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  • Day 312

    3 Tage Wasserschlacht

    April 15, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 34 °C

    HAPPY THAI NEW YEAR!!!
    Vom 13.-15. April verwandelt sich ganz Thailand in eine riesige Wasserschlacht. Wir waren mittendrin! Das Festival heißt "Sonkran" und es wird das thailändische Neujahr gefeiert (Mond Kalender).
    Der ursprüngliche Brauch war, dass man sein Haus säuberte und dabei Buddha Figuren und Familienmitglieder bespritzte, so symbolisch Sünden und Unglück abwusch und sauber ins neue Jahr gehen konnte. Das Ritual des Spritzen mit Wasser wurde immer stärker und die Menschen begannen sich mit Wasser zu übergießen. Heute sind es große Tagelange Wasserschlachten!
    Zu Beginn der Festivals waren wir noch in Chiang Dao auf dem Dorf und erlebten zuerst die "light Version".
    Auf dem Roller wurden wir ein paar Mal nass. Menschen platzierten sich neben den Straßen und jeder der vorbei kommt wird nass gespritzt.
    In Chiang Mai ging es dann so richtig los! Die Innenstadt ist umgeben von einem Wassergraben, perfekte Bedingungen für eine riesen Wasserschlacht!
    Also alle die Lust haben und das sind ganz schön viele, versammeln sich am Rand des Grabens. Ausgerüstet mit Wasser Pistolen, viele nehmen auch gleich Eimer! Direkt neben dem Wassergraben führt eine Straße um die Altstadt, perfekt für alle die einen Pickup haben. Das Thailandische Hardcore Wasserschlacht Rezept geht nämlich so:
    Man nehme sein Pickup, und platziert seine Familie und Freunde auf der Ladefläche. Dazu eine oder auch zwei große Tonnen mit Wasser, im besten Falle mit einer Menge Eis. Und los geht es immer schön herum um den Wassergraben, die Musik schön aufdrehen und die Party kann beginnen.
    Zwischen den Pickups fahren natürlich sehr viele Roller herum, einige mit Pistolen bewaffnet, andere wollten nur schnell irgendwo hin, doch trocken werden sie nicht ankommen!
    Das ganze ist super spaßig und in Sachen Wasserschlacht können wir noch viel von den Thailändern lernen. Sie haben eine sehr große Ausdauer. Nachdem wir nach 4-5 Stunden Wasserschlacht pro Tag irgendwie genug hatten, schien es um die Wasser Graben nur sehr langsam leerer zu werden. Nach Sonnenuntergang ist die Chance größer trocken zu bleiben, doch eine Garantie gibt es nicht.
    Ich finde Deutschland sollte auch Wasserschlacht-Tage haben! Wie wäre es mit dem ersten Sommerferientag in jedem Bundesland?
    Heute war unser letzter Abend in Thailand und wir haben uns noch eine Thaimassage gegönnt (bei der ich klitsch nass ankam...Happy Sonkran!).
    Morgen geht es mit dem Bus über die Grenze nach Laos.
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  • Day 307

    Arbeiten in Chiang Dao

    April 10, 2018 in Thailand ⋅ ☀️ 13 °C

    Nachdem wir in Chiang Mai waren sind wir noch etwas weiter in den Norden, nach Chiang Dao, gereist. Nach Eineinhalb Stunden Fahrt für 1 Euro pro Person, mit einem Bus, den auch die Einheimischen benutzen waren wir da. Maggi eine 70 Jahre alte Frau die vor 50 Jahren nach Thailand kam, holte uns ab. Bei ihr haben wir die nächsten Zehn Tage gewohnt und gearbeitet. Wir hatten ihr Angebot für Freiwilligen-Arbeit bei helpX gefunden.
    Maggi hat ein kleines Grundstück direkt neben dem dritthöchsten Berg Thailands, mit sehr schönem Blick. Auf ihrem Grundstück steht nicht ein Haus, sondern Zehn! Doch das sind keine gewöhnlichen Häuser, es sind runde Hütten, welche aus Naturmaterialien gebaut sind, sie werden "roundhouses" genannt. Wir durften in einem davon wohnen!
    Maggi hat sie alle selbst entworfen und mit Hilfe von Freunden und einem thailändischen Arbeiter-Team, auch selbst gebaut. In westlichen Ländern wird für die Art von Hausbau oft die "earthbag" Methode genutzt. Man befüllt Säcke mit Erde und setzt sie so wie Lego Steine bei einem Lego Haus aufeinander, dann wird alles mit einer Mischung aus Stroh und Lehm verputzt und später kommen noch andere Schichten zum Wetterschutz dazu. Teilweise sind leere Flaschen in die Wände mit eingearbeitet, durch die das Licht schön hinein scheint und es sind einige Mosaike und schöne Muster eingebaut.
    Maggi hat 2012 angefangen zu bauen und ist inzwischen eine erfahre Frau in Sachen Hausbau. Sie hat herausgefunden, dass es durch die Wetterbedingungen hier besser ist die Säcke mit Reishülsen zu füllen und sie schreibt gerade ein Buch über ihr Methode Naturhäuser zu bauen. Bei Maggi selbst haben wir etwas im Garten gearbeitet und im Haus geholfen. All ihre Häuser sind fertig, doch es war interessant sie zu betrachten und zu lesen wie sie gebaut wurden. Lizzie, eine Freundin von Maggi war allerdings gerade in den letzten Zügen ihres Naturhaus-Baus und ich durfte beim verputzen um die Flaschen herum helfen. Feinste Feinarbeit für Geduldige, aber mir hat es Spaß gemacht. An einem anderen Tag haben haben wir mit ihr über 600 Natursteine umgeladen, danach hatten wir erst Mal Muskelkater. Lizzie hat ihr Haus nämlich nicht mit Säcken sondern mit Steinen gebaut, die sie selber mit Stroh und Lehm geformt und dann getrocknet hat. Ich glaube eine sehr bekannte Methode in Deutschland ist aus Stroh Ballen zu bauen.
    Wir fanden die Zeit hier im Thailandischen Dorf schön und diese Häuserbauweise sehr interessant. Vielleicht bauen wir irgendwann in unserem Leben auch Mal eins!
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  • Day 301

    Thailand und das "Elefanten-Problem"

    April 4, 2018 in Thailand ⋅ 🌙 26 °C

    Wer in Thailand ist, wird auch irgendwie mit Elefanten zu tun haben. Die Tiere sind tief in der Kultur und Traditionen verwurzelt und gelten als Glückssymbol.
    Es lebten einmal sehr viele wilde Elefanten in Thailand und auch heute noch existieren wilde Elefanten im Dschungel von Thailand.
    Elefanten wurden viel für schwere Arbeiten benutzt. In der Landwirtschaft, aber vor allem in der Forstwirtschaft. Im Jahr 1989 wurde die Rodung des Dschungels verboten und somit waren viele Besitzer und mit ihnen viele Elefanten arbeitslos. Die Ausbildung eines Arbeits-Elefanten dauert ca. sieben Jahre und sie bekommen ein Pfleger der sie optimaler Weise ein ganzes Leben begleitet.
    Viele Arbeitslose Elefanten-Besitzer zogen mit ihren Tieren in die Städte und versuchten Geld von Touristen zu bekommen. Später wurden Parks eröffnet, die sich um diese ehemaligen Arbeits-Elefanten und teilweise auch um ihre Besitzer kümmern.
    Durch westlichen Einfluss wurden die Thailänder belehrt, dass das Reiten auf Elefanten Tierquälerei sei. Es erschien ein Video, dass zeigte wie Elefanten eingeritten werden. Das Video ist nicht schön anzusehen, doch ich denke jedem sollte klar sein, das kein Tier freiwillig einfach Menschen auf sich reiten lässt. Die Menschen hier sind Jahrhunderte so mit ihren Elefanten umgegangen und ich mag es nicht, wenn dann westliche Menschen daher kommen und sagen "das ist falsch, das sollt ihr nicht mehr machen".
    Der Tierschutz Boom kam also auch in Thailand an und Touristen sind nun verunsichert, ob sie nun reiten sollen oder nicht. Viele wissen nicht, was richtig und was falsch ist. Da ging es mir sehr ähnlich.
    Ich liebe Elefanten und habe mich sehr darauf gefreut ihnen hier zu begegnen. Als Kind bin ich gerne in einem Tierpark bei uns auf Elefanten geritten, damals war das kein Problem.
    Angekommen in Chiang Mai fing allerdings das große "Auswahl Problem" an. Ich hatte mich vorher nicht viel damit beschäftigt und nun stellte sich heraus, dass es über 80 Parks gibt, die verschiedenes anbieten. Stundenlang habe ich Bewertungen durchgelesen. Da die Parks von vielen Menschen besucht werden, gibt es auch genau so viele verschiedene Meinungen. Am Ende war ich mir nicht mehr sicher, ob es überhaupt gut ist einen Park zu besuchen und ich hatte Bedenken, dass diese ganzen contra Punkte, mir bereits den Spaß verdorben hatten.
    Letztendlich haben wir uns für den Elefant Rescue Park entschieden. Einen kleinen Park mit fünf Elefanten. Der Besitzer hat diese Elefanten gekauft um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Vorher haben sie im Zirkus und in der Forstwirtschaft gearbeitet. Im Gegensatz dazu gibt es viele Parks, die sich die Elefanten für den Zeitraum in den Touristen da sind "mieten, was natürlich keiner gerne zugibt.
    Wir haben die Elefanten gefüttert, sind mit ihnen spazieren gegangen und haben sie gebadet. Jeder Elefant wurde von einem Pfleger begleitet. Die Elefanten liefen frei herum und ruhige Sprache und Berührungen der Pfleger haben gereicht und den Elefanten den richtigen Weg zu weisen. Jedoch konnten die Elefanten meist in ihrem eigenen Tempo gehen, weshalb viele Pausen gemacht wurden, wenn sie irgendwelche Pflanzen oder Baumrinde essen wollten. Wir waren natürlich nicht die einzigen dort. Sondern mit uns waren noch ca. 20 andere Menschen dort. Ja, es ist eine Touristen-Attraktion und es wird damit Geld gemacht, aber das Geld wird (zumindest dort) für das Wohl der Elefanten gebraucht und dafür noch mehr zu "retten".
    Mir hat es Spaß gemacht, diese Tiere sind wahnsinnig toll und ich habe die Zeit mit ihnen genossen. Mir erschien es so, als ob es den Elefanten dort gut ginge und der Besitzer liebt sie, das war offensichtlich.
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  • Day 298

    An den Küsten Thailands

    April 1, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Nachdem wir in Thailand in Bangkok angekommen sind waren wir sehr erstaunt, denn es war sooo leise! Im Vergleich zu Indien ist Thailand fast stumm und den Verkehr könnte man fast geregelt nennen!
    Wir wissen das wird sich in anderen Ländern wieder änderen, deshalb genießen wir das gerade noch. Ein bisschen beim Genießen stören uns allerdings die ganzen anderen Touristen. Die Küste von Thailand ist voll von ihnen und das ist auch berechtigt, denn hier ist es nicht hässlich!
    Seit ein paar Jahren boomt der Tourismus hier und die Preise sind auch deutlich gestiegen. Manchmal denke ich ich wäre in Deutschland, denn hier sind sehr viele Deutsche zum Party-Urlaub oder auch all-inclusive Urlaub machen und einige machen hier, wie wir, kurz auf der Asien-Rundreise einen Stopp.
    Wir waren ein paar Tage in Bangkok, und dann auf der Insel Ko Phangan. Dort hatten wir eine Hütte und einen Roller gemietet, haben die Insel erkundet und waren viel schnorcheln. Danach sind wir etwas südlicher an die Küstenregion Krabi gefahren. Diese Region ist bekannt für ihre Insel-Felsen die überall an der Küste aus dem Wasser ragen, sehr schön!
    Ich muss sagen ich finde es schön hier, aber es ist mir einfach zu touristisch. In einem Kurzurlaub würde mich das vielleicht nicht stören, doch auf einer Weltreise schon. Denn da alles für Touristen ausgelegt ist, habe ich das Gefühl, dass es schwieriger wird das eigentliche Land die Kultur und die Thailänder kennen zu lernen.
    Bisher hatten wir eine besonders schöne Begegnung mit den Thaiändern, die ihre Freundlichkeit und hilfsbereite Art zeigt. Das war als unser Roller einen Platten hatte. Jeder wollte helfen und plötzlich fanden wir uns mit unserem Roller auf einem Pickup wieder und wurden zu einer Werkstatt gebracht. Eine Frau die an der Tankstelle wohl unsere Verzweiflung gesehen hatte, hatte innerhalb kurzer Zeit alles für uns organisiert, nachdem schon auf dem Weg zur Tanke viele angehalten hatten und gefragt hatten ob wir Hilfe benötigen. Den Mann mit dem Pickup kannte sie glaube ich auch nicht und sie konnte auch vkein english, aber alle wollten gerne helfen.
    Danach wünschte ich mir fast wir hätten öfter Mal einen Platten, den so lernt man die Leute und ihre Kultur kennen.
    Deshalb bin ich sehr froh das wir noch 10 Tage im Norden als Freiwillige arbeiten werden. Hier könnt ihr euch schon Mal angucken wo:
    http://www.chiangdao-roundhouses.com

    P.S. Frohe Ostern! Bei uns ist es mit 32-35°C so gar nicht osterlich!
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  • Day 283

    Goodbye Indien

    March 17, 2018 in India ⋅ ☀️ 15 °C

    Eigentlich stand Indien gar nicht auf dem "Reiseplan", und trotzdem ist es mit zwei Monaten, der zweit längste Aufenthalt meiner bisherigen Reise geworden (nach Kanada).
    Nur dadurch, dass ich bei workaway.com die Indische Schule für Kinder mit Behinderung gefunden hatte und unbedingt auf meiner Reise auch in meinem Berufsfeld arbeiten wollte, kam ich nach Indien.
    Ich bin froh, dass ich hier gewesen bin und habe in dieser Zeit von dem Land und den Menschen sehr viel lernen können. Doch ich bin auch froh wieder auszureisen, denn mit seiner Lautstärke, dem Dreck und Elend und den Menschenmassen kann Indien auch richtig anstrengend sein!
    Über ein paar Themen wollte ich euch gerne noch berichten:

    ALS FRAU IN INDIEN...
    Viele Menschen denen ich erzählte das ich alleine nach Indien gehe, reagierten eher besorgt als erfreut "Als Frau alleine in Indien, das ist sehr gefährlich...".
    Ein bisschen besorgt war ich schon, doch ich beschloss mich extra nicht über das Thema zu sehr zu informieren. Ich wollte nicht voreingenommen sein und mir Indien nicht verderben lassen.
    Von der Arbeit aus war vorgegeben, dass wir uns mit der Kleidung anpassen sollten. Das heißt: die Hose muss mindestens über die Knie gehen und wir sollten mindestens ein T-Shirt tragen, nicht zu eng und keinen großen Ausschnitt.
    Ich beschloss auch außerhalb der Arbeit diese "Kleider-Ordnung" zu tragen und mich dadurch zu schützen. Außerdem glaube ich, das die Einstellung und Ausstrahlung eine große Rolle spielt.
    Generell habe ich versucht immer vorsichtig, aber nicht ängstlich zu sein. In der Zeit als ich alleine gereist bin hatte ich keinerlei Probleme mit Indischen Männern!
    Als ich mit Thilo zusammen gereist bin, ist mir natürlich auch nichts passiert! Doch gerade in den Großstädten wie Mumbai und Delhi, hatte ich das Gefühl, dass ich dort alleine nicht so gut aufgehoben wäre.

    DIE INDER UND IHRE GASTFREUNDSCHAFT
    Die Inder sind sehr interessiert an Menschen die anders aussehen bzw. an Menschen wo offensichtlich ist, dass sie woanders her kommen. Sie sprechen einen sehr schnell an und die erste Frage ist, meistens ohne Begrüßung, direkt wo man her kommt. Manchmal ist Konversation dann schon zu Ende wenn ich "Germany" gesagt habe, als ob damit alles klar wäre.
    Meistens haben sie aber gleich mehrere Fragen. Sobald ich meinen Namen verraten habe, sind sie immer sehr erfreut und sagen "Mira Indian Name". Dann fragen sie oft ob meine Vorfahren aus Indien kommen und sind nach der verneinung sehr erstaunt, dass ich trotzdem einen Indischen Namen habe!
    Sehr beliebt sind auch Fotos und Selfies. Es ist nicht ungewöhnlich das ein Inder auf dich zukommt und fragt ob es okay wäre, wenn wir ein Selfie zusammen machen.Wenn einer fragt, bildet sich schnell eine Reihe von anderen, die auch Fotos wollen. Diese Fotos mit westlich aussehenden Menschen, scheinen sehr besonders für die Inder zu sein. Zumindest sind sie danach immer sehr glücklich und dankbar. Ich glaube die Fotos sind einfach dafür da, um sie Freunden und Familie zu zeigen und stolz darauf zu sein, dass man Menschen aus einem anderen Land getroffen hat.
    Da man einfach anders aussieht als sie wird man immer sehr genau betrachtet, manche sagen auch die Inder starren. Das finde ich überhaupt nicht schlimm, denn für mich sehen sie ja auch anders aus. In Deutschland wurde mir schon oft gesagt, dass ich die Leute so anstarre. Das kann ich hier mit ruhigen Gewissen tun, die Inder stört das nicht.
    Generell sind die Inder sehr Gastfreundlich. Der Gast ist der König und es kommt schlecht an irgendwelche Geschenke oder Einladungen abzuwehren.

    DAS KASTEN-SYSTEM UND TRADITIONELLE KLEIDUNG
    Wenn in Deutschland über Indien gesprochen wird kommt auch meistens sehr schnell das Kastensystem zur Sprache. Ein Gesellschaftssystem bei dem das Volk hieraschisch in verschiedene Gruppen eingeteilt wird. Hauptsächlich betroffenen von dieser Einteilung sind Heirat und Beruf, Sozialstrukturen und der Reichtum. Es gibt vier Hauptkasten und viele Untergruppen. Die Erste ist die der intellektuellen Elite, Ausleger heiliger Schriften und Priester und die Vierte die der Handwerker, Pachtbauern und Tagelöhner.
    Man wurde in seine Kaste hinein geboren und blieb dort auch ein Leben lang. Es war nicht möglich sich hoch zu arbeiten.
    Heute sollte das nicht mehr so sein, denn alle durch das Kastenwesen bedingte Benachteiligungen sind gesetzlich verboten!
    Doch weil das System sehr eng mit der Religion verbunden ist, bestimmt gerade bei der Berufs- und Partnerwahl das Kastensystem noch oft das Leben.
    Als Touristen bekommt man davon nicht unbedingt viel mit und es wird auch nicht viel darüber gesprochen. Die Menschen auf dem Land leben generell mehr traditionell und daher auch noch mehr das Kasten System, während die Menschen in der Stadt eher anonym und fortschrittlicher leben.

    Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist auch deutlich an der Kleidung zu sehen. Auf dem Land wird eigentlich ausschließlich die Traditionelle Kleidung getragen. Während man in der Stadt viele Menschen mit T-Shirt und Hose sieht.
    Traditionell tragen Männer oft eine Art Wickelröcke (Lungi und Dhoti) und Frauen Sari (Ich war sehr erstaunt wie viele Frauen Sari im Alltag tragen).
    Alternativ zum Sari gibt es ein längeres Hemd, das locker über einer Hose getragen wird und in aller Regel ab der Hüfte abwärts geschlitzt ist. Außerdem tragen Frauen immer einen Schaal oder auch Schleier.

    DIE ARMUT UND DAS BETTELN
    In Indien sind viele Menschen sehr arm, haben kein Zuhause und kein Essen, oder brauchen Medizinische Hilfe. Wer kein Zuhause hat, legt sich einfach mit einem Tuch irgendwo auf den Boden hin. Abends muss man manchmal aufpassen, dass man nicht ausversehen auf jemanden tritt. Viele Menschen haben keine Arbeit und gehen betteln oder schicken auch ihre Kinder betteln.
    Da kommt die Frage auf wie man mit so etwas umgeht. Vor allem als westlicher Mensch, denn jeder denkt das man reich ist, was im Vergleich oft auch so ist!
    Für mich ist das nicht so einfach, die Menschen tun mir sehr leid und ich würde ihnen gerne helfen. Doch ich weiß auch, dass das Geld was man ihnen gibt nicht immer direkt bei ihnen ankommt, sondern sie es oft abgeben müssen. Das hält mich oft davon ab jedem etwas zu geben und natürlich spricht es sich auch herum wenn man etwas gibt und dann kommen immer mehr. Ich habe beschlossen am Ende meines Aufenthalts Geld zu spenden. Zum einen habe ich an das Projekt " Butterflies" von Miserior gespendet, die Straßenkindern und Obdachlosen in Indien helfen (https://www.misereor.de/spenden/spendenprojekte…).
    Zum anderen habe ich an das Heim wo ich gearbeitet habe gespendet.
    Ich möchte nicht einfach als reicher Rucksack-Tourist durch arme Länder reisen und Spaß haben, während neben mir Kinder verhungern.
    Für alle Arten mit dieser Armut umzugehen gibt es Pro- und Contra-Argumente und ich weiß nicht ob es einen richtigen Weg gibt damit umzugehen. Doch das ist für mich der Weg mit dem ich einigermaßen gut leben kann.
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  • Day 282

    Jodhpur

    March 16, 2018 in India ⋅ ⛅ 30 °C

    Unsere letzte Station in Indien war Jodhpur. Eine Stadt in Rajasthan, einem Bundesstaat der zum größten Teil in der Wüste liegt.
    Jodhpur wird auch "die blaue Stadt" genannt. Warum, könnt ihr auf den Fotos sehen.
    Traditionell kennzeichnete die Farbe Blau die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen, allerdings haben heute auch Nicht-Brahmanen diesen Brauch übernommen. Man sagt der Farbe nach, dass sie ein effektives Mittel zur Abwehr von Insekten sei.
    Mein Besuch in Jodhpur war leider sehr von Krankheit überschattet. Ich habe wieder starken Durchfall bekommen und musste letztendlich zu einem Arzt ins Krankenhaus. Deshalb habe ich eigentlich die meiste Zeit im Bett oder auf der Toilette verbracht, doch wenigstens habe ich es einmal zum wunderschönen Fort hoch geschafft!
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  • Day 275

    New Delhi und Haridwar

    March 9, 2018 in India ⋅ 🌙 21 °C

    In Indien kann man gut mit dem Zug reisen, denn hier gibt es das zweitlängste Eisenbahn-Netz der Welt. Allerdings muss man das erstmal verstehen! Es gibt viele verschiedene Klassen, man muss sehr früh Tickets buchen, sein Zug und Abteil zu finden ist manchmal nicht so einfach und ein paar Stunden Verspätung können normal sein, das stört niemanden! Manche Züge fahren über drei Tage lang! Zum einen ist Indien groß und so die Reisen im Land auch weiter, zum anderen fahren die Züge hier nicht schnell (der schnellste Zug fährt auch nur 160kmh und das ist eher selten).
    Von Mumbai nach Delhi und von Delhi nach Haridwar (Stadt am Ganges) haben wir also einen Nachtzug genommen, in einem Abteil mit Liegeplätzen. Man liegt auf Liegen, die an der Wand übereinander befestigt sind, so ähnlich wie im Hochbett.
    Wir waren vier Tage in Delhi und haben dort zum zweiten Mal in unserem Leben Couchsurfing gemacht. Wir durften in einem Gästezimmer einer Schule wohnen und wurden dort sehr feierlich begrüßt (siehe Foto).
    Wie immer in Städten sind wir viel durch die Gegend gelaufen um viel zu sehen. Die schönsten Erlebnisse waren ein Gewürz Markt, ein Tagesausflug zum Taj Malhal und die Besichtigung eines SikhTempels (Sikhismus ist eine eigene Religion, bei uns meist durch die Männer die einen Turban tragen bekannt).
    Nach Delhi habe ich jetzt genug von Indischen Großstädten! Die Menschenmassen, der Schmutz und Lärm sind schon extrem. Im Vergleich zu Mumbai ist Delhi moderner, westlicher und vom Platz her weitläufiger, aber natürlich trotzdem eine Großstadt.

    Ich wollte unbedingt das Leben am Ganges sehen, dem heiligen Fluß in Indien. Deshalb wollten wir nach Haridwar und Rishikesh, zwei Städte die nebeneinander im Norden von Indien am Ganges liegen. Leider konnten wir das nicht ganz so tun wie geplant. Denn schon am Bahnsteig in Delhi wurde mir schlecht und ich musste mich übergeben. Es folgte für uns beide eine lange Nacht mit Brech-Durchfall im Zug und es ging uns sehr schlecht. Angekommen in Haridwar hatten wir bereits Fieber und haben das nächstbeste Hotel gegenüber vom Bahnhof genommen und einfach nur noch geschlafen.
    Da hat uns wohl "Die Indische Lebensmittel Vergiftung" erwischt. Wir wissen nicht wovon aber wir hoffen sehr, dass das einzige Mal bleiben wird!
    An die geplante Besichtigung von Haridwar und Rishikesh war nicht mehr zu denken, wir waren viel zu schlapp. Aber eins wollte ich mir trotzdem nicht entgehen lassen "Ganga Aarti"! Eine spirituelles Ritual bei dem Lichter entzündet und auf dem Ganges schwimmen gelassen werden. Das war sehr interessant und schön zu sehen. Ich habe auch ein Lichtschiffchen entzündet und war sehr froh noch am heiligen Ganges gewesen zu sein.
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  • Day 271

    Dharavi - Mumbais größter Slum

    March 5, 2018 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir hatten eine Tour bei "Reality Tours" durch Mumbais größtem Slum mit anschließendem Holi Festival gebucht. Ich war im Vorhinein schon sehr gespannt aber auch ein bisschen besorgt. Denn einige Male als ich durch die Straßen in armen Vierteln gegangen bin, oder schon wieder Bettler die furchtbar arm aussahen vor mir standen, dachte ich "wird in Dharavi alles noch krasser und auf was sollte ich vorbereitet sein?"
    Zu meiner großen Erleichterung wurde ich des Gegenteils belehrt.
    Jitu unser Tour Guide hat uns das Leben in Dharavi gezeigt und gut erklärt. Er ist dort aufgewachsen und wohnt seit einem Jahr nicht mehr dort, seit fünf Jahren arbeitet er als Tour Guide.
    Er erklärte uns das in den Slums nicht die ärmsten Menschen wohnen. Die Menschen die wirklich nichts haben leben auf der Straße. Die Menschen in Dharavi arbeiten hart um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen!
    In Dharavi leben über 1Millionen Menschen auf 2 Quadratkilometern. Viele Menschen habe sich dort Betriebe aufgebaut. Der größte Teil der Betriebe sind Recycling Betriebe. Es wird Müll von den Händlern auf der Straße aufgekauft, recycelt und dann weiter an große Firmen verkauft. Heutzutage ist es vor allem Plastik, welches nach Güte sortiert, zerkleinert und gewaschen wird. Seifenreste werden zu Spülmittel verarbeitet. Alte Farbtöpfe werden ausgebrannt gesäubert, entbeult und weiter verkauft. Aber dies sind nur ein paar Recyclingbetriebe. Es gibt aber auch Bäckerein, Betriebe die Leder herstellen und Töpfereien und viele andere Betriebe. Die Menschen dort arbeiten hart und verdienen 250-350 Rupien pro Tag, was 4,36 Euro sind. In Indien kann man damit überleben.
    Jitu hat uns einige Betriebe und auch Wohngebiete gezeigt. Er führte uns durch enge und dunkle Gassen zwischen den Häusern hindurch und manchmal konnten wir Blicke in Wohnungen werfen. Wohnung heißt hier ein sehr kleiner Raum für eine gesamte Familie. Klein heißt hier 10m². Meistens hat ein Paar zwei bis drei Kinder. Es gibt Gemeinschafts Sanitäranlagen, doch viel zu wenig und durch mangelnde Hygiene verbreiten sich Krankheiten sehr schnell.
    Dharavi ist wie ein eigenes Dorf, es gibt alles was man braucht, auch Läden, Schulen und ein Krankenhaus und es herrscht ein großer Gemeinschafts Sinn. Das ist auch der Grund warum viele Bewohner das "housing project" nicht in Anspruch nehmen wollen. Die Regierung bietet an Hochhäuser zu bauen in dem die Bewohner leben können, wenn sie dafür ihre Hütten im Slum aufgeben. Diese würden dann abgerissen und an dieser Stelle ein Hochhaus gebaut - kostenlos. Das Angebot wird bisher nur wenig angenommen. Die Menschen leben dort seit Generation und haben sich selbst etwas aufgebaut. Man kann man in einer Wohnung im Hochhaus vielleicht besser leben, aber nicht auch gleichzeitig einen Betrieb dort haben und somit Lebensunterhalt verdienen. Außerdem steigen die Lebenskosten ohne dass der Verdienst steigt.
    Wir haben viele Menschen in ihrem Alltag auf unserer Tour gesehen und viele Kinder haben uns begrüßt, niemand sah traurig aus und keiner hat gebettelt. Die Leute schienen uns nicht abgeneigt gegenüber, manchmal hatte ich das Gefühl sie sind sogar ein bisschen stolz uns zu zeigen was sie machen. Natürlich sind sie die Touren gewöhnt und sie wissen auch, dass 80% von unserem Geld von "Reality Tours" dafür genutzt wird um den Slum zu helfen. Sie geben Englisch Unterricht und bringen den jungen Menschen den Umgang mit Computern bei, sodass sie Chancen auf einen Job mit besserem Gehalt haben. Dazu kommen noch Aktivitäten für Kinder wie zum Beispiel auch Mädchen Fussball, was mich natürlich besonders freut!
    Unsere Tour endete mit einer Holi party, von der ich separat berichte.
    Auf der Tour durften aus Respekt keine Bilder gemacht werden, was ich gut verstehen kann. Diese Bilder sind von der Tour Company.
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  • Day 270

    Mumbai

    March 4, 2018 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach meinem Praktikum bin ich nach Mumbai geflogen und das erste wunderschöne was ich dort gesehen habe war Thilo! Er ist von den Philippinen dorthin geflogen und von nun an reisen wir gemeinsam weiter.
    Mumbai ist die sechst Bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Einschließlich der sie umgebenden Vororte und ländlichen Gebieten leben 18,4 Millionen (2011) Menschen in Mumbai. Hier leben also mehr Menschen als im Bevölkerungreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (17,8 Millionen).
    In der Stadt leben 28.508 Menschen auf einem Quadratkilometer (2011).
    Das heißt es leben nicht nur sehr viele Menschen hier sondern sie leben auch auf engstem Raum. Das sieht man auch, denn überall leben Leute. Jeder kleinste freie Platz wird in einen Wohnplatz umgebaut, sei es eine Hütte oder nur Planen zum Sichtschutz.
    In Mumbai gibt es über 2.000 Slums und ca. 60%
    der Bevölkerung lebt in Slums.
    Viele Menschen haben auch gar keinen Wohnplatz und schlafen auf der Straße.
    Wir haben in einem Hotel (Hostels gibt es nicht viele) gewohnt, das nicht in einem touristischen Gebiet lag. Das hat uns sehr gut gefallen, um uns herum war das echte Leben in Mumbai. Lauter Bazare und das ganze Leben spielt sich auf der Straße ab, denn die Wohnungen sind sehr klein. Jedes Zimmer im EG was zur Straße hin ist, ist ein Shop. Wobei der Shop eigentlich ehr auf der Straße als im Raum ist.
    Es gibt verschiedene Viertel in denen an verschiedenen Materialien gearbeitet wird. Ein Viertel für Fahrzeugteile, eins für Kleidung, eins für Stahl, eins für Keramik usw. Transportiert werden die Waaren von Menschen die einen Holzkarren (eine Mischung aus Schubkarre und Sackkarre) besitzen. Die schwere Waare wird aufgeladen und dann wird es durch den "ganz normalen" Verkehr geschoben, zusammen mit Bussen, Autos und Rollerfahrern auf einer Straße. Das fand ich super beeindruckend. Denn der Verkehr ist eh schon der Wahnsinn und dann noch die Menschen die ihre Karren schieben, dazwischen.
    In den fünf Tagen, die wir in Mumbai waren sind wir sehr viel zu Fuß und mit der Bahn unterwegs gewesen und haben vieles angeschaut. In den Vierteln um unser Hotel haben wir keinen einzigen Touristen gesehen, dementsprechend wurden wir auch von den Menschen dort sehr genau betrachtet!
    Touristen haben wir aber dann viele an den "Top to do" Orten gesehen. Nicht nur westliche, sondern vor allem auch Indische Touristen. Wir hatten uns einmal kurz auf eine Bank bei "Gateway of India" hingesetzt und schon befanden wir uns im Fotoshooting! Die Inder lieben Fotos mit westlich aussehenden Menschen und wenn einer nach einem Selfie fragt, wollen alle anderen auch!
    Einen Vormittag haben wir uns auch mit einem Indischen Paar getroffen, die in Mumbai leben. Ich hatte die beiden in Hampi kennen gelernt. Sie haben sich die Zeit genommen mit uns in einen National Park zu fahren, der in Mumbai liegt. Dort haben wir riesige in Stein gehauene Höhlen erkundet und hatten einen schönen Vormittag zusammen.

    Insgesamt hat mir Mumbai sehr gut gefallen. Die Stadt ist weder besonders schön noch sauber (eher das krasse Gegenteil von sauber), aber sie und ihre Bewohner sind ganz anders als alles was ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe, das macht es interessant für mich! Alle Menschen waren sehr freundlich zu uns und durch Thilos Anwesenheit habe ich mich immer sicher geführt.
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  • Day 269

    Holi Festival

    March 3, 2018 in India ⋅ 🌫 30 °C

    Das Holi Festival ist ein Frühlingsfest, das am ersten Vollmondtag im Februar/März gefeiert wird. Es hat auch eine religiöse Bedeutung, doch die ist nicht so einfach zu erklären und zu verstehen, wenn man sonst nichts mit dem Hinduismus zu tun hat.
    Man bewirft sich bei diesem Festival mit Pulver aus bunten Farben und sieht nachher auch sehr bunt aus! In Deutschland gibt es mittlerweile auch Holi Partys, aber eigentlich kommt Holi aus Indien.
    Wir hatten das Glück zu dieser Zeit in Mumbai zu sein und haben eine Slum Tour mit anschließendem Holi Festival gebucht.
    Schon ein Tag vor unserer Tour ging das Holi Festival auf den Straßen von Mumbai los. So kam es, dass wir schon etwas in Holi Stimmung kamen. Denn die Einheimischen fanden es natürlich super auch den Touristen Farbe ins Gesicht zu schmieren und wir ließen das gerne zu. Am Abend stellten wir allerdings fest das die Farbe nicht so einfach wieder ab ging! Deshalb schmierten wir uns am nächsten Tag für das Festival mit Öl ein!
    Holi war richtig Fun! Es ist einfach eine Party mit lauter Musik, jeder beschmeißt sich mit Farbe und nachher sieht man schön bunt aus.
    Man ruft sich "Happy Holi" zu und ist des Lebens froh!
    Nicht sehr froh waren wir allerdings über die Entdeckung, dass die Farbe doch nicht so leicht abgeht. Thilo hat am nächsten Tag lieber eine Kappi getragen als seine bunte Kopfhaut zu zeigen, die nicht mehr "weiß" werden wollte!
    Auf jeden Fall hat es sich gelohnt und war ein schönes Erlebnis!
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