• Yangon / Lake Inle (Myanmar 1/3)

    22 de janeiro de 2020, Myanmar ⋅ ☀️ 27 °C

    Liebe Leute,

    bevor es mit Myanmar losgeht ein kleines Update zu unserer derzeitigen Corona- und Reisesituation. Wir sind zur Zeit in Perth in Westaustralien und haben uns vorerst in ein kleines Apartment eingemietet. Da wir noch über ein Visum bis Anfang Juni verfügen sind wir für die nächsten Wochen hier hoffentlich recht sicher. Wie es danach weitergeht werden wir sehen.
    Wir hoffen, dass sich die gesamte Situation etwas entspannen wird und wir unsere Reise noch ein wenig fortsetzen können. Hoffentlich geht es allen soweit gut und die Einschränkungen lassen sich einigermaßen ertragen. Bleibt gesund!

    Myanmar ist eines der Länder, die von Anfang an auf unserer Wunschliste sehr weit oben standen. Und auch wenn wir dafür einen kleinen Umweg zurück nach Norden auf uns nehmen müssen, hat uns der Gedanke an die frühere britische Kolonie zwischen Thailand, Indien und China nicht losgelassen und so freuen wir uns nun im Flieger nach Yangon auf ein Land, über das wir schnon so viel positives gehört und gelesen haben.

    Da das Land sich erst seit ungefähr 10 Jahren langsam der Welt öffnet ist es viel ursprünglicher als die umliegenden südostasiatischen Länder, aber auch deutlich neugieriger und interessierter am Rest der Welt, wenn auch auf den ersten Blick sehr schüchtern und zurückhaltend. Dementsprechend bekommen wir ein strahlendes Lächeln mit leuchtenden Augen meist erst als Reaktion auf unser eigenes Winken und Lächeln. Vor allem die Kinder strahlen um die Wette wenn sie uns Touristen sehen und unsere Aufmerksamkeit erhalten.

    Eine Begegnung bleibt uns dabei besonders in Erinnerung. In einer der vielen Fahrten in den viel zu stark klimatisierten Überlandbussen (einige der Mitreisenden tragen Wintermützen und Handschuhe) hat uns das vierjährige Mädchen von den Plätzen vor uns schnell als interessante Mitreisende hinter sich ausgemacht. So kommt es, dass sie die meiste Zeit auf ihrem Sitz steht und uns im drolligsten Englisch neben ihrem Namen und ihrem Reiseziel auch ihre Familienzusammensetzung und jede Menge Geschichten aus dem Leben eines burmesischen Mädchens darlegt.

    Insgesamt ist Myanmar ein wunderschönes Land, voller Abwechslung. Es gibt große, moderne Städte wie Mandalay und Yangon und unzählige abgelegene traditionelle Bergdörfer in denen wir das einfache Leben beobachten können. Es gibt den beeindruckenden Lake Inle, viele Gebirgszüge, schöne Strände (die wir aus zeitgründen leider nicht besuchen können) und das umwerfende Bagan mit seinen fast 4000 Pagoden.
    Das beeindruckendste an Myanmar ist allerdings der Himmel. Tagsüber erstrahlt er im tiefsten Blau, das wir je gesehen haben, nachts gibt er den Blick frei auf unzählige Sterne, Sternbilder und die Milchstraße und zum Sonnenauf- und -untergang färbt sich der Himmel in jeder erdenklichen Farbe und lässt uns jedes Mal wieder sprachlos zurück.

    Wir unternehmen zwei mehrtägige Wanderungen, durchstreifen dabei die Berge und ihre Dörfer bis zum Lake Inle und die unwirkliche Shan-Region um Hsi-Paw. Wir schlafen dabei in Bambushütten bei Familien, in Baumhäusern und Klöstern und spielen mit den Mönchskindern Fußball und mit den Dorfkindern Frisbee.
    Wir brauchen für 100km Zugfahrt fast 7h, fahren mit dem Boot über den großen See, beobachten die Fischer wie sie (das Holzpaddel zwischen Ober- und Unterschenkel gelemmt) die Reusen und Netze einholen und sehen den Dorfbewohnern bei der Chili-Ernte und ihrem täglichen Leben auf dem Markt zu.

    Wir essen Curries, gebratenen Reis und gebratene Nudeln und den berühmten Tealeaf-Salad, jede Menge Avacados, Erdnüsse und geröstete Bohnenchips. Wir trinken grünen Tee, einhemischen Kaffee, lokales Bier und lokalen Wein und fühlen uns unglaublich wohl, wenn wir mit unseren Tourguides offen über Gesellschaft und Politik und europäischen Fußball diskutieren (Fußball ist hier Volkssport Nummer 1 und die meisten Männer kennen sich in der Bundesliga und Premier Leaque deutlich besser aus als wir).

    Unterwegs treffen wir mit Maaike und Lukas aus Arnheim ein holländisches Pärchen wieder, mit dem wir gemeinsam durch die Mongolei getourt sind. Wir verabredeten uns in Mandalay, fahren mit dem Zug nach Norden und wandern gemeinsam durch die Berge um Hsi-paw, wo wir in einer Bungalow-Unterkunft am Fluss auf ein flauschiges Etwas auf vier Beinen treffen, was mit dem Spitznamen Walking Pillow ganz gut beschrieben ist.

    Unsere letzte Station in Myanmar ist anschließend Bagan, eine der schönsten und beeindruckendsten Ecken unserer gesamten Reise. Die meiste Zeit verbringen wir damit mit dem Elektroroller zwischen den unzähligen Pagoden hin und her zu fahren und die schönsten Plätze für die unglaublichen Sonnenauf- und -untergänge zu finden. Dazu gibt es viele tolle Restaurants mit unglaublich (günstiger) leckerer lokaler und internationaler Küche und wir sind glücklich mal wieder richtige italienische Pasta mit Parmesankäse und Olivenöl essen zu können. Yammi!

    Neben den Roller-Ausflügen haben wir in Bagan die Möglichkeit an einer Fahrt mit einem Heißluftballon teilzunehmen. Das Erlebnis an sich ist schon umwerfend, die gute Stunde auf maximaler Höhe von 1km in der Luft zu sein und die Welt von oben zu sehen. Aber gerade die magische Umgebung Bagans und der wunderschöne Sonnenaufgang machen die Fahrt noch spannender. Wir sehen die alten Pagoden von oben, die verschiedenen Architekturen und Bauweisen der Jahrhunderte, die goldenen Kuppeln und Dächer und die vielen, vielen zufrieden lächelnden Buddha-Statuen.

    Ein würdiger Abschluss für dieses wunderbare Land mit seinen überwältigend netten und freundlich interessierten Menschen. Nach knapp drei Wochen ist unsere Zeit in Myanmar vorerst vorbei und wir sind glücklich dieses Land besucht zu haben. Doch jetzt geht es für uns zurück nach Indonesien, allerdings ins östliche Papua und in das Tauch- und Schnorchelparadies Raja Ampat.
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  • Bukit Lawang / Lake Toba (Sumatra II)

    14 de janeiro de 2020, Indonésia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach den wunderbaren Tagen auf Pulau Weh stehen uns in Sumatra mit Bukit Lawang und Lake Toba noch zwei weitere Highlights bevor.

    Bukit Lawang ist ein kleiner Ort, wird von einem pitoresken Fluß durchzogen und liegt mitten in einem rießigen Naturschutzgebiet. Das Dorf ist bekannt als Basis um von hier aus Orang Utans in freier Wildbahn beobachten zu können und so machen wir uns mit zwei Holländern und zwei lokalen Guides auf zu einer dreitägigen Wanderung durch den indonesischen Dschungel.
    Es geht durch dichten Wald, über reißende Flüsse und gefühlt deutlich mehr bergauf als bergab. Wir schlafen in provisorischen Camps, errichtet aus Ästen und Plastikplanen, ausgestattet mit Moskitonetz, Isomatte und Inter Mailand-Bettdecken. Mehr gibt es nicht, denn mehr braucht es auch nicht. Fließendes Wasser bietet der nahegelegene Fluss, wir benutzen die Dschungeltoilette und die Guides wissen nicht nur wo es langgeht, sondern kochen auch noch hervorragendes Nasi Goreng über offenem Feuer.

    Insgesamt leben in der Gegend 7 verschiedene Affenarten und wir haben das Glück 4 davon in freier Wildbahn zu sehen. Neben zwei Makaken-, einer Lemuren- und einer Gibbon-Spezies treffen wir tatsächlich auch mehrfach auf verschiedene Orang Utans, die hier zwar frei leben, durch eine ehemalige Rescue-Station und die Touren allerdings an Menschen gewöhnt sind und sich deshalb nicht unbedingt vor uns verstecken.
    Mit dabei sind auch die mehr oder weniger berüchtigten Mina und Jacky, die mit ihrer offensiven, teils agressiven Art an Nahrung zu gelangen über die Grenzen Sumatras hinaus einige Berühmtheit erlangt haben. Selbst unsere Guides mit ihrer jahrelangen Erfahrung haben ordentlich Respekt und treten ihnen nur mit Zwille und Stock, sowie einer ganzen Ladung Früchten zur Besänftigung bewaffnet gegenüber.
    Und auch wenn wir merken, dass die Orang Utans genau wissen wo sie ein paar Stücke frisches Obst abgreifen können, ist es doch ein tolles Erlebnis die beeindruckenden Menschenaffen in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Zu sehen, wie sie sich von Ast zu Ast hangeln, von Baum zu Baum schwingen und in ihre doch sehr vertraut menschlichen Gesichter zu sehen.

    Den Tobasee erreichen wir anschließend nach einer wilden halbtägigen Fahrt in einem Überlandtaxi, das wir uns mit einer norddeutschen Lehrerin teilen, die vor ihrem Sabbatical die Habseligkeiten im gleichen Harburger Storage untergestellt hat wie wir. So fahren wir als quasi nachbarschaftliche Transportgemeinschaft kreuz und quer duch Sumatra während unser Fahrer verzweifelt versucht den Weltrekord im Dicht-Auffahren und waghalsigen Überholen zu brechen. Uns stockt mehrfach der Atem und wir halten uns regelmäßig die Augen zu, und sind schließlich heilfroh, dass wir auf halbem Wege seine Frau einsammeln, die uns liebevoll als Mama vorgestellt wird und zur Begrüßung erstmal einen Kuss auf die Wange und einen Klaps auf den Hintern bekommt. Es scheint als hätte sie durch ihre bloße Anwesenheit Mr. Hyde zu Dr. Jekyll verwandelt, denn von nun an fährt uns der eben noch wie verrückt rasende Taxifahrer entspannt und wie ausgewechselt bei mittlerer Drehzahl ans Ziel (wir werden sogar das ein oder andere Mal überholt). Ein beeindruckendes Beispiel für eine subtile, potentiell lebensrettende weibliche Einflussnahme.

    Lake Toba ist der größte Kratersee der Erde und soll vor ca. 70 000 Jahren entstanden sein, als vermutlich der größte Vulkanausbruch der letzten 2 Millionen Jahre zu einer Abkühlung des Weltklimas um 3-5 Grad Celcius führte. Das Besondere hier sind neben dem rießigen See selbst die traditionellen Häuser der Einheimischen und die schwarze Magie, die angeblich immer noch praktiziert wird und überall präsent sein soll. Davon bekommen wir zwar (leider) nichts mit, die Landschaft ist aber trotzdem beeindruckend schön und die Ausblicke über den See grandios.

    Als besonderes Ereignis wird uns eine Begegnung mit ein paar Soldaten in Erinnerung bleiben, die uns nach Abwechslung suchend auf unserem beschwerlichen Weg zu einem Aussichtspunkt (über eine aus unzähligen Schlaglöchern zusammengesetzte Straße) freundlich zuwinken und auffordern anzuhalten und abzusteigen.

    Was für uns als anfänglich etwas unsichere und schwer einzuschätzende Situation beginnt, entpuppt sich schließlich als eine Einladung zum Kaffee mit vielen netten und freundlichen Gesichtern die Witze über ihre Ränge und Abzeichen machen, sich mit uns über Deutschland, Fußball und ihre Auslandseinsätze mit den Vereinten Nationen in der ganzen Welt unterhalten und die uns nach einer Stunde eine gute Fahrt zurück ins Hostel wünschen. Ein wunderbares abschließendes Erlebnis für unseren ersten Aufenthalt in Indonesien der unsere Vorfreude auf unseren Besuch im indonesischen Raja Ampat im Februar noch steigert.

    Aber nun wartet erst einmal Myanmar auf uns und wir freuen uns auf ein Land, das sich erst seit gut 10 Jahren langsam für die Welt öffnet, auf buddhistische Pagoden im magischen Bagan und die angeblich schönsten Sonnenaufgänge der Welt.
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  • Pulau Weh (Sumatra I)

    7 de janeiro de 2020, Indonésia ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir starten unsere erste Zeit in Indonesien auf Sumatra, der westlichsten Hauptinsel und zugleich sechsgrößten Insel der Welt.
    Nach den Empfehlungen unseres Tauchlehrers wählen wir die kleine vorgelagerte Insel Pulau Weh, hauptsächlich um ein wenig Taucherfahrung zu sammeln und finden am Ende doch viel mehr.

    So ist die Insel so abgeschieden und schwer zu erreichen, dass außer einer Handvoll Tauchtouristen kaum weitere ausländische Besucher die Insel bereisen, was sicherlich auch mit dem offiziell gültigem Recht der Scharia zusammenhängt.
    Aber schon im Flugzeug nach Banda Aceh nimmt uns unsere Sitznachbarin die Bedenken, Zitat: "Keine Sorge, wir sind hier eher die Bad Ass-Muslime. Und ihr als Touristen könnt sowieso tun was ihr wollt."

    Wir haben einen wunderbaren Bungalow mit Veranda und Hängematte direkt am Meer und haben Glück eine sehr nette Tauchschule zu finden, mit der wir mehrere tolle Tauchgäne unternehmen.

    Das Inselleben ist sehr entspannt und auf unseren Roller-Ausflügen sind wir häufig für lange Zeit das einzige Fahrzeug auf der Straße. Wir besuchen mehrere Aussichtspunkte mit Blick über das endlose glitzernde Meer, fahren zum Kilometer 0 (der nördlichste Punkt Indonesiens) und finden neben guten einheimischen Restaurants einige sehenswerte Schnorchelspots die wir stundenlang erkunden und Koralle für Koralle entdecken.

    Das Highlight der Insel ist aber zweifelsohne ein Strand, den wir mehr oder weniger zufällig entdecken und der für uns vieles von dem vereint, was wir als perfekt beschreiben würden.

    Der Strand liegt in einer palmengesäumten Bucht und ist nur über eine kleine Wanderung auf einer steilen Treppe zu erreichen. Das vorgelagerte Korallenriff ist bunt und fischreich und erfüllt unsere Schnorchelherzen täglich aufs Neue mit Freude. Der weiße Sand wird nur von Spuren der umherwandernden Einsiedlerkrebse durchzogen und ist nahezu menschenleer.

    Und als wäre das alles nicht schon Grund genug jeden Tag mehrfach vorbeizuschauen, öffnet jeden Nachmittag ein sympathischer Insulaner seine eigene Beachbar und versorgt uns zu einheimischen Reggea-Klängen wahlweise mit frischer Kokusnuss, kühlem Bier oder Eiskaffee. Was wollen wir also mehr als uns jeden Abend auf die frisch gefegte Veranda zu setzen und uns der himmlischen Ansicht des Sonnenuntergangs hinzugeben?
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  • Malaysia

    24 de dezembro de 2019, Malásia ⋅ ⛅ 22 °C

    Das besondere an Malaysia ist vor allem der friedliche kulturelle und religiöse Mix der verschiedenen urpsrünglich malaiischen, chinesischen und indischen Bevölkerungsgruppen. Beispielhaft dafür ist eine Straßenkreuzung in Georgetown auf Penang. Unser Guide der Free Walking Tour erklärt es so: auf dieser Seite der Kreuzung leben die Muslime, also dort kein Schweinefleisch essen. Auf der Seite dort drüben leben die Inder, also bitte kein Rindfleisch essen. Und dort leben die Chinesen, da dürft ihr alles essen.

    Tatsächlich dreht sich hier viel um Toleranz und Respekt und nicht nur einmal sind christliche Kirchen, muslimische Moscheen sowie hinduistische und chinesische Tempel in Sichtweite voneinander errichtet worden - scheinbar ohne große Konflikte auszulösen.

    Neben den vielfältigen kulturellen Festen (in Georgetown gibt es fast 400 Feste für die verschiedenen Götter pro Jahr) ergibt sich dadurch vor allem auch eine ausgeprägte kulinarische Mischung und es finden sich jede Menge typisches südostasiatisches Streetfood neben hochklassigen indischen, chinesischen oder auch malaiischen Restaurants.

    Wir nutzen die Zeit auf Langkawi um unseren Tauchschein zu machen, gehen in Georgetown auf Penang vor allem auf die Suche nach leckerem Essen und mehr oder weniger verstecktem Streetart und durchwandern in den Cameron Highlands den Mossy Forest und die von den Briten kultivierten Teeplantagen.

    Die letzten Tage in Malaysia verbringen wir in der Hauptstadt Kuala Lumpur und treffen unsere Bremer Freundin Hanne um über Silvester ins neue Jahr zu feiern. Das mit Spannung an den berühmten Petronas-Towers erwartete Feuerwerk stellt sich dann allerdings hauptsächlich als beliebte Foto-Location heraus und um 0:15 Uhr ist die ganze Geschichte eigentlich beendet. Es gibt zwar ab 20 Uhr eine Handvoll Konzerte, die aber immer wieder durch längere Pausen unterbrochen werden und nicht so richtig Partystimmung aufkommen lassen. Dazu kommt, dass es weder Getränke- noch Essensstände auf dem abgesperrten Gelände gibt und eigentlich jeder froh ist nach mehreren Stunden der Vorfreude auf das neue Jahr in die überfüllte Metro steigen zu können.

    Grundsätzlich ist es keine gute Idee ein Land während der Public Holidays zu besuchen und so erleben wir Malaysia an den meisten Orten eher hektisch und überfüllt und ganz anders als die bisherigen Länder Südostasiens.
    Und auch wenn wir viele lächelnde Gesichter sehen und eigentlich überall freundlich emfpangen und begrüßt werden, freuen wir uns nach fast zwei Wochen doch sehr darauf nach Sumatra weiterzureisen, auf eine tolle Tauchlocation, einen Dschungel mit zumindest halbwilden Orang Utans und den größten Kratersee der Welt.
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  • Koh Lanta (Südthailand 1/2)

    6 de dezembro de 2019, Tailândia ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach unserer Reise ins Landesinnere treffen wir Verena und Christoph wieder, mieten uns einen Bungalow mit den entspanntesten Katzen der Welt, die in den unmöglichsten Verrenkungen und Positionen stundenlang schlafen können und verbringen einige gemeinsame Tage auf Koh Lanta.

    Koh Lanta vereint vieles von dem, was man sich von einer thailändischen Insel erhofft. Viele (mehr oder weniger) einsame Strände in palmengesäumten Buchten, teils weißer Sand und klares Wasser, einen Nationalpark zum Wandern und mehrere kleine Ortschaften unterschiedlicher Art. Die Insel ist groß genug, um nicht überlaufen zu sein, aber trotzdem übersichtlich genug um schnell mit dem Roller alles erreichen zu können und sich irgendwie schnell heimisch zu fühlen.
    Es gibt viele gute Restaurants, unzählige Strandbars und einiges zu entdecken und schnell werden aus ein paar geplanten Tagen am Ende fast zwei Wochen.

    Wir düsen mit unseren Rollern kreuz und quer über die Insel, schwimmen täglich im Meer, sehen wunderschöne Sonnenuntergänge, trinken neben jeder Menge Kokosnusswasser auch das ein oder andere Chang in der Hängematte, beobachten Affen in den Bäumen und in den Strommasten, fahren auf eine traumhafte vorgelagerte Insel zum Schnorcheln (Koh Rok) und essen glücklich jede Menge leckeres Thai-Food.

    Nach 10 wunderbar entspannten Tagen auf Koh Lanta fahren wir bei starkem Wind ca. 3h mit dem Speedboat weiter nach Süden. Koh Lipe ist eine wunderschöne Insel, fast komplett umgeben von weißem Sandstrand und glasklarem Meerwasser. Allerdings ist die Insel so überlaufen von Touristen, dass wir uns schnell entschließen unser Zelt auf der vorgelagerten Nationalpark-Insel Koh Adang aufzuschlagen.

    Und was erst als Probe-Abenteuer startet, stellt sich dann überraschend als eine der schönsten Erfahrungen unserer bisheriger Reise heraus. Koh Adang ist deutlich größer als Koh Lipe, verfügt aber durch den Status des Nationalparks lediglich über ein Resort im Süden der Insel und eine von der Regierung geführte Einrichtung mit ein paar Bungalows und einem Campingplatz direkt am Strand, mit meterhohen Bäumen um (Wind-) Schatten zu spenden und einem einzigen Restaurant.

    Neben uns sind nicht mehr als eine handvoll anderer Touristen auf dem Platz, die alle mehr oder weniger hier gestrandet sind und sich die Natur mit den hier frei lebenden Hornbills teilen. Darunter ein deutscher älterer Herr, der hier seit Jahren sein Rentendasein verbringt und sich mittlerweile eine beeindruckende Zeltlandschaft aufgebaut hat und zwei britische Radfahrer, die auf ihrer zweimonatigen Tour bis Chiangmai in den Norden fahren wollen.

    Unser Kajak führt uns wieder in noch abgeschiedenere Buchten, in denen wir neben unzähliger in jeder erdenklichen Form und Größe glänzender Muscheln auch die Überreste eines Nautilus finden dürfen.

    Und als wenn die Ruhe und Einfachheit des Campingplatzes und des mangelnden Angebots nicht schon entspannend genug ist und kaum zufriedener machen könnte, ist die gesamte Anlage von einem traumhaften weißen Sandstrand und glasklarem Wasser umgeben und verfügt darüber hinaus noch über ein wunderbares Schnorchelriff voller Korallen und bunter Fische, direkt vom Strand aus zu erreichen.
    Die einzigen Entscheidungen, die wir tagsüber treffen müssen sind dementsprechend einfach: Stehen wir schon auf und gehen frühstücken oder lesen wir noch ein wenig im Schlafsack? Gehen wir erst Schnorcheln oder legen wir uns erst in die Hängematte? Und an welchem Strandabschnitt wollen wir eigentlich heute den Sonnenuntergang sehen?

    Als wir dann sogar in der Dunkelheit leuchtendes Plankton im Meer erkennen und mit unseren Bewegungen immer mehr leuchtende Spuren erzeugen, sind wir jetzt schon sicher einen der besten Plätze der gesamten Reise gefunden zu haben.

    PS, in eigener Sache: wir haben den Weihnachts-Eintrag gelöscht, da es scheinbar zu Problemen bei den Benachrichtigungen gekommen ist, wenn wir nachträglich nicht chronologisch Footprints eingefügt haben. Ab jetzt also wieder in korrekter Reihenfolge...
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  • Muang Ngoy (Laos 2/2)

    25 de novembro de 2019, Laos ⋅ ☀️ 30 °C

    Der kleine Ort ist wie aus einem Fantasy-Roman entsprungen. Es gibt nur eine unbefestigte Straße, auf der hauptsächlich Hühner, Hunde und kleine Kinder herumtollen und die parallel zum Fluß durch das Dorf verläuft. Der Weg ist gesäumt von den meist hölzernen Wohnhäusern der Einheimischen, soweie ein paar kleiner Restaurants und Gasthäuser. Als wir abends in der Dämmerung auf dem Weg in unsere Unterkunft sind, hätte es uns nicht gewundert Frodo und Sam auf dem Weg nach Mordor zu treffen oder Harry, Ron und Hermine mit einem Beutel voller Horkruxe aus dem Nichts auftauchen und sich in einer befreundeten Schänke verstecken zu sehen.

    Wir verbringen ein paar wunderbare Tage hier in diesem abgeschiedenem Örtchen und fühlen uns nicht nur räumlich sehr weit entfernt von unserer bekannten Welt. Wir durchwandern die umliegenden Reisfelder und besteigen zum Sonnenaufgang schweißgebadet einen Aussichtspunkt, von dem aus wir als Wanderer einen wunderbaren Blick über das Nebelmeer zwischen Dorf, Fluss und Bergen haben. Wir beobachten eine Zeremonie bei der die Mönche aus dem anliegenden Kloster zu Sonnenaufgang durch das Dorf ziehen und die Gaben der Dorfbewohner entgegennehmen. Selbst für Atheisten ein ergreifendes Schauspiel, früh morgens die in ihre orangenen Gewänder gehüllten Mönche zu sehen, wie sie barfuß und singend durch das Dorf streifen und von den Bewohnern mit Sticky Rice oder Gemüse für den Tag versorgt werden.

    Darüber hinaus werden wir von einer südkoreanischen Delegation eingeladen an einer Feier in einem Dorf in der Umgebung teilzunehmen. Das Dorf Ban An ist eine gut einstündige Wanderung entfernt und besteht nur aus ein paar einfachen Holzhäusern, einer unbefestigten Straße über die mehr Hühner, Enten und Schweine als Menschen watscheln und streifen und einiger gelber, zu dieser Jahreszeit abgeernteter Reisfelder.
    Die Südkoreaner um Mr. Kim sind mehrmals im Jahr zu Gast in diesem Dorf um auf verschiende Arten zu unterstützen und zu helfen. An diesem Tag werden feierlich neue Schulbänke und dazugehörige Stühle an die Dorfschule übergeben. Die Kinder danken es mit selbstgebastelten Freundschaftsbändchen, die den Besuchern aus dem Ausland mal schüchtern, mal forsch, aber immer mit einem strahlendem Lächeln freudig um die Handgelenke gebunden werden.

    Neben mitgebrachten Süßigkeiten für die Kleinen gibt es zur Feier des Tages für die Erwachsenen selbstgebrannten Lao Lao, eine geschmackliche Mischung aus Whiskey, Reis-Schnaps und leider auch Spiritus.

    Nicht das erste Mal auf unserer Reise fühlen wir uns, als müssten wir aufbrechen ohne alles gesehen und erlebt zu haben und sind uns sicher noch einmal wiederzukommen und den Rest dieses wunderbar entspannten und freundlichen Landes zu erkunden.

    Aber natürlich freuen wir uns auch schon wieder auf die nächsten Inseln im Süden Thailands, auf glasklares Wasser, einsame Strände, das unschlagbare Thai-Food und jede Menge Unterwasserabenteuer.
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  • Luang Prabang (Laos 1/2)

    18 de novembro de 2019, Laos ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir entschließen uns dazu die Grenzüberquerung von Thailand nach Laos mit dem Slowboat über den Mekong-River anzutreten und uns langsam in die ehemalige französische Kolonialstadt Luang Prabang vorzutasten. Die Fahrt dauert insgesamt ca. 14 Stunden und wird auf zwei Tage verteilt. Das Boot ist schmal und lang und wir sitzen auf (zu recht) ausrangierten Bussitzen in Zweierreihen links und rechts des Durchgangs. Gemeinsam mit den größtenteils westlichen Touristen an Board bestaunen wir die wunderbare und ursprüngliche Natur entlang des Flusses und sehen vor allem auf der ersten Etappe kaum Anzeichen von Zivilisation. Die einzigen Menschen auf die wir unterwegs treffen und die uns freundlich zuwinken sind ebenfalls mit Booten entland des Stroms unterwegs oder gerade dabei sich selbst, ihre Wäsche oder verschiedene Küchenutensilien im Flusswasser zu waschen.

    Luang Prabang ist eine wunderschöne kleine Stadt, auf einer Halbinsel zwischen zwei Flüssen gelegen und größtenteils von Wasser umschlossen. Neben den vielen buddhistischen Tempelanlagen, einem schönen Nachtmarkt und einem schon wieder umwerfend pitoresken Wasserfall (aus dem zweiten Band des Märchenbuchs) ist es vor allem die Mischung aus entspanntem Südostasien und der Schönheit einer europäischen Kleinstadt, die uns beeindruckt. Es gibt kleine Gassen mit netten, kleinen Häusern und Vorgärten und französische Bäckereien und Cafes, gesäumt von asiatischen Streetfood-Ständen. Die kleinen Mode- und Schmuckläden, hippen Restaurants und Cafes in den aus- und umgebauten Kolonialbauten wären auch in jeder anderen Gegend der Welt eine Attraktion.

    Nachdem wir leckeren laotischen Eiskaffee getrunken, den Food-Market rauf und runter probiert und den umwerfenden Wasserfall besucht haben, machen wir uns schließlich auf den Weg nach Norden, Richtung Muang Ngoy.

    Man erreicht den kleinen Ort nur per Boot, denn keine Straße führt aus Muang Ngoy heraus ins restliche Laos. Von Luang Prabang aus fahren wir mit dem Minivan ca. 150 km über Wege, die wir kaum als Straßen bezeichnen würden und werden immer wieder von riesigen Schlaglöchern, Baustellen oder Abschnitten ausgebremst, in denen einfach nur unzählige lose, faustgroße Steine die Fahrbahn darstellen. Nach ca. 4 h ist mit dem Auto Schluss und es geht nur noch mit der Miniaturversion unseres bekannten Slowboats weiter, ca. 1,5h flußaufwärts bis wir den hölzernen Anleger von Muang Ngoy erreichen.
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  • Nordthailand (1/2)

    6 de novembro de 2019, Tailândia ⋅ ⛅ 31 °C

    Von Bangkok aus beginnt unser Weg in den Norden Thailands, einen Teil davon bereisen wir mit unseren Freunden Verena und Christoph aus Köln, mit denen wir uns anschließend später auf den südlichen Inseln wiedertreffen werden.

    Mit dem Zug machen wir uns gemeinsam auf nach Kanchanaburi, wo die berühmte Brücke über den Kwai verläuft und ein paar Kilometer stadtauswärts mit Hilfe der australischen Regierung eine sehr beeindruckende Gedenkstätte gebaut wurde. Wir überqueren den Kwai-River in einem alten Zug mit offenen Fenstern, besuchen das informative Museum und durchwandern ausgestattet mit Audioguide und Walki Talki (safety first) den Hellfire-Pass, der von Kriegsgefangenen per Hand und einfachstem Werkzeug in den Felsen geschlagen wurde.

    Neben der Gedenkstätte besuchen wir ebenfalls den Erawan-Nationalpark, der vor allem durch seinen 7stufigen Wasserfall begeistert, der aussieht als wäre er aus einem gemeinsamen Projekt von Dali und Walt Disney sowie Jules Verne und den Gebrüdern Grimm entstanden und definitiv jedem Märchen gut zu Gesicht stehen würde.

    Auf dem Weg in die alte königliche Hauptstadt Sukhotai, mit ihren beeindruckenden Tempelanlagen aus dem 12.-14. Jahrhundert machen wir einen Stopp in Kamphaeng Pet und verbringen einen Abend bei Livemusik in einer durchaus ansehnlichen Bar, werden vom (selbsternannten) "Big Boss" persönlich per Handschlag begrüßt und tatsächlich sogar spätabends noch nach Hause gefahren. Ohne Bezahlung versteht sich, Ehrensache.

    Unsere letzte Station im Norden Thailands ist anschließend Chiang Mai, gefühlt der geordnete, irgendwie hippe und europäische (sehr) kleine Bruder Bangkoks. Durch die alten Stadtmauern und die umgebenden Flussanlagen ist deutlich ein Zentrum zu erkennen. Die Straßen sind sauber, verfügen über Bürgersteige und sind voll von kleinen Lädchen und Restaurants.
    Wir verbringen einige Tage in der Stadt und Umgebung, fahren mit dem Roller auf die umliegenden Berge und in Nationalparks, besuchen Tempel und botanische Gärten und genießen das wunderbare und überall verfügbare Streetfood bevor unser Weg über Chiang Rai und den beeindruckenden weißen Tempel ins benachbarte Laos führt.
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  • Koh Kood (Koh Kut)

    31 de outubro de 2019, Tailândia ⋅ ⛅ 29 °C

    Koh Kood ist unser Einstieg in einen insgesamt mehrwöchigen Thailandaufenthalt und eine traumhaft schöne Insel ohne große Hotelkomplexe und mit nur wenigen Touristen. Die Hochsaison beginnt erst in den kommenden Wochen und die ohnehin ruhige Insel wirkt dadurch noch verschlafener. Mit dem Roller ist man schnell in jeder Ecke um ein paar Wasserfälle, verschiedene Strände und Restaurants zu besuchen.

    Genau das richtige um sich am Strand mit dem Reiseführer entspannt auf die nächsten Ziele vorzubereiten, im salzigen Wasser die fliegenden Fische herumspringen zu sehen, mit den bereitgestellten Kayaks einsame Buchten und Strände zu erkunden oder mit den hoteleigenen SUPs auf dem Meer in den Sonnenuntergang zu paddeln.

    Und obwohl wir in den letzten Wochen teils wunderbares Essen genießen konnten, sind wir sofort wieder von der thailändischen Küche eingenommen und sind von der perfekten Kombination aus süß, sauer, salzig und scharf vom ersten Gericht an überwältigt. Außer Italien gibt es wohl kaum ein Land mit solch einer Fülle und Diversität von unfassbar leckeren Gerichten. Nichts geht über die verschienden grün, gelben und roten Kokos/Chili/Erdnuss-Currys und Suppen, über gebratenen Reis und die verschiedenen breiten und schmalen gebratenen Nudeln, Mango- und Papayasalate und die unzähligen Süßspeisen wie Mango auf sticky rice, Banana Roti oder die leckeren Fruchtshakes. Yammi!

    Die Strände von Koh Kood sind umrahmt von haushohen Palmen, die regelmäßig ihre kiloschweren Kokosfrüchte gefährlich nah neben uns in den Sand werfen und wir werden uns wieder bewusst, dass jährlich mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse ums Leben kommen als durch Hai- und Krokodil-Angriffe zusammen.
    Eines Morgens machen wir uns an die Arbeit eine Kokosnuss aufzubrechen, doch ohne richtiges Werkzeug ist der Aufwand größer als gedacht. Wir brauchen eine halbe Ewigkeit um die braune Nussschale von ihrer natürlichen faserigen grünen Verpackung zu befreien und freizulegen, bevor wir die steinharte Frucht mit der richtigen Schlagtechnik auf den Felsen zum Knacken bringen. Doch das weiße Fleisch schmeckt hervorragend und der süße Kokosnusssaft erfrischt uns nach der schweißtreibenden Arbeit in der Mittagssonne.

    Insgesamt gibt es für uns wunderbar wenig zu tun und wir verbringen ein paar entspannte Tage bevor wir uns in Richtung Bangkok und dann in den Norden Thailands aufmachen.
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  • Angkor (1/2)

    24 de outubro de 2019, Camboja ⋅ ⛅ 27 °C

    Kambodscha ist unsere erste Station in Südostasien und sobald wir aus dem Flugzeug steigen freuen wir uns über die bekannte unkomplizierte Art, dass alles schon immer irgendwie klappen wird. Transfer nach Thailand in ein paar Tagen? Kein Problem. Morgen Tour nach Angkor? Kein Problem. Doch lieber zum Sonnenaufgang als zum Sonnenuntergang? Kein Problem. Herrlich!

    Das Gegenteil der Organisiertheit von Japan und lange nicht so geschäftig wie Hong Kong erscheint uns die Zeit hier gerade wunderbar einfach. Tropisch Wärme und Pool, günstiges Essen und diese unglaubliche historische Stätte entschleunigt unsere Reise schlagartig. Fühlten wir uns noch in den Tagen zuvor vom Treiben der vielen großen Städte tatsächlich etwas getrieben, hat sich durch die Ankunft hier in Siem Reap von der einen zur anderen Minute alles entspannt.

    Wir schlendern durch die Straßen und sehen die altbekannten Streetfoodstände, an denen Banana Pancakes, Grillspieße und Fruchtshakes verkauft werden, jede Menge Massagestudios, bunt beleuchtete Dr.Fish Schwimmbäder zum Abknabbern der fußlichen Hornhaut, einen ansehnlichen Night Market und natürlich unzählige Tuk Tuks.

    Unser Tag in den Anlagen von Angkor ist dann auch unglaublich beeindruckend. Wir besuchen unter anderem die alten Tempelanlagen von Angkor Wat, den Tempel der vielen Gesichter (Bayon) und die durch den Film Tomb Raider bekannt gewordene, vom Dschungel einverleibte Anlage von Ta Prohm.
    Auch wenn sich bereits zum Sonnenaufgang unzählige schlaftrunkene und doch erwartungsfrohe Touristen gegenseitig durch den Tempel treiben, verläuft sich im Laufe des Tages die Menschenmasse in der gigantischen Ansammlung historischer Stätten so gut, dass wir in Ruhe die einzelnen Highlights bestaunen können. Unser Tuk Tuk-Fahrer wartet dabei geduldig vor den jeweiligen Stationen und fährt uns in drückender Hitze von Tempel zu Tempel. 

    Das Schöne am Reisen ist neben der räumlichen und zeitlichen Freiheit dort zu sein, wo man gerade wirklich sein möchte und nur das zu tun was man mag, vor allem, interessante Menschen zu treffen.

    So ist es uns in Siem Reap ergangen, als uns der junge Rezeptionist unseres Hotels seine Weisheit des Lebens erklärte.
    Er sagt: "Im Leben muss man denken, sehen und fühlen.", und tippt sich parallel dazu mit den Zeigefindern beider Hände erst an die Stirn, dann an die Augen und abschließend auf den Bauch. Seine Erklärung: man muss über Vergangenes nachdenken, die Gegewart sehen und wahrnehmen und die Zukunft fühlen.

    In diesem Sinne: wir waren viel zu lange nicht am Strand, können hier nirgends einen sehen und fühlen uns definitiv bereit für die thailändischen Inseln!
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  • Hongkong

    19 de outubro de 2019, Hong Kong ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf unserem Weg von Japan nach Südostasien legen wir noch einen kurzen Stop in Hongkong ein.
    Auch wenn die politische Situation zur Zeit nicht gerade als ruhig zu bezeichnen ist, verbringen wir insgesamt 4 Tage in der riesigen ostasiatischen Hafenstadt. Und obwohl wir müde sind von Großstädten, vielen Menschen und Verkehr beeindruckt uns die Stadt mit ihrem britischen Einfluss gepaart mit der chinesischen Kultur und Umgebung. Das Essen ist auch hier fantastisch, und neben den unzähligen hochklassigen und -preisigen Restaurants finden wir hier ebenfalls Imbisse und Streetfood-Stände, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden und bei denen wir für kleines Geld großartige Gerichte probieren können. Der öffentliche Nahverkehr ist sehr günstig und vor allem die kurze Fährfahrt zwischen Hongkong-Island und Kowloon ist sehenswert. Dazu ist die Nähe zur Natur wunderbar, mit kurzen Fahrten lassen sich viele schöne Ecken außerhalb der Innenstadt erreichen.

    Auf der anderen Seite könnte die soziale Ungleichheit innerhalb der Bevölkerung kaum größer sein.
    Einerseits ist Hongkong bezogen auf den Wohnraum die teuerste Stadt der Welt (gerade haben auch deutsche Medien darüber berichtet, wie ein Parkplatz in einem der vielen Wolkenkratzer für knapp 900 000 Euro verkauft wurde). Andererseits leben knapp 20 Prozent der Einwohner unter der offiziellen Armutsgrenze.

    Die Zeichen der Unterschiede sind in der ganzen Stadt sichtbar. So sieht man zwar eine unglaubliche, wunderschöne Skyline bis zum Horizont und viele teure Autos in den Straßen. Aber eben auch philippinische Dienstmädchen, die für 500 Euro monatlich 6 Tage in der Woche rund um die Uhr arbeiten und sich an ihrem freien Tag mit den anderen Leidensgenossinnen in der Stadt treffen, auf Brücken und an UBahn-Stationen auf dem Boden sitzen, zusammen essen, Karten spielen und mit ihren Familien in der Heimat telefonieren.

    Schließlich entfliehen wir der Großstadt für einen Tag, auch weil weitere Demonstrationen angekündigt sind, und fahren morgens mit der Fähre auf eine vorgelagerte Insel, wandern ein paar Stunden durch dichten Wald bergauf und -ab zu einem schönen Strand und verbringen den Tag in der Natur.
    Bei unserer Rückkehr spüren wir die Nachwirkungen der nachmittäglichen Demonstration. Der öffentliche Nahverkehr ist nahezu stillgelegt, wir nehmen die Fähre so weit es geht und laufen die restlichen Kilometer bis zu unserer Unterkunft. Die Hauptstraße durch Kowloon ist für Autos weiterhin gesperrt, die Eingänge der UBahn-Stationen sind verbarrikadiert und teilweise zerstört. Überall steht Wasser auf den Straßen, die Wasserwerfer waren im Einsatz.
    Dazu laufen Touristen und Schaulustige durch die Straßen, machen Selfies vor zerstörten Ampelanlagen und den Grafitis, die den Weg zurück zu unserem Hotel säumen.

    Wir können (auch durch unsere vorherigen Stationen) mit den Menschen mitfühlen, die ihre persönliche Freiheit in Gefahr sehen und sich nach Unabhängigkeit und richtiger Demokratie sehnen. Wir haben unterwegs gespürt wie es ist, wenn keine Google-Dienste funktionieren, wenn internationale Nachrichtenseiten und Twitter blockiert sind. Das Gefühl von einem Teil der modernen Welt mehr oder weniger willkürlich abgeschnitten zu sein ist furchtbar und bedrohlich.

    Die nächste Station unserer Reise ist Siem Reap in Kambodscha und wir freuen uns auf die alten Anlagen von Angkor!
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  • Tokio (1/2)

    16 de outubro de 2019, Japão ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der sonnigen Radtour mit Blick auf Mt Fuji empfängt uns Tokio einen Tag später mit 15 Grad C und Nieselregen.
    Nach unseren Erfahrungen in Beijing, Seoul und der Region Kyoto/Osaka haut uns die Größe der Metropole nicht wie befürchtet um - wie schnell wir uns doch an Mega-Städte gewöhnt haben. Einzig der im ersten Moment unübersichtliche Nahverkehr mit drei verschiedenen Betreibern (Metro, Subway, JR) die für ihre Strecken jeweils ihre eigenen Fahrkahrten und Tagestickets verkaufen, verwirrt uns anfänglich ein wenig.

    Wir haben den Eindruck in einer Art komprimiertem Japan zu sein und erkennen einiges, was wir schon vorher auf unserer Japanreise gesehen haben: die unglaublich gute Organisation des Alltäglichen, die vielen bunten Lichter der Reklamatafeln und Manga-Läden, das fantastische Essen mit viel frischem Fisch und die liebevoll gepflegten Tempel- und Palast-Anlagen.

    Andererseits verschmilzt hier die Mischung aus zukunftsgewandter internationaler Metropole und traditioneller japanischer Kultur zu einer Stimmung, die wir bisher noch nicht erlebt haben.

    Ein Highlight unseres Japan-Aufenthalts ist definitiv der Besuch der TeamLab Borderless Art Ausstellung.
    Da jeder Reisende mit seinem Handy automatisch zu einem Hobby-Fotograf wird und immer auf der Suche nach einem guten Motiv die Umgebung abscant, ist diese Kunstgallerie die einzig logische Konsequenz, und die Umsetzung phänomenal.

    Es gibt keine Übersicht, keinen wirklichen Plan und Ablauf. Vielmehr besteht das Museum aus verschiedenen Themenräumen, in denen (digitale) Kunstprojekte mit Hilfe von Lichtinstallationen und Musik umgesetzt werden.
    So erzeugen wir während unseres vierstündigen Aufenthalts aus uns selbst heraus Schmetterlinge aus Licht, die anschließend über die Wände hinweg durch die gesamte Austellung fliegen, werden in einem digitalem Blütenmeer fast ertränkt, und treffen immer wieder auf kunterbunte Tiere die durch die Räume und Flure streifen - Tiger, Nashörner, Kängerus und überdimensionierte Frösche, teils mit farbenfrohen Blumen geschmückt. Wir durchstreifen einen verspiegelten Raum voller Lampen, spazieren durch Wetter-imitierende Kordeln voller Lichter und bringen mit unseren Händen Licht dazu die Richtung zu wechseln. Eine beeindruckende Erfahrung mit unendlich vielen wunderbaren Fotos.

    Ja, Japan, die zwei Wochen waren viel zu kurz für dieses abwechslungsreiche Land, mit all den Städten und bewaldeten Bergen, mit dieser reichen Kultur und Geschichte, dieser positiven, unglaublich respektvollen, höflichen und gut organisierten Gesellschaft.

    An unserem letzten Abend in unserer lieblings Sushi-Bar sind wir uns sicher: wir müssen definitiv wiederkommen.
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  • (teamLab) Borderless (Tokio 2/2)

    16 de outubro de 2019, Japão ⋅ ⛅ 16 °C
  • Izu Halbinsel / Mt Fuji

    13 de outubro de 2019, Japão ⋅ ☀️ 27 °C

    Der erste vorsichtige morgentliche Blick aus dem Fenster eröffnet uns eine tolle Aussicht auf einen blauen Himmel soweit das Auge reicht.
    Dort wo gestern noch der Jahrhundert-Taifun durchgezogen ist, Überschwemmungen und Evakuierungen befürchtet und vorbereitet wurden sieht man heute keinerlei Nachwirkungen, zumindest nicht bei uns in der Stadt.

    Wir leihen uns Fahrräder aus (eBikes, schmale Reifen, liebevoll gepflegte Schaltung und Bremsen, blitzsauber und super Zustand) und brechen auf zu einer Radtour bei bestem Wetter. Unser Ziel: die Küstenstraße bis zum Aussichtspunkt auf den berühmten Mount Fuji.

    Nach dem Dauerregen gestern ist der Himmel heute wolkenlos und die Sicht klar. Unsere Räder tragen uns knapp 60km bergauf und -ab und wir haben immer wieder grandiose Ausblicke auf Japans höchsten Vulkan, sehen kleine Fischerorte und mehr als 500 Jahre alte Bäume.

    Wir halten unterwegs Ausschau nach Taifun-Schäden und sehen dann doch einige kaputte Häuser und Straßen. Und vor allem viele Bäume und Äste auf den Straßen und im Meer treibend. Aber überall sind die Einheimischen dabei aufzuräumen und zusammenzufegen. In geschäftigter Routine, Nachbarschaften wie eingespielte Teams. Es ist schließlich der 19. Taifun der Saison.

    Nah an der Küste treffen wir eine Frau vor ihrer Tauchschule, die uns lächelnd ihr völlig zerstörtes Haus zeigt. Unser Angebot ihr beim Aufräumen zu helfen lehnt sie ab, es kommen Leute zur Unterstützung und immerhin ist sie versichert. In diesem Land ist selbst die persönliche Katastrophe gut organisiert.

    Nach dem gestrigen Tag im Hotel tut uns der heutige Tag auf dem Rad, an der frischen Luft und in der Natur gut und abends ist die Aufregung des Taifuns schon fast wieder vergessen. Als letzte Station Japans steht ab morgen Tokio auf dem Programm...
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  • Izu Halbinsel (Tayfun Hagibis)

    12 de outubro de 2019, Japão ⋅ 🌧 25 °C

    Wir sitzen gerade in einem hippen Fahrrad-Hotel auf einer Halbinsel westlich von Tokio. Es ist 16 Uhr, draußen tobt der Taifun Hagibis. Es regnet seit gestern Nachmittag ununterbrochen und laut Wetterbericht wird dieser Regen noch bis tief in die Nacht anhalten. Gegen 18 Uhr soll der Taifun auf das Festland treffen, ca. 20km südwestlich von uns.

    Obwohl Japan regelmäßig von Taifunen heimgesucht wird, dementsprechend über ausreichend Erfahrung verfügt und mit modernen Deich- und Kanalsystemen, großzügigen Evakuierungscentern und stadtweiten Lautsprecheranlagen über eine gute Notfall-Infrastruktur verfügt, merkt man die Besonderheit dieses 19. Taifuns der Saison an allen Ecken und Enden.

    Im TV wird rund um die Uhr über den stärksten Taifun aller Zeiten berichtet, in den Supermärkten sind Wasser, Brot und Instantnudelgerichte restlos ausverkauft, die Feuerwehrsirenen heulen seit gestern Abend durchgängig durch die Straßen.

    Unser Rezeptionist ist hingegen recht entspannt und versichert uns, dass wir hier im Hotel sicher sind. Zur Beruhigung spendiert er uns ein Bier auf Kosten des Hauses.

    Es fällt uns schwer die Ruhe zu bewahren. Wir sind als Deutsche Naturkatastrophen einfach nicht gewöhnt, vor allem nicht in diesem Ausmaß.

    Doch unser Hotel ist massiv gebaut, verfügt über einen zweiten Stock und die Gäste beruhigen sich gegenseitig. Eine professionelle Radsportlerin aus Neuseeland trainiert im Fitnes-Bereich und macht in keiner Weise den Eindruck besorgt zu sein. Sie gibt uns nur als Ratschlag mit auf den Weg trocken zu bleiben. Naja, vielleicht leichter gesagt als getan.

    Ein Mann mittleren Alters sitzt im Speisesaal und erzählt uns, dass zwar der Fluss in der Nähe kurz davor steht über die Ufer zu treten und das für die Stadt wirklich ein Problem darstellen könnte. Da unser Haus aber sicher ist, sollten wir den Einheimischen aus den Erdgeschosswohnungen nicht die Plätze im Evakuierungscenter wegnehmen. Klingt im ersten Moment einleuchtend, doch dann merken wir beim Essen, wie er sich heimlich (vielleicht zur Beruhigung) aus einer kleinen silbernen Flasche unter dem Tisch regelmäßig eine klare Flüssigkeit in seinen grünen Tee gießt und wir zweifeln doch ein wenig an seiner Notfall-Kompetenz. 

    Eine Familie mit drei kleinen Kindern beruhigt uns schlussendlich doch ein wenig. Die Kinder nutzen das große und kaum ausgelastete Hotel, das über zwei Etagen im Quarree gebaut ist, über einen kleinen Innenhof und jede Menge Treppen und Winkel verfügt als Abenteuerspielplatz. Sie freuen sich lautstark über den vielen Platz, die Rennräder und Ebikes, die überall herumstehen und über die Geschenke aus dem Getränkeautomaten des Rezeptionisten (wir sind also nicht die einzigen, die mit kleinen Aufmerksamkeiten des Hauses bestochen werden).
    Doch die Eltern sind tief entspannt und verfolgen stoisch die TV-Sondersendung zum Super-Taifun in Dauerschleife. Kann also nicht so schlimm werden.

    Mittlerweile ist es 17 Uhr, das Auge des Taifuns rückt immer näher und draußen heult der Wind durch die Straßen. Unser bisher noch so entspannter Rezeptionist scheint es sich anders überlegt zu haben und bittet uns ein neues Zimmer im zweiten Stock zu beziehen. Am liebsten jetzt. Sofort.
    Die ersten Nachrichten aus Deutschland erreichen uns, Spiegel-online berichtet ebenso über den Jahrhundert-Taifun wie auch das Heute Journal und Die Zeit-online.

    Wir hoffen inständig nicht auch Teil dieser Nachrichten zu werden und sehen uns schon im Geiste im ZDF-Morgenmagazin, wie wir zur Stimme von Dunja Hayali in einem Schlauchboot durch die engen Straßen Izu Nagaokas gefahren und anschließend unter den erstaunten Blicken der Einheimischen von zwei japanischen Feuerwehrmännner ins Evakuierungscenter getragen werden.

    Es ist jetzt fast 20 Uhr, das Schlimmste scheint überstanden. Der Wind hat deutlich nachgelassen, der Regen auch. Wir wurden nicht evakuiert, sind von der Aufregung des Tages tatsächlich ein wenig kaputt und bereiten uns langsam auf die Nacht in unserem neuen Hotelzimmer vor. Angeblich ist am Tag nach einem Taifun immer besonders schönes Wetter...
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  • Kyoto (1/2)

    9 de outubro de 2019, Japão ⋅ ☀️ 21 °C

    Kyoto haut uns vom Stadtbild her nicht um und der erste Eindruck ist tatsächlich eher ernüchternd. Unser Hostel ist nett, aber nicht wirklich schön und wir lernen, dass man die Aussage "Zimmer im japanischen Stil" sehr unterschiedlich interpretieren kann. Während wir in Hiroshima in einem ähnlich betitelten Zimmer zwei komfortable Matratzen auf dem Bambusboden vorfanden, dazu gemütliche weiche Bettwäsche, einen kleinen Tisch mit Sitzkissen sowie einen Platz für unsere Rucksäcke, finden wir in Kyoto zwei lieblos gefaltete Matratzen auf dem Boden, die nicht so recht ins Zimmer passen wollen und Bettwäsche, die noch darauf wartet bezogen zu werden. Tatsächlich lassen sich die Matratzen weder längs noch quer nebeneinander auf dem Boden ausbreiten, sodass wir am Ende wohl oder übel beide irgendwie übereinanderlegen müssen und aus dem Doppel- quasi ein Einzelzimmer machen. Noch dazu kommt, dass unser Zimmer vom Gemeinschaftsbad nur durch eine dünne Bambuswand (zumindest im japanischen Stil) getrennt ist, was für uns nicht gerade zur besseren Stimmung beiträgt.

    Allerdings hat die Stadt dann doch so viele Highlights zu bieten, dass wir sehr froh sind hier gewesen zu sein.

    So leihen wir uns an einem Tag Fahrräder aus, besuchen den berühmten Bambus-Wald und verlaufen uns fast zwischen den haushohen glatten Bambusstämmen mit ihren blättrigen Kronen, die alles Sonnenlicht grün färben. Wir besichtigen den Kinkaku-ji-Tempel und sehen, wie das Sonnenlicht auf der ruhigen Wasseroberfläche ein perfektes Spiegelbilds des goldenen Tempels wirft. Wir besuchen noch ein paar weitere wunderschöne und gepflegte japanische Gärten und Tempel, darunter auch einige Anlagen des Zen-Buddhismus. Die Ruhe erfasst und beeindruckt uns sofort beim Eintreten, und wir spüren wie die Besonderheit des Designs und die Anordnung der verwendeten Komponenten auf uns wirken.
    Dazu durchwandern wir das gut erhaltene Geishaviertel in dem immer noch traditionell gekleidete Geishas die Straßen etwas bunter machen und unter die sich sowohl Einheimische als auch Touristen mit geliehener traditioneller Kleidung mischen.

    Auch ein Strand ist nicht weit und wir wundern uns, dass wir ihn bei 25°C fast für uns alleine haben und nur mit ein paar Wellenreitern teilen, die die ersten Ausläufer des kommenden Taifun Hagibis ausnutzen wollen...
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  • Osaka

    7 de outubro de 2019, Japão ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach unserem Transportmittel-Hopping erreichen wir die Region Osaka/Kyoto als dritte Station in Japan.

    Osaka ist berühmt für sein Nachtleben, seine Spielhallen, seine vielen bunten Lichter und seine gute Küche. In einigen Reiseblogs die wir zur Vorbereitung gelesen haben taucht immer wieder der gleiche Hinweis auf: When you are in Osaka, you have to do three things: 1. eat, 2. eat and 3. eat!

    Ok, was sollen wir also machen? Um uns herum blinken die Lichter der Reklamatafeln und riesigen Bildschirme und wir essen sehr, sehr gutes Sushi, dazu frisches Sashimi, perfekt abgeschmeckt mit Sojasauce und Wasabi. Wir probieren leckere frittierte Dumplings mit würziger vegetarischer Füllung und zum Nachtisch süße Pfannkuchen.

    Insgesamt überzeugt uns das Essen in Japan immer mehr. Die Anrichtung der einzelnen Komponenten (häufig aufgeteilt nach Farben ) gibt vor dem Verzehr einen guten Überblick und steigert die Vorfreude auf den tollen Geschmack. Die Zutaten sind ausnahmslos hochwertig, eine Hauptkomponente ist frischer, roher Fisch in undenkbar vielen Variationen. Alleine Thunfisch gibt es in Japan in unzähligen Unterkategorien zu bestellen.

    Interessanterweise verfügt jeder größere Supermarkt über eine eigene Küche und bietet eine ganze Reihe frisch zubereiteter gutschmeckender Gerichte zum Mitnehmen an. Ein verhältnismäßig günstiges, leckeres Angebot das sowohl von den Einheimischen als auch von zahlreichen Touristen gerne angenommen wird. Ein lustiges Schauspiel ereignet sich allabendlich, wenn ca. 2h vor Schließung die abgepackten Gerichte um bis zu 50 Prozent im Preis reduziert werden. Wie zur Fütterungszeit im Tiergehege schwirren die Kunden um die Mitarbeiter herum und greifen sich blitzschnell die besten Gerichte, sobald der "Reduziert-Sticker" auf die Packungen geklebt wurde.
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  • Hiroshima

    6 de outubro de 2019, Japão ⋅ ⛅ 24 °C

    Hiroshima ist wahrscheinlich der ganzen Welt ein Begriff und tatsächlich werden wir überall in der Stadt an den Abwurf der ersten Atombombe im August 1945 erinnert.

    Man sieht den Touristen an, dass sie betroffen sind und häufig schweigend an den Gedenkstätten verweilen. Ganz anders als sonst in der Welt üblich, trotz Sonnenschein und 25 °C.

    Das Hiroshima Peace Memorial beschreibt auf beeindruckende Weise den Tag des Unglücks mit Bildern der Stadt und den Menschen, mit Ausstellungsstücken wie geschmolzenen und total verformten Stahlträgern, auf dem Boden ausgebreiteten, teils verbrannten und durchlöcherten Schuluniformen einer Grundschulklasse, sowie vielen Geschichten, Briefen und Fotografien von Bürgern und Privatpersonen deren Leben an diesem Tag von einer der größten Katastrophen der Menschheit verändert oder ausgelöscht wurde. Wir haben nie vorher eine so fassungslose, nachdenkliche aber auch demütige und empathische Stille erlebt wie an diesem Ort.
    Aber neben der Erinnerung an diesen Tag und an die Auswirkungen auf die Stadt, aufJapan und die gesamte Menschheit nutzt das Museum auch die Aufmerksamkeit der Besucher um auf die aktuelle weltpolitische Situation aufmerksam zu machen und daran zu erinnern wie gefährlich die Existenz von Atomwaffen für die gesamte Menschheit ist und beendet die Ausstellung mit dem Motto: No more Hiroshimas. 

    Den zweiten Tag in Hiroshima verbringen wir dann auf der Insel Miyajima, einen der bekanntesten und meistbesuchtesten Orte Japans. Neben einigen schönen Highlights wie Tempeln und Pagoden und einer Gondelfahrt mit anschließender Wanderung zum höchsten Punkt der Insel, tummeln sich hier vor allem wildlebende Rehe, die allerdings so zahm und menschengewöhnt sind, dass sie nahezu an jeder Ecke herumspazieren, in der Sonne ein Nickerchen machen oder die Touristen mit ihren Rehaugen um etwas essbares oder ein paar Streicheleinheiten anbetteln.

    Bevor wir abends auf unserer nächsten Station in Osaka eintreffen, müssen wir allerdings noch eine kleine Odysse auf uns nehmen und werden an Jules Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" erinnert. Die Tour vom Berggipfel Miyajimas über unser Hostel in Hiroshima (um unsere Rucksäcke einzusammeln) bis zu unserer Unterkunft in Osaka dauert zwar insgesamt nur gute 5 Stunden. In der Aufzählung der verwendeten Verkehrsmittel ist allerdings die gesamte Bandbreite japanischer Transportmöglichkeiten vertreten:

    Seilbahn, Fähre, Regionalbahn, Straßenbahn, Hop-on/Hop-off-Bus, Shinkansen Schnellzug, Regionalbahn, Circle-Line Osaka, U-Bahn.

    Hätten wir irgendwo zwischendurch noch ein Taxi, eine Rikscha oder einen Heißluftballon einbauen können, hätten wir wahrscheinlich in der Lokalzeitung unter der Rubrik "Kurioses" kurze Berühmtheit erlangt.
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  • Fukuoka

    5 de outubro de 2019, Japão ⋅ ⛅ 27 °C

    Unseren ersten Tag in Japan verbringen wir auf der Insel Nokonoshima, direkt vor der Hafenstadt Fukuoka.

    Wir sind etwas kaputt von der unruhigen Nacht auf der Fähre und schmeißen deshalb nur kurz unsere Rucksäcke ins gemütliche Hostel, trinken noch schnell einen Yasemin-Tee und machen uns dann auf den Weg zur Insel.

    Schon unterwegs bewahrheitet sich das Vorurteil des höflichen und respektvollen Japaners, was den Einstieg in dieses Land einfach und angenehm macht. An der Bushaltestelle warten alle Fargäste wie Perlen an der Schnur aufgereit auf den Einstieg und werden auch nicht ungeduldig, wenn ältere Mitmenschen dafür etwas länger brauchen. Die Fahrer errinnern mit ihrer Mütze, dem sauberen Hemd, der passenden Krawatte und den weißen Handschuhen eher an einen Chauffeur als an einen Busfahrer. Dazu bedanken sie sich bei jedem Fahrgast der aus seinem Bus aussteigt für die gemeinsame Fahrt und wünschen noch einen schönen Tag. Wir müssen an unsere Erfahrungen an den Nahverkehr in Bremen und Hamburg denken und kommen ein wenig ins Grübeln.
    Die Merkwürdigkeit, dass jeder Fahrgast durch die Vordertür den Bus verlassen muss um beim Herausgehen beim Busfahrer zu zahlen verblüfft uns ebenfalls, und wir beobachten an jeder Haltestelle das unpraktische Durch-die Masse-Schieben der Fahrgäste von ganz hinten nach ganz vorne mit einem unterdrückten Lächeln (wir wollen ja nicht unhöflich sein).

    Das Wetter spielt mit, wir leihen uns auf der Insel kurzerhand Fahrräder und erkunden das hüglige, dicht bewaldete Eiland. Die Warnung der Vermieterin, dass sie keine E-Bikes mehr für uns im Angebot hat tun wir zwar noch mit einem Lächeln ab, merken aber schnell wie anstrengend das ungewohnte Radfahren in den Bergen doch ist. Aber wenigstens werden wir nicht nur zwischendurch immer wieder mit schönen Ausblicken belohnt, sondern auch mit einem einsamen Strandabschnitt, an dem wir das erste Mal auf unserer Reise die Badesachen auspacken und eine Abkühlung in den Fluten erleben dürfen.

    Abends schlendern wir noch über einen Markt mit vielen Lichtern, roten Lampions und leckerem Streetfood bevor wir kaputt und zufrieden ins Bett fallen und uns auf die morgige Fahrt nach Hiroshima freuen.
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  • Busan

    3 de outubro de 2019, Coreia do Sul ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Taifun Mitag soll während unserer ersten Nacht vor Ort auf das koreanische Festland auftreffen, schwächt sich allerdings so weit ab, dass außer viel Regen und ein wenig Wind kaum noch etwas von der Bedrohung übrig bleibt.

    Wir verbringen unsere zwei Tage in Busan damit auf einer vorgelagerten Halbinsel durch die Natur zu wandern und zwei der schönsten Stadtstrände mit Blick auf die in Busan berühmte Gwangan-Brücke und die durchaus beeindruckende Skyline zu besuchen. Gerade abends zum Sonnenuntergang trifft sich hier die halbe Stadt, sitzt am Meer, beobachtet die Lichtershow an der Brücke oder isst in einem der zahllosen koreanischen BBQ- und Seafood-Restaurants.

    Wir gehen auch in eines dieser Restaurants und merken schnell, dass die automatische Kamera-Übersetzungsfunktion von Google Translate mit den koreanischen Schriftzeichen so ihre Probleme hat (siehe Foto). Wir konnten das angebotene Gericht jedenfalls nicht entziffern und haben schlussendlich doch lieber auf die Empfehlung des Kellners gehört.

    Für unsere Weiterreise checken wir abends auf die Nacht-Fähre nach Fukuoka in Japan ein. Die reine Fahrzeit beträgt zwar nur 8h, die Fahrt wird aber durch verschiedene Hilfsmittel wie eingebaute Pausen, frühes Boarding und spätes Check-out auf knapp 12h ausgedehnt. Warum weiß keiner so genau.
    Unser Dorm ist klein und wir sind froh, dass nur 5 der möglichen 12 Schlafgelegenheiten (eigentlich sind es nichts weiter als ein paar Zentimeter dickes zusammenklappbares Kissensystem) belegt sind. Insgesamt ist die Fähre zu 90 % von (westlichen) Touristen gebucht und macht dadurch eher den Eindruck einer Touristenattraktion als eines regulären Verkehrsmittels.

    Aber wir freuen uns auf Japan und laufen trotz unruhiger See einen Tag nach dem Taifun Mitag aus dem sicheren Hafen von Busan aus...
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  • Seoul

    30 de setembro de 2019, Coreia do Sul ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir sind in Seoul vom ersten Moment an beeindruckt und umgehauen. Die Stadt ist rießig und voller Leben, die Straßen sind noch spätabends prall gefüllt mit Menschen, K-Pop-Klängen und dem Geruch der unzähligen Streetfood-Stände, an denen gebratener Oktopus, Marshmallow-Eis oder warme Waffeln in Fischform, gefüllt mit süßer Roter Bohnen-Paste verkauft werden.
     
    Die Lichter der rießigen Leinwände und Reklametafeln lassen die Straßen auch nachts taghell erscheinen. Wir laufen staunend an dutzenden (Katzen- und Tier-) Cafes (nur streicheln, nicht reinbeißen), jeder Menge Karaoke-Bars und unzähligen BBQ-Restaurants vorbei.
    Dort sitzen die Gäste um einen Tisch mit eingelassener Feuerstelle oder Grillplatte und braten selbst das hervorragend marinierte Fleisch bis zur gewünschten Bräunung, während ein seltsamer Rüssel von der Decke über dem Tisch hängend den dabei entstehenden Rauch absaugt.

    Blinkende Spielhöllen runden das Straßenbild ab, nach denen die Koreaner scheinbar süchtig sind und stundenlang versuchen die lustigsten Kuscheltiere und komischsten Spielzeug-Figuren mit Greifarmen aus dem dichtbevölkerten Plexiglas-Gefängnis zu befreien.

    Doch neben dem pulsierenden Leben und der überall sichtbren reichen Kultur (unter anderem in den wunderbaren kaiserlichen Palastanlagen) ist die aktuelle Teilung des Landes überall bedrohlich präsent. So befinden sich beispielsweise in jeder U Bahn-Station Notfall-Schränke mit Gasmasken und Sicherheits-Instruktionen für den Fall eines Angriffs aus dem Norden, inklusive Lageplan des nächsten unterirdischen Bunkersystems.

    Die Stadt ist wahnsinnig sauber und gepflegt, auch wenn wir große Probleme haben öffentliche Mülleimer zu finden und wir stundenlang unsere leeren Wasserflaschen und Sushi-Verpackungen aus den 7/11-Stores mit uns rumtragen müssen. Wie machen die Koreaner das nur?
    Andererseits haben wir bisher in keinem Land ein so gut ausgebautes öffentliches Toilettensystem erlebt. Keine U Bahn-Station, kein Supermarkt, kein Park, ja, fast keine größere Kreuzung an der nicht ein gepflegtes, sauberes und kostenloses öffentliches WC zu finden ist. Gerade für Reisende ein unglaublicher Luxus!

    Und dank unserer Bremer Arbeitskollegen durften wir auch in Seoul an einem Streetfood-Streifzug durch die großartige koreanische Küche teilnehmen (vielen Dank noch einmal :-))

    Die Tour startete mit einem oben beschriebenen koreanischen BBQ, bevor uns unser Guide über frittierte Dumplings mit Sojasauce zu einer Eisdiele mit großartigem selbstgemachtem Süßkartoffel-, Sesam- und Darjeeling Tea-Eis führte.
    Und um nicht vom Fleisch zu fallen unterbrachen wir die Spaziergänge zwischen den Lokalitäten immer wieder für einen Snack an einem der vielen Streetfood-Stände. Großartig!

    Doch nach vier aufregenden Tagen in der Hauptstadt sind wir schließlich trotz Taifun-Warnung für den koreanischen Süden mit dem Zug in Richtung Busan unterwegs...
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