen Richtungen zu betrachten. Ist es pervers auf einem Eiland auf dem jeder Tropfen Wasser aus dem Meer entsalzt werden muss eine Anlage mit 7 Pools zu bauen? Natürlich. Aber dadurch kommen Touristen die sonst ihr Geld in der Türkei oder auf den Kanaren lassen. Die Anlage musste gebaut und nun bewirtschaftet werden. Unzählige fleißige "Arbeitsbienen" wuseln den ganzen Tag hin und her. Hier schaut man nicht abwertend auf den in Luxus schwelgenden Touristen, sondern freut sich dass er da ist. Auch irgendwie schön.
    Read more

  • Day 16

    Zurück zu Strom und fließend Wasser

    March 7, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 29 °C

    Und so neigt sich unsere Woche "fernab der Zivilisation" schon dem Ende zu. Die Kinder haben sämtliche Wanderungen super mitgemacht und Tamino hat teils sogar 5 von 10 Streckenkilometern allein bewältigt. Auf diesem unebenen Terrain schon eine Leistung. Mit einer letzten Puddingpause für die Kinder und einem unendlich starken Ponche ( einheimischer hochprozentiger Zuckerrohrschnaps in diversen Geschmacksnoten,der nie unter 8cl und zum Preis von nicht mal 1 Euro serviert wird)verabschieden wir uns von diesem Eiland. Mit der Fähre geht es zurück nach Sao Vicente. Die Insel fühlt sich plötzlich seltsam fortschrittlich an. Gelegentlich wird sogar Englisch gesprochen und wenn man im Restaurant eine Bestellung macht muss man sie nicht nach allen Regeln der Kunst tanzen,nur um dann doch Bier statt Wein zu bekommen. Einmal wollte die liebe Kellnerin,die so gar nichts verstand es besonders gut machen und parkte den ganzen 5 Liter Pappkarton Rotwein auf dem Nebentisch. Herrlich. Schön war auch zu sehen wie unter den monströsen Wellen Santo Antaos die kleinen Fischerboote unter Jubeln der Anwohner versuchten ihren Fang in den Hafen zu steuern. Nur Minuten später standen sie schon neben uns im Restaurant und die Köchin beäugte kritisch den Fang des Tages in den großen Plastikwannen. So etwas sieht man auf Sao Vicente nicht mehr. Die Restaurants haben richtiges Mobiliar, richtige Speisekarten und oft auch richtige Sicherheitsleute. Der schnelle Aufstieg der Stadt Mindelo hat viele Anwohner auf der Strecke gelassen. Überall finden sich bunte Kolonialbauten,aber dazwischen befinden sich immer wieder Verschläge aus Brettern. Jeder noch so kleine Winkel unter einem Steg wird als Wohnraum genutzt. Nicht selten auch von Drogensüchtigen. Die Kapverden liegen leider sehr günstig auf dem Weg von Südamerika nach Europa. Deshalb so sagt man kann man sogar bei der Gemüseverkäuferin auch ein Gramm Kokain kaufen und das ist oft billiger als ein Pfund Möhren...
    So richtig warm werden wir mit der Stadt nicht. Der flüchtige Blick lässt sie schön bunt erscheinen, aber es wird viel gebettelt und von der eigentlichen No-stress Mentalität ist hier nicht mehr viel übrig. Unser Bed and Breakfast, auch ein altes Kolonialhaus ist dagegen eine Perle inmitten dieser Stadt,die noch nicht weiß wohin sie will. Hier genießen wir die letzten Stunden bis zum Abflug zu Insel 4. Letzte Station Sal!
    Read more

  • Day 15

    Naturwunder

    March 6, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 26 °C

    Jeden Tag zeigt uns Santo Antao neue Täler, Küstenwanderwege und schwindelerregende Pässe. Jeden Tag staunen wir aufs neue über die Schönheit dieses Fleckchen Erdes. An den schönsten Ecken trifft man hin und wieder auch eine handvoll westlicher Touristen. Alle in überschaubarer Zahl aber immer wieder überkommt mich der Gedanke wie es um diese atemberaubende Insel wohl bestellt wäre,wenn ihre Schönheit hinlänglich bekannt wäre. Natürlich würde sich die Infrastruktur verbessern, Touristen bringen viel Geld ins Land und der Lebensstandard eines Großteils der Bevölkerung könnte sich erheblich verbessern. Aber zu welchem Preis? Vor meinem inneren Auge tauchen die auf den Kanaren schon in der Nebensaison völlig überfüllten Parkplätze an den beliebtesten Wanderrouten auf. Die Staus aus Blechlawinem von Mietwagen, die unendlichen Berge an Müll die unendlich viele Menschen produzieren. Wie würde man Touristenschwärme ausreichend mit Strom und Wasser versorgen? Wohin würde man ihren Müll entsorgen? Wie viele einheimische würden ihr Häuschen mit Meerblick, welches in unseren Augen vielleicht nicht mehr als eine Bretterbude ist,aber für sie ihre Existenz und vielleicht auch eine Lebenseinstellung bedeutet aufgeben müssen? Nur um einem Hotelklotz zu weichen, damit übergewichtige weiße Menschen ihre Hintern auch auf einer Insel, auf der man das Wasser vom Händewaschen in einem Putzeimer auffängt um hinterher das Haus damit zu wischen ,trotzdem in einer Poollandschaft baden können? Wäre das für die Menschen und die Insel hier Fort- oder Rückschritt? Ich weiß es nicht. Es kommt wohl darauf an, inwiefern sie ihr sehr einfaches Leben hier genießen oder eben nur annehmen. Für uns wirkt das alles fremd und man kann sich kaum vorstellen, dass die Menschen unter diesen Umständen glücklich sind und dann sieht man sie abends, die vielen jungen Menschen, die in der Abendsonne vor dem Bergpanorama Fußball spielen, die Nachbarn die barfuß am Straßenrand vor einer Feuerschale ihren Ponche trinken, die älteren Frauen und Männer, die schwere Lasten balancierend ,in Flipflops und mit einem Lächeln die Berge erklimmen und ein Teil von mit hofft dass diese Insel noch eine Weile ein gut gehütetes Geheimnis bleibt...Read more

  • Day 13

    Wanderrouten, Täler und Pässe

    March 4, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 25 °C

    Santo Antao ist vor allem als Wanderinsel bekannt. Dem wollen wir natürlich nachkommen. Wanderstrecken über mehrere Tage,mit hunderten Höhenmetern oder mit 19km Tagepensum kommen eher nicht in Frage. Daher eruieren wir was für uns 4 machbar ist. Es gibt einige Strecken die von beiden Seiten gut befahrbar sind und so können wir dann jeweils eine Stunde rein und eine wieder raus aus dem Wanderweg wandern und das an beiden Enden. Damit hat man schon einen guten Eindruck und bei dem Treppauf,Treppab ist das Pensum mit 2h Marsch am Tag mit je 11 bzw. 17kg auf dem Rücken dann auch erfüllt. Die An- und Abreise gestaltet sich grundsätzlich schwierig. Je Kilometer Autostrecke benötigt man etwa knapp 3 Minuten. Da macht es dann auch Sinn dass die Tageskilometer des Leihwagens auf 120 limitiert sind. Auf die Hälfte zu kommen bedeutet schon eine Fahrzeit von 3h. Fotostops für die 10 Millionen Postkartenmotive gar nicht eingerechnet...
    Das Highlight ist dann der Rückweg. Schon bei der Anfahrt hatte mich die steile Straße voll losem Geröll nicht gerade angesprochen. Vor der Rückfahrt hatte ich höchsten Respekt. Der ehemännische Fahrer meinte nur mit Schwung kein Problem. Denkste.... Auch mit einer ordentlichen Portion Schwung verreckte unser kleiner Pickup auf halber Höhe. Neue Versuche zwecklos. Ein,zwei Meter mehr würden uns noch lange nicht retten. Ein paar Bauarbeiter am Wegrand bedeuteten uns durch die Ribeira zu fahren, also das derzeit trockene Flussbett. Und wirklich es waren diverse Reifenspuren zu sehen. Aber ob diese nicht auch von geländetauglicheren Allradfahrzeugen stammten und wir uns irgendwann inmitten der Schlucht geschlagen geben müssten wussten wir nicht. Aber eine Wahl hatten wir auch nicht. Also glitten wir den Sandhügel neben der Brücke hinunter ins Flussbett. Wie zum Hohn zeigte unser Navi die eigentliche Strecke gut einen Kilometer über uns an. Diese hier kannte er natürlich nicht. Danke für nichts. Die vorbeiziehende Natur in der Schlucht war wirklich herrlich. Doch ein sorgenfreier Genuss blieb uns verwehrt bis wir in der Ferne eine Auffahrt zu einer Brücke erkannten.
    Die Extrarunde hatte etwas Zeit gekostet. Aber hier kein Problem. Vor 17 Uhr, oft sogar erst 19 Uhr ,öffnet sowieso kein Restaurant für das Abendessen. Dann muss man nur noch gute 90 min Wartezeit einplanen und schon ist es angerichtet. Zumeist aber sehr lecker und mit viel Mühe zubereitet. So gab es gestern einen einheimischen Eintopf mit Hülsenfrüchten und gekochtem Fleisch. Für die Kinder gibt es in 90% der Fälle Beilagen...Pommes, Nudeln,Reis alles am liebsten trocken- schmeckt ja nicht wie zu Hause. Egal sie kommen durch. Auf jeden Fall seit wir Pudding entdeckt haben der schmeckt und es seit der 2.Insel auch Brot und Brötchen gibt. Auf Boa Vista war in keinem Supermarkt etwas zu finden das annähernd an ein Brot erinnerte. Das hat sich hier Gott sei Dank geändert. Kinder glücklich, wir glücklich :-)
    Read more

  • Day 11

    Die Insel des Zähne zusammenbeißens

    March 2, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 27 °C

    Während ich den neuen Eintrag schreibe liege ich endlich frisch geduscht auf der Couch. Das klingt profan, ist es aber nicht. Entweder gibt es kein Wasser zum Duschen oder es gibt keinen Strom der den Heizer oder einfach nur die Pumpe betreibt,an kalt sind wir ja schon gewöhnt. Der ursprüngliche Tagesrhythmus ist also für die Tonne.Hier wird alles erledigt wenn es gerade verfügbar ist.
    Doch nicht nur in Sachen Hygiene und Elektrizität muss man Abstriche machen. Auch die tierischen Mitbewohner stecke ich nicht mehr so easy weg wie in den guten alten Backpackertagen. Man ist doch etwas verwöhnt geworden. Darüber dass die Waschmaschine nach dem ersten Betrieb den Geist aufgegeben hat,weil die Knöpfe beim Drücken in den Tiefen der Maschine versanken und nie wieder auftauchten, darüber dass der Backofen nur Deko ist weil beim Anschalten grundsätzlich alle Sicherungen rausfliegen, Fenster und Türen wenn dann sowieso nur halbwegs zu schließen, aber grundsätzlich nicht zu verschließen gehen,darüber dass die Treppe zur Dachterasse ein hochgefährliches rostiges Kunstwerk ist,an dem man sich bei einem Schnitt alle Krankheiten dieser Erde einfangen würde etc.etc.etc. sehen wir nur müde lächelnd hinweg. Aber unzählige Ameisen und dutzende Tausendfüssler auf die man wenn man desnachts im Dunkeln ( weil grundsätzlich nachts kein Strom da ist), knirschend tritt sind schon eine Herausforderung.
    Zähne zusammenbeißen heisst es auch wenn man die schlimmste Straße der Insel fährt und das täglich 2 Mal... Sie führt nämlich zu unserem Haus.Keine andere Straße ist so schmal, so steil und so abgelegen. Und noch mal stark sein heisst es wenn du die Pässe in der Inselmitte durchquerst und dabei die nicht vorhandene Beifahrerbremse durchtrittst weil es links und rechts neben dir einfach hunderte Meter ins Nirgendwo geht. Doch all der Widrigkeiten zum Trotz möchte ich diesen Ort nicht verpasst haben. Santo Antao ist eine Insel der Gegensätze. Trockene Vulkanlandschaften werden in der Inselmitte von gigantischen Bergmassiven und anschließend von immergrünen saftigen Tälern abgelöst. Hier baut man Zuckerrohr an, Papayas und Bananen. Das Leben der Menschen hier ist einfach. Und wenn man die kleineren und größeren Kinder in ihren Schuluniformen sieht,wie sie die unerbittlichen Berge tagein,tagaus erlaufen,manche mit einer kleinen Musikbox in der Hand, andere mit einem Smartphone ,einer Cola oder einer Tüte Chips,so kann man kaum glauben, dass diese unseren so ähnlich anmutenden Kinder irgendwann in eine der halbfertigen,unverputzten Hütten, viele nur mit Holzläden,statt Fenstern, Dächern noch oft aus einem Gemisch aus Stroh und Plastiktüten und oft nur von der Größe einer Einraumwohnung abbiegen. Dieses Haus steht mit einer handvoll weiterer Hütten auf irgendeinem Hügel.Der Weg hinauf muss zu Fuß Stunden dauern, nur um dann im Nichts anzukommen. Den Wohlstand der Menschen sieht man an der Farbe der Häuser. Wer es sich leisten kann das Haus zu verputzen hat es gut. Wer es anstreichen kann hat es noch besser. Immer wieder begegnen uns Orte voll bunter Farbtupfer an den Hängen. Wenn sie die Mittel hätten könnten sie hier so viel.
    Aber die Menschen hier hadern nicht mit ihrem Leben. Sie sind ausgesprochen freundlich und ausgeglichen und was mich besonders begeistert- sie haben den Blick für ihre Insel nicht verloren. An jeder Ecke steht oder sitzt ein Kapverdier und genießt den Blick in die Schlucht oder auf das Meer. Zeit zu sein ohne etwas zu müssen hat man hier viel. NO STRESS.Eine Sache die es wirklich wert ist mit nach Hause genommen zu werden, zusätzlich zu den wundervollen Impressionen der filmreifen Naturschauspiele.
    Read more

  • Day 8

    Out of order

    February 27, 2023 in Cape Verde ⋅ 🌬 23 °C

    So reibungslos wie die Anreise ging es leider nicht weiter. Die anfängliche Reisemagenverstimmung wuchs sich bei Tamino zu einer üppigeren Erkrankung mit Fieber aus. Also blieben wir 2 Tage primär im Nahbereich. Die sehr moderne Wohnung, wenn auch die Scheiben bei jedem Windhauch wackelten und warmes Wasser ein Relikt aus alten Träumen war, war für eine Ruhepause mehr als geeignet.
    Doch nicht nur Montezumas Rache( so wird der Reisedurchfall hier im Volksmund genannt) auch weitere Zwischenfälle erschwerten den Erholungseffekt. Z.b. wenn man endlich einen Supermarkt gefunden hat welcher sogar Produkte wie Hafermilch für unsere kleine Multiallergikerin bereit hält,lässt doch die Frau vor dir wirklich zwei frische Eier fallen. Und das Kind welches gegen nichts mehr allergisch ist als gegen rohes Ei grabscht direkt hinein. Erste Hilfe mit einem Feuchttuch.Die anderen Kunden schauen irritiert warum ein bisschen Ei am Finger nun eine große Sache ist. Auf Englisch und Französisch( was hier oft besser verstanden wird) versuche ich verständlich zu machen, dass sie allergisch ist und ob es hier ein Waschbecken gibt. Der nette Verkäufer bringt mich zu einer Kollegin statt einem Waschbecken. Aha jemand der eine Fremdsprache spricht, aber gerade knietief im Kundenkontakt steckt.Auf Talis Hand bilden sich derzeit bereits Quaddeln bis zum Ellenbogen. Ich schnappe mir eine Flasche Wasser aus dem Regal, werfe der Dame an der Kasse viel zu viele Escudos für die Flasche hin und gieße kurz hinter dem Eingang alles über die kleine Hand. Sie kratzt sich zwar noch länger fürchterlich aber das schlimmste ist abgewendet.
    Auch ein kurzer Abstecher zum Abendessen in die Stadt endet in einem langen Abenteuer. Inmitten unzähliger betrunkener Kapverdianer sind wir in die Endzeremonie des Karnevals geraten. Es gibt heute zwar keine bunten Wagen mehr aber ein Sarg wird symbolisch im Meer versenkt. Klar dass an ein Taxi zurück kaum zu denken ist.
    Am Tag der Weiterreise hat sich das Fieber endlich gelegt. Voller Vorfreude auf die Fährfahrt fahren wir zum Hafen. Relativ schnell wird zum Boarding gerufen. Ich bin irritiert dass die ganzen Menschen auf die Noferry und nicht die Interihlas buxiert werden. Aber da man hier eh nichts planen kann und andere unsere Frage,ob dies die Fähre nach Santo Antao sei bejahen geben wir brav unsere Koffer ab und lassen uns mit dem Strom ziehen. Tja am Ticketcheck stellt sich die Fähre, natürlich, als die falsche heraus....Also Koffer wiederholen und zurück ins Hafengebäude.Sowas passiert wenn man wirklich mit der deutschen Pünktlichkeit arbeitet und brav eine Stunde vorher am Terminal ist.Alle anderen für die 15 uhr Fähre kommen dann frühestens um 14.30... nun ja wir lernen noch ;-)
    Die Überfahrt dauert eine Stunde.Die aus einem Vulkankrater entstandene Bucht leuchtet in allen Blautönen dieser Erde. Zur Sicherheit nehmen wir auch die ausgeteilten Spucktüten entgegen.Und wirklich ab der Hälfte der Fahrt gerät die riesige Fähre des öfteren in eine sensible Schräglage und ein flaues Magengefühl stellt sich ein.Dabei bleibt es aber auch.
    Eigentlich sollte uns unsere Vermieterin am Hafen empfangen. Für die Woche auf Santo Antao hatte sie uns ihr Auto vermietet und einen Kindersitz organisiert. Leider hatte ihr Auto einen reparaturbedürftigen Schaden, aber sie hatte sich trotzdem gekümmert und meinte auf uns würde jemand mit meinem Namensschild warten.So war es auch. Angekommen im Hafengebäude erlebe ich das erste Mal ein reges Treiben abseits von Karneval auf den Kapverden. Ansonsten ist es immer überall leer. Aber hier gibt es eine vergleichsweise hohe Touristendichte,mehrere Mietwagenanbieter und wirklich sogar Postkarten! Das einzige Auto das direkt vor dem Hafegebäude geparkt ist,wartet dann wirklich auf uns.Die Kinder sind begeistert dass wir nun Pickup fahren.Standes- und landesgemäß landen die Koffer hinten auf der Ladefläche. Auf den letzten 2km abseits der Hauptstraße die holprig und gefühlt senkrecht nach oben steigen nehmen wir noch einen Einnheimischen mit. Er macht es sich auf unseren Koffern gemütlich und freut sich riesig nicht den Berg hochlaufen zu müssen. Die Fahrt selbst war ein wandelndes Fotomotiv. Hinter jeder Kurve wartete ein neues Highlight. Kein so richtiges Highlight war die zwar günstige aber nicht so taufrische Bleibe für die nächste Woche. Ameisen und Tausendfüssler sind unsere Mitbewohner. Es gibt 2 Handtücher für 4 Personen und alles was irgendwann einmal aus Metall bestand ist irgendwie rostig. Da besteht am morgigen Tag dringender Nachbesserungsbedarf seitens der lokalen Vermieterin. Der Ausblick allerdings ist mindestens 5 Sterne wert. Das ist doch ein Anfang.
    Read more

  • Day 7

    Neue Insel ,neues Glück

    February 26, 2023 in Cape Verde ⋅ ☀️ 25 °C

    Schon geht die Zeit auf dieser unwirtlich anmutenden Insel zu Ende. Aller Widrigkeiten zum Trotz haben sich die Menschen hier mit ihr arrangiert und auch wir haben Boa Vista mit jedem Abdruck im feinen Sand etwas mehr gespürt.
    Da unser Bungalow schon ab dem Mittag neu vermietet ist,der Flug aber erst am späten Nachmittag geht bekommen wir die Möglichkeit für die paar Stunden Garten und WC der Unterkunft hinter uns zu nutzen. Perfekt. Die Kinder haben ein letztes Mal Gelegenheit mit ihren neuen einheimischen Freunden zu spielen und dann geht es auch schon zum Flughafen. Regeltreu wie wir Deutschen sind erscheinen wir 2h vor Abflug. Im Gepäck habe ich böse Vorahnungen durch Erzählungen anderer Reisender über nicht gebuchte Flüge oder tageweise Verspätungen.Doch nichts davon tritt ein. Wir sind fast die ersten am Flughafen. Die Dame am Check-in Schalter dieses winzigen Flughafens findet uns und die Reiseroute anhand der Pässe sofort und das Gepäck wird gleich durchgecheckt für den 2.Flug. Etwas niedlich ist dann die Sicherheitskontrolle. Auf einer Strecke von vielleicht 50m und Sichtkontakt zwischen alle Beamten werden wir 5x um unsere Pässe und Boardkarten gebeten. Der geringste Abstand zwischen zwei Kontrollen passiert vor und nach dem Körperscan.Die beiden Beamten trennt lediglich ein Metalldetektor.Wir machen natürlich brav mit.Der Flieger ist eine von 2 Propellermaschinen der Best Fly Cabo Verde die den Flugverkehr zwischen den Inseln sichern. Die Sicherheitsrichtlinien stehen auf einem selbst laminierten Faltblatt. Man dankt uns das wir uns für best fly entschieden haben- nun eine Wahl gab es bei einem Anbieter mit 2 Maschinen jetzt ja nicht gerade... Die Tür zum Cockpit bleibt ziemlich lang offen.Hier und da schaut mal ein Kind nach dem rechten. Aber alle sind sehr freundlich und bemüht, die Sicheitschecks an Passagieren und Maschine wirken professionell und Start und Landung sind butterweich. Der Flug nach Santiago dauert lediglich 30min.Dann müssen wir aussteigen und werden da wir Transitpassagiere sind mit einigen wenigen anderen über das Rollfeld,direkt zum Boarding für die neue Maschine geleitet. Naja so neu ist sie gar nicht. 15min später sitzen wir eine Reihe weiter hinten wieder im selben Flieger. Auch unser Gepäck hat diese Ehrenrunde gedreht und hat es hoffentlich in den gerade mal 30min einmal ins Flughafengebäude und wieder raus geschafft. Kurz vor dem Abflug sackt neben uns im Gang noch eine junge Frau zusammen.Alle sehen etwas ratlos aus und ich bin gespannt wie man so etwas hier handelt. Irgendwann kommen zwei Sanitäter und bringen sie aus dem Flugzeug. Umso überraschter bin ich als sie mir eine Dreiviertelstunde später am Kofferband in Sao Vicente begegnet.Und auch unsere Koffer sind alle drei vor Ort. Eine 10min Taxifahrt später sind wir dann völlig reibungslos in unserer neuen Unterkunft angekommen und freuen uns auf 3 Tage Zwischenstop auf diesem Eiland.
    Read more

  • Day 5

    Nord-Süd Inseldurchquerung mit Franka

    February 24, 2023 in Cape Verde ⋅ 🌬 22 °C

    Endlich eine ruhige Nacht. Am Morgen erwartet uns ein gut besetzter weißer Jeep am Eingang der Bungalowanlage.Am Steuer sitzt Franka.Sie ist vor 14 Jahren nach Boa Vista ausgewandert und hat ein 1 Mann Tourbüro gegründet. Ursprünglich waren es mal 2. Aber ihr Mann hat leider auf Dauer die Vorstellung auf jegliche moderne Annehmlichkeiten zu verzichten im Tausch gegen stetige Wärme nicht ausgereicht und so ging er zurück. Verständlich wenn man bedenkt dass es ein funktionierendes Stromnetz erst seit 2017 gibt... Wasser ist bis heute eine Kannbestimmung...
    Unsere Tour führt uns vorbei an einheimischer Töpferkunst, in die Viana Wüste , zum Wrack der Cabo de Santa Maria ( welche vor 60 Jahren hier durch Piraten irregeleitet wurde und auf Grund gelaufen ist), an den längsten Strand der Kapverden und und und... Begleitet werden die Bilderbuchimpressionen von diversen Anekdoten. Der Tower am Flughafen z.b.ist zwar vor Jahren gebaut aber noch nie benutzt worden. Der gesamte Flugverkehr wird durch die Nachbarinsel geregelt. Es gibt einige Friedhöfe,alle ausgestattet mit einer riesigen Parkfläche davor,die teilweise größer als der Friedhof ist.Nur leider besitzt hier kaum jemand ein Auto... Der Flughafen selbst muss um internationalem Flugverkehr annehmen zu dürfen eine Landebahn von min.2km Länge haben.Dies ist auf den Zentimeter erfüllt und wirklich knapp. Verständlich, Platz ist auf einer derartig flachen Insel mit 2 " Städten" und 6 Minidörfern ja auch echte Mangelware... Boa Vista produziert seit neuem 15 % seines Stroms mit Windkrafträdern,mit 3 Windkrafträdern... Den Rest mit Dieselmotoren! Folglich könnte mit 17 weiteren Windrädern eine absolut umweltverträgliche Stromversorgung gesichert werden. Aber es gibt keine Techniker für die Instandhaltung. Wind jedenfalls gäbe es genug... so könnte man das Kuriositätenkabinett ewig fortführen. Wir sind gespannt was wir morgen lernen dürfen,auf dem Weg zu Insel Nummer 2.
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android