Der Nase nach

listopada 2023 - maja 2024
Richtung Süden und dann? - Mal schauen. Czytaj więcej
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  • Dzień 167

    ? - Tanger: Sound of da police

    18 kwietnia, Maroko ⋅ ☀️ 22 °C

    Ganz so einfach ist es mit dem Zelten dann aber natürlich doch nicht. Ich hatte ich bereits gegessen, mich gewaschen, Zähne geputzt, noch ein bisschen FindPenguins geschrieben und war gerade dabei, mich in den Schlafsack zu legen, da bellt ein Hund. Im nächsten Moment wird mein Zelt von einem Lichtstrahl beleuchtet, Autos sind hier keine, es muss eine Taschenlampe, es müssen Menschen sein. Ich klettere halb aus dem Zelt und erblicke zwei Personen auf mich zukommen. Mit einem Salam gebe ich mich zu erkennen und bin etwas erleichtert, als dieses erwidert wird und ich die Westen der Gendarmerie Royale erkenne. Zum Glück spricht einer der beiden ganz gut Englisch. Pass vorzeigen und kurz erklären, was ich hier mache, geht so ganz schnell. Die beiden Polizisten sind allerdings ganz anderer Ansicht als die Kollegen vom Militär. Hier seien Räuber unterwegs und es wäre viel zu gefährlich, hier zu zelten. Auf eine Diskussion will ich mich dann doch nicht einlassen und packe alles wieder zusammen. Dann beginnt eine 10 km Nachtfahrt mit Polizeieskorte. Wir halten vor einem Haus im nächstgrößeren Örtchen. Eine Polizeistation ist es nicht, aber irgendein Behördengebäude. Aus diesem erscheinen nach und nach vier oder fünf weitere Personen, die nun zusammen mit den Polizisten aus dem Auto beraten, wo ich denn nun übernachten kann. Das scheint auch wirklich kompliziert zu sein, denn eine Antwort gibt es nicht so richtig, obwohl der Innenhof oder die Eingangshalle des Gebäudes eigentlich optimal für eine Isomatte geeignet wäre. Mein Pass wird noch zwei weitere Male kontrolliert. Derweil bediene ich mich an meinem Snackvorrat und biete auch den Polizisten welche an - freundlich sind sie schließlich alle.
    Irgendwann brechen die drei mit dem Polizeiauto wieder auf, allerdings nicht ohne mir noch eine riesige Schale Blaubeeren zu schenken. Nun sind nur noch die Leute aus dem Behördengebäude da, welche dummerweise kein Englisch sprechen. Einer von ihnen ist ebenfalls sehr nett und wir unterhalten uns per Übersetzungsapp. Ich erscheine scheinbar hungrig, sodass mir noch ein paar Tajinereste und etwas Brot angeboten werden. Die Behörden hier werden mir immer sympathischer. Es ist inzwischen ungefähr halb zwei und mir wurde noch immer keine Anweisung gegeben, wie es nun weiter geht. Ich frage schließlich, ob ich denn nun hier mein Zelt aufbauen könnte, was dann auch bejaht wird. So richte ich mich wohl auf dem beschissensten Zeltplatz, den ich bisher hatte, ein und schaffe es trotz Autolärm und bellenden Hunderudeln ein paar Stunden zu schlafen. Ausschlafen ist allerdings nicht, es wird früh hell und sehr laut und es gibt Frühstück, serviert von der Polizei oder den Hilfskräften oder was auch immer die Leute in diesem Behördengebäude für eine Funktion haben.
    Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich dort mal etwas offensichtlicher wildcampen - mal schauen wie der Service der deutschen Polizei so ist ...

    Und der Rest des Tages? Trotz wenig Schlaf war ich eigentlich gar nicht so müde und so entschied ich mich, die Küste entlang bis nach Tanger zu ballern. Nur in Asilah mache ich eine etwas längere Pause und treffe Sam, der mit dem Rad gerade aus der Sub-Sahara Region zurückkommt und von dem es die nächsten Tage vielleicht noch etwas zu hören gibt.
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  • Dzień 166

    Rabat - ?: Keramik, Kinder und Militär

    17 kwietnia, Maroko ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich hatte gestern und heute Morgen noch überlegt, noch eine weitere Nacht in Rabat zu bleiben. Doch irgendwas treibt mich an und zieht mich vorwärts. Marokko ist schön und es macht Spaß, hier zu reisen, gleichzeitig habe ich aber wieder Lust auf Europa und weitere Länder. Noch mal Spanien, Italien, Griechenland, die Türkei und wer weiß was noch. Dahin ist es noch ein weiter Weg und wenn ich dann länger an einem Ort verweile, bekomme ich Hummeln im Hintern.
    Deswegen geht es dann weiter und auch wenn ich wieder ganz schön spät starte, mache ich direkt einen Stopp bei den Töpfereien, die sich fast auf dem Weg von Rabat nach Salé befinden. Ein Glück bin ich mit dem Fahrrad unterwegs, so konnte ich von den vielen schönen Dingen nichts kaufen;) Dann geht es weiter durch Salé und immer an der Küste entlang.

    Auf der Karte sah die Strecke gar nicht so gut aus, da die Straße meist an der Autobahn entlang führt. Tatsächlich bekommt man von jeder aber fast gar nichts mit bzw. nur im Positiven, denn hier ist wenig Verkehr.
    Salé und Kenitra sind beides ganz schön große Städte und es braucht eine Weile, bis ich durch diese hindurch bin. Letztere erinnert an eine europäische Industriestadt. Krane, ein Kanal, Lagerhallen. Sie versprüht einen gewissen Abenteuer-Vibe. Dazu passend überholt mich ein Transporter mit zwei Kinder, die hinten auf einem Trittbrett stehen und an der Tür festhalten. Sie grinsen verschwörerisch und freuen sich über ihre kostenlose Mitfahrgelegenheit. Das erinnert mich an irgendeinen Kindheitsroman, in dem die Protagonisten ein Abenteuer suchten und auf einen Zug aufsprangen.

    Kinder sind ein gutes Stichwort. Heute begegnen mir wieder sehr viele, die grüßen und mich zum Anhalten auffordern. Einerseits schön, andererseits anstrengend, weil man natürlich überhaupt nicht vorankommen würde, wenn man immer anhielte. Wenn ich dann einfach weiterfahre, fühle ich mich teilweise ganz schön unfreundlich, zumal ich die meisten Worte und Fragen, die mir zugerufen werden, auch nicht verstehe, ignoriere oder verneine, wenn es 'Bonbon' oder 'Dirham' heißt. Manche Kinder strecken die Hände für ein High-Five aus, einigen reicht das, andere versuchen dann die Hand festzuhalten oder nach dem Fahrrad zu greifen - auch nicht so cool und etwas gefährlich 🤔 Aber das gehört eben auch immer mit dazu.

    Die Zeltplatzsuche ist dann wieder gar nicht so einfach. Potentielle Wälder sind zugemüllt und stinken teils heftig. Daher biege ich über ein paar Feldwege Richtung Strand ab und lande direkt vor einem Militärposten. Ein bisschen Diskussionen, wobei ich eigentlich nichts verstehe, ein Foto vom Pass und ich kann mein Zelt - wenn auch nicht direkt am Strand - aufschlagen:)
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  • Dzień 164–166

    Rabat: Vorzeigestadt

    15 kwietnia, Maroko ⋅ ☀️ 26 °C

    Rabat ist Vorzeigestadt. Man konnte es schon auf dem Weg in die Stadt erkennen: Große, neue und beleuchtete Straßen. Grünanlagen an den Straßenrändern, die für ihre saftige Farbe bestimmt einiges an Wasser benötigen. Nahezu kein Müll, keine Hunde und wenige Katzen.
    Im Gegensatz zu anderen Städten scheinen Frauen hier mehr am öffentlichen Leben teilzunehmen oder teilnehmen zu können. In Cafés und Restaurants sieht man auch mal Frauengruppen oder Pärchen, auch wenn alles noch immer männerdominiert ist. Ein weiterer Unterschied zu anderen Gegenden, die Kleiderordnung. Diese scheint hier eine Ecke lockerer zu sein, kurze Hosen sind keine Seltenheit.

    Im Airbnb treffe ich eine wilde Kollektion von Menschen, einen viel rauchenden und etwas zittrigen Franzosen, der in Marokko ist, um Flüsse vom Müll zu befreien, einen immer oberkörperfrei herumlaufenden Schotten und einen
    parteikritischen Chinesen, der aus China geflohen und dessen Vermögen nun eingefroren ist. Mit ihm unterhalte ich mich nur über eine Übersetzungsapp - wie gut es mir (oder uns Europäern) doch geht und wie einfach es für mich ist zu reisen, wenn man im Vergleich seine Geschichte hört.

    Die Tage in Rabat verbringe ich damit, durch die Medina zu schlendern, die Kasbah anzuschauen, wieder mal etwas zu viel für irgendwelche Einkäufe zu bezahlen. Einen Mittag treffe ich mich mit Julikas Bekannten, um das staatliche Kantinenessen zu probieren und mir noch ein paar Tipps für die Stadt abzuholen. Letztere befolge ich dann aber doch nicht alle, da ich wieder mal feststellen musste, dass eine der Ösen am Rad gebrochen ist - kein Grund zur Panik, inzwischen ist das ja fast Routine und den Joker habe ich mir ja damals zurückschweißen lassen:) Auf der Suche nach einem Schweißer finde ich zwar hilfsbereite Menschen, die aber ziemlich rabiat in ihrer Arbeit sind. Den Gepäckträger umschrauben, hätte ich selbst mit ein paar weniger Kratzer am Fahrrad machen können - und musste ihn sowieso nochmal selber nachjustieren. Ich entscheide mich, das Schweißen auf Europa zu verschieben.
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  • Dzień 163

    Casablanca - Rabat: Trümmerhaufen

    14 kwietnia, Maroko ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich unterhalte mich noch etwas länger mit Brian und breche daher auch erst wieder gegen Mittag auf. Zunächst geht es durch die Vorstädte Casablancas. Allerdings kann man hier fast nicht mehr von Städten oder Dörfern sprechen. Es sieht aus wie in einem Kriegsgebiet. Trümmerhaufen überall und bis auf die Moscheen steht fast keins der ehemaligen Häuser mehr. An manchen Ecken sieht man bereits riesige Neubauten. Was hier genau passiert bzw. was mit den Leuten geschieht, die in den alten Häusern wohnten, weiß ich nicht genau - einige scheinen noch in halben Ruinen zu wohnen oder die Schuttberge nach Materialien zu durchsuchen. Einen Ladenbesitzer, der etwas Englisch kann, spreche ich an. Er sieht etwas wohlhabender aus und meint, die Leute würden woanders neue Häuser bekommen, müssten aber auch dafür bezahlen. Freiwillig scheint das hier allerdings nicht zu passieren.

    Der weitere Weg führt heute leider nur über große Straßen und ist weniger spektakulär. Allerdings merkt man bereits, dass man Rabat der Hauptstadt näher kommt. Die Straßen werden besser, sind durchgehend mit Laternen versehen und es gibt deutlich weniger Müll. Den ersten Abend checke ich in einem Airbnb am Stadtrand ein, klein aber fein. Ich bin erleichtert, angekommen zu sein und fühle mich etwas schlapp und fiebrig - vermutlich durch die längeren Etappen und den Wind der letzten Tage. Ein paar Tage Pause in Rabat werden da bestimmt guttun.
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  • Dzień 162

    El Jadida - Casablanca: Ballern

    13 kwietnia, Maroko ⋅ 🌬 26 °C

    Passiert ist heute nicht viel, dafür habe ich einige Kilometer gemacht, da in Casablanca eine Warme Dusche auf mich wartete. Für Frühstück war also nicht viel Zeit. Ich besorgte mit etwas Brot und Oliven. Der freundliche Olivenhändler gab mir noch eine ganze Kelle gratis dazu, nachdem wir kurz ins Gespräch gekommen waren und ich von meiner Reise erzählte. Das sind eigentlich immer die schönsten Begegnungen, wenn man nicht einfach nur einkauft, sondern ein kleinen wenig in den Austausch kommt - noch besser würde das natürlich mit ein paar Arabischkentnissen funktionieren.

    Dann ging es los. Ich nahm das Frühstück auf dem Rad zu mir und düste die Straße entlang. Leider ging es heute wirklich nur entlang einer großen Straße. Eine kurze Kostprobe der kleinen Parallelstraße war schottrig und - trotz ca. 1 km Entfernung - deutlich windiger. Pausen gabs wenige kurze in denen ich mich vorwiegend mit Yoghurtdrink bzw. Raib versorgte. Ziemlich lecker und ich konnte gar nicht genug davon bekommen - ich glaub, ich habe heute über 1,5 Liter Yoghurt getrunken. Rekordverdächtig.
    Eine größere Pause mit typischem Marokko-Fastfood genehmige ich mir dann doch. Danach wurde durchgeballert bis nach Casablanca, wo ich in der Dämmerung ankam. Viel gesehen habe ich von der Stadt tatsächlich nicht. Nur die deutlich ärmeren Vororte und dazu im Kontrast die pompöse Hassan II Moschee.
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  • Dzień 161

    Ouli - El Jadida: Mülleimer?

    12 kwietnia, Maroko ⋅ 🌬 25 °C

    Und was ist heute so passiert? Der Tag beginnt mit einem qualmenden Feuer, welches ein Bauer zwischen Meer und Campingplatz zum großen Ärgernis eines anderen Bauern entzündet.
    Auf dem Weg aus der Stadt verlor ein gut beladener Rollerfahrer seine Mitfahrenden: Kind und Frau purzelten auf die Straße - bis auf ein schreiendes Kind hatte dies glücklicherweise keine Konsequenzen. Die Hauptstraße, der ich folgte, war zwar relativ schmal, aber ziemlich stark befahren. In Kombination mit Gegenwind und marokkanischen Überholmanövern war ich wieder einmal mehr dankbar für meinen kleinen Spiegel (danke Nils;-)

    Nach der Mittagspause komme ich an einem kleinen Straßen-Solarcafè vorbei, wo ich noch zwei marokkanische Radreisende treffe. Für ein Café braucht man scheinbar nur ein Auto, packt ein Solarpanel drauf und eine Kaffeemaschine hinein - zack, fertig! Ganz läuft die Maschine allerdings nicht mit Strom, unten flackert noch eine kleine Flamme. Zum Wasser erhitzen? Shaymaae, so heißt die Cafèbetreiberin, bereitet mir einen wohlschmeckenden Espresso zu und bringt mir die arabischen Worte für einen chwarzen Kaffee bei: 'kachwa aswad' so ungefähr ...

    Aus einem Auto sehe ich einen Joghurtbecher fliegen. Scheißkerl mit dicker Karre, denke ich, bis ich in der nächsten Stadt Halt mache, um mir einen - natürlich gezuckerten - Orangensaft zu besorgen. Ich trinke ihn direkt vor dem Geschäft. Ein Junge kommt aus dem Laden nebenan und wirft seinen leeren Joghurtbecher an den Straßenrand. Die Jugend denke ich. Kurz darauf wirf ein älterer Mann in Warnweste - einer der Parkwächter - eine leere Plastikflasche auf den Boden. Hm, doch nicht die Jugend. Die Ausrede, die Infrastruktur fehle hier gilt auf jeden Fall nicht. Keine 50 m weiter stehen Mülleimer. Ich überlege, ob ich sie drauf ansprechen soll. Steht mir das zu als Gast in diesem Land? Wäre es lehrend oder belehrend? Plastikmüll kennt genau genommen keine Ländergrenzen. Würden Sie mich verstehen? Ganz abgesehen von der Sprachbarriere? Ich sage nichts und ärgere mich darüber, als ich aus der Stadt fahre. Ich nehme mir vor, das nächste Mal etwas zu sagen - zumindest, wenn die Person Englisch versteht. Woran liegt es, wenn so mit dem Müll und Natur umgegangen wird? Gewohnheit? Unwissenheit? Wie ich am Abend in El Jadida noch sehe, ist es in den Städten eben normal, dass sich der Müll der Stände (und konsumierter Produkte) in Massen auf die Straße fliegt und in der Nacht zusammengekehrt wird. Aber wenn schon ein Mülleimer in der Nähe steht...

    Am späten Nachmittag entdecke ich noch ein paar Ruinen neben der Straße, die optimal zum Zelten geeignet gewesen wären, aber ein paar Kilometer will ich heute noch machen. Ich fahre weiter und durchquere eine große Hafenanlage. Dann komme wieder an die Küste, mit wunderschönen Ausblicken auf den Sonnenuntergang und ganz vielen kleinen Gemüseständen am Straßenrand. Eigentlich sind hier noch zwei Plätze zum Zelten eingezeichnet, doch einer ist zu offen, gerade bei dem Wind, und der andere existiert nicht. So fahre ich weiter in die Stadt, El Jadida, suche mir eine Unterkunft und probiere draußen auf den vollen Straßen all das Essen, welches man laut Reiseführern und guten Ratschlägen nicht essen sollte.
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  • Dzień 160

    Safi - Oualidia: Wind III

    11 kwietnia, Maroko ⋅ 🌬 24 °C

    Fast durchgehender Meerblick, strahlender Sonnenschein und nicht zu heiß. Das Wetter geht mir trotzdem auf den Sack. Der dritte Tag Gegenwind, wenn man die Pausentage in Essaouira dazu rechnen würde, wären fünf Tage. Ich bekomme langsam das Gefühl, dass sich daran nicht mehr viel ändern wird. Vielleicht weht es hier an der Küste immer von Nord nach Süd. Prost Mahlzeit...sind ja nur noch um die 500 km - das klingt viel und wenig zugleich.
    Wie auch immer neben dem monotonen gegen den Wind treten, passierte heut nicht viel, bis auf drei Hunde, die wieder Mal mein Fahrrad nicht mochten. Absteigen, anschreien und einen Steinwurf antäuschen funktioniert inzwischen ganz routiniert, sobald ich das Bellen höre.

    Am späten Nachmittag habe ich bei weitem noch nicht die Strecke geschafft, die ich mir vorgenommen habe. Dennoch beschließe ich, in Oualidia auf einem Zeltplatz zu bleiben. Ich freue mich, auf eine Dusche und nicht allzu spät kochen zu müssen. Die Dusche ist ein Mittelklasseerlebnis. Das Wasser ist leicht salzig und gefühlt klebe ich danach noch immer. Dafür belustige ich mich aber an ein paar kleinen Welpen, die sich bewegen wie in einem schlecht programmierten oder verbuggten Computerspiel.
    Abends koche ich noch eine große Portion Gemüse, dazu gibts das Brot, was mir von Hichams Mutter mitgegeben wurde. Es würde für 3 Personen reichen. Ich bin nochmals überrascht von der unglaublichen Gastfreundschaft.
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  • Dzień 159

    Todo ? - Safi: Eine kurze Spritztour

    10 kwietnia, Maroko ⋅ 🌬 28 °C

    Ramadan ist vorüber und es folgt das Fest des Fastenbrechens, Eid-al-Fitr - uns häufiger bekannter als Zuckerfest. Die Geschäfte sind heute daher größtenteils geschlossen und manche Orte wirken wie Geisterdörfer. Stattdessen sind viele Kutschen bzw. Pferdewagen, auf denen meist Vater, Mutter und Kinder in festlichen Klamotten sitzen, unterwegs. Feiertag eben.

    Gegen Mittag kommt mir Charlotte aus Frankreich entgegen. In Frankreich gestartet, will sie in den nächsten Tagen weiter nach Süden die Sahara durchqueren und das mit ganz sportlichem Equipment: Zwei Taschen hinten, eine Lenkertasche, dünne Rennradreifen, kein Zelt, zwei Trinkflaschen. Immerhin will sie die letzten beiden Dinge noch aufstocken. Was die Menge an Gepäck angeht, könnte ich mir daran allerdings ein Beispiel nehmen.

    Als ich in Safi pausiere, hält ein Auto mit zwei jungen Männern neben mir. Die beiden sind an meiner Reise interessiert und scheinen selbst auch viel zu reisen (wie ich später erfahre, springt dabei als halbprofessioneller marokkanischer Reiseinfluencer dabei auch der ein oder andere Dirham raus). Hicham, so heißt einer der beiden, läd mich kurzerhand nach sich Zuhause ein, sollte ich überlegen, in Safi zu bleiben.
    Nachdem ich noch eine Runde mit dem Fahrrad gedreht habe, um die Stadt zu erkunden (die ist übrigens schöner, als es mir erzählt wurde), entscheide ich mich, in Safi zu bleiben und steuere Hichams bzw. seins und das seiner Mutter an. Dort gibt es natürlich erst einmal einen Willkommenstee und etwas Gebäck.
    Und dann steht noch etwas an, womit ich weder gerechnet oder mich je gesehen hätte: Mit einem seiner zwei Autos unternehmen noch eine Spritztour durch die Stadt. Zusammen mit seinem Cousin geht es erst noch einen weiteren Freund abholen. Als nächsten wird dann ein Aussichtspunkt mit Blick über Meer und Stadt angesteuert, um hier noch einen Kaffee zu trinken - scheinbar waren wir auch nicht die einzigen mit dieser Idee, es ist die Hölle los. Vielleicht wegen des Feiertages? Als nächstes geht es wieder in die Stadt zur größten Tajine Marokkos, wo wir noch weitere Freunde Hichams treffen, die dann zum Teil von ihm heimgefahren werden. Ich fühle mich wie in einem alten Auto-Film, in dem diese für Freiheit und Statussymbol stehen, mit Hicham in der Hauptrolle. Nachdem alle heimgebracht wurden, geht es zurück zu Hichams Zuhause. Wir teilen uns noch eine Portion Thunfisch-Nudeln und quatschen noch eine Weile. Sein und für heute auch mein Zimmer ist schlicht eingerichtet. Ein Teppich, zwei Tische, zwei Stühle, zwei Sofa-/Schlafbänke und ansonsten nur ein paar rumfliegende Elektrogeräte und Reiseausrüstung. Einen
    Schrank mit Klamotten sehe ich nicht, dafür einen Backpacker-Rucksack an der Wand. Es passt zu ihm, schließlich will er in ein paar Wochen schon wieder weiterreisen - das Zuhause ist quasi nur Zwischenstation.

    Nun fragt man sich natürlich noch, warum der Gute zwei Autos (zugegeben waren das ganz schön alte Kisten) besitzt, wo er doch so jung und ständig am Reisen ist. Nun, er handelt gerne, kauft Dinge und verkauf sie wieder. Ob nun Autos, Währungen oder iPhones, die er beim Reisen im Ausland viel günstiger bekommt als in Marokko;-) Zusammen mit seinen Facebook-Reisedokumentationen und einigen Followern, die er in Marokko hat, scheint damit genug für seinen Lebensunterhalt zusammen zu kommen.
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  • Dzień 158

    Essaouira -?: Frisch paniert

    9 kwietnia, Maroko ⋅ 🌬 24 °C

    Das Video sagt eigentlich schon alles über den heutigen Tag. Wäre ich wieder Richtung Süden gefahren, hätte ich bestimmt einen Schnitt von 30+ km/h fahren können und wäre auf 200 km gekommen. Da Europa aber doch immer noch im Norden von Marokko liegt, lag meine D heute fast im einstelligen Bereich. Der Wind pustete mir laut Wetterbericht mit 50 km/h frontal entgegen und schleuderte mir ab und an immer eine Handvoll Sand ins Gesicht. Die Augen brannten, die Zähne knirschten und irgendwann waren Arme, Beine und Gesicht von einer dünnen Staubschicht bedeckt - immerhin brauchte ich mich bei dem sonnigen Wetter dadurch nicht eincremen.
    Erfreulicherweise fand ich irgendwann eine Wasserstelle, sodass ich mich von meiner Panade etwas befreien konnte.

    Wenn ich auch mein eigentliches Ziel nicht ganz erreichte, schaffte ich es zumindest die 60 km vollzumachen. Die Gegend war leider etwas stärker besiedelt und bewirtschaftet und es war gar nicht einfach, einen Zeltplatz zu finden. Am Ende wurde es ein Plätzchen ein paar Meter neben und oberhalb der Straße. Leider nicht so gut windgeschützt wie erhofft. Mal sehen, wo ich morgen aufwache.
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  • Dzień 157

    Spenden für die Erdbebenregion

    8 kwietnia, Maroko ⋅ ⛅ 19 °C

    Von der Erdbebenregion habe ich ja bereits berichtet. Es sieht zum Teil immer noch ziemlich krass aus. Zerstörte Häuser, Aquädukte, Autos, Schuttberg, Menschen, die in Zelten oder Containersiedlungen wohnen.

    Während meines Aufenthalts bei Adil recherchiere und kontaktierte ich daher ein paar Hilfsorganisationen.
    Einige in ihren Antworten nicht so ambitioniert oder etwas intransparent. Die Caritas antwortete hingegen schnell und erstellte eine extra Landing-Page für einen privaten Spendenaufruf. Hier kann direkt für die Region gespendet werden kann. Natürlich gibt's auch Spendenbescheinigungen;-) Wer also etwas Geld 💰 übrig hat, möge gerne unter folgendem Link ein bisschen Spenden:
    https://www.caritas-international.de/spenden/sp…
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