traveled in 6 countries Read more Hürtgenwald
  • Foum Zguid aka Mos Eisley (Tatooine)

    April 17 in Morocco ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir sind 2 Nächte in Foum Zguid ( 140 km von Tata) das mich ein bisschen an Mos Eisley erinnert (Star Wars, der Ort in dem der junge Luke aufwächst).

    Zeit, wieder den „Keller“ (Heckstauraum) aufzuräumen (die Verlockung ist groß, vor der Abfahrt alles einfach nur reinzudrücken, was nur kurze Zeit hilft). Endlich mal was lesen und vor allem… Gelegenheit der Hitze zu entfliehen, in dem man die Klimaanlage einschaltet und die kühle Luft genießt. Nachts ist es so gut wie nie kälter als 20 Grad, tagsüber nur selten unter 32 Grad. Ein Mitreisender erzählte, gestern hätte es unterwegs mal 41 Grad gehabt. Die trockene Luft trocknet zwar die Wäsche in einer Stunde, aber auch jede Schleimhaut. Wasser kann man nicht schnell genug ranschaffen. Wir brauchen am Tag etwa 2 Stück 1,5-Literflaschen pro Person.

    Gestern Abend gab es Couscous, heute Abend haben wir Programm: gemeinsames Grillen (jeder bringt was mit), anschließend marokkanische Musik.
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  • Tata

    April 16 in Morocco ⋅ ☀️ 32 °C

    Tata ist eine relativ große Stadt in Süd-Marokko, in der Nähe der Grenze zu Algerien. Für uns ist hier nur eine Durchgangsstation geplant.

    Wir sind abends noch „in ´s Städtchen gegangen“ und haben dort zu Abend gegessen. Das Essen (Salat+Kartoffelsalat+halbes Hähnchen mit Pommes, Wasser -es gibt praktisch nirgendwo Alkohol- und ein guter Kaffee) war sehr günstig: 125 MDH= ca. 12 € für Gaby und mich, also 6€ pro Person. Zum Vergleich: 2 Baguette, 2 Croisson= 8 MDH= 80 Cent.

    Wie immer haben wir uns zu keinem Zeitpunkt bedrängt oder gefährdet gesehen. Alle Menschen haben sich immer sehr freundlich verhalten. In den Läden wurde, wenn man nichts gefunden hat, immer freundlich für den Besuch gedankt und eine gute Reise gewünscht. Auf der Fahrt winken immer die Menschen und freuen sich, wenn man zurückwinkt. Auch wenn man wahrscheinlich beim Einkauf von Souvenirs mit dem aufgerufenen Preis etwas über den Tisch gezogen wird möchte ich angesichts der Armut der Leute hier unten nicht darüber handeln, ob Adiletten nun 7 € oder 5 € kosten. 2 € sind 20 MDH und der Unterschied bedeutet für die marokkanische Familie, dass eben 4 Brote weniger auf dem Tisch stehen.

    Auf dem Rückweg zum Campingplatz (1,5 km) haben wir noch gesehen, wie in den Caféhäusern PSG gegen Barcelona geschaut wurde. Alle hier haben sehr für PSG gefiebert.
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  • Amtoudi, Imi Ouzlag

    April 14 in Morocco ⋅ ☀️ 27 °C

    Den Reisenden hat Montezumas Rache erwischt-Durchfall. Damit hat man gerechnet, die große Hitze und/oder der leckere „Apfelsaft“ (Joghurt oder dergl. mit Apfel) fordert ihren/seinen Tribut. Also keine Ausflüge für 2 Tage und die mitgebrachten Medikamente eingenommen.

    Die Fotos sind aus dem Fundus der Mitreisenden, die eine wunderschöne Schlucht besichtigt haben und am Abend des Folgetages mit „Hassan“ in seinem Haus und mit seiner Familie zusammen gegessen haben. Ich habe auch gegessen: getoastetes Brot und viel Wasser.

    Durchfall hat die bekannten unerwünschten Nebenwirkungen und führt im Wohnmobil zusätzlich noch zum Problem, dass die Toilettencasette nur 20 l Fassungsvermögen hat. Im Dorf und auf sämtlichen Stellplätzen gibt es keine sozialverträgliche Möglichkeit, den Behälter zu leeren. Wie auch immer, die Besorgnis hat sich nicht real ausgewirkt, Gott sei Dank. Auf der nächsten Reise nehmen wir, wie einige der Mitreisenden, einen 2. Behälter mit. Wohin wir den vollen Behälter während der Fahrt auf den Schlagloch übersäten Pisten stellen sollen, weiß ich allerdings auch noch nicht.

    Die Fahrzeuge haben in Imi Ouzlag im Dorf am Wasserspeicher unter Palmen gestanden, wo die Jugendlichen abends „ihr Mütchen gekühlt“ haben: Klopfen an die Fahrzeuge, aggressiveres Betteln. Nachts war völlige Stille, bis der Muezzin morgens um 5 Uhr zum Frühgebet gerufen hat, wie übrigens in jedem Ort der Reise um diese Zeit. Man gewöhnt sich daran.
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  • Tafraoute

    April 12 in Morocco ⋅ ☀️ 28 °C

    Bis Tafraoute waren es 180 km, rd. 4h über sehr enge und kleine Straßen, von denen man einen wunderbaren Blick auf eine beeindruckende Landschaft hat. Das mit dem Blick auf die Landschaft gilt für den Fahrer aber nur theoretisch, da dieser seine panisch weit geöffneten Augen starr auf die schmale Straße richtet und hofft, das nicht gerade jetzt ein Laster entgegenkommt, oder hinter der Kurve ein Kamel auf der Straße liegt.

    Kurzer Zwischenstopp in der Kasbah Tizourgane mit unglaublicher Aussicht in die Ebene.

    Wir stehen in Tafraoute 2 Nächte auf einem Stellplatz in filmreifer Umgebung. Tafraoute selbst ist 1,5 km entfernt und Freitags (also dem islamischen Sonntag) voller Leben. Unsere (gute) Tajine (marokkanische Nationalspeise im Tontopf) genießen wir in einem sehr ordentlichen Lokal, in dem alle Marokkaner Deutsch sprechen. Überhaupt sind wir immer wieder überrascht, wieviele Menschen hier zumindest ein paar Brocken Deutsch sprechen.

    Am nächsten Vormittag habe ich dann eine Wanderung in die nahen Berge um Tafraoute gemacht. Obwohl wir früh los sind, war es schnell ordentlich warm-so eine Dusche im Mobil ist eine feine Sache, vor allem, wenn es auf dem Stellplatz nichts außer Platz gibt.

    Wir haben immer wieder Stellplätze ohne Strom für 2 Nächte. Bei unserem 3 Jahre alten Wohnmobil bedeutet das, dass der Kühlschrank allein dafür sorgt, dass die Spannung der beiden Aufbaubatterien (190 Ah) unter 11V fällt. Kurz danach ist dann alles aus. Also zum Batterie laden „eine Runde um den Block“ fahren .
    Soll das so sein? Gut, ist ein großer Kompresssorkühlschrank und wir haben auch 37° Außentemperatur…Muss ich nach unserer Rückkehr klären und bis dahin klarkommen.

    Ach ja, der Frisör kommt auf den Stellplatz 😁
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  • Vor Agadir, Camping Terre d‘ Ocean

    April 11 in Morocco ⋅ ☀️ 24 °C

    Von Sidi Kaouki bis kurz vor Agadir sind es rund 140 km, das entspricht -auch bei relativ guten Straßen, 3,5 h. 2 Nächte und einen ganzen Tag gönnt uns der Plan an unserem Ziel, dem Camping Terre d‘ Ocean und das, ohne irgendeinen Ausflug. Also ein ganzer Tag zum Faulenzen? Nein, nicht wirklich. Es steht Haushalt an. Mittags kam ein Maler, der die Wohnmobile mit arabischen Motiven angemalt hat.

    Abends hatte eine Mitreisende noch eine „unheimliche Begegnung der dritten Art“ mit einem Prachtexemplar von einem Skorpion und das im Waschhaus.

    Leider gab es in der Nähe kein offenes Restaurant, es war Kochen angesagt-Spaghetti (mit Thunfisch/Kapern), was sonst? Die Aussicht entschädigt aber für alles. Wir denken, dass wir noch nie so schön gestanden haben.

    Wir haben am 2. Abend ein Treffen für alle Mitreisenden organisiert und uns sehr nett bei 24° und fantastischem Sternenhimmel bis vor 12 Uhr unterhalten und viel gelacht. Ein schöner Abend-für den alle gerne Ihre restlichen Bierbestände eingebracht haben.
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  • Essaouira und Sidi Kaouki

    April 8 in Morocco ⋅ 🌬 18 °C

    180 km, keine Autobahn mehr, sondern Landstraße in jeder Art: 4-spurig, 2-spurig oder „singletrack“, Kies/Schotter, neuer Asphalt, oder Schlaglochpiste. Ortsdurchfahrten mit vielen Menschen und Tieren auf der Straße, oder völlig leer. Tempomat tut es wieder 😁. Wie lange? Ich werde berichten.

    In Sidi Kaouki, unserem heutigen Ziel, stehen wir auf dem Campingplatz Kaouki Beach, und wieder mal im Sturm. Sehr starker Wind und auf dem Meer hoher Wellengang. Deswegen eine unruhige Nacht. Wie bisher öfter sind die Duschen nutzbar, die Toiletten nicht. Neben dem Campingplatz gibt es eine sehr nette Bar mit Restaurant und Surfverleih, wo wir am ersten Abend mit netten schweizerischen Mitfahrern zu Abend gegessen haben. Das Personal hat uns abends freundlich, aber bestimmt, gebeten, nun das Lokal zu räumen.

    Essaouira, das wir am nächsten Tag besichtigt haben, hat uns sehr gut gefallen, sehr relaxt und schön am Meer gelegen, ein kleiner Souk und ein winziger Fischmarkt. Nein, Danke, wirklich nicht, non merci, wir wollen diesen Fisch nicht kaufen. Letztendlich hätten man das schon machen können, der Fisch war frisch. Es störten halt nur die neben den Fischen schlafenden Katzen, die teilweise sehr räudig sind und die überall rumliegenden Innereien der Fische. Was wir dann später schon gekauft haben, war eine kleine, schöne Box mit Intarsien bei einem ausgesprochen netten älteren Herren- 100 DH (marokkanische Dirham) = 10€.

    Nachmittags haben wir in einem Lokal mit Meerblick Fisch gegessen. Das Essen war OK, für hiesige Verhältnisse teuerer, der Blick und die grandiose Vorstellung des Meeres bei starkem Wind hat entschädigt. Den vom Strand hochgeblasenen Sand im Mineralwasser und dem Essen haben wir so gut wie gar nicht bemerkt (kostenloser Pro-Tipp: den Sand mit Messer und Gabel zusammenschieben und mittels eines Löffels entfernen, für Reisende mit Kindern ist ein kleiner Spielzeugbagger eine tolle Sache, die auch noch zur Unterhaltung der Kleinen dient ;-)) *Ironiemodus ausgeschaltet*
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  • Marrakesch

    April 6 in Morocco ⋅ ☁️ 33 °C

    Den heutigen Tag verbringen wir mit der Erkundung der Souks und einigen anderen Highlights, wie bspw. der Koranschule „Medersa Ben Youssef“.

    Die Souks sind labyrinthartig, dunkel und sehr, sehr belebt. Unmengen von Menschen drängen sich durch sehr schmalen Gassen, die von sehr vielen kleinen Ständen begrenzt werden. Dazwischen schlängeln sich Mopeds mit 2 oder 3 Personen, Kinder stehen vorne und halten sich am Lenker fest, Helm trägt niemand, also keiner. Stattdessen scheint es sowas wie eine Mützenpflicht zu geben, die viele Mopedfahrer auch einhalten. Alle, die hier mitlesen, wissen, dass eine Mütze sehr viel mehr aushält, als ein Helm. Wer es nicht glaubt: lass mal einen Helm und eine Mütze von der Autobahnbrücke fallen und schau, welches von beiden danach noch funktionstüchtig ist. Aber ich schweife ab.

    Wir hatten einen einstündigen Aufenthalt in einem „Kräuterhaus“, wo man Tee, Gewürze, Salben und Öle kaufen konnte. Was wir -natürlich- alle auch pflichtgemäß getan haben, ohne recht zu wissen, ob das Gekaufte zuhause irgendeine Funktion haben wird. Zudem gab es -mit hauseigenem Massageöl- eine Nackenmassage, die alle als wohltuend empfunden haben. Gewürze und Massage, ein interessantes Geschäftskonzept, das offenbar funktioniert.

    Die Souks sind ständeweise organisiert, also eine Ecke nur Schuhmacher- und verkäufer, Silberschmiede in der anderen Ecke, Metzger, Teppichhändler und Lampenverkäufer (in keiner Lampe, die ich gerieben habe, war ein Geist) usw.

    Wir waren bis zum 09.04. (?) im Ramadan und der muslimische Freitag = christlicher Sonntag. Das hat ein bisschen Auswirkungen auf die Reiseplanung, da Freitags und erst recht während des Ramadans einige Geschäfte zu haben, oder andere Geschäftszeiten haben, als üblich. Wir hatten auch ein schlechtes Gewissen, wenn wir am frühen nachmittag-so wie heute- etwas essen und trinken wollen. Wir gehen aber davon aus, dass wenn das gar nicht „gepasst“ hätte, die Restaurants geschlossen gewesen wären. Marrakesch ist zudem auch noch ziemlich westlich und offener, als eine Kleinstadt im Süden. Durch Marrakesch zu laufen ist übrigens auch sehr anstrengend und so haben wir mit Blick auf den Djemaa el Fna gegessen.

    Geführt hat uns übrigens während der Tour durch die Souks Mustafa, ein studierter Germanist mit sehr guten Deutsch. Er hat bspw. erklärt, dass der fünfzackige Stern auf der Landesfahne auf die 5 Säulen des Islam zurückgeht:

    Das Glaubensbekenntnis (Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohamed ist sein Prophet;
    Das Gebet (5 mal täglich beten;)
    Das Fasten (Ramadan);
    Zackat (Die Pflicht, Bedürftigen zu helfen);
    Die Hadsch, die Pilgerfahrt nach Mekka.

    Unser Guide musste während der Führung bis zum Abend fasten, während wir im Gewürzhaus unseren Tee mit Gebäck hatten.

    Abends waren wir rechtschaffen „kaputt“ (durch die Temperatur, die 8 km Wanderung durch Marrakesch und die Zeitumstellung -2 h). Nächste Woche wird von Ramadanzeit (-2h) auf Normalzeit (-1h) umgestellt.
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  • Mohammedia nach Marrakesch

    April 5 in Morocco ⋅ ☀️ 28 °C

    Die Strecke geht überwiegend über die Autobahn in den Stadtverkehr von Marrakesch. Hach, herrlich, dieses Leben und der Trubel, das ist doch genau das, was man nach 4 Stunden marokkanischen Autobahn braucht, so was zum Wachwerden. Es stählt auch das Selbstbewusstsein, so im Sinne von „I survived Marakesh“… oder eher „if life is boring, risk it“? Man weiß es nicht.

    Der (bewachte) Stellplatz liegt sehr günstig zu den Souks und dem „Djemaa el Fna“, dem „Platz der Gehenkten“ und bietet viel Stellplatz für unsere insgesamt 10 Wohnmobile. Wir stehen hier 2 Nächte, was unsere Batterien an ihre Grenzen bringt, der Kühlschrank saugt offenbar die Batterien leer, die Temperaturen sind hier doch schon höher -34 Grad tagsüber. Wir lösen das Problem mit der Überzeugung, dass niemand nachts einen laufenden Kühlschrank braucht. Die Wasserpumpe für die Dusche und die Toilettenspülung ist wichtiger.

    Abends hatten wir in einer Garküche ein gemeinsames Abendessen auf dem Djemaa el Fna. Nicht mehr oder weniger als einfach nur beeindruckend, was es hier, vor allem nachts, zu sehen gibt. Übrigens: es gab zu keinem Zeitpunkt irgendeine Situation, die wir als bedrohlich hätten empfinden können. Alle Menschen sind sehr höflich und freundlich, wenn man ihnen ebenso begegnet. Natürlich wird man immer wieder angesprochen und es werden die Waren angepriesen, die man zu verkaufen hat. Ein freundliches „Non, merci“ beendet das Werben fast immer. Der Mann mit den leckeren Süßigkeiten bspw. hat in der Zeit, in der wir gegessen haben, unseren Block mit der Garküche gefühlt 6 mal umrundet und immer sehr humorvoll danach gefragt, ob wir etwas kaufen wollen. Wir haben dann immer gesagt „plus tard“ (etwas später) und er hat dann sinngemäß gesagt, OK, dann nächste Runde. Alle 18 Wohnmobilisten haben dann nach dem Essen bei ihm eingekauft und die Süßigkeiten waren frisch und lecker. So waren dann alle zufrieden.
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  • Asilah nach Mohammedia

    April 4 in Morocco ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Strecke war insgesamt 195 km lang, mit einer Unterbrechung in „Moulay Bousselham“, wo wir eine Lagune mit dem Boot besichtigt haben. Der dortige „Fischmarkt“ gibt einen anschaulichen Blick auf marokkanisches Hygieneverständnis frei. Danke, wir möchten keinen „guten Fisch“, nein wirklich, echt, gar nicht, merci, mais non.

    Am nachmittag Ankunft auf dem Campingplatz “Ocean bleu“ in Mohammedia.
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  • Der erste Kontakt

    April 3 in Morocco ⋅ ☀️ 22 °C

    Wenn man in Marokko mit einem Fahrzeug ankommt, offenbaren sich völlig neue Erfahrungen. Einige werden schon vom Verkehr in Marokko gehört haben. Das Meiste, was ihr gehört habt, stimmt aber nicht.



    Es ist schlimmer. Viel schlimmer.

    Wer marokkanischen Verkehr verstehen will, muss schon mal die Plakatwerbung wahrnehmen. Ja, wirklich: Auf einer Werbung eines Telekommunikationsunternehmens sieht man einen älteren Mann, der am Steuer seines Autos mit einer jüngeren Frau (Tochter?) einen Videocall hat. Hier fahren alle so, als würden sie das ständig und ohne Unterbrechung genau so machen.

    Auf den Autobahnen wechseln Menschen jeden Alters die Fahrbahnen, allein oder in Gruppen, warum soll der Schulweg auch nicht quer über die Autobahn führen? Auf dem Mittelstreifen, wo manchmal die Polizei steht (und hier steht überall sehr, sehr viel Polizei), werden auch schon mal Kartoffeln verkauft, während darum herum der (immerhin dünne) Verkehr mit erlaubten 120 km/h fließt. Busse setzen Menschen auf dem Notstreifen ab, oder holen sie da ab. Anhalter werben durch Winken um Aufmerksamkeit, Fahrzeuge wechseln ohne Vorwarnung langsam, oder abrupt die Fahrbahn (wahrscheinlich weil…, genau, Videocall). Die Schafe -mit oder ohne Hüter- finden in Herdengröße, dass das Gras neben dem Notstreifen der Fahrbahn am besten schmeckt. Das ist aber der schöne Teil der Strecke.

    In der Stadt regiert das Chaos, es gibt keine Regeln. Jeder wechselt ohne zu blinken die Fahrbahn, Mopeds überholen -zur gleichen Zeit- rechts und links vom Fahrzeug auf der Kreuzung. Das rechte Moped möchte links abbiegen, das linke rechts. Eine nette Erfahrung, vor allem wenn gleichzeitig ein behinderter Mensch, der einen Einkaufswagen zum Rollstuhl umgebaut hat und sein linkes, mit einer Plastiktüte verbundenes, Bein in die Fahrbahn streckt und mit dem anderen Bein den „Rollstuhl“ schiebt (alle Hupen und fahren dicht auf).

    Die Empfehlung der Reiseleitung ist: Hupen, immer und überall. Das kann man machen, hilft aber nicht, weil das alle machen und keiner mehr darauf achtet. Man muss das wohl mehr als Ausdruck von Lebensfreude interpretieren.

    Das System funktioniert aber -wenn man „In schāʾa llāh -im Folgenden der Einfachheit halber: inschallah)“ beherzigt- unser Ende ist ja sowieso vorbestimmt. Mit einem Fahrzeug, das über 7m lang, 2,30m breit und über 3,20 m hoch ist, kommt aber zunächst recht wenig Spaß bei der Sache auf. Der ständige Kontakt mit seinem unmittelbar bevorstehenden Ende macht auch einfach nur müde und man fährt später halt so, wie es einem in den Sinn kommt. Dann wird es besser, wenn man mit seinem Leben abgeschlossen hat. Die Erfahrung ist anfangs schlimmer als … ja, … genau: 80 km bei Windstärke 8 Motorrad fahren. Hätte ich nicht gedacht.

    Bei einem der nächsten Posts komme ich zu den Verhältnissen in marokkanischen Toiletten.

    Memo an mich selbst: JUGENDSCHUTZHINWEIS und Disclaimer vorschalten.
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