A 69-day adventure by steffis.traveldiary Read more
  • 56footprints
  • 3countries
  • 69days
  • 176photos
  • 5videos
  • 8.8kkilometers
  • 2.0kkilometers
  • 44sea miles
  • 3kilometers
  • Day 19

    1.4.23, Hiking bei Chiang Mai

    April 1, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 36 °C

    Die Meditationszeit ist beendet, die vielen Tempel in Chiang Mai bieten jedoch noch so einige Möglichkeiten sich etwas zurück zu ziehen - so zumindest der Plan ;)
    Über der Stadt in den Bergen im Grünen trohnt der Wat Dui Suitep, ein heiliger Tempel mit 2000 Jähriger Geschichte. Um etwas in sportlicher Form zu bleiben (und auch um mir das Taxigeld zu sparen) wanderte ich durch die Dschungelartige Landschaft gut eine Stunde hinauf. Anders als noch in Malaysia, bin ich nun in mitten der Trockenzeit unterwegs. Die Wälder/Dschungel sind zwar grün, aber eher trockenener und auch die Trampelpfade besser begehbar. Bei meiner "Erfahrung" hatte ich davor aber auch nicht wirklich Schiss. Was die Tour aber anstrengend gemacht hat, war die schlechte Luft. Seit März werden die Ackerflächen abgebrannt und so liegt eine dicke Smogglocke über dem Norden Thailands. Chiang Mai ist wohl im Augenblick die Stadt mit den höchsten Feinstaubwerten weltweit. Dies war mir so gar nicht bewusst, aber ich merke, wie das Atmen schwerer ist, man sich nach frischer Luft sehnt und auch die Sonne in einem tiefen Orange strahlt. Zudem ist es auch überhaupt nicht möglich, überhaupt nur einen Hügel weiter weg zu sehen. Die Luft ist einfach dicht. Diese Extreme kannte ich bis hierhin noch nicht.
    Meine Wanderungen endete am Wat Phra Lat. Ein Traum im Wald. Alte Ruinen, an einem Wasserfall gelegen, schöne Buddha Statuen. Hach, hier kann es einem gut gehen.
    Vor hier aus wollte ich mich eigentlich von einem Sammeltaxi mitnehmen lassen, um den Wat Dui Suitep zu erreichen, jedoch erbarmte sich leider keines. An einem (Not-)Viewingpoint traf ich dann auf einen alten Italienischen Herren, der mir nach langen lustigen Gesprächen mit Hand und Fuß (sein English war nicht das beste) eine Fahrt mit seinem Roller hinauf anbot. Zusätzlich kam noch sein thailändischer Freund mit, der kein Wort englisch konnte und so wurde die Kommunikation noch komplizierter, aber auch lustiger. Da die zwei an dem Samstag nur vor hatten, die Straßenhunde zu füttern, entschlossen sie sich kurzerhand mich auch beim Tempelbesuch zu begleiten. Damit hatte Ich gleich meine persönlichen Fotografen an der Hand, die mich vor jedem Buddha und jeder goldene Stupa ablichten ;) nur damit klappte es dann nicht mit der Meditation...
    Sie fuhren mit mir auch noch weiter in eines der Bergdörfer,wir schlenderten durch die Gassen und verabredeten uns gleich zum Mittag, angeblichen zum besten Pad Thai der Stadt.
    Beim Weg hinab musste ich mich beim Gedanken ertappen, dass ja mein Plan jetzt ganz anders lief, dass ich ja gerne viel detaillierter den Tempel angeschaut hätte usw, aber gleichzeitig merke ich, wie ich schön diese spontane Begegnung war und welche neueren, für mich vorher unmöglichen, Möglichkeiten eröffneten. Ich merke hier, wie ich durch die Meditation deutlich reflektierter bin und mir diese Gedanken nun überhaupt ersteinmal auffallen. Vollkommen ohne Wertung. Denn man/ich weiß ja eh nicht, wie es anders gewesen wäre. Und es war einfach schön. Und das ist doch gut so! :)
    Das PadThai war wirklich lecker und so verabschiedete ich mich dann von Bruno und seinem Freund.
    Zum Nachmittag hin überkam mich dann nochmal die Nervosität, da ich vergessen hatte mein Geld für den Grenzübertritt nach Laos zu tauschen. Irgendwie hatte ich nicht auf dem Schirm, dass die Thais ja auch Wochenende haben und die Läden Sonntag geschlossen haben. Aber in letzter Minute, vielen Optimierungswahnsinn meinerseits und geschundenen Nerven, hats dann aber noch geklappt.
    Und manchmal ist die Welt ein Dorf: während ich durch die Stadt schlendere, taucht mit einmal nochmal der ältere Italiener auf. Total goldig: er hatte meine Kontaktdaten in den sozialen Medien nicht gefunden und war ganz nervös, dass er die Bilder des Tages nicht erhalten wird. Mit viel technischem Hin und Her hat es dann aber doch noch geklappt!
    Zum Abend traf ich mich dann nochmal mit Torque, einem Schotten, der seit vielen Jahren meditiert und den ich im Zentrum kennengelernt habe. Hitzige Diskussionen und Denkanstöße waren Teil des Abendessen. Verschwörungstheorien juchei ;)
    Read more

  • Day 20

    2.4.23, nach Laos über den Mekong

    April 2, 2023 in Thailand

    Heute gibts nicht sooo viel zu berichten, da ich vorwiegend die Zeit im Bus verbracht habe. Also früh am Morgen laufe ich durch die schon von Smog durchsetzte Luft und mache es mir dann für 7 Stunden im Bus bequem. Zweifelsohne waren die in Malaysia besser, aber nichts mehr ist mit dem Standard in Vietnam von vor 6 Jahren zu vergleichen. Also verlief die Fahrt recht unaufregend nach Chiang Khong, von wo aus dann der Grenzübertritt über den Mekong auf der Friendship-Bridge angegangen wurde. Also in der einen Passkontrolle Thailand verlassen, in den Shuttlebus steigen, übern den Mekong fahren lassen, aussteigen, visa an der Grenze einsammeln, bezahlen, in die Kamera lächeln und zack: herzlich willkommen in Laos. Leckeres Abendessen dann noch in Huayxay und nun fallen die Augen zu. Morgen startet dann das Gibbon Experience. Ich bin schon ganz gespannt!Read more

  • Day 21–23

    3.-5.4.23, im Dschungel mit den Gibbons

    April 3, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 32 °C

    Theretisch ja, praktisch nein. Also gleich vorweg: #heutegibtesleiderkeinegibbonsfürdich
    Auf Empfehlung habe ich schon zuhause das Dschubgelabenteuer "Gibbon Experience" gebucht, um 3 Tage durch den Dschungel zu wandern, idealerweise Gibbons durch die Lüfte schwingen zu sehen, im höchsten Baumhaus der Welt zu übernachten und nebenher noch eine handvoll Ziplines mitzunehmen. Selbst wenn es mit den Gibbons nichts geklappt hat, so ist das Ökotourismusprojekt trotzdem einen Besuch wert. Mit einer 8 köpfigen Truppe machten wir uns auf in den Nationalpark Nam Kha, bekamen schon nach kurzer Zeit unsere Zipline Ausrüstung und hingen uns nach kurzer Einführung unserer Guides Peng und Campi in die Seile. 3 Ziplines, mehrmaligen 15 Minuten Hikes und zahlreiche Moskitostiche später erreichten wir dann unser Baumhaus, was unser Unterschlupf für die nächsten Tage sein sollte. Auf 3 Ebenen erstreckt sich hier das schönste Klo und die atemberaubende Dusche zusammen mit 3 Schlaf"räumen" und einer Küche in den Dschungel. Wir sind ein Teil des Blätterdachs und der Vögel. Versorgt werden wir aus einem der umliegenden Dörfer, aus dem uns das Essen via Ziplines gebracht wird. Es ist schon verrückt, an einem Ort zu wohnen, der nur durch Ziplines erreichbar ist :)
    Eigentlich gehören zu dem Projekt mittlerweile 12 Baumhäuser (unter anderem das höchste der Welt), zahlreiche Ziplines. Doch mit Corono wurde die staatliche Unterstützung ausgesetzt, die touristischen Einnahmen entfielen und so konnten einerseits nicht alle Baumhäuser in Stand gehalten werden und auch die illegale Rodung und Jagd stieg auf Grund der ausbleibendem Patrouillen wieder an. Von ehemals 5 Gibbonfamilien wohnen im Augenblick nur noch 3 Familien im Park. Auch die starke Luftverschmutzung aufgrund der Verbrennungen und die hohe Trockenheit/Temperaturen machen es den Tieren schwer hier unbeschwert zu leben. So haben wir allgemein viel weniger Tiere gesehen, als wir erwartet hätten.
    Am zweiten Tag führte uns Campi aber in die vielen verschiedenen Pflanzen des Dschungels ein. Ob dieses Wissen nun jedoch zum Überleben reicht, wage ich zu bezweifeln ;) Diese Wanderung kombiniert mit ca 6 km Ziplines machen den Tag perfekt. Wir gleiten schon wie Profis durch die Lüfte und genießen den Ausblick nach unten und in die Ferne in die verrauchte Landschaft. Wie toll es hier wohl aussehen mag, wenn der Smog weg ist? Wahrscheinlich unbeschreiblich!
    Wir runden den Abend mit internationalem Stadt Land Fluß, Rätseln, Werwolf und Zaubertricks ab.
    Am letzten Tag heißt es bereits morgens zeitig aufstehen, die ersten Vögel zwitschern hören und auf die Suche nach den Gibbons gehen. Leider ohne Erfolg. Dennoch schön, die über dem Nationalpark rot leuchtende Sonne aufgehen zu sehen.
    Die Nächte im Baumhaus waren wirklich besonders. Unter dichten Moskitonetzen waren wir sicher vor Riesenkäfern oder kleinen und großen Ameisen. Zusätzlich gibt der Dschungel diverse Geräusche von sich. Das Gezwitscher der Vögel könnte kaum verschiedener sein. Das Knacken des Bambu(u)s (ist das die Mehrzahl?) Ist so laut, als würden Schüsse losgelassen werden. Zudem fallen ständig trockene Blätter zu Boden oder es Raschelt im Wind. Etwas Schiss hatten wir auch, dass wir wegen Sturm evakuiert werden müssten, aber das blieb uns zum Glück erspart.
    So waren wir also bester Laune, als wir auf staubigen Straßen im PickUp wieder zurück fuhren. Mindestens 10 Km Ziplining gehen auf unser Konto. Check. Das war ein Gaudi.
    Auf halber Strecke verabschiede ich mich von der Gruppe und werde in einem Dorf mit 5 Häuser an der Hauptverkehrsstraße abgesetzt um den Bus nach Luang Namtha heranzuwinken. Nach gut einer Stunde habe ich auch Erfolg und sitze bzw liege in einem angeblich komfortablen Liegebus mit einer anderen Person in einem Kämmerchen, sehe nichts auf den Straßen und lasse mich durch die Serpentinen schaukeln. Hoffentlich wird hier niemandem schlecht ....

    Ach, und ich hätte echt gedacht, dass die Lebenskosten in Laos billiger sind. Aber nein. Alles ist etwa 1,5x teurer als in Thailand. Die wirtschaftliche Lage sei wohl sehr schlecht, das Vertrauen in die eigenen Währung ist nicht groß. In den Dörfern kommt wohl kaum Geld aus dem Tourismus an und die Menschen sind größtenteils mit der Selbstversorgung auf sich alleine gestellt.
    Zudem sieht man hier wieder viel mehr die Einfachheit der Menschen, vielleichr sogar eher wieder Armut. Außerdem wird hier gleich wieder mit mehr Kräutern und weniger scharf gekocht.
    Read more

  • Day 24

    6.4.23, Fahrradtour in Luang Namtha

    April 6, 2023 in Laos ⋅ ☀️ 34 °C

    Der Norden von Thailand soll durch seine Nationalparks mit Primärwald, schöne Wanderrouten, Besuche von Bergdörfern und vorallem dem Ausblick und die Karstberge traumhaft sein. Trotz dessen, dass ich nicht viel Aussicht erwartet habe, habe ich mich nach Luang Namtha aufgemacht, um mich dort einer Wandergruppe anzuschließen.
    Meine Busfahrt am 5.4. im Liegekämmerchen mit einer Einheimischen zusammen war abenteuerlich, die 2 Stunden vergingen dann doch aber schnell und zum Glück wurde niemandem schlecht.
    In Luang Namtha stieß ich am Busbahnhof auf Mei-Lin, eine Niederländerin mit Chinesischen Wurzeln, die hier immer auf Grund ihres Aussehens für eine Einheimische gehalten wird. Zu zweit verhandelt sich die Tuk Tuk Fahrt in die Stadt immer etwas besser und so blieben wir dann gleich auch ein Duo für die folgenden Tage und probierten uns durch den Nachtmarkt.
    Am 6.4. Liehen wir uns dann Fahrräder aus und erkundeten Dank der ausgeschilderten Luang Namtha Valley Runde das Tal. Wir besichtigen eine goldene Stupa, passierten verschiedene Dörfer und Gruppierungen, die wiedereinmal fürs Weben oder für ihre Reis Whiskey Herstellung bekannt sind. Man hat einen Eindruck bekommen, wie schön es hier sein kann. Die Reisfelder und die umliegenden Berge bilden ganz gewiss ein tolles Panorama. Auf den flachen Reisfeldern stehen Hölzerne Unterstände, es fliegen zahlreiche Vögel durch die Luft und der Fluss Nam Tha meandert neben uns her.
    Mittag gibt's mitten im Dorf: hier werden nämlich Reisnudeln selbst gemacht, in dem ein Reisteig über Wasserdampf zu einem Art Crepe ausgedampft wird und dann mit der schere in Spaghetti geschnitten, Oben drauf kommt eine Art Bolognesesauce, Koriander und Frühlingszwiebeln. Sehr lecker. Dieses Essen werde ich bestimmt vermissen.
    Immer wieder kommen am Straßenrand neugierige Kinder auf uns zu, die uns freudestrahlend begrüßen. Das macht Spaß und wir fühlen uns sehr willkommen und schekern ein bisschen mit den Kids. Die kleinen Museen am Wegrand, die uns über die Handwerkskünste aufklären sollen, sind leider geschlossen. Stattdessen beenden wir unsere Rundtour mit einem Abstecher zum Wasserfall Nam Dee. Auf Grund der Trockenzeit ist natürlich nicht viel Wasser aufzufinden, dennoch ist die Luft in diesen Tal etwas besser. Dieses Dorf ist bekannt für seine PapyrusPapier Herstellung und wir können sogar lokale Frauen sehen, die gerade die Papyrusmatschepampe auf einem Gestell zum Trocknen ausbreiten.
    35km später, etwas Sonnenbrand und Ausgepowert endet der Tag mal wieder beim Nachtmarkt und einem zeitigen schlafen gehen.
    Read more

  • Day 25

    7.4.23, zurück in ländliche Regionen

    April 7, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 32 °C

    Es hieß (laut Lonely Planet und der örtlichen Touri-Info), man würde in Muang Sing wunderbare Treks in den Nationalpark machen können und dabei unterschiedliche Stämme/Minderheiten und ihre besonderen Künste bestaunen. Denn die unterschiedlichen Kulturen hier können zum Beispiel besonders toll weben, Papyruspapier herstellen oder Körbe flechten. Andere wiederum sind für ihre Landwirtschaft bekannt. Alle haben sie aber gemeinsam, dass sie in sehr ärmlichen Verhältnissen leben und in die Dörfer/Städte gehen, um dort bei jeglicher Form von Arbeit etwas Geld zu verdienen.
    Und so sind wir nun in Muang Sing gelandet und schnell von dem etwas anderen Leben eingeholt. Denn hier ist von Touristen nichts mehr zu spüren. Wir treffen nur ein westliches Gesicht, eine Französin, die uns zu Akha-Frauen führt, die uns wiederum versprechen am späten Nachmittag mit in ihr Dorf zu nehmen.
    So verbringen wir den ganzen Tag in der Stadt, in der sonst für Touristen nichts mehr zu finden ist. Wer weiß, ob hier vor Covid etwas zu finden war. Aber die Gästehäuser sind geschlossen, die Touri Info gibt es nicht mehr, das Stadtmuseum ist nicht geöffnet und Fahrrad oder Scooterverleih gibt es auch nicht. Aber irgendwie vertreiben wir uns dennoch 8 Stunden lang die Zeit. Einerseits schlendern wir durch die versmogten Straßen, wir spielen mit den Kids Fußball und besuchen den Markt. Andererseits schlage ich mich mit komischen Gefühlen rum: was zum Teufel mache ich hier? Will ich weiterhin in der verschmutzen Luft reisen? Wo könnte es stattdessen hingehen? Was erwarte ich von einem Abenteuerurlaub, wenn mir die fehlenden Touristische Infrastruktur negativ auffällt? Wie gehe ich damit um, dass hier überall der Müll rumliegt? ...
    Auf dem Markt bestaunen wir neben Gemüse und Plastik-Schnick-Schnack auch alle möglichen Teile von Tieren. Lebende Hühner sind ja ein Bruchteil gegen die Innereien und Einzelteile der Rinder und Ziegen. Von Gebiss, über Zunge, bis Schwanz und Augen.
    Mittags gab's Suppe mit leckeren Nudeln in würziger Brühe, vorwiegend mit Stücken, die unserer Blutwurst ähneln.
    Um 17 Uhr finden wir uns dann wieder bei den Akha-Frauen ein, die bis dahin 10 Stunden auf der Baustelle einen Chinesen geschuftet haben. Wir fuhren mit ihnen in das Umland von Muang Sing in deren Dorf. Hier werde ich schlagartig von der Realität eingeholt und ich bin mir bis jetzt nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht finde. Auf jeden Fall nennt sich das jetzt: echtes Abenteuer!
    In diesem Dorf finden sich zahlreiche Holzhäuser auf Stelzen, darunter werden Motorbikes oder Holz gestapelt oder Wäsche aufgehangen. Auf den Straßen spielen die Kindern, die Frauen kommen von den Feldern zurück. Zwischenzeitlich rennen hier die alten Frauen nach ihrem langen Arbeitstag auch barbusig rum. Ansonsten sieht es hier wirklich ärmlich aus. Mit unserem privaten Homestay teilen wir für die Nacht also die Hütte mit der Familie. Hier sitzen alle auf dem staubigen Boden, am offenen Feuer wird gekocht und in der alten Kommode steht der Röhrenfernseher der der Hintergrundbeschallung dient. Es ist volles Haus. Ca. 9 Kinder toben hier rum, ansonsten 3 alte Frauen, die uns die ganze Zeit Sachen verkaufen wollen, 3 junge Männer und der Großvater. Mit lustigen Handbewegungen und Keksen machen wir uns Freunde mit den Kindern. Und dann geht's zu Bett. Und nun liege ich hier, auf zerschlissenem Bettzeug, spürbaren Federkernen und habe mich nicht gewaschen, weil es gar keine Möglichkeit gibt. Ui ui ui. Im Hintergrund wird hier ansonsten fleißig gerotzt. also von gaaaanz tief unten alles hoch geholt was es gibt und dann durch die Ritzen zwischen den Dielen auf den Boden gespuckt. Jamm jamm.
    Ja, also, was halte ich nun davon? Hätte ich eine Tout gebucht, hätte ich zweifelsohne gesagt, dass ich wirklich etwas mehr Komfort erwartet hätte. So bin ich aber nun wirklich im echten, authentischen Leben angekommen. Davor wollte ich vllt die ganze Zeit die Augen verschließen... Verrückt. Die Armut wird damit auf jeden Fall deutlich. Und ich würde mich sehr freuen, wenn die Frau, bei der wir jetzt übernachten, etwas von dem an uns verdienten Geld an die anderen abgibt. Denn zweifelsohne hat sie mit uns riiiichtig viel Geld verdient. Und dennoch fühle ich mich in dem Dorf nur halb willkommen. Ich gehöre hier einfach nicht hin, ich passe hier einfach nicht rein. Nicht wegen des fehlenden Komforts, sondern weil ich mich fühle, als seien Touristen von den anderen Dorfbwohnern nicht gewollt ...
    Alles in allem aber ein Erlebnis, was in die Kategorie "unbezahlbar" und "Erinnerung fürs Leben" gehört.
    Read more

  • Day 26–28

    8.+9.4.23, Tschüß Laos, Welcome Thailand

    April 8, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 37 °C

    Wenn ich selbst meine Nachrichten lese oder an das schöne Reiseland Laos denke, frage ich mich, ob das mit der Luft wirklich so schlimm sein kann?! Aber ja - kann es!
    Eine Reise nach Laos ist auf jeden Fall wert, aber eben nicht, wenn man kaum etwas des grünen Dschungels oder der Karstlandschaften sieht. Zudem ist es auch so schade, dass auf Grund der wenigen Touristen kaum Touren möglich sind. Und dann auch noch Kopfschmerzen wegen der Luft?! Ach ne. Das brauche ich im Augenblick nicht und entscheide mich dafür für "Good Bye Laos! I will come back, for sure!". Wirklich schade, aber auch der Gesundheit zu liebe ist es sinnvoll das Weite zu suchen und mich weiter nach Süden in Südostasien aufzumachen.
    Es ging in meinem Kopf reichlich hin und her. Die Route und Kosten für die Tourenänderung wollte ich wie immer optimieren. Denn immerhin stand jetzt zur Auswahl nach Vietnam zu gehen oder zurück nach Thailand und Inselhopping oder mein Traum vom vergangenen Jahr zu verfolgen und den Urwald und die Orang-Utans in Borneo zu bestaunen. Es ist gar nicht so einfach, diese Entscheidung mit sich selbst auszumachen, versuchen die Bus- und Flugverbindungen (auch des Geldes und des C02 Fußabdrucks wegen) zu optimieren. Hier bin ich gleich mal wieder in meine alten Verhaltensweise gerutscht, konnte sie aber dank meines Wissens aus der Vipassana Meditation annehmen, anerkennen und sie, soweit es eben geht, auch neu ausrichten.
    Irgendwann habe ich dann die Entscheidung getroffen, zurück nach Thailand zu gehen. In der thailändischen Grenzstadt Chiang Khong fühlte sich mit einmal das Leben wieder sehr einfach an. Irgendwie machte es fast den Eindruck als sei die Luft hier besser. Aber das ist alles nur Einbildung. Nach meinem Abenteuer im ärmlichen Leben der Laos-Volksstämme fühle ich mich schon etwas schlecht, die nachfolgende Nacht in einer schönen Unterkunft mit Pool zu verbringen und abends lecker essen zu gehen. Nichts destotrotz sitze ich am Mekong, schaue übers Wasser nach Laos und sehe wieder nur verschwommene Umrisse. Dabei ist es nur wenige 100m bis zum anderen Ufer. Ich habe mir dann auch mal eine App runtergeladen, die eine Auskunft über den Air Qualität Index gibt. Hier ist die Luft 6x schlechter als Zuhause. Und der Vergleich zu der nächsten Stadt in Laos ist in etwa der gleiche. Somit war es die absolut richtige Entscheidung das Weite zu suchen.
    Und nun sitze ich im Nachtbus nach Bangkok, 14 Stunden liegen vor mir, dann einen Sightseeingtag dort in Bangkok und nachts geht's dann wieder mit dem Nachtbus weiter nach Koh Tao - und damit habe ich mich für ein paar Tage Inselerholung entschieden. Mal schauen, wie lange, aber gerade denke ich so an 1 bis 2 Wochen und dann werde ich endlich Borneo erkunden. Ich freue mich schon!
    Read more

  • Day 28

    10.4.23, One Day in Bangkok

    April 10, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 36 °C

    16 Stunden hatte ich Zeit in Bangkok. Und was soll ich sagen? Eine prima Zeitspanne, wenn ich doch eigentlich gar keine Lust auf Großstadt hatte.
    Morgens um 5 Uhr war natürlich touristisch noch nichts los, die Stadt erwachte schon, auf der Kao San sah man die letzten Alkoholleichen und ein bisschen Streetfood gab's für diejenigen, die nach der durchzechten Nacht Nährstoffen brauchten. Ich organisierte hingegen meine Verbindung nach Ko Tao (Insel in Südthailand) und hoffte, dass ich bald meinen ersten Eiskaffee bekomme. Einen kleinen grünen Park fand ich und so vergingen schnell die ersten 3 Stunden des Tages. Pünktlich bewegte ich mich zum Großen Palast von Bangkok, um den großen Touristenmassen zu entgehen. Und das war gut so. Denn so hatte ich wenigstens ca 15 Minuten, in denen mir nicht ständig jemand vor die Kamera sprang und ich die funkelnden Goldene Verzierungen überall bestaunen konnte. Auch der besondere Smaragdbuddha (der aus Jade ist!) mit seinen 66cm kommt auf seinem riiiiiesigen hohen, goldenen Schrein richtig zur Geltung. Die morgendliche frische Luft war eine richtige Wohltat.
    Schon bald wurde es knüppeldicke voll und die Temperaturen erreichten beinahe 38 Grad.
    Bei der kostenlosen Führung traf ich auf Maria (Mexiko) und Alex (Ukraine). Wir erfuhren, dass der Große Palast wirklich nur noch für die Krönungszeremonien und Banquette genutzt wird. Was für eine Schande, bei diesem beeindruckenden Gebäude. Auch der angeschlossene Wat Phra Keaw strahlt mit seinem Gold - übrigens echtes Blattgold, keine Farbe. Das Gold wird spätestens alle 50 Jahre in einer großen Festlichkeit erneut. Neben der Bibliothek mit königlichen Schriften, werden hier auch die Asche der Königsfamilie aufbewahrt. Auf dem umlaufenden Wandgemälde mit einer Länge von knapp 2km wird wiederum eine Sage erzählt. Auf dem Gelände befindet sich auch eine Nachbildung von Ankor Wat, da ehemalig Myanmar, Nordthailand, Laos, Kambodscha und Vietnam zum Großreich Siam gehörten.
    Nach 3 Stunden im Königspalast zogen Maria, Alex und ich weiter zu einer im Ticket inkludiert Aufführung im Theater, wo traditionelle Tänze und Kostüme vorgestellt wurden. Das war sehr kurzweilig und beeindruckend, vorallem weil ich einige Kostüme wiedererkannt habe - im Norden von Thailand und Laos waren diese immer mal wieder auf Fotos zu sehen. Diese sind alle sehr detailliert ausgearbeitet, viele Stickereien und Glitzer überall.
    Wir zogen weiter nach/durch Chinatown. Jeglicher PlastikSchnickSchnack, von dem man Nichteinmal wusste, dass es sowas gibt (z.B. ein Miniventilator für die Hand) wird auf der einen Straße angeboten, in der nächsten dann Kerzen/Räucherstäbchen/Opferschalen für die chinesischen Tempel, in der nächsten nur Stoffe, in der nächsten nur Schuhe usw usw usw... und natürlich auch eine Straße voller Kräuter, Tees und undefinierbarem Essen.
    2 Stunden Ruhe gönnten ich mir dann auf dem Fluss, in dem ich mit der örtlichen Fähre einfach auf und ab fuhr und Fotos vom bekannten Wat Arun ergattert. Mit vegetarischen Essen endete dann der Abend mit Maria und Alex, hinein ging es in den Bus und ab gen Süden.
    (Um 6 Uhr morgens sitze ich bereits auf der Fähre nach Ko Tao. Und irgendwie bin ich etwas erschrocken, NUR westliche Gesichter zu sehen. Schon verrückt wie 12 Stunden Busfahrt das Umfeld sooo wahnsinnig ändern kann. Andere Kulturen, andere Menschen, andere Landschaften, anderes Essen, andere Luft...)
    Read more

  • Day 29–31

    11.+12.4.23, 2 Tage Inselfeeling

    April 11, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 30 °C

    Anfangs war noch die Idee, die 3 Inseln hier (Koh Tao, die kleinste; Kho Panghan für die berüchtigte Vollmondparty und Kho Samui als Thailand Klassiker) abzuklappern, doch dann war schnell klar, dass ich es lieber etwas entspannter angehen lassen sollte und mich einfach für 3 Nächte auf Koh Tao niederlassen und gespannt auf das Thailändische Neujahrsfest Songkran mit seiner sagenumwobene Wasserschlacht warte.
    Koh Tao ist wirklich eine schöne Insel, mit einer belebten Shoppingstraße, zahlreichen Restaurants, Aussichtspunkten, vielen Stränden und wohl ausgezeichneten Tauchmöglichkeiten.
    Ich entschied mich aber weiterhin gegen einen Tauchkurs und bin stattdessen auf einen touristischen Schnorcheltrip gegangen. Entgegen meiner Erwartungen war es gar nicht so schlimm mit anderen 60 Personen ein dreistöckiges Boot mit Rutsche zu teilen. Wir besuchten 5 Schnorchelspots, einer schöner als der andere. Gerade die Fischwelt war soooo vielfältig, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Es waren die leuchtesten Farbe vertreten. Fische, die aussahen wie Leoparden, große Gelbe, die immer in Pärchen auftraten, andere große Schwarze mit einer leuchtend orangenen Schwanzflosse oder kleine lustige Dinger auf den Korallen, die aussahen, wie kleine Tannenbäume in rot, gelb, blau oder Weiß. Ein Tier, was sich in einer riiiiesigen Muschel versteckt und in neonblau und Gold schimmerte. Das Highlight waren dann zum Ende wohl die 3 Schildkröten, mit einer Größe von ca 1,5m. Wahnsinn! Begleitet wurden diese von halb so großen Haien, die Kopfüber schwammen und am Panzer der Schildis etwas knabberten.
    Die Korallen sind hingegen nicht ganz so wunderbar bunt, eher in braun, lila und roten Tönen. Ist das normal oder gibt's auch bunte Korallen?
    Auf dem Boot schloss ich Bekanntschaft mit Jasmine. Die gemeinsame Vipassana Erfahrung und die Sorge vor den Partypeople verband uns sehr intensiv, sodass es auch ein guter Grund war mit Red Snapper den Abend am Strand ausklingen zu lassen.
    Read more