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  • Day 80

    Eine Woche Faulenzen liegt vor uns

    November 7, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Tag 1 der Faulenzerwoche: Wir freuen uns, dass wir noch rechtzeitig den CP erreicht haben, bevor der Aufnahmestopp ab heute gilt. Wer einmal aufgenommen ist, darf vorerst solange bleiben, wie er/sie will. Insofern können wir getrost die Zeit hier ausklingen lassen.
    Wir genießen das herrliche Sonnenwetter - es ist tatsächlich wie unser Glücksburger Sommer, nur, dass es früher dunkel wird, so gegen 18.30 Uhr. Morgens jogge ich mit Jogi ins benachbarte Dorf, alles ist ruhig, ich begegne keiner Menschenseele, nur ein paar Ernteaktivitäten auf den Feldern rundum.
    Streng genommen müsste ich nach griechischen Lockdown-Regeln auch beim Joggen eine Maske tragen, doch bin ich froh, dass hier niemand ist, der mir das auferlegt. Der Campingplatz ist wirklich hervorragend und mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt. Natürlich ist das Restaurant geschlossen, aber in einem kleinen Minimarkt kann man sich mit dem Nötigsten versorgen, knuspriges Brot hatte ich am Vorabend vorbestellt.
    Ansonsten vergeht der Tag mit Chillen, Lesen und Jogi Gassi führen - und natürlich die Nachrichten um die Präsidentenwahl Verfolgen- was für eine unglaubliche Erleichterung, dass dieser kranke Narzisst endlich abgewählt ist.
    Der Sonnenuntergang ist auch hier fantastisch - wir blicken direkt auf den roten Kegel, der hinter einer Bergkette der vorgelagerten kleinen Insel verschwindet. Abends steht natürlich noch BVB gegen den FC Bayern auf dem Plan, nur leider schauen offenbar zu viele per SkyGo, so dass das WLAN irgendwann abbricht und Norbert die Übertragung auf seinem IPhone verfolgen muss.
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  • Day 79

    Bucht von Voidokilia und antikes Olympia

    November 6, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

    Als wir aufstehen, werden wir mit einem wunderschönen Blick auf die Gialova-Lagune belohnt, ein Naturschutzreservat nicht nur für Vögel (wir beobachten hier schon seit gestern eine große Schar von Flamingos), sondern auch Schildkröten, die im Sand ihre Eier ablegen. Wir hörten von einem Wohnmobilisten, dass sie vor ein paar Tagen beobachten konnten, wie die Babyschildkröten aus den Eiern schlüpften. Eigentlich wollten wir genau das selbst erleben und diese paradiesische Bucht genießen, da man hier direkt in den Dünen stehen kann, doch macht uns Corona einen Strich durch die Rechnung. Ab morgen ist auch Griechenland im Lockdown, und man darf nur mit per SMS eingeholter Genehmigung für lebenswichtige Besorgungen raus, außer Supermärkten und Bäckern ist alles geschlossen, also auch Museen und Unterkünfte. So entscheiden wir uns, statt die Bucht und den Traumstrand zu genießen, auf jeden Fall noch das antike Olympia zu besuchen und dann einen der wenigen noch geöffneten Campingplätze, Ionian Beach Camping, ca. 185 km nördlich gelegen, anzusteuern, um dort eine letzte, vollkommen erholsame Woche zu verbringen (schließlich erwartet uns dort ebenfalls Strand...) Die Alternative wäre eine direkte Abreise, doch warum nicht die Fahrt auf so angenehme Weise im November ausklingen lassen?
    So machen wir uns auf den Weg, doch bereits kurz hinter Pirgos halten wir noch bei einer Ölmühle, schließlich hat das griechische Olivenöl nicht umsonst einen hervorragenden Ruf. Es ist interessant, auf so direktem Weg den Herstellungs- und Abfüllprozess mitzuerleben. Das Öl ist erst in der letzten Nacht gepresst worden, ist sattgrün und enthält noch Schwebstoffe, schmeckt uns aber sehr gut - deutlich herzhafter als die bislang getesteten. Wir nehmen gerne zwei 5 Liter-Kanister mit, die uns frisch abgefüllt werden.
    Dann steht nichts mehr dem Besuch von Olympia, einem UNESCO Weltkulturerbe, im Wege, doch sind es noch ca. eineinhalb Stunden bis dorthin. Als wir dort ankommen, hält sich der normalerweise in Hunderttausende pro Jahr gehende Besucheransturm glücklicherweise in Grenzen - auf dem Parkplatz stehen ca. 20 Autos.
    Verbinden viele zuallererst mit diesem Ort den Ursprung der Olympischen Spiele, so muss dies relativiert werden, als diese in der Antike im 8. Jh. v.Chr. primär als rituelles und Frieden stiftendes Ereignis alle vier Jahre zu Ehren von Zeus stattfanden. Durch Erdbeben wurden die mächtigen und beeindruckenden Bauwerke und Tempel leider bereits vor über 1500 Jahren zerstört und im Laufe der Zeit unter einer 5m dicken Schlammschicht begraben und erst teilweise Mitte des 19. Jh von einigen deutschen Archäologen freigelegt.
    Heute bekommen wir am Fuß des Kronos-Hügels eine beeindruckende, weitläufige Ausgrabungsstätte mit zwei Museen zu sehen (Eintritt für Senioren 6€), dazu gehören Überreste und Ruinen des antiken Stadions, Altäre und Tempel zu Ehren von Zeus, Hera u.a, dazu Thermen, das Trainingsgelände, ein Laufplatz, Fundamente des „olympischen Dorfes“ , ein Palast von Kaiser Nero, der hier selbst einmal an der Olympiade teilgenommen hat... Durch die bei den jeweiligen Ruinen angebrachten Schautafeln bekommt man eine Ahnung und Vorstellung von der Funktion und dem tatsächlichen Aussehen der ehemaligen Bauwerke, gilt doch u.a. der Zeustempel als DAS Paradebeispiel frühklassischer Tempelarchitektur, (was ich oft im Kunstunterricht behandelt habe). Gerne lasse ich hier meine Fantasie spielen und die damalige Zeit vor meinem inneren Auge Revue passieren.
    Wir wandern durch die weitläufige (und gut bewachte) Anlage und sind immer wieder beeindruckt von den immensen Dimensionen. Zum Abschluss machen wir noch einen Rundgang durch das archäologische Museum von Olympia, da hier nicht nur viele Skulpturen (darunter der berühmte Hermes des Praxiteles) und Giebelfriese, sondern auch Opfergaben und Amphoren, Waffen, Helme, etc. ausgestellt sind. Wir genießen die wunderschöne Anlage und Umgebung und wandern zum im Schatten geparkten Womo zurück, wo wir Jogi zurücklassen mussten, denn Hunde sind natürlich nicht erlaubt.
    Erfüllt von den schönen Eindrücken setzen wir dann unsere Fahrt gen Norden zum Campingplatz Ionian Beach in Glyfa fort, wo wir uns vorsichtshalber telefonisch angekündigt haben. Die hervorragenden Bewertungen bestätigen sich, als wir ankommen. Die Anlage ist fast parkähnlich, sehr gepflegt, mit mediterran reichlich blühender Bepflanzung, absolut saubere und neue Sanitäranlagen und einem Superpool. Wir können unseren Stellplatz frei wählen (diesmal „nur“ zweite Reihe, dennoch Blick auf‘s Wasser, aber weniger Wind), obwohl eigentlich ein Premium-Platz wird dieser nur mit 20€ veranschlagt. Der blutrote Sonnenuntergang bestätigt uns in unserer Wahl - hier lässt es sich gut noch eine Woche bis zur Abfahrt der Fähre aushalten.
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  • Day 78

    Pylos und die Bucht von Voidokilia

    November 5, 2020 in Greece ⋅ 🌧 19 °C

    Heute ist Aufbruch angesagt - etwas wehmütig, angesichts der schönen Umgebung, des einsamen, langen Strandes und des familiären Campingplatzes. Doch locken weitere Highlights - und es droht der Lockdown in Griechenland ab Samstag, der ein wenig die Stimmung trübt. Dieses wunderbare Freiheitsgefühl ist damit doch ziemlich eingeschränkt.
    Ursprünglich hatten wir vor, noch einmal die Festungsanlage von Methoni von innen zu besichtigen, da es aber noch unklar ist, inwieweit nicht nur die Gastronomie, sondern auch kulturelle Einrichtungen/Museen vom Lockdown betroffen sind und ab Samstag jede Unternehmung/Fahrt angemeldet werden muss, zieht es uns jetzt weiter gen Norden, weil wir auf jeden Fall noch Olympia sehen wollen. Also ist heute erst einmal Pylos unser Ziel, ein seit der Antike geschichtsträchtiger Ort mit der mächtigen Osmanenfestung Neokastro, die eine der am besten erhaltenen Festungen Griechenlands sein soll und 1573 so erbaut wurde, dass sie vom Meer aus nicht sichtbar ist. Dass vor den Toren der Stadt 1827 eine der größten Seeschlachten Griechenlands, die von Navarino, stattgefunden hat, daran erinnern nur einige Kanonen und Haufen von Kanonenkugeln, die munter vor sich hinrosten.
    Wieder einmal haben wir das große Glück, diese beeindruckende Anlage mit ihren dicken Mauern als einzige Besucher erkunden zu können. Inmitten der Festungsanlage steht die Kirche Metamorphosis tou Sotiros, die im 16. Jh während der Osmanenzeit als Moschee erbaut und später in eine orthodoxe Kirche umgewandelt wurde. Ein kleines Museum und weitere Ausstellungsstücke weisen darauf hin, dass in der Bucht vor Pylos in den letzten Jahrzehnten Taucher massenhaft auf archäologische Objekte der Antike gestoßen sind, sowohl Plastiken, als auch Amphoren jeder Größe, Goldmünzen, Goldschmuck und Waffen, aber auch Boote, was auf die Bedeutung des antiken Pylos hinweist.
    Der Ort Pylos selbst liegt unterhalb der Burganlage und macht einen idyllischen Eindruck mit den am Hang gestaffelten, im venezianischen Stil erbauten, pastellfarbenen Häusern mit ihren schmiedeisernen Balkonen. Wir schlendern noch ein wenig über den zentralen Platz Trion Navarchon, wo wir in einem Kafenion noch einen kleinen Imbiss zu uns nehmen, bevor wir uns weiter zur Ochsenbauchbucht mit dem Strand von Voidokoilia aufmachen. Sie gilt mit ihrem türkisfarbenen Wasser und feinen Sandstrand als eine der schönsten Buchten ganz Griechenlands, bildet sie doch einen fast perfekten Halbkreis und liegt sie innerhalb einer großen Lagune in einem Naturschutzgebiet für Vögel, in dem sich u.a. Schwärme von Flamingos und Schwänen sammeln und Schildkröten ihre Eier ablegen. Leider ist es uns nicht mehr vergönnt, diesen Traumstrand zu genießen, da das Wetter nicht mitspielt und es, als wir dort ankommen, gerade zu regnen beginnt. So müssen wir uns heute damit begnügen, die Flamingos mit dem Fernglas zu beobachten und freuen uns auf den morgigen, wieder sonnigen Tag, wo wir den Strand und die alte Festung Paleo Kastro besuchen wollen, die angeblich von König Nestor erbaut wurde (es waren wohl eher die Franken, wie man heute vermutet), und die Höhle, wo Hermes die Ochsen, die er Apoll gestohlen haben soll, versteckt hielt.
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  • Day 77

    Relaxen reloaded

    November 4, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 21 °C

    Wieder ein Faulenzertag, der mir schon fast ein preußisch-puritanisch schlechtes Gewissen bereitet🤪. Außer dem morgendlichen Joggen und Schwimmen ist tatsächlich nur Strand, Lesen und USA-Wahl Verfolgen 😱😭🥶😡angesagt. Nach den vielen Eindrücken tut es gut, mal alles sacken zu lassen, zumal wir morgen wieder weiter nach Methoni und Pilos wollen. Norbert trimmt Jogi - bewundernswert, wie die beiden das zwei Stunden geduldig durchziehen! Doch Jogi fühlt sich anschließend immer befreit und zeigt das auch diesmal wieder!Read more

  • Day 76

    Relaxen am Anemomilos Beach

    November 3, 2020 in Greece ⋅ ☁️ 20 °C

    Den heutigen Tag haben wir mal dem absoluten Relaxen gewidmet. Außer dem morgendlichen Joggen und Schwimmen haben wir einfach nur die Sonne genossen, mit ein paar Camping-Nachbarn geschnackt und gelesen. Tut auch mal gut! So bekommt man ein paar gute Infos der „Überwinterer“, die durchgängig diesen ganzjährigen Platz loben, aber auch die recht stabile Wetterlage in dieser Region und - wie soll es anders sein- die Freundlichkeit der Griechen. Unser Wiener Nachbar musste zum Arzt, weil sein Blutdruck so gestiegen war, und wurde gründlich und freundlichst untersucht, ohne dass ihm irgendetwas in Rechnung gestellt wurde. Ähnliches hat er als jahrelanger Griechenlandfahrer schon öfter erlebt.
    Abends gehen wir in die kleine Campingplatz-Taverne, wo zweimal pro Woche ein Essen angeboten wird- die Umgebung sehr rustikal, die ganze Familie hilft mit. Für 22€ bekommen wir Vorspeise, griechischen Salat und 2 Hähnchensouvlaki, einen halben Liter Wein und Wasser - dabei haben sie zunächst sogar noch ein Essen vergessen zu berechnen und wollten nur 15€! Als wir bezahlen wollen, heißt es, das können wir morgen an der Rezeption erledigen - absolutes Vertrauen, leider kennt man diese grundehrliche Haltung bei uns kaum noch. Wir kehren zum Womo zurück, wo wir noch ein wenig die US-Wahl verfolgen wollen.
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  • Day 75

    Radtour nach Methoni

    November 2, 2020 in Greece ⋅ 🌙 18 °C

    Es wird allmählich langweilig, immer von der morgendlichen Idylle des menschenleeren Strandes zu schwärmen, doch auch heute wieder genießen wir völlig alleine nach dem Joggen das erfrischende Schwimmen im wohltemperierten Wasser mit genialem Blick auf die Bucht - ganz ohne Wind und Wellen. Wir stehen etwas in den Startschuhen, denn das Womo vor uns direkt an der Strandkante fährt ab, so dass wir nachrücken können - mal wieder ein wunderschöner Platz. Ich setze als erstes zwei Waschmaschinen an, (hier nur 3€!!), damit die Wäsche bis abends auch trocken wird. Lästige Pflicht, aber notwendig. Nach dem Frühstück bereitet Nobby die Fahrräder vor, während ich den Abwasch erledige. Zunächst ist noch einmal ein kleines Pflichtprogramm hinsichtlich Wäsche und Womo aufklaren angesagt, dann ein Mittagsstündchen in der Sonne.
    Am frühen Nachmittag fahren wir mit den Fahrrädern in den Ort Finikoundi, der sich erst in den letzten Jahren dem Tourismus geöffnet hat und den wir bereits heute morgen joggenderweise erkundet haben. Auch jetzt präsentiert sich der Ort verschlafen, aber mit einer Menge netter kleiner Fischerboote im Hafen sowie einer schönen Fussgängerzone, die, wie soll es anders sein, mit zahlreichen Tavernen bestückt ist, wo wieder nur Männer ihren Kaffee trinken und dabei Backgammon spielen. Da hier alles noch im Siesta-Modus läuft, fahren wir weiter zum 12 km entfernten Methoni, einer wegen ihres natürlichen Hafens geschichtsträchtigen und bedeutenden Hafenstadt, die bereits in Homers Ilias als Pedasos Erwähnung findet und sowohl gegen Sparta als auch Athen Messenien erfolgreich verteidigte und auch unter römischer Herrschaft eine bedeutende Rolle spielte.
    An der flachen, halbkreisförmigen Bucht liegt die in byzantinischer und venezianischer Zeit erbaute mächtige und gut erhaltene Festungsanlage, die zusammen mit der in Koroni als die beiden Augen Venedigs des Peleponnes galten und teilweise mit der von Rhodos gleichgesetzt wird.
    Leider sind wir heute zu spät dran und können nur von außen einen Blick auf die mächtigen Mauern werfen, die tatsächlich bis direkt an die Wasserlinie der Bucht reichen. Besichtigung also verschoben!
    Ansonsten erscheint der Ort genauso ausgestorben wie Finikoundi, so dass wir uns wieder auf den Rückweg machen. Zur Belohnung für unsere heutige sportliche Aktivität erwartet uns ein grandioser Sonnenuntergang und Himmel.
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  • Day 74

    Weiter durch Messenien

    November 1, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Trotz Vollmond haben wir bestens geschlafen. Nachts wird es deutlich kühler, doch sobald die Sonne herauskommt, ist gleich wieder Summerfeeling präsent. Ich jogge mit Jogi durch die endlosen Olivenfelder und freue mich bereits währenddessen auf das anschließende Schwimmen vom endlosen Sandstrand aus vor unserem Womo mit einem herrlichen Blick auf die von Olivenbäumen bedeckten Berge im Hintergrund bzw. die Bucht von Kalamata und das sich klar abzeichnende Gebirge der Mani.
    Unser erster Stopp ist gleich der erste Hafenort Petalidi. Trotz des Sonntags sind nicht allzu viele Menschen unterwegs, was nur umso mehr zum verschlafenen, aber atmosphärischen Eindruck beiträgt. Wir machen einen kleinen Spaziergang vom Hafen aus durch den netten Ort rund um den zentralen Park, der von mehreren Tavernen umgeben ist, die - wie leider überall üblich - wieder fast ausschließlich von alten Männern besucht werden, die in kleinen Gruppen zusammensitzen oder Backgammon spielen. Die Häuser fallen durch die schmiedeeisernen Balkone auf, die zusammen mit den Pastellfarben fast venezianisches Flair ausstrahlen. Wir fahren weiter querfeldein und stoppen bei einem kleinen Familienbetrieb, der Öl, Oliven und Wein vertreibt. Der Hof zeigt überall Gerätschaften, die für die Bearbeitung von Oliven und Wein notwendig sind. Wir kosten die sehr leckeren, in hauseigenem Olivenöl eingelegte Oliven, von denen wir gerne ein Glas mitnehmen.
    Unser nächster Stopp ist der von einer mächtigen venezianischen Burg beherrschte Ort Koroni, wo wir eigentlich einen Campingplatz ansteuern wollen, der aber trotz anderer Ankündigung wegen Covid seit heute geschlossen hat. So geht es weiter „querfeldein“, wieder durch paradiesische Olivenlandschaften, Berge über Berge, bewachsen mit Olivenbäumen, soweit das Auge reicht. Der Campingplatz Thines an einem endlos langen Sandstrand hinter dem Ort Finikounda hat als einer der wenigen nach dem 31.10. noch geöffnet (17€), so dass wir beschließen, erst einmal hier zu bleiben, um mal wieder die Geräte aufzuladen und Wäsche zu waschen. So klingt der Tag ruhig aus.
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  • Day 73

    Das antike Messini

    October 31, 2020 in Greece ⋅ 🌙 17 °C

    Nach dem morgendlichen Joggen entlang der Strandpromenade und dem zwar sehr erfrischenden Bad, jedoch etwas erschwerten Ein- und Ausstieg über die dicken, glitschigen Steine am Kiesstrand machen wir uns auf zur einstigen antiken Großstadt Messini, wo damals an die 10000 Menschen lebten. Leider verpassen wir die entsprechende Ausfahrt auf der ansonsten angenehm ruckelfreien Autobahn, weil, wie schon so oft erlebt, keinerlei Hinweisschilder auf das antike Messini zu entdecken sind, worauf wir uns bei so einer Kultstätte verlassen haben. Tatsächlich haben wir immer wieder erlebt, dass die Ausschilderung sehr mangelhaft ist bzw. vorhandene Schilder nur auf Griechisch oder so überschmiert sind, dass man sie nur sehr schwer entziffern kann. Nun denn, Norbert bleibt bewundernswert gelassen (anders als ich, die von dieser mangelnden Ausschilderung ziemlich abgenervt ist!), und wir steuern unser Ziel über sehr dörfliche Nebensträßchen an. Glück im Unglück: Dabei passieren wir eine ländliche Olivenmühle bei Ladiki, wo wir Halt machen, das Öl verkosten und für gut und preiswert befinden und uns mit einigen Litern eindecken. Netterweise dürfen wir auch unser Frischwasser im Womo auffüllen, so dass wir wieder völlig unabhängig stehen können. Wir fahren weiter über kurvige und ziemlich enge Wirtschaftswege, schrauben uns langsam die Berge hoch, zunächst zum Kloster Moni Voulcanou, das, wie die meisten Klöster, die wir bisher gesehen haben, weit oben am Berghang, unmittelbar unterhalb eines ehemaligen Vulkankegels, klebt. Die Aussicht auf die nördlichen Ausläufer des riesigen Taigetos-Gebirges im Hintergrund, die darunter sich erstreckende weite Ebene, die voll ist mit ausladenden und erntereifen Olivenbaumwäldern, ist wirklich grandios. Auch in Spanien haben wir über die endlosen Olivenplantagen gestaunt, doch hier ist die riesige Ebene bis hoch in die Berge, soweit das Auge reicht, mit uralten, kräftig tragenden Bäumen, die dicht an dicht stehen, bedeckt, und ein ähnliches Bild hat sich bereits seit Stoupa auf dem mittleren Finger des Peleponnes präsentiert. Die Straße führt uns dann schließlich über diverse steile Serpentinen und durch Engpässe im Dorf zu unserem Ziel, dem antiken Messini. Schon von oben sind wir beeindruckt von der riesigen und gut erhaltenen Anlage. Ich kann bestens nachvollziehen, dass die am steilen Berghang des Ithóme strategisch günstige Lage den Feldherrn Epaminondas aus dem einflussreichen Theben 369 v. Chr. veranlasste, die Stadt zu gründen. Er hatte die rivalisierende Großmacht Sparta aus der Region vertrieben, und als Dank für die Waffenhilfe der Messenier legte er die Siedlung (angeblich in nur 85 Tagen) an, was man bei der Größe der Anlage sich nur schwer vorstellen kann. In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Gebäudekomplexe ausgegraben, bestens restauriert und wieder aufgestellt, so weit möglich, so dass wir hier eine der am besten erhaltenen antiken Städte vor uns haben. Diverse Zeus, Poseidon, Artemis und Asklepios geweihte Tempel mit dorischer, ionischer und korinthischer Ordnung, Kultstätten mit Opferaltären, Amphitheater, Bodenmosaike, Agora, ein großes, sehr gut erhaltenes Stadion und ein erst kürzlich entdecktes Mausoleum der in dieser Stadt einflussreichen Familie, die Hohepriester und Verwalter stellte, lassen das antike Leben vor unserem inneren Auge lebendig werden. Wir haben wieder das Glück, dass außer uns nur wenige Touris das Gelände erkunden, so dass wir in aller Ruhe die friedliche Atmosphäre genießen und auf uns wirken lassen und alles zusätzlich fotografisch aufnehmen können.
    Anschließend laufen wir unseren ruhigen Übernachtungsplatz am weitläufigen Strand von Analipsi, südlich von Messini, mit Blick auf die Bucht von Kalamata an.
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  • Day 72

    Auf dem Weg zum Olivenzentrum Kalamata

    October 30, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Nacht wurde begleitet vom ewigen Rauschen der Wellen und Klackern der rollenden Steine. Der morgendliche Blick auf das türkisfarbene Wasser in der weiten Bucht mit der rotweißen Steilküste animiert mich sofort, ein erfrischendes Bad zu nehmen, obwohl der Wellengang noch ziemlich heftig ist. Was ich nicht bedacht habe, dass die wunderschönen runden Steine des Kiesstrandes sofort in richtig große, runde und glitschige übergehen und damit bei den Wellen kaum zu überwinden sind. Selten habe ich mich so unbeholfen beim Versuch ins Wasser zu gehen gefühlt, zumal die Unterströmung einem sofort die Beine wegzuziehen droht. Also mit ein paarmal Umkippen zurück und zur Badeleiter am Rand der Bucht, die aber auch vom heftigen Wellengang kräftig überspült wird. So macht Schwimmen nicht so wirklich Spaß! Anschließend Außendusche, und die Welt ist wieder in Ordnung. Nach dem Frühstück kommen wir mit einem netten, jungen Österreicher, der ebenfalls hier die Nacht verbracht hat, ins Gespräch - ein Kletterfreak, der sich in Leonidia beim Klettern eine Rippe gebrochen hat und nun erst einmal eine Weile pausieren muss und sich die Zeit bis zur Genesung mit einer Rundreise vertreibt.
    Wir fahren später die Küstenstraße Richtung Norden - Kalamata - entlang. Die Kulisse der mächtigen Bergmassive ist beeindruckend, die verstreuten kleinen Ortschaften verlieren sich davor. Die Wohntürme werden seltener, was bleibt und stetig zunimmt sind die Olivenhaine. Immer stärker wird die Landschaft davon bestimmt, riesige Flächen sind ausschließlich und dicht an dicht von reichlich tragenden Olivenbäumen bedeckt, unterbrochen von steil abfallenden, oft roten und von vielen Höhlen durchlöcherten Felswänden. Die Olivenernte hat begonnen, immer häufiger sehen wir links und rechts der Straße, wie die grünen Netze ausgelegt und die Bäume mit Rüttlern bearbeitet werden, ein mühseliges Geschäft.
    In Lefktro machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und probieren in einem auf Bio-Olivenprodukte spezialisierten Laden mehrere Sorten Olivenöl und nehmen eine Flasche mit.
    Der nächste Ort Stoupa, der einerseits wegen seines schönen Strandes sehr beliebt, andererseits durch den Film Alexis Zorbas bekannt ist, ist uns zu belebt, so dass wir weiterfahren. Eigentlich wollen wir gerne eine Olivenmühle besichtigen, und ich finde einen Hinweis auf eine in Stavropigeo, doch ist die Zuwegung katastrophal eng, wir kommen mit unserem Womo dort nicht durch. Auch der Versuch nach einem haarsträubenden Wendemanöver, das Norbert bravourös und cool meistert, von einer anderen Seite aus scheitert, so fahren wir weiter. Kurz vor Kalamata stoppen wir an einer Tankstelle, wo wir nicht nur tanken, sondern auch die Gasflasche austauschen. Der nette und gesprächige Geschäftsführer bietet uns gleichzeitig Olivenöl an, das in seinem Familienbetrieb produziert wurde. Also wandert ein weiterer Kanister in unseren Gepäckraum. Der Abend nähert sich, wir sind kurz vor Kalamata, einer größeren Stadt, so dass wir wieder einen Stellplatz suchen und am Ortsrand direkt am Kiesstrand fündig werden.
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  • Day 70

    It‘s raining men...

    October 28, 2020 in Greece ⋅ 🌧 18 °C

    Irgendwann musste es ja mal so kommen, nach all den kontinuierlichen Sonnentagen: Nachts werden wir durch ein kräftiges Gewitter geweckt und den strömenden Regen, der aufs Dach prasselt - ganz nach dem Song der Weather Girls:
    It's raining men, hallelujah, it's raining men, amen
    I'm gonna go out to run and let myself get
    Absolutely soaking wet
    It's raining men, hallelujah🤪
    Tatsächlich gießt es so, dass man sich getrost eine Regendusche gönnen könnte.
    Stattdessen frühstücken wir, um anschließend ans Kap Tenaros zu fahren. Viel sehen wir nicht, immer wieder hüllen uns dicke Wolkenschwaden mit strömendem Regen ein. Ein Blick aus der Ferne genügt uns heute, denn das letzte Stück bis zum Land’s End muss erwandert werden, was bei diesem Wetter keinen Spaß bereitet. Auch die alte Kirche, die an der Stelle des Poseidon-Tempels steht, nehmen wir nur aus dem Womo in Augenschein. So geraten wir auch nicht in Gefahr, in das große schwarze Loch wenige Meter darunter zu fallen, denn nach der griechischen Mythologie war das der Zugang zum Wohnort des Gottes Hades, dem Herrscher über die Unterwelt.
    Früher dachten die Bewohner auch, dass am Kap Tenero die Welt endet und wer mit einem Schiff dort hinausfährt, fällt irgendwann hinunter und landet unweigerlich im Hades. Bei diesem „Weltuntergangswetter“ und der bedrohlichen Felsenkulisse von riesigen Felsbrocken, die über uns von steilen Hängen herabgestürzt sind, kann man sich gut in die damalige Vorstellungswelt der Menschen hineinversetzen. Wir beschließen kurzerhand, den heutigen Unwettertag im verlassenen Dorf Vathia mit seinen vielen Wehrtürmen abzuwarten, um morgen bei Sonnenschein noch einmal das Kap und die westliche Route der Mani zu erleben.
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