Weltreise Sarah & Nils

agosto 2019 - settembre 2020
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    Lockdown Perth

    17 maggio 2020, Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Corona-Krise trifft uns auch in Australien und bremst unsere Reise vorerst komplett aus. Nach 7 Monaten unterwegs finden wir uns auf einem Campingplatz in Perth wieder und wissen nicht so recht wie wir die Situation einschätzen sollen. Auf der einen Seite verfolgen wir intensiv die Nachrichten aus Europa, mit den erschreckenden Meldungen aus Italien und Spanien und sind froh in einem Land zu sein, dass kaum Infektionen zu beklagen hat. Auf der anderen Seite lernen wir sehr schnell, dass die politische Landschaft in Australien eine andere ist als in Europa und trotz weniger Zahlen ein konsequentes elimnieren des Virusˋ als Ziel ausgegeben wird.

    Als Folge werden die Außengrenzen, Cafes und Restaurants geschlossen, landesweit eine komplette Social Distancing Kampagne gestartet und zu unserem Entsetzen nicht nur die Bundesstaaten abgeriegelt, sondern in Western Australia auch noch regionale Grenzen gezogen, sodass wir in einem Radius von gut 50km um Perth herum eingeschlossen sind.
    Unsere anfängliche Hoffnung während der Corona-Krise ein Land zu bereisen, in dem immer irgendwo die Sonne scheint und in dem wir ohne Probleme 6 Monate ohne Langeweile unterwegs sein können weicht somit schnell dem Gefühl der Unwissenheit und Unentschlossenheit.

    So stehen wir Anfang April vor der Frage die Reise abzubrechen und nach Hause zu fliegen, oder trotz weltweiter Reisewarnung und Aufforderung der australischen Behörden an alle Touristen das Land zu verlassen in eben diesem zu bleiben und darauf zu hoffen, dass sich die Situation in absehbarer Zeit entspannt.
    Wir hadern mit dem Schicksal und fragen uns, warum ausgerechnet dann eine Pandemie ausbrechen muss, wenn wir (wahrscheinlich das einzige Mal in unserem Leben) ein Jahr auf Weltreise sind. Aber ein Blick in die Nachrichten und auf die anderen Länder lässt uns schnell erkennen, dass es vielen Menschen deutlich schlechter geht als uns und wir finden uns langsam mit der Situation ab.

    Da wir unserem ersten Impuls nach Hause zu fliegen mangels Wohnung und Aufgabe sowie aufgrund der heimischen medizinischen Situation widerstanden haben, sind schnell die Preise der limitierten Flüge von knapp 6000 Euro pro Person ein Hauptgrund weiter in Down Under auszuharren.
    Und tatsächlich hätte es uns deutlich schlechter treffen können, Perth ist sicherlich einer der besten Orte um eine weltweite Pandemie zu überstehen. Die Stadt ist unglaublich lebenswert, hat viele schöne Strände für endlose Spaziergänge, viel Wasser in der Stadt, grüne Parkanlagen mit Blick auf die Skyline und mit Fremantle ein wunderbares Stadtviertel zum Wohnen und Leben. Dazu sind die Australier weiterhin freundlich, auch wenn distanzierter als gewohnt.

    Wir verbringen knapp 2 Monate in verschiedenen Airbnbs, lernen mit Franzi und Oli aus Nürnberg ein weiteres Pärchen kennen mit denen wir viel Zeit verbringen (und verbringen werden), gehen in den umliegenden Nationalparks wandern und treffen unzählige Kängurus, grillen zum Sonnenuntergang am Strand, lesen viel, kochen jeden Tag und wundern uns über die zunehmend übertriebene Corona-Berichterstattung - immer mit der Hoffnung auf eine baldige Wiederöffnung der Bundesstaaten. Uns geht es tatsächlich den Umständen entsprechend sehr gut, auch wenn das Gefühl der Unsicherheit unser ständiger Begleiter ist.

    Als nach ein paar Wochen angekündigt wird zumindest wieder die regionalen Grenzen zu öffnen und immerhin Westaustralien bereisbar zu machen, fassen wir den Entschluss ein Auto zu kaufen und schlaffertig umzubauen um flexibel auf die zukünftigen Situationen reagieren zu können.

    In den Nachrichten mehren sich einerseits die Stimmen, die eine schnelle Öffnung innerhalb Australiens fordern um die Wirtschaft zu retten, und auch über eine Travel Bubble mit Neuseeland und den pazifischen Inseln wird diskutiert. Allerdings sind wir andererseits auch Zeuge wie sich ein medizinisches Thema in ein politisches wandelt und sich einzelne Bundesstaaten weigern ihre Grenzen für alle Australier zu öffnen (was angesichts von teilweise keiner einzigen Neuinfektion pro Tag (für ganz Australien!) und regelmäßig unter 10 neuen Fällen doch sehr übertrieben erscheint).

    Vor allem Western Australia sieht sich gerne als starke, stolze Teilnation weit entfernt von der regierenden Ostküste und rühmt sich damit, durch die Grenzschließung innerhalb kürzester Zeit das geschafft zu haben wofür Großbritannien Jahre brauchte (ja, tatsächlich ist der Brexit gemeint). Dementsprechend schwer fällt es den handelnden Personen nun, sehr zum Leidwesen des autralischen Prime Ministers, die Grenzen wieder zu öffnen und die Machtposition wieder abzugeben.

    Trotzdem verlassen wir Perth Ende Mai gut zwei Monate nach Rückkehr trotz einiger Stimmungsschwankungen und regelmäßiger Umentscheidungen hoffnungsvoll auf eine Weiterreise in unserem eigenem Auto, freuen uns auf bisher unbekannte Gebiete von Westaustralien und hoffen darauf, dass sich die Politik bald darauf einigen kann die Grenzenschließungen wieder rückgängig zu machen und den Menschen eine langsame Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen. Eventuell sogar mit Verbindungen ins nahegelegene Ausland, was uns eine Weiterreise nach Fidschi oder Neuseeland ermöglichen würde.
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  • Giorno 299

    Western Australia 2.0 (1/3)

    11 giugno 2020, Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir verlassen Perth zum zweiten Mal innterhalb weniger Wochen um Western Australia zu erkunden, und auch dieses Mal starten wir Richtung Süden. Nach all den Schwärmereien und Berichten über die einsamen, weißen Strände um Esperance, das türkisblaue Wasser und die schönen Nationalparks sind wir davon überzeugt, uns diesen Teil Australiens ansehen zu müssen.
    Und, was sollen wir sagen? Wir werden nicht enttäuscht, finden wir doch unzählige einsame Buchten und wunderschöne Strände (ein Spruch in WA lautet: wenn du zu einem Strand fährst und andere Menschen siehst, fährst du zum nächsten).
    Wir erklimmen Berge und komische Felsformationen, campen einsam mit Blick aufs Meer, machen Lagerfeuer am Strand und grillen Marshmallows, sehen traumhafte Sonnenuntergänge, Kängurus am Strand liegen und beobachten eine rießige Gruppe Delfine in der Bucht schwimmen und Waale auf ihrem Weg nach Norden ziehend.

    Einzig das Wetter lässt uns sehr schnell darüber nachdenken zurück nach Norden zu fahren, denn der Winter bringt Tagestemperaturen um die 13°, nachts wird es um die 6° kalt. Was uns nach Jahren in Norddeutschland normalerweise nicht viel ausmachen sollte, fürs Camping allerdings keine optimale Bedingung darstellt.

    So fahren wir also nach gut einer Woche von Esperance aus zurück nach Norden, über Perth, den Kalbarri-Nationalpark, über Shark Bay, Coral Bay und Cape Range, über den Karijini Nationalpark bis nach Broome.
    Unterwegs genießen wir die Wärme, schnorcheln mit Manta-Rochen und unendlicher Korrallenvielfalt, sehen unzählige Fische und Schildkröten im glasklaren Wasser und als einmaliges Highlight einen Hammerhai direkt vor uns vorbeischwimmen. Genau dort, wo wir noch 5 Minuten vorher geschnorchelt sind.
    Im Karijini-nationalpark durchwandern wir den Spider-walk und erklimmen den zweithöchsten Berg Westaustraliens bevor wir (erneut) am Eighty Mile Beach einen traumhaften Sonnenuntergang erleben.

    Wir fahren mehr oder weniger die gleiche Strecke, die wir auch auf unserer ersten Tour zurückgelegt haben, aber dieses Mal mit anderen Schwerpunkten, da uns unser Auto mit 4WD mehr Möglichkeiten eröffnet. So fahren wir an Strände und über Straßen, die ein normaler Van nicht schaffen würde, können Nationalparks und Ecken besuchen, die wir vorher umfahren mussten und fühlen uns insgesamt sicherer unterwegs. Ein Auto mit zwei Antriebsachsen und 200 PS fährt sich definitiv anders als ein Campervan :)
    Und bei allen Umständen, die ein Campingauto mit sich bringt ist es doch jeden Abend wieder gemütlich sich in seinem Auto einzuschließen, zum Rauschen des Meeres einzuschlafen und jeden Abend den sternenbedeckten Nachthimmel zu bestaunen.

    Wir erreichen das wunderbare Broome gute 6 Wochen nach unserem zweiten Aufbruch aus Perth, stehen auf dem gleichen Campingplatz wie auf unserer ersten Tour und verbringen einige Zeit mit Jennica und Marcel, die vor einem Jahr aus Hamburg ausgewandert sind und hier nun ihr Glück als Camphosts suchen.

    Noch ein paar Tage bis das Northern Territory öffnet und wir hoffentlich unsere Fahrt bis nach Queensland fortsetzen können...
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  • Giorno 332

    Kimberley (1/2)

    14 luglio 2020, Australia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach unserer zweiten schönen Zeit in Broome verlassen wir die Stadt Richtung Osten und besuchen nun erstmals die Gebiete, die wir auf unserer ersten Tour durch WA nicht erreichen konnten.

    Auf dem Weg zur Grenze des Northern Territory befahren wir einen Teil der berüchtigten Gibb-River-Road, einer gut 600km langen Offroad-Strecke durchs Outback, inklusive zahlreicher Flussüberquerungen und weitesgehend ohne zivilisatorischer Infrastruktur oder Telefonempfang. Die landläufige Empfehlung lautet gleich zwei Ersatzreifen mitzunehmen, genug Proviant für eine Woche ohne Hilfe und jede Menge Trinkwasser.
    Es stellt sich allerdings heraus, dass die Strecke durch die gerade herrschende Trockenzeit und eine kurzfristige Planierung lange nicht so schlimm ist wie befürchtet und wir schaffen unseren Teilabschnitt ohne große Zwischenfälle.
    Dafür können wir mit unserem 4WD ein paar der Highlights mitnehmen, die wir mit einem Van nicht hätten sehen können, und wir werden wieder in der Gewissheit bestätigt, dass ein 4x4 in Western Australia deutlich praktischer ist als ein Campervan.
    So wandern wir durch eine kilometerlange Schlucht und beobachten Süßwasserkrokodile beim Sonnen und waten durch ein Gewässer in einer (sehr) dunklen Höhle (ebenfalls inklusive der kleinen Krokodile).

    Der zweite Nationalpark auf dem Weg zur Grenze ist der Purnululu, den wir über eine 50km lange Offroad-Strecke erreichen, die so stark corrogated über Berg und Tal führt, dass wir fast 3h brauchen und mehrmals kurz vor dem Nervenzusammenbruch stehen und am liebsten aussteigen oder umdrehen würden.
    Im Endeffekt aber lohnt sich die Fahrt und wir verbringen 3 wunderbare Tage im Nationalpark, wandern durch Schluchten und getrocknete Flussbetten, bestaunen kathedralenmäßige Höhlen und enge Felsspalten, und genießen wunderschöne Ausblicke und Sonnenuntergänge.

    Als letzte Station in Western Australia verbringen wir zwei Nächte am Lake Argyle, dem (dem Volumen nach) zweitgrößten See Australiens auf einem Campingplatz oberhalb des Sees, inklusive Infinity-Pool mit Blick aufs Wasser. Traumhaft, wenn auch das Wasser sehr kalt ist und nur für ein schnelles Foto taugt :)

    Am 17. Juli öffnet nun endlich das Northern Territory seine Grenzen und wir sind morgens eins der ersten Fahrzeuge die seinen Weg hinüber wagen. Wir freuen uns sehr, dass es weitergeht und wir nach 4 Monaten in Western etwas anderes zu Gesicht bekommen. Auf der anderen Seite sind wir aber auch wehmütig die mittlerweile gewohnte Umgebung und die meisten unserer sozialen Kontakte zu verlassen, denn wir wissen, dass die Grenzen in die andere Richtung geschlossen bleiben und wir nicht wieder zurück können.
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  • Giorno 341

    Northern Territory

    23 luglio 2020, Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Beim Verlassen Western Australias erzählen uns die Einheimischen, im Northern Territory drehe sich alles ums Jagen und Fischen. Und vielleicht noch ums Offroad-Fahren. Da wir weder Känguru oder Emus jagen wollen, noch eine Angel dabei haben, planen wir verhältnismäßig wenig Zeit für diesen Bundesstaat ein und sehen ihn eher als Durchgangsstation auf unserem Weg an die Ostküste.

    Und tatsächlich sind die wirklichen Highlights im Norden übersichtlich. Darwin ist die mit Abstand größte Stadt, kann aber nicht mit Perth mithalten und versprüht eher den Charme einer Provinzhauptstadt in einer sehr abgelegenen Region.
    Das mag sicherlich daran liegen, dass die Grenzen zu den anderen Bundesstaaten erst kürzlich wieder geöffnet wurden und bisher kaum jemand den weiten Weg bis an die Nordküste gefunden hat. Andererseits merkt man schon den rauheren Umgang der Einheimischen, die für Australier untypisch alte, stylistisch nicht zusammen passende Kleidung (nein, wirklich nicht gestylt ungestylt) und die bis zum Gehtnichtmehr aufgemotzten Autos, die hier in der Regenzeit ohne Probleme reißende Flüsse durchqueren, regelmäßig Zyklone aushalten und auch mal einen Krokodilangriff überstehen müssen (erzählt man sich zumindest).

    Daher verbringen wir nur kurze Zeit in Darwin, lange genug allerdings um unser Auto zum regulären Check zu bringen und uns erstmal vom Mechaniker erklären zu lassen, dass er weder Backpacker noch Backpacker-Autos mag, weil diese sich nicht um ihre Wagen kümmern und sie am Ende trotzdem wieder teuer verkaufen wollen. Unsere Erwiderung, dass wir uns nicht als typische Australien-Backpacker fühlen und durchaus bereit sind in die Sicherheit des Autos zu investieren beruhigt ihn wenigstens etwas und am Ende plaudern wir doch wieder eher Australien-typisch miteinander (wenn auch lange nicht so herzlich wie in Western).
    Da mit unserem Auto auch unsere Schlafgelegenheit in der Werkstatt ist, nehmen wir uns für die Zeit ein Airbnb-Zimmer bei einem reizenden älteren Ehepaar, dass uns herzlich empfängt und uns quasi als Enkel in die Familie aufnimmt. Die beiden wohnen gut, mit Blick auf den Yachthafen, sind aber leider so schwerhörig, dass wir den Fernseher aus dem Erdgeschoss selbst in unserem Zimmer im ersten Stock als viel zu laut empfinden.

    Aber Darwin ist nur ein kleiner Teil des Nordens, die Highlights des Territory sind eindeutig in der Natur zu finden und machen die durchwachsenen Erfahrungen in der Hauptstadt mehr als wett.

    Der Litchfield-Nationalpark ist nicht weit und hat viel Schönes zu bieten: Wasserfälle, natürliche tropische Pools und Kaskaden kleiner, aneinandergereiter Badestellen. Obwohl deutlich weniger bekannt als der berühmte große Bruder, der Kakadoo-Nationalpark, gfällt uns der Litchfield insgesamt viel besser.
    Was sicherlich auch daran liegt, dass im Litchfield alles viel näher beieinander ist, und dass im Kakadoo durch Corona noch die meisten Attraktionen geschlossen sind und wir eigentlich nur die Wandmalereien bestaunen können, die die Ureinwohner hier bereits vor tausenden von Jahren auf die Felsen gemalt haben. Die Tier- und Jadtdarstellungen sind definitiv beeindruckend, aber bei der Größe des Parks und den hunderten von Kilometern, die man zwischen den Sehenswürdigkeiten abfährt dann doch etwas wenig.

    Was sich im Norden aber wirklich lohnt, ist eine Krokodil-Tour auf dem Adelaide-River. Dass an jedem Flusslauf oder Wasserloch ein Warnschild steht: Be Crockwise!, lässt uns schon erahnen, dass die Gefahr real ist. So richtig verstehen wir sie aber erst, als die Urzeittiere um unser Boot herum schwimmen oder plötzlich aus dem Nichts auftauchen, und ihren bis zu 6m langen und 500kg schweren Körper aus dem Wasser drücken um nach dem saftigen Steak zu schnappen, das an der Leine von unserem Boot baumelt. Beeindruckend gruselig.

    Nach guten anderthalb Wochen schließen wir dann das Kapitel Northern Territory für uns und machen uns auf den (mehr als 2000km weiten) Weg in den Sunshine-State, nach Queensland an die Ostküste, und freuen uns auf weiße, palmengesäumte Sandstrände, das tropische Cairns, den umliegenden Regenwald, die Whitsunday Islands und jede Menge mehr...
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  • Giorno 349

    Cairns (Queensland 1/3)

    31 luglio 2020, Australia ⋅ ☀️ 24 °C

    Wie alles in Australien ist auch Queensland gigantisch groß und vereint nahezu alles, was als australische Besonderheiten betrachtet werden können: den tropischen Regenwald und die Krokodile im Norden, das unendlich große Great Barrier Reef zum Schnorcheln und Tauchen, eine tausende Kilometer lange Küstenlinie mit Traumstränden zum Surfen und Spazieren, mit Fraser Island die größte Sandinsel der Welt quasi als Abenteuer im Abenteuer, den berühmten Whitsunday Islands als perfektes Fotomotiv für jede Werbebroschüre und mit Brisbane eine Millionenmetropole, die den entspannten australischen Charme mit der britisch europäischen Vergangenheit kombiniert. Kurzum, alles was man braucht um sich wochenlang treiben zu lassen und immer wieder neue Facetten zu entdecken.

    Unsere erste Station ist das tropische Cairns im Norden und allein hier könnte man Wochen zubringen um das gesamte Umland zu entdecken. Der Daintree Rainforest ist nicht weit und wir verbringen einige Tage damit mit kleinen Wanderungen die vielseitige Flora zu erkunden, an Jurassic Park erinnernden Stränden nach Krokodilen Ausschau zu halten oder bei einer Nachtsafari die nachtaktiven Tiere zu suchen (und leider nicht zu finden, da uns unser Guide lieber 2h sein Leid über den Untergang der Welt klagt als ernsthaft mit seiner Taschenlampe Baumkänguruhs, Flughunde oder Dingos ausfindig zu machen).

    Im umliegenden Hinterland, den wunderbaren Tablelands machen wir uns auf die Suche nach Schnabeltieren (und sind erfolgreicher als bei der Nachtsafari!) und nehmen auf einer Teefarm eine traditionelle Teezeit zu uns, inklusive Scones mit Marmelade und hauseigenem schwarzen Tee. Großartig!

    Der Weg nach Süden führt uns über mehrere Tauch- und Schnorchelgänge im Great Barrier Reef zu dem Wrack eines 1911 während eines Zyklons gesunkenen Schiffes vor der Küste Townsvilles, das definitiv eines unserer bisherigen Tauchhighlights darstellt. Die Geschichte des Schiffes ist nicht weniger faszinierend als die umgebende Unterwasserwelt und wir haben Glück, dass wir sowohl ruhige See als auch gute Sicht unter Wasser erwischen.

    In den Whitsundays unternehmen wir die obligatorische Segeltour, werden aber weder vom Wetter noch von unserem französischen Skipper verwöhnt, der lieber Sudokos löst als uns eine gute Zeit zu bescheren. Immerhin sind unsere Mitreisenden aus Kolumbien (genauer Medillin - Narcos-Fans werden sich erinnern) immun gegen schlechte Laune und so haben wir trotzdem eine gute Zeit auf dem Katamaran.
    Da das Wetter anschließend wieder besser wird, unternehmen wir noch einen Flug mit einer kleinen Propeller-Maschine und bestaunen die wunderbare Landschaft, den berühmten Whitehaven Beach und das Riff aus der Luft.

    Fraser Island ist eine rießige Sandinsel etwas nördlich von Brisbane und berühmt für das abenteuerliche Bereisen. Mangels Straßen verfügt die Insel über jede Menge Sandwege und Offroad-Strecken und an der Ostseite sogar über Australiens einzigen Highway am Strand.
    Wir verbringen hier zwei Nächte, campen in den Dünen, fahren stundenlang durch mehr oder weniger tiefen Sand, besichtigen ein altes Schiffswrack, sehen springende Wale draußen auf dem Meer und einen weißen Hai gefährlich nah im knietiefen Wasser und baden im Inselinneren in einem glasklaren See in der strahlenden Sonne.

    Schließlich erreichen wir Brisbane nach guten 3 Wochen und haben das Gefühl noch längst nicht alles gesehen zu haben. Brisbane ist als Stadt umwerfend und nach unserer Zeit in Perth tut es gut mal wieder unter Menschen zu sein und abends in der stadteigenen Brauerei am Brisbane River zu sitzen und bei einem Lager auf die beleuchtete Brücke zu schauen. Mit der umliegenden Sunshine und Gold Coast erscheint uns Brisbane als perfekter Ort und wir können uns kaum daran erinnern schon einmal irgendwo eine so hohe Lebensqualität beobachtet zu haben.

    Leider ist Brisbane auch unsere letzte Station mit unserem eigenen Auto, nach 3 Monaten und knapp 20000 gefahrenen Kilometern verkaufen wir es hier an eine junge Deutsche, die einige Monate in Australien auf einer Farm gearbeitet hat und sich nun mit dem Wagen aufmacht die gleiche Strecke in die entgegengesetzte Richtung zu fahren.

    Mit dem Verkauf wird uns auch klar, dass sich unsere Zeit in Australien dem Ende neigt und wir können es kaum glauben, nun schon fast 6 Monate hier zu sein. Etwas wehmütig machen wir uns mit einem Mietwagen auf die letzte Etappe nach Sydney zu meistern um in 4 Tagen unseren Flug auf die Malediven zu erwischen - unsere geplant letzte Station der Reise, bevor wir Anfang September zurück nach Deutschland fliegen wollen.
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