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- Gün 69
- 23 Eylül 2023 Cumartesi
- ☀️ 32 °C
- Yükseklik: 87 m
TürkiyeSamanlı40°14’5” N 29°6’32” E
Kedistan
23 Eylül 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 32 °C
Der Mensch ist ja bekanntlich eine sehr eigenartige Spezies. In der Türkei wird eine andere allerdings besonders verehrt: Katzen.
In keinem anderen Land haben wir so viele Katzen gesehen und nirgendwo wurden sie so geschützt und verwöhnt wie in der Türkei. Sie dürfen überall sein, selbst in Moscheen, wo bestimmte Bereiche für Nicht-Muslime und Frauen nicht zugänglich sind: Katzen sind dort willkommen.
Warum ist das so?
Wir haben mehrere Antworten bekommen:
Es heißt, der Prophet Mohammed sei einmal von seiner Katze vor einer Schlange gerettet worden, als diese ihn beißen wollte. Auch ist es gut, wenn man, bevor man das Haus verlässt, einem Tier (und somit eben meist einer Katze) etwas zu Essen gibt…das schützt vor Unglück. Des Weiteren gelten Katzen als sehr reinliche Tiere, gerade gegenüber Hunden. Deswegen dürfen Katzen überall sein…Hunde dagegen nicht…die gehören auf die Straße…bei ihrer Größe passen sie aber eben auch nicht in jedes Wohnzimmer…
Was auch immer der Ursprung ist…Kedistan könnte man die Türkei auch nennen! Kedi = Katze & Stan = LandOkumaya devam et
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- Gün 70–78
- 24 Eylül 2023 - 2 Ekim 2023
- 8 gece
- ☀️ 34 °C
- Yükseklik: 16 m
TürkiyeMontrö Meydanı38°25’31” N 27°8’17” E
Izmir gar nicht egal
24 Eyl–2 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 34 °C
„Wahnsinnig wuselig und dabei höchst gechillt.“ So würde ich Izmir, das ehemalige Smyrna, beschreiben. Und jedem, der die Türkei kennenlernen möchte, empfehlen.
Es sind ja überall in der Türkei die Spuren der Antike zu finden, in und um Izmir sind es besonders beeindruckende, die ganz einfach mit dem Zug von Izmir aus zu erreichen sind. Ephesus (da waren wir) und Bergamon (da waren wir nicht) und die alte Agora (das Herz der alten Stadt mit Markt) in der Stadt Smyrna selbst.
Eine tolle Promenade am Meer, verwinkelte Gassen, ein sehr gutes und sehr einseitiges Atatürk Museum (wie einseitig wird uns erst richtig klar, als wir von Armenien aus zurückblicken), das beste Lahmacun (türkische Pizza), Linsensuppe, Kumru (Sucuk Sandwich) und Bomba (mit vieeeeel Schoki gefüllte Kekse) und soooo freundliche Menschen.
Von dort aus machen wir ein Abstecher ans Mittelmeer in Alacati. Nachdem wir eine Unterkunft hier gebucht haben, empfiehlt mir das Internet, was man so in dem Örtchen am Strand so tun kann: Instagram Fotographie. Kein Witz. Und dafür eignet sich der pittoreske Ort auch wirklich.
Mit dem Roller erkunden wir die Halbinsel, laufen durch Cesme, von wo man nach Griechenland (Chios) rübersehen kann…Europa so nah…liegen in der Sonne, baden im Meer und: Sehen Flamingos!🦩
Cesme ist übrigens ein Städtchen, das den neuen Tourismus in der Türkei ganz gut repräsentiert: Besser schick und schön mit Yachten und prachtvoll edlen Hotels, als all-inclusive-Hotelburgen. Und ist damit allerdings längst nicht mehr allein…
Was uns hier auffällt, ist, dass die Menschen über ihre Konkurrenten nicht gerne Auskunft geben…weder der geschlossene Fahrradverleih noch die Busgesellschaft. Am (mühselig) gefundenen Busbahnhof weiß der junge Mann nichts von dem Bus, den wir nehmen wollen. Ist ja auch nicht sein Unternehmen…der Bus kommt 5 Minuten später trotzdem und so fahren wir weiter nach Denizli…Okumaya devam et
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- Gün 77–78
- 1 Ekim 2023 - 2 Ekim 2023
- 1 gece
- ☁️ 23 °C
- Yükseklik: 272 m
TürkiyePamukkale White Terraces37°55’5” N 29°7’16” E
Wildes Wetter und weiße Wand
1–2 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☁️ 23 °C
Schnurgerade Palmenstraße mit besprenkeltem Rasen mitten in trockenem Land - drei bizarre Nachtclubs in einem vom Tourismus verwüsteten Ort - Insektizide versprühende Autos in der Nacht - Restaurants jeglicher Nationalität und vor allem asiatisch für das Heimatgefühl - eine Fiat Gang, die nachts Autorennen fährt auf der Palmenallee - von der Natur gebaute Sinterterrassen - Ruinen einer jahrtausendealten Stadt.
Welcome to Pamukkale!Okumaya devam et
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- Gün 78–79
- 2 Ekim 2023 - 3 Ekim 2023
- 1 gece
- ☀️ 27 °C
- Yükseklik: 12 m
TürkiyeGünlükbaşı36°39’36” N 29°7’30” E
Lykia Yolu
2–3 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 27 °C
Wie der Yolu, so das Leben. Manchmal möchte man alles und vor allem sich selber hinwerfen. Nur noch weinen, wütende schreien, aufgeben und und sich dem eigenen Schmerz hingeben. Wirklich. Doch dann kommt die nächste Kurve, die nächste Bergkuppe. Und man steht vor einem wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Berge, trifft wunderbare Menschen, die einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und alles erscheint wieder machbar und richtig. So war das. Und "Yolu" ist seitdem ein Wort für uns, das genau das alles ausdrückt. Yolo Yolu, Alter, wallah!
Wandern in Türkei, klingt komisch und ist es auch für die meisten Türken und auch Türkeiurlauber. Jedoch lässt die Türkei mit einem der zehn schönsten Fernwanderwege der Welt (National Geographic) aufhorchen und das völlig zu recht.
Inspiriert von unserer Freundin Katrin, die uns bereits vor Reisestart mit Tipps und Büchern wissbegierig füttert. Um ehrlich zu sein, wir haben trotzdem nur vage Vorstellungen von dem, was uns erwartet und das ist genau richtig so.
Wir stürzen uns einfach rein in unseren ersten Fernwanderweg: Kaufen Müsliriegel, packen Sportschuhe, Sportkleidung, Schlafsäcke, Stirnlampen und Kleinigkeiten zusammen. Verstauen alles in einem unserer Backpacks und lassen den zweiten und unsere kleinen Rucksäcke am Busbahnhof in Antalya für die nächsten 16 Tage. Fahren in drei Stunden am Morgen nach Fethiye, um dort noch Proviant für den ersten Tag zu kaufen und nehmen den nächsten Kleinbus nach Ovacik. Dort prangt der große Eingangsbogen zum Lykischen Fernwanderweg vor uns.
Wir stärken uns zum letzten Mal für die nächsten Wochen mit Fastfood (Dosen-Frappucino, Milchschnitte und Snickers) bevor wir starten. Einmal noch sündigen bevor wir bescheiden und lokal essen.
Als wir uns gerade umgezogen und ready gemacht haben, fährt ein Mietwagen mit einem russischen Pärchen vor. Sie haben zwei Katzen an der Leine dabei, die auf den jeweiligen Nacken der beiden platz nehmen. Fertig für das Selfie posiert dieses verrückte Paar mit den Katzen um den Hals vor dem Eingangstor des Wanderwegs, um anschließend die vermenschlichten Haustiere und sich wieder einzuladen und abzufahren. What the fuck...
Es wird Zeit, dass wir einer oberflächlichen und verzerrten Welt entfliehen. Wir begeben uns auf eine wunderschöne Welt zwischen Meeresküste und Berge, gepflastert mit tausend Jahren Geschichte, dem Geburtsort vom Nikolaus, zig Buchten und Stränden, Zelten direkt am Meer, unvergesslichen Sonnauf- und Untergängen und Menschen in Bergdörfern, die uns inspirieren werden. Wir treffen auf eine andere Türkei mit super freundlichen und hilfsbereiten Menschen und finden mit dem Aufstieg zum Tahtalı Dağı (2366 Meter) ein grandioses Finale.
Insgesamt werden wir 16 Tage unterwegs sein, täglich über 17 Kilometer wandern -> insgesamt über 240 km! Dabei täglich ca. 600 m Aufsteigen und 540 m Absteigen und das alles mit ca. 15 kg Rucksack auf dem Rücken.
Im nächsten Blogbeitrag gehen wir auf einzelnen Etappen, Herausforderungen, Stürze und Menschen auf dem Weg ein. Kommt einfach mit ;-)Okumaya devam et
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- Gün 83–84
- 7 Ekim 2023 - 8 Ekim 2023
- 1 gece
- ☀️ 26 °C
- Yükseklik: 200 m
TürkiyeKabak Beach36°27’59” N 29°7’16” E
Dirty little secret
7–8 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 26 °C
Bereits auf der ersten Etappe sind wir wirklich spät dran, die Sonne geht langsam unter und wir schauen nach einer Unterkunft als wir vor uns eine sandiger Platz mit zwei Camper und einem Zelt steht. Der Blick ist umwerfend und man trohnt über dem Meer auf einen Bergvorsprung.
Halb in der Hecke liegt ein schäbiges Zelt, welches auch noch klebrige Reste an der Außenplane kleben hat und dieses bekommen wir angeboten. Emre heißt der ältere Herr, er spricht nur Türkisch und haust zusammen mit seiner Frau direkt vor dem Campingplatz. Wir sind nun mitten auf dem türkischen Land und hier endet oft unser Englisch, jedoch helfen unsere paar Wörter und Sätze Türkisch uns zum Glück immer wieder. Des Weiteren sind die Lebensstandarts niederiger und alles sehr einfach und gerade das finden wir wunderbar. Denn gleichzeitig werden die Menschen noch viel gastfreundlicher, was wir immer wieder feststellen werden in den nächsten zwei Wochen.
Wir nehmen was wir bekommen können und in dem Fall das besondere Zelt für die eine Nacht. Zusammen mit dem Besitzer stellen wir es genau mit Blick auf das Mittelmeer auf und so schlafen wir später unter Sternenhimmel ein und wachen mit wunderschönen Blick auf das türkise Meer wieder auf.
Uns treibt aber noch der Hunger, nach einen langen Tag mit intensiver Wanderung. Auf Nachfrage telefoniert Emre schnell und sagt wir sollen einsteigen in seinem uralten und schrottreifen Fiat (während der Fahrt geht mehrmals seine Tür auf). Wir fahren den Berg hinauf zu dem Restaurant seiner Empfehlung, es ist vermutlich Familie von ihm.
Wir wundern uns über die Gastfreundschaft und eigentlich will Emre auch nur raus und auch mal wieder was Vernünftiges essen, wie wir auch. Emres Frau hat nur schlechten Gözelem (dünner Teig mit Füllung) im Angebot, vor denen uns ein russischer Gast gewarnt hat. Nun gibt es Köfte und Salat und Emre chillt derweilen mit seiner Familie in der Küche. Als wir bezahlen kommt Emre um die Ecke und bringt uns wieder zurück.
Der Start in unsere Lykia Yolu Wanderung war gelungen mit einem besonderen Schlafplatz, Gastfreudschaft und einer tollen Mischung aus Meeresbuchten, Wäldern und Bergen.Okumaya devam et
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- Gün 84–85
- 8 Ekim 2023 - 9 Ekim 2023
- 1 gece
- ⛅ 24 °C
- Yükseklik: 681 m
TürkiyeKoçoğlu Sarnıcı36°22’37” N 29°10’27” E
Schönheit mit Kratzern
8–9 Eki 2023, Türkiye ⋅ ⛅ 24 °C
In den nächsten Tagen gewöhnen wir uns allmählich an das Wandern mit intensiven Aufstiegen und Abstiegen täglich und das bei konstantem Sommerwetter mit um die 30 Grad. Die Sonne ist intensiv und wir haben Glück mit dem Wetter, so dass wir nur an einem Tag einen kleinen Schauer abbekommen und ansonsten uns die Sonne küsst und wir bei blauen Himmel und trockenen wandern.
Immer wieder wandern wir an der türkisfarbenen Küste entlang und springen in das wunderschöne Mittelmeer zum Abkühlen. Hierbei müssen wir sogar an einem Tag durch ein Strand-Ressort, welches direkt in den Wanderweg sein Domizil gebaut hat (die spinnen doch die Türken). Diese Chance nutzen wir für einen kurzen Stop zum Schwimmen, Duschen und Kaffee trinken und das auf einer kleinen Schaukel mit Blick auf das unter uns liegende Blau.
Unsere Route führt uns dabei abwechselnd in die Berge mit Schluchten, Tälern und Berpässen, wieder zurück ans Meer mit Stein- und Sandstränden, vorbei an alten Ruinen der Griechen und Römer, dem Geburtsort vom Nikolaus, der alten griechischen Stadt Olympus, dem ewigen Feuer der Chimara und das mitten umgeben von wunderschöner Natur, die zum Teil durch Nationalparks geschützt wird oder zumindest versucht.
Ansonsten nehmen die Türken den Schutz des Weges und Flora und Fauna nicht so genau und um ehrlich zu sein, es ist ne Katastrophe zum Teil. Es gibt immer wieder illigale Bauvorhaben auf der Strecke und plötzlich auftauchende Müllhalden. Der Wanderweg ist leider zum Teil zugebaut (wie u.a. an dem Ressort) oder führt direkt an der Schnellstraße vorbei und mitten durch, in und durch Großstädte oder durch Campingplätze, Gärten von Privathäusern oder auch Steinbrüchen. Dadurch verliert der Lykia Yolu teilweise seinen Charme und es kotzt uns an, jedoch ist es auch Teil dieser Strecke und unserer Wanderung.
Aus dem Grund überspringen wir einige Routen komplett oder fahren per Anhalter eine Teil von Routen.
Auf einer besonders schönen Wanderung von Kabak nach Bel starten wir am Morgen an der Mittelmeerküste und haben zwei große Anstiege vor uns. Es werden die ersten Challenges für uns. Der schweißt tropft uns nur so vom Leib, der Rucksack wird immer schwerer und kein Ende in Sicht, die Berge wirken unüberwundbar und der Weg zieht sich wie Kaugummi. Dazu verlaufen wir uns auch noch und stehen mitten im Nichts. Mein super Idee, querfeldein zu laufen, um wieder den Weg zu erreichen, stellt sich als Sackgasse aus Dornenbüschen heraus. Über einen kleinen Felsen sehe ich eine Lücke. Wir probieren uns gegenseitig auf den Felsen zu ziehen und dabei rutschen unsere Hände, von der Sonnencreme und dem Schweiss glitschig, auseinander und zack liege ich in den Dornbüschen. Kurzer Schock und ein paar Stacheln aus der Haut ziehen und Mund abwischen. Nur die Motivation ist am Ende, wir haben kein Bock mehr und wir schieben Frust und nerven uns nur noch an. Auch das ist Teil einer sechszehntägigen Wanderung.
Wir laufen den Frust aus den Beinen und irgendwie muss ja weitergehen, weil umkehren oder aufgeben keine Option für uns beide sind. Da begegnen wir einem netten Kandanier der uns entgegenwandert. Er empfiehlt uns Fatams Pension in Bel (unser heutiges Ziel), die er am vorherigen Abend besucht hat. Er schwärmt von Fatama und ihrem Essen und das motiviert uns. Work hard - play hard! Wir durchqueren zwei Dörfer und kommen auf rote Feldwege von Olivienbauern und Ziegenhirten und diese schlengeln sich ewig den Yolu entlang. Langsam wird es dunkel und wir stolpern in Bel herein und hier sind wir wirklich am Ende der Welt. Die Zeit steht still, Schweine grasen vor Wohnhäusern, eine Frau puhlt ihre Bohnenernte des Sommers und eine zweite macht Brennholz für den Winter zum Anheizen klein. Und Fatmas kleine Farm mit dreistöckigen Wohnhaus und traumhafter Terrasse mit Blick über den Ort und die umliegenden Berge. Wir sind völlig am Ende und trinken mit zwei Franzosen, die auch gerade angekommen sind, erstmal ein Bierchen- schmackofatz.
Fatma ist ne rüstige Türkin um die fünfzig Jahre und führt ihre Farm und Pension mit klarer Hand. Knackige Preise, kein Schnick-Schnack, einfach und alles vorhanden. Sie kocht alles selber und dabei sind alle Zutaten von ihrer Farm. Ihr Leidspruch wird uns vermutlich ein lebenlang begleiten "Fatma no market", was bedeutet, dass sie wirklich alles selber macht oder ihre Farm produziert. Oliven, Honig, Lavash Brot, Eier, Auberginen, Tomate, Gurken, Mandel, Schafskäse, Joghurt, Köfte, Pfeffer...
Es war beeindruckend in dem kleinen Bergdorf Bel (eine Zeitkapsel in der Türkei) mit tollen Menschen wie Fatma und unfassbar köstlichem Essen.Okumaya devam et
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- Gün 85–89
- 9 Ekim 2023 - 13 Ekim 2023
- 4 gece
- ☀️ 26 °C
- Yükseklik: 6 m
TürkiyeGelemiş36°15’23” N 29°18’33” E
Selçuk, der netteste Leuchtturmmeister
9–13 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 26 °C
Selçuk oder der netteste Leuchtturmmeister (aka Tierflüsterer) von Patara
Wenn ich an den Lykischen Weg zurück denke, dann bin ich einfach so gerührt über all die Herzlichkeit, der wir begegnet sind.
Selçuk hat uns davon sehr viel gegeben.
Aber fangen wir vorne an: Besonders war schon wieder der ganze Weg an diesem Tag. Nach Fatmas fantastischem Frühstück gehen wir etwas ab vom eigentlichen Yolu die Straße entlang, weil wir Patara, bzw. Gelemiś als Ziel haben und das wäre doch etwas weit…zumal der Teil des Lykischen Weges von Bel nach Kalkan ohnehin nicht so schön sein soll.
Wir wollen trampen (was wirklich richtig gut geht in der Türkei) und sind aber auf dem einzigen Weg, der aus Bel führt, und da dort nur ca. 5 Häuser stehen gibt es eben auch kaum Autos. Nach zwei Stunden verpassen wir das erste Auto, weil wir einem alten Herrn dabei zuschauen, wie er seine prachtvollen Ziegen tränkt.
Doch offensichtlich sollte das so sein…kurz darauf hält eine kleine Familie an, mit der die kurze Begegnung intensiv ist, und sie fahren uns fern ihrer eigenen Route in den Ort, den wir wollen und ohne dass wir es selbst wissen, steigen wir genau dort aus, wo der Lykischen Weg wieder weitergeht.
Es ist wie so oft irgendwie magisch.
Also laufen wir los und es wird eine eeeecht lange und anstrengende, doch auch überraschungsreiche Strecke:
Durch kniehohe Dornen, vorbei an einem sehr gut erhaltenen römischen Aquädukt, durch Pinienwälder, Aussicht auf das Meer aus Salzwasser auf der einen Seite und auf der anderen ein Meer aus Gewächshäusern. Und zwischendrin ein Treffen mit einer Schildkröte.
Es ist ein langer Tag und nach 10 Stunden erreichen wir endlich Patara, die griechisch-römische Stadt bei Gelemis. Wir sind völlig fertig und wissen noch nicht mal, wo wir schlafen können.
Und da steht Selçuk, spricht uns an, bietet uns Tee an und gibt uns einen Hotspot, damit wir eine Unterkunft finden können. Er ist der Kranführer bei der Restaurierung des Leuchtturms der antiken Stadt und arbeitet hier seit Monaten auf Montage. Und nebenbei ist er ein echter Tierfreund, auf den nicht nur Hunde, sondern sogar Katzen hören.
Da kein Bus mehr fährt, beschließt Selçuk kurzerhand, uns zum Hostel zu fahren…doch mit alldem beginnt seine Gastfreundschaft erst:
Selçuk holt uns morgens um halb sieben vom Hostel ab, damit wir für das Gelände von Patara keinen Eintritt bezahlen müssen. Angekommen macht er uns erstmal Frühstück. Dann führt er uns über das gesamte Gelände: Da ist ein Palmenhain, an dem Apollon geboren sein soll, ein riesiges Amphitheater und er zeigt uns seinen Lieblingsplatz auf einem Hügel, von dem aus man einen wunderschönen Blick über Meer und Patara hat.
Mit ihm dürfen wir an Absperrungen vorbei sogar einen Blick in den Leuchtturm werfen und er zeigt uns viele Details, die wir ohne ihn nicht gesehen hätten.
Wir baden zusammen und er versorgt uns mit kaltem Wasser und Kaffee. Das wäre bereits ein wundervoller Tag…doch hier hört seine Gastfreundschaft nicht auf: Er kocht für uns Manti, schenkt Tee um Tee aus und serviert uns Nachtisch.
Und dann fährt er uns einfach auch noch ins 20 km entfernte Kalkan direkt vor unsere nächste Unterkunft. Einfach so. Weil er ein echt prima Mensch ist.
Danke Selçuk! Wir warten auf dich in Deutschland!Okumaya devam et
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- Gün 89–90
- 13 Ekim 2023 - 14 Ekim 2023
- 1 gece
- ☀️ 26 °C
- Yükseklik: 17 m
TürkiyeKaş36°11’58” N 29°38’34” E
Ziegenayran bester Drink ever
13–14 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 26 °C
Ein weiteres Highlingt unseres Lykia Yolu ist die Wanderung von Kalkan über Seribelen bis nach Görzemeck. Diese Route wird unsere längste und brutalste Strecke, weil wir zwei Tagesrouten miteinander verbinden und über zwei hohe Berge müssen.
Wir starten mal wieder bei fast Null Meter über der Nulllinie. Kalkan heißt die kleine belebte Stadt mit einer wunderschönen Bucht gezeichnet und der Anziehungspunkt für viele Briten, die hier mit Rabatten in Pfundpreisen, Live Premierleague Fussball und Pubs angelockt werden.
Noch ist es dunkel als wir starten, sehen schon die Wand von Berg vor uns und müssen über 700 Meter hochsteigen. Anschließend durchstreifen wir eine wunderschöne Ebene und gelangen in das kleine Bergdorf Bergzin.
Hier auf einer Ebene startet der Tag ganz gemütlich und die Zeit läuft langsam: Die ersten Trecker fahren und man sieht in den Gärten die ersten Menschen etwas ernten und Kindern werden zur Schule gebracht. Vorbei an pittoresken Ottomanenhäusern mit wunderschönen Balkonen und kleinen Bauernhöfen.
Es geht bis nach Seribilen weiter und diese Route wird furchtbar. Erst steigen wir auch hier wieder etwas auf, befinden uns auf Tracktorwegen und können locker wandern hier. Ein kleiner Hund aus dem Dorf begleitet uns hierbei, bis er Aas entdeckt und sich drin wühlt und wir ihn wegschicken, den Stinker.
Als der Weg wieder hinunterführt, wird er zunehmend verwachsener: Sträucher piksen uns ständig, der Weg ist uneben und wir fallen öfter hin und es ist kein Ende in Sicht. Als wir plötzlich vor einen Abgrund stehen, der Wanderweg ist dem letzten Regen zum Opfer gefallen und der Weg einfach weg. Wir kämpfen uns mit festhalten an Sträuchern einen Hang hinab und schaffen es nach aufreibenden dreißig Minuten ins Dorf. Dort angekommen begrüßen und fletschende Hunde, die wir mit Steinen verjagen. Es nimmt kein Ende und es geht wieder steil bergauf. Wir haben um die Mittagszeit und die Sonne tut ihr Übriges mit ihrer Intensität mit über 30 Grad.
Und dann kommt ne Bank um eine Eiche geschlängelt mit Toilette und Waschbereich an einer Moschee in der Nähe. Wir treffen unsere beiden Franzosen, die wir zig mal auf unseren Wegen treffen werden und tauschen Mandarinen gegen Weintrauben.
Schuhe aus und kurz abwaschen und schon schöpfen wir neue Kraft. Wir diskutieren am Wegesrand ob wir weiterwandern sollen oder hier bleiben sollen über Nacht, als ein Auto anhält und uns mitnehmen möchte zu unserem Zielort. Wir lehnen höfflich ab und starten in die nächste Route.
Wieder geht es erstmal gut 400 Höhenmeter hinauf bei sengender Hitze und immer wieder kleinen Bergspitzen mit einigen Hundertmetern Höhe. Vorbei an schönen Felsformationen und steinigen Wegen, um später auf Feldwegen zu landen, die angenehm und vorallem auf einer Höhe liegen. Wir sind nun schon gut zehn Stunden unterwegs als wir von Weitem einen Streinbruch hören.
Direkt gegenüber dem Abbaugebiet, wo gerade gebaggert wird, liegen ein paar krumme Holzschuppen und ein kleines Steinhaus. Davor eine Terrasse und ist es wirklich ein Cafe. Mitten im Nichts befindet sich hier eine Ziegenfarm mit kleinem Cafe. Sie verkaufen uns Ayran, der einzigartig ist, weil dieser von ihren Ziegen ist und dazu werden noch hiesige Kräuter beigemischt. Geiles Zeug, weil wir einfach am Ende sind und dieser Ayran der beste der Welt ist. Wir chillen hier eine Weile und müssen aufbrechen, weil es dunkel wird. Es gibt noch frische Paprika und Tomaten aus ihrem Anbau und Brot für unseren Weiterweg. Es soll auch nur noch eine Stunde bis zum Ziel sein und wir schmeißen das letzte Zündi ein.
Als wir ins Dorf hinabsteigen nach einer Weile, kommt ein alter Herr aus seinem Garten zum kreuzenden Weg und übergibt uns mit einem Lächeln gerade geflückte Weintrauben, woahhh wie schön.
Wir kommen völlig am Ende bei Hussei´s Haus an. Seine Bude ist völlig ausgebucht, aber Hussein improvosiert und bringt uns in der Besenkamer unter. Wir nehmen alles was sich zum Schlafen eignet. Seine Frau kocht derzeit schon ein super leckeres Abendessen und wir genießen es zu sitzen und lassen den Tag Revue passieren. Am Ende des Tages haben wir mehr als 28 Kilomter, 2490 Höhenmeter erklommen und waren zwölf Stunden unterwegs. Für den nächsten Tag haben wir uns geschworen es locker angehen zu lassen ;-)...Okumaya devam et
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- Gün 90–91
- 14 Ekim 2023 - 15 Ekim 2023
- 1 gece
- ☀️ 25 °C
- Yükseklik: 475 m
TürkiyeDikici Burnu36°13’46” N 30°24’48” E
Fotoshooting Lykia Yolu
14–15 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 25 °C
Impressionen aus unser 16-tägigen Wanderung...
Bilder sprechen für sich :-)
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- Gün 91–95
- 15 Ekim 2023 - 19 Ekim 2023
- 4 gece
- ⛅ 15 °C
- Yükseklik: 2.344 m
TürkiyeTahtalı Dağ36°32’11” N 30°26’32” E
Hasan oder im Meyve Saray
15–19 Eki 2023, Türkiye ⋅ ⛅ 15 °C
Es war definitiv die Krönung des Yolu.
Von Beycik (ca. 700 m.ü.NN) über den Tahtalı Dağı (2366 m) nach Yaylakuzdere (900m), so knapp 19 km lang. Leider war Franz (der hübsche Hund) über Nacht verschwunden. Trotzdem laufen wir gut gelaunt und etwas aufgeregt gegen halb 6 Uhr los…die Sonne geht gerade auf.
Leute, das sind echt die schönsten Momente auf der Wanderung.
Jens, aka Mr. Superstrong, trägt den großen Rucksack (Danke Jensi) bis auf de Pass auf 1800 m und von da springen wir wie die jungen Rehe auf die Spitze. Ich bin so glücklich als wir oben sind - und gleichzeitig treffen wir auf eine abgefahrene Welt voller Touris, Starbucks, und Souvenirs…
irgendwie fühlt sich das noch fremder an nach den letzten Tagen…
Beim Abstieg geraten wir leider in das „Sea to Sky“ Rennen und während wir am Anfang die Motorradfahrer noch anfeuern, gehen sie uns nach stundenlangem Lärm, Gestank und zerstörter Natur echt hart auf die Nerven. Die wenigsten nehmen Rücksicht. Naja.
Jedenfalls sind wir echt kaputt und in dem Moment, als der Wald uns in Yaylakuzdere ausspuckt, steht da Hasan mit seiner Wünschelrute.
Hasan ist ein Gas-, Wasserinstallateur in Rente, seine Frau viel bei den Enkeln in Konya, und ein sehr gläubiger Moslem. Und an seinem Glauben und der damit verbundenen Überzeugung, lässt er uns teilhaben:
Was dann passiert, kann ich irgendwie immer noch nicht fassen.
Unser „Salām aleikum“ bricht das Eis und er lächelt uns an. Und nach ein paar Minuten und seiner Aussage, dass das einzige Hotel im Ort viel zu teuer sei…lädt er uns einfach zu sich ein.
Nicht nur auf einen Tee. Er macht für uns frischen Salat, teilt seinen Bohneneintopf mit uns und bereitet uns ein Bett im Wohnzimmer.
Und dann lernen wir seinen wundervollen Garten kennen: Äpfel (Granny Smith und andere, rote Äpfel), Feigen, Erdbeeren (im Oktober!), Pflaumen, Bohnen, Salat, Tomaten, Paprika, Walnüsse…und alles teilt er mit uns.
Am nächsten Morgen werden wir nach dem Morgengebet liebevoll geweckt, bekommen noch Frühstück mit Blick auf den Tahtalı Dağı und neben jede Menge Obst aus dem Garten auch einen Segen mit auf den Weg.
Hasan konnte kein Englisch und wir leider immer noch kein Türkisch. Doch irgendwie funktioniert es und eine Sache habe ich ihm versprochen: Wenn wir in Deutschland zurück sind, werde ich von Hasan und seinem Meyve Saray berichten. Vom Obstpalast und einem der gastfreundlichsten Menschen, denen wir je begegnet sind.Okumaya devam et
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- Gün 95–99
- 19 Ekim 2023 - 23 Ekim 2023
- 4 gece
- ☀️ 17 °C
- Yükseklik: 1.101 m
TürkiyeGöreme38°38’32” N 34°49’47” E
Eine Schönheit der Welt
19–23 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 17 °C
Willst du in deinem Leben Heißluftballon fliegen über eine atemberaubende Felsenlandschaft im Sonnenaufgang, um zum Abschluss mit Champagner den Flug zu begießen? Ist nichts für dich?
Dann beobachte am Rand der roten Schlucht mit Blick auf unfassbare Felsformationen mit einem heißen Cay in der Hand 150 Heißluftballons und warte bis die ersten Sonnenstrahlen dich und die dich umgebende Erde wachküsst. Um das alles festzuhalten, sind keine Grenzen gesetzt für das perfekte Foto, egal ob Herzbogen, Cadillac, historischer VW-Bulli, auf einem Araber oder in einer Himmelsschaukel... nimm was dir gefällt.
Was kreatives? Magst du Töpfern mit rotem Ton direkt aus dem naheglegenden Fluss und entwerfe deine eigene Tasse. Oder möchtest du Geschichte mit Nervenkitzel: Kletter in die Untergrundstädte, es gibt gleich zwei hier in der Region, und erkunde das Leben der Urvölker unter der Erde in engen und nackten Gängen bis zu acht Stockwerke tief.
Zur Erholung von diesen einzigartigen Erlebnissen, gibt es am Abend ein Tontopf-Kebab. Ein kleines Tongefäß wird mit regionalen Lammfleisch, Tomaten, Zwiebeln und Kräutern der Umgebung gefüllt und verschlossen. Anschließend wird der Topf im Steinofen zum Garen gebracht. Brennend wird der Deckel am Tisch abgeschlagen und kochendheiß serviert.
Seelenruhig kannst du in deiner ganz eigenen Höhle, wie die alten Kappadokier, zwischen den Gesteinen einschlafen und von Kappadokien nun nicht mehr nur träumen...Okumaya devam et
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- Gün 99–101
- 23 Ekim 2023 - 25 Ekim 2023
- 2 gece
- ⛅ 26 °C
- Yükseklik: 836 m
TürkiyeYüz Yıl Parkı37°3’47” N 37°22’20” E
Antep Mangal Wallah
23–25 Eki 2023, Türkiye ⋅ ⛅ 26 °C
Adana, Gaziantep (kurz Antep,) Sanliurfa (kurz Urfa) - leicht fällt uns die Wahl nicht, in allen drei Städten soll es ja das beste Essen der Türkei geben…und das heißt viel, bei all den Leckereien, die wir schon gegessen haben.
So ein wenig mulmig ist mir zugegebenermaßen schon zumute, als wir beschließen Richtung syrische Grenze zu fahren. Hier waren vor ein paar Monaten so schlimme Erdbeben und bereits in Kappadokien sind uns die ersten Camps mit Geflüchteten begegnet und bei uns liest man so viel über schwierige Zustände.
Und dann ist aber wie so oft alles anders, als man denkt. Oder ich denke.
Würden wir nicht privat bei Mehmet unterkommen, der bei der Welthungerhilfe arbeitet und dort zwei Iranerinnen treffen, die für die UNHCR (UN) arbeiten, würden wir von den Problemen in der Gegend wenig mitbekommen.
In der Stadt sind zwar einige bettelnde syrische Kinder und ich werde nicht nur einmal nach meiner Nummer gefragt, als Angelhaken für Europa…
Es bewegt mich, wie die beiden Mädels aus dem Iran uns erzählen, wie sie täglich mit Familien sprechen, mit Vätern von fünf oder mehr Kindern, die eine Unterkunft für drei Monate ablehnen, weil der Vater seiner Familie danach nicht erklären will, dass sie zurück auf die Straße müssen…weil die „Vermittlung“ nach Europa so schwierig ist…wie sie erzählen, dass in den Dörfern ringsum immer noch alles zerstört ist nach dem Beben…
Man möchte die Welt hochwerfen, dass ein Wind durch sie hindurchbläst…
Was wir, erneut bewusst ob unserer Privilegien, in Gaziantep sehen ist auch das: Bestes Essen (diverse Eintöpfe mit Joghurt), einen wunderschönen Basar mit leckeren Pistazien (die Antep Fistik heißen), eine Festungsanlage (hier sehen wir, dass das Erdbeben die Teile zerstört hat, die einst renoviert worden waren) und wunderschöne Handwerkskunst mit Kupfer, einen tollen Park zum Flanieren, modernste Shoppingmalls und treffen beim fantastischen Kebab-Essen auf diverse Hochzeitspaare: Es ist in dieser Stadt Tradition am Hochzeitstag ein Kebab zu essen. Bringt Glück.
Und uns macht er auch glücklich.Okumaya devam et
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- Gün 101–103
- 25 Ekim 2023 - 27 Ekim 2023
- 2 gece
- ☀️ 23 °C
- Yükseklik: 1.079 m
TürkiyeMardin37°18’46” N 40°44’3” E
Mesopotamien!
25–27 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 23 °C
Mir klingelt es in den Ohren, doch zuordnen fällt mir schwer. Zähe Relegionsunterrichtsstunden habe ich in Gedanken vor mir.
Von unserem Hostel haben wir einen wunderschönen Blick über genau dieses Mesopotamien.
Eine sehr fruchtbare Ebene zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, die in der Bibel eine zentrale Rolle spielen.
Mardin ist vollgestopft mit Religionen der Welt: Moscheen, Koranschulen, orthodoxen Kirchen, evangelischer Kirche und einem jüdischen Viertel. Alles das vereint die Stadt in ihrer Geschichte bis heute.
Dazu eine Altstadt am Hang eines Berges mit Sandsteinhäusern, die in der Sonne gelb-orange erstrahlen. Kleine, enge Gassen, arabische Bazare und man fühlt sich nicht unbedingt in der Türkei. Vielleicht liegt es auch an der Nähe zur syrischen Grenze, die nur ca. 20 km entfernt liegt.
Wir begegnen beim Flanieren syrischen Familien und werden dort von einem Baggerfahrer mitgenommen, der sehr stolz durch sein Viertel hupend fährt mit uns an Bord.
Wir treffen Mardin Monroe, die Marylin zum verwechseln ähnlich sieht und sich rührend um Straßenhunde und Katzen kümmert.
Wir besuchen ein tolles Museum mit der lokalen Handwerkskunst, einer Teppichausstellung und einem landesweiten Malwettbewerb, der durch seine Vielfältigkeit der Themen glänzt.
Und auch in der Küche ist die Vielfalt spürbar. Es gibt hier vorzügliche Adana-Spieße (scharfes Hackfleich), die über Holzkole gegrillt werden, Falafeln aus Syrien (Beste!), Lammeintopf, gefüllte und frittierte Teigtaschen mit Erbsen, Hackfleich, Zwiebeln, Walnüssen und Kräutern.
Eine weitere Besonderheit sind blaukandierte Mandeln als Wahrzeichen der Region.
Mardin ist einzigartig mit seiner geografischen Lage, seiner Geschichte und seiner Architektur für die Türkei - eine dicke fette Empfehlung!Okumaya devam et
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- Gün 103–107
- 27 Ekim 2023 - 31 Ekim 2023
- 4 gece
- ☁️ 9 °C
- Yükseklik: 2.809 m
TürkiyeKaçkar Dağları41°1’38” N 41°20’35” E
Der schwarzmeer Murat
27–31 Eki 2023, Türkiye ⋅ ☁️ 9 °C
In Erzurum buchen wir uns ein Zimmer über AirbnB, weil es keine Hostels gibt. Als wir ankommen ist es dunkel und wir finden die Unterkunft nicht. Leider passiert es immer wieder, dass Unterkünfte in der Türkei nicht den exakten Ortungsangaben entsprechen. Als Begründung hören wir, dass die staatliche Kontrollen umgangen werden soll. Auch hier finden wir nach Nachfragen und mehreren Versuchen unseren Schlafplatz irgendwann.
Wir landen mitten in einer jungen Männer-WG, die total symapthisch ist und enden in einer coolen Stadtführung und anschließender großen Raki-Party und tollem Fussball-Abend in der Küche der WG. Wir sitzen mitten in einer großen Gruppe junger Studenten, die überraschenderweise kaum Englisch sprechen, ihre politsche Ansichten teilen und unzufrieden sind mit der aktuellen Politik (wie so viele Menschen in der Türkei!).
Wir reisen in der Zeit zurück in unsere eigene Studienzeiten und fühlen uns wohl mit optimistischen, energetischen und super herzlichen jungen Türken in Ostanatolien. Dieser Einblick ist unbezahlbar, weil er nicht planbar ist und uns einen Blick hinter die Kulissen in das echte Türkei zulässt. Ein Leben mit allen seinen Wünschen, Träumen und Herausforderungen der jungen Menschen in einer Region, die eine ganz andere Türkei repräsentiert als Istanbul oder Ankara und die westliche Region.
Wir verlassen das karge und bergige Land Ostanatoliens in einem komfortablen Reisebus. Busreisen in der Türkei ist entspannt: Breite Sitze, Wasser gratis, Tee und Gebäck werden während der Fahrt gereicht und zum Teil ein kleines Entertainment-System (wenn es läuft und nicht nur türkische Filme hat) und das alles noch auf breiten und meist freien Straßen. Auf der Fahrt lernen wir einen alteren Herren kennen. Wir strahlen ihn nur an, weil keine weitere Konversationen stattfinden kann. Die Sprachbarrien unüberwindbar, wir finden heraus das er in Deutschland mal gearbeitet hat. Später, am nächsten Halt, spüren wir die türkische Großzügigkeit. Unser bestelltes Essen wurde bereits von unserer Bekanntschaft aus dem Bus übernommen, was uns der Kellner versucht verständlich zu machen.
Das schwarze Meer sprüht vor grünen Teeplantagen und einer dichten Vegetation. Mitte der 30er Jahren setzte sich die türkische Regierung das Ziel, seinen eigenen Tee anzubauen und das tun sie erfolgreich in dieser Region des Landes. Angrenzend ist der wunderschöne Nationalpark mit dem Kacar Gebirge, welches wir an zwei Tagen erkunden. Steile Hänge mit wunderschönen grünen Farbton prägt das Bild dieser Region und versetzt mich in Kindheitserinnerung von Besuchen in botanischen Gärten. Unser Schlafplatz ist direkt am Fluss in einem Holzhaus, so dass wir mit dem Rauschen des Fluss einschlafen. Es ist träumerisch. Am Morgen wachen wir auf und blicken auf die Teefelder in den Hängen, hören Vögel zwitschern und erblicken dabei erste Teebauern ihren Tee pflücken.
Wir trampen in die Berge, weil es kaum öffentlichen Verkehr gibt. Stoppen erstmals im größten Ort der Region um Einzukaufen und Geld abzuheben. Hier gibt es Tee in allen Variationen, kleine süße Cafes in alten Holzhäusern und verschimmelten Fadenkäse und viel Touristen-Schnick-Schnack. Vom regionalen Honig bsi zu den schimmeligen Fadenkäse und regionalen Tee probieren wir uns durch die Läden. Anschließend geht es los in die Berge, ab an die Straße und Daumen hoch. Es hält schnell ein Transporter an, bei dem wir auf alten Reifen im leeren Kofferraum sitzen. Die Fahrer sind so entspannt, dass Sie sich nach kurzer Zeit einen Joint an machen. Bei dem Weg, der beschwerlich ist (kleine und schlengelnde Wege und immer bergauf) verstehen wir es.
Da sind wir nun in der letzten Ortschaft vor dem Berggipfel, mitten in der Natur. Baden im kaltem Fluss und schauen in die ferne Landschaft aus Fichtenwäldern und Bergspitzen, die von der Sonne noch umarmt werden. Es grassen ein paar Kühe im Ort und zwei ältere Damen unterhalten sich vor ihrem Haus über das Leben. Ansonsten hört man nur den Wald atmen und Fluss rauschen. Am Ende des Dorfes befindet sich ein altes Teehaus mit vielen schwarz-weiß Bildern, die seine Geschichte erzählen. Der Holzoffen qualmt, als uns der Besitzer einlädt Platz zu nehmen und ein Cay mit ihm zu trinken.
So verfliegt der Tag in den Bergen und hinterlässt nochmals eine Teil der Türkei, welcher seine eigene Fußnote hinterlässt.Okumaya devam et
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- Gün 107–110
- 31 Ekim 2023 - 3 Kasım 2023
- 3 gece
- ☀️ 21 °C
- Yükseklik: 14 m
GürcistanStadion Dinamo41°39’8” N 41°38’23” E
Wenn der Rubel rollt
31 Eki–3 Kas 2023, Gürcistan ⋅ ☀️ 21 °C
Es wird reichlich eingekauft in der Türkei, weil alles einladend billiger ist als in Georgien. Bereits auf der Busfahrt zur Grenze säumen sich Textil- und Schuhläden, Apotheken und Shops mit Alkohol und Zigaretten wie Bäume auf Alleen. Beim übergroßen Grenzgebäude mit integriertem Duty-Free Shop tummeln sich hunderte LKWs und Busse und dazu noch tausende Passanten.
Wir werden durch das riesen Areal geschleust und sind nach über sechs Wochen Türkei glücklich in Georgien zu sein. Vom täglichen Geschäfte-Machen haben wir gerade genug...
Nun lockt Georgien und das begießen wir erstmal mit zwei lokalen Bieren auf der Busfahrt ins unwirkliche Batumi. Bereits von Weitem protzen die Hotel-Giganten der Welt an der Uferpromenade der Schwarzmeerstadt. Sheraton, Radisson Blue, Hilton, Mariott usw. Es fehlt kaum eines der internationalen Hotel-Elite.
Dazu gesellen sich sage und schreibe 18 Casinos, die größenteils auch in ausländischer Hand geführt werden. Es ist ein verlockender Markt, weil die Anrainerstaaten Russland politisch und Türkei religiös kein Glücksspiel erlauben. Befeuert hat diesen Gigantismus, der unwirklich zum Rest Georgiens erscheint, der ehemalige Staatspräsident Micheil Saakaschwili, der mit vielen Verlockungen das Ausland anzog.
Gleichzeitig finden wir noch Sowjetcharme an allen Ecken: Die weite Uferpromenade mit 80er-Jahre Kirmes, großen Fichten, Bänken aus Beton und die meisten Gebäude und Wohnhäuser der Stadt. Batumi vermischt die Welten und zwischen neuer Seilbahn und glitzernden Casinos befindet sich Altstadt mit fancy Vintage-Läden, Cafes, Craftbeer-Bars und Street Art an vielen Häuserwänden und nur ein paar hundert Meter weiter stehen marode Wohnblocks und aus der Zeit gefallene Plätze und die Qualität der Häuser ist sehr, sehr einfach.
Wir selber leben bei einer Familie in der Altstadt in einem 50er Jahre Haus, was seit dem kaum eine Veränderung erfahren hat. Das Bettgestell ist älter als wir, es hat jedoch so einen wunderschönen Charme aus einer anderen Zeit, die wir nicht kennen. Alles tippi toppi sauber und ordentlich und insgesamt fühlen wir uns sehr wohl und zurück in die Zeit versetzt, eine die wir nie erlebt haben.
Wir baden selbstverständlich im schwarzen Meer (ein Muss für uns), beobachten einen Schwarm Delphine, zocken einen Abend in drei Casions und gewinnen sogar, sitzen mit Lokals in Bars und trinken unbekannte Cocktails und Tequila die ganze Nacht durch.
Und wir testen alles Neue in Georgien: georgischen Wein (rot und weiß), Trester-Schnaps, Käse und Kachapuri und Brot mit Ei. Georgien offenbart schon beim ersten Biss wie lecker und einfach gute Küche sein kann.
Dies ist erst der Anfang einer Entdeckungsreise in eine Vergangenheit der Sowjetunion, wunderschöne und unberührte Natur, riesen Gebirge, ein Land im Wandel zur Neuzeit und doch noch feststeckend an allen Ecken, einer rustikalen, intensiven und besonderen Küche und vor allem ruhigen, bodenständigen und offenherzigen Menschen.Okumaya devam et
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- Gün 109–110
- 2 Kasım 2023 - 3 Kasım 2023
- 1 gece
- ☀️ 23 °C
- Yükseklik: 427 m
GürcistanTbilisi - Freedom square41°41’37” N 44°48’6” E
Easy in Tiblisi
2–3 Kas 2023, Gürcistan ⋅ ☀️ 23 °C
Georgien ist eigentlich nicht so groß, jedoch ist das Land nicht mit Autobahnen vernetzt und nur zum Teil und gerade im Bau befindlich gibt es eine Autobahn (auch hier wird sie von den Chinesen gebaut, die ihre eigenen Arbeiter mitbringen). So schlengeln wir uns die ersten beiden Stunden an der Schwarzmeerküste entlang in unserer kleinen Matruschka (ein roter Ford Transit), bevor wir auf das erste Autobahnstück treffen. Hier gelten auch andere Regeln: auf dem Mittelstreifen grasen gemütlich Rinder und am Rand sitzt eine Bäuerin auf einem kleinem Schemel auf dem einem Fahrstreifen der Autobahn und beobachtet ihre Herde. Gewohnheiten der Menschen und Tiere verändern sich auch nicht mit einer Autobahn.
Inzwischen haben wir uns mit unseren Fahrer und Mitfahrern angefreundet, spendieren unsere Äpfel an alle und bekommen Mandarinen und große Lächeln zurück. Wir fühlen uns wohl unter den Georgiern, auch wenn die Unterhaltung schwer zueinander findet. Englisch ist nur punktuell verbreitet und Georgisch/Russisch können wir hingegen nicht. Grenzen sprengen auch mit Blicken, Gesten und Mimiken auf und Freundlichkeit braucht keine Worte.
Nach gut sieben Stunden erreichen wir den westlichen Busbahnhof von Tifilis, hier tobt das Leben mit tausenden wuselnden Menschen, hunderten Taxis, unzähligen Geschäften mit und ohne Dach. Von weitem winken und schreien Schlepper von Kleinbusen und aufdringliche Taxifahrern stürmen auf uns zu, sie wettern fette Beute mit uns. In unserem Bus steigt auch eine sehr kleine zierliche mittziebziger Dame aus, die uns durch den Großstadtdschungel leitet und zur U-Bahn bringt.
Nun stehen wir in der nostalgischen alten U-Bahn aus der Sowejtunion und rattern im Donnern der Eisenschienen durch Tiflis. Als wir die gefühlten 500 Meter wieder an die Oberfläche im Schneeckentempo erklimmen, erschlängt uns die Breite der Straßen, Größe der Plätze und man kommt sich als Mensch winzig vor. Tifilis ist eine bunte Tüte aus vielen Epochen der Geschichten und von einem auf den anderen Fuß stolpert man von alten zerfallenen Gebäuden der osmanischen Zeit in gläsernen Wolkenkratzer und im nächsten Schritt steht man vor diesen typischen sowejtischen Gebäuden, die geprägt sind von Brutalismus und Beton.
Das allerschönste der Stadt ist die Kultur und Lebensversionen der Menschen, die sich ineinander vermischen wie Farben im Tuschkasten. Lebendig ertönen wunderschöne Stimmen in Fußgängerunterführungen, dort erstrahlt dieses Stadt ganz hell. Melodisch hört man Stimmen traditionelle Musik singen, begleitet von weiteren Musikern. Alte Flohmärkte zeugen von anderen Zeiten mit einer einzigartigen Auswahl und drumherum sind neue futuristische Museen und Gebäude der Moderne. Casinos und Hochglanz-Appartments fehlen auch hier nicht.
Wir lassen uns in die Stadt fallen, die sich zum Teil wie Berlin in den 90er Jahren anfühlt, spazieren durch verschieden Viertel, erkunden in einer Free-Walking Tour die Stadt, essen in tollen kleinen Restaurants mit Klavierbegleitung, trinken tollen Wein und probieren uns durch eine neue Küche mit viel Walnüssen, Granatapfelsaft und deftiger Küche. Beste Leben :-)Okumaya devam et
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- Gün 110–116
- 3 Kasım 2023 - 9 Kasım 2023
- 6 gece
- ☁️ 6 °C
- Yükseklik: 1.773 m
GürcistanBash42°39’21” N 44°38’37” E
Daytripping Georgia
3–9 Kas 2023, Gürcistan ⋅ ☁️ 6 °C
Hier haben wir verschieden Ausflüge zusammen gefasst, die wir in Georgien unternommen haben. Hier wollen wir gar nicht mehr erzählen, sondern die Bilder sprechen lassen, chronologisch geordnet:
- In den georgischen Bergen hinter dem Mtirala Nationalpark im kleinen Dorf
- Über die alte russische Heerstraße nach StepantsmindaOkumaya devam et
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- Gün 116–121
- 9 Kasım 2023 - 14 Kasım 2023
- 5 gece
- ⛅ 18 °C
- Yükseklik: 727 m
GürcistanSighnaghi41°37’4” N 45°55’9” E
DJ Orient feat. I-Star
9–14 Kas 2023, Gürcistan ⋅ ⛅ 18 °C
Die Flughafentür geht auf und damit mein Herz. Iva ist da. Besucht uns auf unserem Weg. Sie ist der Mensch, den ich (abgesehen von meiner Familie) am längsten kenne. Und egal wo ich auch war, immer hat sie mich besucht. Und gibt mir damit ein Stück Zuhause.
Und wallah, man kann das auch nicht mit jedem machen. Nicht mit jedem kann man so entspannt die Zeit kommen und gehen lassen, sich über Märkte treiben lassen, Kaffee genießen, Bescherung feiern, Musik hören und aus dem Fenster sehen, bei Wein, bestem Käse und anderen Leckereien, reden bis die Tränen laufen, gemeinsam Schweigen und einfach sein.
Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt...doch eine kurze Beschreibung der Tour folgt trotzdem: Von Tiflis und unserem schnuckeligen Apartment aus sind wir mit dem Mietwagen in den Osten gefahren. Im Herbst boomt hier der Tourismus, weil es eine wunderschöne Weinregion ist. Hier kommt der älteste Wein der Welt her (trotz Konkurrenz mit Armenien scheint die Wiege hier wirklich vor ca. 8000 Jahren angelegt) und er ist fantastisch. So dunkel, dass er schwarzer Wein genannt wird und passt so gut zu einer der besten Küchen auf unserem Weg.
Die Gerichte sind ja wirklich sehr würzig und endlich salzt mal jemand nach meinem Geschmack - sogar das Mineralwasser ist salzig.
Vorbei an Frauen mit wehenden Haaren, weiten Landschaften, gigantischen Bergen, Klöstern und Weingütern treffen wir auf die Gastfreundschaft der Georgier, fahren im Motorrad mit Beifahrerwagen von Boris durch die Altstadt von Sighnaghi, der nicht nur Feuerwehrmann ist, sondern auch ehemaliger Gewichtheber, wie er uns stolz zeigt.
Wir hören von türkischen LKW Fahrern, die das mittelalterliche Stadttor umgefahren haben und können unser Glück kaum fassen.
In der einen Unterkunft müssen erst die Enkel aus dem Zimmer weichen und uns Platz machen und in der anderen werden wir schon zum Frühstück vom Opa der Familie zum Chacha (Schnaps auf Georgisch...unter 45% geht da gar nix) eingeladen. Und in der Nacht beim Film schauen steht die Oma plötzlich in unserem Schlafzimmer und versorgt uns mit Popcorn. Liebenswürdig und unheimlich zugleich.
Durch die Berge und kleine Dörfer und entlang der Russischen Heerstraße (auf der schon Teheran in 1400 km Entfernung angekündigt ist) kehren wir zurück nach Tiflis.
Schemometschama* Ive! Es war uns ein Fest. Und wir lieben dich.
*Trinksprüche sind ein wesentlicher Teil der georgischen Trinkkultur. Dieser bedeutet angeblich so viel wie: Es war so reichlich Essen und Trinken vorhanden, dass genug für alle war und ich konnte nicht an mich halten und musste alles davon essen und trinken und es war wunderbar.Okumaya devam et
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- Gün 121–128
- 14 Kasım 2023 - 21 Kasım 2023
- 7 gece
- 🌧 6 °C
- Yükseklik: 1.412 m
GürcistanMest’iach’ala43°2’34” N 42°43’8” E
Von der Jurte ins ewige Eis
14–21 Kas 2023, Gürcistan ⋅ 🌧 6 °C
Wir brechen auf in die Berge, na ja Georgien hat fast überall Berge. Nur diesmal führt unsere Route ins wunderschöne und gut versteckte Svanetien. Ab in die Matruschka bis Kutaisi, dort ein halbtägiger Stop im Hostel. Welches eine Jurte im Garten anbietet und wir sofort Feuer & Flamme für eine Nacht sind, bis wir frierend mitten in der Nacht immer wieder aufwachen, um festzustellen blöde Idee. Weil einfach zu kalt und ungemütlich im georgischen Winter.
Wir teilen die Nacht mit Juan aus Spanien, dadurch nur noch halbes Leid. Am nächsten Morgen am kleinen Busterminal nach einem heißen Espresso ist die Welt wieder fein. Es gibt genau eine Matruschka nach Mestia und die fährt wenn sie es für den besten Zeitraum hält. Wir, mittlerweile ist auch Ignaz aus Litauen am Start, warten gut drei Stunden in der Kälte bevor wir starten. Dann geht es aber erstmal zu einem Logistiker, der noch Pakete für die Region bereithält. Anschließend tanken und Kippen kaufen. Und nun los, wir ballern über die Landstraßen (das ist wörtlich gemeint, immer Vollgas und kein Überholmanöver ist zu riskant).
Die Strecke wirkt auf der Karte kurz, jedoch sind da noch die Berge und der große Bogen der Straße und vor allem der schlechte Zustand der Straße. Wir kriechen Stück für Stück in eine besondere Region Georgiens, die von Bergen umschlossen ist und sehr schwer zugänglich ist. Wie eine Zeitkapsel wirkt Svanetien mit ursprünglicher Natur, Bergen um die 3000 Metern, Gletschern und sagenumwobenen Ortschaften wie Uhsguli.
In dem preisgekrönten Film "Dede" aus dem Jahr 2017 werden die Traditionen der Region wie Blutrache und Ehrenmord in einen Familien-Drama auf die Leinwand gebracht. Das Kaukasusvolk der Swanetien wird hierbei authentisch in seinem Traditionen dargestellt. Ausschließlich mit lokalen und unerfahrenen Schauspielern zeigt es das Leben in der wunderschöne Landschaft unter seinen eigene gesellschaftlichen Zwängen. -> absolutes Must-See Empfehlung!
Wir buchen uns hier ein eine kleine gemütliche Holzhütte mit Holzofen ein, zusammen mit Ignaz aus Litauen. Am ersten Abend laden wir alle (Juan aus Spanien und noch Ray aus China) zum Borsch-Essen ein. Passend zu Georgien gibt es Rotwein und Cha-Cha. Wir teilen unsere unterschiedlichen Welten und Reiseerfahrungen miteinander und schlendern durch das kleine und im Winter ausgestorbene Mestia.Okumaya devam et
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- Gün 129–139
- 22 Kasım 2023 - 2 Aralık 2023
- 10 gece
- ☀️ 10 °C
- Yükseklik: 997 m
ErmenistanHrazdan40°10’49” N 44°29’57” E
Eriwan - Wat ham wir dat nich schön!
22 Kas–2 Ara 2023, Ermenistan ⋅ ☀️ 10 °C
Als Lehrerin hatte ich ja mit Familien aus der halben Welt zu tun. Und immer habe ich mich auch informiert, versucht einen Eindruck zu bekommen. Und hatte ein Bild im Kopf, wie das Leben da sein mag.
Bei der Ankunft in Eriwan wurde mir dabei mal wieder deutlich, wie arrogant meine Sichtweise dennoch ist.
Jedenfalls werden wir angesichts der kosmopolitischen Lebensart wirklich überrascht:
Eine beeindruckende und sehr gut gemachte Gedenkstätte für den Genozid an den Armeniern, tolle Museen, prachtvolle Gebäude, kultige Jazzbars, fancy Restaurants, Kunstausstellungen und so viele Hipster-Cafés, dass aus drei Tagen zehn werden, und wir endlich anfangen, diesen Blog hier zu schreiben und dabei die Cafés dieser Stadt erobern.
Wir gehen in die Oper und ich werde das Gefühl nicht los, dass der Operngang mehr ein Statussymbol ist, als dass die Menschen an der Kunst wirklich interessiert sind (und die Tänzer:innen sind wirklich hervorragend). Jedenfalls kommt gut ein Viertel der Zuschauer eine Viertelstunde zu spät, um mich herum sind alle dabei eifrig bei Insta zu posten und das Handy meines Nebensitzers klingelt nicht nur - er geht tatsächlich auch ran!
Wir besuchen die Gedenkstätte an zwei Tagen und die Ausstellung erreicht etwas Wunderbares: Man geht am Ende nicht nur fassungslos ob der furchtbaren Greueltaten der damaligen türkischen Regierung und einiger türkischer Mitmenschen raus, sondern nimmt auch mit, was für eine beeindruckende Geschichte das armenische Volk besitzt, welch materieller und immaterieller Reichtum seine Geschichte in sich birgt.
Zu unserem Glück ist die Autorin Laura Cwiertina gerade in Armenien und stellt ihr Buch: „Auf der Straße heißen wir anders“ im Goethezentrum vor, so dass wir auch noch viel über Teile unserer eigene Gesellschaft lernen.
Und am Ende der Führung durch die Cognac-Brennerei „Ararat“ habe ich das Gefühl im Schnapshimmel zu sein, so gut macht die Dame das.
Leider müssen sie ihren Cognac Weinbrand nennen, da die Franzosen den Begriff irgendwann für sich beanspruchten, obwohl alles nach französischer Manier gebrannt wird.
Und wir kaufen vor lauter Freude über den leckeren Alkohol ein Flasche mit eigenem Etikett: „Inge“ soll die Flasche heißen, nach Jens Oma. Denn sie mochte Cognac sehr und zu Weihnachten wurde immer „der Gute“ herausgeholt.
So wollten wir von nun an „die Inge“ an Weihnachten hervorholen und den Satz von ihr sagen, der uns begleitet und den wir dankbarer Weise so oft sagen können: „Wat ham wir dat nich schön!“Okumaya devam et
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- Gün 139–141
- 2 Aralık 2023 - 4 Aralık 2023
- 2 gece
- ☀️ 8 °C
- Yükseklik: 1.507 m
ErmenistanLeninakani 60-amyakin40°47’0” N 43°50’30” E
Gjumri oder die Stadt der Künstler:innen
2–4 Ara 2023, Ermenistan ⋅ ☀️ 8 °C
Die zweitgrößte Stadt Armeniens könnte man auch Stadt der Künstler:innen oder Stadt der schwarzen Kirchen nennen.
Hier gibt es viele kleine und große Ateliers, in denen Kunst in Bild und Keramik gemacht wird.
Sogar ein Hund ist hier als Künstler bei Insta bekannt und verkauft seine eigenen Sticker. In wirklich allen Ateliers bekommen wir ein kleines Geschenk, nur weil die Leute sich so freuen, dass wir aus Deutschland da sind.
Und die nach dem Erdbeben zerstörte Kirche leuchtet in orange und schwarz im Zentrum der Stadt.
Besonders beeindruckt uns die großartige Kunstsammlung der Aslamasjan-Schwestern. Allein diese ist eine Reise wert.
Im Vergnügungspark der Stadt fahren wir Kettenkarussell und Boxauto und das Riesenrad wird nur für uns zwei angeschmissen.
Im Berlin Art Hotel gibt es guten Kaffee und jedem, der nach Armenien kommt, empfehlen wir dieses gemütlich-kreative Städtchen.
Danke Karmen (bester Tipp von meiner ehemaligen Schülerin Karmen, neben vielen anderen), dass du uns Gjumri empfohlen hast!Okumaya devam et
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- Gün 141–145
- 4 Aralık 2023 - 8 Aralık 2023
- 4 gece
- ☁️ 12 °C
- Yükseklik: 1.257 m
ErmenistanParz Lich40°44’17” N 44°51’57” E
Schweinehirt, Schaschlik und Schnaps
4–8 Ara 2023, Ermenistan ⋅ ☁️ 12 °C
Den Tipp für diesen Ort bekamen wir, wie man sie auf Reisen so oft bekommt.
Diesmal von Valentin, einem Familienvater aus Moskau. Er war einer von so vielen Menschen, die auf der Flucht vor dem Regime in Russland sind. Überall sind sie uns begegnet und besonders in Georgien und Armenien. Und wir sind froh über diese Perspektive.
Mit Valentin haben wir uns im Nachtzug von Tiflis nach Eriwan ein Abteil geteilt und er hat uns viele tolle Ideen für das Land mitgegeben.
Und so landeten wir also in Dilijan, einem süßen Ort im gleichnamigen Nationalpark im Nordosten des Landes mit vielen tollen Angeboten für Touristen:
Fahrrad Verleih, Sportanlagen, tolle Weinproben, Kino im Park, eine eigene Bierbrauerei, Wander-App (hike Armenia), Streetfood und bestem Cappuccino (The Spot), zuckerfreiem Käsekuchen und wirklich atemberaubend schöner Natur.
Von dort machten wir eine Wanderung nach Gosh, wo es eines der ältesten (11. Jahrhundert, davor gab es hier schon eine Kirche) Klöster der Welt (Armenien ist das erste christliche Land der Welt) steht.
In diesem wirklich sehr kleinen Ort übernachteten wir im einzigen Hotel.
Und sowohl die Wanderung hin als auch zurück hatte ihre Highlights.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es über Bäche, durch Wälder und weite Ebenen hoch in die Berge und wie schon in der Türkei begleitete uns ein Hund. Diesmal eine Sissi.
Und die machte mächtig Radau, als wir plötzlich mitten in einer Pferde-Herde standen. Großartig war das.
Der Rückweg war dann eine völlig andere Wanderung. Hier waren es nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen, die es besonders machten.
Und das fing noch direkt in Gosh an. Ein alter Herr zeigte uns den richtigen Weg und seine Frau lud uns spontan zum Tee ein. Da wir gerade auch aus Armenien eine unfassbar große Gastfreundschaft kannten, dachten wir uns auch nichts dabei. Und so setzten wir uns ins Wohn-, Schlaf- und Esszimmer an den warmen Ofen und langsam erahnten wir aber, dass dies keineswegs umsonst werden sollte. Wir befanden uns plötzlich Mitten in einer Verkaufsshow und übers Ohr hauen wollte die Dame uns auch noch. Lustig war das.
Durch dichten Nebel kamen wir an einem See vorbei, an dem uns zwei andere Hunde als Herrchen adoptierten. Der eine war uns die nächsten Kilometer sehr nah und der andere rannte immer vor und kam zurück. Plötzlich hörten wir ihn aus der Ferne furchtbar bellen und ich hatte schon Angst, er sei in einen Kampf mit anderen Hunden verwickelt.
Da waren allerdings keine Hunde. Da waren Schweine. Aber keine Wildschweine, wie man erwarten könnte. Nein, süße kleine und große rosa Hausschweine.
Und die Großen verteidigten mit vollem Einsatz ihre Frischlinge.
Aber was machen Hausschweine mitten im Wald?
Des Rätsels Lösung kam ein paar Kilometer weiter: Hier stand der Schweinsbesitzer (stolz fragte er uns, ob wir sie gesehen hätten) in Begleitung zweier Kumpels, alle mit ihren Jeeps in die Pampa gefahren, und auf dem kleinen Feuer brutzelte das Schweinefleisch (Leber, Fett und Filet) und der selbstgebastelte Schnappi floss in Strömen.
Sie freuten sich so über uns, dass wir natürlich mittrinken mussten und auch ohne Worte war schnell klar: Ohne drei Schnäpse geht hier keiner nach Hause.
Im Leben habe ich noch nicht so starken Schnapps getrunken und eigentlich war ich schon nach dem ersten total betrunken. Und der Schweinemaster hatte immer die doppelte Portion!
Betrunken und aufgewärmt und ohne Hunde, die die Männer als bessere Ernährer ansahen, ging’s dann weiter.
Und wir wurden irgendwann von diesem völlig betrunkenen Schweinehalter im Auto überholt und konnten nur mit viel Bestimmtheit abwehren, von ihm mitgenommen zu werden.
Die weiteren 7 km brauchte ich auch, um ansatzweise nüchtern zu werden.
Danke Valentin für diesen Tipp!Okumaya devam et
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- Gün 145–150
- 8 Aralık 2023 - 13 Aralık 2023
- 5 gece
- ⛅ 8 °C
- Yükseklik: 1.592 m
ErmenistanTsmak39°23’1” N 46°14’33” E
Armin von der Straße
8–13 Ara 2023, Ermenistan ⋅ ⛅ 8 °C
Früh Morgens machen wir uns auf den Weg weiter an den Sewan-See entlang nach Sevan. Vorher schnell noch Haferflocken mit Obst zum Frühstück und Tee für die Fahrt.
Wir befinden uns gerade auf über 1300 Meter im Dezember, die Luft ist klar und frisch und es sind Temperaturen um den Gefrierpunkt. Aus der Ferne blinzeln die schneebedeckten Spitzen der Berge 🏔️.
Dilijan liegt im Tal komplett umschlossen 2000-3000 Felsmassiven, man fühlt sich klein. Dabei wechseln sich Wälder mit Eichen, Buchen und Fichten mit kahlen Steinformationen und grüngelblichen Gras und Stäuchern ab.
In Sevan fährt ein Bus immer im Kreis, weil der Ort sich über mehrere Kilometer zieht. Der Bus fährt alle 30 Minuten und wir warten zusammen mit weiteren und hoffen, dass der letzte Bus vor 30 Minuten kam (es gibt keine Pläne). Wir quetschen uns mit unseren sperrigen Rucksäcken zwischen Berufspendler:innen und Schüler:innen. Angekommen müssen wir für den Kleintransporter ein Ticket kaufen, welches handschriftlich im Buch notiert und uns mit einem Schnipsel bestätigt wird, einfach und überschaubar. Leider ist der erste Matruschka (Mini-Bus) ausgebucht und wir trampen auf gut Glück.
Sofort hält Gamel an, ein Handwerker mit Leiter, Schaufel und Gipssäcken im Auto. Die Gastfreundschaft ist einfach riesig, als wir ihm beim Stop an einer Raststätte auf ein Kaffee einladen wollen, wird er sauer und besteht drauf das er uns einlädt. Später hält er für uns noch an einem Aussichtspunkt. Um, nachdem er uns rauslässt, mit Blick auf die Uhr mit quietschenden Reifen losdüst.
Sevan‘s Anblick passt zum Wetter am Morgen, es ist erst 10 Uhr (Armenien ist so klein wie Hessen) und noch liegt Feuchte und Nebel über der Stadt. Es ist ein grau in grau: farblose Häuser, alte verlassene Industrieruinen, nackte Hochhausblöcke aus der Sowjetzeit, rauchende dunkelgekleidete Männergruppen (wenig Arbeit und sehr viele Taxifahrer), streunende Hunderudel und kaputte Straße und Gehwege. Dafür ist Nina unsere Vermietern umso wärmer und sammelt uns ein, weil die Adresse falsch angegeben ist. Da wir keine SIM-Karte gekauft haben, helfen uns meist Leute auf der Straße weiter, die kennen sich eigentlich immer. Was für eine gute Gemeinschaft und wenig Veränderung steht.
Da kein Bus zu der kleinen Käsefarm am See fährt, welche uns Dimitri im Nachtzug von Tiflis nach Jerewan empfohlen hat, trampen wir wieder. Erst nimmt uns ein alter Herr mit und anschließend ein junger Armenier, der sich fragt was wir in dem anspannenden Ort wollen. Die Farm ist großartig, ein Pärchen aus Finanzanalyst und Chemikerin kreiert seit acht Jahren Käse. Milchkäse mit Rotwein, CognacKäse der 180 Tage täglich eingerieben wird, Tonfasskäse mit Bergkräutern und ein paar mehr.
Auf dem Rückweg treffen wir noch ein Deutsch-Französisches Paar aus Berlin mit Hund Achim, den sie auf der Straße gefunden und adoptiert haben. Zum Abschluss des Tages sitzen wir im gemütlichen Wohnzimmer bei Nina und Yura mit bestem Congnac, tauschen Bilder und Familiengeschichten aus (so gut der Translator es zulässt) und prallen bei Politik auf eine andere Welt. Eine Welt aus alten Zeiten vom russischen Fernsehen geprägt und mit einer ordentlichen Portion Hass gegenüber Aserbaidschan.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter bis nach Garni, um dort einen römischen Tempel, wunderschöne Basaltsäulen und ein abgelegenes historisches Kloster zu bestaunen. Auf dem Weg begegnen wir sehr gastfreundlichen Menschen, die noch traditionell und einfach auf dem Land leben. Ein toller und intensiver Einblick.
In Tatev wird dieses Eintauchen noch intensiver. Unsere Vermietern hat uns am Abend zum Essen eingeladen. Es sind auch Freunde gekommen und es gibt deftige und solide Küche und viel Wein und Cognac. Später zocken uns die Freunde beim Bingo unser letztes Kleingeld ab und wir haben einen wundervollen und sehr herzlichen Abend zusammen. Tatev ist klein und versteckt in den Bergen gelegen und von diesen umschlossen.
Wir wandern hier ein wenig, fahren mit einer der längsten Seilbahnen der Welt und erkunden die alte Klosteranlage von Tatev. Ganz alleine und ohne weitere Touristen, es ist auch neblig, kalt und Nebensaison.
Armenien hat uns total überrascht mit seiner Ehrlichkeit, seinem Nationalstolz, seiner bewegenden Vergangenheit, seiner künstlerischen Ader und vor Allem mit super sympathischen Menschen. Seine versteckte Lage und unbekannte Schönheit macht ein ganz anderes Erleben möglich für uns.Okumaya devam et
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- Gün 150–152
- 13 Aralık 2023 - 15 Aralık 2023
- 2 gece
- ☁️ 7 °C
- Yükseklik: 1.403 m
İranMaḩalleh-ye Maqşūdīyeh38°4’29” N 46°17’22” E
Per Anhalter in den Iran
13–15 Ara 2023, İran ⋅ ☁️ 7 °C
Die Grenze zum Iran erreichen wir im LKW mit dem netten Hamed, von dem wir das erste Wort auf Farsi lernen: Berf. Das heißt Schnee.
Davon begegnen wir auf dem Weg über den 3600m hohen Pass auch richtig viel.
Und dann rollen wir auf die Grenze zu. Im Duty-free-Shop gönnen wir uns noch ein kleines Bitburger und Jens ist auf der anderen Seite dann ein wenig betrunken. Allerdings nicht vom Bier.
Die mit so viel Freude und vielen Euros gekaufte „Inge“, die wir in Eriwan (s. Eriwan ;-)) erstanden haben, haben wir schlicht vergessen. Doch der iranische Grenzbeamte findet das gar nicht witzig und Jens muss den guten Cognac ins Klo schütten. Und was macht der Verrückte? Er schüttet einen Teil unter Aufsicht des Grenzbeamten (der hinter der Klotür steht) in sich hinein.
Per Anhalter, bzw. wie sich herausgestellt mit dem Taxi, erreichen wir Hadishahr, von wo wir eigentlich den Bus nehmen wollen und uns dann doch noch ein Taxi mit zwei Japaner:innen teilen, um nicht zu spät in Täbriz anzukommen.
Bereits bei unserem ersten Stopp beim Warten auf den Bus lernen wir die iranische Gastfreundschaft kennen: Ein Herr hatte uns bei der Ankunft am Busbahnhof geholfen und kam kurze Zeit später mit zwei Freundinnen und Limos und Gebäck zurück, um uns gebührend im Iran willkommen zu heißen.
Sie schießen jede Menge Selfies und Fotos mit uns, als wären wir Stars (das wird uns ab jetzt begleiten) und sind kurze Zeit später wieder weg.
Die ersten Schritte im Iran bin ich definitiv überfordert. Ich bin total unsicher und wahrscheinlich leide ich einfach an einem Kulturschock. Alles erscheint mir so fremd. So undurchsichtig. Und erst später werde ich verstehen, warum.
Denn die Menschen hier lächeln, freuen sich, starren uns an, heißen uns willkommen, schenken uns Souvenirs, laden uns ein, wollen wissen, woher wir kommen und sind alle so fröhlich.
Doch im Hintergrund steht etwas anderes. An das man schwer rankommt: Die riesige Angst vor den Repressionen dieser brutalen Regierung und die Frustration über die erneut gescheiterte Revolution und die Jahrzehnte andauernden Sanktionen.
Es ist beeindruckend, in welchem Zwiespalt die Gesellschaft lebt. Die Freude ist genauso ernst wie die Angst.
Mich persönlich überfordert es und bedrückt mich sehr.Okumaya devam et
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- Gün 152–155
- 15 Aralık 2023 - 18 Aralık 2023
- 3 gece
- ☀️ 12 °C
- Yükseklik: 1.180 m
İranĀz̄arbāījān35°41’42” N 51°23’59” E
Irans bröckelndes Aushängeschild
15–18 Ara 2023, İran ⋅ ☀️ 12 °C
Theran die Hauptstadt Irans, mit über 15 Millionen Einwohnern mit Abstand zahlenmäßig die größte Stadt, ist umstritten. Oft hören wir auf der Reise, dass ein Besuch sich nicht lohnen würde von anderen Reisenden und auch Einheimische sehen die Attraktivität der Metropole nicht.
So ist die Vorfreude getrübt, jedoch genau für solche Destination gilt für mich, jetzt erst recht sich in den Stadtdschungel stürzen.
Wir mögen Teheran, weil hier der Puls Irans schlägt. Geschichte fühlen und zu erleben, Prachtbauten und futuristische Architektur prägen das Stadtbild, zig Museen einladen dich ein, mehr über den Iran zu erfahren, grüne Parks mit liberalen Iranern zeigen eine weltoffene Gesellschaft, ein gigantischer lebendiger Bazar verzaubert dich, kolossale Mausoleen, die dich winzig wirken lassen und ein modernes Metro-Netz, das dich überall unkompliziert hinbringt.
Und es ist ein Schmelztiegel aus vielen Nationen wie geflüchteten Afghanen, Wirtschaftsimmigranten aus Nepal, Bangladesch und dem Irak oder Import-Export Händlern aus Pakistan und Indien und staatstreuen und rebellierenden Iranern. Diese Menschen treffen wir in unserem Hostel und bekommen Einblicke in deren Lebensrealitäten.
Ja, und es stimmt, Teheran kann auch hässlich sein: Viel zu viel Smog (Teheran rangiert weit oben im internationalen Vergleichen), tosender Lärm überall, Menschen am Rand der Gesellschaft, ein fast nie endender Strom aus Verkehr und das typische iranische, unkontrollierte Leben um einen herum und dazu viel zu viel Beton und Grau überall.
Wir erleben einen Bazar wie aus Tausend und einer Nacht mit engen Gassen, drängelnden Karren-Schiebern, duftenden Gewürzen, fantastischen orientalischen Teppichen und weiterer Handwerkskunst aus Kupfer, Holz und Stoffen, Alltagsdinge wie Textilien, Schuhe, Elektrowaren und iranischem Essen in kleinen Küchen.
Wir sehen dazu eine außergewöhnliche Ausstellung in der Nationalgalerie für Moderne Kunst mit Comics über den Hass gegenüber den Feinden des Irans, die wohlgemerkt vorwiegend aus Lateinamerika stammen (schaut unbedingt in die Fotos).
Wir bestaunen Streetart der besonderen Art an der ehemaligen amerikanischen Botschaft und staunen über Rebellen des Systems in den Parks, die sich öffentlich Küssen, kein Kopftuch tragen oder illegale Kräuter rauchen.
Teheran glänzt aus meiner Sicht nach wie vor, jedoch verliert es zunehmend sein Strahlen. Denn Wahrheit ist auch, dass eine extrem strenge und fundamentalistische Politik sowie internationale Sanktionen die Stadt in ihrer Schönheit bröckeln lassen und dass wundervolle Gastgeber frustriert sind.Okumaya devam et























































































































































































































































































































































































































































































































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