Wandern Südportugal

October - December 2022
Fishermen's Trail und Via Algarviana Read more
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Camping, Hiking, Nature, Solo travel
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  • Day 1

    Es geht wieder los

    October 27, 2022 in the Netherlands ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach viel zu frühem Aufstehen und Flug ab Bremen bin ich schon um 7:00 Uhr in Amsterdam zum Umstieg nach Lissabon.

  • Day 1

    Ankunft in Lissabon

    October 27, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 22 °C

    Durch die frühe Abreise und die Zeitverschiebung von 1h komme ich schon mittags in Lissabon an.
    Zunächst besorge ich mir eine Guthabenkarte für die Metro und dann fahre ich zum Decathlon. Dort suche ich nach zusätzlichen Heringen, da ich nur 6 Kunststoffheringe mitgebracht habe im Handgepäck. Doch es gibt nur 10 sehr schwere Heringe und ich entscheide mich dagegen fast ein halbes Kilo zusätzlich zu tragen. Wird schon halten 😄
    Auf dem Weg zum Hostel laufe ich etwas umher und schaue mir schon mal die Hauptstraße und den Hauptplatz an.
    Nach dem einchecken muss ich mich erstmal ausruhen, bevor es nochmal in die Stadt geht.
    Ich schlendere durch die Gassen und suche ein Restaurant fürs Abendessen. Die meisten öffnen erst um 19 Uhr. Nach ein paar Fehlschlägen (reserviert oder geschlossen) finde ich dann doch noch eines.
    Es gibt Caldo verde (Kohlsuppe) und
    Bacalhao a minhota (fritierter Kabeljau mit Kartoffeln und Zwiebeln).
    Das Essen war gut, aber nicht überragend.
    Ich schlafe nicht so gut, denn es ist viel zu warm und sowohl der Boden, als auch die Betten knarzen.
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  • Day 2

    Sightseeing Lisboa

    October 28, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Am nächsten Tag steht Sightseeing auf dem Programm.
    Ich meide die Hauptattraktionen und alles mit Warteschlange.
    Das meiste mache ich zu Fuß, sodass ich am Ende des Tages fast 30000 Schritte angesammelt habe.
    Dabei geht es auch gut auf und ab, das ist schon mal ein gutes Training für die nächsten Wochen,
    Erste Station ist die Kirche São Jorge. Ja, ich besichtige freiwillig eine Kirche. 😂 Die ruhige Atmosphäre ist eine guter Start in den Tag und allzu lange halte ich mich dort nicht auf.
    Alles nächstes gehts zum Botanischen Garten. Hier gibt es eine große Sammlung von Pflanzen aus Südamerika und anderen Gegenden, besonders Palmen. Da dies mehr meinen Interessen entspricht, halte ich mich hier viel länger auf. Es ist angenehm leer und es gibt viel zu sehen.
    Mit einem Eis zur Stärkung geht es weiter zum Denkmal am Ende der monströs breiten Prachtstraße. Hier ist einer der höchsten Plätze der Stadt und man kann runterschauen bis aufs Wasser.
    Der nächste Stadtteil Ourique ist weniger touristisch und ich finde eine (meiner Meinung nach) authentische portugiesische Bäckerei, voller Einheimischer. Die Pastéis de Nata (Blätterteig mit Pudding Füllung) und der Galão (Milchkaffee) sind sehr lecker 🙂
    Ich laufe weiter zu einer Markthalle mit leckeren Essenständen, doch leider hab ich durch das Gebäck keinen Hunger mehr😟
    In der Nähe hat die berühmte Straßenbahnlinie 28 ihre Endhaltestelle. Es werden ganz kleine, alte Wagen eingesetzte mit viel Holz. Moderne Wagen passen nicht durch die engen Gassen.
    Die Fahrt ist eine gute Erholung vom Laufen und auch ein bisschen abenteuerlich, an einer Stelle muss die Bahn (und alle Autos dahinter) 15 min warten, weil ein Lieferwagen den Weg versperrt.
    An anderer Stelle fährt ein junger Mann als blinder Passagier an der Außenseite mit. An manchen Ecken ist es ziemlich eng bis zur Hauswand oder zu Straßenschildern, aber ich gehe davon aus, dass er das schon öfter gemacht hat und weiß was er tut.
    Ich steige am Aussichtspunkt Graça aus.
    Hier drängeln sich die Touristen, aber die Sicht über die Stadt ist leider durch eine große Baustelle eingeschränkt.
    Von hier aus geht es abwärts durch Alfama. Dieses alte Viertel mit vielen verwinkelten Gassen und Treppen gefällt mir gut. Es gibt viele Restaurants und ich probiere an einem Stand (hausgemachten?) Grinha (Kirschlikör), den ein paar portugiesische Omas verkaufen.
    Nach einer Pause im Hostel geht es wieder los zum Abendessen.
    Diesmal gibt es Bacalhau à Bras (Reis mit Kabeljau). Meine Frage um was es sich bei einem bestimmtem Dessert auf der Karte handele beantwortet der Wirt nur mit "There's only one way to find out". Ich erhalte eine Art Schokokuchen und einen Grinha aufs Haus für meinen Wagemut. Kuchen und Likör passen gut zusammen. 😄
    Zum Abschluss besuche ich dann noch eine sehr gut sortierte craft beer Bar. Aber ich halte nicht lange aus, denn der Tag war ganz schön anstrengend.
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  • Day 4

    TP01 - Start Fishermen's Trail

    October 30, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 21 °C

    Erste Etappe des Fishermen's Trail (Trilho dos Pescadores).
    Am Vortag bin ich per Bus von Lissabon nach Porto Covo gefahren. Außer viel Regen auf dem Weg zum Bus ist nicht viel passiert.
    Am Morgen muss ich drei Dinge in Porto Covo erledigen: Einkaufen, Geld abheben und Frühstücken. Dann geht es los, 20km durch losen Sand. Bei bestem Wetter (der Herbst in Portugal ist heißer als der Sommer in Norwegen) sehe ich die ersten tollen Klippen an deren Rand mutige Fischer angeln. Unermüdlich brechen die Wellen an den Felsen. Die Küste hat hier viele Buchten mit fast menschenleeren Stränden.
    Es sind einige Touristen unterwegs, aber es ist ganz und gar nicht überlaufen. Hier ist zwar eine touristische Gegend, aber es ist überhaupt nicht vollgebaut mit großen Hotels oder ähnlichem.
    Ich beende die erste Etappe am Campingplatz von Vila Nova de Milfontes.
    Am Abend esse ich das Fischgericht des Tages ("white fish"? mit Reis) und unterhalte mich mit dem deutschem Ehepaar am Nebentisch. Die beiden reisen sehr viel um die Welt und sind mit dem Mietwagen unterwegs. Sie staunen über meine Rucksackreise mit Zelt und ich staune über ihre Selbstfahrer-Safari in Südafrika.
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  • Day 5

    TP02 - Almograve

    October 31, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Am nächsten Tag geht es weiter nach Almograve.
    Doch zuerst muss ich im Regen einen weniger schönen Umweg über eine Brücke machen.
    Danach sehe ich die ersten Korkeichen und folge dem Weg weiter durch die Dünen und kleinen Wälder.
    Wieder komme ich an wunderbaren Strände vorbei und im Laufe des Tages wird auch der Regen immer weniger.
    Ich treffe ein paar Wanderer, es sind fast alles Deutsche.
    Am Zielort gibt es keinen Campingplatz und ich nehme ein Hostel. Das Haus ist eher wie ein Wohnhaus, modern eingerichtet und ohne Rezeption. Man bekommt per App den Zugangscode und bezieht dann einfach das vorbereitete Zimmer. Ich teile das Zimmer mit Marc aus Deutschland und Anna aus Österreich. Spontan kochen wir zusammen und unterhalten uns gut. Die Wandergeschichte der beiden könnte unterschiedlicher nicht sein. Marc ist schon von München nach Griechenland gewandert und dann nach Portugal geflogen um hier weiter zu wandern. Anna war surfen und wandert jetzt einige Etappen. Sie hat noch nie gezeltet und nutzt hier den Gepäckservice der das Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft bringt.
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  • Day 6

    TP03 - Zambujeira do Mar

    November 1, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute geht es so weiter wie es gestern aufgehört hat: Wunderbar oben an den Klippen, entlang vieler Buchten und Strände, aber auch ein Stück durch den Wald.
    Das Wetter ist perfekt zum Wandern, warm und bewölkt.
    Ich sehe Störche in ihren Nestern auf den Felsspitzen.
    Zum Mittagessen kehre ich in einem kleinen Lokal ein, bei dem schon ein paar bekannte Wandergesichter sitzen. Aber hauptsächlich sind hier Einheimische zum Mittagessen. Die Bestellung ist etwas schwierig, da die Damen ziemlich im Stress sind und kein Englisch können.
    Nach einer kurzen Wartezeit erhalte ich nicht ein, sondern zwei riesige "Tostas". Jeweils bestehend aus zwei sehr großen und sehr dicken Scheiben Brot, einmal mit Steak und einmal mit Käse und Schinken belegt (Foto vergessen).
    Eines langt trotz großem Wandererhunger als komplette Mahlzeit. Die anderen Gäste haben was zu lachen und ich schon ein Abendessen.
    Zum Ende der Etappe führt der Weg langweilig entlang einer schnurgeraden Straßen neben Plantagen. Doch das allerletzte Stück nach Zambujeira do Mar ist dann wieder schön.
    Mangels Campingplatz nehme ich wieder ein schönes Hostel, diesmal mit deutschen und holländischen Wanderern. Waschmaschine und Trockner sind inklusive und so kann ich zum ersten Mal richtig meine Sachen waschen.
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  • Day 7

    TP04 - Odeceixe

    November 2, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Und weiter gehts! Es kommen weiterhin grandiose Klippen und Storchennester, aber heute ist der Weg etwas steiler als zuvor.
    Teilweise stehen gleich hinter den Dünen die
    Gewächshäuse. In dieser Region boomt der Anbau von Beeren und Gemüse für den Export.
    Zum Schluss verläuft der Weg landeinwärts am Rio Seixe entlang. An der Mündung macht der Fluß eine große Schleife mit einem großen Strand.
    Etwas außerhalb des heutigen Zielortes Odeceixe gehe ich zur Abwechslung mal wieder auf den Campingplatz.
    Auf dem Weg dorthin kaufe ich noch schnell in einem indischen Supermarkt
    ein. In den bisherigen Orten habe ich viele Inder (?) gesehen, laut Internet gibt es viele Erntearbeiter aus Asien in Portugal.
    Der Campingplatz ist ziemlich groß und es ist fast niemand da. Nur einen anderen Gast mit Zelt treffe ich: Ein Norweger, der zufälligerweise auch deutsch spricht 😂
    Zum Abendessen gehts in das verschlafene Dorf nebenan in ein thailändisches Restaurant. Dort bin ich der einzige Gast, nur eine außer Haus Bestellung wird abgeholt.
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  • Day 8

    Rundtour Odeceixe ao Rio

    November 3, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf dem Campingplatz Odeceixe bleibe ich zwei Nächte, denn ich will noch eine Rundtour im Hinterland machen, die nicht zum Fishermen's Trail gehört.
    Der Weg führt von Odeceixe in die Berge und am Fluss zurück. Von dem Fluss sehe ich fast nichts, der scheint ausgetrocknet zu sein.
    Am Ende sind es 19 km, also ähnlich weit wie an den anderen Tagen, aber nicht so anstrengend weil es ein fester Untergrund ist.
    Es ist eine schöne, ruhige Tour, aber Aussicht gibt es nur wenig und es nicht so spektakulär wie die offizielle Beschreibung es vermuten lässt 😄
    Direkt an der Küste finde ich es wesentlich spannender.
    Abends esse ich mit dem Norweger und einem Radfahrer aus Holland im Campingplatz Restaurant. Es sind anscheinend nur Angestellte des Campingplatzes da und wir müssen warten bis der Koch kommt bevor es was zu essen gibt.
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  • Day 9

    TP05 - Aljezur

    November 4, 2022 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Vom Campingplatz muss ich zunächst wieder an die Küste laufen. Dabei geht es meist an der Straße entlang. Nicht schön, aber auch nicht schlimm.
    In Odeceixe gibts Frühstück, mein Stammessen - Zwei Pasteis de Nata und einen Galão - kann ich schon ohne Draufzeigen bestellen.😎😆
    An der Küste ist es dann wieder richtig schön. Doch bald schon führt mich der Weg ins Hinterland. Die Landschaft ist auch hübsch und eine ganz gute Abwechslung zur Küste. Vor allem, weil ich auf dem härteren Boden leichter laufen kann.
    Ende der heutigen Etappe ist auf dem Campingplatz einige Kilometer vor Aljezur. Der Boden ist hier sehr hart. Aber mit einem Stein als Hammer gehen auch die Kunststoff(!)heringe in den Boden.
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  • Day 10

    TP06 - Arrifana

    November 5, 2022 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach kurzer Zeit komme ich durch Aljezur. Die kleine Stadt sieht sehr alt aus mit ihren verwinkelten Gassen.
    Ich frühstücke in einem Hipstercafe Brot mit hausgemachtem Pesto und Galão und besichtige kurz die Burgruine. Hier stehen nur noch ein paar Mauerreste, aber es lag quasi auf dem Weg.
    Heute ist der Weg gebirg mit weniger Küste und wenigen Menschen bevor ich den Zielort Arrifana erreiche.
    Hier ist zum ersten Mal auf dem Weg viel los, der Parkplatz ist voller Surfer mit ihren Campervans. Man merkt, dass ich jetzt in der Region Algarve bin (vorher Alentejo, die Grenze ist bei Odeceixe).
    In Strandnähe gibt es ein Surfer-/Partyhostel, aber da ist mir nach dem Wandertag zu viel Trubel. Deshalb habe ich ein Einzelzimmer in einem Guest house gebucht. War mit 35€ inklusive Frühstück auch nicht viel teurer als das Hostel.
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