• Hari 285

    Auf zu den BVI's

    6 April, Caribbean Sea ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute geht es nun zu den BVI's. Da die Passage knapp 90 nm lang ist und nur wenig Wind sein wird, entscheiden wir uns für eine Nachtfahrt. Um 17:00 Uhr soll es losgehen. Vorher möchte Doris noch etwas Shoppen gehen. Ich klariere derweil aus und drehe noch eine Runde in der Lagune von St. Maarten. Ich komme am Boot von Claus vorbei, sein Dinghi ist aber leider nicht da, also ist er unterwegs. Ich schreibe ihm eine Nachricht und fahre weiter zu einem Chandler, um noch ein paar Sachen fürs Boot einzukaufen. Hier trifft die die Nachricht ein, dass Claus wieder „zu Hause“ sei. Wir treffen uns noch zu einem Glas Wein und tauschen die neusten Neuigkeiten aus. Doris hat genug Zeit, um ihre Einkäufe zu erledigen, was sie auch sichtlich genießt, wie man an den Kassenzetteln sieht. Um 14:30 Uhr hole ich sie vom Dock ab und gemeinsam geht es rüber zur Vitila. Wir trinken noch schnell Kaffee und dann geht es ans Anker Lichten.
    Um kurz nach vier sind wir schon unterwegs. Die Windvorhersage hat sich weiter verschlechtert und so haben wir keine Zeit zu verlieren. Vor uns am Himmel hat sich unterdessen ein dunkle Wolke breit gemacht. Sie wird immer dunkler, und auf dem Radar sieht sie schon recht bedrohlich aus. Ich muss sie aufmerksam im Auge behalten. Schnell können aus ihr ein paar Windböen entweichen, und mit unserem Levante, das wir inzwischen hochgezogen haben, ist damit nicht zu spaßen. Windböen kommen in der Folge keine, ich habe aber ständig mit Winddrehern zu kämpfen. Als es dunkel wird weht der Wind dann konstant, aber nur leicht. Wir kommen nur mühsam voran. Er bläst zwischen 6 und 8 Ktn und wir machen um die 3 Ktn Fahrt, mit vier Ktn habe ich gerechnet. Vorhergesagt waren bis zu 12 Ktn Wind. Das nicht zu ändern, damit müssen wir jetzt zurechtkommen. Doris macht unterdessen Abendbrot, es gibt Pasta asciutta mit Spagetti und frisch geriebenem Parmesan.
    Bevor ich ins Bett gehe, erfolgt nochmal eine kurze Lagebesprechung. Ein Segelboot nähert sich schräg von hinten sehr achterlich, und es ist deutlich schneller als wir unterwegs. Eigentlich überholt es und müßte allmählich seinen Kurs etwas nach Backbord ändern. Tut es aber nicht. Doris soll sie anfunken, wenn sie zu Nahe kommen. Um kurz nach neun geht es für mich erst einmal ins Bett. Nach einer Stunde höre ich Doris ins Funkgerät sprechen, es kommt aber keine Antwort. Immer wieder versucht sie es. Ich stehe auf, um mir ein Bild zu machen. Die Positionslichter des Seglers sind inzwischen zu sehen. Er wird uns lt. Autopilot, in nur 500 m passieren. Wir beobachten ihn und schalten unser Decklicht ein. Dadurch kann er unser großes Levante sehen und wird gewarnt, so die Crew nicht schläft.
    Als das Boot an uns vorbei ist entspannt sich die Situation und ich lege mich wieder Schlafen. Zur nächsten Wachablösung erleben wir erneut eine „Begegnung der dritten Art“: Ich schaue nach vorn und da kommt ein „Christbaum“ genau auf uns zu. Auf dem Plotter ist kein AIS-Signal zu sehen und auf dem Radar nur ein ganz kleiner Punkt. Mit dem Fernglas erkenne ich einen Segler, der unter Motor auf uns zukommt. Er hat Lampen an den Salings an und sieht dadurch aus wie eine Weihnachtstanne. In ca. 150 m passiert er uns. Es ist immer wieder verblüffend, wie nah einem fremde Gefährte mitten in der stockdunklen Nacht auf dem weiten Meer bisweilen kommen.
    Weitere „Annäherungsversuche“ bleiben uns auf der restlichen Überfahrt jedoch erspart. Der Wind bläst allerdings immer noch sehr schwach, ich habe Befürchtungen es nicht unter Segeln bei Tageslicht bis zu unserem Ziel zu schaffen. Zur Not muss ich dann doch einen Motor anwerfen.
    Doris kommt schon vorzeitig aus dem Bett nach oben. Die Sonne ist schon um 6:00 Uhr aufgegangen und es wird jetzt schon recht warm. Es gibt wenig Welle und wir können wie gewohnt gemütlich und ausgiebig frühstücken. Der Wind nimmt unterdessen erstaunlicherweise immer weiter zu und weht zwischen 10 und 12 Ktn., damit kann man schon was anfangen. Unser Levante, welches uns immer noch vorantreibt, beschleunigt uns gar auf 4-6 Ktn. Hoffentlich bleibt uns der Wind erhalten. Die Windprognosen sagen 6 Ktn. Wind, in Böen 8 voraus.
    Wir haben Glück, der Windgott ist uns gut gesinnt, und wir erreichen unser Ziel kurz nach 14.00 Uhr. Der Anker fällt in weichen Sand auf der Insel Virgin Gorda, alles bestens denken wir. Leider werden wir in der Folgezeit öfters mal durchgeschüttelt , da Fähren direkt an uns vorbei fahren. Eine hat noch kurz vor der Marinaeinfahrt eine so ein hohe Geschwindigkeit drauf, dass das Wasser bis ins Cockpit schwappt und das Dinghi ausgeschöpft werden muss. Beim Schlafengehen bemerke ich sogar, dass Wasser durch die kleine Heckluke bis ans Bett gekommen ist. Wir entscheiden uns aber trotzdem zu bleiben.
    Nach dem Kaffee geht es zum Einklarieren. Das Gebäude ist etwas abseits vom Hafen und auf etwas abenteuerlichem Weg finden wir hin. Wir wählen den falschen (Hinter-)Eingang, werden aber trotzdem freundlich empfangen. Wir werden zügig an vier Schaltern (Immigration, Customs, Kasse, zurück mit den Zetteln zur Immigration, zuletzt Hafenbehörde) bedient und erfahren am Ende, dass hier eigentlich schon seit einer halben Stunde geschlossen ist… Im Ablauf des Prozesses werden die Zettel in unseren Händen, die wir alle auch geduldig unterschreiben, Gott sei Dank immer weniger, bis der eine entscheidende mit Stempel und Quittung übrig bleibt. Wieder mal geschafft!
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  • Hari 280

    St. Barthelemy-das St.Tropez der Karibik

    1 April, Saint Barthelemy ⋅ 🌬 26 °C

    Leider müssen wir am nächsten Vormittag unsere schöne Ankerbucht schon wieder verlassen, da wir ja noch nicht einklariert und deshalb noch mit gelber Flagge unterwegs sind. Gustavia, der Hauptort von St. Barth, hat ein tief eingeschnittenes Hafenbecken. Wir finden einen Ankerplatz noch vor der Einfahrt, sind aber schon umringt von vielen anderen Ankerliegern. Die Motorjachten sind teilweise gewaltig, ein Hubschrauberlandeplatz gehört nicht selten zur Grundausstattung. Sogar ein Riesenboot mit einem eingezäunten Tennisplatz im Bugbereich haben wir gesehen (diese Variante wäre mir persönlich allerdings lieber als die mit Hubi….).
    Gustavia auf St. Barth ist laut Internet ein beliebtes Ziel des internationalen Jetsets. Neben den Megajachten, die auch in der Marina Seit-an-Seit liegen - bestimmt ist es von einigen der Heimathafen - gibt es hier sehr teure Restaurants, und auch die Filialen der weltgrößten Marken wie Prada, Louis Vuitton oder Hermes laden zum steuerfreien Einkaufen ein. Heute am Ostermontag ist aber fast alles geschlossen. Vor allem der Jahreswechsel soll hier in Gustavia von den Promis gerne gefeiert werden.
    Wir finden auf Anhieb das Dinghi-Dock vor dem Hafenbüro zum Einklarieren. Damit wir nicht gleich als „Landstreicher“ eine Verwarnung bekommen, hat sich Uwe in ein schönes Hemd und ich mich in ein Kleid geschmissen. So gelangen wir unbehelligt in die Capitainerie. Da wir hier wieder in Frankreich sind, wandern wir gleich zum öffentlichen PC, um alles Einzutippen, gefühlt zum hundertsten Mal. Ich glaube, bald kann ich unsere Reisepassnummern auswendig… Es dauert dann doch ein erkleckliches Weilchen, ganze zwei Mann sind vor uns. Viel wird mit diesen Französisch hin-und-her parliert, ja, eilig darf man es nicht haben. Komischerweise müssen wir nichts bezahlen und bekommen auch keinen abgestempelten Wisch… den gebe es erst beim Ausklarieren. Na dann, J’ais compris! Ein freundliches Lächeln erhält der Mann und ein „Bonne Journee“ obendrauf.

    Die wenigen Sehenswürdigkeiten liegen in dem kleinen beschaulichen Städtchen in fussläufiger Reichweite. Zuerst führe ich uns zum Schwedischen Glockenturm, ein eher unscheinbares Gebäude, leider auch geschlossen, aber von offenbar historischer Bedeutung. Ein Ziffernblatt besaß es immer nur in Richtung Stadt. Die Uhr läutete früher zum Kirchgang.
    Die Franzosen hatten St. Barth 1784 den Schweden geschenkt, bzw. nicht ganz geschenkt, eingetauscht gegen ein Lagerrecht in Göteborg. Die Insel galt als eher wertlos, taugte sie wegen des trockeneren Klimas (die Berge sind nicht hoch genug für Steigungsregen) doch nicht mal für Zuckerrohranbau. Die Siedlung wurde zu Ehren des damals amtierenden Königs Gustav III. nach ihm benannt. St. Barth ermöglichte als schwedische Kolonie - neutral in der von Konflikten oft heimgesuchten Karibik - allen Händlern einen freien Handel und blühte auf.
    1852 zerstörte ein Feuer die meisten Gebäude der Stadt, lediglich der Glockenturm blieb bestehen. 1877 kaufte Frankreich die Insel für 80.000 Francs zurück. Aus der Schwedenzeit sind überwiegend ein paar Strassennamen, der Glockenturm und ein alter stattlicher Gefängnisbau (heutige Beschriftung „Prefecture“) übriggeblieben.

    Etwa vom Schwedischen Glockenturm hat man dann den berühmten Ausblick von oben auf die Reede und die hübschen „stierblutroten“ Dächer.
    Der Rückweg führt an der bekanntesten Kirche, der Church of Our Lady of the Assumption, 1822 erbaut, vorbei. Nach der Zerstörung durch einen Hurricane 1837 wurde sie 1842 wieder aufgebaut.
    Auf dem Weg zum Leuchtturm, der innerhalb der Überreste des Fort Gustav thront, kehren wir durstig in das Cafe „Arawak“ ein. Der Name erinnert an die Ureinwohner der Insel, die, wie fast überall in der Karibik, von den Kariben dereinst ausgerottet worden waren. Gestärkt durch eine kühle leckere Sangria, Eis und warmen Schokokuchen steigen wir zum Leuchtturm hoch, der den erwarteten schönen Ausblick und Sitzmöglichkeit auf alten Kanonen des Forts Gustav bietet.
    Ich möchte noch weiter zum kleinen Nachbarort Corossol laufen. Es soll sich um einen beschaulichen Fischerort mit besonderem Charme handeln.
    Unterwegs biegt Uwe in Richtung des kleinen Flughafens der Insel ab, für den richtigen Überblick muß er zur Bergschneise hochsteigen. Am 30. Oktober 2015 wurde der Flughafen nach dem französischen Flugpionier und späteren Bürgermeister der Stadt Remy de Haenen umbenannt. Dieser wagte 1946 die erste Landung auf dem Gelände des heutigen Airports.
    Uwe muss etwas warten, dann kommt ein Hubschrauber angeflogen. Er fliegt die Landepiste wie ein Flugzeug an, alles Show. Leider kommt längere Zeit kein Flugzeug und deshalb verlässt Uwe den Aussichtspunkt und läuft schon den Berg zurück runter. In diesem Moment nähert sich ein Flugzeug, welches er leider zu spät bemerkt hat. Uwe rennt den Berg wieder hoch, kann die Landung aber nicht mehr verfolgen. Nun sieht er aber am Horizont weitere Flugzeuge, die auf ihre Landung warten, und bleibt stehen. In der Folge kann er noch Zeuge von 4 tollen Landungen von Propellermaschinen auf der nur 646 Meter kurzen Landebahn, die direkt am Meer endet, werden. Zum Landen muß der Pilot über eine Hügelkette fliegen und dann sofort nach unten gehen, um den Anfang der Landebahn zu erwischen. Die anfliegenden Piloten benötigen eine spezielle Erlaubnis. Uwe ist begeistert von den Leistungen der heutigen Piloten.
    Das Örtchen Corossol ist leider eine Enttäuschung. Nur wenige der Häuschen strahlen etwas Besonderes aus, und ob hier wirklich überwiegend Fischer leben ist nicht zu bestimmen. Der Weg führt schön zurück, teilweise am Meer entlang. Interessanterweise kommen wir an einer ehemaligen Rampe für die Verladung von Ochsen in Boote vorbei. Die Infotafel klärt auf, dass sich hier früher ein Umschlagplatz für Rinder befunden hat. Nach der Rampe mußten die Rinder das letzte Stück zu den Booten schwimmen, mit welchen sie zum Schlachthof transportiert wurden. (Vlt. deshalb in der Schilderung des Städtchens der Hinweis auf die stierblutroten Hausdächer? ). Wir sind zufrieden mit unseren Erlebnissen in St. Barth, Promis haben wir aber keine gesehen. Nicht so schlimm…
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  • Hari 279

    Auf nach St. Barthélemy

    31 Maret, Caribbean Sea ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute steht nun wieder mal eine längere Etappe auf dem Plan. Es geht nach St. Barth, eigentlich St. Barthélemy, der Einfachheit halber wird es abgekürzt. Mit Claus, einem Segler, den wir in English Harbour kennengelernt haben, haben wir den Start für 6:00 festgelegt. Der Wecker steht auf 5:30 Uhr, aber eine innere Unruhe läßt mich schlecht schlafen. Um fünf ist die Nacht für mich vorbei und ich treffe alle Vorbereitungen um unseren Segeltörn zu starten. Doris kommt nach und hilft mir beim Anker aufholen. Wie wir mit unserem Ankerauf zu Gange sind, beginnt die Dämmerung und wir können mit den ersten Lichtstrahlen starten. Claus, der etwas nördlicher in einer Bucht ankert, legt genau um sechs Uhr los. Wir können in der Ferne sein Boot erkennen. Anfangs hat er noch etwas Vorsprung, das wird sich aber noch ändern. Wie sagt man so schön in Seglerkreisen: „Zwei Boote, eine Regatta“.
    Zum Start habe ich vorsichtshalber das erste Reff eingebunden. Da der Wind aber bis auf 12 Ktn nachläßt, binde ich dieses aus. Beim Hochziehen des Großsegels verknoten sich aber die Reffleinen. Ich muss das Segel also erstmal wieder ein Stück runterlassen und die Reffleinen entwirren. Beim zweiten Versuch gibt es mit einem Mal ein Poltern am Heck der Vitila. Was ist das nun wieder? Diesmal hat sich eine Leine um unsere Starlink-Antenne gewickelt und beim Hochziehen reißt sie diese aus der Verankerung. Zum Glück landet sie auf dem Boot und nicht gleich im Wasser... Schnell die Antenne wieder in die Halterung gesteckt und das Kabel wieder angeschlossen, welches zum Glück heil geblieben ist. Jetzt der bange Moment, ist die Antenne beim Sturz zu Schaden gekommen? Die Starlink App meldet einen „ungewöhnlich langen Verbindungsaufbau“. Ich entscheide mich für einen Hard-Reset, der Router startet neu, alles scheint okay. Als die gleiche Meldung wieder kommt sind wir enttäuscht und wollen uns unserem Schicksal schon fügen. Dann plötzlich kommen doch Daten über das Handy rein, die App sagt jetzt „alles in Ordnung“. Da haben wir nochmal Glück gehabt.
    Ansonsten verläuft die Überfahrt super. Wir haben herrlichen Wind, kommen gut vorn und die seitlichen Wellen sind auch erträglich. Claus segelt inzwischen ein paar Meilen hinter uns, ihn hat die Vitila einfach mal so abgehängt.
    Um halb sechs erreichen wir unsere schöne Ankerbucht Anse de Gouverneur. Das Wasser ist kristallklar und der Anker liegt sicher im Sand.
    Zum Abendessen mache ich den Grill an. Es gibt Hähnchenflügel und Bratwurst.
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  • Hari 279

    Start der Überfahrt nach St. Barthelemy

    31 Maret, Caribbean Sea ⋅ ☀️ 26 °C

    Erstmal senden wir frohe Ostergrüsse an alle unsere Leser!🐣
    Heute morgen um 5.30 Uhr wurden hier die Motoren angeworfen zur Überfahrt auf die nächste Insel. Es sind 80 sm zu schaffen.
    Wir haben 16 ktn Windgeschwindigkeit fast von der Seite und machen damit 6.3 ktn Fahrt.
    Unterwegs haben wir heute früh den abgenagten Knochen unseres Iberico-Schinkens im Meer entsorgt. Er wurde noch im November auf Menorca gekauft.

    Ein Hinweis in eigener Sache: der Footprint über Antigua ist inzwischen auch allgemein freigeschaltet 😄. Viel Spaß.
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  • Hari 271

    Antigua: gute Ankunft in English Harbour

    23 Maret, Antigua dan Barbuda ⋅ ☀️ 28 °C

    Man beschäftigt sich ja spätestens bei der Überfahrt in ein neues Land mit den Einklarierungsmodalitäten… Und es stand einschlägig zu lesen, dass diese „Übung“ in Jolly Harbour einen Hürdenlauf zwischen Customs und Immigration bedeute, welcher durch unfreundliches Personal und lange Wartezeiten noch erschwert werde. Da wir an Bord übereingekommen waren, dass ich in Zukunft wegen meiner Sprachkenntnisse diese Formalitäten häufig alleine ohne Uwe wahrnehmen würde, habe ich mich vorab darum natürlich intensiver gekümmert. Ich entschied, das auf Antigua noch übliche eSeaClear vorab online auszufüllen anstelle des in der übrigen Karibik üblichen „SailClear“. Das ist schon eine mehrseitige Aufgabe. Wie gut, dass wir einen Drucker an Bord haben!
    Aufgrund nicht zuletzt der geographischen Gegebenheiten fiel die Entscheidung schließlich auf English Harbour als Ankunftshafen, das freute mich, da hier das Personal als etwas milder gestimmt beschrieben wird. Die Angaben auf der Homepage von Antigua, dass der Skipper persönlich und allein im Büro erscheinen und alle anderen Crewmitglieder an Bord des noch gelb-beflaggten Bootes bleiben müssten, erschien uns etwas abstrus. Ein Anruf im Hafenbüro ergab dann auch, dass auch ein Beauftragter des Skippers kommen könne… irgendwie schien die Frau am Telefon generell etwas verwundert über meine diesbezügliche Frage…
    Ausgerüstet mit dem Ausdruck von eSeaclear sowie der Crewliste und dem Bootsschein wanderte ich dann noch am selben Nachmittag zum Büro in Nelsson`s Dockyard in English Harbour. Ich versuchte mich „auf freundlich“ zu motivieren und suchte das Büro.
    Auf dem Weg lief ich durch alte aber gut erhaltene und schön restaurierte Hafenanlagen, das ganze Dockyard ist Weltkulturerbe, Lord Nelsson hat einige Jahre tatsächlich mit seiner Flotte hier verbracht.
    Was dann im Einklarierungsbüro ablief überraschte mich ausgesprochen positiv: ich kam sofort dran, wurde freundlich behandelt, und alle Schalter befanden sich in einem Raum, maximal 10 Schritte voneinander entfernt. Das gelbe Formular zum Gesundheitszustand blieb unberührt auf seinem Stapel liegen, wahrscheinlich ein Residuum aus der Coronazeit.
    Ich verwickelte den Officer vom Zoll sogar in einen Smalltalk über die angeblich 365 Buchten von Antigua, die man leider nicht alle besuchen könne…. Geschafft !!!

    Ich war so schnell fertig, dass Uwe es bei seinem kleinen Antrittsbesuch auf einem Nachbarkatamaran bei Claus nicht mal bis zum Ankerbier schaffte. Pech für die Zwei!
    Wir ankerten 2 Tage in der Freeman’s Bay von English Harbour (kostenpflichtig) und fanden es trotz der relativen Enge recht schön dort.
    Am nächsten Tag besichtigten wir ausführlich Nelsson’s Dockyard inclusive des kleinen Museums. Ich hielt mich überwiegend beim anschaulich dargestellten Lebenslauf des berühmten Feldherren englischer Seeschlachten auf. 1805 besiegte er in der Schlacht von Trafalgar die Franzosen entscheidend und konnte damit Napoleons Übergriffe auf England eindämmen. Leider bekam er in derselben Schlacht durch die Schulter einen Schuss ab, der bis in die Lunge ging. Er verstarb daran vor Ort, kurz nachdem er die Nachricht von seinem großen Sieg erhalten hatte. Er hatte in einer früheren Schlacht auch bereits einen Arm verloren, wurde aber in den Gemälden immer noch zweiarmig dargestellt. Die damaligen „social media“ haben also auch schon Fehlinformationen verbreitet…

    Auf das Anraten von Claus, der Einhandsegler auf einem Katamaran LUCIA ist, stiegen wir am 2. Abend vom Strand aus den etwa 20-minütigen aber knackigen Trail mit hoch zum Restaurant auf „Shirley Heights Lookout“. Und ich muß sagen, es hat sich wirklich gelohnt! Alle Nationalitäten quirlten munter durcheinander, eine Steel Band spielte toll und unermüdlich, und die Steaks und der Rumpunsch/Bier konnten sich auch sehen lassen. Der Sonnenuntergang lockte kurz nach sechs viele vor zum Aussichtspunkt mit tollem Überblick über die Bucht(en). Um 21.30 Uhr endet jeweils die Party, die es donnerstags und sonntags gibt. Keiner von uns traute sich jetzt allerdings noch den steilen Abstieg zum Strand zu, also nahmen wir eins der Taxis, die zahlreich genau aus diesem Grund wohl „zufällig“ zur Stelle waren.

    Wir legten nochmals zwei Ankernächte in einer weiter nordwestlich gelegenen Bucht, der Valley Church Bay ein. Dort gab es eine schwimmende Bar, die Kaikoconut Bar. Fanden wir eine nette Idee für den Sundowner dieses Tages. Am nächsten Morgen vertrieben uns allerdings die zahlreichen Jetski-Fahrer, die so lautstark ums Boot herumbrausten, dass Einem Angst und Bange wurde.
    Wir wollten uns noch näher zu Jolly Harbour verlegen, es war dort ein schöner Supermarkt mit frischem Obst und Gemüse angezeigt. Schon als wir - etwas verspätet - starteten, stand eine dunkle Wolkenwand westwärts. Diese ergoss sich dann gerade auf die Ankerbucht, als wir dort ankamen und verschlechterte stark die Sicht. Ich mußte also im strömenden Regen vor zum Ankerkasten. Nicht mal die Headsets konnten wir nutzen, da diese nässeempfindlich sein dürften. Aber wir sind inzwischen so geübt im Ankern, dass es auch „blind und taub“ auf Anhieb klappte.
    Weit ging die Fahrt am Morgen rein in den etwas verwinkelten und weitläufigen Hafen. Eng aneinandergereiht stehen hier Haus neben Haus am Ufer, jeweils mit einem privaten z.T. Trockendock-Platz fürs Boot vor dem Häuschen. Ich verstehe nur nicht, wer bei dieser Wasserqualität im Hafenbereich dort wohnen will? Egal, wir wollten nur Obst, Gemüse und Eis einkaufen.

    Eine Enttäuschung auf Antigua waren jeweils die Versuche, in der Nähe von interessanten Tauchspots zu Ankern. Beim Cade-Reef war das Wasser trüb, und in der Rendezvous-Bay gab es bei recht flachem Wasser nur Korallen-Geröll, sprich: überwiegend abgestorben.

    Beim Ausklarieren heute wieder in English-Harbour trafen wir am Dinghi Dock sage und schreibe ein bekanntes Seglerpaar aus Bayern, die wir im Dezember auf Lanzarote in der schönen Rubicon Marina kennengelernt hatten. Sie waren gerade aus Richtung Martinique nach 2 Nachtfahrten angekommen. Sie schlossen sich uns gern auf dem Weg zum Hafenbüro an. Es gab so viel zu erzählen, dass wir die trockenen Kehlen noch in einer Bar spülen mußten. Der Weg mit dem Dinghi zurück zum Boot führte uns nochmals an den eleganten Riesen-Segelyachten vorbei. Nicht umsonst ist English-Harbour bekannt als Marina der Millionäre…
    Morgen starten wir in aller Früh gegen sechs Richtung St. Barthélemy (kurz St. Barth genannt). Mit 12 Stunden Segeln ist zu rechnen. Wir freun’ uns drauf!
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  • Hari 270

    Unsere ersten richtigen Squalls

    22 Maret, Caribbean Sea ⋅ 🌬 28 °C

    Heute soll es nun nach Antigua gehen. Nach reichlichem Studium haben wir als Zielhafen English Harbour ausgewählt. Es wird viel über die unhöflichen Damen und Herren bei der Einklarierung in Jolly Harbour geschrieben, in unserem Zielhafen soll es weniger schlimm sein. Start ist wieder in aller Frühe, um kurz vor sieben geht es schon Anker auf. Anfangs sind wir mit sehr wenig Wind unterwegs, weil wir wieder mal im Windschatten der Insel segeln. Nach der Insel bleibt es immer noch bei wenig Wind, und wir entscheiden uns das erste Reff, das wir sicherheitshalber gleich eingebunden haben, zu lösen. Kaum ist dies geschehen frischt der Wind auf, es geht aber noch ohne Reff.
    Am Horizont zeigen sich jetzt aber auf einmal dunkle Wolken. Sicherheitshalber mache ich das Radar an und siehe da, aus diesen fällt auch reichlich Niederschlag. Unser erster richtiger Squall! Diese Kurz-Unwetter sind berüchtigt für eine rasche starke Windzunahme, in der Regel bis zu 35 Ktn oder auch mehr. Das erste Reff habe ich vorsorglich schon ins Groß wieder eingebunden, jetzt geschieht dasselbe mit der Genua, denn auf dem Wasser zeichnen sich schon die Vorboten ab: Weiße Schaumkämme kommen von der Seite angeflogen, und jetzt treffen uns auch schon die ersten Böen. Ich nehme etwas Druck aus dem Groß indem ich leicht vom Kurs abfalle. Dadurch kann ich die relative (gefühlte) Windgeschwindigkeit abmildern. Wir haben Glück, der starke dazugehörige Regenguß geht hinter uns nieder. Boote die uns folgen, werden nicht verschont davon.
    Im Radar erkenne ich bald schon den nächsten Squall, der Wind trifft uns, der Regen geht aber wieder hinter uns nieder. Inzwischen bauen sich am Horizont mächtige Wolkentürme auf, auf dem Radar kann ich aber keinen Regen mehr erkennen. Wir werden für heute von weiteren Squalls verschont.
    Wir kommen insgesamt erfreulich schnell voran und erreichen schon kurz nach halb zwei die Valley Church Bay auf Antigua. Jetzt geht es ans Einklarieren. Im Vorfeld haben wir uns belesen, angeblich muss der Skipper persönlich kommen und er muss alleine erscheinen. Der Rest der Crew dürfe zu diesem Zeitpunkt noch nicht an Land. Doris ruft daraufhin bei der Immigration an, und es gibt Entwarnung, der Skipper kann auch einen Vertreter schicken. Bei meinen doch recht dürftigen Englischkenntnissen für mich eine Erleichterung. Ich gebe Doris alle Papiere und fahre sie schnell zum Dinghidock. Auf dem Rückweg schaue ich bei Claus vorbei, einem Segler auf einer Lucia, die gleich neben uns ankert. Ich habe mich gerade hingesetzt, da klingelt mein Telefon. Doris ist dran und fragt wo die Reisepässe sind, sie steht am Anmeldetresen und habe schon den ganzen Rucksack durchwühlt…Habe ich glatt beim Umpacken von einem in den anderen Rucksack vergessen! Also schnell noch mal zur Vitila, die Pässe holen, dann zu Doris und wieder zurück zu Claus. Nach zwanzig Minuten kommt die erfreuliche Nachricht: alles erledigt. War doch halb so schlimm, alle im Office waren freundlich und es war nicht viel los. Sogar zu einem kleinen Smalltalk über die angeblich 365 Buchten auf Antigua konnte Doris den Mann vom Zoll verleiten 😬. Jetzt gibts erst mal Kaffee, und nachher treffen wir uns nochmal mit Claus an einer Beachbar. Es ist das erste Mal, seitdem wir in der Karibik sind, dass wir einen Sundowner uns so schmecken lassen 🙃.
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  • Hari 267

    2 Tage auf Guadeloupe unterwegs…

    19 Maret, Guadeloupe ⋅ ☀️ 29 °C

    Einen Leihwagen auf Guadeloupe zu bekommen gestaltet sich schwieriger als gedacht… Man hätte sich ein paar Tage früher drum kümmern müssen. Die Anbieter konzentrieren sich auf die Hauptstadt Pointe-a-Pitre und verlangen Zusatzgebühren, wenn der Wagen z.B. an die Ostküste gebracht werden soll. Aber trotzdem ist alles ausgebucht. Als wir es schon beinahe aufgegeben haben entdeckt Uwe einen Werbeaushang am Carrefour Markt in Bouillante, offenbar ein ganz lokaler Verleih, nicht sonst im Internet zu finden. Manuelle von „rent a car in Malendure“ verspricht uns ein Auto schon für übermorgen, 80,- Euro für 2 Tage. Und es läuft wirklich alles problemlos, Rückgabe flexibel, da sie ganz in der Nähe wohnt. Sehr zu empfehlen (Tel.:+33618242891).
    Da Guadeloupe ein fast europäisches Niveau hat an Einkaufsmöglichkeiten fahren wir zuerst zu einem netten Tauchshop im Städtchen, um einen neuen Anzug für mich zu kaufen. Auch eine neue Taucherbrille mit Schnorchel (bei der alten war die Halterung abgebrochen) und 2 Ersatzteile für unsere Atemregler bekommen wir tatsächlich dort. Guter Start in den Tag!
    Zur Besichtigung haben wir uns das äußerste Kap im Westen der Schmetterlingsinsel ausgesucht, den „Pointe des Châteaux“. Danach soll es noch zur altehrwürdigen Rumdestillerie Damoiseau gehen.
    Bis wir zum ersten Aussichtspunkt kommen, dauert es allerdings noch…. Wir holen im Baumarkt zwei Haltegriffe für die Abgänge zu den Schlafbereichen und einiges mehr. Ein kurzer Stopp im Bioladen bringt uns 3 Päckchen Cocktailtomaten ein. So ganz können wir uns noch nicht daran gewöhnen, ohne diese zum Frühstück auszukommen. Im Supermarkt gibt es sonst gar keine oder nur minderwertige überreife Tomaten in der Kühlung.
    Nach einer Kaffee- und Kuchenpause auf dem letzten Wegstück bringt uns ein halbstündiger Fußweg ganz vor zum Kap und zum Aussichtspunkt der „3 Kolibris“. Die Aussicht lohnt den kurzen Aufstieg trotz Hitze auf jeden Fall.
    Um noch vor der Schließung zur Destille zu kommen geben wir Gas. Diese Rumbrennerei enttäuscht uns allerdings komplett! Wir können frei über das Gelände laufen, von Führung keine Spur. Alles etwas heruntergekommen. Es wird zwar Zuckerrohr gerade auf dem Fließband zerkleinert, aber beim genauen Ansehen der Maschinen möchte man hier lieber keine Flasche Rum kaufen. Der Stern dieser Traditionsfabrik ist schon stark am Sinken.
    Wir fahren rasch weiter und schaffen es noch in einen großen Laden für Bürozubehör: Unser Druckerpapier geht bedrohlich zur Neige…. Bingo, das klappt auch!
    Auf dem Rückweg zu unserer Ankerbucht kehren wir in einer kleinen Pizzeria am Strassenrand ein (La Pate a Pizza). Sie ist wahrlich eine Entdeckung, ausgehungert wie wir sind hätten wir es schwerlich bis zum Boot geschafft. Eine Offenbarung ist auch das vom Fass gezapfte belgische Bier „Affligem a Fruits Rouge“. Erinnert etwas an Berliner Weisse, nur etwas weniger süß. Ich verrate es schon jetzt: auch am nächsten Abend essen wir hier. 28,- Euro komplett für 2 Personen ist doch prima.
    Das Inselhighlight hält allerdings der nächste Tag bereit: Die „Cascades Paradis“ im Bereich der Habitation de la Griveliere. Die Habilitation selbst ist allerdings verlassen. Beinahe wäre der Wanderplan allerdings noch geplatzt: Auf den letzten 1,5 km der engen steilen Strasse zu unserem Startpunkt sind Strassenarbeiten am Laufen und eine Teermaschine ist unterwegs, die 85 % der Strassenbreite einnimmt, sowie 2 etwas kleinere Walzen. Wir parken kurzerhand seitlich der Strasse, müssen jetzt allerdings 1,5 km mehr die einfache Strecke gehen, und das die Strasse meist bergauf. Ein Stück nach Abgang von der Strasse endet der planierte Weg am Fluss auch noch und ist mit Gittern und Straßenmaschinen abgesperrt. Wir halten uns aber nicht an die Absperrung sondern an unsere Wanderapp. Sie führt uns jetzt hier durch den Fluß, ich barfuß, da ich nur Turnschuhe dabeihabe. Irgendwie geht es, und die zweiten eineinhalb Stunden des Hinweges zu den Kaskaden mit Schwimmbassin davor geht es teilweise auf Waldpfaden, teilweise über sehr große runde Steine balancierend den Fluß entlang. Man hält sich mit der Vorfreude auf das Baden aufrecht. Kurz vorm Ende steht nochmals eine Flußdurchquerung bevor, auf die sich meine Fußsohlen schon gefreut haben. Scherzhaft sage ich zu Uwe: „ Wie schön, dass wir auf einem Rundweg sind und nicht wieder zurück müssen!“ Ich kenne aber die Wegbeschreibung von der Wanderapp, es ist natürlich das Gegenteil der Fall. Endlich erreichen wir das Wasserbecken und die zwei Wasserkaskaden…. Und das Baden darin ist herrlich! Kein Mensch ist weit und breit und wir können uns mit dem Erfrischen und der kleinen Jause so richtig Zeit lassen. Leider hält die Erfrischung nicht über den ganzen Rückweg an, an dessen Ende ja noch die eineinhalb Kilometer jetzt frisch geteerte Strasse stehen. Sie dampft noch warm. Wie toll, ist uns doch inzwischen beim Gehen so kalt geworden bei 28 Grad Lufttemperatur 🤣.
    Trotzdem sind wir auf jeden Fall froh, diese „Nebenattraktion“ gewählt zu haben anstelle der Wasserfälle, die auch immer auf dem Programm der Kreuzfahrtschiffe stehen. Wenn man Pech hat läuft man hier im Gänsemarsch vom Parkplatz zur Wasserattraktion.
    Danach folgt ein Abstecher nach Basse Terre zum Ausklarieren. Das Hafenbüro wo der PC steht hat aber Mittwoch nachmittags geschlossen. Ein Mitarbeiter, der uns vor der Tür ratlos stehen sieht, lässt uns aber gnädig rein und aktiviert den PC nochmal. Die Menschen hier sind richtig nett!
    Eine andere Rumdestillerie, die von „Papa Rouyo“, schaffen wir noch kurz vor Schließung, natürlich haben die Leiter der Führungen längst Feierabend …. Wie hat es auch anders sein können. Irgendwie haben wir bisher kein Glück mit den Destillen gehabt, und wissen immer noch nicht Recht, wie der Rum entsteht….. 😏. Trotzdem darf man sich am Geschmack des Ergebnisses doch erfreuen, oder?
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  • Hari 263

    Guadeloupe - Tauchen

    15 Maret, Guadeloupe ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer entspannten Überfahrt von Terre-de-Haut sind wir zielstrebig die Westküste von Guadeloupe entlang zum Naturreservat Jaques Cousteau gesegelt. Dort wollen wir das erste Mal in der Karibik alleine Tauchen, alleine, d.h. ohne zu einer Tauchbasis zu gehen und dann natürlich auch ohne Tauchguide. Den Kompressor zum Füllen der Tauchtanks mit Pressluft haben wir dabei.
    Das Tauchgebiet um die Insel „Îslet de Pigeon“ wurde tatsächlich vor Jahrzehnten von dem Meeresforscher und durch seine bekannten Unterwasserfilme auch Förderer des Freizeittauchens weltweit, Jaques Custeau, entdeckt.
    Weiträumig besteht um das Inselchen Ankerverbot (Anker demolieren Korallen) und wir halten uns beim Ankerwerfen strikt an diese Ausschlusskriterien.
    Der erste Landgang ist uns zunächst nicht so wichtig. Am nächsten Vormittag steht nämlich unser „Checkdive“ an. So machen es die Tauchbasen weltweit mit neuangekommenen Sporttauchern, um sie bezüglich ihrer Fertigkeiten und Fitness einzuordnen. So machen wir es mit uns selbst nach einer Tauchpause seit März 2023. Wir haben uns neue 7 Liter Tauchflaschen gekauft und unsere Atemregler (das technische Herzstück des Tauchens mit Pressluft) sind revisioniert.
    Um das Taubeninselchen herum soll es laut Nutzer-Angaben in der sehr informativen Seglerapp „Navily“ 2 weiße Bojen für Privattaucher geben. Die rosanen sind für die „professionals“ reserviert.
    Das Zusammenbauen der gesamten Ausrüstung an Bord sowie das Verbringen all des Zubehörs in unser Dinghi ist eine kleine Herausforderung… aber von Uwe super gemeistert. Was fehlt noch beim Ceck? richtig, die Tauchcomputer sind noch nicht da. Sie zeigen dem Taucher stets die Tauchtiefe, seine Tauchzeit sowie die Notwendigkeit von Deko-Stopps beim Auftauchen an, um den im Körper angesammelten Stickstoff loszuwerden. Sie werden noch aus der Schublade geholt.
    Leider zeigt sich beim Auspacken meines seit Jahren nicht benutzten 3mm-Tauchanzuges, dass er sich an einem Fuß und am Kragen in seine Bestandteile aufgelöst hat. Na toll. geht aber vorerst noch zu benutzen…
    Wir finden eine weiße Boje und machen unser Dinghi fest. Ich ziehe zuerst die gesamte Ausrüstung an und mache die Rückwärtsrolle ins Wasser. Uwe kommt gleich nach. Alles funktioniert, bis auf meine Taucherbrille: wohl nach dem Präparieren mit Spüli zu lange ausgespült: sie beschlägt unentwegt, und ich sehe beim 1. Tauchgang so gut wie nichts…. halt, doch, ich entdecke die zu Cousteaus Ehren gefertigte und im Sand in etwa 8 m Tiefe aufgestellte Büste des Meisters. Ein paar Photos später geht es wieder nach oben. Checkdive bestanden…😉.
    Am nächsten Tag die Steigerung: Die Unterwasser Scooter wollen endlich getestet werden. Auf 16% Leistung eingestellt wird man bei kaum Strömung ausreichend vorwärtsbewegt. Uwe ist zufrieden mit dem Test und steckt sich den „Torpedo“, wie ich die Dinger gern nenne, vorne ins Jacket mit rein. Bei mir ist jedoch keine solche Hilfsschlaufe vorbereitet, so dass ich meinen Scooter die ganze Zeit waagrecht festhalte. Trotz des Auftriebes ist der Scooter immer noch gewichtig. Nach unten hängen lassen ist auch schlecht, kann man ja Korallen beschädigen. Am Ende dieses Tauchganges bin ich auch ziemlich erschöpft. Aber immerhin, die Sicht war heute gut, tropische Fische zuhauf, leider keine Schildkröten.
    Am besten gefällt uns der dritte Tauchtag: wir starten heute von der weißen Boje hinter dem Inselchen. Es ist relativ wenig Betrieb, nur ein Glasbodenboot dreht seine Kreise und entlässt gelegentlich Schnorchler ins Wasser. Das Riff beginnt hier 2 Meter unter der Oberfläche, so bekommen auch die Schnorchler viel zu sehen.
    Die Scooter haben wir heute nur im Standby, und auch meiner ist jetzt am Jacket „geparkt“. Bei recht guter Sicht genießen wir entspannt die Unterwasserwelt. Typisch für die Karibik sind bis mannshohe Schwämme, die gel. bewohnt sind. Die Korallen sind leider auch nicht in einwandfreiem Zustand. Nächstes Mal nehmen wir 2 Kameras und das Unterwasserlicht mit. Heute waren wir nur bis um 11 Meter tief, da reicht der Sonnenschein gut aus zum Photografieren.
    Was uns später stört, sind 3-4 Segelschiffe, die direkt im Reservat vor dem Inselchen ihren Anker werfen. Unerhört! Passt die Küstenwache nicht auf?? Das Gebiet ist in der Seekarte eindeutig als Sperrbereich gekennzeichnet. Irgendwann werden sie dann wohl zum Wegfahren aufgefordert, aber es dauert leider ziemlich lange. 😢
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  • Hari 262

    Überfahrt von Dominica nach Guadeloupe

    14 Maret, Guadeloupe ⋅ 🌙 27 °C

    Nach einigen ereignisreichen Tagen verlassen wir Dominica. Es ist noch eine sehr ursprüngliche Insel mit überaus netten Menschen. Da die Insel keinen Int. Flughafen hat, ist der Tourismus noch nicht sehr ausgeprägt. Gern wären wir länger geblieben, aber die Zeit drängt, da wir am 09.04. auf den BVIs sein müssen. So segeln wir am Morgen des 14.03. weiter Richtung Guadeloupe. Bereits um 8:30 heißt es Anker auf. Anfangs noch mit wenig Wind geht es nach Verlassen der Landabdeckung flott Richtung Port des Saintes voran. Um 13:00 Uhr sind wir schon in der Bucht von Terre-de-Haut. Wir können uns anfangs nicht entscheiden, ob wir eine Boje belegen oder den Anker werfen. Wir entscheiden uns für den Anker. Wir bekommen gleich guten Halt in dem sandigen Boden. Nachdem ich den Anker kontrolliert habe, ruhen wir uns etwas aus und trinken anschließend Kaffee. Dann geht es zum Einklarieren an Land. Schnell ist das kleine Lokal mit dem Computer gefunden. Es läuft alles reibungslos ab.
    Zum Abendessen haben wir in einem Restaurant Plätze reserviert. Leider habe ich mich aber bei der Wahl total verpeilt, da das Dinghidock in einer ganz anderen Richtung zu finden ist. Da ich mein Telefon an Bord vergessen habe, fahren wir noch einmal zum Boot und versuchen etwas näher am Lokal einen Platz für das Dinghi zu finden. dies gelingt uns auch, ein kleiner Fußmarsch bleibt uns dennoch nicht erspart. Es lohnt sich aber. Die Tapasbar Les Balancoires hat einen tollen Ausblick und das Essen schmeckt wirklich gut. Der Nachtisch ist der Hammer. Doris genießt ein Tiramisu und ich ein Pana Cotta, sehr zu empfehlen.
    Am nächsten Tag geht es gleich weiter Richtung Bouilliante auf die Hauptinsel Guadeloupe. Ziel ist das Reserve Cousteau. Bei gutem Wind starten wir um 8:40 und erreichen um 10:00 Uhr den Leuchturm von Vieux-Fort. Hinter der Insel ist mit einem Mal der Wind weg und ich muss den Motor starten. Nach einer Stunde meldet sich der Wind zurück, diesmal aber aus einer ganz anderen Richtung. Es ist der sogenannte Seewind. Er entsteht durch die Erwärmung des Landes (Insel) und weht von der See zum Land. So kommen wir noch gut voran, bis kurz vorm Ziel der Wind genau auf die Nase dreht. Gegen ein Uhr Mittags fällt der Anker und wir freuen uns schon auf Tauchgänge in dem Naturschutzgebiet rund um Pigeon Island.
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  • Hari 260

    Wanderung durch den Dschungel

    12 Maret, Dominica ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute soll nun mal wieder etwas für die müden Knochen getan werden. Anja hat eine schöne Wanderung entlang des Indian River geplant, und ich habe mich gern dieser Exkursion angeschlossen. Start ist um acht Uhr, allerdings mit einer kleinen Verzögerung, da Nicks Schuhe nicht mehr so richtig wollen und er andere vom Boot holen muss. Das Ist nicht so schlimm, so lernen wir doch James Bond an der Tankstelle kennen: Ein netter Einheimischer, der uns fragt, ob wir aus Deutschland kommen. Er kennt ein paar Brocken unserer Sprache, und er sei hier als 007 bekannt. Und tatsächlich kommt eine Frau an die Tankstelle gefahren und spricht ihn mit James Bond an.
    Nick gesellt sich wieder zu uns und die Wanderung kann losgehen. Zuerst über einen Bauhof, wo es sehr merkwürdig riecht. Dann geht es rein in den Dschungel. Zuerst über einen Holzsteg und einen Sumpf. Tolle Gerüche und Klänge von Tieren betören unsere Sinne. Sattes Grün, kunstvolle Baumwurzeln und herrliche Blüten bekommen wir zu sehen. Bis zu der bekannten Bar am Indian River führt uns der Weg. Auch an dieser vorbei ist noch alles in Ordnung. Dann wird der Weg immer schwieriger, und bald ist er gar nicht mehr zu erkennen. Wir schlagen uns durchs Unterholz. Warum habe ich meine Machete nicht mitgenommen? Dann kommt plötzlich ein Fluß, wo gar keiner eingezeichnet ist. Ein Überqueren scheint zunächst unmöglich. Also wieder zurück und nächster Anlauf. Diesmal übernimmt Nick die Führung. Irgendwie kommen wir hier nicht ans Ziel, doch es fehlen laut GPS nur ca. 50 m bis zu einem größeren Weg. Schließlich entscheiden wir uns, eine Stelle am Fluss zu suchen, an der wir ihn überqueren können. Wir finden sie und waten vorsichtig hindurch, ich barfuß, da ich meine Turnschuhe ja ausziehen muss. Geschafft! Auf der anderen Seite geht es wieder durchs Gebüsch. Anja und Nick scheitern an einem Sumpf. Ich halte mich weiter links, erkenne einen Pfad und finde die Erlösung: Ein breiterer Weg, auf dem wir unsere Wanderung fortsetzen können. Frohen Mutes geht es voran, jetzt schon merklich bergauf. Mit einem Mal sprechen uns Einheimische an, dass wir auf dem falschen Weg seien. Dieser hier ende im Nirgendwo. Schon wieder verlaufen? Also wieder zurück. Tatsächlich haben wir eine Abzweigung verpasst und diese war sogar ausgeschildert. Von hier ist der Weg gut gekennzeichnet mit einer blau/gelben Markierung und Wegweiser gibt es auch hin und wieder. Es geht nun steil bergauf, teilweise ist es zudem sehr rutschig. Kurz bevor wir oben sind haben wir eine super Aussicht auf unsere Ankerbucht, und ein kleines Stück weiter erwartet uns eine Raststelle. War auch höchste Zeit, Nick hat schon ordentlich Kohldampf.
    Wir haben uns gut erholt und jetzt geht es weiter, nur noch 50 Höhenmeter nach oben und dann haben wir es geschafft. Leider gibt es keinen Ausblick mehr. Der Weg abwärts hat es dann wieder in sich. Einige Abschnitte sind mit Seilen gesichert, an denen wir uns festhalten können. Zum Glück sind sie oben an ordentlichen Bäumen befestigt, die unteren Befestigungen lassen machmal sehr zu wünschen übrig. Der Weg will nicht enden. Anja kann gar nicht glauben, dass wir so hoch gestiegen sind. Endlich sind wir unten. Ein Fluss lädt zum Baden ein, der Einstieg ist aber zu gefährlich. Wir verwerfen zur Enttäuschung von Nick vorerst die Idee. Beim Blick auf die Karte stellen wir fest, schon wieder verlaufen. Vor 200 m hätten wir einen anderen Pfad nehmen sollen, also wieder zurück. Der andere Weg entpuppt sich aber als unpassierbar. Wir haben uns unterwegs schon ordentlich die Beine mit rasiermesserscharfen Gräsern ( Raser Grass) aufgeschnitten. Hier wimmelt es nur so davon. Wir entscheiden uns daher ein Stück die Straße entlang zu laufen. Ein Weg leitet uns dann wieder zum Fluss hinunter, und hier kommt endlich die lang ersehnte Möglichkeit zum Bad. Eine schöne Verbreiterung des Flusses wie ein Pool lädt zur Erfrischung ein, die wir gern annehmen. Nachdem wir uns gut abgekühlt und Schweiß und Staub abgespült haben geht es weiter. Anfangs laufen wir durch wilde Bananenpflanzen mit herrlichen Blüten. Wir sehen einen schönen gepunkteten Leguan. Irgendwann wird der Weg breiter und es geht bequemer voran. Jetzt müssen wir uns entscheiden, wieder durch das Gebüsch von heute Morgen oder die Straße entlang? Wir entscheiden uns für die bequeme Variante, Dschungel haben wir heute schon genug gehabt. Nach 14 km und 380 Höhenmetern kommen wir geschafft, aber glücklich und um viele Eindrücke reicher am Boot an. Zur Belohnung gibt es Bananenkuchen zum Kaffee zusammen mit Anja und Nick auf unserem Boot. Vielen Dank DOMINICA für das spektakuläre Naturerlebnis! Ein DANKE auch an Anja und Nick für das Planen der Wanderung.
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