Mein Name ist Hymi, und ich bin 2017 in Bad Waldsee geboren. Nach einem Export in die Schweiz durch meine Besitzer Bine und George und einer grossen Reise durch Skandinavien bin ich nun schon ziemlich erwachsen 😉🚐 Okumaya devam et Schweiz
  • Landflucht

    26 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Sonne ging mal wieder glutrot im Meer unter, und wir schauten noch eine Weile vom olympischen Segelhafen Pirita aus zu. Es gab aber auch ein paar Störenfriede - diesmal auf dem Wasser mit "Wasserskidoos" (mir fällt gerade der richtige Name nicht ein). 4 von ihnen liefern sich ein Rennen etwas ausserhalb vom Hafen, machen aber Lärm wie die doppelte Menge.
    Der Stellplatz füllt sich auch am Abend munter weiter. Nur zwei Wohnmobilisti stehen wieder mal direkt vor dem Tor zum Stellplatz und übernachten dort kostenfrei, benutzen aber munter die sanitären Anlagen...
    Heute früh starten wir dann mit dem Bus in die Stadt. Um 10 Uhr startet eine kostenfreie Stadtführung an der Touristinfo, an der wir teilnehmen wollen. Es sammelt sich ein ein buntes Grüppchen aus aller Herren Länder, um den beiden jungen Frauen zu folgen. Es werden zwei Gruppen gebildet, beide englischsprachig. Unser Guide ist sehr motiviert und hat einen feinen Humor und Selbstironie. Wir erfahren nicht nur viel über Tallinn, sondern auch über die Esten im allgemeinen. Während des Rundgangs kreuzen wir Unmengen an Kreuzfahrttouristen (Costa und MSC, was scheinbar eine spezielle Klientel anspricht...) überwiegend aus Italien und Spanien, die mit ihren Guides und unübersehbaren Nummernschildern (Gruppe 43!!! Usw.) durch die Stadt ziehen. Jeder hat ein Nummernetikett auf dem Hemd, zu welcher Gruppe er gehört, und der Grossteil trägt noch drahtlose Kopfhörer. Man möchte am liebsten sofort flüchten, aber unsere "Guidine" (oder wie heisst ein weiblicher Guide? 😉) macht es wirklich gut und hat auch eine alle anderen übertönende Stimme, so dass wir alles auch ohne Mikrofon und Kopfhörer mitbekommen. Nach 2 Stunden kehren wir nach der Runde erschöpft in einem kleinen Café ein, das wir kurz vor dem Ende passiert hatten. Nun schauen wir den Kreuzfahrtgruppen von drinnen zu, wie sie in einer langen Kolonne an uns vorbei durch die enge Gasse ziehen.
    Wir beschliessen bei Kaffee und Kringeln, die Stadt wieder zu verlassen - Richtung Ostsee...
    Gestärkt schlendern wir zur Bushaltestelle zurück, finden aber den Abfahrtpunkt für die Rückfahrt nicht. Erst eine ankommende Busfahrerin klärt uns auf, dass der Busbahnhof unter einem Shoppingcenter liegt! Clever gelöst für die langen und kalten Winter.
    Der Bus ist voll mit jungen Leuten, die zum Baden fahren, eine Station hinter dem Olympiacenter.
    Nach einer kurzen Ver- und Entsorgung suchen wir noch - na, Richtung geraten? - einen Supermarkt auf. Heute einen von der ganz grossen Sorte und decken uns mit frischen Salaten und Schwarzbrot ein. Auf Estnisch ist übrigens Brot=Schwarzbrot und weisses Brot hat einen anderen Namen. Frische, fertige Salate sind im übrigen auch eine Spezialität hier im Baltikum. Unmengen verschiedener Sorten, alles frisch zubereitet und entweder an der Frischetheke oder abgepackt mit kurzer Haltbarkeit im Kühlregal. Sehr lecker 😋 !
    Wir legen Kurs Ost an und fahren über eine der wenigen vierspurigen, autobahnähnlichen Strassen. Bald danach biegen wir in den Wald ab und stehen auf einem Campingplatz der estnischen staatlichen Forstverwaltung im Lahemaa Nationalpark wieder direkt hinterm Strand. Rein in die Ostsee! Beim Apéro wird uns aber bewusst, dass es wohl einer der letzten Bademomente in der nordischen Ostsee sein wird...
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  • Zurück in die Grossstadt

    25 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ☀️ 27 °C

    Noch nach 22.30 Uhr kamen gestern Abend ganze Familien zum Baden. Sommer vom Feinsten, wohl auch für die Einheimischen.
    Heute früh knallte die Sonne gleich wieder aufs Wohnmobil und trieb uns vor lauter Wärme aus dem Bett. Nach einem Tee und etwas Haushaltsputz machten wir uns auf zum Anleger für die Fähre zum Festland. Wir hatten für 10 Uhr vorgebucht und waren die Ersten. Die Schranke öffnete sich wieder wie von Geisterhand, denn im "Kassenhäuschen" sass nirgends jemand. Diesmal aber entdeckte ich die kleine Kamera, die das Nummernschild abscannt und die Schranke öffnet.
    Auf dem Vorderdeck der Fähre weht ein warmes Lüftchen wie am Mittelmeer und die Leute sitzen überwiegend draussen. Nachdem wir ein leckeres Frühstück an Bord genossen haben, haben wir den Rest der Überfahrt auch auf dem Vordeck verbracht.
    Nach 75min war die "kleine Kreuzfahrt" leider schon wieder beendet und wir mussten selber wieder fahren. Es geht nach Tallin. Auf dem Weg dorthin besuchen wir zuerst einen alten Bahnhof, der mal für einen Besuch des Zaren gebaut wurde, und noch ein verfallenes Kloster, in dessen Ruine man frei herum laufen kann. Inzwischen sind es aber 30 Grad draussen, und es ist einfach zu heiss, zumal auch kein Wind geht.
    Wir müssen mal wieder quer durch die Stadt bzw. über den Cityring zum Camping bzw. Stellplatz am Yachthafen auf der Ostseite der Stadt. Hier fanden bei den Boykott-Spielen von 1980 die Segelwettbewerbe statt. Ach ja, kurz nach dem Einchecken am Platz mal wieder eine Episode aus der Sammlung "so klein ist die Welt": Sabine trifft eine Berufskollegin aus der Schweiz mit Familie, die auch auf Wohnmobiltour durchs Baltikum tourt...
    Idyllisch ist der Stellplatz am Jachthafen zwar nicht, aber zweckmässig ist bei Stadtbesuchen auch ok. Nach einer kurzen Mittagspause radeln wir die acht Kilometer in die Stadt, was allerdings nur auf der ersten Hälfte der Strecke vergnüglich ist.
    Wir machen eine kurze Runde in der Altstadt und kehren zum Abschluss in einem - empfohlenen - Touri-Lokal ein. Dort ist alles auf Mittelalter und die Hanse getrimmt, aber sehr geschmackvoll und das Essen war sehr gut. Nun langt es auch mal wieder für den Tag und die acht Kilometer wollen auch wieder zurückgeradelt werden in der prallen Sonne...
    Zurück am Platz muss heute die Dusche in Hymi für Abkühlung sorgen.
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  • Geheimnisvolle Wälder

    24 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ☁️ 24 °C

    Überraschung: am Morgen scheint erstmals seit 2 Wochen nicht die Sonne. Hallo, was ist denn hier los? Ein Seenebel liegt über dem Platz und dem unmittelbaren Hinterland.
    Erster Tagesordnungspunkt ist Leuchtturm Nr. 3 acht Kilometer weiter die Küste entlang. Der Wald ist wie immer und irgendwie doch nicht. Plötzlich tauchen links im Wald verfallene Bunker auf, und ein alter russischer T34 Panzer steht an der Strasse. Sind wir in einen Zeitstrudel geraten im morgendlichen Nebel? Hoffentlich nicht.
    Der Panzer zeigt glücklicherweise nur auf ein Militärmuseum im Wald. Es stand auch bereits im Reiseführer, dass hier Unmengen an Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg über die Inseln verstreut liegen. Noch dazu sind sie nicht gesichert und frei zugänglich. Die Türen stehen tatsächlich offen. Eine gruselige Atmosphäre. Keine Warnung, nichts! Wir hatten gelesen, dass die Anlagen teils sehr gross und weit verzweigt sind und man eine Taschenlampe mitnehmen soll, aha 😵. Während der Sowjetischen Zeit waren die Inseln nur mit Ausnahmegenehmigung zu betreten. Daher sind viele Häuser inzwischen wirklich sehr neu und attraktiv, manche aber eben auch verfallen und vergessen. Die Zeit des kalten Krieges hatte wenigsten ein Gutes, die Natur konnte sich so entwickeln wie sie wollte, daher gibt es hier auch viele Pflanzen und Tiere, die anderweitig nicht mehr vorhanden sind u.a. Luchse. Normal sind zumindest lt. Verkehrsschild Elche.
    Angekommen am Leuchtturm gilt unser Interesse aber der Gedenkstätte für die 1994 hier vor der Küste gesunkene "Estonia". Oberhalb der Tafel ist eine Glocke angebracht, die genau bei der Windstärke und der Windrichtung, bei der das Schiff in Seenot geriet, anfängt zu läuten. Eine beeindruckende und gleichzeitig schaurige Vorstellung. Ein Ort von besonderer Stimmung insbesondere auch deshalb, weil wir zur frühen Stunde die einzigen Besucher sind. Wenigsten lugt die Sonne hervor.
    Genug gegruselt, wir fahren in die "Hauptstadt" der Insel nach Kärdla. Es erwartet uns eine Mischung aus Moderne und klassischem Sozialismus. Am Supermarktparkplatz entdecke ich einen uralten Lada mit seinem genauso alten Fahrer. Mir scheint es, als warte er darauf, dass die "gute alte Zeit " zurückkommt. Ich muss ein Foto machen, während Bine beim jungen Mann frisches Gebäck aus seinem Fahrradverkaufsladen einkauft. Der zieht anschl. von der örtlichen Bank zum Blumenladen weiter, um seine duftenden Kringel und Zimtschnecken loszuwerden. Tiefenentspannt und fliessend englisch sprechend, die junge Generation der Esten als glattes Gegenteil vom Lada-Sozialisten. Ok, das ist jetzt etwas sehr interpretiert 😉.
    Wir müssen natürlich etwas einkaufen, der coop ist gleich gegenüber...
    Weiter gehts nach Süden zurück ans Meer durch die wunderbare Landschaft von Hiiuma. Mittagspause am Yachthafen und anschl. eine empfohlene Wanderung hinaus auf eine 2km lange Landzunge, die zuerst vielleicht 100m breit ist und am Ende spitz ins Meer mündet. Der Weg ist gesäumt von einer unendlichen Blumenvielfalt, Wacholderbüschen und etlichen Küstenseeschwalben.
    Nach dieser Wanderung, auf der sogar einzelne Regentropfen fallen, aber der Wind total einschläft, so dass wir uns in den Tropen wähnen, suchen wir uns einen Stellplatz am Meer und baden erstmal wieder.
    Wir beschliessen, bereits heute um 15 Uhr "Feierabend" zu machen, echt faul 😉. Aber wir machen noch die Routenplanung für die Rückreise und das braucht auch etwas Zeit und grillen wollen wir auch noch. Echter Freizeitstress...
    Ach so, die Sonne scheint übrigens auch wieder🌞🌞🌞.
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  • Lieber Leuchttürme statt Mühlen

    23 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ☀️ 22 °C

    Gestern Abend bekamen wir an unseren "einsamen" Stellplatz am Meer noch "Besuch" von zwei italienischen Wohnmobilisti, wovon sich der eine zielsicher an der einzigen Stelle mit etwas tieferem Sand gleich erstmal kurz vorne rechts festfuhr...😨. Nachdem sie dann kurz lautstark diskutiert haben, haben sie sich dann aber schnell aus der misslichen Lage befreit, und es kehrte Ruhe an diesem wunderbaren Platz ein. Die letzte Stunde vor Sonnenuntergang kamen vier junge Esten und haben ein wahres Sportangeln veranstaltet. Ein kleiner Fisch nach dem nächsten wurde rausgezogen und landete im Eimer. Wir konnten das alles gemütlich vor Hymi sitzend beobachten und die Sonne nach 22 Uhr ins Meer fallen sehen 🌅.
    Heute früh gegen halb fünf wurde es dann bereits wieder hell, und die Sonne stieg schnell nur etwas weiter "rechts" wieder aus dem Meer. Selbst nachts wird es nicht kalt, ein laues Lüftchen weht durch die Dachluken herein und vermittelt das ultimative Sommerfeeling.
    Die letze Etappe auf Saaremaa steht an, und wir wollen die Mühlen in Angla ansehen. Fünf gut erhaltene Mühlen mit Demonstration etc. Steht jedenfalls im Reiseführer. Wir sind die ersten Gäste um kurz nach 9 Uhr und haben genug Zeit alles anzusehen bis unsere gestern vorgebuchte Fähre um 12.30 Uhr ablegt. Die Dame, die uns empfängt, ist schon leicht hektisch, dass schon so früh (genau zur offiziellen Öffnungszeit) Kunden ankommen und schickt uns erstmal auf die Museumsrunde drinnen, damit sie genug Zeit hat, die Mühlen aufzuschliessen und "anzuknipsen", damit sich die Flügel auch drehen 🙄. Ok, wir sind schnell durch das "spannende" Museum durch und auch draussen war es so semi-Interessant. Na gut, wenigsten der Kaffee im Shop ist gut und das Internet schnell. Wir fahren weiter und kommen an einem coop vorbei, vor dem frische Erdbeeren verkauft werden, also Vollbremsung und hin. Ausserdem ist es nach 10 Uhr... Also Bierkauf-Zeit.
    Es findet sich ein mittäglicher Frühstücksplatz am Hafen. Da wir vorgebucht haben, können wir erstmal am Rand parken, wo eine schöne Picknickbank steht. Nach ein paar Minuten sind wir aber so von Wespen umzingelt, dass wir entnervt den Rückzug ins Wohnmobil antreten.
    Dann ist es auch schon 12.15 Uhr, und wir reihen uns ein, werden "abgehakt" und können auf die Fähre fahren, die uns in einer Stunde hinüber nach Hiiuma bringt. Wir verbringen die Zeit an Deck in der Sonne während wir die spiegelglatte Ostsee überqueren.
    Hiiuma empfängt uns wie Saaremaa uns verabschiedet hat. Viele kleine, schöne Häuschen verteilt in endlosen schönen Birken-Kiefernwäldern. Wir steuern den Westen an und wollen die Leuchttürme der Insel erkunden. Der erste steht in Kõpu und ist bereits 1504 erbaut worden. Er hatte zuerst noch ein offenes Feuer auf dem Dach. Die rote Kuppel bekam er erst 1845 oben drauf, und 1960 zog dann elektrisches Licht ein. Das tolle elektronische Zugangssystem, das dafür sorgen soll, dass nur 10 Personen zusammen auf den Turm steigen, der ein sehr enges Treppenhaus hat, funktioniert leider nicht. Ungewohnt ist auch, dass dieser Turm nicht an der Küste sondern ein ganzes Stück im Inland steht.
    Das kleine Café am Parkplatz hat wunderbaren Käse- und Rhabarberkuchen, dem wir nicht widerstehen können, bevor Leuchtturm Nr. 2, der direkt an der Küste steht, besucht und bestiegen wird. Der knallrote Metallturm von Ristna ist 29m hoch und wurde aus Stahl, der aus Paris angeliefert wurde, erbaut.
    Das Tagwerk ist nun vollbracht, und wir wollen einen Platz direkt am Wasser, den wir in Randmäe finden, wo wir erstmal ins Wasser hüpfen bevor wir uns an Abendessen machen.
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  • Deadline 10Uhr morgens

    22 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht war ruhig trotz Mega-Hochzeitsparty. Der Campingplatz-Betreiber hatte zusätzlich noch alle Hände voll zu tun, weil das Abwassersystem vom einzigen Sanitärgebäude verstopft war und der Notdienst anrücken musste. Behoben war es bis heute früh nicht wirklich und die Dame von der Rezeption war entsprechend hilflos heute früh, als wir entsorgen wollten. Dank etwas "dramatisch" geschilderten Wildnisplänen für heute durften wir dann doch "Wasser lassen"...😉.
    Weiter ging es durch die nicht enden wollenden Wälder aus Birken und Kiefern. Ein Bild, an dem man sich trotz gewisser Eintönigkeit nicht sattsehen kann. Zwischendurch dann immer wieder Ostseeblick oder sehr gepflegte Häuser mit grossen Gärten und schwedischen Zäunen. In den kleinen Ortschaften gibt es immer mal wieder Mehrfamilienhäuser im sozialistischen Plattenbaucharme. Und noch nicht mal in Skandinavien gesehen: an den zahlreichen Bushaltestellen im Ort, aber auch im Nirgendwo, kleine Wartehäuschen mit Türen und Fenstern und Blickrichtung zur Ankunftsrichtung vom Bus. Jetzt im Sommer sogar teilweise mit Blumenschmuck. Es scheint kalt zu werden im Winter...
    Uns fehlt mal wieder eine Kleinigkeit im Kühlschrank und so können wir "endlich" wieder einen Laden ansteuern. Die meisten sind inzwischen von der skandinavischen coop Kette übernommen worden und auch sonntags von 9-22 Uhr geöffnet. Bine probiert mal wieder ein neues Bier mit Alkohol aus während ich das bleifreie in den Korb lege. Dann an der Kasse die Überraschung (wenn man nicht den ganzen Reiseführer gelesen hat): die Dame an der Kasse sagt halb englisch, halb estnisch, aber doch zu verstehen, dass das Bier mit Alkohol erst ab 10 Uhr verkauft wird. Deshalb warteten auch zwei einheimische Kunden mit Kaffee in der Hand und Bier im Korb bis es endlich 10 Uhr war. Blöd, wenn man im Ferienmodus nicht merkt, dass es offensichtlich kurz vor 10 Uhr ist... und brav das Bier im Laden lässt. Als wir ins Auto steigen, kommen die beiden Anderen mit Bier aus dem Laden - peinlich...🤓. Die Autouhr zeigt 10 Uhr. Nein, jetzt gehen wir nicht nochmal zurück. Die Dame hätte ja auch mal was sagen können 😉. "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben..."
    So ging es auch gleich am Mittag weiter. Wir steuern einen eigentlich einsamen Platz am Wasser an, um Mittagspause zu machen. Kaum haben wir Tisch und Stühle aufgebaut, kommt ein Zürcher Auto angefahren. Grüezi! Wir kommen schnell ins Gespräch und tauschen die Reiserouten aus und bieten Kaffee an. Immer wieder klasse.
    Der Tag dümpelt gemütlich vor sich hin, wir buchen für morgen die kurze Fähre hinüber nach Hiiuma, die nur vier mal am Tag fährt, per Internet und besuchen am Nachmittag noch die Steilküste bei Panga, an deren Rand eine schöner Wanderweg entlang führt.
    Zurück am Auto kurze Beratung bzgl. Übernachtungsplatz, und diesmal bleiben wir ein paar hundert Meter weiter auf einem Parkplatz direkt am Ufer stehen. Nur zum Baden ist es nichts, nicht wegen der Temperatur sondern wegen des schlammigen Uferstreifens. Aber die Aussicht entschädigt. Also Stühle raus, Bierdose auf - Apéro Zeit...
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  • Insel Saaremaa

    21 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir starten um kurz nach 8 Uhr, denn um 9.40 Uhr geht unsere Fähre, die wir noch gestern Abend per Internet gebucht haben, nach Saarema bzw. Muhu. Man bekommt einen QR Code per Mail, das wars. Am kleinen Terminal dann die Überraschung, die Schranke geht wie von Geisterhand auf, als wir in der Spur für Vorbuchungen fahren. Wie geht das jetzt? Einzige Erklärung scheint mir das Kennzeichen, das ich eingeben musste, vielleicht wurde das per Kamera identifiziert? Estland scheint technisch hoch entwickelt, der Anspruch auf WLAN ist hier ja sogar in der Verfassung geregelt. Auf dem Schiff gibt es dann auch gleich wieder kostenloses Internet, auch wenn die Fahrt nur 25min dauert.
    Auf der ersten Insel Muhu angekommen steuern wir zuerst den kleinen Ort Liiva an, hier wird jeden Samstag frisches Schwarzbrot gebacken. Bereits auf dem Parkplatz strömt uns der Duft von warmem Brot entgegen. Die Leute schleppen grosse Tüten mit verschiedensten Broten davon. Der Verkauf findet direkt an einer Tür der Backstube statt. Wir erstehen einen grossen Laib Schwarzbrot, das noch fast heiss in die Papiertüte kommt. Jetzt heisst es nur noch durchhalten bis zum mittäglichen Frühstück 😋.
    Wir steuern die Siedlung Koguva mit ihrem Freilichtmuseum an. Eine wunderschön erhaltene Umgebung mit riesigen uralten Bäumen und bemoosten Steinmauern, die die Gebäude umrahmen. Das Spezielle ist, dass einige der alten Gehöfte renoviert und aktuell bewohnt sind. Eine tolle Mischung, die wir so noch nie gesehen haben.
    Eine ältere Dame begrüsst uns und erklärt uns in perfektem Deutsch die Anlage und wie das alles entstanden ist.
    Nach unserem Rundgang fahren wir ein kurzes Stück zum nahegelegenen kleinen Yachthafen und platzieren uns mit Blick auf die glitzernde Ostsee für unsere Mittagspause und können endlich das köstliche Brot geniessen.
    Gut gestärkt fahren wir über den Damm, der Muhu mit Saaremaa verbindet und weiter bis Kuressaare, dem Hauptort der Insel, und machen einen Rundgang durch den Ort, der gerade eine grosse Strassenerneuerung im Zentrum erfährt, sowie der Bischofsburg aus dem Jahre 1381, wo gerade ein Opernfestival stattfindet. Über perfekte Strassen geht es weiter Richtung Westen zum geplanten Übernachtungplatz direkt am Meer, wo leider ein Zettel an der Einfahrt klebt, dass hier heute eine geschlossene Veranstaltung toben wird. Das hatten wir schon gestern Abend, also weiter. Es ist ja auch Wochenende. Wir nehmen den nächsten Platz. Allerdings findet auch hier ein Fest statt, eine Hochzeit im Veranstaltungsgebäude des Campingplatzes. Die Braut läuft von ihrer Unterkunft in einer der Blockhütten im Brautkleid an unserem Stellplatz vorbei, ein lustiges Bild.
    Ein positiver Tagesabschluss an einem traurigen Ort der Geschichte, denn wie wir gerade im Reiseführer lesen, ist dieser Platz "blutgetränkt" von einer erbitterten Schlacht im 2. Weltkrieg. So unterschiedlich kann Geschichte sein...
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  • Und weiter gehts nach Estland

    20 Temmuz 2018, Estonya ⋅ 🌧 24 °C

    Um 12 Uhr müssen wir den Stadtcampingplatz verlassen. Also genug Zeit, um nochmal nach Riga zu radeln und das Jugendstilviertel anzusehen. Auf diese Idee sind auch die Busreiseveranstalter und Kreuzfahrtgäste gekommen, mit denen wir uns die eindrücklichen Fassaden teilen. Wenigstens finden wir auf diese Weise sofort die schönsten Häuser: es steht immer ein Pulk von Menschen davor.
    Auf dem Weg zur St. Petrikirche, wo wir den Turm besteigen um einen schönen Ausblick zu geniessen, radeln wir noch am imposanten orthodoxen Dom mit seinen goldenen Kuppeln vorbei, die in der Sonne strahlen. Die Stadt ist wieder lebhaft und gut gefüllt mit Touristen, die das hochsommerliche Wetter geniessen. Vor dem Rückweg stärken wir uns nochmal in der tollen Bäckerei, bei der wir gestern schon waren. Frische Zimtschnecken sind ein Traum - noch dazu für 40 Cent pro Stück! Zurück auf dem Campingplatz noch Ver- und Entsorgen und dann im grossen Shoppingcenter die Lebensmittel auffüllen. Ein Einkaufswagen voll = EURO 30! 😳
    Nun aber raus aus der Stadt, nach 24 Stunden ist es erstmal genug...
    Wir müssen mitten durch die City, und der Verkehr ist relativ dicht. Es zieht sich über 11 km hin bis wir das Stadtgebiet endgültig verlassen. Und der Strassenbelag: "EU-glatt" 👍😉.
    Es läuft gut, obwohl auch hier der Verkehr lebhaft ist. Man merkt, dass man auf der Hauptachse zwischen Riga und Tallin unterwegs ist. Erstaunlicherweise merkt man bereits beim Durchfahren der ersten estnischen Dörfer, dass alles etwas gepflegter und einen Tick wohlhabender ist als in Lettland und der Diesel 5 Cent teurer. Nach knapp 200km erreichen wir unseren Platz an der Südküste Estlands 🇪🇪.
    Kurz nach unserer Ankunft geht der erste Regenschauer seit ewiger Zeit nieder, richtig erfrischend. Das ist aber schnell vorbei, also noch rein in die badewannenwarme flache Ostsee 🌊🌞 vor dem Abendessen.
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