Auf nach Skandinavien

May - September 2024
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Wir machen unsere letzte Reise in der Elternzeit bevor Edda in die Kita kommt. Read more
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    Von Lübeck nach Skandinavien

    May 25 in Denmark ⋅ ⛅ 20 °C

    So nun beginnt unsere letzte Elternzeitreise bevor ich ab Ende Juni wieder arbeite und Edda im August in die Kita kommt. Diese Reise wird natürlich nicht so spektakulär werden wie diese nach Australien aber dennoch hat es mir bei der letzten Reise selbst sehr viel gegeben, die Zeit festzuhalten. Wieso also nicht wieder?
    Wir sind gespannt und fragen uns wie wird es sein, mit Edda nun eher Kleinkind als Baby und einem ganz eigenen Kopf und Ideen :-)
    Diesmal machen wir noch mal einen Roadtrip in Europa und wir starteten Freitag abends Richtung Lübeck zur Fähre
    nach Malmö. Das Boarding verschob sich von Mitternacht auf 2:45 Uhr...
    Edda verschlief zum Glück alles.
    Samstag gegen 11:30 Uhr waren wir dann in Malmö und es ging über die Öresundbrücke einmal quer übers Meer nach Kopenhagen.
    Die Mautgebühren von fast 70 Euro waren immens jedoch hätte es auch einiges gekostet den Zug zu nehmen, sowie das Auto in Malmö drei Tage stehen zu lassen.
    So hatten wir nun wenig alle unsere Sachen beisammen und konnten und unserem Airbnb auch kostenfrei parken.
    Die Unterkunft liegt im Stadtteil Norrebro einem sehr modernen Stadtteil. Uns viel vor allem die moderne Architektur sowie der arabische Einfluss des Stadtviertels auf.
    Unsere erste Unterkunft auf der Reise ist ein kleines Appartement.In der Beschreibung hatte es gehießen es gäbe Küchenfaszilitäten. Es stellte sich heraus, dass es die einzigen die einzelnen angegebenen Teile auch vorhanden waren, jedoch komplett im Haus und auf dem Balkon verstreut. Jana und ich waren ziemlich abgespannt.Wir sind ziemlich müde von der letzten Zeit und den vielen auf und Abs mit Edda.
    Edda war voller Tatendrang und wollte unbedingt raus und wir wollten wenigstens noch ein bisschen was von der Stadt erleben.Es sind nur 15 Minuten mit der U-Bahn bis ins Stadtzentrum und mit 20 EUR für ein 3 Tagesticket kann man nichts falsch machen.
    Wir schauten uns das Stadtzentrum an.
    Kopenhagen ist nicht groß. Mit einer Quadratmeterzahl von 86m2 und 600.000 Einwohnern ist es gut mit Bremen zu vergleichen
    Die Stadt und die Menschen sind insgesamt sehr entspannt und sehr hilfsbereit. Der bekannte lifestyle hygge sowie die Tatsache, dass die denen die Dänen als eine der glücklichsten Menschen der Welt gelten ist spürbar. Kurioserweise haben sie auch den höchsten Verbrauch an Antidepressiva weltweit und trinken im Schnitt doppelt so viel Alkohol wie die Deutschen.
    Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter.
    Es war angenehm warm, aber nicht heiß.
    Ein Highlight des Tages war noch Christiansborg. Es ist eines der von mehreren Schlüsseln im Stadtzentrum und Regierungssitz als große Fans der dänischen Serie Borgen natürlich ein Mustsee
    Am späteren Nachmittag machten wir noch eine free walking Tour,die versteckte Juwelen Kopenhagens zeigte. Insbesondere ein Garten nah der Nationalbibliothek, der dem berühmten Dichter Sören Kierkegaard gewidmet ist (Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muß man es vorwärts)
    Ser Tour-Guide der Firma politcally incorrect tours machte diesen Namen alle Ehre.
    Es waren 90 unterhaltsame Minuten eine Länge, die mit Edda noch einigermaßen machbar war. Da Jana nicht so scharf auf die Tour war lieb sie allerdings auch einigermaßen einige Male abseits mit Edda, damit diese auch mal in Ruhe herumlaufen konnte.

    Dann gab es noch ein leckeres Abendbrot in einem Restaurant und dann ging es zurück in die Unterkunft. Es war bereits nach acht und für Edda deutlich Zeit ins Bett zu gehen und auch wir waren wieder müde.
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  • Day 2

    Kopenhagen

    May 26 in Denmark ⋅ ☀️ 21 °C

    Tag 2
    Heute hatten wir den ganzen Tag in Kopenhagen.
    Wir entschieden uns am Vormittag zunächst erstmal die klassische Sehenswürdigkeit zu besichtigen, die kleine Meerjungfrau.
    Mit unserem Ticket für die Öffis war dies auch keine lange kein langer Weg und führte durch einen schönen Park.
    Bevor wir ans Wasser gelangen merkte man dann schnell, dass man bei einer klassischen Sehenswürdigkeit war viele Reisebusse viele Japaner.
    Und eine winzige Sehenswürdigkeit die neben all den Touristen sehr verloren auf mich wirkte.
    Es erinnert mich ein bisschen an die Mona, Lisa und an meine Enttäuschung als ich zum ersten mal vor ihr stand...
    Edda war es egal, wo wir hingehen. Hauptsache, sie konnte möglichst viel draußen herumlaufen und erkunden wie sie wollte. Jetzt wo sie auch selbst aufstehen kann hält sie aus ihrer Sicht nichts mehr auf, außer wir manchmal, wenn man dann doch irgendwann weiter möchte.
    Ich denke, aber in der Summe haben wir einen guten Kompromiss gefunden.
    Nah der kann Meerjungfrau gab es auch ein altes Fort, was man betreten konnte, welches aber sehr verlassen wirkte.
    Dann begannen wir mit einem Rundgang durch die Stadt mit Hilfe einer App schauten wir uns die klassischen Sehenswürdigkeiten an darunter waren Amalienburg der Wohnsitz des dänischen Königshaus, eine große Anlage, für ein Königshaus jedoch sehr schlicht.

    Wir waren auch am Rathaus und am Rathausplatz, welches aus den 20. Jahrhundert stammt. Das Rathaus kannten wir auch bereits aus der Serie Borgen.
    Auch überall in Kopenhagen allgegenwärtig ist Lego.
    Was auf dänisch so viel wie ledt godt, also gut spielen bedeutet.
    Vor vielen Jahren hatte ein Tischler namens Ole Kirk Christian Pech und weiteren auf seine Frau, er musste sich aber um seine Söhne kümmern eines Tages bastelte Spielzeug und sah, wie glücklich seine Seele damit waren. Er benutzte das Holz um seine Kreation herzustellen. Er war der Meinung, dass das Problem bei den Spielzeugen jener Zeit war, dass sie Kindern nicht die Möglichkeit gaben Lösungen selbst zu finden, dieses wollte er mit einem eigenen System auflösen. Das Ergebnis kann man bis heute mit den Legosteinen
    bewundern..
    Wir sahen die Kopenhagener Universität, sowie den größten Dom,der gar nicht so groß war. Wir schauten uns zwei Schlösser bzw den Schlossgarten an und sahen die wunderschöne Oper im Barockstil.
    Auch der bekannteste Stadtteil der Stadt Nyhavn war Teil unseres Rundganges.Ursprünglich ein geschäftlicher Handelshafen in dem Schiffe aus aller Welt anlegten, sind heute die alten Häuser alle renoviert und vor allem Restaurants dominieren den Hafen.
    Das älteste Haus dort ist von 1681 auch der berühmte Autor Hans-Christian Andersen lebte dort und schrieb dort eine seiner zahlreichen bekannten Märchen wie die Prinzessin auf der Erbse.
    Überhaupt ist seine Person in Kopenhagen, sehr wichtig. Auch überall gegenwärtig ist Carlsberg.
    Eine Brauerei mit über 300 Marken unter sich.
    Da wir aber keine großen Bierfans sind schauten wir uns das Museum dazu nicht an.Schließlich kamen wir noch zur Frederickskirche,eine wunderschöne Roccocokirche. Die Kuppel ist von außen die von ihnen wundervoll gestaltet. Das Gebäude erinnerte ein bisschen an den Pantheos und den Petersdom in Rom.
    Der Innenraum war mit Skulpturen verziert und die 12 Apostel waren in der Kuppel dargestellt.
    Es war schon später Nachmittag als wir mit der Tour fertig waren.
    Wir hatten noch eine große Runde auf einem Spielplatz eingelegt und Edda hat sich an den Klettergeräten da ausgepowert. Überall mit Netzen gesichert war diese toll gemacht und sie wuchs über sich hinaus. Und hat dabei natürlich auch ihre Schnullerkette verloren...
    Umso mueder sie war desto weniger gerne fuhr sie im Kinderwagen mit.
    Am Nachmittag war sie von ihren Eindrücken, aber so überlastet, dass sie ein langes Schläfchen machte für uns. Die Gelegenheit ist noch die Kommune Christiania anzuschauen.
    Sie liegt im Stadtteil Christianahavn auf einem anderen Inselteil Kopenhagens. Sie besteht seit den 1970er Jahren und entstand vor allem durch die Proteste einiger Dänen zu steigenden Wohnungsknappheit. Heute hat sie den Stand einer selbständige Kommune mit eigenen Regeln und Vorgaben. Bis Ende 2023 waren dort unter anderem Cannabis erhältlich. Die Kommune lebt nach streng pazifistischen Grundregeln.
    Der Cannabiskonsum bzw. der Handel mussten daher eingestellt werden, da dieser versteckt zu Bandenkriminalität geführt hatten.
    Auf uns wirkte Christiana vor allen Dingen kreativ und hatte eine Art Hippie Flair.
    Es gab überall Graffitis Künstler und kreativen Austausch. Ein schöner quirliger aber auch ruhiger Ort, um einen schönen Nachmittag ausklingen zu lassen.
    Wir traten schließlich den Rückweg nach Norrebro an.
    Zur U-Bahn kann man nur sagen, dass sie sehr modern ist. Alles super ausgeschildert ist so wie barrierefrei. Es war super angenehm damit zu fahren.
    Edda gönnte sich eine große Portion Falafel und Reis zum Abendbrot. Dann würde es Zeit den Abend ausklingen zu lassen.
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  • Day 3–5

    Schwedens Nationalpark Soderarsens

    May 27 in Sweden ⋅ ☁️ 20 °C

    An diesem Montag hatten wir das erste Mal schlechtes Wetter. Am Vormittag war es noch trocken und so nutzen wir nochmal unser ÖPNV Ticket und fuhren zum Schloss Rosenborg inkl. großem Schlosspark
    Schloss Rosenborg liegt im Zentrum von Kopenhagen. Mitten im Park Kongens Have bewacht die Leibgarde die Schatzkammer Dänemarks, die seit 400 Jahren die wertvollsten Schätze der dänischen Könige und Königinnen beherbergt. Das Schloss wurde ursprünglich 1606-1607 im Auftrag von Christian IV. als Lusthaus erbaut. Schloss Rosenborg gehört zur Königlich Dänischen Sammlung, einem Fusionsmuseum, das auch die Schlösser Koldinghus und Amalienborg umfasst.
    Es ist eines von diversen Schlössern in der Innenstadt, uns gefiel es am Besten. Edda mochte vor allem den riesigen Schlosspark samt großer Buddelkiste. Starke Schauer begrenzten dann aber unseren Besuch.
    Dann wurde es langsam Zeit aus Kopenhagen aufzubrechen.
    Es ging Richtung Nord zur Fähre nach Helsingbor durch das Gebiet Niva Bugt.
    Es ist das einzige offene Naturgebiet an der Ostküste Nordseelands, in dem Watvögel und andere Wasservögel auf ihrer Wanderung nach Norden oder Süden die Möglichkeit haben, sich auszuruhen und nach Nahrung zu suchen.
    Nicht weniger als 200 verschiedene Vogelarten wurden hier beobachtet.
    Südlich des Hafens von Nivå öffnet sich die Landschaft in der großen flachen Nivå-Bucht mit Salzwiesen, Schilfwäldern und Wasserlöchern.
    Das Gebiet ist einzigartig an der dänischen und schwedischen Öresundküste und wurde 1950 unter Naturschutz gestellt. Seitdem wurde es mehrmals erweitert; Heute umfasst das Naturschutzgebiet 21 Hektar, die von der Bird Conservation Foundation verwaltet werden. Dann kamen wir zur Fähre nach Helsingbor, die uns in nur 20 Minuten nach Helsingborg zurück nach Schweden brachte. Dafür aber auch den stolzen Preis von 40€ verlangte... Die Fahrt war kurz, man konnte jedoch schon beim Losfahren Schweden deutlich sehen was eine tolle Perspektive machte. Da wir zu einem späteren Zeitpunkt der Reise nochmal in dieser Region sein würden, fuhren wir erstmal direkt weiter ohne uns die Stadt anzuschauen.
    Es ging noch ca.eine Stunde in Richtung Osten in den Nationalpark Soderarsens.
    Die Landschaft wird von Hochebenen und bis zu 90 Meter tiefen Tälern geprägt. Die vorherrschende Gesteinsart ist Granit.
    Das Gebiet wird von Laubwäldern, auf den Hochebenen vor allem von Buchen, an den Hängen der Täler gesellen sich auch Birken, Eichen, Ebereschen und Linden hinzu, dominiert. Aufgrund der zerklüfteten, unzugänglichen Landschaft konnten die Wälder teilweise ihren Urwaldcharakter behalten.
    Es war eine friedliche, ruhige Umgebung mit einem wunderschönen Ausblick.
    Unsere zweite Unterkunft war in Riseberga, was nur aus einer Kirche, einem Blumenladen und ein paar Wohnhäusern besteht und liegt auf einem Pferdehof.
    Wir hatten ein riesiges schwedentypisches, rotes Häuschen mit Kamin, zwei Ebenen und zig Schlafzimmern. Hier haetten locker sechs Personen übernachten koennen. Das Haus lag neben dem Haus der Besitzerin und war komplett schön eingerichtet und ausgestattet. Wir fühlten uns sofort sehr wohl. Es gab eine steile Treppe, die wir erstmal vor Edda sichern mussten. Aus unerfindlichen Gründen fand sie bereits ab abends die obere Etage total unheimlich und wollte nie nach oben....
    Die Unterkunft ist die einzige auf der Reise ohne Babybett, sodass Edda auf einer Matratze schlief. Dies ist nicht ganz ohne, da sie irgendwie ohne eine Begrenzung schlechter zur Ruhe findet. Mit genug Ausdauer bekamen wir das aber auch hin.
    Den Folgetag verbrachten wir auch im gemütlichen Haus und konnten sogar unsere Mahlzeiten draußen auf der Wiese vorm Haus einnehmen. Die Pferde sahen uns zu.
    Am Vormittag wollten wir eine längere Wanderung von ca. 4-5 Km unternehmen. Mit Edda ist dies mittlerweile deutlich schwieriger, im Kiwa war die Waldstrecke mit deutlichen Höhengefaellen nicht machbar, in der Trage wehrte Edda sich schon nach kurzer Zeit und hatte gar keine Lust mehr...
    Was wir in Australien noch alles gewandert waren...!
    Einer von uns brach die Wanderung schließlich ab und ging mit Edda einfach um einen nahgelegenen
    See. Wir werden als nächstes Testen ob sie sich eher auf dem Rücken tragen lässt.
    Am Nachmittag regnete es ziemlich, Zeit für ein Buch und wir spielten ein paar Brettspiele, die wir uns vorab aus der Bücherei besorgt hatten.
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  • Day 5–7

    Auf nach Viken

    May 29 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute sollte es in Richtung unserer dritten Etappe der Reise gehen.
    Höganäs ist eine in der südschwedischen Provinz Skåne län und der historischen Provinz Schonen. Der Hauptort der Gemeinde ist Höganäs. Unsere Ferienwohnung ist in Viken einem kleinen Ort 5 km vorher.
    Im Gebiet der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Kullen, die für seltene Botanik bekannt ist. Die nächstgroeßere Stadt ist Helsingborg, Inder wir auch mit der Fähre von Dänemark angekommen waren und liegt ca 20 Km südlich. Auf dem Weg nach Viken machten wir am Stadtrand einen Stopp und schauten uns einen Reptilien und Unterwasserzoo an. Insbesondere die Fische, Haie und die exotischen haarlosen Meerschweinchen hatten es Edda angetan. Ich ging danach noch einkaufen (die deutschen Einkaufschips passen nicht in schwedische!) und hatte den Eindruck, dass die Preise hier dem deutschen Niveau ähnlich sind. Nur bestimmte Produkte wie Milchprodukten waren preisintensiver.
    Unsere Unterkunft ein Apartment mit zwei Zimmern und Veranda mit kleinem Garten, ist ganz schön, wenn gleich es nicht so gut gepflegt ist. Für die nächsten sechs Nächte bleibt es unser Stopp.
    Leider fehlt das Gartentor, daher kann Edda nicht frei draußen spielen, da man immer im Auge behalten muss, ob sie raus läuft.
    Bei unserer Ankunft am Mittwoch Nachmittag kamen wir in starken Regen, der bis zum Abend anhielt.
    Am Donnerstag Vormittag begannen wir dann Viken zu erkunden. Bis zum Meer waren es nur ca 700m.
    Ursprünglich war Viken nur eines der vielen kleinen Fischerdörfer auf der Halbinsel. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Viken jedoch zur zweitgrößten Ortschaft der Kommune Höganäs. Der Fischfang spielt heutzutage zwar nur noch eine untergeordnete Rolle, aber der Ort hat sich den Charme eines Fischerdorfes bis heute bewahrt. Der Verlauf der Straßen im Ortskern ist seit dem Mittelalter unverändert und viele der schönen alten Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind erhalten und werden liebevoll gepflegt. Es ist Wirklich schön. In einer schwedischen Bäckerei gab es dann die echt schwedischen Zimtschnecken(Kanelbullar)
    Es gab immer mal wieder Spielplätze und Edda genoß die Zeit, ihr Erkundungsdrang wird mit jedem Tag größer.
    Nachmittags nach einer Ruhepause fuhren wir dann noch in die nächstgrößere Ortschaft Höganäs
    Bekannt ist die Gegend um Höganäs auch für ihre Keramik. Das hat vor allem historische Gründe: Ursprünglich war Höganäs ein Fischerdorf – 1488 erstmals erwähnt -, um das sich dann Bergbauindustrie entwickelte, die Ton und Kohle abbaute. Aus dem gewonnenen Ton wurden dann die typischen dunklen, salzglasierten Höganäskrüge hergestellt. Der Bergbau in Höganäs ist inzwischen stillgelegt, zahlreiche Künstler und Keramiker aber haben die Keramiktradition wieder aufgenommen und sich hier niedergelassen. Die Bucht bietet mit ihren steilen Klippen, romantischen Felsgrotten und Stränden alles, was man sich für einen schönen Badeurlaub wünscht.
    Der nächste Tag sollte sehr verregnet werden, mal sehen was wir tun würden...
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  • Day 7

    Lund

    May 31 in Sweden ⋅ ☀️ 24 °C

    Da das Wetter in Viken und näherer Umgebung heute nicht so gut in unserer Region war entschieden wir uns die 60km entfernte Unistadt Lund zu besuchen. Die sogenannte Studentenstadt (mehr als ein Drittel der Einwohner sind Studenten) ist die elftgrößte Stadt Schwedens mit gerade mal 130.000 Einwohnern.
    Sie ist geprägt von zahlreichen Cafés, Parks und alten Backstein-Fassaden. Die Universitätsstadt gilt als kulturelles Zentrum des Südens und gilt als die am schnellsten wachsende Stadt des Landes. Als eine der ältesten und bedeutendsten Städte des Mittelalters ist sie als Reichsinteresse eingestuft und die Schweden stecken besonders viel Geld in ihren Erhalt. Die Entfernungen zu einigen anderen schwedischen Städten sind dementsprechend groß. So ist Göteborg etwa 250 km, Stockholm 600 km. Die Stadt gehört zur transnationalen Öresundregion und ist Teil der Großstadtregion Malmö.
    Am Tag als wir Lund besuchten war Promotions Tag, es gab eine große Zeremonie für die Promovierenden der Universität und überall kulturelle Ereignisse. Die Stadt war sehr weitläufig und wirklich bildschön, überall historisch reich verzierte Bauten mit detailreichen Fassaden sowie große Plätze mit Brunnen, Statuen und kleinen Parks. Der große botanische Garten im Herzen der Stadt lud uns lange zum Verweilen ein. Vor allem war das Wetter hier gut und durch die Autofahrt kamen Jana und ich mal in unserem Hoerbuch weiter, welches wir schon nach Polen angefangen hatten 😅
    Auch Edda tobte sich im Park aus. Sie kann nun auch immer besser Treppen laufen.
    Zurück in Viken sahen wir einem sonnigen Wochenende entgegen:Das Wetter sollte nun gut bleiben und die nächsten Tage sehr sonnig werden. Wurde Zeit mal Fahrräder auszuleihen!
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  • Day 8–9

    Radfahren auf dem Kattegattleden

    June 1 in Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Nun am Wochenende wollten wir nun mal etwas Aktiver die Region erkundigen. Es waren die beiden sonnigsten Tage mit über zwanzig Grad und morgens schon T-Shirt und kurze Hose Wetter für Edda. Wir entschieden uns für einen Fahrradverleih. Dafür gings erstmal die 16KM mit dem Bus bis nach Helsingborg. Wir liehen ein Lastenrad und ein normales Fahrrad. Es war unsere erste Erfahrung mit einem Lastenrad und neben der Tatsache, dass es sehr schwer ist, war auch das lenken nicht trivial, insbesondere wenn der Wind den Lastenteil mit Edda drin woanders hin schieben wollte, als die Richtung in der man fuhr.
    Die Region an der schwedischen Westküste zwischen Göteborg und Helsingborg trägt den Spitznamen „schwedische Riviera“, weil sie kilometerlange Sandstrände, beliebte Badestellen und beste Bedingungen zum Surfen hat.
    Durch die Region verläuft Kattegattleden, Schwedens erster nationaler Radweg, der Göteborg im Norden mit Helsingborg im Süden verbindet. Die Rad- und Wandermesse in Amsterdam ernannte ihn 2018 zur Europäischen Radroute des Jahres. Der 390 km lange Radweg führt dich in acht Teilstrecken durch die spektakuläre Küstenlandschaft von Halland und darüber hinaus.
    Wir nahmen erstmal die ersten 15 KM zurück nach Viken, um uns ans Fahren zu gewöhnen. Edda fand es überraschend gut. Sie schlief ein, da mussten wir dann doch anhalten da sie so zu sehr hin und her rutschte.
    Die ersten 15 KM waren viel bergauf, danach wurde die Strecke angenehmer und führte auch mehr und mehr an der Küste vorbei.
    In Höganäs machten wir Mittagspause. Es gab dort eine schöne Badestelle am Meer mit Steg und Liegeplätzen, sogar kleinen Rutschen ins Meer(sogar WLAN), aber es war grad kommende Ebbe. Edda gefiel das Wasser und das Watt diesmal überhaupt nicht, aber auf dem Steg und der Wiese fand sie es toll alles zu erkunden. Beim Kiosk in Schweden gibt's dann Pommes mit Bratwurst eben Pommes mit Köttbullar.
    Dann gings weiter. Wir schafften am ersten Tag 42 KM und waren abends voll von Sonne und sehr müde.
    Am Sonntag fuhren wir zunächst nochmal nach Norden und ein bisschen vom Kattlegarden ab um auch etwas mehr vom Landesinneren zu sehen.Der Weg nach Süden war stets angenehmer, da wir nach Norden permanent Gegenwind hatten. Nach 12 KM gen Norden drehten wir um, da wir uns auch noch Helsingborg anschauten wollten und so ja auch noch knapp 27 KM vor uns hatten. Auf Höhe von Viken hatten wir dann leider einen Unfall. Das Lastenrad wurde nach rechts vorne gepustet, als Jana eigentlich nach links wollte. So kollidierte es mit meinem Hinterrad und wir stürzten. Jana auf die Straße, ich auf den Schotterweg. Edda passierte zum Glück nichts(sie trug ja auch einen Helm). Jana hatte eine Schürfwunde am Arm. Ich hatte eine Platzwunde am Knie und verletzte mich am linken Knöchel. Die Anwohner waren sehr hilfsbereit, es kamen sofort einige raus und boten und Hilfe an,die ich in Form von Desinfektion und Pflaster gern annahm. Wir mussten danach ja noch die 16 KM bis Helsingborg fahren, wobei man natürlich nun ein etwas Mulmiges Gefühl hatte. Der weitere Rückweg verlief zum Glück normal.
    Mein Knöchel war etwas dick geworden, weshalb wir unser Sightseeing in Helsingborg auf die Zeit bis zum nächsten Bus zurück beschränkten (fuhr nur stündlich).Der Name „Helsingaburg“ wurde erstmals um das Jahr 1070 niedergeschrieben, aber das Gebiet war wahrscheinlich schon in der Wikingerzeit besiedelt. Die Lage ist kein Zufall: Helsingborg liegt an der schmalsten Stelle der Meerenge Öresund – von Helsingör auf der dänischen Seite sind es nur 3,7 Kilometer Luftlinie und ist neuntgrößte Stadt des Landes. Dank der strategisch guten Location erlang Helsingborg im Mittelalter sowohl politische als auch militärische Bedeutung. Die faszinierende Geschichte der Stadt ist in Museen, historischen Gebäuden und der gut erhaltenen Altstadt verewigt, die wie ausgestorben war, da gefühlt alle Einheimischen an der Promenade und am Strand waren. In Helsingborg tun sich Vertreter aus Forschung, Wirtschaft und Verbänden mit den Bewohnern zusammen, um intelligente, nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen des Alltags zu entwickeln. Das hat über 200 innovative Projekte angeregt, die unter anderem Lebensmittelverschwendung und Einsamkeit verhindern, Integration und Gleichstellung fördern sowie umweltfreundliche Transportmittel ausbauen möchten. Künstliche Intelligenz im Kindergarten und die elektrische, emissionsfreie Fähre von Helsingborg ins dänische Helsingör sind nur zwei Beispiele dafür.
    Der Rest des Abends verlief ruhig, es gab selbstgemachte Pizza.
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  • Day 10–14

    Göteborg

    June 3 in Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Montag entschieden wir uns, unsere Reise fortzusetzen und nicht noch länger in Viken zu bleiben. Das Wetter wurde zeitgleich deutlich schlechter da, vielleicht auch ein Wink mit dem Zaunfall. Es ging 200 KM nördlich in die Stadt Göteborg.
    Auf dem Weg machten wir noch einen Halt auf Schloss Tjolöholm. Schloss Tjolöholm in der Gemeinde Kungsbacka, 40 km südlich von Göteborg, zählt zu den außergewöhnlichsten Bauten Schwedens.
    Idyllisch auf einer Halbinsel gelegen, gilt es als herausragendes Beispiel für die Arts-and-Crafts-Bewegung in Skandinavien.
    Der weitläufige Schlossgarten erstreckt sich bis zum Meer und kilometerlange Spazierwege führen durch Eichenwälder und entlang der Uferwiesen. Die unter Naturschutz stehende Halbinsel mitsamt Schlossgarten und Schlosspark ist das ganze Jahr hindurch für Besucher geöffnet. Es waren auch viele Leute da, obwohl das Schloss wirklich irgendwo im Nirgendwo lag.
    Wir wohnten in einem Stadtteil am Rand der Stadt, ca 15-20 Min mit der Straßenbahn von der Innenstadt entfernt, dafür nah am Hafen und sehr idyllisch. Wir wohnten in einem als Wohnung ausgebauten Keller einer Familie. Die Decken waren zum Teil nicht höher als 1,80m und es hieß aufpassen, dass man sich nicht den Kopf stößt. Die Wohnung war aber sehr schön und auch so groß, dass wir beide abwechselnd allein schlafen konnten. Sogar einen Hochstuhl, Babybett und jede Menge Spielzeug für Edda bereitgestellt.
    Göteborg liegt an der malerischen Westküste Schwedens und hat einen offenen, unternehmerischen Geist mit einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Schwedens zweitgrößte Stadt mit ca 1 Millionen Einwohner wurde 1621 von König Gustav II. Adolf gegründet und wuchs schnell zum Zentrum des kommerziellen Fischfangs und des Schiffbaus. Später spielte es eine führende Rolle in der innovativen Automobilindustrie, denn Göteborg ist die Heimat von Volvo. Göteborg ist auch heute noch stolz auf seine Fischereitradition. Göteborg ist eine Metropole im Taschenform, viele seiner Sehenswürdigkeiten sind ganz einfach zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Straßenbahn Göteborgs zuerreichen. Das Göteborg des 17. Jahrhunderts ist in den Kopfsteinpflasterstraßen des gemütlichen, zentral gelegenen Viertels Haga mit seinen kleinen Läden und Cafés gut zu erahnen. Bekannt sind die teller großen Zimtschnecken „Hagabullen". Haga hat viele gut erhaltene Holzhäuser, die zwischen 1870 und 1940 als Arbeiterwohnungen gebaut wurden. Es gab viele süße kleine Cafés und Läden und wir beobachtet gemütlich das Treiben.
    Die Stadt ist von einem großen Fluss durchzogen. Am ersten Nachmittag schauten wir uns auch noch die Fischkirche an.
    Die Feskekôrka wurde 1874 als Fischauktionshalle eingeweiht. Abgesehen vom ungewöhnlichem Äußeren ist auch die innere Architektur der Feskekôrka für ihre Zeit bemerkenswert, denn die Unterkonstruktion des Daches wurde so gewählt, dass die große Halle gänzlich ohne tragende Zwischenwände oder Stützpfeiler auskommt, für seine Zeit futuristisches Bauwerk. Mit hohem steilen Satteldach und großen Spitzbogen-Fenstern zu beiden Längsseiten lässt das Gebäude den Betrachter auf den ersten Blick auch eher an ein Kirchenbauwerk als an eine profane Markthalle denken.
    Die Straßenbahn fuhr bei uns direkt vor der Haustür und war zum Glück barrierefrei, wir hatten da noch Horrorvorstellungen aus Melbourne.
    Am nächsten Tag machten wir eine Fahrt durch die südlichen Göteborger Schärengarten. Es besteht aus einer Vielzahl von Schären genannten kleinen Inseln, die der Küste vorgelagert sind. Es wird unterschieden zwischen dem nördlichen und dem südlichen Schärengarten. Der südliche Teil gehört zur Gemeinde Göteborg. Zwischen einigen Inseln bestehen darüber hinaus auch Brückenverbindungen.
    Schweden ist das Land mit den meisten Inseln der Welt. Einige der kleinen Insel waren nur Felsen, auf anderen Stand grade mal ein Haus. Nach 45 Min auf der ersten Fähre, die zum öffentlichen Nahverkehr dazu zählt, waren wir auf Brännö, einer Verhältnismäßig großen Insel. Es gab überall die schwedentypischen Häuschen und es war sehr still und idyllisch. Auf der anderen Seite der Insel gab es auch eine Fährverbindung, mit der wir wieder etwas weiter nördlich Richtung Stadtkern fuhren. In der Stadt war dieser Tage einiges los. Überall waren junge Menschen die ausgelassen feierten. Abiturienten die nun frei von der Schule waren und mit 18 Jahren nun auch legal Alkohol trinken durften.
    Göteborg war hügelig und es erinnerte zum Teil sehr an die Überseestadt. Es wirkte nicht wie die zweitgrößte Stadt des Landes.
    Wir fuhren nochmal Fähre diesmal innerhalb des Stadtkerns und sahen auch die andere Seite des Flusses mit ,die eher industriell geprägt ist, aber auch wie in Eriksberg ein schönes Pier hat und die Insel Hisingen wo der nörderliche Teil der Stadt ist die fünftgrößte Insel Schwedens darstellt.
    Einen Tag war das Wetter schlecht, da gingen wir ins Stadtmuseum, das eine ganze Etage nur für Kinder und Kleinkinder hatte. Wir wechselten uns ab und schauten uns verschiedene Ausstellungen zu den Wikingern und Mythen an, der Geschichte der Region, 50 bekannte Sachen aus Göteborg (Zb Volvo und Willi Wiberg),die alle nett aber kein Hit waren.
    Wir verbrachten auch gemütliche Stunden in der Unterkunft und aßen unsere Mahlzeiten im Garten.
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  • Day 14–19

    Stockholm

    June 7 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Am frühen Morgen machten wir uns mit dem High Speed Train auf die letzte Etappe in Schweden, die 600km nordöstlich entfernte Hauptstadt.  Die Strecke an sich war wunderschön, überall Natur, Seen und Wälder. Der Zug selbst war schnell, hochmodern und günstig. In Deutschland so unvorstellbar. 

    Stockholm umfasst 14 Inseln eines großen Archipels in der Ostsee, die durch mehr als 50 Brücken verbunden sind. 

    Stockholm liegt am Ausfluss des Sees Mälaren in die Ostsee, dem Riddarfjärden. Der See erstreckt sich 120 Kilometer nach Westen ins Landesinnere. Slussen, eine Schleuse mitten in Stockholm, trennt das Süßwasser des Mälarsees vom Salzwasser der östlich liegenden Ostsee.

    Wasser macht etwa 30 Prozent der Stadtfläche aus. Die Stadt bezieht ihr Trinkwasser aus dem Mälaren und die hohe Wasserqualität erlaubt es, mitten in der Innenstadt Lachse zu angeln. Die Stadt erstreckt sich über 14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind. Ein großer Teil der Stadt besteht aus Waldregionen.

    Zunächst teilten wir uns auf und machten an unterschiedlichen Tagen Stadtführungen, diese waren mit Edda gemeinsam mittlerweile einfach schwierig. Es gab viel zu sehen und zu erfahren. 

    Die Stelle, an der heute Stockholm steht, wird zum ersten Mal vom isländischen Dichter und Sagenschreiber Snorri Sturluson (1179–1241) erwähnt: Er beschreibt in der Ynglingasaga eine Pfahlbarriere über die heutige Wasserstraße Norrström, die er Stocks nannte. Bei Ausgrabungen in den späten 1970er Jahren kamen Überreste von Wasserpfählen zum Vorschein, die aus dem 11. Jahrhundert stammen und diese Aussage stützen. Außerdem wird von Snorri auch ein Befestigungsturm aus dem 12. Jahrhundert erwähnt, der sich dort befunden haben soll, wo seit 1580 das königliche Schloss steht. Holm ist ein Begriff für Insel. 

    Es gibt keine historischen Belege für eine Existenz Stockholms vor der Mitte des 13. Jahrhunderts. Eventuell gab es ältere Verteidigungsanlagen zur Sicherung der Einfahrt in den Mälarsee; eine Besiedlung kann jedoch nicht nachgewiesen werden.

    Zunächst beschränkte sich das besiedelte Gebiet auf die Insel Stadsholmen, der heutigen Gamla stan. Die Insel selbst war um ein Drittel kleiner als heute und die Ströme wesentlich breiter.

    In den folgenden Jahrzehnten unter der Regierung Birger Magnussons und des Königs Magnus Ladulås entwickelte sich Stockholm zu einer wichtigen Handelsstadt, was vor allem durch Verträge mit der Hansestadt Lübeck gefördert wurde. Die Hanse kontrollierte den schwedischen Überseehandel vom 13. bis ins 17. Jahrhundert. Das deutsche Viertel ist bis heute sichtbar. 

    Mit dem Einzug Gustav Wasas 1523 und dem Aufbau einer starken Königsmacht entwickelte sich Stockholm auch zu einer wichtigen Residenzstadt. Neben dem Bürgertum begann nun auch der königliche Hof, das Stadtbild zu prägen. Die Stadtinsel bot nicht mehr genug Platz, und 1529 wurden Södermalm und Norrmalm unter die Herrschaft Stockholms gestellt. Die Stadt wuchs und erreichte um 1600 eine Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnern.

    Im 17. Jahrhundert stieg Schweden zur Großmacht auf. 

    Die Altstadt auf der Stadtinsel (Stadsholmen) weist noch immer das mittelalterliche Straßennetz mit den von Nord nach Süd über die Insel verlaufenden Straßen und schmalen, zum Wasser abfallenden Gässchen auf. Mittendrin befindet sich die deutsche Kirche, in der alle Gottesdienste auf deutsch stattfinden. Die schwedische Königin, die aus Deutschland stammt, kehrt hier ab und zu auch zum Gottesdienst ein. Am Rand der Altstadt befindet sich das königliche Schloss mit Blick auf den Hafen. 

    Dahinter beginnt die Innenstadt, das moderne Stockholm, das in den 1950er bis 1970er Jahren entstand, nachdem man über 400 Gebäude des Viertels Klara abgerissen und durch ein nach damaligem Geschmack modernes Zentrum ersetzt hatte. Achtzehnstöckige Gebäude wurden errichtet und in der Mitte wurde der (Sergelsplatz) als Symbol des modernen Wohlfahrtsstaates auf zwei Ebenen erbaut. Manchen mag er heute als Schandfleck erscheinen, andere sehen in ihm den Versuch, gesellschaftlichen Visionen architektonischen Ausdruck zu verleihen. 

    Nicht selten hört man sogar von Schweden den etwas sarkastischen Spruch: „Schweden hat keine Bombenteppiche benötigt, um seine schöne Hauptstadt zu zerstören. Das hat man auch so geschafft.“Stockholm gilt auch als Venedig des Nordens und der Mix der Architektur war wunderschön. Auch durch die Stadtführung vor Augen geführt zu bekommen was ein auf und ab von Reich zu Arm und wieder zurück Schweden in seiner Geschichte hinter sich hat überraschte mich.  Der Tourguide ging durchaus reflektiert und ehrlich mit seiner Heimat um und diesen Eindruck hatte ich bis zum Ende unseres Aufenthaltes hier, egal wo wir mehr über die Geschichte des Landes erfuhren, die Schweden gehen offen und einsichtig mit "Fehlern" ihrer Geschichte um und sehen viele Dinge aus der Vergangenheit heutzutage auch kritisch. 

    Lübeck galt als Vater der Stadt, dies war überaus spürbar und besonders in der Altstadt erinnerten weite Teil sehr daran. 

    Östlich der Innenstadt ist Östermalm, geprägt vom rechtwinkeligen Straßennetz der schwedischen Großmachtszeit. Vor allem die Wasserfront, der Strandvägen, war und ist Stockholms repräsentativste Adresse, was die Gründerzeithäuser in historistischem Stil zeigen. Wo der Strandvägen beginnt, liegt das Königliche Dramatische Theater (Dramaten). Vor dem Theater liegt der Berzelius-Park, in dem sich das Berns, Theater und Restaurant, befindet, dessen rotes Zimmer durch Strindbergs Roman Das rote Zimmer berühmt geworden ist. In der Nähe befindet sich der Königliche Hofstall. In Östermalm liegen der sternförmige Karlaplan, der Östermalms torg (Östermalmsplatz) mit der Markthalle Östermalms Saluhall und die Hedwig-Eleonora-Kirche. Inmitten des einheitlichen Quartiers Lärkstaden liegt die mächtige Engelbrektskyrkan, eine Kirche im Stil der Nationalromantik. Es war alles sehr prunkvolle und auch das staatlich historische Museum war hier zu finden. Wir lernten viel über die Wikiniger und bekamen eine durchaus kritische Sicht auf sie als politische Vorbilder geboten und sahen den Verlauf der schwedischen Geschichte von 0-2020. 

    Vom historischen Museum führt der Narvavägen über die Djurgårdsbrücke auf die Halbinsel Djurgården, die auch heute noch vorwiegend ein Naturpark und Ausflugs- und Erholungsgebiet für die Stockholmer ist. Über die Brücke kommt man entlang dem Djurgårdsvägen zu einer Reihe von Museen, wie z. B. dem Vasa-Museum, dem Nordischen Museum, Thielska galleriet und Liljevalchs konsthall, Vergnügungsstätten, wie z. B. Gröna Lund und Circus, sowie Gasthäusern aus dem 19. Jahrhundert, wie das in der Literatur verewigte Hasselbacken. In dessen Nähe befindet sich auch der Haupteingang zu Schwedens erstem und größtem Freilichtmuseum Skansen.

    Djurgården ist Teil des Ökoparks (schwedisch: Ekoparken), es handelt sich hierbei um den ersten Nationalstadtpark (schwedisch: Nationalstadsparken) der Welt, der 1994 ins Leben gerufen wurde.

    Skansen schauten Wir uns genauer an. Skansen“ ist ein Ausdruck der nationalromantischen Strömungen dieser Zeit und sollte den Schweden die eigene, durch die beginnende Industrialisierung bedrohte Volkskultur in Form eines lebenden Museums näherbringen. Die Idee oder Aufgabe war die Sicherung, Erhaltung und Konservierung bzw. die Wiederaufstellung und Rekonstruktion von typischen Bauten und authentischen Objekten, deren Ausstattung, Einrichtungen, Möbeln, Geräte, Werkzeugen usw. Die skandinavische Holzarchitektur macht das Versetzen von ganzen Gebäuden ein wenig leichter, doch es sind auch Häuser aus Stein und Backstein in Skansen erfolgreich übersiedelt worden. Der Moragården zeigt das erste Haus sowie das älteste Gebäude, die nach Skansen versetzt wurden.

    Ungefähr 150 Gebäude aus allen Landesteilen und aus unterschiedlichen sozialen Umgebungen wurden in das Museum transloziert: von Bauernhöfen aus unterschiedlichen Regionen über ein Handwerksviertel und Bürgerhäuser, der Seglora-Kirche und der Schule von Väla, Hütten der Landarbeiter bis zum Herrenhof Skogaholm. Die Gebäude sind in die für die jeweilige Region typische Flora eingebettet.

    Von Anfang an wollte Hazelius auch die Tierwelt Skandinaviens zeigen. Der Lagerplatz der Samen wurde mit einem Rentiergehege versehen, und nach und nach entstand ein Tierpark, der heute ungefähr 300 Tiere vorwiegend aus der nordischen Fauna umfasst. Im April 2019 wurde das Baltic Sea Science Center in Skansen eröffnet, die Fische dort fand Edda toll. 

    Da Skansen als lebendes Museum gedacht ist, gibt es zahlreiche Aktivitäten in den Museumsgebäuden, die Volksbräuche und -traditionen sowie Kunsthandwerk zeigen. Exemplarisch hervorzuheben sind unter anderem die Glasmanufaktur, Schreinerei und Metallwerkstatt. Diese Betriebe sind historisch ausgestattet und arbeiten mit den Methoden vergangener Tage.  Es war ein perfektes Ausflugsziel, man konnte mit der Fähre zu Halbinsel fahren, man war viel im Freien und es gab eine gute Mischung aus Angebot für Kinder und Erwachsene. Edda interessierten natürlich die Tiere am Meisten. 

     

    Kontrast zum prunkvollen Östermalm war der Stadtteil Södermalm, der südlich der Gamla Stan liegt, ist eine eigene Insel und sehr zentral. Es liegt erhöht auf einem Hügel und man hatte einen Tollen Blick von einem der vielzahligen Sichtpunkte. Södermalm gilt als das Hippie-Viertel, viele Bars, Restaurants und Subkultur. Wir waren eher tagsüber dort und konnten das Flair nicht so richtig spüren, fanden aber einen kleinen Flohmarkt der richtig beschaulich war. Der Stadtteil war ein guter Ort um einfach das Treiben der Einheimischen zu beobachten. 

    Södermalm ist der Hauptschauplatz der Kriminalromane von Stieg Larsson und ihrer Verfilmungen sowie der Fernsehserie Kommissar Beck.

     Von hier aus mußten wir in den Bus steigen um zu unserer Unterkunft zu gelangen, die im Stadtteil Nacka lag. Das erste Hotel auf unserer Reise, mit Halbpension und Sauna. Es gab auch am Nachmittag das Angebot der traditionellen Fika, einer Art Kaffee und Kuchen Pause. Es war erholsam sich mal nicht ums Kochen etc. kümmern zu müssen.

    Ich besuchte während unseres Aufenthaltes auch das Abba-Museum, eine Omage an die Band. Es war unterhaltsam, interaktiv und lustig. Selbst als nicht so großer Fan gab es viel zu entdecken und zu erkunden. Jana schaute sich während unseres Aufenthaltes das Vasamuseum an, ein Schiff aus dem Jahr 1800, welches vom König Gustav gebaut wurde um Polen anzugreifen. Als es in See stach wurde es durch eine starke Windboe umgeweht, und da an einer Seite viel zu viele Kanonen befestigt waren, kenterte es kaum 1000m seit Beginn seiner ersten Fahrt. 300 Jahre lag es am Meeresgrund. Heute gilt es als eines der besterhaltesten Schiffe der Welt und man kann es im Museum bestaunen und zahlreiche Informationen zu seinem Bau und seiner Geschichte erfahren. Auch die Aufwendigkeit es in Stand zu halten wird dargestellt. 

    Etwas Besonderes in Stockholm sind auch die U-Bahn-Stationen. Die Stockholmer U-Bahn ist eine gigantische Kunstgalerie. Mehr als 90 der über 100 Stationen sind mit Kunstwerken von ca. 150 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern ausgeschmückt.

    Die Stockholmer U-Bahn ist eine gigantische Kunstgalerie. Mehr als 90 der über 100 Stationen sind mit Kunstwerken von ca. 150 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern ausgeschmückt.

    Für den Preis eines U-Bahn-Tickets kann man in den meisten Stockholmer U-Bahnhöfen Skulpturen, Mosaike, Gemälde, Installationen, Inschriften und Reliefs aus den 1950er bis in die 2000er Jahre entdecken. Die „längste Galerie der Welt“ ist ein bekanntes Wahrzeichen der schwedischen Hauptstadt. 94 der über 100 Metrostationen sind mit Skulpturen, Mosaiken, Schaukästen und Fresken geschmückt, zu denen insgesamt 250 Künstler beigetragen haben.

    Beispielsweise ist die Haltestelle T-Centralen mit Kacheln und Wandreliefs aus den 1950ern dekoriert, während an der Arsenalsgatan, dem Ausgang der Haltestelle Kungsträdgården (blaue Linie), archäologische Ausgrabungen in Form von Säulen und anderen Details zu sehen sind.

    Die Haltestelle Solna Centrum (blaue Linie) besticht durch ihre höhlenartige, leuchtend rote Decke, die über dem Bahnsteig zu schweben scheint, während die Wände der Haltestelle ein 1-km-langer Nadelwald ziert.

    Es gab Stationen mit den Helden von Mario und Pacman über eine komplette Regenbogenstation bis hin zu einer Menschenrechtscharta. 

    Die einzige, die froh war als unsere U-Bahntour zu Ende war, war Edda. Das viele umsteigen und nicht ins Freie kommt nervte sie irgendwann sehr, wodurch wir die Tour dann auch ein wenig abkürzten. Es war aber die perfekte Aktivität gewesen, einen regnerischen Vormittag zu überbrücken.
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