• Biologistsonbikes

Balkans Bike Trip

From Vienna to Dubrovnik and beyond Okumaya devam et
  • Erste Saunafahrt

    8 Haziran, Karadağ ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute ging’s ausnahmsweise mal erst flach ein paar km bis zur nächsten Stadt Danilovgrad, bis uns der erste Anstieg begrüßte. Zum Glück war er lang statt steil und so konnte ich meine Taschen heute einmal ganz für mich behalten. Leider waren wir zur Mittagshitze dort und Schatten war sehr rar. Die Sonne brannte von oben, der Asphalt glühte von unten. Zum Glück hatten wir genug Wasser dabei.
    Auf dem Weg haben wir einer griechischen Landschildkröte über die Straße geholfen und eine Nachtpfauenauge-Raupe von der Straße gerettet. Beide Male ist derselbe Mann vorbeigefahren und muss sich wohl gedacht haben was wir für komische Leute sind.
    Auf dem Anstieg konnten wir dann u.a. Prachtkäfer, Hornotter und Dalmatinische Spitzkopfeidechsen sehen. Wirklich schön hier!
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  • Kotor und Jaz

    9 Haziran, Karadağ ⋅ ☀️ 30 °C

    Knapp 30 km vor Kotor haben wir übernachtet. Um die von Touristen so überrannte Stadt einigermaßen gemütlich erkunden zu können, klingelte unser Wecker heute 4:30 Uhr - in der Hoffnung im Zeitfenster von 7-8 Uhr noch sehr wenig Verkehr und Menschen anzutreffen. Also ging es mit den ersten Sonnenstrahlen los, die unzähligen Serpentinen hinunter. Das Licht war traumhaft schön und der Blick in die Bucht einfach genial. Kotor Stari Grad selbst war niedlich aber nicht ganz so beeindruckend wie Dubrovnik. Vlt kein fairer Vergleich? Katzen gibts dafür viele hier. <3
    Weiter ging es ziemlich bald Richtung Budva, Am Strand Jaz hatten wir auf einen schönen Campingplatz gehofft. Leider gab’s nur viele Strandliegen und einen großen Parkplatz. Also los ging die Suche nach einer Unterkunft. Und obwohl wir beide schon ziemlich plemplem von der Mittagshitze waren, fanden wir ein wunderschönes Idyll in der Nähe. Wieder mal Glück gehabt.
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  • Komoot-Spezial (Teil 1)

    10 Haziran, Karadağ ⋅ ☀️ 24 °C

    Der Tag beginnt - wie immer in Montenegro - mit einem Anstieg. Wir erreichen Budva - die Stadt am Meer die wir am Tag zuvor dann doch gemieden hatten. Es war einfach zu heiß. Wir passieren sie nur, und weiter geht’s zum zweiten Anstieg. Diesmal wird aus steil noch steiler und zum Schluss unbefahrbar. Wir schieben uns also mühselig den Hügel hinauf, raus aus Budva. Uns überholt eine Joggerin die uns ganz viel später wieder entgegenkommt und lacht.
    Als der Weg endlich wieder befahrbar wird, kommen wir an ein paar Häusern vorbei. Ein Mann entlässt dort gerade seinen Kettenhund nach draußen als wir vorbeifahren. Er schließt sich uns an und trottet hinter uns her. Besonders Flo hat er ins Herz geschlossen, denn irgendwann weicht er nicht mehr von seiner Seite. Wir kommen schließlich an die M10, eine große Bundesstraße, die wir ein bisschen befahren müssen. Wir kreuzen also auf die andere Seite. Und der Hund bleibt an Flo‘s Seite. Jetzt machen wir uns langsam Sorgen dass er nicht mehr nach Hause findet.
    In dem Moment reißt bei Flo‘s Fahrrad das Schaltauge - ein Teil, welches Hersteller- und Radspezifisch gebaut wird. Wenn das kaputt geht, hat man auf der Reise besser ein zweites dabei, sonst kann man in den nächsten Zug nach Hause steigen. Doch Flo hat vorgesorgt. Nach einer Schrecksekunde in der in den falschen Taschen gesucht wurde, haben wir das Teil schließlich gefunden und Flo konnte sein Rad reparieren. Kein vorzeitiger Abbruch der Reise nötig! Puh.
    In der Zwischenzeit hab ich mir den doofen Köter geschnappt (liebevoll natürlich) und wieder über die Bundestrasse geleitet und nach Hause geschickt. Ich hoffe er ist angekommen.
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  • Komoot-Spezial (Teil 2)

    10 Haziran, Karadağ ⋅ ☀️ 28 °C

    Weiter ging es also auf der Bundesstraße, ohne Hund aber dafür mit repariertem Schaltauge. Um einen fetten Tunnel zu vermeiden, mussten wir einen interessanten Umweg nehmen der uns direkt über den Tunnelausgang führte - wieder mal eher ein Trampelpfad der über einen mit Gitter gesicherten Bröselfels führte. Am Ende wartete mehr viel befahrene Straße. Nicht unser Favorit. Zum Glück ging es bald ab, auf eine ruhige Landstraße, die bald in ein kleines Dorf führte. Wir wurden von einem Pferd begrüßt und von einem Stier höflich herausbegleitet. Ab dort wurde die Straße allmählich zu einem Kuhpfad, der in hohem Gras immer mal wieder auftauchte und wieder verschwand. Wir bahnten uns einen Weg durchs Gemüse und fotografierten dabei Abermillionen Schmetterlinge.
    Nach einem weiteren Intermezzo mit einer Bundesstraße gelangten wir in ein wunderschönes Tal bei Utrg in dem Wein angebaut wird. Die herrlich ruhige Straße schlängelte sich an den Hügeln entlang nach unten. Wir gelangten schließlich zum Velja Rijeka, ein kleiner Fluss, entlang dem wir nach Virpazar am Skutarisee fahren wollten. Wollten…
    Wie zuvor wurde aus asphaltierter Straße ein Schotterweg, dann ein Trampelpfad, doch bald war auch davon nichts mehr übrig. Wir bahnten uns eine Weile durch Wald und Lichtungen, und zogen die Räder durch Brombeersträucher, über Wurzelgemenge und durch kleine Bäche. Es half nichts. Wir kamen nicht voran. Wir entschlossen uns den Rückzug anzutreten und bahnten uns den Weg zurück, fuhren einen Teil der Strecke wieder nach oben, bis wir einer größeren Straße nach Virpazar folgen konnten. Völlig am Ende kamen wir dort an und schlugen unser Zelt in einem kleinen Camp auf. Ein harter Tag ging zu Ende mit Spaghetti und Pesto vom Gaskocher. 💚
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  • Skutarisee

    11 Haziran, Karadağ ⋅ ☀️ 26 °C

    Diese Tour war eigentlich bis nach Albanien geplant, jetzt aber haben wir uns für zwei kurze Tage entschieden. Zum einen um den vorigen Tag noch etwas zu verdauen und zum anderen, weil wir von einem Motorradfahrer erfahren haben, dass es an der montenegrinisch-albanischen Grenze zu relativ langen Staus kommen kann und man besser sehr früh oder sehr spät dort ankommt. Also fahren wir heute nur entlang des Skutarisees (Skadar lake) bis knapp an die Grenze - allerdings nicht dort wo die Grenzkontrollen sind. Dazu morgen mehr.
    Wir starten früh in den Tag (Zelten erleichtert das) und wie so üblich geht’s bald nach oben. Selbst wenn man entlang eines Sees fährt geht es in Montenegro die ganze Zeit bergauf und bergab. Haha. Der Vorteil ist, wir konnten wunderbar über den riesigen See schauen - also zumindest so weit wie uns der Dunst ließ, der sich aufgrund der Hitze gebildet hatte. Eine ganz interessante Stimmung. Man konnte kaum das andere Ende sehen.
    Die Fahrt war herrlich unaufregend. Kein Verkehr, keine sich auflösenden Wege. Alles entspannt. Unser Highlight waren die zwischendurch immer mal auftauchenden Jahrhunderte alten Edelkastanienwälder. So ließ sich die brütende Sonne am besten vermeiden. Den Sonnenuntergang genossen wir dann am Ufer. Ein schöner Ausklang für diesen ruhigen Tag.
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  • Skutari (Shkodër)

    12 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach einer Nacht mit Mausgeknusper in den Dielen unserer Unterkunft sind wir heute sehr früh wach geworden - es war halb fünf. Um so schnell wie möglich an die Grenze zu Albanien zu kommen, damit wir nicht in der Mittagshitze im Stau stehen müssen, schälten wir uns also nach ein bisschen rumwälzen aus dem Bett und packten ein, tranken einen Kaffee im stehen und machten uns bald auf den Weg. Da wir noch in Montenegro waren hieß es wieder: ein Anstieg am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen… oder so ähnlich. Straffe 400m waren in knapp 9km überwunden, und das Schlussstück war das steilste, wie sollte es anders sein.
    Ab dann ging es bergab und wir holperten auf zumeist löchrigem Asphalt nach unten. Die Bremsen wurden schon wieder sehr beansprucht. Zur Grenze ging es dann durch ein kleines Dorf in dem die Menschen gerade ihre Kühe und Schafe auf die Weiden trieben. Manche mit Autos, andere zu Fuß. Etwas Vorsicht war also auf der Straße geboten.
    An der Grenze mussten wir zum Glück nicht lange warten. Den Pass gabs ohne Stempel zurück. Schade eigentlich. Dafür gab’s ein freundliches „Auf Wiedersehen“ vom montenegrinischen Grenzbeamten.
    Tschüss Montenegro. Hallo Albanien!
    Die letzten km zog uns Flo durch den Gegenwind. Immerhin war’s diesmal flach. Auffällig waren an der Grenze die verhältnismäßig vielen Menschen auf Rädern. Also Drahteseln. Es wurden mehr und mehr je näher wir der Stadt kamen bis wir uns plötzlich auf dezidierten Radwegen wiederfanden. Was für eine unerwartete Veränderung. Unsere Laune stieg und stieg. Was für eine schönes Städtchen. Menschen waren überall unterwegs. Kleine Lädchen am Straßenrand und alles war geschäftig und belebt. Irgendwie ganz anders als die Tage die wir zuvor so erlebt hatten. In unseren Köpfen war schnell der Gedanke gefasst hier noch einen weiteren Tag zu verbringen.
    Vielleicht gibt es ja das ein oder andere Radgeschäft in dem wir mal vorbeischauen können.
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  • Shkodër - Ruhetag

    13 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute haben wir ein paar Fahrradläden besucht, meine Bremse und Flo’s Kassette etwas gerichtet, sind in einen Spar und einen Rossmann gegangen um Vorräte aufzustocken, sind ein paar der Sträßchen weg vom Trubel abgelaufen und dann in der Hauptmeile Essen gegangen. Zum Nachtisch gab’s Heidelbeerkuchen aus der Patisserie Flo. Musste sein! Und war auch sehr gut, wenn man sehr süß mag. :)Okumaya devam et

  • Liqeni i Vau i Dejës

    14 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir starten heute wieder etwas früher und bahnen uns den Weg aus Shkodër heraus Richtung Koman, eine Ortschaft die zwischen zwei Stauseen liegt - zum einen der Liqeni i Vau i Dejës, an dem wir heute entlang fahren werden, und zum anderen der Koman Stausee (dazu morgen mehr).
    Der Tag startet erst einmal ohne Anstieg. Nicht mal Kurven gab es am Anfang. Fast schon langweilig, könnte man meinen, aber sowohl Anstieg als auch Kurven kommen später. Keine Sorge.
    Zunächst jedoch ein obligatorisches Komoot Spezial: nach der so flachen und geraden Strecke verlassen wir die Straße und biegen ein, in eine immer dünner werdende Schotterstraße (kein gutes Zeichen) die irgendwie in einem Maschendrahtzaun endet. Daneben ein Wassergraben den wir überwinden können um uns einen Weg zur nächsten Schotterstraße zu bahnen. Seufz. Na dann los.
    Danach machen wir aber keine Experimente mehr. Die Straße ist so wenig befahren und die Autofahrer so rücksichtsvoll, ein Ausweichen auf Schotterstraßen ist gar nicht nötig. Okay, einen kleinen Abstecher in eine Siedlung haben wir noch gemacht, der uns eine Begegnung mit zwei Schweinen bringt. Das hat sich gelohnt.
    Dann starten die Anstiege. Entlang des Stausees geht es auf immer mehr zerbröseltem Asphalt sehr holperig dahin. Dazu kommt ein recht kräftiger Gegenwind der das Kurbeln nach oben erschwert und die Abfahrt bremst. War das so abgemacht? Naja.
    Die Aussicht und die Begegnungen mit Mensch und Tier machen wie immer alles das unerheblich. Wir treffen zum Bsp wieder einmal einen Radreisenden mit dem wir lange plaudern, und fast alle die wir hier sehen grüßen uns herzlich. Albaner sind bisher ein sehr freundliches Volk.
    Nach etlichem auf und ab (vorbei an langen Baustellen die die Straße erneuern sollen) erreichen wir schließlich etwas durchgerüttelt und abgekämpft die nächste Staumauer, und Koman.
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  • Liqeni Komanit

    15 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute haben wir uns mal wieder eine Fährfahrt gegönnt. Diesmal ging es von Koman bis nach Fierzë, ca 2,5 h über den Koman Stausee (Liqeni Komanit). Kurz vor acht starteten wir Richtung Fähre - noch mehr als eine Stunde vor Abfahrt. Als wir ankamen war die Fähre schon ziemlich voll. Das Aufladen der vielen Autos und Motorräder war Millimeterarbeit und raubte sicher sowohl den Autofahrern als auch der Fährbesatzung einige Nerven. Unsere Räder wurden von uns erstmal zwischengeparkt, aber schon bald umgelagert, während wir nach einem Sitzplatz suchten. Zum Sitzen gab’s nichts mehr, aber dafür ein recht schöner Stehplatz am Oberdeck, direkt am Ende der Fähre mit toller Aussicht auf das gerade Passierte. (Unsere Räder hatten derweil den besten Blick auf das was kommt.)
    Immer mehr füllte sich schließlich die Fähre bis wir wie Sardinen aufgeladen waren. Und dann ging’s los. Durch die Schlucht, vorbei an wunderschönen Felsformationen und dem ein oder anderen Häuschen mit Bötchen.
    Insgesamt legten wir so ca 50km zurück. Am Ende wartete eine kurze Fahrt zur heutigen Unterkunft auf uns. Alles ganz gediegen heute.
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  • Abstecher in den Kosovo

    16 Haziran, Kosova ⋅ 🌙 22 °C

    Heute sind wir auf einen Abstecher in den Kosovo gefahren und verbleiben eine Nacht in Gjakova. Zur Grenze ging’s erst entlang der Valbona und dann ein bisschen bergauf. Links neben uns türmten sich die viel höheren Berge der albanischen Alpen auf, sodass unser Anstieg doch sehr klein erschien. An der Grenze angekommen winkten uns die kosovarischen Grenzbeamten diesmal zur Seite und die Pässe wurden genau unter die Lupe genommen. Nach ein Dutzend Autos die ohne Kontrolle durchgewirkt wurden, bekamen auch wir unsere Pässe anstandslos und mit Stempel versehen zurück. Sogar ein Lächeln gab’s dazu. Ungewöhnlich für Grenzbeamte bisher.
    Wir starteten die Abfahrt. Nach ein zwei km hielten wir für etwas sightseeing und ein Auto schwenkte hinter uns ein und blieb stehen. „Deutsch?“ ruft er aus dem offenen Fenster. Ich bejahe, kläre auch die Nationalität von Flo auf, man muss ja genau bleiben… er fängt an auf Deutsch zu erzählen. Ein nettes Gespräch mit einem Kosovaren der seit einer Ewigkeit in Hamburg lebt. Wir fühlen uns gleich noch ein bisschen mehr Willkommen. Man wünscht sich gute Reise und weiter geht’s.
    Die relativ flache Strecke bis Gjakova ist bald geschafft, kleine Highlights hier und da versüßen die Fahrt und wir sind sehr gut gestimmt. Nach unserer Ankunft in der Stadt drehen wir am Abend noch eine Runde um Vorräte aufzufüllen und ein bisschen zu erkunden. Wir finden die Fahrt hierher hat sich definitiv gelohnt!
    Und wir haben die 2.000 km heute voll gemacht!
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  • Liqeni i Fierzës

    17 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach einem Schlenker in den Kosovo sind wir heute zurück Richtung Albanien unterwegs um dem Fluss Drin weiter nach Süden folgen zu können. Als erstes müssen wir eine kleine Hügelkette überwinden an deren erster Spitze die Grenze zu Albanien liegt. Wir passieren ohne großes Aufhebens, aber auch wieder ohne Stempel in den Pass. Für Albanien wird er uns wohl verwehrt bleiben.
    Weiter geht’s die Hügel entlang. Wir haben heute Glück, das Wetter ist angenehm. Zwar warm, aber der Himmel ist mit Wolken bedeckt, sodass die Sonne uns nicht brutzeln kann. In der Ferne zieht sich sogar ein Gewitter zusammen. Wir fahren für heute erstmal links dran vorbei. Mal schauen wie die nächsten Tage werden.
    Nach dem letzten Anstieg erblicken wir dann den blaugrünen Fierzë Stausee und die Stadt Kukës, wo wir heute übernachten werden. Bei einem kleinen Rundgang sehen wir leider nicht viel Interessantes. Wir lesen nach was es mit dieser Stadt auf sich hat:
    Bei Kukës treffen der weiße und schwarze Drin aufeinander. Die Aufstauung des Fierzë Stausees hat 1972 die frühere Stadt Kukës begraben. Die jetzige Stadt existiert erst seit 1968. Einigermaßen abgeschottet vom Rest des Landes ist die Stadt außerdem ständiger Abwanderung ausgesetzt. Tourismus scheint hier ebenfalls keine große Rolle zu spielen. Kinder die wir am Straßenrand treffen fordern dennoch lautstark auf Englisch ein Hallo ein und verlangen zu wissen wo wir denn herkommen.
    Alles in allem ein normaler Reisetag, kein großer Erlebnistag. Auf dem Weg konnten wir immerhin wieder zwei todesmutige Schildkröten von der Straße retten. Kühe und Esel kreuzten ebenfalls unseren Weg - benötigten aber definitiv keine Intervention.
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  • Korabgebirge mit Donnergrollen

    18 Haziran, Arnavutluk ⋅ ⛅ 18 °C

    Die heutige Tour von Kukës nach Peshkopi startete mit einer flachen Aufwärmphase, doch der Rest hatte es in sich. Insgesamt 1.950 Höhenmeter haben wir heute überwunden. Jeder von uns beiden nach seinen Möglichkeiten. Ich also mit einer oder keiner Tasche am Gepäckträger, im schlimmsten Fall sogar schiebend, und Flo voll bepackt mit allem was ging. Ich bin immer wieder beeindruckt wie er das macht. Die Anstiege waren zumeist so garstig. Wir hatten einige Stellen um die 20% und Flo kämpft sich unermüdlich nach oben. Mein Held.
    Ein weiteres Glück: Das Wetter hat uns heute auch wieder die große Hitze erspart. Allerdings wussten wir, wir müssen über die Berge etwas zügig drüber, denn Gewitter sind vorausgesagt. Wir sehen die dunklen Wolken schon von weitem und arbeiten uns stetig darauf zu. Bald hören wir auch das Grollen in der Ferne. Je näher wir kommen, umso bedrohlicher erscheint es. Ein paar Blitze sehen wir über den höchsten Bergspitzen Albaniens (Korabgebirge). Doch dort müssen wir zum Glück nicht hin. Das Gewitter bleibt dort oben hängen und wir bekommen nur die Ausläufer mit. Schnell mühen wir uns über die letzten Anstiege ohne viel Zeit für die ohnehin recht dunstige Aussicht zu vergeuden. Bei einem Schönwettertag wäre die Aussicht auf die umliegenden Berge sicher traumhaft. Wir können es nur erahnen.
    Nach Peshkopi geht es dann nach unten und wir rollen durch ein paar nette Dörfer ins Ziel. Die Stadteinfahrt ist mit chaotisch fahrenden Autos voll, doch als wir in den Bulevardi Elez Isufi einbiegen ändert sich das schlagartig. Eine wunderschöne Fußgängerallee eröffnet sich uns. Linden säumen den Weg. (Wir riechen schon die ganze Zeit ihren tollen Blütenduft!) Wir suchen uns eine Unterkunft und gehen etwas essen. Die Allee füllt sich immer mehr mit Menschen die entlang spazieren oder sich in eines der vielen Cafés setzen. Eine herrliche Begegnungszone ist das! Und schön anzusehen wie die Menschen hier sie auch nutzen.
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  • Kurzbesuch in Nordmazedonien

    19 Haziran, Kuzey Makedonya ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute führte uns die Route nach Nordmazedonien - mit Ziel Ohridsee. Es war eine etwas längere Tour, im Vergleich zu den vorigen, dafür mussten wir weniger Höhenmeter klettern. Zu Beginn gabs aber schon einen schönen Anstieg aus Peshkopi raus. Nach der Abfahrt ging’s dann relativ flach dahin, vorbei an der Grenze (auf albanischer Seite wurden wir an der Kolonne Autos vorbeigewunken, sodass wir am nordmazedonischen Grenzposten ganz alleine dastanden), dann in Debar Frühstückspause mit unseren ersten Sesamringen, und weiter entlang des Schwarzen Drins bis nach Struga am Ohridsee. Die Strecke war gut zu fahren, leider konnte man wenig vom Fluss und den Stauseen auf dem Weg sehen. Wenn doch, war Fotografieren mittels Beschilderung untersagt. Also wer Staumauern in Nordmazedonien sehen will muss selber hinfahren.
    Am Ohridsee angekommen fanden wir uns plötzlich in der Touristenhölle wieder. Wir entschieden uns also schnell, etwas weiterzufahren um einen ruhigen Campingplatz zu finden. Gesagt, getan. Den Abend verbrachten wir mit dem Üblichen: Duschen, Wäsche waschen, Essen, und heute extra - mal wieder Zelt aufbauen und bei Sonnenuntergangsstimmung am See sitzen. Herrlich!

    P.S.: Kurz nach der Ankunft hatten wir bemerkt, dass mein Gepäckträger etwas wacklig ist. Eine Schraube hatte sich ihren Weg locker gebahnt und das Gewinde ausgenudelt. Das Alu Insert verträgt diese ganze Tasche-drauf-und-wieder-ab Sache scheinbar nicht so gut. Wir überlegten eine Weile, wie wir das Ganze bis zur nächsten Stadt (mit Radladen) fixieren können ohne dass ich die Taschen irgendwann auf dem Weg verliere. Hätten wir doch nur Kabelbinder mitgenommen. Zum Glück sind Leute auf Campingplätzen hilfsbereit. Wir fragten unsere polnischen Nachbarn mit einem offensichtlich gut ausgestatteten Wohnwagen. Ein liebes älteres Pärchen, mit dem wir uns dann sogar auf Deutsch unterhalten konnten, half uns aus. Die Kabelbinder wurden montiert und fix war der Kram wieder. So geht’s morgen sicher nach Korça, zur Bicikletari.
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  • Ohridsee

    20 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☁️ 19 °C

    Unsere heutige Strecke verlief am Ostufer des Ohridsees, zurück nach Albanien, bis nach Korça. Unsere längste Strecke bisher. Bis auf zwei stärkere Anstiege und ein paar Hügel am See ging es aber wieder relativ flach dahin. Auf dem Weg entlang des Sees kamen uns einige Rennradfahrer und drei Radreisende entgegen. Alle mit sehr aufmunternden Gesten und Rufen in unsere Richtung, vor allem wenn wir gerade bergauf strampelten. Immer schön Gleichgesinnte zu sehen!
    Wie am Tag zuvor waren Aussichtspunkte rar gesät. An einer Stelle stiegen wir über die sonst so prominente Leitschiene um einen Blick die Klippen zum See runter zu erhaschen. Die Wasserfarben enttäuschten nicht! Erinnerte fast schon an Kroatien.
    Weiter ging’s Richtung albanische Grenze. Ein letzter Versuch einen Stempel in den Reisepass zu bekommen scheiterte. Dafür gabs einen von Nordmazedonien für die Ausreise. Nagut. Immerhin das.
    Dann fuhren wir an Pogradec (die Stadt an der südlichen Spitze vom Ohridsee) vorbei Richtung Korça. Hier ging es hauptsächlich über Schotterstraßen. Erst grobes Geröll hoch und runter (mit schieben natürlich), dann flach durch diverse Dörfer, zwischendurch vorbei an Schaf- und Ziegenhirten. In einem der Vororte von Korça begegneten wir (wie schon oft) einer Horde jugendlicher Kerle. Zuerst wie immer freundliches Hallo und woher wir kommen. Wir fahren langsamer und rufen Austria. Wir wollen schon weiter fahren, doch plötzlich löst sich einer aus der Gruppe heraus, ruft irgendwas von Serbia und deutet uns mit dem Daumen einen Kehlenschnitt an. Wir rollen etwas weiter, doch er lässt nicht ab. Will unsere Räder treten? Das geht gar nicht. Flo stoppt, wir diskutieren, versuchen ihm klarzumachen dass wir nicht aus Serbien, sondern Österreich und Deutschland kommen und er sich beruhigen soll. Seine Kumpanen sammeln sich um ihn. Keiner interveniert, doch Flo kann das Ruder irgendwann mit einer ausgestreckten Hand herumreißen. Er lässt sich besänftigen, wir schütteln Hände. Der Klan im Hintergrund fragt nun wieder übliche Fragen, wohin wir wollen usw. Dem Kerl fällt nun wieder was Gutes ein. Er kramt einen Schlagring aus der Hosentasche seines Freundes, zeigt ihn uns und was er mit uns gemacht hätte, wenn wir Serben gewesen wären. Uns reicht es. Wir verlassen die Truppe Halbstarker. Sie erinnern uns ein bisschen an die bellenden Hunde die wir immer abwehren müssen. Etwas verunsichert begehen wir den letzten Abschnitt unserer Tour.
    In Korça fallen wir todmüde aufs Bett unserer heutigen Unterkunft. Wir haben zwei Nächte gebucht. Morgen lassen wir Muskeln und Gelenke ruhen. Wenn alles gut geht finden wir eine neue Schraube mit einem etwas größeren Gewinde für meinen Gepäckträger. Daumen sind gedrückt.
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  • Pläne ändern sich

    21 Haziran, Arnavutluk ⋅ ☀️ 24 °C

    An unserem Ruhetag in Korça besuchten wir einen Radladen, um zu erfragen ob und was mit meinem Gepäckträger gemacht werden kann. Nach kurzer Beratung und Ausbau des Hinterrads schien es nur eine Lösung zu geben. Ein Loch durch den Rahmen bohren. Da der Rahmen aus Carbon ist, und das eher bröselig wird, schien das für uns nicht die optimale Lösung. Wir beschlossen die Problemlösung zu vertagen und es derweil weiter mit Kabelbindern zu probieren. Wir deuteten den Fahrradmechanikern, dass wir das Rad gern wieder ungebohrt mitnehmen würden und das Hinterrad wieder eingebaut werden soll. Beim Versuch genau das zu tun, wurde das Rad leider etwas malträtiert: eine Schraube die das Schaltauge fixiert bekam leider ein neues (schiefes) Gewinde vom Mechaniker und ein kleines, immerhin nicht strukturell wichtiges, Teil des Rahmens brach ab. Flo konnte das Trauerspiel nicht lang mit ansehen. Er schritt ein und verhinderte so wohl noch weitere Verschlimmbesserungen. Etwas entnervt verließen wir den Laden, Rad irgendwie noch weniger intakt als vorher. Ein neuer Plan musste her. Statt wie ursprünglich geplant über Meteora nach Korfu zu fahren musste nun die Route Richtung Thessaloniki in Erwägung gezogen werden. Dort gibt es einfach die besser ausgestatteten Radläden.

    Den Tag konnten wir trotzdem schön ausklingen lassen. Es gab wieder mal wunderbares albanisches Essen. Und trotz mancher Unannehmlichkeiten, Albanien bleibt mein bisheriger Favorit. (Für Flo ist Montenegro mit den vielen Bergen wohl nicht zu toppen - aber warten wir mal Griechenland ab.)
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  • Hellas!

    22 Haziran, Yunanistan ⋅ ⛅ 23 °C

    Auf der heutigen Tour steht uns nun Griechenland bevor. Verrückt dass wir auch dieses Land jetzt bereisen werden.
    Aber erstmal zur Grenze kommen. Korça liegt zum Glück nicht weit weg. Wir fahren lange der Hauptstraße entlang, zum Glück mit einem breiten Standstreifen. Trotzdem ist wenig Muße für Fotografieren und noch weniger Lust zum Verweilen. Aber so gelangen wir zumindest vergleichsweise schnell an unser Zwischenziel - die Grenze zu Griechenland. Wir passieren auch sie ohne Probleme und fahren weiter auf der Landstraße Richtung Florina. Ein schöner kleiner Baum lädt uns kurz nach der Grenze mit seinem Schatten zu einer kleinen Pause ein. Es gibt gefüllte Paprika aus der Dose. Gar nicht so übel! :)
    Beim Weiterfahren fragen wir uns ob die Landschaft schon anders geworden ist oder ob wir uns das nur einbilden.
    Schließlich startet der zweite große Anstieg für heute, den wir uns ziemlich erkämpfen müssen. Flo hat sich etwas erkältet und ist nicht ganz fit. Und ich - kann meine Taschen immer noch nicht solche langen Anstiege allein hochtragen. Oben angekommen gibt es als Wiedergutmachung einen schönen Ausblick auf das Tal in das wir hinabfahren werden und auf Florina, wo wir heute übernachten werden. Die Abfahrt ist toll und macht richtig Laune - weil nicht die ganze Zeit nur steil. Am steilsten Stück konnten wir es dann gerade noch erbremsen um noch eine Schildkröte zu retten, bevor sie umgefahren wird.
    In Florina angekommen hieß es dann - zum ersten Mal echten griechischen Salat essen. Und diverse Vorspeisen sowie Desserts. Auch hier werden wir uns kulinarisch sehr wohlfühlen! Wir freuen uns auf die nächste Zeit.
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  • Kirschen, überall Kirschen!

    23 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 28 °C

    Unsere heutige Tour führte uns vorbei am Vegoritida See, in dessen Umland unheimlich viele Kirschbaumhaine sind. In allen Farben hingen die Kirschen traubenweise an den Ästen. Ich musste mich so sehr zusammenreißen nicht stehenzubleiben und welche zu klauen. Mein Mund war wässrig beim Gedanken. Haha. Aber ich wollte fair sein zu den Bauern und Kirschpflückern - wir nahmen uns also vor in unserer Zielstadt Edessa Kirschen zu kaufen. Kilometer für Kilometer fuhren wir also zwischen den Kirschen auf Schotter und Asphalt entlang, bergauf und bergab. Ab und zu waren auch andere Obstbäume sowie Mandeln zu sehen. In der letzten Abfahrt kurz vor Edessa sahen wir dann auch schon die ersten Stände, die mit Kisten voll Kirschen an der Straße saßen. Wir hielten nicht, die Kirschen wären wohl Saft bis wir ankommen. In Edessa wird es genug geben.
    In Edessa angekommen, das übliche Spiel, Unterkunft suchen und frisch machen, dann was essen gehen. Mit einem halben Auge waren wir dabei immer auf der Suche nach Obst und Gemüsehändlern die Kirschen verkaufen. Doch weit gefehlt. Kein einziger Laden hatte Kirschen. Wir liefen quasi die ganze Stadt ab und fragten umher. Keine Kirschen in der Stadt. Vor kurzem war dort ein Kirschfestival. Scheinbar hatten sie die umliegenden Kirschbäume dafür leergeräumt. Es war nichts zu machen.
    Wir gaben uns mit einer halben Wassermelone zufrieden.
    Edessa hatte zum Glück mehr zu bieten als Kirschen im Umland. Ein schöner, frei zugänglicher Wasserfall ziert die Stadt. Das Wasser fließt mit wahnsinniger Geschwindigkeit zwei Kanäle entlang und entleert sich quasi ins Nichts. Die Szene ist herrlich, vor allem auch weil man mit dem Wasserfall in die Tiefebene schaut. Sehr sehenswert!
    Okumaya devam et

  • 110 km durchs Flachland

    24 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute steht uns die bisher längste Tour bevor. Wir fahren von Edessa nach Thessaloniki, um endlich mein Rad wieder auf Vordermann zu bringen. Gestern hat sich nämlich auch noch ein Knacken in der Vorderachse bemerkbar gemacht. Also geht es los, diesmal untypischerweise zuerst eine kleine aber steile Abfahrt hinab in die Tiefebene. Wieder durchqueren wir Obstplantagen. Diesmal sind es ohne Ende Pfirsiche und Mandeln, mit ein paar Kiwis zwischendurch. Wir sehen nicht nur Pflücker, sondern auch wie jemand Millionen von in der Sonne trocknenden Mandeln mit einer Schaufel wendet.
    Die Strecke zieht sich ab dem Punkt wo das satte Grün der Obstbäume langsam in staubtrockene flache Landschaft wechselt. Asphalt und Schotterstraßen wechseln sich ab. Staub sitzt bald überall auf uns. Ein guter Schutz gegen die Sonne ist er immerhin.
    Um dem Staub und Schotter zu entgehen versuchen wir auf den Eurovelo 11 zu fahren. Der ist auf einer größeren Straße ausgewiesen. Allerdings entpuppt die sich bald als große zweispurige Bundesstraße auf die wir sicher nicht fahren werden. Die LKWs brettern nur so dahin. Also umplanen, bei Eiskaffee und einer kalten Schokolade, um das Gemüt etwas aufzufrischen.
    Mit einem kleinen Umweg wird unsere 95 km Runde nun zu einer 110 km Tour. Auch schon Wurscht. Weiter geht’s.
    Über ein paar Dörfer geht es weiter flach dahin bis sich die Infrastruktur verdichtet und immer mehr Autos und LKWs fahren. Wir müssen wieder umdisponieren, um nicht auf die Stadtautobahn zu geraten. Thessaloniki ist jetzt nur noch wenige km entfernt. Wir navigieren uns durch den Verkehr und sind froh dass wir bisher wenig Großstädte durchfahren mussten.
    Nach einem Pitstop in unserer Unterkunft fahren wir zum Radshop unserer Wahl und verabreden einen Termin für in zwei Tagen. Entlang der Promenade geht’s zurück ins Zentrum. Endlich sehen wir wieder mal Meer! Wir freuen uns auf ein paar ruhige Tage.
    Okumaya devam et

  • Thessaloniki - Ruhetag 1

    25 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 31 °C

    Ganz ohne Reisepläne sind wir heute spät aufgestanden und frühstücken gegangen. Ganz nach griechischer Manier haben wir dann die Mittagshitze etwas vorüber gehen lassen bis wir uns schließlich wieder auf die Straße getraut haben. Erst fürs Räder waschen, damit der Mechaniker morgen nicht ganz verzweifeln muss, dann für einen Trip in die Altstadt, hinauf zur Akropolis von Thessaloniki. Von dort aus hatten wir eine schöne Sicht auf die doch sehr große Stadt am Meer. Kurz vor Sonnenuntergang schafften wir es noch an die Promenade nach unten für die letzten Sonnenbilder an diesem Tag. Schließlich belohnten wir uns mit einer ganzen Kiste Kirschen (um endlich diese Kirschfahrt auch kulinarisch zu verarbeiten) und genossen einen sehr wohlwollend gefüllten Nutella Crêpe. So lässt es sich leben!Okumaya devam et

  • Thessaloniki - Ruhetag 2

    26 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 33 °C

    Heute soll das Rad einen neuen Gepäckträger bekommen damit wir wieder unbeschwert dahinradeln können. Bei unserer Ankunft im Radladen verhalten sich die Mechaniker allerdings auffällig unauffällig. Wir erfahren nach einer Weile herumdrucksen: Leider ist das Teil doch noch nicht angekommen und wir werden auf nächste Woche vertröstet. Wann genau, keine Ahnung. Man wird sich melden… wir kaufen Schuhe für Flo (eine Sohle ist unterwegs nämlich gebrochen) und ziehen von Dannen.
    Uns bleibt ein bisschen Zeit für weitere wichtige Erledigungen. Zum Beispiel einen neuen Packsack für Flo und Camping Gas. Schließlich gibt es zum Abschluss Loukoumades und einen weiteren gut gefüllten Nutella Crêpe.
    Nach reiflicher Überlegung beschließen wir außerdem, nicht auf den Gepäckträger hier zu warten. Die Reise soll weitergehen. Wenn auch erstmal etwas weniger mit dem Rad.
    Nach einiger Recherche landen wir bei dem Plan mit dem Zug nach Athen zu fahren. Zugfahren soll hier ein eigenes Abenteuer sein, also warum eigentlich nicht?! Der morgige Tag wäre mit 39 Grad sowieso zu heiß zum Radfahren. Also Sachen gepackt und ab ins Bett.
    Okumaya devam et

  • Zug bis Athen

    27 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 35 °C

    Für diesen Tag ist also unsere erste Zugfahrt geplant. Hellenic Trains haben die Fahrradmitnahme so gelöst, dass die Räder in einem speziellen Waggon gelagert werden. Wir sind gespannt wie das ausschaut.
    Um zehn soll der Zug gehen, allerdings erfahren wir nach Ankunft am Bhf von der Schalter-Dame, dass der 10 Uhr Zug keine Räder mitnimmt. Nur der Zug um zwei. Also gut. Warten wir eben. Das gibt uns Zeit vernünftig zu Frühstücken. Wir fahren also noch einmal die Promenade am Meer entlang und setzen uns am anderen Ende in ein wohl temperiertes Café bis die Zeit reif ist die Rückfahrt zum Bhf anzutreten. Am Gleis angekommen steht der Zug schon bereit, auch wenn bisher noch wenig Menschen warten - wir sind auch sehr früh da, denn Gepäckaufgabe ist theoretisch 20-30 min vor Abfahrt. Langsam füllt sich auch der Bahnsteig etwas und irgendwann tauchen die Zugbegleiter auf, die unsere Räder in Empfang nehmen: wir müssen zum letzten Waggon und dort die Räder einen Meter nach oben hiefen. Sie fühlen sich aber gut verstaut an, also trotten wir zu unserem Waggon nach vorn und nehmen Platz.
    Die Fahrt ist angenehm, wenn auch mit zunehmender Passagierzahl immer wärmer, trotz Klimaanlage. Ich bin froh einen Fächer gekauft zu haben, mit dem wir uns zusätzlich etwas Luftbewegung verschaffen können.
    Die Landschaft wechselt ungewohnt schnell und wir fragen uns oft, wie sich wohl die einzelnen Passagen auf dem Rad angefühlt hätten. Die Temperaturen sind aber mittlerweile so heiß dass Radfahren sicher keinen Spaß gemacht hätte. Zwischendurch erreichen wir die 40 Grad Marke.
    Wir fahren entlang der Küste, vorbei am Olymp, dem Sitz der Götter, durch Flachland um Larissa und schlängeln uns nach Lamia zwischen Küste und Berglandschaft durch Tunnel und über Brücken nach Athen.
    Dort angekommen bekommen wir unsere Räder wieder ausgehändigt. Wir fahren vorbei an der Akropolis Richtung Unterkunft. Alles in allem ein erfolgreicher Tag. Es fehlt nur noch ein Abendbrot. Dieser Mangel ist aber schnell behoben. Am nächsten Tag schauen wir uns dann genauer um.
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  • Athen - Tag 1

    28 Haziran, Yunanistan ⋅ ⛅ 34 °C

    Heute haben wir die Stadt das erste Mal erkundet und viele schöne Ecken gesehen. Noch einmal an der Akropolis vorbei (Tickets für morgen geholt), auf dem Hügel daneben das erste Mal über die Stadt geschaut, dann an einigen der antiken Bauwerke vorbei Richtung was zu essen - erst ein traditionelles Vorspeisen Assortment und dann weiter zu Café Stani für Loukoumades und griechischem Joghurt mit Honig und Walnüssen. Ein Traum!
    Zum Abschluss noch mal auf den Haushügel für eine Aussicht über das nächtliche Athen. Kann sich sehen lassen. Morgen geht’s weiter.
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  • Athen - Tag 2

    29 Haziran, Yunanistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach einer völlig überhitzten Nacht bei 30 Grad sind wir früh aus dem Appartement geflüchtet und haben uns unter die ersten Akropolis-Besucher gemischt. Vor Einlass standen wir schon da, mit all den anderen die nervös von einem Bein aufs andere stiegen. Wann gehts endlich rein? Dann kam der Startschuss - sozusagen - und die Tore wurden geöffnet. Alles strömte hinein. Wir verloren uns zwischenzeitlich im Gemenge. Zum Glück löste sich die Truppe dann auf dem Gelände etwas auf. Während wir uns den Weg nach oben bahnten wurde nach Platz für die Nationalgarde gerufen. Und plötzlich kamen sie, in Reih und Glied, mit feschen Röckchen und Pommelschuhen, formierten sich auf einer Anhöhe, wechselten die Seite auf der das Gewehr getragen wurde (während in Tarnfarben gekleidete Militärs ihnen die Quasten an den Hüten richteten) und marschierten dann den Hügel wieder hinunter. Ein schönes Theaterspiel.
    Wir stiegen weiter nach oben und umrundeten bei einem quasi Sandsturm die antiken Gebäude und Tempel. Schön anzuschauen - man muss sich die Leute, Gerüste und Kräne irgendwie wegdenken.
    Irgendwann kamen immer mehr Leute. Der Platz wurde enger, der Wind auf der Anhöhe stärker, also machten wir uns auf den Weg nach unten, auf die Suche nach einem Frühstück. Dann gab’s eine kleine Siesta im Apartment, hier ging glücklicherweise die Klimaanlage wieder. Wir planten die Weiterreise Richtung Italien, bevor wir uns für Abendessen im Bezirk Psyli wieder nach draußen begaben. Ein schöner, wenn auch sehr touristischer Bezirk, der wohl für seine Bars und Nachtleben bekannt sein soll. Wir werden es heute nicht mehr verifizieren können. :)
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  • Halb Zug, halb Rad

    30 Haziran, Yunanistan ⋅ 🌙 27 °C

    Wir fahren nun wieder weiter, mit dem Zug raus aus Athen, bis nach Kinetta. Wir lassen uns Zeit beim Auschecken und nehmen den Zug um halb zwölf. Die Strecke verläuft erst Richtung Norden aus Athen raus, bis wir schließlich nach Westen abbiegen und am Wasser entlang ziehen. In Kinetta angekommen wurschteln wir uns aus dem Regionalzug (diesmal konnten wir die Räder einfach mitnehmen, ohne extra draufzuzahlen oder sie abzugeben). Der Platz für die Räder ist übrigens ähnlich wie in der Wiener S-Bahn, an hochgeklappte Sitze neben der Toilette lehnt man sie an - wenn die anderen dort schon sitzenden Fahrgäste gnädigerweise Einsicht zeigen. Beim Rausmanövrieren muss man ebenso auf Kooperation hoffen. Die Menschen schauen manchmal als ob sie noch nie Radfahrer gesehen hätten.
    Wir sind also raus aus dem Zug, sortieren unsere Gedanken, finden den Lift nach unten und fahren entlang der alten Bundesstraße Richtung Korinth.
    Auf dem Weg müssen wir zuerst kilometerweit durch eine Raffinerieanlage fahren. Leider nicht das schönste, auch geruchtlich. Danach kommen plötzlich angenehm frische Gerüche von riesigen Eukalyptusbäumen. Bald danach erreichen wir den Kanal von Korinth, der die Halbinsel Peloponnes vom Festland trennt. Wir überqueren die Südbrücke und fahren entlang einer kleinen Straße, durch Olivenhaine, entlang des Kanals Richtung Nordufer. An ein paar Stellen kann man etwas näher an den Rand des Kanals. Das Wasser ist so türkis wie in Kroatien. Man kann sich kaum losreißen.
    Doch weiter geht’s, wir sind noch nicht am Ziel. Wir durchqueren Korinth und sind positiv überrascht von plötzlich auftauchenden Fahrradwegen. Nicht die ersten in Griechenland (Thessaloniki hat ein paar), aber dennoch bemerkenswert (in Athen haben wir keine gefunden).
    Ein Stück weiter fahren wir noch, entlang der Küstenstraße und landen schließlich in Kato Assos - einem der vielen Küstendörfchen. Unser Abendbrot genießen wir direkt am Strand. Wieder gibt es eine ganze Menge köstlicher Vorspeisen. Dann rollen wir kugelrund zurück zur Unterkunft und lassen am Strand den Abend gemütlich ausklingen.
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  • Peloponnes Küstenweg

    1 Temmuz, Yunanistan ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir stehen früh auf, die Sonne ist noch nicht über dem Horizont, packen unsere sieben Sachen (eigentlich haben wir neun Taschen, aber pssst) und reiten los. Wir fahren mit der mittlerweile aufgegangenen Sonne im Rücken gen Westen, rechts das Meer, links immer mal Berge. Das Wasser ist recht still, kaum ein Lüftchen geht. Wir machen uns dafür Fahrtwind.
    Die Aussicht gefällt heute sehr. Wir sind froh mal wieder etwas langsamer alles genießen zu können und nicht ganz so schnell an den Bergen und Strandabschnitten vorbeizufahren. Aber so schön es ist, an der Küste zu fahren, einen kleinen Nachteil hat es. Man kann nicht einfach mal so ins Gebüsch springen, denn es gibt nur vereinzelte Bäumchen am Straßenrand. Zum Glück gibt es jedoch in jedem Dorf mehrere Cafés zur Auswahl. Vielleicht ist es also doch ein Vorteil?
    Nach nur etwas mehr als vier Stunden Fahrt erreichten wir dann schon unser Ziel. Ein Campingplatz direkt am Meer. Die Zikaden brüllten uns schon aus der Ferne entgegen, wohingegen sich die 30 Dauercamper-Rentner stattdessen leise im Meer erfrischten, bzw. am Kieselstrand ausruhten. Die Sonne war langsam unbarmherzig geworden und wir waren froh gleich ins Meer springen zu können. Wir verbrachten quasi den restlichen Tag am Strand und konnten sogar noch einen herrlichen Sonnenuntergang-Spaziergang genießen.
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