Auf dem NST durch die Republik

July 2021 - June 2024
Im Juli 2021 startete ich einen ThruHike-Versuch auf dem NST. Recht schnell wurde mir aber klar, dass es mir zeitlich nicht möglich sein wird, diesen zu beenden.
Deshalb wandere ich den NST nun häppchenweise als Section-ThruHike!
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  • Der Eindringling

    August 2, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach den beiden Ruhetagen ging es voller Elan raus aus der lauten Stadt! Und ich muss sagen, es wurde ziemlich schnell erstaunlich grün und der Trail führt sehr schön immer an der Wakenitz entlang. Herrlich!

    Später umrundete ich dann den Flughafen im Halbkreis und auch der idyllische Blankensee wurde passiert. Danach folgt ein unangenehmer Roadwalk.
    In Krummesse hatte ich mir dann eine kleine Pause verdient und kehrte in der Bäckerei im Markant Markt ein. Hier gibt es kostenloses WLAN und ich buchte mir meine Betten in Hamburg noch.

    An der Schleuse gab es dann Abendessen und mein Nachtlager bezog ich auf dem Wilden Campingplatz 2 km dahinter.

    Erst hatte ich ihn nicht gefunden. Ist ein bisschen versteckt rechts in den Bäumen. Ein schönes Fleckchen.
    Aber anscheinend ist es auch das Revier von einer Rehfamilie die wohl immer auf die Lichtung zum speisen kommen. Zuerst haben sie ziemlich verdutzt geschaut, als ich aus meinem Zelt gekrochen bin und sind dann ab durch die Hecke. Bald haben sie ja wieder Ruhe vor mir… 😉
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  • Entspannter Morgen

    August 3, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich werde kurz nach Sonnenaufgang wach und erledige die Morgenroutine. Danach räume ich das Camp und es geht weiter am Kanal entlang. Weit komme ich nicht, da ich mir in einem weiteren Markant Markt in Berkenthin noch einen Kaffee und Proviant für den Tag holen möchte.
    Da es dort auch wieder kostenlos WLAN gibt, wird aus dem kurz eine Stunde und ich telefoniere mit daheim.

    Als ich dann endlich aufbreche, treffe ich eine Frau beim Gassi gehen und sie begleitet mich ein Stück. Es entwickelt sich interessantes Gespräch und es zeigt mir wieder, dass ich auf dem richtigen Weg bin. In zweierlei Hinsicht. Den E1/NST habe ich heute nämlich auch nur selten verloren. 😃

    Es ging heute durch viele Wälder und am schönen Ratzeburger See entlang. Und es gab überraschend viel bergauf- und bergab Passagen. Immer noch nicht wild, aber irgendwie überraschend.

    In Ratzeburg angekommen gab es dann erstmal einen Kaffee und ein verspätetes Mittagessen, bevor es dann mit dem Bus zum idyllisch gelegenen Campingplatz Schwalkenberg ging. Meine Nachtruhe dort wurde allerdings empfindlich gestört - dazu aber mehr im nächsten Footprint.
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  • Liebesspiele und feuchte Höschen

    August 4, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Nacht auf dem Campingplatz war, naja, wie soll ich sagen, etwas unruhig. Gegen 2 Uhr setzte im Nachbarzelt heftiges Gefummel und Gestöhne ein, was meine Nachtruhe in diesem Moment dann doch etwas störte…

    Unausgeschlafen und gerädert startete dann mein Tag mit einem schönen Sonnenaufgang über dem Ratzeburger See. Der Campingplatz Schwalkenberg liegt echt sehr idyllisch, ist aber auch sehr rudimentär.

    Los ging es dann gegen 8 Uhr und ich fühlte mich am Morgen nicht gut. Mein Magen und mein Rücken, die Sorgenkinder des letzten Jahres, meldeten sich - leider.

    Erste Station war Mölln, wo ich in einer Postfiliale (ein Kiosk) ein Paket abholen wollte. War allerdings noch nicht da. Also, neuen Paketaufkleber ausgefüllt und der netten Kioskbesitzerin zum weitersenden gegeben. Noch kurz was schnabuliert und weiter ging es.

    Der Tag war vermutlich einer der landschaftlich schönsten Abschnitte. Allerdings konnte ich es überhaupt nicht genießen.
    Dann setzte auch noch, so dachte ich zumindest zu diesen Zeitpunkt noch, ein leichter Regenschauer ein…
    Der leichte Schauer wandelte sich dann aber in einen sintflutartigen, halbstündigen Gewitterregen, der sogar Staßenunterführungen überschwemmen sollte.
    Da ich darauf irgendwie überhaupt nicht eingestellt war, wurde mein Wille an diesem Tag nun endgültig gebrochen.

    Nass bis auf die Unterhose entschied ich mich, die Etappe, die mich zum Gudower See führen sollte abzubrechen und zum nahegelegenen Campingplatz Drüsen zurückzulaufen… dort war zum Glück noch ein Zeltplatz frei und ich konnte meine Sachen zumindest wieder halbwegs trocknen.
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  • Wie ein Schlag in die Magengrube

    August 5, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einer weiteren unruhigen Nacht musste ich feststellen, dass es meinem Magen nicht wirklich besser ging und ich musste die schwere Entscheidung treffen, die Wanderung zu unterbrechen. Da bereits ein Zimmer im sehr guten Hotel-Restaurant Gut Basthorst gebucht war, musste ich die Strecke gezwungenermaßen mit dem Bus überwinden und konnte diese Etappe auch nicht mehr nachholen. Ob ich überhaupt weiterwandern könnte, stand zu diesem Zeitpunkt auch in den Sternen…

    Angekommen in Basthorst konnte ich meine Sachen auf dem riesigen Anwesen anständig trocknen und nochmal meine Wäsche wasche. Um 20 Uhr fiel ich dann todmüde ins Bett und bekam das Gewitter während der Nacht gar nicht mehr mit. Fotos habe ich an diesem Tag auch so gut wie keine gemacht. Ich war wohl zu frustriert…
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  • Begegnungen

    August 6, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Erst mal vielen Dank für Eure lieben Genesungswünsche!
    Tatsächlich ging es mir nach einer erholsamen Nacht im Hotel deutlich besser.
    Dementsprechend konnte ich meine Wanderung erfreulicherweise fortsetzen. Der Himmel erstrahlte im blauesten Blau!

    Nach ca. einer Stunde machte ich Pause bei der Bäckerei Meyns in Rotenbek und gönnte mir ein zweites Frühstück. Dort sprach mich zuerst ein Mann Mitte 60 mit niederländischem Akzent an, der offensichtlich auch auf einer längeren Wanderung unterwegs war. Nach kurzem Gespräch gesellte sich eine Frau dazu, die in den letzten Jahren auch oft gepilgert ist. Nach einer halben Stunde regen fachsimpeln ging es dann weiter.

    Hubertus und ich haben beschlossen, die Etappe gemeinsam zu gehen. Es entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Recht tiefgründiges Gespräch. Bertus, wie er sich selbst nannte, war Havard Absolvent und hatte unter anderem in höheren Ämtern in der EU-Botschaft in Washington DC und bei der EU Kommission in Brüssel gearbeitet. Mit seiner Lebenserfahrung hatte er viele interessante Geschichten zu erzählen und er gab mir auch wichtige Denkanstöße in Bezug auf mein eigenes Leben.
    Es ist schon komisch, wie schnell sich die Stimmungslagen auf so einer Wanderung innerhalb weniger Stunden ändern können. Das Sprichwort „the Trail provides“ scheint tatsächlich oft zu stimmen.

    Am Etappenende in Reinbek trennten sich dann allerdings unsere Wege: er hatte ein Hotel vor Ort gebucht und ich stieg in die S-Bahn nach Hamburg, von wo aus ich die letzten Etappen zentral ansteuern werde.
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  • Aus der Stadt, in die Stadt

    August 7, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich erwache um 6 Uhr morgens in meiner Zelle. Warum in meiner Zelle? Naja, weil ich im CAB20 Kabinenhotel in Hamburg übernachtet habe: interessantes Konzept fast wie bei den Schlafkapseln an Flughäfen in Asien. Das Hotel ist sauber und topmodern. Nur hatte mein Rucksack fast keinen Platz in der „Kapsel“.

    Nach einem reichhaltigen Frühstück in der Nähe des Bahnhofs ging es mit der S-Bahn zurück nach Reinbek. Heute konnte ich mal wieder mit leichtem Gepäck wandern, was die ganze Strecke natürlich wesentlich angenehmer machte.

    Es ging von Reinbek durch die Boberger Niederung mit den Sanddünen und zurück durch die Oststadt ins Zentrum zum Berliner Tor. Dort erwartete mich dann auch schon das riesige Empfangskomitee - oder mit anderen Worten: die CSD Parade die zufällig an diesem Samstag in Hamburg stattfand…

    Achja, und die 500 km müsste ich in dieser Etappe auch erreicht haben. Party on! 🍾🎉🎊
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  • Am Ende die Elbe…

    August 8, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Der letzte Tag auf dem NST Nord beginnt mit herrlichstem norddeutschen Schietwetter. Regnerisch, windig, kalt…
    So ist es nicht verwunderlich, dass ich alle paar Minuten einen Unterstand oder ein Café ansteuere um die Regenschauer auszusitzen.

    Zuerst geht es an die Alster, bevor man durch einen grünen Gürtel, inklusive dem Dammtorpark, den kleinen und großen Wallanlagen und dann vorbei am Hamburger Dom zum Elbpark und dem Bismarkdenkmal wandert.
    Dann erreiche ich die letzte Station: die Elbe mit dem alten St. Pauli Elbtunnel.

    Hier endet meine Reise im Norden. Schön, dass ihr ein bisschen mitgewandert seid.
    Ende August geht es dann im Süden weiter. Ich genieße jetzt erst einmal die Zeit mit meiner Familie! Bis bald!
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  • Guess who‘s back?

    May 14, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Eigentlich hätte ich vor eineinhalb Jahren nicht mehr damit gerechnet, dass ich diese Reise noch fortsetzen werde. Aber Zeiten ändern dich und nun hat mich der Norden wieder. Zumindest kurzzeitig: in den nächsten Tagen werde ich mich auf dem Heidschnuckenweg/NST in Richtung Süden durchschlagen - mal sehen, wie weit ich kommen werde.

    Die Anreise war dabei schon turbulent: der Bahn(nicht)Streik hätte beinahe meine Planung durcheinander gebracht. Doch der ICE von München nach Kiel war pünktlich und so stieg ich um 1:15 Uhr in meiner Heimat in den Zug ein und wurde am Sonntagmorgen um 10:15 Uhr in Hamburg ausgespuckt.
    Mit der U-Bahn fuhr ich zu den Landungsbrücken und nahm die Fährte des NST wieder auf - nicht allzu schwer, schließlich folgt er hier der Elbe. Am Fischmarkt genehmigte ich mir erstmal ein Frühstück: so ein Fischbrötchen schmeckt halt zu jeder Tageszeit…

    Es war ein sonniger und milder Sonntag, dementsprechend voll war es auf dem Elberadweg und die Biergärten quollen förmlich über. Ich fand jedoch noch ein Plätzchen für ein Stück Kuchen und ein alkoholfreies Weizen.

    Nun sitze ich auf dem Elbe-Campingplatz im Sand und genieße die Abendsonne. Gut so, denn im Süden ist das Wetter seit Wochen besch…

    Distanz: 16,3 km
    Rauf: 112 Hm
    Runter: 101 Hm
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  • Die Last(er) des Wanderers…

    May 15, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Nacht auf dem Campingplatz war erstaunlich gut (vielleicht, weil ich die Nacht zuvor wegen der Zugfahrt nicht viel geschlafen habe). Ich stehe um 6.30 Uhr auf, frühstücke und bereite mich langsam vor. Es ist erst der zweite Tag und die Griffe passen noch nicht. Und den Sand vom Zeltplatz musste ich auch noch irgendwie aus dem Zelt bekommen.

    Der Weg nach Fischbek war dann unspektakulär und so fand ich mich, fast schon überraschend, am Trailhead des Heidschnuckenweges wieder. Schnell 1...2...3 Fotos gemacht und los ging es auf den überraschend bergigen HSW.
    Puh, war das anstrengend! Vielleicht liegt es daran, dass ich seit einem Jahr nicht mehr mit vollem Gepäck gewandert bin, oder daran, dass ich Verpflegung für 10 Tage dabei habe - mit 3 Liter Wasser beträgt das Rucksackgewicht stolze 15 kg. Tendenz allerdings fallend!

    Aber nachdem ich mich ein wenig an das Auf und Ab gewöhnt hatte, wurde es angenehmer. Ich wanderte durch Heide und Wald und versuchte, das hektische Stadtleben von gestern ein wenig zu vergessen.

    In Nenndorf angekommen, stolperte ich gleich über die erste Bäckerei des Ortes: und schon war der Vorsatz, nicht jeden Tag Kuchen zum Kaffee zu essen, wieder dahin! Ein Laster muss der Mensch haben…
    Im Ort musste ich mir dann auch schon die erste feste Bleibe suchen: ich hatte mein Groundsheet zu Hause vergessen und bestellte mir ein neues auf die Hoteladresse - aber das stand ja eh schon auf der „to buy“-Liste.

    Distanz: 24,3 km
    Rauf: 443 Hm
    Runter: 402 Hm
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  • Bei Kai und Matthias

    May 16, 2023 in Germany ⋅ 🌬 13 °C

    Das G&H Hotel, in dem ich genächtigt hatte, war gut und günstig. Mein Porridge bereitete ich mir mit dem Gaskocher am Fenster zu. Als ich aus der Tür des Hotels trat, um meinen Bus nach Nenndorf zu erreichen, fröstelte es mich: es hatte über Nacht deutlich abgekühlt. Zudem zogen einige Regenschauer übers Land und ein kräftiger Wind aus Nordwest wehte stellenweise, weshalb ich meine Jacke heute ständig an- und wieder ausziehen musste…

    In Nenndorf angekommen verlief der Weg zunächst immer in Nähe der Autobahn, Geräuschkulisse inklusive. Auch mit landschaftlichen Highlights hielt sich der Weg bis Buchholz vornehm zurück. Meine Beine meckerten auch ein wenig, so dass der Start in den Tag also eher schleppend verlief.
    So konnte es nicht weitergehen und deshalb wurde ich in Buchholz auf der Suche nach Verpflegung fündig: ein Käsebrötchen und ein Stück Marzipan-Mohnkuchen, natürlich mit einer Tasse Kaffee, habe ich mir einverleibt und den nächsten Schauer abgewartet. Gut gestärkt verließ ich Buchholz und war erstaunt, dass es nun richtig gut lief.

    Der Höllenberg (bewaldet und ohne Aussicht) wurde im Sturm erobert und über das Höllental ebenso schnell wieder verlassen.
    Weiter ging es durch einen schönen Wald bis zum Brunsberg mit seinem phänomenalen 360 Grad Panorama. Lang hielt ich es nicht aus: der kühle Wind vertrieb mich schnell wieder.
    Nach dem Pferdekopf folgte ich dem Büchsenbachtal ins ‚Café im Schafstall‘:
    ich trank zwar nur ein alkoholfreies Weizen, aber hätte ich gewusst, welch grandiose Kuchen und Torten dort serviert werden, hätte ich mir das jämmerliche Stück in Buchholz gespart.

    Die letzten Kilometer bis Handeloh lief ich beschwingt und unbeschwert, hatte ich doch im Vorfeld bei 1nitetent.com einen Schlafplatz im Garten von Kai und Matthias. Von dieser Erfahrung aber mehr im nächsten Footprint.

    Distanz: 32 km
    Rauf: 350 Hm
    Runter: 390 Hm
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