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  • Day 35

    Von Phnom Penh nach Battambang

    March 22, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute ging es per Mini-Van von der Hauptstadt in den Norden Kambodschas. Übrigens zählt Phnom Penh bereits mehr als 2 Millionen Einwohner, das hatte ich falsch erzählt.
    Die Fahrt legte ich allerdings eher halbliegend denn sitzend zurück. Die Einstellung für die Lehne war defekt. Da ich vorne zwischen Beifahrer und Fahrer saß, war das nur halb so bequem.
    Die Fahrt ging jedoch zügig vonstatten und schon nach weniger als 5 Stunden kamen wir an.
    Hier war ich dann heute Nachmittag und Abend zunächst erstmal frustriert. Wie immer gab es das Problem, dass ich alleine reise und damit keine Touren/Guides zur Verfügung stehen. Ich kann mich auch nach fünf Wochen leider nicht klonen oder duplizieren. Das frustriert mich. Und auch nach all der Zeit fehlt mir immer noch die Zuversicht, dass sich eine Lösung finden lassen wird. Vielleicht nervt mich auch nur der Umstand, immer einer zu wenig zu sein.
    Christoph hat das heute abfangen müssen. Danke dir, mein Schatz.
    Battambang ist ansonsten eine entspannte Kleinstadt mit schönen Häusern aus der Kolonialzeit. Obwohl Battambang noch nicht riesig touristisch erschlossen ist, gibt es auch hier eine kleine Expat-Szene.
    Das zeigt sich auch in vielen kleinen Hostels, Restaurants/Cafés und Galerien.
    Ich habe auch eine von einer Französin geführte Galerie eines kambodschanischen Künstlers gefunden, der sowohl zeitgenössische Fotografie als auch Bilder aus dem Alltag der Stadt in Wasserfarben anfertigt. Vielleicht kommt von hier das nächste Souvenir!
    Außerdem erlebe ich hier den dritten Stromausfall innerhalb von drei Tagen. Bereits in Phnom Penh war es zum Black Out gekommen. Die Wasserstände der Flüsse/Staudämme sind so niedrig, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann. Umso länger also die Trockenzeit andauert, umso häufiger wird das vermutlich passieren.
    Im Hostel in Phnom Penh verursachte das tatsächlich auch "Schwierigkeiten": kein Strom, kein WiFi. "tja, dann müssen wir uns miteinander unterhalten!" war die Reaktion eines Amerikaners. Schon lustig, denn ich hatte schon den Eindruck, dass es einige vor Probleme stellte.
    Nachdem ich ein bisschen durch die Straßen gelaufen bin, wollte ich eines von den Getränken der Kambodschaner probieren: Sirup aufgegessen mit Soda und aufgefüllt mit Eis. Oh Gott, purer Zuckerschock und so künstlich. Nach wenigen Schlucken landet das Teil im Müll.
    Beim Abendessen beweise ich wieder ein besseres Gespür. Es gibt ein traditionellen kambodschanischen Eintopf: Amok mit Fisch. Es heißt wirklich so. Sehr aromatisch, nicht scharf und wie eigtl immer super lecker.
    Danach verbringe ich den Abend im Restaurant des Hostels. Ich lasse mir ein kühles Ruby Red Amber Ale, ein kambodschanisches Craft Beer schmecken.
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  • Day 34

    Phnom Penh heute

    March 21, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 30 °C

    Ich habe gestern eine Verabredung mit einem Tuktuk-Fahrer getroffen, dass ich heute mit ihm eine Tour zu den Killing fields und dem ehemaligen Gefängnis machen würde. Dementsprechend bin ich ein bisschen aufgeregt, ob das auch klappt.
    Und tatsächlich pünktlich(!!!) steht ein Tuktuk-Fahrer vor der Tür und sagt, er sei der Bruder und würde mich heute entsprechend fahren. Er spricht ziemlich gut Englisch und ich bin beeindruckt über die Organisation.
    Kurz zu den Entfernungen, was nicht nur in Kambodscha, sondern auch für Laos gilt. Egal was Google Maps oder Maps.Me sagen,mach das doppelte draus und bei Rush hour das dreifache der angegebenen Zeit. "Schuld" sind  neben der Rush hour und damit die Menge der Motorroller und Autos, auch die Straßenverhältnisse und das generell innerorts 30km/h erlaubt sind. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum hier noch nichts schlimmeres passiert ist, während ich so den Straßenverkehr beobachte.
    Die Fahrt ist staubig, laut und heiß. Also nix für luxusliebende. Dafür gibt es viel zu sehen. Ich würde es so beschreiben:
    Phnom Penh ist sich mit einem Iced Green tea Cappuccino (eine gift-grüne gesüßteTeemischung auf Eis, lecker!) in der Hand im Tuktuk sitzend durch die immer währende Rush hour chauffieren zulassen, überladene kleine Motorräder zu überholen oder begleitet von einem lauten Hupkonzert von einem  Motorrad, das über und über mit frisch getöteten Hühnern behangen ist, überholt zu werden... Immer begleitet von Lärm, Abgasen, manchmal auch Gestank und der Wärme der Autos und dem Fahrtwind, der nur selten sich nicht wie ein warmer Föhn im Gesicht anfühlt.
    Um mich hinterher von den Killing fields abzulenken, lasse ich mich auf weitere Abenteuer für die Nase und das Auge ein. Ich besuche zunächst den russischen Markt. Nach 1980 hatten sich vor allem Russen in diesem Viertel angesiedelt, daher der Name. Es ist ein typischer asiatischer Markt, in dem es alles zu kaufen gibt, was man zum täglichen Leben braucht oder auch nicht. Es schlagen einem viele Gerüche in die Nase.
    Heftiger und eindrücklicher wird es später noch auf dem Nachtmarkt werden. Hier werden unter freiem Himmel auf Lotusblättern oder in einfachen Schüsseln alle erdenklichen Fluss- und Landbewohner feil geboten.
    Zwischendurch schaute ich mir heute aber auch den königlichen Palast an. Am eindrücklichsten waren dabei der Thronsaal und die Silberpagode. Beide dürfen von innen leider nicht fotografiert werden. Sie sind wirklich sehr schön und aufwendig eingerichtet. Der Thronsaal scheintfast nur aus Gold zu bestehen. Die Fliesen und der Teppich auf dem Boden haben das gleiche Muster von großen Blüten. Unter mehreren Kronleuchtern läuft der Blick auf einen goldenen niedrigen Thron mit sieben Schirmen darüber zu. Die Decke ist aufwendig und detailreich bemalt. Man könnte wahrscheinlich noch lange staunen.
    Die Silberpagode ist der Mittelpunkt des herrschereigenen Tempels zu Ehren von Buddha. Der Boden ist komplett mit Fliesen aus Silber ausgelegt. Das Zentrum bildet ein riesiger, goldener Sockel auf dem Buddha ruht und drumherum viele einzelne in verschiedenen Formen und Größen.
    Sehr beeindruckend. Die Wände bleiben jedoch im Vergleich zu vielen anderen Tempeln schmucklos. Aber eigtl ist das auch gar nicht nötig. Rund um die Tempelanlage verläuft ein Säulengang. Die Wand ist aufwendig bemalt mit Bildnissen aus Kriegshandlungen vermutlich aus der Geschichte der Khmer.
    Danach besuche ich noch den Wat Phnom der heiligste Tempel für die Buddhisten in Phnom Penh. Hier darf ich fotografieren, sodass ihr das auf dem letzten Bild seht.
    Zum Abendessen habe ich dann nicht mehr viel Lust auf großes Gesuche. Ich bin zu kaputt. Ich entscheide mich für den "Imbiss" gegenüber. Volltreffer. Das Curry wird frisch zubereitet und ist köstlich. Super.
    Morgen geht es weiter nach Battambang. Also heißt es mal wieder Tasche packen. Aber auch das ist nach fast fünf Wochen schon ziemlich schnell erledigt.
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  • Day 34

    Killings Fields und Tuol Sleng

    March 21, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Bitte nicht wundern, es werden heute zwei Footprints online sein. Es gibt viel zu erzählen und ich glaube das Thema Khmer Rouge verdient einfach ein eigenen Footprint. Aber Achtung, es ist nichts für schwache Nerven.
    Ich bin mit einem Tuktuk-Fahrer verabredet und es geht pünktlich los.
    Wir treffen nach einer knappen dreiviertel Stunde am Choeung Ek ein, den Killing fields bei Phnom Penh. Eine Gedenkstätte.
    Dieses ist das bekannteste, aber über ganz Kambodscha liegen hunderte verteilt, von denen man bis heute weiß. Gerade im Norden ist das Land so vermint, dass dort auch noch einiges an Massengräbern versteckt liegen könnte.
    Während der knapp vier Jahre des Pol Pot-Regimes wurden die Menschen systematisch aus den Städten vertrieben und ohne Vorkenntnisse zu landwirtschaftlicher Zwangsarbeit über min. 12 Stunden mit kaum zu Essen geknechtet. Es sollte ein kommunistischer Bauernstaat errichtet werden. Innerhalb von 48h wurden alle Städte "evakuiert". Danach gab es nur noch das Leben auf dem Land. Menschen mit weichen Händen, Brillen und/oder universitärer Ausbildung galten als Gefahr und wurden verhaftet. In einem dieser Gefängnisse wie Tuol Sleng wurden sie gefoltert und zu aberwitzigen Geständnissen gezwungen, um schließlich außerhalb der Stadt auf den sogenannten Killing fields hingerichtet zu werden. Ca. ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung kam so oder durch die Zwangsarbeit zu Tode. Mein Fahrer hat seinen Vater und Großvater unter dem Regime verloren. So geht es vielen kambodschanischen Familien. Viele haben bis heute vor allem psychisch unter den Folgen zu leiden.
    Die Killing fields sind meist Zufallsentdeckungen nach der Befreiung durch die Vietnamesen.
    In Choeung Ek wurde zunächst versucht, alle Massengräber auszuheben und allen eine letzte Ruhe zukommen zu lassen. Dafür wurde eine Stupa errichtet, in der die Gebeine aufgebahrt sind. Es waren zu viele und daher hat man sich entschlossen sie dort in Frieden liegen zu lassen. Nach starken Regenfällen treten immer noch Knochen und Kleidung zu Tage. Leider sind auch Kinder unter den Toten. Sie wurden an den Füßen festhaltend gegen einen Baum geschleudert und so umgebracht.
    Es ist unvorstellbar und zutiefst bedrückend, was hier passiert ist.
    Es lief nach dem Prinzip: "lieber einen Unschuldigen aus Versehen getötet, als einen Feind aus Versehen am Leben gelassen".
    Im Gefängnis kommen dann noch mehr heftige Geschichten dazu. Auch Bilder werden gezeigt. Zum Beispiel wie man bei Entdeckung des Gefängnisses Tote vorgefunden hat. Aber auch Fotos von den bereits Verstorbenen wurden gefunden. Es wurde alles systematisch dokumentiert. Und wird so zu einem bedrückenden Zeitzeugnis. Es gibt wohl auch einige Ausländer unter den Opfern. Zum Beispiel Journalisten oder Reisende.
    In Tuol Sleng kann man diese Fotos und die Zellen der Insassen noch hautnah erleben. Entweder wurden sie in Einzelhaft 1x1,5m großen Zellen provisorisch aus Ziegelsteinen in ehemaligen Klassenzimmern errichtet. Man sieht sogar noch die Tafeln. Oder aber sie wurden in größeren Zellen zu mehreren aneinander gefesselt liegend interniert.
    Ein riesiger Folterapparat und Genozid von Kambodschanern an Kambodschanern. Unvorstellbar.
    Und selbst nach Stürzung des Regimes sahen viele westliche Länder, auch Deutschland(!), die Khmer Rouge 1979 noch als die rechtmäßige Regierung an.
    Haben wir nichts aus unserer Geschichte gelernt? Die Verantwortung bleibt. Auch weiterhin.
    Erst in den 2000ern kam es zur Anklage der letzten noch Lebenden Regime-Führer. Pol Pot war da bereits tot.
    Auf den ersten drei Fotos seht ihr Aufnahme des Killing field. Die Dellen sind ausgehobene Massengräber. In der Stupa liegen aufgebahrt tausende Schädel von Opfern.
    Die anderen Bilder sind aus Tuol Sleng.
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  • Day 33

    Phnom Penh, der zweite Versuch

    March 20, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

    Am Morgen ging es mit dem Bus von Kampot in die Hauptstadt. Vorbei an trockenen Reisfeldern und karstigen Bergen ging es auf eine angenehme Fahrt im Minivan.
    Mit 1,5 Millionen ist Phnom Penh die bevölkerungsreichste Stadt Kambodschas. Und auch ein ziemliches Verkehrschaos. Nur weil eine Ampel grün ist, heißt das hier noch nicht, dass man auch fahren oder laufen kann. Geschweige denn, dass man überhaupt einfach so eine Straße überqueren kann.
    Ich mache mich zunächst auf ins National Museum of Arts. Hauptattraktion ist natürlich die Kunst aus der Angkor-Zeit. Diese stammt aus dem 7.Jh. Und es ist beeindruckend wie detailliert sie schon damals gearbeitet haben. Es sind Bronzestatuen dabei, die sind so filigran gearbeitet, dass die Form dazu sehr viel Arbeit gemacht haben muss.
    Der Innenhof ist wunderschön arrangiert und eine Ruhepol in dieser chaotischen und lauten Stadt.
    Am Mekong wurde ich dann auch nochmal vom Trubel Zeuge. Hier treiben sich neben Touris auch viele fliegende Händler mit Taubenfutter rum und dementsprechend hunderte Tauben. Dazu noch viele Khmer bei einer Gebetszeremonie, und Bettler und Invaliden.
    Ein Stück weiter stoße ich auf eine kleine Geschäftsstraße mit individuelleren Restaurants und Geschäften. Hier kann man tolle in Kambodscha produzierte Sachen finden. Ich werde auch sofort fündig. Ein kurze Hose und ein Kleid nenne ich nun mein Eigen.
    Wer hätte gedacht, daß dieser Nachmittag so entspannt werden würde. Ich bin wirklich zufrieden und glücklich.
    Danach ziehe ich weiter zum Abendessen. Ich bin mutig und traue mich in ein Khmer-Restaurant. Ich bin die einzige Ausländerin. Aber sie sind super lieb und ich entscheide mich für Shrimps in Knoblauch und Gebratene Nudeln mit Garnelen. Super lecker.
    Danach geht es zurück ins Hostel. Hier esse ich noch Longans (Lychee-artige Früchte) und Java-Äpfel,die habe ich einer Straßenverkäuferin abgekauft. Nur bzgl. der Menge sind wir uns nicht ganz einig geworden. Aber ich bin ja zur Zeit im Hostel, da werden sich also Abnehmer finden!
    Morgen wird es zunächst ernst. Ich fahre zu den Killing fields und in der Gefängnis, das zur Zeit der Khmer Rouge, dem Pol Pot-Regime Schauplatz für einen heftigen Genozid am kambodschanischen Volk geworden ist. Danach kommt noch der Königspalast und weitere Teile der Stadt dran.
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  • Day 32

    Bokor Nationalpark und Kampot Pfeffer

    March 19, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 24 °C

    Ich habe mir für heute eine Tour in den Bokor Nationalpark in Verbindung mit einigen Einblicken in die Salz- und Pfefferproduktion organisiert.
    Zunächst starten wir im Minivan in die Elephant Mountains. Die Berge sollen wie Elefantenrücken aussehen, daher der Name.
    Es geht auf einer steilen Bergstraße bis auf 1000m über dem Meeresspiegel hinauf. Hier oben hat auf dem Bokor Hill der König Norodom Sihanoukville und eine französische Gesandtschaft eine kleine Siedlung mit Residenzen, Casino und auch einer christlichen Kirche sowie einem buddhistischen Tempel bauen lassen. Das war um 1920. Im zweiten Weltkrieg und auch später im Indochina-Krieg wurde den Gebäuden übel zugesetzt und alles zerfiel.
    Es wirkt auch wie aus der Zeit gefallen.
    Aber jetzt entstehen dort oben plötzlich wieder Luxushotels und Wohnungen. Die Chinesen haben investiert. Momentan wirkt es aber immernoch wie eine Geisterstadt.
    Danach ist der erste Teil des Ausflugs abgeschlossen und wir werden zurück in die Stadt gebracht. Da sich für den zweiten Teil der gebuchten Tour niemand weiter gefunden hat, habe ich nun eine private Tour auf einem Motorroller.
    Es geht zu den Salzfarmen vor der Stadt. Leider hat es letzte Nacht so heftig geregnet, dass die Ernte der aktuellen Woche zerstört ist und es für mich nur die Anlage, aber kein Salz zu sehen gibt.
    Weiter geht es zu einer Höhle, die schon seit dem 7.Jh. als Tempel genutzt wird. Es ist beeindruckend.
    Während der Fahrt unterhalte ich mich viel mit meinem Guide. Er erzählt mir, dass er Grundschullehrer sei und er aber im zweiten Jobber nachmittags als Tuktuk- und Moto-Taxi-Fahrer arbeitet. Es sei üblich hier sogar drei oder vier Jobs zu haben. Zum einen ist das Leben durch viel importierte Waren teuer und meist wollen die Eltern die Schulbildung bezahlen können. Und häufig bedeutet das auch gerade für Englisch einen Privatlehrer zu bezahlen. Und das ist auch teuer.
    Während wir uns unterhalten, kommen wir am Secret Lake an, so secret ist der aber eigtl nicht.
    Er ist riesig und komplett von Hand ausgehoben.
    Durch Zwangsarbeiter unter dem Pol Pot-Regime oder den Khmer Rouge.
    Heute ist er Lebensgrundlage für Fischer.
    In direkter Nähe liegen viele Pfefferfarmen. Ich nehme an einer kostenlosen Führung und einem Tasting teil. Kampot Pfeffer ist neben dem Penja Pfeffer aus Kamerun der einige geschützte Peffername. Das heiß, da ist auch drin, was drauf steht.
    Das Tasting ist sehr spannend und pfeffrig-scharf. Aber tatsächlich schmeckt und riecht man einen Unterschied zwischen schwarzem, rotem, weißem und grünem Pfeffer.
    Danach geht es zurück in die Stadt. Nachdem ich mir den roten Staub abgespult habe, gehe ich nochmal zum Abendessen los. Heute wird es etwas untypisch. Ich esse einen Falafel-Teller. Ich habe keine Lust auf ewiges Gesuche durch die Lokale, bis mir was gefällt.
    Danach bin ich voll und gehe zurück ins Guesthouse. Es heißt mal wieder Tasche packen. Morgen werde ich mich nochmal an Phnom Penh versuchen.
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  • Day 31

    Erlebnisse um Kampot

    March 18, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 27 °C

    Heute morgen hatte ich mich für eine Halbtages- Fahrradtour rund um Kampot angemeldet.
    Jedoch lief mal wieder nicht alles nach Plan, denn es tauchte niemand auf, um mich abzuholen. Als meine Gastgeberin nachfragte, waren diese ziemlich überrascht von meiner angeblichen Buchung. Nur dass ich diese ja durch einen längeren Mailverkehr nachweisen konnte.
    Im Verlauf stellte sich heraus, dass die Kollegen untereinander sich nicht richtig ausgetauscht hatten.
    Wenige Minuten später stand jmd zum Abholen bereit und da die Gruppe schon abgefahren war, bekam ich eine private Tour aber zum Gruppentarif.
    Und es war echt super.
    Wir fuhren ein gemächliches Tempo bei abwechselnder Bewölkung und Sonnenschein. Wir schauten uns die Lotuspflanze genauer an und ich lernte, dass die Samen gegessen werden, dass man aus dem Stängel Fäden gewinnen kann, die ähnlich wie bei Seidenraupen versponnen und zu Stoffen verarbeiten werden können. Mit den Wurzeln gekocht und noch einiges mehr.
    Außerdem besuchten wir eine örtliche Familie die typische Nudeln aus einer Reispaste herstellt und sich durch deren Verkauf bzw. das Kochen von Suppe damit ihren Lebensunterhalt verdienen kann.
    Andere Familien im Umkreis leben von der Herstellung einer Art Waffelröllchens, dass es nur aus Kampot gibt. Es wird aus Tapiokamehl, Eiern und Kokosmilch hergestellt.
    Das dürfte ich auch probieren und es war wirklich gut.
    Generell habe ich während der Tour viel über die Khmer und ihre Kultur und ihr Leben gelernt. Das hat sich definitiv gelohnt. Toll ist auch, dass Butterflytours auf Initiative durch kambodschanische Studenten entstanden ist, ursprünglich um ihr Englisch zu verbessern. Mittlerweile ist es ein kleines Unternehmen mit einigen regionalen Filialen geworden.
    Am Nachmittag bin ich nochmal durch die Straßen von Kampot gezogen und habe ein bisschen die entspannte Stimmung genossen. Außerdem habe ich noch eine Tour für morgen in den Bokor Nationalpark gebucht. Das wird eine Reise in die französische Kolonialzeit. Denn dort entstanden ein Kasino, eine Kirche und große Hotels, die dann jedoch nicht lange in Benutzung waren. Außerdem ist es dort angenehme 25°C warm. Die Khmer sprechen schon von Kälte!
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  • Day 30

    Adrenalin und Ankunft in Kampot

    March 17, 2019 in Cambodia ⋅ 🌧 26 °C

    Gestern Abend hatte ich meinen ersten Schockmoment. Ich habe nämlich Besuch bekommen. Ich war am zusammen packen und rum kramen, als mein Blick hoch an die mir gegenüber liegende Wand gleitet.
    Plötzlich sitzt dort ein riesiger Gecko, ca. 30 cm lang, der Kopf so groß wie ein Fünf - Mark-Stück und ohne Witz, er fixierte mich.
    Ich habe mich so sehr erschrocken, dass es mich tatsächlich kurz ziemlich schüttelt und ich brauche eine Weile, um mich von dem Schock wieder zu erholen. Kleiner sind die definitiv niedlicher. Bald darauf verzieht sich das Tier gemächlich in die Zwischenwand. Das beruhigte mich. (Auf dem Foto kommt die Größe irgendwie gar nicht zur Geltung!)
    Der zweite Schock oder eigtl mehrere folgten dann in der Nacht. Erneut zieht ein heftiges Gewitter über die Insel hinweg.
    Der Wind ist so stark, dass der Regen zeitweise waagerecht fliegt und mir sogar die Tür aufliegt und es rein regnet.
    Aber am schlimmsten ist der Donner. Mehrfach entladen sich Blitze in direkter Nähe und mit solch einer Heftigkeit, dass mir bei dem Donner wirklich Angst und Bange wird. Ich zucke jedes Mal heftig zusammen und erwarte das schlimmste. Sowas habe ich vorher noch nicht erlebt.
    Nach einer Stunde flaut das Gewitter ab, aber selbst für die Inselbewohner war es sehr heftig, wie ich heute morgen erfuhr.
    Ich kann aber bald wieder einschlafen und morgens liegt das Meer so ruhig da, als wäre nichts gewesen.
    Nach dem Frühstück breche ich auf zur Fähre. Diese Fahrt auch über die große Schwester Koh Rong. Es ist spannend, den trubeligen Fischer/Touristenort zu sehen. Aber ich weiß für mich, das hätte ich nicht haben wollen. Alles richtig gemacht.
    Am Pier auf dem Festland hätte eigtl eine Fahrer auf mich warten sollen, der mich zum Bus bringt. Ich bin um 10:30 Uhr eingetroffen, um elf soll der Bus fahren(was er natürlich nicht tut), aber selbst nach einigem warten taucht niemand auf.
    Ich entscheide, selbst ist die Frau und winke mir ein Moto-Taxi, einen Motorroller, heran und los geht es zur Buszentrale. Dort trifft kurz nach mir auch der Bus nach Kampot ein. Er wird zwar 20min zu spät abfahren, aber so war ich deutlich entspannter.
    Auf der Fahrt mache ich dann die Bekanntschaft mit der unbeliebten Sorte der Backpacker.
    Einem jungen Typ, dessen Hose und T-Shirt schon lange keine Waschmaschine oder generell Wasser gesehen haben und der auch so riecht, als ob selbst das Geld für eine ordentliche Dusche zu knapp wäre.
    Am liebsten möchte man ihm ein paar Dollar zustecken, damit er sich zumindest für eine Nacht ein entsprechendes Zimmer mit sanitären Anlagen leisten kann.
    Es die Fraktion der Backpacker, die am äußersten Limit mit ihrem Budget sind und statt das Geld für einen Flug nach Hause zusammen zu kratzen, einfach nicht weg wollen, vllt weil zu Hause auch die Perspektive fehlt oder die Realität droht.
    Gott sei Dank bewegt er sich nur wenig, sodass ich einigermaßen die Fahrt von nur 3 Stunden überstehen kann.
    In Kampot angekommen, bin ich froh, mich dafür entschieden zu haben. Es ist ein schöner, entspannter Ort an einem Fluss nicht weit entfernt vom Meer. Und die Leute hier sind auch entspannter.
    Auf meinen ersten Streifzügen durch die Stadt erlebe ich wieder die schon in Laos lieb gewonnene Freundlichkeit und Gelassenheit. Das ist das Kambodscha, von dem man mir erzählt hatte und dass ich so gern erleben wollte.
    Zum Abendessen gibt es Khmer-typisches Red Curry, hier als sehr Gemüse-lastiger Eintopf mit Reis serviert. Super lecker.
    Heute bin ich zeitig zurück und faulenze noch ein wenig auf dem Balkon des Guesthouses. Das ist tatsächlich sehr angenehm, wegen des Windes, und sehr spannend, wegen einer stattfindenden Hochzeit in der Straße.
    Hochzeiten erfolgen hier nur zur Trockenzeit und die Feierlichkeiten dauern in der Regel drei Tage. Es werden große Zelte aufgestellt, die mit weißen Tüchern überspannt sind. Je nach Wunsch mit verschiedenen bunten Tuchlagen dekoriert. Die Plastikstühle erhalten weiße Hussen mit bunten Schleifen und der Eingang wird aufwendig mit ähnlich farbigen meist Kunstblumen dekoriert. Je nach Geldlage leistet man sich dazu mindestens eine Life-Performance und generell laute Musik.
    Und alle sind sehr chic und edel, wie zu einem Ball oder ähnlichem angezogen.
    Die ganze Straße steht voller Autos, es wird kreuz und quer geparkt.
    Bald werde ich mich aber losreißen, denn morgen werde ich auf eine kleine geführte Fahrradtour in die Dörfer um Kampot gehen. Ich bin sehr gespannt!
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  • Day 29

    Noch ein entspannter Strandtag

    March 16, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 28 °C

    Heute Nacht wurde ich gegen 3 Uhr wach. Zunächst war mir gar nicht klar, was mich genau geweckt hatte, dann sah ich es.
    Der Himmel leuchtete. Und hin und wieder folgte ein Grollen.
    Ein Gewitter zog über das Meer und auf die Insel zu.
    Es war ein atemberaubendes Schauspiel, manchmal wurde der komplette Strand und das Meer taghell erleuchtet. Manchmal sah man in der Ferne, wie sich die Blitze über dem Meer entluden.
    Ich lümmelte mich in einer der Korbsesseln vor meiner Tür und schaute zu.
    Irgendwann wurde es zunehmend ungemütlich, denn der Wind frischte stark auf und der Donner krachte ohrenbetäubend. Dann kam der Regen.
    Ich verzog mich zurück ins Bett.
    Dementsprechend trübe und dunstig begann der Tag. Es wurde aber im Verlauf wieder sehr schön und sonnig.
    Ich ging auch wieder mehrmals schwimmen und traf einen Seestern.
    Zunächst hatte ich es für einen toten Seeigel oder ein anderes kugelförmiges Gebilde gehalten. Als ich es berühren wollte, löste sich die Kugel auf und ich erkannte einen Seestern mit langen Armen.
    Er hatte die Form wahrscheinlich angenommen, um die Brandung zu überstehen.
    Ansonsten verbrachte ich meine Zeit mit Sonnenbaden, Lesen, Dösen im Schatten.
    Gleichzeitig hielt der Tag mal wieder eine Lektion bereit.
    Ich wollte mir online ein Busticket buchen, da ich davon ausging, dass man hier auf der Insel mir nicht helfen könne.
    Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass man für Verified by Visa eine Tan benötigt, die man in der Regel per SMS bekommt. Wenn man denn Netz hat. Was ich hier draußen natürlich nicht hatte.
    Bis mir das aufging, war es mir schon heiß und kalt geworden, weil es einfach nicht funktionierte. Und ich versuchte, mit meinem Bankunternehmen Kontakt aufzunehmen. Dabei wurde mir dann erläutert, dass ich zu viele Tans hatte ungültig werden lassen und daher zunächst mein Online-Zugang gesperrt sei.
    Boah war ich wütend auf mich geworden. Warum machte ich auch so einen Murks. Aber eigentlich ist die Situation wieder urkomisch.
    Denn als ich bei der Rezeption vorsichtig wegen eines Bustickets anfragte, zückten sie eine riesige Übersicht über die verfügbaren Verbindungen mit Preisen etc. Ich hätte heulen und lachen mögen zur selben Zeit.
    Ich frage mich, wie oft bin ich den schweren Weg gegangen, wenn ich mit einer kleinen Frage/Bitte um Hilfe es so viel leichter hätte haben können?
    Warum glaube ich eigtl immer, alles allein machen zu müssen?
    Für alle die, die sich jetzt fragen, ob ich finanzielle Schwierigkeiten bekomme für den Rest der Reise: keine Sorge, Visa-Karte funktioniert trotzdem noch, ich kann nur gerade nicht meinen Kontostand einsehen. Das ist alles. Und ich habe jetzt beschlossen, das muss warten, bis ich wieder in Deutschland bin.
    Zum Abendessen gab es wieder Khmer-Essen. Lok Lak, Huhn in pfefferiger Soße mit Gemüse, Spiegelei und Reis. Sehr lecker!
    Morgen breche ich aus dem Paradies wieder auf und nähere mich nochmal der Erfahrung Kambodscha an. Es geht nach Kampot!
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  • Day 28

    Entspannter Tag am Strand

    March 15, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich bin heute gegen sechs aufgestanden, um mir den Sonnenaufgang anzusehen. Er war wunderschön.
    Danach habe ich mich nochmal ins Bungalow zurück gezogen, um etwas zu dösen in der milden Brise, die zum Fenster herein wehte.
    Dabei habe ich auch zwei kleine Eidechsen getroffen. Später gab es dann Bananen-Pancake mit Iced Coffee. Sehr lecker.
    Den restlichen Vormittag habe ich auf einer Liege am Strand mit Lesen und Wellen angucken verbracht.
    Zum Mittag gab es Gebratenen Reis mit relativ viel Pfeffer (natürlich Kampot-Pfeffer) und einem Ananas-Shake.
    Am Nachmittag bin ich am Strand entlang gelaufen und habe dann auch eine Runde im Meer gedreht. Sehr angenehme Wassertemperatur kann ich nur sagen.
    Den Nachmittag lasse ich auf der Bungalow-Terrasse mit Hören von Podcasts und lesen ausklingen.
    Zum Abendessen gibt es Redsnapper in Tamarinden-Sauce plus ein Angkor-Bier. Festessen.
    Einen Cocktail, wie die Karte verspricht, gibt es leider nicht im Angebot. Schade! Das wäre perfekt gewesen.
    Am Ende geht ein schöner Tag am Meer zu Ende mit Besuchen von Eidechsen, Schmetterlingen, einem kleinen verschmusten Kater, der leider nicht still hält und einer kleinen Kröte und ein paar Geckos.
    Wirklich schön!
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  • Day 27

    Im Paradies angekommen

    March 14, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach einer etwas unruhigen Nacht werde ich gewohnt zeitig wach und versuche möglichst leise meine Taschen zu packen. Ich teile mir das Hostelzimmer nur mit einer Japanerin. Die erzählt mir dann einige Zeit später ungefragt und unvermittelt ihre halbe Lebensgeschichte. Gestern hatte sie noch kein Wort mit mir gewechselt. Crazy. Gott sei Dank geht sie dann bald darauf und ich kann in Ruhe frühstücken und fertig packen.
    Ich werde dann bald vom Hostel abgeholt, um zur Busstation zu fahren. Dort werden wir ohne weitere Begrüßung oder Ticketkontrolle angewiesen einzusteigen. Dann geht es auch schon los. Es dauert schon fast eine Stunde bis wir die letzten Ausläufer der Stadt hinter uns lassen. Es gibt viele Baustellen, unglaublich viel Verkehr und massenhaft Müll an den Straßenrändern. Auch in Laos lag einiges an Müll herum, doch hier wird es nochmals übertroffen.
    Im Bus gibt es das versprochene Free WiFi natürlich nicht. Der Fahrer versteht leider auch kein Wort Englisch oder er möchte es nicht verstehen. Auch das ist möglich. Fahren kann er leider auch nicht. Immer wieder beschleunigt er rasant, um dann genauso massiv plötzlich abzubremsen.
    Wir machen bei einer geplanten 4-stündigen Fahrt drei Pausen, die ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann. Klar werden am Ende fünf Stunden Fahrt draus. Doof nur, dass in einer halben Stunde die Fähre gehen soll, zu der wir eigentlich den Zubringer mitbezahlt haben. Nur sei der schon weg. Der nächste gehe gegen fünf. Dreieinhalb Stunden später! Wir könnten natürlich auch ein Tuktuk auf eigene Rechnung nehmen. Klar, was denn sonst. Ich bin genervt.
    Aber wir finden ein Tuktuk und wir schaffen auch die Fähre.
    Und lassen bald Sihanoukville hinter uns. Diese Großstadt am thailändischen Golf übertrifft Phnom Penh noch an Baustellen. An jeder Ecke prägen Banner mit chinesischen Schriftzeichen, die das große Bauprojekt dahinter preisen. Es ist, wie überall schon beschrieben, eine hässliche, staubige und vom Verkehr verstopfte Stadt. Gut, das ich sie hinter mir lasse.
    Auf der Fähre versuche ich noch meine Unterkunft anzurufen, da sie mich per Boot vom Anleger abholen müssen, es gibt keinen Landweg zum Sandy Beach.
    Die sind aber nicht erreichbar und wie immer ergibt sich auch da durch die Fährmitarbeiter eine Lösung.
    Als wir am Pier auf Koh Rong Sanloem ankommen, weiß ich, ich bin hier gerade genau richtig. Die Art wie sich der weiche, feine, weiße Sand unter den Füßen anfühlt und wenn das warme, türkisblaue Meer an deine Knöchel schwappt. So fühlt sich das Paradies an.
    Hier gibt es keine Busunternehmen, die mit Touristen in einem gebeutelten Land das große Geld machen möchten. Hier gibt es keine riesigen Baustellen, die die nächste Straße oder chinesische Fabrik fertig stellen, die kaum den Bürgern zugute kommt.
    Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen von Kambodscha enttäuscht. Ich hatte es mir anders vorgestellt. Aber nach ein paar Tagen im Paradies kann ich ja die Annäherung an das Land nochmal versuchen.
    Jetzt heißt es erstmal: Entspannung im Bungalow!
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