• PhilK
  • Carmen Staude
oct. 2024 – sept. 2025

Auf der Panam Richtung Alaska

RIDE, HIKE, FISH, DIVE, EAT, EXPLORE the World Leer más
  • Isla de San Cristobal

    5 de marzo, Ecuador ⋅ ☁️ 28 °C

    Inselparadies zum Zweiten:)

  • Back on the Road

    10 de marzo, Colombia ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Unbeschwertheit, welche wir noch ein paar Tage zuvor auf Galápagos erlebt und bis hierhin mitgetragen haben, scheint nun endgültig verflogen. Wir stehen in einer langen Schlange vor dem Emigration Schalter an der Kolumbianischen Grenze. Wir wissen, dass gerade der Grenzstreifen zu Ecuador einer der gefährlichsten Flecken in Südamerika ist und wir möchten möglichst zügig die Formalitäten erledigen, um schnell diese Region hinter uns zulassen. „The towns are hot“ bestätigt uns Rick, ein Biker aus Florida, dessen Route entgegengesetzt verläuft. Kurzum heisst dies soviel wie ,vermeidet es in den grenznahen Orten zu stoppen‘.

    In Ecuador haben wir uns wider erwartend sehr sicher und wohl gefühlt. Ursprünglich wollten wir dieses Land in 3 Tagen durchfahren, daraus sind fast 4 Wochen geworden. Die herzlichen Menschen, die vielfältige Landschaft, die Ortschaften, die unglaublichen Strassen, alles hat uns in seinen Bann gezogen. Wir wissen jetzt schon, Ecuador wird uns wieder sehen.

    Das Kolumbien einen anderen Vibe hat, spüren wir rasch. Die Zollgebäude ist umschwärmt von hunderten dubiosen Gestalten die versuchen uns etwas anzudrehen.
    Wir lassen uns nicht darauf ein und fokussieren und auf den Papierkrieg. Theoretisch könnten wir einfach mit unseren Motorrädern über die Grenze donnern. Niemand würde uns daran hindern. Hier ist man selbst dafür verantwortlich, dass man alle benötigten Formulare ordnungsgemäss beantragt und erhält. Wenn dies nicht der Fall ist, droht bei der nächsten Polizeikontrolle die Beschlagnahmung der Motorräder. Also lieber kein Risiko eingehen, zumal der Flug von Bogotá nach Panama für uns und unsere Bikes bereits gebucht ist.

    Die anfänglich Skepsis verfliegt rasch, als wir am zweiten Tag von Pasto Richtung Popayán fahren. Tausende Kurven sorgen für Fahrspass pur und unsere Augen können sich kaum sattsehen an der spektakulären Hügellandschaft. Popayán selbst ist eine quirlige Kolonialstadt mit kosmopolitischen Flair. Stilecht nächtigen wir in einem idyllischen Kapuzinerkloster aus dem 16. Jahrhundert. Übermorgen geht’s dann weiter in die Kaffeeregion Eje Cafetero. Bis dahin geniessen wir aber noch die Stadt und das beschauliche Klosterleben;).
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  • Eje Cafatero - Im siebten Kaffeehimmel

    15 de marzo, Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Im Himmel muss es nach frisch gerösteten Kaffee und Vanille riechen, da sind sich Carmen und ich einig. Zumindest Ersteres kommt hier nicht zu kurz, denn wir sind in der Region Eje Cafatero, dem Epizentrum des kolumbianischen Kaffeeanbaus. Unser Lager haben wir in dem pittoresken Bergdorf Salento (klingt nicht nur italienisch, sondern fühlt sich auch ein wenig so an) aufgeschlagen. Obwohl es hier doch den einen oder anderen Touristen gibt, hat sich der Ort seinen ganz besonderen, nostalgischen Charme bewahrt; So sitzt man gemütlich in einem Café, während draussen auf der Pflastersteinstrasse ein Cowboy mit einer Herde von mit Kaffeesäcken beladenen Pferden durchreitet (Marlboro Man lässt Grüssen). Eine weiteres Highlight, nebst den Café-Haciendas, ist das Valle de Cocora mit seinen über 60m hohen Wachspalmen, die kerzengerade an den steilen Hängen des Nebelgebirges wachsen. Wir gönnen unseren Motorrädern 4 Tage Ruhe und erkunden die Region mit Wanderschuhen und Mountainbike.Leer más

  • > Bogotá >

    18 de marzo, Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Unsere letzten Tage in Südamerika neigen sich dem Ende zu. Was für eine aufregende und abenteuerliche Zeit liegt hinter uns, seit wir vor genau 5 Monaten und rund 15 Tausend Kilometer unsere Reise im kalten und unwirtlichen Patagonien begonnen haben.
    Aber der Moment ist noch nicht gekommen, um zu resümieren, denn es geht auch schon weiter nach Panama.

    Leider hindert uns der Darién Gap, ein gefährlicher und kaum überwindbarer Dschungel daran, mit den Motorrädern die Reise über Land Richtung Norden fortzusetzen. Anstelle wählen wir für uns und unsere Bikes den Luftweg nach Panama City. Die Aufgabe der Motorräder stellt sich als Odyssee heraus, die wir euch nicht verschweigen wollen. Kurze Zusammenfassung des ereignisreichen Tages; Aufwachen um 6 Uhr auf einer wunderschönen Finca mit Sicht auf die Berge / Kurzes Frühstück und anschliessend im Sausewind Richtung Bogotá düsen / Erster Stopp in Waschanlage für Bike-Reinigung (zu sechst, siehe Foto:) / Einmal quer durch die 15 Millionen Metropole jagen (eher schleichen) / Kurz vor dem Cargo Airport nochmals in ein richtig tiefes Schlammloch fahren / Entsprechend zweiter Stopp beim Carwash / Ewig langes warten vor Cargo Terminal für Einlass (wegen Flughafenpersonal Streik) / Einlass Cargo Bereich und Verladung der Bikes / 5 Stunden Papierkrieg mit seeehr gemütlichen Beamten der Zollbehörde / Ein zweites Mal quer durch Bogotá für Bezahlung der Transportkosten / Bogotá- Durchquerung zum Dritten, diesmal aber mit Uber / Einchecken im Hotel und richtig gute Pizza Napoli mit viel Vino (denn ja genau, Philip hat heute ja auch noch Geburtstag;).
    Bei so viel Stress sind wir es Bogotá schuldig, dass wir uns zumindest noch einen Tag Zeit nehmen, um dieses tolle Stadt zu erkunden, bevor wir es dann morgen unseren Motorrädern gleichtun.

    Also, unser nächster Bericht folgt dann schon aus Zentralamerika. Hoffentlich ohne Detailbeschrieb zur Abholung unserer Maschinen;)
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  • Panamá City

    21 de marzo, Panamá ⋅ ⛅ 30 °C

    Kosmopolitisch, modern, nostalgisch, vielfältig, gegensätzlich, farbenfroh und voller Rythmus

  • Beach days

    28 de marzo, Costa Rica ⋅ ☁️ 29 °C

    Die Fahrt hierher hat es in sich. Diesmal sind es nicht die Strassen, der Fahrstil der Einheimischen oder unfreundliche Beamte die uns zusetzten. Es ist schlicht und einfach die Hitze, welche uns zu schaffen macht. Nicht mal der Fahrtwind oder die luftigen Biker-Klamotten schaffen Abhilfe bei 37 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund lassen wir es ein wenig ruhiger angehen und entscheiden uns ein paar Beach-Tage einzulegen. Gottseidank sind wir in Costa Rica und der nächste Traumstrand ist quasi um die Ecke. Also bitte kein Mitleid;). Morgen geht’s dann in die Berge, wo es hoffentlich ein wenig kühler ist. Bis dahin geniessen wir Strand, Sonne, Cocktailschirmchen & Reggae.Leer más

  • Pura Vida in la Fortuna

    1 de abril, Costa Rica ⋅ ⛅ 30 °C

    Herrlich ist es hier. Grüner Nebelwald soweit das Auge reicht, beeindruckende Wasserfälle mit glasklarem Wasser, warme Thermalquellen und dieser imposante Vulkan, El Arenal, der alles überragt und sich fast schon penetrant auf jedes Landschaftsfoto drängt.
    Nach unseren letzten Reiseländer sind wir zudem froh, mit Costa Rica wieder ein Land zu bereisen, in welchem wir uns sehr sicher fühlen. Alles ist hier sehr relaxt und die Menschen sind super freundlich. Wir schaffen es nicht einmal irgendwo anzuhalten, ohne dass wir nicht angesprochen werden. Neidlos müssen wir eingestehen, dass es nicht an uns sondern vielmehr unseren grossen, voll-beladenen Bikes mir den exotisch anmutenden Nummernschildern liegt. Und wenn eines der Bikes dann noch von einer blonden Frau gefahren wird, ist das Staunen noch viel grösser.
    Auch von interessanten Begegnungen tierischer Natur gibt es zu berichten; So haben wir neben Faultieren, Leguanen und Affen viele neugierige Nasenbären sowie grosse Krokodile auf unserer Fahrt durch die Berge gesehen.
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  • Reiche Küste

    6 de abril, Costa Rica ⋅ ☁️ 31 °C

    Petri Heil! Würde man im deutschsprachigen Teil der Welt sagen und dabei anerkennend die Hand zur formellen Betätigung reichen. Hier bekommt man eine feste Umarmung inkl. Schulterklopfen und ein herzliches „Pura Vida“. Ihr ahnt es vielleicht schon, wir (angestiftet durch Philip) mussten mal wieder angeln gehen und was sich da an der Bordwand unseres Bootes schmiegt, ist diesmal keine patagonische Regenbogenforelle, sondern ein stattlicher pazifischer Schwertfisch. Was für ein schönes Tier mit diesem funkelndem Schuppenkleid und der imposanten Rückenflosse. Ehrlich gesagt, war mein Beitrag an diesem Fang um einiges geringfügiger als der unseres erfahrenen Kapitäns Willy und seines Buddys Augustin. Trotzdem bin ich platt vom Kampf mit diesem faszinierende Kraftpaket. ‘Die Schnur immer auf Spannung halten und dem Fisch keine Gelegenheit bieten Fahrt aufzunehmen’ mahnt mich Willy in weisser Voraussicht, schon bevor der erste Köder im Wasser ist. ‘Fahrt aufnehmen’ heisst in dem Fall eine rasante Flucht mit bis zu 100 km/h! Schon der Biss ist spektakulär, da man zuschauen kann, wie der Schwertfisch den Köder mit einem akrobatischen Sprung attackiert. Zum Glück bleibt der Haken lehrbuchmässig im Mundwinkeln hängen und so kann der Fisch ohne bleibende Schäden wieder freigelassen werden. Mit ein, zwei kräftigen Flossenschlägen ist er dann auch wieder im tiefen Blau des Meeres verschwunden. Zurück bleibt ein freudiges Anglerherz und eine unvergessliche Erinnerung.
    Ach ja, und auf dem Rückweg gab es dann noch eine weitere Überraschung. Eine grosse Schule von Tümmlern begleitete unser Boot (das Video zu unserem Tag auf See, findet ihr am Schluss der Fotostrecke;).

    Costa Rica - die reiche Küste. Dies ist wahrlich ein passender Name für dieses kleine, vielfältige Land in Zentralamerika.

    Unser nächstes Reiseziel heisst Nicaragua. Es ist bereits das zehnte Land auf unserer Reise und langsam aber sicher realisieren wir, dass wir zeitlich schon in der zweiten Hälfte unserer Reise angekommen sind. Die Abenteuerlust ist ungebrochen und wir freuen uns schon auf die nächsten Destinationen. In diesem Sinne: Pura Vida!
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  • Mit 4 PS auf Ometepe unterwegs

    8 de abril, Nicaragua ⋅ ☁️ 26 °C

    Immer wieder werden uns von anderen Reisenden Orte und Routen ans Herz gelegt, welche wir zuvor noch nicht auf dem Schirm hatten. So auch die Isla de Ometepe im Lago de Nicaragua. Diese wurde uns in Costa Rica von einem Holländer beim gemeinsame Kokosnuss schlürfen empfohlen. Auch wir wissen nun, warum dieser Ort auf jeder Nicaragua Todo-Liste stehen sollte. Selbst die mühsame Anreise per Autofähre, bei welcher wir insgesamt 5 mal zur Kasse gebeten werden (1 mal für uns als Passagiere, 2 mal für die Motorräder, 1 mal Mehrwertsteuer und einmal der obligate USD für den Einlass in den Fährhafen) nehmen wir gerne in Kauf, um auf dieses traumhafte Eiland zu gelangen.
    Die Insel wurde durch 2 Vulkane geformt und diese bilden noch heute das sichtbare geografischen Zentrum. Entlang der Küste gibt es kleine zerstreute Siedlungen die lediglich durch einer einzigen Ringstrasse verbunden sind. Alles ist hier sehr entspannt und man sieht mehr Ochsengespanne und Pferde als motorisierte Vehicle auf den Strassen. Grosse Resorts oder chice Restaurant sucht man vergebens, dafür gibt es authentisches Landleben und Natur im Überfluss. Schon bei unserer Anreise zum Hotel, welche durch eine Bananplantage führt, geraten wir an eine Horde Brüllaffen die sich (wie der Name sagt) lautstark über unsere Anwesenheit beklagen. Als Krönung lag dann auch noch eine Schlange zur Begrüssung vor unserem Hotelzimmer. Auch die Sound-Kulisse hat es in sich. Auf die Nachtschicht der lautstarken Amphibien folgt das Papagei-Konzert zum Morgengruss.
    Noch wilder geht’s hier aber im See zu und her. Neben grossen Krokodilen schwimmt hier nämlich auch noch der eine oder andere Bullenhai seine Kreise. Dies ist somit der einzige Süsswassersee, welcher über eine nennenswerte Haipopulation verfügt!

    Um uns an das vorherrschende Tempo anzupassen und in den Insel-Lifestyle einzutauchen, steigen wir von unseren grossen Maschinen auf einen kleinen Roller um. Die 4 PS sind mehr als ausreichend um den Lasttiere und Fahrrädern auf der Strasse Paroli zu bieten. Angesichts des ruppigen Strassenbelags und der heissen Temperaturen ist es zudem einfach auch praktischer.
    Ansonsten geniessen wir den wunderschönen tropischen Garten unserer Unterkunft, schauen uns die Sonnenuntergänge an, gehen im See baden und machen Yoga. Kurzum, einfach mal relaxen bevor es dann weiter ins quirlige Granada geht.
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  • Rum, Zigarren & Sonnenuntergänge

    12 de abril, Nicaragua ⋅ ☀️ 32 °C

    Um ehrlich zu sein, war es bei Nicaragua nicht die Liebe auf den ersten Blick. Die Einreise hat sich dermassen kompliziert und chaotisch gestaltet, dass wir am liebsten an der Grenze wieder umgedreht wären.
    Die Beamten machen keine Handstreich umsonst. Sogar für den Einlass ins Zollgebäude muss man 1 $ pro Person abdrücken (die Landeswährung wird nicht akzeptiert und Rückgeld gibt es auch nicht). Die Gebühren scheinen willkürlich und nach einer Propina (Trinkgeld) wird auch gerne mal noch gefragt. Die Inspektion der persönlichen Habseligkeiten gleicht einem Basar indem jeder der Beamten irgendwas aus den Taschen grabscht. Glücklicherweise ist bei dem Wühltische-Chaos untergegangen, dass wir ja noch einen Nachweis für die Strassenverkehrsteuer hätten vorzeigen sollen, welche wir eh nicht bezahlt haben. Auch das Fernglas wurde bei dieser dilettantischen Aktion nicht entdeckt. Laut Berichten von anderer Reisenden, kann dies nämlich als mögliches Spionagewerkzeug enttarnt werden. Neben der Konfiszierung könnte dies noch weitere unangenehme Folgen haben.
    Das Vorgehen der Beamten ist eine ausgewogene Mischung aus totaler Desorganisation und unglaublicher Bequemlichkeit. Beispielsweise ist der Polizeibeamtin bei der Überprüfung der Angaben, mein Fahrzeugsusweise unter ihren Schreibtisch gefallen. Sie hatte keine Anstalten gemacht sich zu bücken, sondern mich nur auffordernd angeschaut, unter den Bürotisch zu kriechen um den Ausweise gefälligst aufzuheben. So leicht wollte ich es ihr aber nicht machen und bin in ein sekundenlanges Blickduell mit ihr getreten (Kurzfassung: Ich bin auf die Knie;)
    Alles in allem verbringen wir an der Grenze fast einen halben Tag. Bei schweisstreibenden 36 Grad ist man dann auch durch und sieht plötzlich den Aufschlag für einem Border helper als gerechtfertigt.
    Mittlerweile haben wir uns mit Nicaragua versöhnt. Ja sogar mehr als dass, wir haben uns regelrecht verguckt in dieses Land. Die Herzlichkeit, das Lächeln der Menschen, die Freude über uns Bike-Reisende. Es ist so, wie wir uns Mittelamerika immer vorgestellt haben. Costa Rica und Panama waren sehr touristisch, hier ist es dafür authentisch und die Uhren ticken gemächlicher (nicht nur am Zoll). Wir hüpfen von Ort zu Ort und überall gibt es schöne Entdeckungen.

    Hier ein paar unserer Highlights aus den letzten Tagen:
    - Das prächtige Granada mit seinen kolonialen Stadthäusern und grünen Innenhöfen, welche bei diesen tropischen Temperaturen einfach herrlich sind (vorallem mit Pool;)
    - Spontan eigene Zigarren herstellen in einer kleinen Zigarren Manufaktur (laut Aussage des Torcedor waren wir gar nicht so schlecht darin)
    - Sonnenuntergang und Poolday mit Blick über den Vulkansee Laguna de Apoyo
    - Führung durch die Rum Produktion bei Flor de Caña inkl. Rumtasting (Fotos in chronologischer Reihenfolge. Bitte keine Verurteilung:)
    - Strandtag in Las Peñitas

    Unser nächster Post wird wahrscheinlich aus El Salvador folgen, da wir angesichts der Sicherheitslage Honduras auf dem kürzeste Weg durchfahren werden.

    Den letzten Abend in Nicaragua geniessen wir noch Zigarre qualmend, mit einem Gläschen Rum in der Hand und einem umwerfenden Sonnenuntergang über dem Pazifik.

    In diesem Sinne, lasst es euch gutgehen!
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  • Boxenstopp Honduras

    15 de abril, Honduras ⋅ ☀️ 37 °C

    Eigentlich sollten wir gestern schon die Grenze nach Honduras passieren. Doch das Schicksal hat mal wieder andere Pläne; Ausgeschlafen, satt und minutiös vorbereitet, schwingen wir uns frühmorgens auf unsere Bikes und schmeissen die Zündungen an. Die Motoren beginnen zu schnurren. Plötzlich vermeldet Carmen über Funk „Bei mir leuchtete die Motorkontrollleuchte auf“. Shit! rutscht es uns synchron raus. Wir versuchen das Übliche; Neustart und den Motor leicht auf Touren bringen. Er macht keine ungewöhnlichen Anstalten aber das Symbol leuchtet noch immer bedrohlich auf der Armatur. Wir möchten kein Risiko eingehen. Nach kurzer Recherche wissen wir, dass es weder in Honduras noch in El Salvador eine Triumph Werksatt gibt und solch ein Problem möchten wir nicht einer Kleinwerkstatt XY anvertrauen. Die nächstgelegene Fachwerkstatt liegt in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua, welche bereits schon 200 km hinter uns liegt. Na was soll’s, wir drehen um, mit dem Wissen, dass wir es heute nicht mehr zur Grenze schaffen. Angekommen in der Werkstatt macht sich sofort ein Mechaniker an die Diagnose. Seine Einschätzung: Wahrscheinlich ein nicht einwandfrei funktionierender Sensor in der Motorsteuerung. Er stellt die Fehlermeldung zurück und empfiehlt uns weiterzufahren. Was uns an profunder technischer Beurteilungsgabe fehlt, machen wir wie immer mit Optimismus und Bauchgefühl wett. Zweiteres sagt uns, dass es die Möhre schon noch bis zum nächsten geplanten Service in Guadalajara schafft🤞. Wir fahren wieder Richtung Honduras und übernachten grenznahe.

    Am nächsten Tag beginnen wir also wieder auf Feld eins, mit dem Ziel die berüchtigtste Grenze in Zentralamerika zu übertreten. Die Grenze soll ein bürokratischer Spiessrutenlauf sondergleichen sein. Nach ca. 4 Stunden haben wir es geschafft und wir können dies nur teilweise bestätigen. Zwar haben wir am Schluss soviel Papiere und Dokumente eingesammelt, dass man meinen könnten wir haben gerade einen zentralamerikanischen Staat erworben, aber es ist lange nicht so schlimm wie erwartet. In Honduras übernachten wir lediglich eine Nacht und morgen geht’s dann schon weiter nach El Salvador. Leider gibt die kurze Strecke und die Stadt in welcher wir übernachten, nicht sonderlich viele spannende Fotosujets her.
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  • El Salvador

    17 de abril, El Salvador ⋅ ☀️ 34 °C

    Irgendwie schaffen wir es nicht wirklich, dieses kleine Land im Herzen von Zentralamerika einzuordnen. Die Null-Toleranz Politik gegenüber Gangs hat dazu geführt, dass an jeder Ecke schwerbewaffnete Polizei-, Militär- & Sicherheitskräfte stehen. Selbst bei einer abgelegenen Wanderung, kam uns plötzlich eine Militärpatrouille entgegen. Supermärkte werden bewacht wie Fort Knox und Schulklassen werden auf Schritt und Tritt von bewaffneten Securities begleitet.
    Zumindest scheint das Sicherheitsaufgebot Wirkung zu zeigen, denn El Salvador hat sich in den letzten Jahren von einem der gefährlichsten Länder in eines der sichersten gewandelt.
    Als bekennende Foodies finden wir meist über die Kulinarik Zugang zu einem Land. Hier fällt es uns schwer angesichts der Dominanz von US Fast-Food Buden. Dies sieht man den meisten Einheimischen auch an. Ein weiteres Indiz ist der viele Müll, welcher sich überall an den Strassenrändern sammelt.
    Wir möchten diesem Land aber nicht unrecht tun, zumal wir auch nur kurz hier sind und lediglich einen Bruchteil davon bereisen. Zudem ist Karwoche und diese darf anscheinend nicht als Referenz gelten (Kollektives Besäufnis).
    El Salvador hat aber auch absolut sehenswerte Attraktionen. Unsere Top 4: Die farbenfrohen Umzüge zur Karwoche in Santa Ana, die Maya Stätte Tazumal, der erfrischende Kratersee Coatepeque und die Wanderung auf den Vulkan Cerro Verde. Von Letzterem hat man neben weiteren benachbarten Vulkankegeln auch einen spektakulären Blick über das halbe Land. Was El Salvador mit den vorherigen zentralamerikanischen Staaten gemein hat, sind die überaus herzlichen Menschen.
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  • Ostern in Antigua

    21 de abril, Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Unsere Augen sind rot und die Tränen laufen uns in Strömen über die Wangen. Schuld dafür ist nicht das durchaus ergreifende Schauspiel, dass sich uns bietet, sondern die Hunderten rauchenden Weihrauchfässer, welche die Kulisse in dicken Qualm hüllen.

    Wir befinden uns in Antigua und beobachten andächtig eine der Osterprozessionen zur Karwoche. Auch als nicht gerade religiöse Menschen sind wir fasziniert von dem Treiben. Die Santa Semana in Antigua wird von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe geführt und ist in ganz Lateinamerika bekannt. Die Hingabe und Leidensfähigkeit der Hunderten Teilnehmer, welche tonnenschwere Plattformen mit Passionsmotiven über die alten Pflastersteinstrassen von Antigua tragen, ist beeindruckend. Man kann den Schmerz und die Erschöpfung in den Gesichtern lesen. Manche Träger taumeln nur noch unter der Last und sind knapp an der Ohnmacht, bevor ihr Platz von einem anderen eingenommen wird.
    Die theatralische Orchestermusik tut ihr Übriges, um den Eindruck der Kasteiung zu verstärken.

    Abgesehen von den Umzügen ist Antigua einfach eine wunderschöne Stadt mit viel Handwerk, Kunst, Kulinarik und Kultur.
    Ja, vielleicht sogar die schönste Stadt, welche wir bis anhin in Zentralamerika besucht haben.

    Wanderfreunde finden zudem ihren Spass an den drei nahegelegenen, fast 4000 m hohen Vulkanen. In den nächsten Tagen haben wir die 2-tägige Besteigung des Acatenango geplant, von dessen Gipfel man einen Blick auf den aktiven Volcán de Fuego hat. Mehr dazu hoffentlich im nächsten Post.
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  • Montezumas Rache

    28 de abril, Guatemala ⋅ ☀️ 31 °C

    Ob es nun wirklich der Fluch des letzten Azteken Herrscher oder doch eine der unzähligen Moles war, ist kaum mehr nachvollziehbar. Klar ist, dass sich Philip mal schön einen tropischen Parasiten sowie eine Bakterieninfektion eingefangen hat.

    Wink des Schicksals oder einfach nur Wahrscheinlichkeitsprinzip -
    denn einen Tag zuvor haben wir gerade noch grossspurig resümiert, dass wir bis anhin auf unserer Panam-Reise von medizinischen Problemen verschont geblieben sind (was per se schon recht ungewöhnlich ist für Philip;).

    Jedenfalls macht uns dies einen Strich durch unseren Plan den Fuego zu besteigen. Auch unser Vorhaben Estuardo und seine Familie in Guatemala City zu besuchen, fällt leider ins Wasser, da wir wegen eines zuvor gebuchten Tauchtrips in ein paar Tagen schon in Belize sein müssen. Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und da uns Antigua sowieso so gut gefallen hat, haben wir umso mehr Grund dazu, Guatemala zukünftig wieder zu besuchen. Auf dem Weg nach Belize planen wir die Maya-Stätte Tikal im Norden von Guatemala zu besuchen. Unterwegs legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Rio Dulce ein, welches mit einem alten spanischen Castillo aufwartet und karibisches Flair versprüht.
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  • Tikal & Lago Petén Itzá

    29 de abril, Guatemala ⋅ ☀️ 33 °C

    Unsere Beine baumeln von der Hängematte und wir geniessen bei einer Tasse Kaffee den Blick auf den See…Gerade erst zurückgekehrt von unserer Entdeckungstour durch die imposanten Maya-Ruinen im Herzen des guatemaltekischen Dschungels, sind wir noch immer im Indiana Jones-Modus.
    Und da wir so schön in Erinnerungen schwelgen und zudem ein wenig schreibfaul sind, gibts einfach ein paar ofenfrische Fotos von den präkolonialen Steinhaufen;)
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  • Schnorchel im Hol Chan Marine Reserve

    2 de mayo, Belice ⋅ 🌬 28 °C

    Vor der Küste von Belize erstreckt sich das Mesoamerikanische Riff. Es ist das zweitgrösste Riff auf unserem Planeten und ein Sehnsuchtsort für Unterwasser-Enthusiasten wie uns. In diesen Korallengärten hatten wir unseren allerersten Tauchgang. Zwölf Jahre später präsentieren sich uns die Korallen und das Leben darin noch immer in voller Pracht. Bevor wir in den kommenden Tagen die äusseren Bereiche betauchen, gehts zuerst einmal zum Schnorcheln ins Hol Chan Marine Reserve. Schon die Bootsfahrt dorthin, über bunte Korallenbänke und Sandfelder ist fantastisch. Wir fragen uns, kann man sich jemals an diesen unendlichen Blau- und Grüntönen sattsehen?
    Unterwasser kreuzen dann Meeresschildkröten, unzählige Ammenhaie, riesige Tarpune, Barrakudas und Muränen unsere Wege. Zum krönenden Abschluss haben wir sogar noch eine Gruppe von Manatees (Seekühen) vor die Linse bekommen. Was für ein Glück, was für ein Erlebnis, was für eine Ort!
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  • UnBELIZEable Caye Caulker

    4 de mayo, Belice ⋅ ☀️ 28 °C

    “Welcome to Paradise“ lautete die Begrüssung, schon bevor wir den ersten Fuss auf die Insel Caye Caulker gesetzt haben. Für uns ist dieses Kleinod nur +10 Grad Celsius vom Paradies entfernt.
    Aber spätestens wenn man über die Sandstrassen mit den farbig bemalten Häuschen schlendert, erliegt man diesem Ort. Alles ist total entspannt und das Mantra „Go Slow“ ist hier allgegenwärtig. Überall dröhnen laute Reggae-Beats aus den Lautsprechern und Rastafaris grillen am Strassenrand ihr feuriges, unwiderstehliches Jerk Chicken. Offizielle Landessprache ist Englisch, aber das lokale Kreolisch ist der Slang der Strasse. Bewusst unverständlich für die vielen Touristen, welche dem karibischen Charme sonst so rasch erliegen. Die Anzahl der lachenden Gesichter wird vielleicht nur noch von der Anzahl der Palmen auf der Insel übertroffen. Es gibt unzählige Bars und kleine Strände. An Zweitem tummeln sich Stachelrochen und riesige Tarpune, die sich wie Haustieren gegen einen Snack streicheln lassen (siehe Video am Schluss). Echt ein spezielles Erlebnis. Die Fortbewegungsmittel unserer Wahl sind zwei klapprige Drahtesel, welchen wir quer über die Inseln treten. Autos und Motorräder sucht man hier vergebens. Wohnen tun wir in einem gelben, mit Palmen umsäumten Häuschen bei Luisa. Sie ist eine so herzliche ältere Dame und beherbergt uns wie Familienmitglieder.
    Wir haben lange überlegt, ob wir den „Umweg“ über Belize machen. Nun wissen wir, es hat sich mehr als gelohnt und wir hoffen den Insel-Vibe noch ein wenig auf unserer weiteren Reise durch Mexico mitzutragen. Einfluss auf unsere Playlist hat unser Aufenthalt auf jeden Fall schon mal;)
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  • Tauchen im Great Blue Hole

    5 de mayo, Belice ⋅ 🌬 28 °C

    Der Tauchgang ins berühmte Great Blue Hole haut uns nicht gerade aus den Flossen. Man taucht einer senkrechten Wand entlang in die dunkle Tiefe. Wie der Name halt schon sagt: In ein grosses blaues Loch. In ca. 35 m stösst man auf einen Überhang, an welchem haushohe Stalaktiten hängen. Dies wars dann auch schon mit dem coolen Teil, denn durch die Tauchtiefe von 45 m muss schon nach ein paar Minuten wieder Richtung Oberfläche. Es gibt zudem nicht viel maritimes Leben hier unten. Vielleicht war dies zu Zeiten des Tauch-Godfather Jacques Cousteau anders, als er dies zu einem der besten Tauchspots der Welt erklärte.
    Umso mehr gefallen uns dafür die zwei weiteren Tauchgänge entlang der abgelegenen Aussenriffe.
    Gesunde Korallengärten in allen Farben, Grössen & Formen. Wir geniessen diese gemütlichen Tauchgänge und lassen uns bunten Treiben verzaubern. Unsere letzten Tauchgänge waren in strömungsreichen Gewässer auf der Suche nach den pelagischen Ozeanriesen (Manta, Hammerhaie, Walhaie & Co). Kurzum eher technisch anspruchsvolle Taucherei. Hier im flachen Riff kommen wir mit ein paar Flossenschlägen aus und schon treiben wir gemütlich durch die Korallenstrukturen und Tunnels. Einfach ein Genuss und ein
    toller Abschluss für Belize. Nun gehts auf den Weg nach Bacalar Mexico.
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  • Wir sind in México!

    8 de mayo, Mexico ⋅ ☀️ 34 °C

    Manchmal bleibt doch noch ein vermeintlich unnützer Fetzen an Wissen in der hintersten Gehirnwindung hängen. Nie ganz vergessen und lauernd auf den richtigen Moment, um triumphal aus dem Schatten hervorzutreten.
    So passiert in unserem folgenden Reisekapitel:
    Beschwingt von den schönen Erlebnissen reisen wir aus Belize aus und überqueren die Grenze nach México. Wir wägen uns schon fast im Land von Tequila, Mariachi & Piñata, als uns die mexikanische Zollbeamtin kopfschüttelnd mitteilt, dass es nicht möglich ist Carmens Bike einzuführen. Der Grund; im Fahrzeugschein ist eine andere Person als Besitzer eingetragen. Wir legen ein weiteres Dokument vor, welches Carmen zum führen des Fahrzeugs berechtigt. Die Dame hinter dem Glas begutachtet das Papier mit Argusaugen und schüttelt wieder den Kopf. Nach mexikanischem Recht sei diese Bescheinigung nicht gültig. Kurzum, wir erhalten keine Zulassung für den temporären Import und können somit nicht mit dem Motorrad durch México reisen. Die Botschaft erwischt uns eiskalt, aber wir geben uns nicht geschlagen und argumentieren weiter. Nun Betritt die oberste Beamtin die Szene und erklärt uns freundlich aber bestimmt, dass wir mit dem Motorrad nicht einreisen können unter diesen Umständen. Wir könnten heulen. Ist dies nun das Ende unserer geplanten Reise? Wir haben uns stets minutiös auf die Einreise in die vorherigen Länder vorbereitet. Dies hat auch 17-mal geklappt und nun soll Endstation sein? Der Schock weicht langsam der Entschlossenheit, denn so rasch geben wir nicht auf. Wir wägen die Möglichkeiten ab und Dank der Hilfe von Thomas (du weisst wer gemeint ist;) und der „in Mexiko ist alles möglich“-Mentalität, finden wir am nächsten Tag einen Weg, um die nötigen Dokumente zu „erhalten“ (keine Einzelheiten).
    Am Tag darauf erscheinen wir also wieder im Zollgebäude. Gleiches Anliegen, gleiche Beamtin, neues Dokument, neues Glück…und wieder heisst es NEIN und das Dokument wird als ungültig erklärt. Shit! langsam gehen uns die Tricks aus. Und genau jetzt, grüsst der Fetzten Restwissen, welchen sich Philip vor einer Ewigkeit während seinem Studium im Fach Schweizer Unternehmensrecht angeeignet hat. Unsere Argumente unterlegen wir noch mit unvollständigen Gesetzestexten aus dem Internet. Die Beamtin schaut uns stutzig an, aber irgendwie scheint sie unseren Effort zu honorieren (oder sie hat schlicht Mitleid). Sie macht Fotos von unseren vorgelegten Textpassagen und erklärt, dass sie mit der höchsten Amststelle in Mexico City telefoniert und unseren Fall (ein Novum) vorbringt. Falls sie aber ein Nein von oben erhält, können wir die Einreise komplett vergessen, warnt sie uns. Wir nicken, sehen uns aber schon auf dem Rückweg nach Panama. Zwei nervenaufreibende Stunden sitzen wir also vor dem Büro und googeln schon mal, wie wir am besten die Bikes nach Europa zurück verschiffen könnten. Wir geben dem Ganzen wenig Chance, als die Beamtin plötzlich mit einem Grinsen aus dem Büro tritt. Ihr Chef hat grünes Licht gegeben, wir dürfen einreisen! YES, welch Musik in unseren Ohren. Ein paar Freudentränen können wir uns nicht verkneifen. Zwei Tage Nervenkrieg und nun dürfen wir endlich mit unseren Bikes in México einreisen!

    Wie auf Wolke sieben schwebend und über beide Backen grinsend, bobbern wir also über die Grenze. Im nahen Bacalar angekommen, belohnen wir uns mit sensationellen Tacos und Margaritas. Viva la México!

    Die kommenden Tage geniessen wir die wunderschöne Laguna de los Siete Colores (Lagune der sieben Farben), schwimmen in Cenotes und treiben in türkisfarbenen Flüssen durch Mangroven. Am letzten Abend buchen wir dann noch einen Segeltörn durch die einzigartigen Süsswasser Lagunen. Da sich anscheinend keine weiteren Teilnehmer finden liessen, haben wir kurzerhand das Schiff für uns alleine. Innerlich noch immer leicht triumphierend, geniessen wir den Sonnenuntergang an diesem magischen Ort.
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  • Palenque-Schwitzen für Fortgeschrittene

    9 de mayo, Mexico ⋅ ☁️ 36 °C

    Das Thermometer auf dem Bordcomputer zeigt 42 Grad Celsius an. Es ist erst 11 Uhr und bis zu unserem Tagesziel Palenque sind es noch sieben Fahrstunden. Zum Glück ist auf dem Highway nicht viel los und so kühlt uns zumindest der Fahrtwind ein wenig. Trotz der brütenden Hitze, tragen wir unsere Bike-Klamotten (Safety First!). Ab halber Strecke tauchen dann die ersten Baustellen auf, welche uns zum anhalten und warten zwingen. So fühlt sich also ein Hähnchen im Schmortopf.
    Wir haben Mitleid mit den Strassenmitarbeiter, welche bei dieser brütenden Hitze stundenlang harte Arbeit an der prallen Sonnen verrichten. Jede Tankstelle wird von uns wie eine ersehnte Oase angesteuert. Völlig durchnässt und mit rotem Kopf betreten wir die Tankstellenshops, lechzend nach Kühle und Wasser. Die Mitarbeiter schauen uns ungläubig an, als ob wir gerade mit einem Ufo gelandet wären. Wie die Einheimischen dieser Hitze trotzen, bleibt uns ein Rätsel. Wir vermuten es ist die Mischung aus Gewohnheit und Gelassenheit.
    Gegen Abend kommen wir in Palenque an und beziehen unser Zimmer. Sofort wird die ersehnte Klimaanlage eingeschaltet . Die Kühle lässt uns sogleich entspannen und wir gammeln wie betäubte Fliegen herum. Willkommen in der Reiserealität.

    Den Tag darauf widmen wir uns der Erkundung der berühmten Maya Ruinen von Palenque.
    Ähnlich wie Tikal, liegen diese Ruinen mitten im dichten Regenwald. Wiederum sind wir fasziniert von der Grösse und Architektur. Ob man sich jemals an diesen 2000 jährigen Steinhaufen sattsehen kann?

    Die kommenden Tage versprechen ein wenig Erlösung von der Hitze-Tortur, da es in die Berge nach San Cristóbal de las Casas geht. Die Strecke dorthin ist berüchtigt für illegale Strassensperren durch einheimische Gruppen. Wir hoffen, dass diese keine Frühaufsteher sind und versuchen bereits um 6 Uhr auf der Strasse zu sein. Zur Not liegt das Kleingeld in der Brusttasche bereit.
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  • San Cristóbal & Cañón del Sumidero

    11 de mayo, Mexico ⋅ ☁️ 13 °C

    In der letzte Nacht in Palenque gibt es Blitz, Donner und Starkregen. Wir wundern uns also nicht über den Stromausfall (gefühlt der 1000ste auf unserer Reise). Um 6 Uhr morgens schwingen wir uns dann auf die Bikes. Schon kurz nach der Stadt wird die Strasse zunehmend kurviger. Die braune, verdorrte Steppe weicht einer lieblichen grünen Berglandschaft. Wir erreichen die Höhen über 2000 m und laben uns an der seit Wochen ersehnten Kühle. Wie herrlich! Die Strassen sind in einem miesen Zustand und als Folge des nächtlichen Sturms, blockieren allerlei Geäst und kleine Erdrutsche die Strasse. Hinzu gilt es im Minutentakt Topes (Bremsschwellen) zu überwinden. Die ganz fiesen Exemplare verstecken sich direkt nach schwer einsehbaren Kurven und donnern brachial ins Fahrwerk. Ungebremst hebt man dabei aus dem Sattel ab wie ein Komet. Lustig zu beobachten beim Gegenüber, als Eigenerfahrung eher unangenehm. Die Federbeine stecken die Schläge stoisch weg, nur unsere Nacken schreien bald schon nach einem Chiropraktiker (Wackeldackel lässt grüssen).
    Die Bevölkerung hier oben in den Bergen lebt sehr einfach. Man sieht viele zerfallende Häuser, dafür kaum Autos, geschweige denn grosse Motorräder. Entsprechend wandern alle Blicke am Wegesrand auf unsere vorbeifahrenden Maschinen. Die 200 km lange Passage gilt nicht gerade als sicher (Strassensperren, Entführungen etc). Auch wir erleben einen mulmigen Moment; Als wir gerade ein kleines Dorf passieren, stehen nach einer Kurve plötzlich dutzende Männer mit Schrotflinten und Macheten auf der Fahrbahn. Zudem blockieren Pickups und Steine die Strasse. Ohne ein Wort, geschweige denn die Situation zu verstehen, spüren wir sofort, dass hier Ärger in Luft liegt. Die ernsten Blicke, die vielen Waffen, das hektische Geschrei. Alles ist auf Krawall gebürstet. Wir geben Gas und umfahren die Meute samt Hindernisse. Geschwindigkeit und Agilität haben sich schon ein paar mal als unsere effektivsten Waffen erwiesen. Froh darüber, dass wir dem Brennpunkt entflohen sind, stossen wir nur einige Minuten später auf zwei Dutzend schwerbewaffnete, maskierte Polizisten, welche daran sind die Strassen richtigen Dorf zu sperren. Sie winken uns hektisch durch. Das mulmige Gefühl hält noch eine Weile an und wir rätseln weiter; Waren die Männer gerade daran eine illegale Strassensperre zu errichten? War ein Aufstand im Gange?.
    Gegen Mittag kommen wir im kolonialen
    San Cristóbal de las Casas an. Eine schöne Stadt zum herumschlendern. Denken wohl auch die Horden von Tagestouristen an diesem sonnigen Samstag. Rasch verguckt man sich in die von farbigen Häuschen gesäumt Pflastersteingassen. Als prädestiniertes Fotomotiv, steht gefühlt an jeder Ecke ein alter VW Käfer (der „Mexiko-Käfer“ wurde hier nach altem Vorbild noch bis in die 2000er produziert). Auch unsere Handykamera bleibt nicht lange in der Hosentasche.

    Am kommenden Tag fahren wir dann wieder früh los, um unser Frühstück an der Kante der 1000 m tiefen Schlucht Cañón del Sumidero (Méxicos Antwort auf den Grand Canyon) zu geniessen. Anfangs noch alleine, trifft bald eine ganze Karawane von Wohnmobilen mit CH-Kennzeichen ein. Was für eine Szene; Schweizer unter sich und dies an solch einem Ort.

    Nach weiteren 200 km durch Bergketten mit bizarren Bergspitzen und Hügellandschaften, erreichen wir bei Coatzacoalcos wieder das karibische Meer. Keine Traumstrände unter Palmen, dafür viele Raffinerien und Schwerindustrie. Sprich nicht schön, aber praktisch als Zwischenstopp für unser morgiges Ziel, Puebla und den aktiven Popocatépetl.
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  • Puebla & El Popo

    13 de mayo, Mexico ⋅ ☁️ 26 °C

    Wir sind flott unterwegs und legen viele Kilometer auf passablen Strassen zurück.
    Dabei führt uns die Strasse wieder auf über 2000m und vorbei am Pico de Orizaba, mit seinen über 5600m der höchste Berg Mexicos. Schneebedeckte Gipfel, grüne Nadelwälder, klare Flüsse, Hochebenen…weitab von der mexikanischen Klischee-Landschaft.

    Unseren ersten Stopp legen wir in Puebla ein. Eine Metropole mit einem pittoresken Stadtkern. Wir flanieren auf breiten Passagen unter majestätischen Bäumen und fühlen uns dabei wie in Paris. Die unzähligen belebten Strassencafés verstärken den Eindruck. Puebla ist kosmopolitisch, bunt und voller Charme.

    Am Abend erklimmen wir die auf einer riesigen prähispanischen Pyramide gelegenen Pilgerkirche Santuario de Nuestra Señora de los Remedios (die sakralen Namen haben es hier in sich).
    Uns liegt die Stadt zu Füssen, aber wir haben nur Augen für den Einen; Popocatépetl aka El Popo, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen. Die Sympathie wird von diesem 5452m Stratovulkan nicht gerade erwidert, da er äusserts aktiv ist. Entsprechend haben die Behörden einen 12km Radius als Sperrzone erklärt. Auch wir beobachten aus der Distanz, wie El Popo grimmig Rauch und Asche ausschleudert. Leider ist die Sicht ein wenig diesig. Wir verdächtigen die Megametropole Mexico City als Übeltäter. Doch weit gefehlt, wie uns ein Einheimischer erklärt, ist nicht der Smog daran schuld, sondern vielmehr die Bauern, welcher nun zum Ende der Trockenzeit ihre abgeernteten Maisfelder abbrennen.
    Wir respektieren gemeinhin die lokalen Traditionen und denken uns hier einfach unseren Teil hinsichtlich CO2-Emissionen.

    Am nächsten Tag nehmen wir den Paso de Cortés in Angriff. Dieser verbindet Puebla mit Mexico City und führt über den 3600m hohen Sattel zwischen El Popo und einem weiteren über 5000m hohen Schwestervulkan. Benannt ist der Pass nach dem Konquistador Hernán Cortés, welcher vor einem halben Jahrtausend diesen Weg über den Pass wählte, um die Hauptstadt der Azteken einzunehmen.
    Die Strasse zur Passhöhe stellt sich als besseren Wanderweg mit grossen Steinen und Vulkansand heraus. Die Fahrt ist eine Belastungsprobe für unsere Nerven. Nach 1.5h ist es geschafft. Zusammen mit einem Dutzend weiterer Bezwinger, stehen wir auf dem Pass und sehen…so ziemlich nichts:). Die Spitze des Riesen hüllt sich in Wolken. Wir machen eine kurze Wanderung. Auf dem Rückweg fängt es dann langsam an zu regnen. Wir schaffen es noch einigermassen trocken zurück zu unserer Unterkunft. Danach lässt der Wettergott alles niederprasseln was geht. Regen, Hagel, Blitz und Donner. Wir freuen uns einfach, dass wir es noch vor der Sintflut vom Berg geschafft haben. Irgendwie will unsere Mission „Aktiver Vulkan“ noch nicht ganz klappen. Naja, wir müssen ja auch noch was offen lassen…
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  • Teotihuacán

    15 de mayo, Mexico ⋅ ☀️ 31 °C

    Schon aus 7 km Entfernung taucht sie am Horizont auf. Die imposante Pirámide del Sol von Teotihuacán. Dies war die grösste und wichtigste Stadt im präkolonialen Mesoamerika. Den Zahn der Zeit hat nur die grossen Tempel überlebt, welche heute zur UNESCO Weltkulturerbe gehören und täglich tausende Besucher anlocken.

    Wir entscheiden uns die riesige Anlage aus der Vogelperspektive zu besichtigen und machen eine Fahrt mit dem Heissluftballon zum Sonnenaufgang. Nach unserem letzten Ballonfahrt in Laos, wo wir im Garten eines Hauses notlandeten :), sind wir gespannt wie es hier abläuft. Doch die Sorge ist umsonst, denn der Flug ist super organisiert und wir überfliegen ganze dreimal in verschiedenen Höhen die Stätte.

    Friedlich schwebend geniessen
    wir die magische Morgenstimmung hoch über den Tempeln. Unter, über und neben uns tänzeln die anderen Dutzenden Ballons am Himmel. Es ist wie ein Balett, welches gelegentlich durch das laute Fauchen der Brenner unterbrochen wird. Hier gilt für einmal; je mehr Touristen sprich Ballons in der Luft sind, desto schöner ist die Szene.

    Am Abend entdecken wir auf unseren Spaziergang eine Gruta (Höhlenrestaurant), welches neben traditionellen Insektengerichten ein super Cordon Bleu serviert. Wir sind fast die einzigen Gäste, da die Scharren Tagestouristen wieder nach Mexico City abgezogen sind.

    Somit haben wir an diesem Tag Teotihuacán von oben und unten erlebt
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  • Pueblos mágicos - magische Dörfer

    17 de mayo, Mexico ⋅ ☁️ 33 °C

    In den Hügellandschaften zwischen Mexico City und Guadalajara verstecken sich die Bilderbuch-Dörfer Bernal, San Miguel de Allende & Guanajuato. Jeder dieser Orte versprüht seine eigene Magie. Wir sind jedenfalls verzaubert und verweilen mal wieder länger als geplant.Leer más

  • Dos Margaritas, por favor!

    25 de mayo, Mexico ⋅ ☀️ 35 °C

    Wir befinden uns im Bundesstaat Jalisco, dem Epizentrum der mexikanischen Tequila-Produktion. Unschwer zu erkennen an den endlosen pastellblauen Agavenfelder, welche die Strasse säumen und bis an den Horizont reichen. Unsere erste Station ist die Grossstadt Guadalajara, wo unsere Bikes ihren wohlverdienten grossen Service erhalten. Wir staunen wie rasch schon wieder 10’000 km mehr auf der Uhr stehen. Während unsere Babys also neue Reifen, frisches Öl sowie die liebevolle Zuwendung der Profi-Schrauber bekommen, geniessen wir das Stadtleben. Leider währt die Freude nicht ganz so lange. Wir möchten die Zeit ein wenig nutzen, um uns auf die Einreise in die USA vorzubereiten. Entsprechend füllen wir die nötigen Formulare & Anträge aus und senden diese ein. Postwendend erhalten wir eine Nachricht von der amerikanischen Zollbehörde; Carmen bekommt keine Genehmigung um ihre geliebte Triumph in den Staaten zu fahren (Déjà-vu Einreise Mexico > wir lassen hier mal die Erklärung aus). Okay, wir recherchieren weiter und ziehen ein paar bewährte Kontakte zu Rate. Wir kommen zum Schluss, dass es wahrscheinlich doch möglich wäre. Wir entscheiden uns nach langem hin und her für die Risikovariante und setzten unsere Reise mit der Gewissheit fort, dass wir in zwei Wochen zitternd und alternativlos vor der Grenze stehen werden. No risk, no fun…oder so ähnlich;)

    Um uns von dem Schock und der nicht ganz einfachen Entscheidungsfindung zu erholen, gönnen wir uns ein paar Tage in Tequila (Namenspatron für den berühmten Agavenbrand). Als Fans von gutem Tequila (ja den gibt’s tatsächlich), fühlen wir uns natürlich sofort wohl. Das farbenfrohe Örtchen besteht quasi aus kleinen Destillieren und Margarita-Bars. Beides besuchen wir zu genüge:).

    Unser nächster Bericht folgt dann hoffentlich aus Baja California, wo wir mit tausenden Mobula-Rochen schwimmen möchten…
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