Anky (1989), Stefan (1979) und Josefine (2018) aus Essen. Unsere Reiseziele erreich(t)en wir meist mit dem Flugzeug, einer BMW GS 1200 ADV und von 2016 - 2018 mit unserem VW Caddy Minicamper. Ab 2020 sind wir mit einem Wohnmobil BJ 1997 unterwegs. Read more Essen, Deutschland
  • Day 5

    Faulenzertag im Pool und bei Jimi

    November 1, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Durchzechte Nacht zum runden Geburtstag. Von wegen. Aber trotz fehlender Party fühlte sich Allerheiligen an, als hätte man die Nacht bis in den die frühen Morgenstunden durchgemacht. Muss am Alter liegen. Entsprechend ruhig ließen wir den Tag angehen.

    Gegen Mittag ging es mit Opa zusammen „kalten“ Pool. Wenn man einmal drin ist, dann geht’s, hatten sie mir gesagt. Lügner. Doch ich hatte Glück. Denn unsere Tochter war vom kleinen aufblasbaren Bötchen gar nicht so begeistert und so nutzte ich die Chance meine zarten 90 Kilo in das für bis 40 Kilo belastbare Schwimmgefährt zu hieven und mich von der Sonne aufwärmen zu lassen.

    Am Nachmittag hielt es mich dann doch nicht im Garten unsere Bungalows. Und diesmal begleitete mich sogar Opa Rudi zum Strand von Maspalomas, auf dessen Idee wir dann prompt in meiner Lieblingsstrandbar landeten. Und siehe da, selbst Rudi ließ sich von Sänger Jimi und seinen Songs begeistern. Woran ich das ausmachte… am Wippen mit seinem linken großen Zeh!

    Zum Essen ging es am Abend ins La Gustera, eins der atmosphärisch etwas ansprechenderen Lokale, direkt an der Av Alféreces Provisionales, der Zugangsstraße zum Strand von Playa del Ingles. Unsere Tochter hielt heute allerdings nicht viel davon, im Kinderstuhl sitzen zu bleiben und so wechselte man sich ab, im Minutentakt mit ihr in die benachbarten Krimskrams-Shops zu laufen, von denen sich gleich drei hintereinander reihen.

    Lustig wurde es noch nach dem Essen, als Josefine einfach der Musik folgte und in die gegenüberliegende Divine Lounge stolzierte, eine Bar integriert in die Anlage des Hotels Riu Don Miguel… Zugang: Adults only!
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  • Day 4

    40. Geburtstag am Strand mit Meer

    October 31, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

    Als letztes hatte ich mich heute Morgen aus dem Bett geschält und wurde mit einem dekorierten Frühstückstisch überrascht.

    Happy B-Day to me! Außer Rückenschmerzen, Herzrasen und mehr Lust auf Taxi fahren als zu laufen, wobei ich letzteres auf die Preise auf Gran Canaria schieben möchte, war trotz meiner 40 Jahre körperlich alles unverändert und gleich gut oder gleich schlecht, wie 10 Jahre zuvor. Meine Familie überraschte mich mit Kuchen und unzähligen kleinen runden Papierschnipseln, mit der Aufschrift 40, die ich noch Tage später in sämtlichen Taschen oder Ritzen wiederfand.

    Zusammen mit unserer Tochter machten wir uns am Vormittag auf nach El Oasis, dem Strand rund um den Leuchtturm Faro de Maspalomas. Der seichte Einstieg ins Meer macht es auch den Kleinsten möglich, unter Beaufsichtigung im Meer zu planschen, vor den Wellen wegzurennen und im Sand zu spielen.

    Josefine hielt also mit 18 Monaten das erste Mal die Füße in den Ozean und hatte sichtlich Spaß dabei. Auch wenn es ein paar Minuten dauerte, bis aus einer Angst vor den Wellen ein Spiel daraus wurde, sich mit der Schwimmwindel in die Ausläufer hineinzustürzen.

    Nach einem ausgiebigen Bad schlenderten wir noch die Strandpromenade entlang zum Faro de Maspalomas, um ein paar Fotos zu machen. Im Leuchtturm selbst waren wir heute nicht, obwohl dieser nach einer 1,4 Mio. Euro teuren Sanierung Anfang dieses Jahres wiedereröffnet wurde.

    Pünktlich zur Mittagsschlafenszeit waren wir zurück in unserem Bungalow. Während unsere Tochter schlief, machten meine Frau und ich uns ausgehfein. Was auf Gran Canaria bedeutet, genug Deo aufzutragen und je nach Geschlecht, ein Sommerkleidchen oder eine Shorts anzuziehen. Andersherum würde es hier allerdings auch keinen stören. Oma und Opa hatten sich bereit erklärt, heute Abend auf Josefine aufzupassen, und so wurde das Kinderbett am Nachmittag ins Schlafzimmer der Großeltern verschoben. Aufmerksame Leser unserer Reiseberichte kennen die Lust am Wandern und an ausgiebigen Spaziergängen meiner Ehefrau. Und nur wegen meines Geburtstags ließ sie sich überreden, am Abend noch mal Fuß an den Strand von El Oasis zu laufen, an dem wir heute Morgen schon zum Baden waren. Aber mir gefallen die Strandbüdchen da unten so gut, dass ich den heutigen Abend gerne dort unten verbringen wollte.

    Unser Weg führte uns durch die Hotelanlage des Riu Palace. Durch den öffentlichen Zugang kann man sich schon einen guten Eindruck von der Anlage verschaffen.

    Besonders der Blick auf die Dünenlandschaft von Maspalomas ist grandios. Der Fußweg führte uns von dort aus an den verdächtigen Tatorten der Swinger- und Gayszene vorbei bis zum Strand. Wir ließen uns von den Männern, die wie Erdmännchen auf Sandhügeln wache hielten, nicht irritieren und steuerten schnurgrade aufs Meer zu. Und auch wenn man sich nicht in das karge Gestrüpp zwischen den Dünen wagt, vor zweideutigen Kontaktaufnahmen auf Bestellung kommt man doch nicht vorbei 😉

    Schon auf den letzten Abschnitt am Strand entlang bahnte sich ein toller Sonnenuntergang an. Und so schlenderten wir die letzten 10 Minuten an den letzten Strandbuden von Maspalomas vorbei, die gerade dabei waren die letzten Getränke auszugeben, um dann ihre Tore zu verschließen.

    Wir erreichten die Promenade von El Oasis und machten gleich an einer der ersten Strandbars einen Stopp. Auf der Picknickdecke zwischen Shisha-Pfeifen und mit Kaltschale in der Hand feierten wir bei traumhaftem Sonnenuntergang zu zweit meinen 40. Geburtstag.

    An Lolas Beach Bar herrschte Hippie Stimmung und die Tanzeinlage der Transfrau war lustig und spektakulär zu gleich. Als dann aus der benachbarten „wärmsten“ Strandbar Maspalomas, der Strandapotheke, lautstark Andrea Berg hallte, gab es zwei Überlegungen. Reingehen, Schnaps trinken und mitfeiern oder zwei Lokale weiter zum Essen gehen.

    Wir zogen weiter. Das Restaurante El Velero lockte uns mit eine romantischen kerzenbeleuchteten Sitzplatz mit Blick aufs Meer, was man allerdings auf Grund er Dunkelheit nicht mehr sah. Die Preise sind wie fast überall konkurrenzbedingt günstig, das Essen ordentlich aber in diesem Fall nicht überragend.

    Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Taxi in die Mall Cita, die nicht wegen der Shops, sondern wegen ihrer Bars, Sex- und Swingerclubs und dem damit verbunden Nachtleben bekannt ist. Während in der oberen Etage so gut wie jedes europäische Land seine eigene Landsleute in die von deutschen und Niederländern dominierenden Bars lädt, ist die Kelleretage das Reich des frivolen Vergnügens.

    Unser erster Weg führte uns in die „Frei.Wild Supporter Club“ Rockbar MELODIES. Besitzer Gudrun und Michael luden heute zur Halloween Party ein. Deutschrockfans kommen bei der Musik(Video)Auswahl auf ihre Kosten. Ich habe mich wohl gefühlt, allerdings zwei Sachen trübten den Abend. Die Musikvideos sollten mal auf HD umgeswitcht werden, das ist ja heute kein Problem mehr. Und zur Halloween-Party trat Auke auf, der seine Rock’n’Roll Evergreens zum Besten gab. Nach zwei Songs nervte aber seine Stimme schon und statt Party und stürmischer Begeisterung gab es nur verhaltenen Applaus. Bei einigen Gästen dominierte sogar die Apathie. „Wer ist denn am 15.11. noch hier?“. Keine Antwort. „Keiner? Seid ihr alle schon abgereist?“, fragte Entertainer Auke. „So wie du singst, kannste froh sein, dass ich nicht gleich schon abreise“, war die Antwort eines gelangweilt aussehenden Metalfans, der mich damit zum Schmunzeln brachte. Für uns das Stichwort aufzubrechen.

    Neugierig schlenderten wir durch die Kelleretage der Mall und wurden prompt zu einer Besichtigung des Swingerclubs Fun4All eingeladen. Nett. Geblieben sind wir nicht, sondern ins benachbarte „Adrenaline“ gewechselt. Denn in dem Heavy Metal Pub sollte es heute ein Konzert von Chago Miranda geben. Viele der Bars und Clubs öffnen um 22 Uhr. Doch vor 0 Uhr ist kaum was los.

    Als um 1 Uhr immer noch kein Konzertbeginn abzusehen war und wir auf der gemütlichen Couch schon mehrfach weggenickt waren, verließen wir den Club und machten uns mit dem Taxi auf den Weg nach Playa del Inglés. Schlafenszeit.
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  • Day 3

    Zum Balcon del Mirador und Roque Nublo

    October 30, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

    Ausflugstag. Schon um 8:30 Uhr starteten wir zum San Fernando Wochenmarkt, der immer mittwochs und samstags zum ausgiebigen shoppen von gefälschten Produkten und sonstigen Krimskrams einlädt.

    Die innenliegenden Markthallen waren allerdings geschlossen und wie wir abends erfuhren, sollen diese auch abgerissen werden. Ich setzte mich nach einiger Zeit ab, um einen Kaffee zu trinken und staunte nicht schlecht, als die Damen ohne etwas zu kaufen nach nur einer Stunde zu mir stießen.

    Nach einem gesunden Frühstück mit Toasti und Pommes packten wir unser schlecht gelauntes Kind ein und fuhren zurück zur Bungalowanlage. Ich ließ meine Begleiterinnen raus und startete meinen Tagestrip entlang der Westküste der Insel.

    Mein Weg führte mich allerdings von dort aus direkt auf die Autobahn GC 1 und weiter auf die GC 200 zum rund 60 Kilometer entfernten Hafen Puerto de la Aldea.

    Die Serpentinen sind ideal zum Motorradfahren. Doch leider gibt es entlang der Strecke immer wieder Gedenktafeln, die an tödlich verunglückte Motorradfahrer erinnern. An einem Aussichtspunkt schaute ich mir eine dieser Erinnerungsorte genauer an, im Hintergedanken froh, dass mir außer zwei leichten Unfällen in meiner 20-jährigen Motorradzeit nicht mehr passiert war.

    Der kleine Fischerhafen ist bekannt für seine guten Fischgerichte. Direkt am Hafen grenzt Kiesstrand, der Playa de la Aldea, an dem sich heute in der Brandung die Wellen imposant überschlugen.

    Ich spazierte am Pier zum Leuchtturm entlang und genoss die Ruhe. Bis auf zwei Samtpfoten und ein paar Krebse traf ich hier auf keine Touristen.

    Wer Mitte September auf Gran Canaria ist sollte sich am 11. September die Fiesta del Charco in der Bucht neben dem Hafen nicht entgehen lassen. Ein traditionelle Fest bei dem die Einheimischen versuchen, mit bloßen Händen Fisch in der Lagune zu fangen.

    Rund eine Stunde später traf ich am neun Kilometer entfernten Aussichtspunkt Mirador del Balcón ein und wurde prompt mir einem kostenlosen Stück Mandelkuchen am Spieß von dem Herrn mit dem Stand zum Kauf eines Kaffees verleitet.

    Die zwei Euro fand ich jetzt nicht unverschämt teuer, auch wenn Touris im Internet wegen der Preise von Abzocke sprachen. Mit dem heißen Kaffee in der Hand betrat ich den „Balkon“ und hatte aus 400 Meter Höhe einen herrlichen Blick auf den „Drachenschwanz“, die abfallenden Steilklippen im Westen von Gran Canaria. Es wehte eine kühle Brise, aber bei November-Temperaturen von 26 Grad im Schatten, tat diese ganz gut.

    Von dort aus führte mich mein Weg weiter zum Playa de Sotavento, den ich allerdings nur für einen Schnappschuss besuchte.

    Mit dem Auto muss man die Serpentinen verlassen und einen Schotterweg entlang der Hänge bis zum Ende fahren und noch ca. 5 Minuten zum Kiesstrand hinabklettern. Aufgrund meiner Tagesplanung hatte ich leider keine Zeit für einen Sprung ins Meer, deshalb blieb es bei einem Fotostopp.

    Das nächste Ziel war rund 45 Kilometern entfernt. Auf diese Weg über die Serpentinen empfehle ich euch noch Stopps an den Aussichtspunkten Caldera de los Pinos der Galdar und am Mirador Degollada de Las Palomas einzulegen. Bei ersteren blickt ihr in den Norden Gran Canarias und auf die Kraterkegel der Vulkanlandschaft. Beim zweiten schaut ihr auf die Caldera de Tejeda. Diese Schlucht bildet die Grenze der Gemeinden Tejeda und Valleseco. Am Rand dieser Schlucht findet ihr die Höhlen „Cuevas del Caballero” und “Cueva de los Candiles”, archäologische Überreste der Ureinwohner der Insel.

    Ich erreichte das vorletzte Ziel meines Tagestrips auf 1500 Meter Höhe. Cruz der Tejeda. Von der Terrasse des öffentlichen Restaurants des Hotels PARDORES de Cruz de Tejeda und den angrenzenden Aussichtspunkten hat man einen tollen Blick auf die Landschaft.

    Der geografische Mittelpunkt der Insel ist ein beliebter Treffpunkt, gerade für Motorradfahrer, die sich die umliegenden Serpentinen hochschlängeln. Neben ein paar Bars gibt es hier allerdings nicht viel zu sehen. Vielmehr ist der Ort auch Ausgangsort für Wanderungen.

    Aber angetan hat es mir der Außenpool des Hotels, der wie ein Balkon aus dem Berg herausragt und heute auch für Besucher gut zu sehen ist. Noch bis vor zwei Jahren war das Hotel in den schattigen Wäldern gelegen, die aber durch die Brände 2017 und 2019 zerstört wurden.

    Mein letztes Ziel, nicht weit entfernt, war der Besuch einer Kultstätte der Ureinwohner. 80 Meter hoch, auf rund 1800 Meter Höhe. Er ist einer der größten natürlichen Felsen weltweit: der Roque Nublo!

    Vom Parkplatz an der GC-600 sind es noch 1,5 Kilometer zu Fuß über teils steinige Pfade mir einigen wenigen steilen Passagen. Das Naturdenkmal ist nicht nur Ziel sondern auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege. Manch einer traut sich sogar barfuß über die steinigen Wege.

    Bei guter Wetterlage kann man von hier oben sogar den Vulkan Teide auf Teneriffa sehen.

    Nach 1 1/2 Stunden verließ ich den Wolkenfelsen wieder und fuhr noch ca. 1 Stunde zurück nach Playa del Ingles, denn dort wartete schon meine Familie auf mich, startklar zum Abendessen.

    Unsere Wege trennten sich. Während die Damen des Hauses beim Chinesen aßen, gab’s für die Männer Burger und Bier in der Sportsbar „Kölsches Eck“ beim DFB Spiel Dortmund vs. Gladbach. In den ersten 70 Minuten musste ich aufpassen nicht einzuschlafen, der Tag hatte mich geschafft. Aber nach dem das erste Tor gefallen war und meine Tochter kurz zu Besuch kam, wurde es wieder spannend.

    Auf einen glücklichen Sieg meiner schwarz-gelben Truppe, wurde Mitternacht noch zusammen mit meinem Schwiegervater, Wirt Rudi und seiner Julia auf meinem Geburtstag angestoßen.
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  • Day 2

    Guten Tag Playa del Ingles, altes Haus!

    October 29, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Hoffnung, dass unsere Tochter lange schlafen würde, starb um 5:17 Uhr. Anfangs beschäftigte sich noch alleine im Kinderbett, danach krabbelte sie über ihre schlafende Mutter, um schließlich auf Papas Bauch herumzuspringen. Ab 6 Uhr übernahm Oma den Betreuungsdienst und wir anderen konnten noch weiterschlafen bzw. in meinem Fall weiterdösen. Drei Stunden (!) später und mit dem ersten Kaffeegeruch gesellte sich auch der Rest der Familie zum Frühstückstisch.

    Die erste Aufgabe für heute Bestand darin, die Vorräte aufzufüllen. Also ging es mit den Fashion styled Damen der Familie mit dem Mietwagen zum örtlichen LIDL Supermarkt.

    Wasser, Süßigkeiten, Nudeln in verschiedenen Variationen und Obst für die Jüngste. Und das wichtigste! Die Wasser, Bier und Cola-Light Vorräte wurden aufgefüllt, inbesondere auch Wasserkanister zum abkochen waren Bestandteil des Einkaufs. Schließlich soll die Pulvermilch für die jüngste möglichst keimfrei zubereitet werden. Im Ernst, die Trinkwasserqualität auf Gran Canaria gilt nicht als hoch und beinhaltet eine erhöhte Menge Fluor. Schon deshalb wird darauf verwiesen, ausschließlich gekauftes Wasser für die Zubereitung von Mahlzeiten und zum Trinken zu benutzen.

    Doch die kurze Nacht und die vielen Eindrücke führten dazu, dass unsere Tochter nach dem Einkauf schlafend vom Kindersitz des Autos ins Bett getragen wurde und erst vier Stunden später wieder aufwachte. Während die Jüngste im Mini-Pool Spaß hatte, machte sich Papa auf dem Weg zum Strand. Mal ein wenig bewegen. Das ging aber nicht ohne Abschiedsritual. Küsschen, umarmen, drücken und die Gartentür verschließen. Das machte den Abschied schwer, war aber zu süß.

    Mein Weg führte mich an die Calle las Dunes, der Strandpromenade von Playa del Ingles mit seinen „Blinki Blinki“ Shops, Restaurants und seinen mobilen Verkäufern. Ich ließ diese hinter mich und steuerte direkt ins Dunes & Tunes, der Irish Beach Bar, in der tagtäglich ab 16 Uhr Gitarrist Jimi Auftritt. Von Bon Jovi über Nirvana bis Metallica reicht sein Repertoire und es macht wirklich Spaß, in der Sonne zu sitzen, die Leute zu beobachten und ihm zu zuhören.

    Blick aufs Handy, blick aufs Bierglas. Ich war erschrocken über dieses Selfie, welches mir meine Frau von sich und unserer Tochter schickte. Nochmal. Blick aufs Handy. Blick aufs Bierglas. War ich schon so blau, dass ich nur noch verschwommen sah. Was sollte das und vor allem was war da los? Zeter und mordio! Schreit meine Tochter um Hilfe… oder doch meine Frau. Die darauffolgenden WhatsApp-Ausführungen ließen darauf schließen, dass „zuhause“ nur mal wieder quatsch gemacht wurde. Ok, puh… ein Blick aufs Bierglas: „Una cerveza grande por favor!“.

    Zum Abendessen trafen wir uns im spanischen Restaurant La Carreta wieder und die familiäre Diskussion weckte das dringende Bedürfnis in mir, meine technische Ausstattung zur akribischen Dokumentation, um ein Diktiergerät zu erweitern. Warum? Erstens versuche ich Fragmente eines Freisenbrucher Schlagaustauschs möglichst Original mitzuschreiben, bekomme aber gleichzeitig den Ellenbogen in die Seite gestoßen, wenn ich das Smartphone schon wieder in der Hand habe.

    Hm. Das Essen meiner Frau und meins war so lala. Das Fleisch war einfach zu lange in der Pfanne. Josefine hatte es geschmeckt und anscheinend hatte sie auch Balsamico für sich entdeckt. Die Anzeichen das Schalke in ein paar Minuten im DFB Pokal gegen Bielefeld spielte, ließen sich nicht verbergen. Mein Schwiegervater wurde leicht nervös, als um kurz nach Sieben der Hauptgang noch nicht da war. Er bestellte sich nur noch ein kleines Bier und benötigte nach Eintreffen seiner Bestellung nur 8 1/2 Minuten, um seinen Fisch samt Beilagen zu verdrücken. Ein kurzes „Tschüss und bis gleich“ in die Runde und er war ins Kölsche Eck verschwunden, um sich das Spiel anzusehen.

    Nachdem Josefine mir zwei weitaus älteren niederländischen Jungs auf dem benachbarten Platz fangen spielte und unter einem Werbeschild des angrenzenden Strip Clubs zur Musik eines Lokals tanzte und damit die umliegenden Tische zum Schmunzeln brachte, traten wir den Rückweg zum Bungalow an.

    Josefine fiel müde ins Bett und wir machten es uns auf der Terrasse bequem. Neben der morgigen Ausflugsplanung immer mit Blick auf die Fußball-App, um abschätzen zu können, ob Schwiegervater Rudi mit einem „Hey geil. Glückwunsch Schalke. Willste nen Bier“ oder alternativ mit den mitfühlenden Worten „Hey, wie geht’s dir? Willste nen Kummerbierchen oder können wir sonst was für dich tun?“ begrüßen sollten. Ersteres war an diesem Abend angebracht. Bielefeld – Schalke 2 : 3!
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  • Day 1

    Von Düsseldorf nach Gran Canaria

    October 28, 2019 in Germany ⋅ 🌙 4 °C

    Vorwort:

    Gran Canaria! Schon wieder? Na klar, alle guten Dinge sind schließlich drei. Und ich hatte sowieso noch eine Rechnung mit der Insel offen. Denn neben der Tatsache, dass die Insel auf Grund ihrer Entfernung und ihrem Klima ein tolles Reiseziel als Familie mit Kind ist, ermöglicht mir das Reisen mit den Großeltern gewisse Freiheiten, z.B. meinem Bewegungsdrang nachzukommen und auch mal einfach alleine zu sein. Dinge die ich ab und zu brauche und die mir es ermöglichen, die Urlaubsziele intensiver zu erkunden, als es vielleicht sonst mit Kleinkind möglich ist. Weil ich mir noch unbedingt ein Konzert in Essen anschauen wollte, verschoben wir unsere Reise um drei Tage nach hinten und folgten meinen Schwiegereltern etwas später auf die sonnigen Kanaren.

    Montag, 28.10.

    2:30 Uhr der Wecker klingelte. Das Kind war gut drauf und da die Koffer bis auf das Handgepäck bereits im Auto verstaut waren, gab es außer die Tochter zu waschen und anzuziehen sowie die restlichen Täschchen einzupacken, nicht viel zu tun.

    Eine Stunde später saßen wir im Auto meines Vaters, der uns zum Flughafen fuhr und dafür seinen Schlaf unterbrochen hatte. Am Flughafen angekommen füllte sich die Schlange am Check-in-Schalter schnell, aber die Abwicklung ging zügig voran. Unsere Tochter fand das ganze Gewusel natürlich sehr spannend.

    25,60 EUR kosteten die zwei kleinen pappigen Käse-Schinken-Baguettes, zwei Kaffee und ein Wasser. Bei dem Preis fragten wir uns später, warum wir unserer Tochter das Schleif-Pferdchen für 17,95 EUR aus dem „Duty Free Kiosk“ verweigert hatten. Der Kaufrausch meiner Ehefrau konnte in Form eines neuen Krimiromans von Fitzek und einem Lustigen Taschenbuch gestillt werden. Ihr glaubt ja nicht welche anderen Dinge mit einem strengen und gleichzeitig leicht ängstlich klingenden „Nein“ meinerseits untersagt wurden. Kerl, als wenn man mit Kleinkind nicht sowieso schon genug Krimskrams in den Taschen hat.

    Die Wartezeit am Gate und die Müdigkeit hatten Auswirkungen auf das Stimmungsbarometer der jungen Reisenden am Flughafen. Bei dem einen war es das Schreien, bei einer anderen das lautes Gähnen und Nölen, bei unserer Tochter eine Trotzattacke auf dem Boden und die Weigerung ins Flugzeug zu steigen als das Boarding begann.

    6:25 Uhr. Das Navigationssystem war ausgefallen. Der Pilot informierte uns über das Eintreffen eines Technikers an Bord. Aus der ersten Reihe verfolgten wir die Einschätzungen des Personals. Entweder er schafft es in zwei Stunden oder wir fliegen heute nicht mehr. In mir stieg die Panik. Noch zwei Stunden länger im Flieger als ohnehin schon geplant und das mit 18 Monate alter Tochter im Frühstadium der Trotzphase.

    Der Gelassenheit meiner Frau war es zu danken, dass unserer Tochter bis auf wenige kurze Momente (aus)gelassen mir ihren Spielzeugpferden auf dem Boden vor uns spielte. Die Reservierung der ersten Reihe mit Extra-Beinfreiheit auf unserem Laudamotion-Flug hatte sich schon jetzt ausgezahlt. Um 7:40 Uhr ging es los. Das Kind war vor Schlafentzug völlig überdreht, aber lieb und bot den Sitznachbarn sogar ihre Kekse an. Schon auf dem Weg zum Rollfeld schlief sie angeschnallt auf Mamas Schoß ein und wachte gegen 9 Uhr auf.

    Es war uns und auch Josefine egal, dass das Schinkenkäse-Panini aus dem 9 EUR Deal mit Kinder Bueno und Kaffee, auf sie krümelte. Ich holte das traditionelle Einläuten meines Urlaubs am Flughafen nach, und bestellte mir ein Heineken. Prost to myself.

    Unsere Tochter war zauberhaft, wie auch unsere Sitznachbarn, die durch die Bespaßung unserer Tochter zur Zufriedenheit dieser beitrugen. Und ich war stolz, schließlich kenne ich Situationen, in denen mit Kinder auf Flügen schon den letzten Nerv geraubt haben. OK, als Vater sehe ich vieles heute anders, aber ich bin trotzdem froh wenn der Flug für uns und für die Sitznachbarn gut verläuft. Zugegeben, Bestechungsmaßnahmen wie Leibniz Butterkekse zum Zeitpunkt der Turbulenzen, die das Anschnallen und damit die Einschränkung des Bewegungsdrangs zur Folge hatten, oder eine Notfall-Folge „Conni“ auf dem Tablet, zur Ablenkung vor den Ohrenschmerzen bei der Landung, trugen zur entspannten Situation bei.

    11:30 Uhr Ortszeit. Mit dem Kofferwagen ging es schnurstracks zum Europcar-Counter. Ich unterschrieb den Vertrag unseres Mietwagens, den wir die nächsten 9 Tage nutzen wollten, um hier und da ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Im Office von Europcar drehte man mir natürlich wieder das Rundumschutzpaket an, das ich diesmal annahm und bezahlte. Aber ich fühlte mich über das Ohr gehauen, denn den Schutz einer Rückerstattung im Falle eines Schadens mir Selbstbeteiligung, hatte ich bereits online über Check24 abgeschlossen und diese dann nicht gebraucht. Aber durch den Deal war keine Kautionszahlung bzw. Vormerkung per Kreditkarte möglich, so dass nun auch meine Debit Card akzeptiert wurde, die ich versehentlich als einzige Kreditkarte eingepackt hatte. Leider hatte ich es schon geahnt, denn Vormerkungen von Kautionen bei Mietwagenanbietern sind nur mit „echten“ Kreditkarten möglich, also solchen die einen tatsächlichen Kreditrahmen bieten. Mein Fehler, irgendwie… und trotzdem ärgerlich. Das verteuerte nämlich den ganzen Mietwagen-Spaß von rund 250 auf 430 Euro.

    Die Mitarbeiterinnen von Europcar an der Ausgabestelle im Parkhaus waren toll, nahmen Josefine mit ins Büro, unterhielten sie und ließen sie sogar am Steuer unseres Mietwagens spielen. Eine schlechte Angewohnheit, auch meinerseits. Das hatte nämlich zur Folge, dass die Tochter nun von hinten aus dem Kindersitz immer „Da da da“ (x 20) rief, wobei der Grundton um Oktaven variierte und damit deutlich machte, dass sie selbst ihren Platz vorne am Steuer sah. Der kleine Renault Clio war gut ausgestattet und nach dem wir uns die Beine vertreten hatten, ging es noch eine halbe Stunde nach Playa del Inglés. Am Eingang zum Bungalow Park Holycan warteten bereits meine Schwiegereltern, die bereits drei Tage zuvor gestartet waren.

    In diesem Jahr hatte mein Schwiegervater ein anderes, moderneres Bungalow ergattert. Schöner Garten, direkt am Gemeinschaftspool, überdachter Außenbereich. Super. Und… Schwiegermama is the best. Ein Essen und ein kühles Bier standen schon für uns bei der Ankunft bereit. So kann ein Urlaub beginnen.

    Nach zwei Stunden Nachmittagsschlaf mussten wir unsere Tochter leider wecken. Aber es half nichts, wir hatten Hunger und irgendwie mussten wir ja wieder in den Rhythmus kommen. Aber vorher sprangen meine Mädels noch in den kalten Pool.

    Zum Essen ging es an diesem Abend ins La Pergola. Das war mäßig gut bis schlecht und ob es in diesem Urlaub noch eine Chance bekommen sollte, war eher fraglich. Unsere Tochter hielt durch und beschäftigte abwechselnd jeden einzelnen von uns, um die Gegend um das Restaurant herum zu erkunden, Treppen zu steigen oder um sich die tierischen Luftmatratzen im benachbarten Supermarkt anzuschauen.

    Um 22 Uhr saßen wir zusammen auf der Terrasse und schmiedeten neue Urlaubspläne, während Josefine erstaunlich schnell in dem 27 Grad warmen Schlafzimmer eingeschlafen war. Drei Getränke später passierte das, worüber wir noch am Mittag „gelästert“ hatten.

    Mit einem schwungvollen Schritt knallte ich gegen die geschlossene Glasfront der Terrassentür. Und zwar mit solch einem Rumps, dass die Schwiegereltern sich kurz fragten, ob sie ein Kühlpad für die Stirn holen sollten. Viel Schlimmer als der kurze Schreck war aber die Tatsache, dass ich mich nun in die Schmach meines Schwiegervaters eingereiht hatte und sein ähnlicher Zusammenstoß mit der Glasfront in dem Bungalow in den Niederlanden im Frühjahr diesen Jahres, nun nicht mehr die einzige Story war, über die sich die Anderen köstlich amüsieren würden. Und so zierten Stirn und Nasenspitzenabdruck die Glasfront als Warnung für die anderen Familienmitglieder bis zur Abreise unseres Urlaubs. Na toll.
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  • Day 13

    Abbruch der Rückreise bei Ulm

    June 26, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 28 °C

    0:30 Uhr. Wir checkten entnervt im Hotel Seligweiler ein. Unsere Tochter strahlte und lachte uns an, seit dem sie aus dem Kindersitz raus war und ahnte, dass nun ein Bett auf sie wartete. 104 Euro inkl. Frühstück und Schwimmbadnutzung. Das war ok.

    Meine Frau machte sich und Josefine bettfertig und kuschelte sich mit ihr schon einmal im Doppelbett ein, während ich noch ein paar Sachen aus dem Auto holte. Aus den Augenwinkeln lachte mich die Hotelbar an. Also, Sachen leise vor die Hoteltür in der 3. Etage gestellt und wieder runter an die Bar. Während des illustren Gesprächs mit der ehemaligen Personalleiterin und ihrem neuen Lebensgefährten über die Philosophie des familiengeführten Hotel, der besten Tankstellenpizza neben an und ihrem Hund, der morgen aus Berlin abgeholt werden sollte, klingelte mein Telefon. Ups, ich dachte die schlafen schon. Wo ich denn bleibe fragte meine Frau und ob ich denn nicht endlich mal hochkommen mag, der Kleinen ein Gute-Nacht-Milch zu machen. Mach ich… und verabschiedete mich für einen kurzen Moment von meinen Gesprächspartnern. Das Milchpulver und die Thermoskanne standen glücklicherweise noch vor der Hotelzimmertür und schnell war das Fläschchen gemacht und Gute Nacht gesagt.

    Es war 3:30 Uhr als ich von der Hotelbar ins Zimmer schlich und es mir auf der schmalen Couch bequem machte. Vier Stunden später weckte uns der Presslufthammerlärm von der Baustelle unter unserem Fenster. Egal, das Kind war gut gelaunt und wir auch.

    Beim Frühstück traf die Hotelbar-Runde wieder aufeinander uns wünschte sich gegenseitig eine „Gute Fahrt“. Erst um 11 Uhr checkten wir aus und fuhren weiter. Entgegen meiner Befürchtungen blieb es bei einem Unfallstau und bei den üblichen Verzögerungen an den größeren Autobahnkreuzen. Josefine dankte uns den nächtlichen Schlaf mit einer Fortsetzung. Sie schlief 2 Stunden bis zur ersten Rast und nach einem längeren Aufenthalt noch einmal 2 1/2 Stunden bis wir zuhause auf dem Garagenhof ankamen. Da war es wieder, unser reise-optimiertes Kind.

    Fazit:

    Falzeben und vor allem das Hotel Falzeben gehören zu für mich zu den besten Orten, die für Sport, Natur und Erholung gleichzeitig stehen. Die Betreiberfamilie erfüllt jeden Wunsch und mit ihrer herzlichen Art, sorgen sie und ihre Angestelten dafür, dass man sich von der ersten Minute an wohlfühlt. Der Name „Wohlfühlhotel Falzeben“ ist deshalb absolut berechtigt. Ich bin mir sicher, dass dies nicht der letzte Aufenthalt in diesem Hotel war. Insbesondere weil ich gerne einmal zur Skisaison dorthin möchte. Vielleicht erneut nach vier Jahren, wenn unsere Tochter alt genug ist, um die Skischule zu besuchen. Denn die Abwesenheit würden ihre Eltern dann nutzen, um den Wellnessbereich ausgiebig zu genießen.
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  • Day 12

    Ausritt über den Tschöggeberg

    June 25, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 23 °C

    Ordentlich Frühstücken war die ideale Voraussetzung für Anky, um den kulinarischen Tagesausritt auf dem Rücken eines Haflingers und dem Bergrücken des Tschöggebergs anzugehen.

    Um 9 Uhr brachte ich sie deshalb nach Vöran zum Obermichelerhof. Während der Kurs in der letzten Woche noch ausgebucht war, war sie heute die einzige Reiterin, die von der 22-jährigen Marta, der ältesten Tochter der Familie Innerhofer, begleitet wurde.

    Und wow. Der Hof, auf dem man auch in mehreren Ferienwohnungen Urlaub machen kann, ist wirklich toll gelegen und bietet eine klasse Aussicht. Bei Auf- und Abfahrt auf den Tschögglberg hofft man aber darauf, dass einem kein anderes Fahrzeug entgegenkommt, was nicht immer klappt.

    Zurück im Hotel ging es mit Josefine und meinem Vater erneut mit der Gondel zur Bergstation.

    Wir wollten am letzten Tag unseres Aufenthalts noch eine kleine Runde drehen, bevor es über Nacht nach Hause gehen sollte. An der Bergstation angekommen erkundeten wir mit Josefine den tollen Outdoorspielplatz, der immer von Juni bis September geöffnet hat und oberhalb der Bergbahn liegt.

    Neben Doppel-Seilbahn, Kletterstämme und Rutschbahnen, Wackelteppich, Slacklines, Trampoline, Kletterwand und Schaukeln gibts dort sogar einen Streichelzoo. Nachdem mein Tochter zusammen mit Opa die älteren Kids beobachtet hatte, wurde sie in die Kraxe gesteckt und uns los ging es zur Zuegghütte.

    Dort stoppten wir um etwas zu essen und zu trinken und damit Josefine sich ihre Beine bei Laufübungen und im Sandkasten vertreten konnte. Natürlich konnten wir an den Pferden und Fohlen nicht vorbeigehen, ohne sie zu streicheln.

    Auf dem Weg zu Hotel nickte die Kleine dann auf meinem Rücken ein und bekam die letzten Minuten des Abstiegs nicht mehr mit. Etwas irritiert schlug sie ihre Augen erst wieder auf, als ich die Kraxe auf der Terrasse des Hotels abstellte.

    Schnell gesellte sich eine kleine Spielfreundin zu ihr. Auch wenn Sprachhemmnisse dazwischen standen, in dem Alter scheinen sich alle Kids zu verstehen. Und so wurden untereinander die Kinderhüte getauscht und vor den Eltern show getragen.

    Gegen 17 Uhr holte ich meine Frau wieder vom Obermichelerhof ab, die einen tollen Ausritt erlebt hatte und völlig begeistert von der Trittsicherheit der Haflinger schwärmte. Das ideale Pferdchen für unseren unebenen Garten. Ja klar.

    Während die Großeltern Josefine unterhielten packten wir die Koffer, da wir auf Grund der Hitze über Nacht nach Hause fahren wollten. Es war ein Versuch, ob unsere Tochter vielleicht sogar noch besser schlafen würde, als auf der ersten Etappe der Hinfahrt. Der Versuch ging schief. Gegen 19 Uhr verabschiedeten wir uns von Walli vom Hotel und starteten den Wagen Richtung Autobahn. Statt der mautfreien Strecke entscheiden wir uns diesmal für den schnelleren Weg über Bozen, Brenner, Innsbruck und den Fernpass. Das Weinen der Tochter schoben wir zu Beginn noch auf den Ohrendruck und allgemeiner schlechter Laune. Doch da nur phasenweise im Auto Ruhe war und selbst spät abends am Fernpass an Schlaf nicht zu denken war, brachen wir das Experiment Nachtfahrt nach lautstarken Geschrei ab.
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  • Day 11

    Wandertag Meran 2000

    June 24, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Guten Morgen Wanderfreunde. Das Wetter war ideal, um einen nächsten größeren Rundgang in Meran 2000 zu starten.

    Nach dem ausgiebigen Frühstück verabschiedete ich mich von Anky und Josefine, die heute einen Mama-Tochter-Tag einlegten und ausgiebig spielten und schwimmen waren. Ich besorgte mir noch waschechte Wandersocken aus Lämmchenfell im benachbarten Souvenirshop und war trotz Blase am Fuß gewappnet, um zumindest die nahegelegenen Gondel zu erreichen. Nicht auf Grund des kleinen Handicaps, sondern aus Lust am Sessellift fahren, lösten meine Eltern und ich gleich ein Kombiticket, dass die Auffahrt zum Mittager gleich mit enthielt.

    Rund 500 Meter nach den ersten Schritten im Meraner Hochplateau fiel meine Vater auf, dass sein Handy fehlte. Also ging es für ihn schnellen Schrittes zurück zur Bergstation. Glücklicherweise hatte ein Mitarbeiter aufgepasst und das Smartphone aus der Gondel gefischt, bevor diese ihren Weg nach unten antrat.

    Der Ärger über sich selbst war verpflogen und so konnte das mit Treckingstöcken bewaffnete Trio weiterziehen. Unser erste Weg führte uns entlang des Pfiffingerweg auf den Waidmannweg und durch einen Waldpfad zum Kirchsteiger.

    Unterhalb der Meraner Hütte bestiegen wir die den Sessellift zum Mittager, um dann den Wanderweg S1 zur Kesselberghütte zu folgen. Auf dem Mittager grasten und dösten hunderte Schafe.

    Während meine Mutter und mich der Durst auf direkten Weg zur Hütte führte, folgte mein Vater dem S3 und erklomm den Windspitz auf 2392 Meter und traf rund 20 Minuten später auf der der Kesselberghütte ein.

    In 2300 Metern und einer frischen Brise ließen wir uns eine Bockwurst mit Brötchen schmecken.

    Es ging weiter entlang des S1 und vom Kesslberg kann man bis zum Kratzberger See sowie Saarntaler Alpen sehen.

    Für eine Zeit verabschiedete ich von meinen Eltern. Zum einen wollte ich einen schneller Schritt gehen und mit Kopfhörern in den Ohren meine aktuelle Lieblingsplaylist hören. Die passenden Songs zu einer emotionalen Stimmung, die mich manchmal überkommt.

    Und so konnte ich eine halbe Stunde bis zum Eintreffen meiner Eltern , eine Pause auf der Waidmannalm bei einem Apfelstrudel und einem „Hefe“ einlegen.

    Von dort aus ging es noch eine weitere Stunde zurück zum Hotel Falzeben. In meiner Abwesenheit hatte Josefine bereits das kleine Madele Kiara kennengelernt, die ich genauso schnell ins Herz geschlossen hatte, wie meine Tochter.

    Und während die Mütter der Mädels ihren Veneziano auf der Sonnenterasse genossen, brach für mich die Spielzeit mit den Kleinen an.
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  • Day 10

    Tagesausflug: Knottnkino und Karersee

    June 23, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Der gestrige Tag war ein Faulenzertag. Am Morgen zogen Nebelschwaden durch die Berge und die Wolken hangen tief. Dazu regnete es, so dass wir uns mit Josefine meist im Spielzimmer aufhielten. Erst am späten Nachmittag wurde es freundlich und sonnig, so dass wir sogar kurz auf den Spielplatz konnten.

    Das Highlight des gestrigen Tages war das Kennenlernen des kleinen Lian, ein Junge aus dem Nachbarort, der Josefine schnell ins Herz geschlossen hat und das auch herzlich mit einer Umarmung zeigte.

    Erinnert ihr euch an meine wanderbegeisterte Ehefrau. Ne, ich auch nicht. Wir hatten Oma und Opa gebeten, einen Enkelinnentag einzurichten, da ich meiner Frau eingetrichtert hatte: „Wer in Meran ist, muss einmal das Knottnkino gesehen habe“. Mein Versprechen so nah wie möglich mit dem Auto heranzufahren, hatte ich eingehalten.

    Lediglich die Missachtung eines Straßenschildes hätte uns noch näher herangebracht und wenn ich dazu noch gewusst hätte, dass die gerade frisch gemähten Felder bei meiner Frau eine allergische Reaktion in Form eines asthmatischen Lungenpfeifens beim Aufstieg auslösen würde, wäre dies im Nachgang auch besser gewesen. Durch den fehlenden Sauerstoff und das immer kurzatmige Luftholen waren ihre Flüche nur noch als leises fiepsiges Säuseln zu hören und mein angeberisches Angebot sie ein Stück Huckepack zu nehmen, wurde glücklicherweise abgelehnt.

    Was eine Aussicht über das Etschtal. Auf dem Rotsteinkogel kann man auf 30 Kinosesseln aus Stahl und Kastanienholz Platz nehmen und das Naturkino genießen. Das Knottnkino stammt vom ansässigen Künstler Franz Messner und ermöglicht einen Blick auf die Bergspitzen der Texelgruppe bis zum Gantkofel und weiter zum Weißhorn. Knottn bedeutet übrigens im Südtiroler Dialekt „Fels“.

    Nach einer Weile verließen wir den Aussichtspunkt und machten uns mit dem Auto weiter auf den Weg in die westlichen Dolomiten. Ab Bozen geht es die Karereseestrasse nach oben. Das schöne Wetter lockte zahlreiche Ausflügler zum See. Leider bildeten sich vor drei Ampeln an Baustellen Rückstaus in die nachfolgend einspurigen Abschnitte wurden von Rennradfahrern und meist Wohnmobilen verstopft, die wegen der Enge nicht überholen konnten. Und so zog sich die Ankunft in die Länge.

    Am Karersee gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz, der ursprünglich mal von Hohen Tannen und Bäumen im Schatten gelegen haben musste. Aber schon auf der gesamten Strecke von Bozen waren mir die großen Holzlager aufgefallen. Baumstämme wurden auf Grund der Hitze mit Sprinkleranlage gekühlt und zahlreiche Hänge waren abgeholzt. Grund für den Kahlschlag war der Orkan Vaia Ende Oktober 2018, der in Südtirol ganz Waldflächen zerstört hat. Hier im Karerwald sahen wir das zerstörerische Ergebnis. Da kann man nur hoffen, dass in den nächsten Jahren nicht weitere Dinge passieren, schließlich handelt es sich häufig um sogenannte Schutzwälder, die vor Erosion und Lawinen einen natürlichen Schutz bieten.

    Durch einen Tunnel gelangt man vom Parkplatz auf die andere Straßenseite und von dort aus zu einer Aussichtsplattform auf den tiefgrünen Kareresee, der unterhalb des Latemarmassivs liegt.

    Das Naturdenkmal kann man auch bei einem Spaziergang umrunden. Der See befindet sich übrigens in 1520 Meter Höhe und wird auch Regenbogen- oder Märchensee genannt. Die der Sage nach dort im See lebende Wasserjungfrau haben wir allerdings nicht gesehen.

    Im Anschluss aßen wie noch eine Kleinigkeit in einer der beiden Imbissbuden und gönnten uns noch ein Eis vor der Rückfahrt nach Falzeben.

    Und weil wir früher als geplant wieder im Hotel ankamen, konnten wir uns unsere einzige Wellnesseinheit des ganzen Urlaubs gönnen und verschwanden für zwei Stunden in Saunen, Dampfbädern und Ruheräumen.
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  • Day 8

    Zuegghütte

    June 21, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 16 °C

    Meine Eltern hatten sich vormittags auf den Weg zum Partschinser Wasserfall gemacht. Dieser gehört mit einer Fallhöhe von fast 100 Metern zu den schönsten im gesamten Alpenraum. Wir hingegen ließen es langsam angehen und verbrachten den Vormittag im Spielzimmer des Hotels.

    Erst am Mittag nahmen wir die Gondel zur Bergstation, um mit Josefine eine kleine Wanderung zu unternehmen. Unser erstes Ziel auf dem Weg bergab zum Hotel, die Zueghhütte. Hier gibts natürlich eine leckere Brotzeit und vor allem tolle Spielmöglichkeiten für die Kleinen.

    Das Personal ist super und nachdem es anfing zu regnen, haben wir drinnen weiter gegessen. Selbst ein Korb mit Spielzeug war da.

    Die Innenausstattung der Hütte ist klasse und an mancher Stelle hängt eine Auszeichnung als „Schönste Skihütte Südtirols“ oder „2. Rang als schönste Almhütte Südtirols“. Die 1950 in 1765 Metern Höhe erbaute Hütte wurde Mitte der 90iger von Wirt Stefan als Pächter übernommen und ist ein paar Jahre später in sein Eigentum übergegangen. 2012 wurde die Hütte dann umfangreich renoviert. Seitdem sieht man überall Schnitzkunst, das Ergebnis des Hobbys des Chefs.

    Für meine Frau und meine Tochter ist das Beste allerdings die Umgebung, genauer gesagt die vielen Pferde, die sich rund um die Hütte aufhalten. Und so verlängerte sich der Aufenthalt um einige Streicheleinheiten.

    Ab in die Kraxe. Josefine saß angeschnallt hinter mir und zurück ging es zum Hotel. Aber nicht ohne alle paar Meter anzuhalten, um Äste, Steine oder Blätter anzufassen. All das zu erkunden und zu berühren liebte unsere Tochter gerade sehr. Während Anky und Josefine die nächsten Pferdchen am Hotel entdeckten, ließ ich mich auf der Sonnenterasse des Hotel Falzeben nieder.

    Verrückt. An diesem Abend trafen sich zahlreiche junge und alte Läufer zusammen, um vom Hotel 800 Höhenmeter bis zur Kuhleitenhütte rauf zu joggen. Fachbegriff: Speedhiking! Und ja, das ist Strecke, die ich mich vor kurzem zum Ifinger hochgequält habe… und zwar nachdem ich das erste Stück mit der Gondel übersprungen hatte. Na Prost Mahlzeit.
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