Mein Name ist Hymi, und ich bin 2017 in Bad Waldsee geboren. Nach einem Export in die Schweiz durch meine Besitzer Bine und George und einer grossen Reise durch Skandinavien bin ich nun schon ziemlich erwachsen 😉🚐 Read more Schweiz
  • 5227km später...

    August 4, 2018 in Switzerland ⋅ ⛅ 31 °C

    ...sind wir wieder sicher und wohlbehalten zu Hause angekommen.
    Letzte Nacht bin ich einmal aufgewacht und habe mich im Halbschlaf gewundert, wieso draussen am Stellplatz so viele Leute deutsch sprechen...ach so, wir sind ja wieder in deutschsprachigen Regionen 😳😉.
    Es war eine kurze Schlussetappe, so dass wir schon um 11Uhr am Vormittag zu Hause waren und kurz vorher noch bei Hymis Stammbadeplatz vorbeifuhren und den Staub von 5227 Gesamtreisekilometer abspülen konnten. Zu Hause gab es dann erstmal Frühstück und anschl. kam dann die Innenreinigung dran. Nun ist Hymi wieder parat für neue Abenteuer. Hoffentlich dauert es nicht solange bis dahin.
    Denn: "die ganze Welt ist ein Buch, wer nicht reist, hat nicht einmal das Vorwort gelesen".
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  • Reisefinale im Biergarten und Fazit

    August 3, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Gegen 21 Uhr gab es noch ein Naturschauspiel mit Blitzen und Wetterleuchten, das sicher eine Stunde dauerte, aber ausser etwas Wind keinen Regen und damit auch nur wenig Abkühlung brachte. Nach einer ruhigen Nacht starteten wir gegen 8 wieder auf die Autobahn. Da ja erst Freitag ist, wollen wir die Heimfahrt nochmal teilen in ca. 2/3 heute und 1/3 morgen. Die Wahl fällt auf Weissenburg in Bayern. Die Strecke führt uns durch Gebiete, die wir auch noch nicht kennen und eine Reise wert sind. Aber das können wir hoffentlich auch noch machen, wenn wir noch älter sind 😉.
    Weissenburg ist ein niedliches Städtchen mit Stadtmauer und einer schönen Altstadt, aber total verschlafen, was wohl auch an der Mittagshitze liegt. Statt des Bilderbuchbiergartens mit Kastanien und bayerischem Essen finden wir nur ein Bekleidungsgeschäft, das von uns um ein paar Sommerschlussverkaufssachen erleichtert wird. Das gleiche Schicksal ereilt ein Schuhgeschäft 😉🙄...Ach ja, sehr gutes Eis/Glacé gab es auch😋.
    Wir beschliessen nach diesem Shopstop weiterzufahren. Während der Fahrt werden die Camping-Apps nach Alternativen abgesucht und Volltreffer: In Landsberg am Lech finden wir den städtischen Stellplatz und daneben das bayerische Wirtshaus mit Biergarten, der von Kastanien beschattet wird.
    Der perfekte Abschluss und nur noch 2 Stunden zu fahren morgen früh.

    Das Reisefazit zum Baltikum:
    Sehr ursprüngliche Natur, z. B. viele naturbelassene Flüsse und Wälder und ein Storchenparadies. Begünstigt durch den nicht enden wollenden Sommer, der dort von der Wärme her perfekt war. Das Baltikum - auch wenn es DAS eigentlich gar nicht gibt, sondern drei unabhängige Staaten, die auch so behandelt werden wollen - ist eine Region, die für viele Reisende nicht "auf dem Radar" ist. Das merkt man daran, dass es trotz Hochsaison mehr als erträglich ist vom Grad der Fülle. Insbesondere im direkten Vergleich zu den Lofoten vor einem Jahr, die im August fast überfüllt waren.
    Wer einsame Gegenden, tolle Badestrände, schöne Seen und Flüsse sucht und zwischendurch Kultur und das pralle Leben in den schönen historischen Städten Riga und Tallinn, der ist hier richtig. Vilnius haben wir noch nicht mal gesehen.
    Die Menschen sind noch verschlossener als die Skandinavier, was aber auch teilweise an der Sprachbarriere liegt. Hier haben die Menschen noch Nachholbedarf, was Englischkenntnisse angeht. Insbesondere wenn man mehr Touristen anlocken will.
    Camping ist sicher eine der bevorzugten Reiseformen. Naturnah mit und ohne Campingplatz, viel Raum und Möglichkeiten frei am Wasser zu stehen.
    Einkaufen ist günstig und vor allem gibt es immer wieder frische Produkte aus der Region am Strassenrand oder vor den Supermärkten. Es ist vieles noch sehr einfach, aber das macht es auch sympathisch. Die Strassen sind s e h r unterschiedlich. Von "EU-bezahlt neu" bis zu übelsten Schotter-Waschbrett-Pisten.
    Die An- und Abreise war für die erste Reise so gut gewählt. Sicher ist der Landweg durch Polen weit, aber so gewinnt man den besten Eindruck von der Weite und den unterschiedlichen Regionen Europas. In Polen selbst liess es sich sehr gut und zügig fahren. Viele Reisende, die wir getroffen haben, sind beide Strecken mit der Fähre gefahren. Eine sicher zeitsparende Variante, die auch bei rechtzeitiger Buchung kostenmässig gut ist. Ausserdem gibt es drei mögliche Fährrouten.
    Es war also sicher nicht die letzte Reise, die uns ins oder über das Baltikum geführt haben wird. Aber es gibt ja auch noch sooo viiiele andere Ziele...
    Auf jeden Fall ist es sehr schön, auch wieder im Hochsommer reisen zu können, was eben wieder andere Ziele ermöglicht als die Vor- und Nachsaison.
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  • Von Masuren in die Oberlausitz

    August 2, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Knapp 700 km und fast 10 Stunden waren wir in Polen "on the road". Wir sind nun kurz hinter der Grenze im deutschen Görlitz auf einem privaten Stellplatz mit 3 Plätzen - quasi im Garten eines Privathauses - mit Blick über grosse Kornfelder. Der Inhaber vermietet auch eine Ferienwohnung für den Besuch von Görlitz. Und auf dem Weg gen Osten bzw. jetzt gen Westen liegt dieser Platz ideal in Autobahnnähe.
    Apropos Autobahn: noch nie bin ich - obwohl ich bereits über 30 Jahre Auto fahre - über 400km am Stück auf einer Autobahn gefahren, die keine einzige Baustelle hat und in einem 1a Zustand ist! Sensationell. Noch dazu überwiegend so leer, dass man sicher 1/2 Stunde den Tempomat drin hat und nichts machen muss ausser zu lenken und wachzubleiben 😉.
    Am Mittag besuchten wir den alten Ort "Grömbach" in der Nähe von Lodz, um auf familiären Spuren von Sabines mütterlicher Seite zu wandeln. Leider ist quasi nichts übrig von der Zeit bis 1945 ausser einem verwilderten, aber gleichwohl schönen Friedhof. Und die Achsen der alten Hauptstrassen waren gut wiederzuerkennen.
    Etwas verzögert hat sich die Fahrt noch, weil wir vor Breslau wie schon vor einem Jahr in Tromsö eine Fehlermeldung vom Reifendruck-Kontrollsystem hatten...😬. Der Druck war aber in Ordnung und so fuhren wir weiter, um in Görlitz kurz vor Feierabend noch die Werkstatt aufzusuchen. Erleichterung, wir können so weiterfahren und das Ganze zu Hause in Ruhe erledigen.
    Zum Abendessen sind wir dann noch ins Neisse-Center geradelt und haben uns am Foodcorner verpflegt.
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  • Dreifache Zeitreise

    August 1, 2018 in Poland ⋅ ☀️ 27 °C

    Um Mitternacht herum wache ich auf von einem Geräusch aus einer anderen Zeit. "Rängtengtengteng" macht es draussen vor dem Wohnmobil. Sind wir schon wieder in einen Zeitstrudel geraten, Trabis sind uns doch hier gar nicht begegnet? Ich schaue aus dem Fenster und tatsächlich, zwei Trabis oder auch "Zwickauer Rennpappe" genannt stehen dort. Trabant, DAS Auto der DDR - als Abgasskandale noch ein Fremdwort waren und Zweitaktmotoren das Mass der Dinge zumindest hinter dem eisernen Vorhang. Na gut, wir werden sehen morgen früh.
    Als ich mit meinem Becher Tee morgens heraus trete, sehe ich zwei Zelte und zwei Trabis aus Weissrussland dort stehen...
    Wir fahren los um Punkt acht Uhr, als die Schranke des Campingplatzes öffnet, denn wir haben eine ordentliche Strecke zu machen und wollen noch etwas besichtigen. Kurz vor der Grenze füllen wir noch mal preiswerten Diesel nach und tanken LPG, und auch ein Kaffee muss her zur "humanen Koffeinbetankung". Wir überqueren die Grenze nach Polen fast unmerklich, nur ein Grenzpfosten ganz versteckt und danach dann die grossen Tafeln mit den Geschwindigkeiten.
    Gleichzeitig passiert Zeitreise Nr. 2, indem wir die Zeitzone wechseln und eine Stunde gewinnen, weil wir die Uhr eine Stunde zurückstellen dürfen.
    Wir biegen bald danach ab zu den Masurischen Seen und sind kurz vor Rastenburg wie es früher hiess, bei Zeitreise Nr. 3 angekommen - der Wolfsschanze, dem bekanntesten "Führerhauptquartier" im 2. Weltkrieg. Dort, wo am 20. Juli 1944 das Attentat von Graf von Stauffenberg auf Hitler scheiterte...
    Ein skurriler Ort. Alles ist aus privater Hand organisiert. Der Parkplatz zum Bersten gefüllt, Reisebusse und sogar ein Wohnmobilstellplatz im dichten Wald. Nachdem man Eintritt bezahlt hat, kann man dann im Shop eine deutschsprachige Karte der riesigen Anlage erwerben, um einen Rundgang über das Gelände zu machen. Ein Bunker reiht sich an den anderen, 8m dicke Betonwände und Decken, aus deren Rissen Bäume wachsen und alles von Moos überzogen ist. Mit der Sonne, die durch die dichten Bäume dringt, eine mystische Stimmung. Dazwischen polnische Guides, die auf verschiedenen Sprachen ihren Gruppen Erklärungen abgeben. Nach Kriegsende hatte man vergeblich versucht, die Anlage zu sprengen, was aber angesichts der Betonstärke nicht gelang. In einer Halle dann eine Ausstellung zum Gedenken an die Opfer und am Ort des missglückten Attentats eine Platte und eine Inschrift sowie eine Tafel mit dem genauen Tagesablauf vom 20. Juli.
    Etwas sehr eigenartig mutet dann aber der Souvenirshop an, in dem "Gasmasken", Handgranaten- und Patronenhülsen-Imitate verkauft werden. Das passt eher in die USA als ausgerechnet nach Polen... die polnischen Touristen kaufen trotzdem begeistert ein...
    Also eine Mischung aus Gedenkort und sehr fragwürdigen Geschäften, zumal auf dem Parkplatz auch noch als Soldaten verkleidete Personen herumlaufen, die irgendwelche Touren mit alten Militärfahrzeugen anbieten.
    Uns zieht es weiter und wir wollen noch etwas Strecke machen, weil die morgige Etappe mit einem familiären Gedenkstopp nähe Lodz und vielen KM verbunden ist.
    Und fast vergessen: wir haben heute über den ganzen Tag verteilt mehr als hundert Störche gesehen, unglaublich!
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  • Kaunas - Eingangstor ins Baltikum

    July 31, 2018 in Lithuania ⋅ ⛅ 28 °C

    Um kurz nach acht Uhr ist Abfahrt. Rund 360km liegen vor uns, eigentlich keine Entfernung, aber auf den Landstrassen schafft man nur 60km im Schnitt und so braucht es ein wenig mehr Zeit als üblich. Aber die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, jetzt sind es aber überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gegenden und ab und zu etwas Industrie und Gewerbe. Aber die LKW-Kolonnen, die uns auf der Landstrasse entgegen kommen, sind gewaltig. Gleich zu Beginn eine Schrecksekunde: auf einem von dichten Bäumen gesäumten Stück Landstrasse kommt auf einmal von rechts ein Storch im Tiefflug und kreuzt direkt vor uns auf Höhe der Windschutzscheibe. Er gewinnt nur langsam an Höhe und ich kann noch bremsen und eine Kollision verhindern, puh 😅, Glück gehabt...
    Am frühen Nachmittag erreichen wir Kaunas in Litauen. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen auf dem Stadtcamping, der leider etwas vom Strassenlärm eingerahmt ist. Dafür kommen wir für einen Euro mit dem Bus in Stadt, wo wir am Abend in den lebhaften Gassen der hübschen Altstadt eine Kleinigkeit essen. Insgesamt wirkt die Stadt - die 2022 europäische Kulturhauptstadt sein wird - noch etwas rückständig und zeigt in den Aussenbezirken den typischen schäbigen Charme des Sozialismus.
    Am Abend ist der Campingplatz gut gefüllt mit weitgereisten Europäern. Liegt er doch am schmalen Eingangskorridor ins Baltikum für alle, die mit dem Auto hierher reisen.
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  • Nationalpark vom Wasser aus

    July 30, 2018 in Latvia ⋅ ⛅ 31 °C

    Für acht Uhr haben wir unser Kanu bestellt. Eine gute Entscheidung wie sich später herausstellen wird. Es ist schon sehr warm, und wir nehmen 2 grosse Flaschen Wasser und die Sprayflasche "Antibrumm forte" mit, eine weitere gute Entscheidung. Das Kanu mit Schwimmwesten steht schon an der Einwasserungsstelle bereit. Eine kurze Instruktion und eine kleine Karte mit Telefonnummer, damit wir vom richtigen Ort aus anrufen können, und der Fahrer rechtzeitig am Abholort erscheinen kann. Nun noch die Actioncam installieren und den Rest in den wasserdichten Packsack, der ebenfalls gestellt wird.
    Los gehts. Nach ein paar Metern dümpeln wir bereits bei Hymi vorbei und dann ist nur noch ursprüngliche Natur um uns - inkl. etlicher Bremsen, die über uns herfallen. Da hilft nur die Chemiekeule, die nun grossflächig alles abdecken muss. Mehrheitlich erfolgreich, teilweise nicht... Wir paddeln stromabwärts die Gauja entlang. Gleich nach ein paar hundert Metern entdecken wir einen Eisvogel, den wir zum ersten Mal in der Natur so sehen. Leider war die Kamera im Beutel😬. Na gut, manchmal ist das Foto im Kopf auch das bessere😉.
    Kurze Zeit später begleitet uns ein Fischreiher, der uns immer etwas vorausfliegt und uns scheinbar den Weg zeigen will. Der Fluss mäandert wunderschön und nur Stille bzw. das rhythmische Plätschern der Paddel ist zu hören. Ab und an passieren wir rotgelbe Klippen mit Löchern (Vogelnester?), die die Strecke romantisch umrahmen.
    Doch dann nähern sich tosend und reissend die angekündigten Stromschnellen, ohjeeee...
    Nein, alles ganz easy. Fünf kleine "Stromschnellchen" sind es nur, die die ansonsten langsame Gauja etwas beschleunigen. Trotzdem ein grosser Spass! Nach knapp vier Stunden erreichen wir nach 17km Ligatne, den Ort mit der kleinen handbetriebenen Fähre, auf die nur ein Auto passt.
    Nach ca. 10min kommt dann schon unser Abholer, der uns zum Campingplatz nach Césis zurückbringt.
    Nach dem Frühstück hüpfen wir erstmal wieder in den Fluss, es ist sehr heiss. Kaum draussen, ergiesst sich aus dem Nichts ein heftiger Regenguss direkt über uns und sorgt für kurzzeitige Abkühlung. Gutes Timing würde ich sagen.
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  • Gauja Nationalpark

    July 29, 2018 in Latvia ⋅ ☁️ 31 °C

    Gestern Abend verbringen wir den ersten Abend auf dieser Reise "drinnen". Es regnet, zwar nicht stark, aber durch den doch recht lebhaften Wind bis unter die Markise. Es ist warm, aber mit dieser Dauerberieselung von vorne doch irgendwie ungemütlich. Man wird anspruchsvoll 😉.
    Heute früh haben wir einen natürlichen Wecker: die beiden Störche, die hier am Camping "wohnen", klappern beide laut ungefähr 10m hinter Hymi. Einmal schon gegen vier, doch da habe ich sie nicht entdeckt. Dann nochmals um 6.30 Uhr. Ok, überredet, aufstehen, Fotos machen, Tee kochen und die Morgenstimmung geniessen.

    Wir sind um 8.30 abfahrbereit und starten noch über zwei Nebenstrassen durch die verschlafenen Dörfer am riesigen Peipus See entlang, der sich aber mehrheitlich hinter dem Waldstreifen versteckt.
    Es ist nicht mehr zu vermeiden: Kurs Süd liegt an Richtung Tartu, der zweitgrössten Stadt Estlands, dem geistigen Zentrum des Landes. Hier befindet sich die Uni mit ihren unterschiedlichen Fakultäten. Die Stadt wirkt modern und ansprechend beim Durchfahren. Eine Bäckerei hat geöffnet und ein Busparkplatz ist in der Nähe, also Blinker rechts🍩.
    Wir fahren weiter und überqueren die Grenze nach Lettland in Valga. Die Strasse verschlechtert sich erwartungsgemäss, bleibt aber in einem gut fahrbaren Zustand. Es ist eine von zwei Überlandverbindungen von Lettland nach Estland. Dafür wird der Diesel um 15 Cent billiger, was wir dann gleich auch nutzen. Links und rechts der Strasse sehen wir während der ganzen Fahrt unzählige Störche am Strassenrand, auf Feldern, in ihren Horsten und im Flug. Ein echtes Storchenparadies. Nach gut 200km erreichen wir den Gauja Nationalpark und den Campingplatz. Unser Stellplatz liegt direkt am Ufer der Gauja. Wir buchen für zwei Nächte und gleich eine Paddeltour für morgen. Nochmal etwas Pause vor den längeren Etappen Richtung Bodensee. Es wird auch immer heisser - in den letzten Tagen erreichen wir tagsüber inzwischen auch hier die 30 Grad Marke. Nach den verschiedenen Badeplätzen auf dieser Reise an der Ostsee und einmal unterm Wasserfall, geniessen wir am Abend ein Fluss-Bad in der träge dahin fliessenden flachen Gauja mit weichem Sandboden😀👙. Das Baltikum ist auch ein Badeparadies!
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  • Abschied von der Ostsee

    July 28, 2018 in Estonia ⋅ 🌬 27 °C

    Obwohl Freitag-Abend und sehr ortsnah dazu, blieb die Party gestern aus. Wir standen mit einem Weltenbummler-Ehepaar und ihrem uralten Mercedes-Wohnmobil Marke Eigenbau auf einem Park-/Stellplatz und haben noch ein wenig gequatscht und Erlebnisse ausgetauscht.
    Wir beginnen unsere Tour heute mit einem Wasserfall, der leider kein Wasser mehr führt und daher nur eine kleine Felswand ist. Also weiter. In Kunda, einem Ort von geringem Charme, aber einer grossen Zement- und Cellulosefabrik betreiben wir mal wieder "Sozialstudien" im Supermarkt. Da wir sichtbar die einzigen "Ausländer" bzw. Touristen sind, die sich wohl nur selten hierher verirren, werden wir aber genauso beäugt.
    Die Kaufkraft ist hier scheinbar geringer als an anderen Orten.
    Unser Pausenplatz ist dann an einer Parkbucht unmittelbar an der Steilküstenstrasse mit traumhaftem Blick auf die Ostsee ...und den umliegenden Müll am Parkplatz. Können die Leute ihren Sch... nicht wieder mitnehmen?
    Noch ein Abstecher nach Toila, einem weiteren Badeort, und dann heisst es Abschied nehmen von der Ostsee und ihren unendlichen Stränden und Buchten. Wenn man die Karte vom bisherigen Reiseverlauf her mal ansieht, ist das schon gewaltig!
    Gleichzeitig ist auch der nordöstlichste Punkt unserer Reise erreicht. Von hier geht es nun noch genau eine Woche lang Richtung Bodensee.
    Zuerst steht aber noch der Peipussee auf dem Programm, der unfassbare 7x (in Worten siebenmal!) grösser ist als der Bodensee!!!
    Wir fahren, grösstenteils durch einen kleinen Waldgürtel getrennt, manchmal aber ziemlich direkt am See entlang. Durch kleine Dörfer, die vom Wohlstand des übrigen Estland noch ein Stück entfernt sind. Hier herrscht russisch als Sprache vor, und die Einwohner werden etwas despektierlich als Zwiebelrussen bezeichnet, weil sie ihre selbst im Garten angebauten Zwiebeln und anderes Gemüse am Strassenrand verkaufen. Auch wir machen davon Gebrauch und erstehen bei einer Dame aus dem Vorgarten frische Gurken, Zwiebeln und Rüebli.
    Alle paar hundert Meter stehen hier über Kilometer diese Stände an der Strasse. Junge, alte, sehr alte Menschen sitzen daneben und verkaufen. An einigen Stellen ist sogar Selbstbedienung inkl. selber wiegen...
    Wir erreichen unseren Campingplatz über eine selbstgewählte Zufahrt mitten durch ein etwas verfallenes Dorf. Das gibt wieder ganz andere Einblicke in das Leben hier.
    Wir stehen auf einer riesigen Wiese mit Blick aufs Meer, ach nee ist ja nur ein See...
    Das Baden fällt trotz angenehmer Wassertemperatur sehr kurz aus, nach dem wir nach ein paar Schritten ca. 10 tote Fische entdeckt haben...☹️. Dieser See, der zu einem Drittel zu Estland und zu zwei Dritteln zu Russland gehört, birgt wohl auch ein paar Geheimnisse, so wie die geheime Stadt Sillamäe kurz vor der russischen Grenze, die lange Zeit auf keiner Landkarte verzeichnet war. Dort wurde zu Sowjetzeiten Uran für Atomkraftwerke und Atomwaffen angereichert...
    Vor dem Abendessen bekommen wir noch Besuch von zwei Störchen, die auf Futtersuche sind. Ich hoffe, die toten Fische sind bekömmlich.
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  • Von russischen Bären und...

    July 27, 2018 in Estonia ⋅ ☀️ 23 °C

    ... deutsch-baltischen Gutsherrn

    Ein wunderschöner Sonnenuntergang beendete den Abend, bis die Jugendgruppe auf dem RMK Campingplatz die Nacht zum Tag machte und gefühlt die ganze Nacht auf Wanderschaft war und einen Ort der eigentlich totalen Stille in eine Partyzone verwandelte. Irgendwann schläft man aber trotzdem ein. Die Phase der Dunkelheit ist ja nach wie vor relativ kurz.
    Heute haben wir dann eine kreuz und quer Tour an der Ostsee und im Hinterland gemacht. Zuerst waren wir im blitzsauberen und sehr neu wirkenden Käsmu an einer langgezogenen Bucht direkt an der See. Von dort wechselten wir ins Inland nach Palmse, einem gut erhaltenen und gleichzeitig grössten Gutshof in Estland. Der Eintritt ist mit €9 für hiesige Verhältnisse sehr teuer. Zu besichtigen waren sowohl die Gebäude als auch der grosse Zier- und Nutzgarten. In der Schmiede begrüsste uns ein russisch-estnischer Bär von einem Mann, der einen Händedruck wie ein Schraubstock hatte und uns auf deutsch - vermutlich vor Langeweile - so ziemlich jedes Werkzeug und Waffenstück, was dort zu finden war, einzeln erklärte. Der Mann trug eine Cordhose, hohe Stiefel, dafür kein Hemd ausser seiner bärenmässigen Behaarung und eine Schürze und sah ein wenig aus wie "Quasimodo". Ein lustiger Geselle, der zum Abschied noch meinte, bevor er nach Hause führe, würde er immer erst 1 Liter Alkohol trinken, damit die Hände nicht zittern. Wieso glaubt man ihm das bloss? 🤔
    Drinnen im Gutshaus dann das Gegenteil, feines Porzellan, feine Möbel und Stoffe sowie Gemälde. Alles erzählt von einer erfolgreichen Zeit dieses grossen Betriebes unter Leitung der deutsch-baltischer Familie von der Pahlen in einer anderen Zeit, wie aus einer anderen Welt. Ein Teil der Gebäude wied heute als Hotel und Restaurant genutzt. Damals hatte das Gut sogar eine eigene Brauerei, Destillerie, Wäscherei und eine Orangerie. Im Garten stehen viele Obstbäume. Davon haben wir übrigens die letzten Tage unzählige an den Strassen und Privatgärten gesehen.
    Die estnisch vornehme Zurückhaltung, um es politisch korrekt auszudrücken, sorgt allerdings nicht gerade für viel Umsatz. Gastfreundschaft muss hier überall im Land noch trainiert werden.
    Der kleine Einkaufsladen am Parkplatz verkauft uns aber noch zwei Kardamom-Schnecken.
    Wir fahren weiter auf der Suche nach einem gemütlichen Platz für die Mittagspause. Wir werden in Vösu am Wasser fündig, wo wir so parken können, dass wir direkt auf den Badestrand blicken, an dem schon wieder reger Betrieb herrscht.
    Der Nachmittag gehört dann einer Wald-Strand-Wanderung in Altja. Eine wunderschöne Stimmung im lichten Kiefern- und Pinienwald. Der Ort selber besteht aus alten und renovierten Fischerhäusern.
    In Vainupea, am östlichen Rand des Lahemaa Nationalparks, finden wir dann unseren Platz für die Nacht, wieder direkt hinterm Strand. Aber nicht ohne vorher in der - an dieser Stelle deutlich kälteren - Ostsee zu baden. Diesmal eine echte Erfrischung...
    Laut Infotafel am Parkplatz soll es hier übrigens nicht nur Wildschweine, sondern auch Braunbären geben!
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