traveled in 29 countries Read more Hamburg, Germany
  • Day 34–37

    Amritsar

    March 12 in India ⋅ ☀️ 14 °C

    Jo Freunde, wir dachten das könnte ne relativ entspannte stadt sein, war auch erster eindruck aber am zweiten tag, als wir die fußgängerzone verließen, war es einfach so wild wie jede andere große stadt, beinah unerträglich laut, wenn nicht gar am lautesten😂
    deshalb spar ich mir weitere worte hierzu und lade einfach ein paar schöne bilder hoch, denn egal wie anstrengend das meiste bisher für uns war, man findet immer auch ruhige ecken, wenn auch der weg dahin einfach chaos ist. allerdings kleines highlight: ida ist zum ersten mal an der leine durch eine stadt gelaufen. das ging gut.

    achso und domi hat noch einen ausflug an die pakistanische grenze gemacht, da findet jeden abend eine show statt für die touris die sich auf lustige weise mit dem indien-pakistan-konflikt beschäftigt.

    Sind seit ner stunde in den bergen angekommen und alles hier wird einfach schön, wissen wir jetzt schon💚 freue mich schon auf die nächsten beiträge hier, da wird die fotoauswahl wieder schwer.

    tschüüütschiiii
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  • Day 30–32

    Jodhpur🦋

    March 8 in India ⋅ ☀️ 25 °C

    Jodhpur. die blaue stadt. joa, die war schon blau aber jetzt auch nich superblau. wir hatten zwei schöne tage dort in nem sehr tollen home stay mit einer extrem süßen family und lustigen zimmern. gibt leider kein foto der unterkunft. es hieß tanu home stay. jodhpur war schön, obwohl wir städte nicht mehr gern besuchen wollen, aber das war im prinzip auch die letzte größere. sitzen grad im bus langsam langsam richtung norden in die berge…

    jedenfalls waren wir sehr viel rumlaufen, unser viertelchen war relativ ruhig weil die gassen sp eng waren, dass maximal motorbikes durchkamen und dementsprechend das gehupe erträglich war. am ersten tag sind wir im viertel rumgestromert und waren ne richtig gute pizza (was sonst) auf ner richtig schönen dachterasse essen und am zweiten tag wollten wir einfach ein bisschen in die natur, es war aber kompliziert in diese art garten reinzukommen, wie wir es vor hatten und dann sind wir sehr sponti über eine mauer geklettert und durch so ne art kleine steinsteppe (so würd ichs bezeichnen, denn mit grün is hier nich viel momentan) gelatscht, was sehr scjön aber auch ein bissi gruselig war weil da war niemand außer uns und zwei drei leute die mit ner seilbahn so wie man sie auf kinderspielplätzen findet, über uns geflogen sind. als ich es irgendwann rascheln gehört habe, hab ich ne wildschweinfamilie flüchten sehen. eins davon war sehr groß und schwarz und alle hatten diesen irokesen aufm kopf. vielleicht auch warzenschweine? kenne die bisher nur aus trickfilmen und an manchen stadtflüssen hatten wir mal welche gesehen. jedenfalls hatten die zum glück mehr angst vor uns und haben sich ausm staub gemacht.

    ansonsten hat jodhpur viele schöne eckchen, wo wir auch mal ruhe gefunden haben, aber kennste eine stadt, kennste alle städte und wir haben einfach kein bock mehr drauf🙂

    nach zwei zwischenstops in bikaner und bathinda, wo wir nur jeweils zum schlafen waren, um die lange strecke aufzuteilen, sind wir gerade auf einer ziemlich wilden busfahrt (schnell, laut, schlaglöcher trotz „autobahn“, alle türen natürlich offen) auf dem weg nach amritsar, was fast an der pakistanischen grenze liegt. dort bleiben wir drei nächte. endlich mal wieder rucksack aufmachen und evtl wäsche waschen. es gibt dort einem goldenen tempel und man kann einen tagesausflug an die grenze machen, wo ein ziemlich interessanten spektakel zwischen indien und pakistan stattfindet. es zeigt wohl den konflikt zwischen indien und pakistan und soll ein recht seltsames schauspiel sein. franz wird sich das alleine ansehen, weil man dort auch wieder alle taschen abgeben muss und da werde ich mit ida nicht reinkommen plus könnt ich mir vorstellen, dass es zu der aufführung gehört, dass viel geknallt oder geschossen wird. da leg ich mit ida lieber nen wellness tag (schlafen, essen, lesen) in unserer unterkunft ein. haben zum ersten mal ein hostel gebucht, gibts hier sehr selten sber vielleicht kochen wir da zum ersten mal selber, hab ich auch bock drauf, ne stabile nudel mit tomatensoße und nen frischen salat zb😂

    habt euch wohl und bis die tage🫶🏽
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  • Day 27–30

    Mount Abu⛰️

    March 5 in India ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach Udaipur haben wir uns wieder auf die Natur gefreut, wir achten drauf, dass wir ne balance haben zwischen den wilden städten und auch mal wandern gehen. der ort war domi (und mir sowieso) vor dem trip völlig unbekannt, genau wie pushkar und ich würde ihn auf jeden fall als geheimtipp bezeichnen. wir haben keine touris getroffen, bzw kann man die an einer hand abzählen. wir waren viel spazieren und sind auch auf den ein oder anderen felsen geklettert. gestern haben wir uns einen guide genommen, weil man offiziell in die richtigen wandergebiete nicht auf eigene faust gehen darf weil es 1. bären gibt (slothbären) und 2. im jahr 2008 ein tourist getötet wurde. unser guide hieß Arsh und hat uns und einem anderen päärchen sehr tolle plätze gezeigt, die wir alleine natürlich nie gefunden hätten. es gibt in der gegend um die 100 slothbären. wir haben keine gesehen, trotzdem hat der ausflug mega spaß gemacht. domi hat heute früh nochmal auf nem kleineren hügel den sonnenaufgang geschaut.

    wir sind jetzt im zug nach jodhpur - genannt „die blaue stadt“. wir erwarten erstmal nichts, da wir wissen, dass wir mittlerweile etwas satt von städten, tempeln und forts sind.

    ABER der schönste tempel indiens, (ein jainistischer), und das glaube ich Arsh aufs wort, steht beim mount abu. wir hatten ihn vorgestern außen vor gelassen, da wir dachten, naja noch ein tempel, sieht ganz normal aus von außen. aber dann waren wir drin - fotos sind verboten, man muss vorne rucksack und kamera abgeben - aber das was man drin gesehen hat ist wirklich atemberaubend. fünf tempel so winzig fein verziert, millionen feinste arbeiten, alles besteht aus weißem marmor, bis ins milimeterkleinste detail ausgearbeitet. es wurden 14 jahre daran gebastelt, alles ohne maschinen, nur mit menschenhand, meißel und mithilfe von elefanten für das material. das schlichte äußere ist extra so gehalten, um ihn vor zerstörung zu schützen, man ahnt wirklich nicht was einen innen erwartet. franz sagt auch das taj mahal ist groß und schick aber das was wir dort gesehen haben, ist wirklich völlig abgefahren.

    vielleicht finde ich ein foto im netz, was ich gleich hier ranhänge und hier ein link wo man darüber lesen kann:
    oder googel mal dilwara tempel mount abu, da findet man viele fotos. knallt richtig!

    habt euch wohl♥️
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  • Day 23–27

    Udaipur

    March 1 in India ⋅ ⛅ 26 °C

    Udaipur ist die erste stadt, in der ich zum judotraining gehen konnte. in delhi war ja dieser wettkampftag, solit kein training, aber hier hab ich mich gefreut. der verein war nur 2 km von unserer unterkunft entfernt und domi is zum ersten training mitgekommen. am nächsten tag wollte ich allein abends gehen, jedoch hatte ich den muskelkater meines lebens und einen steifen nacken, sodass es für mich ausfiel. am sonntag war dann trainingsfrei für alle und am montag, unserem letzten abend wollte ich noch einmal zum training. ich wusste vorher, dass der trainer sushil geburtstag hat, aber ich wusste nicht, dass das training ausfällt und stattdessen einfach gefeiert wird. erwartungen sind ja bekanntlich oft gut, wenn man sie nicht hat, ich hatte sie aber (training), habe mich dennoch gut geschlagen, indem ich drei stunden geburtstag mit allen gefeiert habe. in indien nimmt ein großteil der menschen seinen geburtstag sehr ernst und gerade wenn es dann der coach ist, wird doch ordentlich aufgefahren. es gab essen für ca. 200 menschen und sehr viel musik (extrem laut versteht sich), tanz (wild) und verschiedene kleine zeremonien, wie zb. sich gegenseitig kuchenstücke in den mund schieben. dies kannte ich schon aus mumbai, war deshalb nicht sehr überrascht, dass sushil mich gefüttert hat, so wie er auch ungefähr 50 weitere seiner schülerInnen mit kuchen gefüttert hat und sie ihn. den genauen hintergrund hab ich noch nicht recherchiert😆
    etwas traurig über ein verpasstes training bin ich dann doch ganz glücklich nach hause geschlendert, inspiriert von so viel lebensfreude der kinder und jugendlichen. in deutschland ist eine geburtstagsfeier mit dieser stimmung und auch generell ohne einen tropfen alkohol undenkbar.

    udaipur an sich ist eine sehr abwechslungsreiche stadt, man kann an sehr ruhigen ecken spazierengehen und auch den ein oder anderen tempel auf dem ein pder anderen hügel besichtigen, von wo aus man einen schönen blick über die stadt hat.
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  • Day 15–23

    Pushkar

    February 22 in India ⋅ ⛅ 26 °C

    Wir sitzen im zug nach udaipur und zum ersten mal fiel uns ein abschied etwas schwerer als die anderen. unser gastgeber ramesh war einfach der süßeste mensch, er liebt ida, brachte ihr jeden tag frühstück (käse und quark, sie verweigert seitdem ihr langweiliges hundefutter), sie ist sogar morgens schon zu ihm gerannt, hat ihn begrüßt und ist ihm wackelnd in die küche gefolgt. zweimal wurden wir zu ihm nach hause eingeladen, seine frau hat gekocht und domi und ich haben gegessen, während alle anderen drumrum sitzen und stehen und uns beim essen zusehen. das ist normal hier, am anfang fühlt man sich etwas beobachtet, aber dann gehts schon.
    „du musst das in das tunken und zuerst dieses mit jenem essen“ wird zwischendrin gern kommentiert.
    „ahja ok, mhhhh lecker, sehr lecker“. das sind die überwiegenden tischgespräche, die hier bodengespräche heißen sollten.
    ida war auch im rameshs zu hause der star, sie bewegte sich zwischen seiner frau in der küche und ihrem frisch aufgefüllten eigenen kleinen bambus-napf hin und her und hat gehofft immer noch mehr abstauben zu können. danach hatte sie nen riesen luftballon bauch, aber auch hier wieder alles super vertragen. wie die mutter so der hund - beide schweinemagen.

    jedenfalls war ramesh der beste gastgeber den man sich vorstellen kann. wir waren viel auf dem gelände, weils so schön und groß und grün war und wir diesen riesen pool hatten (den wir nicht so oft genutzt haben, da die wassertemperatur nach dem einlassen des wassers über nacht von 20 auf 15 grad (schätze ich) fiel und es WIRKLICH sehr kalt war. jedenfalls hat ramesh uns jeden tag lassi oder chai an den pool gebracht, hat ida auch tagsüber mit nem snack versorgt und gestern als er unsere rechnung geschrieben hat, haben wir gestaunt, da er ausschließlich die zimmermiete berechnet hat und weiter GAR NIX. Kein abendessen, kein tee, nichts für ida. damit hätten wir gar nicht gerechnet, soviel gastfreundschaft… wir waren übrigens die einzigen gäste die gesamte woche lang.

    für alle die nach pushkar gehen - pari resort! bester ort, bester mann!♥️

    ansonsten fanden wir pushkar generell sehr sehr toll. es ist klein, ruhig und die menschen sind sehr unaufdriglich, niemand MUSS dir etwas verkaufen. die stimmung ist entspannt und abends beim sonnenuntergang am ghat spürt man schon auchn paar holy vibes. und das essen - wir haben bisher nirgends so gut und abwechslungsreich und frisch gegessen wie hier. das into the blue restaurant, laughing buddha, rainbow restaurant und la pizzaria waren unsere lieblingsorte, außerdem die israelischen straßenrestaurants. unglaublich lecker alles. auch wenn wir auswärts (fast) nie indisch gegessen haben. hatten einfach weiterhin mega heißhunger auf nudeln, pizza und frischen salat. domi sagt immer, indisch kommt noch und bei ramesh zu hause hatten wir typisches rajasthan food, was auch sehr lecker war, wobei ich sagen muss, die indische küche zählt nicht zu meinen top 3-küchen weltweit, sorryyyy)
    (props an jordanien, italien und vietnam😂)

    achso, wir waren noch wandern, ich nenne es 50 shades of beige. sieht aber sicher während oder nach dem monsum (also ab juni juli august) auch alles mega grün aus hier.

    wir sitzen im zug nach udaipur. udaipur ist viel größer und soll genau so abwechslungsreich und schön sein. beste: ich gehe heute abend zum ersten mal zum judo. endlich nen verein gefunden, der existiert UND lust auf meine anwesenheit hat😂
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  • Day 11–14

    Jaipur

    February 18 in India ⋅ ⛅ 30 °C

    jaipur war der bis dahin besuchte lieblingsort. betonung liegt auf ‚bis dahin‘, denn ich schreibe diesen eintrag während wir im wunderbaren pushkar in unserer wunderschönen unterkunft sitzen und den grillen beim zirpen zuhören, aber erstmal zurück zu jaipur…
    die stadt ist sehr groß, wesentlich entspannter als die orte davor (agra und speziell varanasi🥴) , super bunt und man kann eine ganze menge unternehmen. ich würde sagen, dass mein highlight, und ich denke, ich spreche da für uns beide, die be-spazierung des hügels hinter unserem haus war, weil ruhiger weg und toller ausblick über ganz jaipur (3 millionen einwohnerInnen). zweites highlight und wieder mal sehr beeindruckend, was menschen einst bauten… das amber fort. eine rieeesige festung aus wasweißichwelchemjahr, die sich super belaufen lässt und wo es viel spaß macht, viele fotos zu machen, weil kein winkel dem anderen gleicht. wir haben da allerdings nur auf amber fort draufgeschaut (sollte nochmal extra eintritt kosten und war zu voll) von einem anderen fort namens jaighar fort, der aber auch nicht weniger beeindruckend war, vermute ich😆

    und dann sind wir noch auf nem winzig kleinen markt gelandet und haben ne papaya gekauft-ida war süchtig danach, is auf jeden fall ihr neues lieblingsobst und domi der alte berserker hat ja immer sein taschenmesser dabei und schnitzt uns alles was wir wollen in mundgroße stücke. top!

    irgendwie hatten wir das gefühl, wir kommen ganz langsam richtig an in diesem indien. hat vor 5 jahren auf jeden fall nicht so lange gedauert, aber ist auch voll ok, alles ist hier halt ein bisschen anstrengender oder wir werden einfach komischer🥹

    nächster halt ist pushkar und wie euch sicher nicht entgangen ist, gefällt es uns hier richtig richtig gut, aber dazu dann mehr im nächsten bericht.

    habt euch wohl🌈
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  • Day 9–12

    Agra🕌

    February 16 in India ⋅ ☀️ 26 °C

    Varanasi war anstrengend und wir haben uns sehr über unsere Unterkunft in Agra gefreut. Mit riesen Grundstück für Ida zum rennen, der Rasen war richtig deutsch und ganz weich, das war herrlich. Noch nie einen so gepflegten schönen Rasen vorher so geschätzt😄
    Wir hatten ein schönes Zelt (Nirvana Nature Retreat hieß die Unterkunft), sehr nette Leute die dort gearbeitet haben und süße Kinder, die sehr in Ida verliebt waren. Domi hatte nach wie vor Durchi und keinen Appetit auf indisches Essen, bei mir ist aber wieder alles beim alten und das Abendessen hat zwar zwei Stunden zubereitung gebraucht, aber dafür war der hunger dann umso größer und ich konnte alles innerhalb weniger sekunden verschlingen.

    Domi hat sich das taj mahal angeschaut, ida und ich mussten draußen bleiben, haben auf ner bank gesessen und leute beobachtet und einige fotos mit netten damengruppen gemacht, die auch alle sehr verliebt in ida waren. es gibt hier eigentlich keine kleinen hunde, sodass ida immer für einen welpen gehalten wird.

    das taj mahal war sehenswert, die geschichte dazu müsst ihr selber mal googlen, is jedenfalls ne krasse lovestory.

    ansonsten haben wir noch nen welpen vor dem tod durch inder mit bambusstock bewahrt und in ein tierheim gebracht, nachdem er eine nacht bei uns im badezimmer genächtigt hat.

    sonst ist nicht viel passiert, wir sind grad etwas menschenscheu und lärmempfindlich, auch in dieser vermeintlich ruhigen unterkunft haben die zeltnachbarn bis morgens um 2 die lauteste musik über eine riesenbox gehört, als die dann aus war, lief im dorf weiterhin musik bis morgens um 6. vielleicht eine hochzeit.

    jetzt sind wir im zug in den bundesstaat rajasthan in die stadt jaipur, die als pinke stadt bekannt ist. mal sehen, wie wild das alles wird. die zugfahrt dauert diesmal nur 4 stunden.

    habt euch wohl, ihr strolche!
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  • Day 5–8

    Varanasi🔥⚰️

    February 12 in India ⋅ ☁️ 26 °C

    Varanasi… wie fang ich an… ich denke, dass wir ohne große erwartungen hierher gefahren sind, obwohl man meinen könnte, die erwartungen kommen automatisch, denn egal, welche/n inderIn man fragt, wenn das wort ‚varanasi‘ über die lippen kommt, leuchten die augen und sie sagen, es ist der wichtigste und heiligste ort in indien und für menschen aus indien, sicher der ganzen welt…

    wir sind ganz happy darüber, heute weiter zu fahren, aber ich fang mal beim schönen teil an:

    wer es sich irgendwie leisten kann, reist mindestens einmal im leben - nämlich allerspätestens kurz vor seinem tod - nach varanasi und lässt sich hier am absolut hochheiligen ganges verbrennen. man sagt, dass diejenigen, die hier verbrannt werden, den direkten weg ins nirnava, also - mit meinen worten und nach meinem verständnis - die befreiung der seele, ablegung allen leides und schmerzes, das aufsteigen des geistes in die nächste welt, kurz: das höchste ziel gläubiger hindus (und buddhisten) - antreten.
    der tod wird in indien generell etwas anders behandelt als bei uns, er gehört zum leben dazu. wir haben niemanden weinen sehen (habe gelesen, frauen sind ungern bei den verbrennungszeremonien gesehen, da sie „zu emotional“ sind - ob das stimmt wissen wir nicht, aber wir haben fast ausschließlich männer bei den zeremonien gesehen).

    man kommt also nach varanasi, verbringt seine zeit bis zum tod hier (eventuell in einem der hospize, die direkt am ufer stehen) und wird am ganges an einem der „verbrennungs-gaths“ verbrannt.

    als tourist kann man vom tragen der (wunderschön eingewickelten und mit blumen dekorierten) toten auf pritschen durch die gassen der stadt, bis hin zum letzten wegfegen der asche und nicht verbrannten knochenreste (oberschenkelknochen verbrennen nicht gut haben wir gelernt) den gesamten prozess aus ein paar metern entfernung beobachten.
    verbrannt wird überwiegend in den frühen morgen- und späten abendstunden, aber im prinzip lodern die feuer 24/7 tagein tagaus.

    die flamme wird dem ewigen licht entnommen, welches seit 3500 jahren ununterbrochen brennt.
    das holz ist sandelholz, je mehr von der familie beigesteuert werden kann, je intensiver brennt der/die tote. intensiver brand bedeutet gutes karma, ein vor sich hin loderndes feucherchen bedeutet, dass die person wohl weniger gut war im leben.

    die toten werden also durch die sehr langen, super engen und lauten gassen der stadt von ca. 6-8 männern transportiert, im ganges gewaschen, einigen familienmitgliedern (dem erstgeborenen sohn meine ich) wird der kopf rasiert und anschließend wird aufgebarrt, auf die vorbereitete feuerstelle gelegt und mit holz bedeckt.

    im anschluss werden mantren (mantras?) gesungen und gebetet.

    als sinnbild für die fünf elemente umrunden die angehörigen den platz fünf mal im uhrzeigersinn. wenn möglich entzündet der erstgeborene sohn das feuer.

    wichtig dabei ist, das aufplatzen der schädeldecke, damit die seele frei fliegen kann - mag für manchen von uns irgendwie makaber klingen, ich finde, es ist auch eine schöne vorstellung (das fliegen, nicht das platzen).

    der verbrennungsvorgang einer person nimmt 3-4 stunden in anspruch, je nach körpermasse.

    was übrig bleibt wird in den ganges gefegt und von kühen, hühnern, hunden, anderen noch kleineren tierchen🐁verspeist, es hängen ja doch ne ganze menge tiere dort rum und da steht auch schon der nächste tote nebendran und wartet geduldig auf seine zeremonie.

    als unrein geltende menschen werden übrigens nicht verbrannt, sondern sie werden eingewickelt und mithilfe von angebundenen steinen im ganges versenkt, im besten fall bleiben sie auf dem grund, soll wohl aber auch vorkommen, dass sich steine lösen und die touristen, die eigentlich aufm boot das geschehen am ufer sehen wollen, dann ein besonderes erlebnis im wasser haben…
    als unrein gelten: kinder, schwangere, leprakranke, von einer kobra gebissene.

    alle fotos mit verbrennungen drauf hab ich aus dem internet, wir haben selber keine gemacht.

    vor fünf jahren sind wir in kathmandu ungeplant in einer solchen zeremonie gelandet, dort waren wir überwältigt, die emotionen haben gekickt. es standen dort viele frauen dabei, die laut geschluchzt haben, da überkamen uns auch die emotionen. in varanasi war alles wahnsinnig spannend, aber mich persönlich hat es nicht besonders mitgenommen, ich finde es ein schönes ritual und dass die öffentlichkeit zuschaut macht den tod sicher ein stück zugänglicher für alle. es wird recht locker damit umgegangen und die menschen erklären einem sehr gern sehr viel (gegen möglichst große spende für feuerholz für die im hospiz sterbenden - hoffentlich stimmts😏)

    wir sind ausschließlich geschlendert, keon boot denn aufgrund von nieselregen hatten wir zwar keine wahnsinns farbvielfalt aber dafür überraschend leere ghats unten am ufer.

    ansonsten war die stadt bzw das was wir gesehen haben, lauter, dreckiger und stressiger als delhi. es war anstrengend und wir sind teilweise mit ohropax tuktuk gefahren, weil das gehupe und der lärm unerträglich waren.

    wir haben außerdem auch viele sehr sehr goldige menschen getroffen, ida war der absolute superstar und direkt neben unserem hotel war ein großes unigelände, wo wir am letzten tag noch ein cricketspiel angesehen haben und ida relativ viel freiraum zum laufen hatte. allein waren wir nirgends, dafür erregt ida einfach zuviel erquickung an allen ecken und wir sind im nu umzingelt von sehr sehr vielen männern.

    wir sind froh, heute den nachtzug nach agra bekommen zu haben, danke auch hier wieder an herr lachs, der bisher wirklich alles tadellos geregelt hat.

    ach was noch zu erwähnen ist, domi hat bisschen durchi, ist aber bei vollem wohlbefinden und wir beide haben seit dem dritten tag in delhi eine ganz eigenartige abneigung gegen das indische essen bzw gegen essen im allgemeinen, fast bis gar keinen appetit. also irgendwas war bzw. ist noch im argen. es geht aber langsam bergauf, zumindest ich, juli, hatte heute schon wieder bisschen bock auf indisch. ich glaube, das ist bereits die umstellung im magen auf alles was er nicht kennt.
    hab grad im nachtzug gegessen und ich kann sagen bini maschini is zurück - es war köstlich und ich bin froh dass domi nix von meiner portion abhaben wollte.

    habt euch wohl und bis die tage.

    nächster halt: agra in etwa 12 stunden. dort haben wir eine unterkunft die ganz ruhig sein soll und sehr sehr grün. haben den lärm etwas über und idi wirds uns auch danken♥️
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  • Day 2–5

    Delhi

    February 9 in India ⋅ 🌙 9 °C

    Naaa, ihr Strolche! Ihr wartet ja sicher schon sehnsüchtig auf einen ersten eintrag und da wir uns grad auf ner 11-stündigen zugfahrt nach varanasi befinden, ergreife ich die chance und schreibe ein paar zeilen.

    uns geht es ganz prima. die letzten drei tage in delhi waren relativ wild zum „ankommen“ in diesem land. trotzdem haben wir alles gut weggesteckt. der flug, der ja wegen des streiks um 24h nach hinten verschoben wurde, verlief tadellos. alle mitarbeitenden von lufthansa waren so dermaßen lieb und der mann der beim check-in idas pass kontrollieren sollte, kannte sich da scheinbar nicht so gut aus, jedenfalls hat er nur einen sehr kurzen blick reingehascht und uns dann durchgewunken, ohne dass ich ihre 100 euro gebühr zahlen musste.
    haben uns daraufhin erstmal was zu essen und nen kaffee am flughafen gegönnt.

    ida hat den gesamten 8 stunden flug durchgepennt, ich hatte sie auf meinem schoß, entweder es hat sie niemand gesehen oder es wurde geduldet, war jedenfalls angenehm für alle.

    bei der einreise in delhi dann ein kurzer adrenalin-kick. es fehlte ein dokument der indischen regierung für die einreise für hunde. eine dame mit hund die vor uns dran war, hatte dieses aber vorzuweisen und als ungefähr sieben Inderinnen diskutiert haben, hab ich schnell ein foto von ihrem dokument gemacht, sodass ichs im zweifelsfall noch hätte fälschen können, denn laut der mitarbeitenden am zoll hätten wir sonst bis zum nächsten morgen um 10 warten müssen um das büro zu erreichen, welches das dokument ausstellt.

    nach sehr kurzem hin und her und meinem vorlegen zwei weiterer dokumente mit ein bisschen gut zureden „jaja official official from dschörmän government“ hatten sie auch keinen bock mehr auf diskussionen und haben uns durchgewunken.

    erleichtert sind wir ins hotel gefahren, es war bereits 6 uhr morgens und haben erstmal bis 14 uhr geschlafen.

    delhi ist unvorstellbar groß (32 mio menschen leben und hausen nebeneinander untereinander übereinander), ähnlich wie in mumbai, aber viel größer. der smog ist beachtlich, abends nase putzen ein großer spaß.

    ida hat das alles sehr gut verkraftet trotz des lärms und dem ununterbrochenen gehupe. wir waren jeden tag in einem park, wo sie dann auch ein bisschen spielen und laufen konnte.

    die hunde im park und die affenfamilien haben relativ große bögen um uns gemacht, dafür haben wir das ein oder andere foto mit menschen gemacht, aber kein vergleich zu mumbai damals. im großen und ganzen wurden wir gar nicht so oft angesprochen wie erwartet und ich merke, je später der tag umso kleiner die geduld, von zb.,12 pubertierenden mädchen im park angeschrien zu werden und 12 hände zum ‚hallo’ und zum ‚tschüss’ zu schütteln. ich nenn es noch die ankommen-phase :)

    ida ist hier natürlich ein highlight. „good quality dog“ hab ich auch gehört - der mann war züchter und hat mit stolz seine welpen im angebot im handy gezeigt, da geht unser kleines tierschutzherz natürlich auf😵‍💫 habe ihm gesagt dass wir kein interesse haben aber straßenhunde sehr lieben, naja.
    ansonsten viele sehr sehr süße menschen die einfach nur viele fragen stellen, ohne etwas zu wollen. gerade im zug kam auch ein sehr adretter mann im anzug von nebenan rein-wir saßen heute früh kurz bei ihm in nem falschen abteil-und hat gefragt ob jetzt alles in ordnung ist und wir uns wohl fühlen und hat uns einen tipp für varanasi gegeben und dass jeder moment im leben zählt und er sehr glücklich ist, uns getroffen zu haben😁
    diese kleinen momente machen indien aus. erlebten wir nur hier. (und in jordanien. jordaaaanien♥️)

    gestern haben wir bei nem judowettkampf zugeschaut der im rahmen der olympischen spiele von delhi stattfand. der trainer hat uns morgens im hotel abgeholt und uns die gut 20 km strecke bis zur halle mitgenommen. ein service!
    wir ‚mussten‘ auf den vordersten plätzen sitzen in der mitte wo auch alle sportpräsidenten und andere wichtige leute saßen.
    gegen nachmittag haben wir uns verabschiedet und brav bedankt, bekamen noch tshirts geschenkt und waren dann aber auch froh, wieder das tageslicht zu sehen und mit ida in den park zu gehen, damit sie auch etwas auf ihre kosten kommt.

    ida hat zum ersten mal affen gesehen, gern würde sie mal rüber bellen, aber das unterbinden wir freilich :) die vielen kleinen eichhörnchen sind auch wahnsinnig interessant, würde sie gerne den baum hoch jagen, aber ohne leine geht hier gar nichts, da bin ich doch eine sehr angespannte hundemutter mit 360 grad-blick und meinen augen überall.

    …wir sitzen jetzt im zug nach varanasi (11 stunden - das ist der ort, an dem jede/r gläubige/r hindu verbrannt werden möchte, beerdigungen am fließband könnte man sagen). der heiligste ort indiens, direkt am ganges. wir durften damals in nepal bei den menschenverbrennungen zusehen und das war definitiv eines der eindrücklichsten erlebnisse.

    Wir haben wir uns ein flexi-12-fahrten zugticket von einem sehr geschäftstüchtigen herr lachs (mister salmon) verkaufen lassen, nicht ganz so billig, als hätten wir alles einzeln gebucht, aber dafür müssen wir uns nicht mehr an bahnhöfen und schaltern anstellen sondern herr lachs regelt alles für uns einen abend vorher über whats app. sehr komfortabel. ich habe mir auch zum ersten mal auf reisen ne simkarte geholt, bin somit überwiegend erreichbar, außer wenn domi unser guthaben mal wieder für fußball gucken aufbraucht👹

    habt euch wohl, wir melden uns hier wieder wenn wir varanasi verlassen, so in drei tagen schätzungsweise.
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  • Day 1

    Frankfurt Airport

    February 8 in Germany ⋅ 🌧 5 °C

    Der Check in mit Ida hätte einfacher und schneller nicht sein können. Der Mitarbeiter wollte weder den Hund begutachten, noch hat er Idas Pass durchgeblättert. Kurz aufgeschlagen, erste Seite, wo der Name steht angestarrt, zugeklappt und tschüss gute Reise. Nichtmal die 100 Euro Hundeflugkosten hat er erwähnt. Wir natürlich auch nicht.Read more

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