Baltikum und mehr

April - May 2024
Schon seit längerer Zeit wollen wir nach Litauen🇱🇹, Lettland🇱🇻 und Estland 🇪🇪 reisen. Immer, wenn es Frühling wird zieht es uns dann aber in den Süden. Jetzt aber ist es soweit. Die Reise in diese uns unbekannten Länder kann beginnen Read more
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  • Day 26

    2 Tage ohne große Highlights

    Yesterday in Lithuania ⋅ 🌙 16 °C

    Gefahrene Strecke: Gestern 152 km, heute 126 km

    Wir bewegen uns jetzt relativ zügig Richtung Ostseeküste. Nachdem wir gestern den Nationalpark verlassen haben, ging es durch wirklich langweilige Landschaft -schnurgerade Schnellstraße, links sind Rapsfelder, rechts sind Rapsfelder- Richtung Westen.
    Die Straßen sind nicht sehr verkehrsreich, aber warten immer mit Überraschungen auf. Eine wunderbare Schnellstraße kann von einer Minute zur anderen zur Rumpelpiste werden, oder da ist plötzlich so ein Tempobuckel, oft ohne vorheriges Hinweisschild oft irgendwo im Irgendwo..

    Im Ort Pasvalys haben wir eingekauft und haben dann beschlossen, nicht mehr weiterzufahren, sondern es uns auf einem Campingplatz in der Nähe gemütlich zu machen. Ein sehr schöner Campingplatz mit jeglichem Service. Kostet 10 €.
    Am Abend gab's Restlessen.

    Heute sind wir dann weitergefahren zum Berg der Kreuze. Das ist tatsächlich eine besondere Skurrilität, wenn auch quasi litauisches Nationalheiligtum.
    Auf einem kleinen Hügel wurden aus Protest gegen die sowjetische Besatzung Kreuze jeder Art aufgestellt. Mehrere Male wurden sie durch die Besatzungsmacht mit Bulldozern platt gewalzt. Nutzte aber nichts.

    Die Litauer stellten danach noch mehr auf.
    Aber nicht nur Litauer sondern Menschen aus allen baltischen Staaten, aus Polen, aus Skandinavien und seit 2022 auch aus der Ukraine, pilgern hierher und bringen Kreuze mit

    Die Zahl der Kreuze lässt sich nicht mehr beziffern, sie ist aber riesig. Natürlich wirkt die Präsenz der enormen Kreuzmassen und seine Symbolik enorm auf den Besucher. Auf uns hat das Ganze höchst skurril gewirkt und wir haben uns nicht länger als eine halbe Stunde aufgehalten. Aber gesehen haben sollte man den Berg der Kreuze schon.
    Die Stadt, zu der dieser Berg gehört, heiß Siauliei. Dort mussten wir nochmal einkaufen und jetzt stehen wir auf einem Übernachtungsplatz natürlich an einem See, wo sich noch eine kurze Wanderung ausging, bevor die Mücken über uns herfielen.
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  • Day 24

    Wunderbarer Aukštaitja Nationalpark

    May 15 in Lithuania ⋅ ☁️ 18 °C

    Es ist so still hier. Kein Auto, keine Rasenmähen, keine menschlichen Stimmen. Nichts als Vogelstimmen, hauptsächlich Kuckuck und ab und zu hört man das Platschen eines Fisches. Einfach nur schön.
    Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, um einen weiteren geringen Teil des Nationalparks zu erkunden. Heute wollen wir eine Rundwanderung von ca. 15 km machen. Auf der Strecke liegt u.a. der Ort Stripeikiai, in dem es ein Imkereimuseum gibt, das uns empfohlen wurde. Ja, dachten wir, weils grad auf dem Weg liegt, können wir es ja anschauen. Aber wieder einmal ganz große Überraschung: Ein großes Freilichtmuseum auf einer Fläche von 4 ha, sehr anschaulich und interessant gestaltet. Neben wirklich informativen Ausstellungsstücken und Stationen gibt es auch mehrere Bereiche einfach zum Entspannen und Seele baumeln lassen und sogar ein kleines Cafè gibt es, was hier in Litauen wirklich erwähnenswert ist, weil es außerhalb der wenigen Städte weder Cafés noch Restaurants gibt.

    Nach unserer Wanderung, die mit Museumsbesuch dann doch den ganzen Tag beansprucht hat, beschlossen wir kurzerhand heute noch auf unserem schönen Waldplatz zu übernachten. Wir kochten uns Kabeljau mit Kartoffeln und Spargel und machten und einen feinen Abend. Leider nicht draußen, weil die Mücken echte Plagegeister sind.

    So viele Eindrücke kann man in Worten gar nicht beschreiben. Diese Bilder sagen mehr als 1000 Worte
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  • Day 23

    Im Aukštaitja Nationalpark

    May 14 in Lithuania ⋅ ☁️ 18 °C

    Gefahrene Strecke: 19 km
    Heute in der Früh haben wir direkt vom Campingplatz in Paluse weg eine Wanderung im Nationalpark gemacht War wirklich schön. Hier müsste man 2 Monate später herkommen, denn die Waldböden sind bedeckt von Heidel- und Preiselbeeren. Außerdem soll es dann auch Unmengen von Pilzen geben.
    Von der Wanderung waren wir dann am frühen Nachmittag zurück. Nachdem wir den Balù wieder auf Vorderfrau gebracht hatten, fuhren wir voll ausgestattet mit Wasser und Lebensmitteln etwas tiefer in den Nationalpark hinein, nach Ginučiai. Dort in der Nähe gibt es einige Plätze im Wald, die mit Tischen, Bänken und Feuerstellen ausgestattet sind und wo man problemlos mit dem Wohnmobil auch tagelang stehen kann. Wir haben einen wunderschönen Platz an einem wunderschönen See gefunden. Zum Abendessen haben wir uns Linsencurry mit Polenta gekocht und dann einfach die Ruhe am See genossen.
    Übrigens: Wir sind jetzt wirklich extrem in der Pampa. Aber Internet gibt's immer und überall.
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  • Day 22

    Von Vilnius in den Aukštaitija NP

    May 13 in Lithuania ⋅ ☀️ 18 °C

    Gefahrene Strecke: 119 km

    Nach 2 Tagen Großstadt begeben wir und heute in ruhigere Gegenden, um nicht zu sagen: In die Einsamkeit.
    Und zwar fahren wir in den größten Nationalpark Litauens.
    Der Aukstaitija Nationalpark ist der älteste Nationalpark in Litauen und wurde 1974 gegründet. Er umfasst 40.500 ha und davon sind ca. 15 % Seen.
    Der ANP hat für den Tourismus in Litauen eine große Bedeutung. Bis 2009 war in Visagina (im Dreiländereck Lettland-Litauen-Weißrussland) ein Kernkraftwerk in Betrieb, das aber auf Druck der EU 2009 abgeschaltet wurde. Es hatte bei Inbetriebnahme 1983 die größte Leistung weltweit.
    Mittlerweile machen viele kleine Details den Reiz des Parks aus. Bei der Fahrt durch die Dörfer im Park fühlt man sich in eine frühere Zeit zurück versetzt. Die Dörfer bestehen aus alten Holzhäusern, meist mit liebevoll gepflegten Vorgärten.  Alte Trinkwasserbrunnen und Kleinlandwirtschaft runden das Bild ab.

    Unsere erste Station im Park war der Campingplatz in Paluse. In Vilnius hatten wir uns noch mit Lebensmitteln versorgt, sodass wir 2-3 Tage gut über die Runden kommen.
    In Paluse gibt es auch ein Infocenter zum Park. Ist aber schwach besetzt. Es gibt Bootsverleih und alles mögliche, aber leider erst im Sommer. Und auf dem Campingplatz, der super ist und ganz toll ausgestattet, sind wir allein. Wir haben heute in der Küche des Campingplatzes gekocht. Außerdem konnten wir Bettwäsche waschen und trocknen. Jetzt sind wir wieder voll up to date.
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  • Day 21

    2 Tage Vilnius

    May 12 in Lithuania ⋅ ☀️ 15 °C

    Vilnius also, die größte und zugleich Hauptstadt Litauens mit ca. 600.000 EinwohnerInnen.
    Die Stadt hat uns wirklich begeistert. Wunderschöne Architektur, Altes liebevoll restauriert, Neues geschmackvoll aufgebaut. Viel Grün, viele Parks und natürliche Grünzonen, Wanderwege, Spazierwege an den Flüssen Vilnia und Neris.
    Tolle Restaurants und Bars, interessante Museen und wer Barock mag, der kommt angesichts der unzähligen Barockkirchen voll auf seine Rechnung.
    Auch diese Stadt ist völlig entspannt, obwohl jetzt am Wochende doch einige TouristInnen unterwegs sind.
    Die Stadt lernt man am besten zu Fuß kennen und wir haben in diesen 2 Tagen satte 25km zurückgelegt. Für uns gab es dann schon einige Zielpunkte in der Altstadt, wie z.B. den Gediminas Turm, das Tor der Morgenröte, die Synagoge, das jüdische Museum, das Mo Museum, der Bernhardiner Friedhof und -last but not least- die selbsternannte Republik Uźupis ( eigener Footprint).
    Aber wirklich beeindruckend ist es, die Stadt nicht besonders zielstrebig, aber mit offenen Augen zu durchstreifen.
    So haben wir es gemacht, sind an wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen, haben zwei Museen besucht, haben uns in einigen netten Bars niedergelassen und die Stadt auf uns wirken lassen. Gestern sind wir in Uźupis fein essen gegangen, heute haben wir in einem netten Lokal eine Kleinigkeit gegessen und dan zuhause Linguine all'aglio, olio und peperoncino gekocht.
    Ach ja, das Wetter war beide Tage strahlend schön, aber aus der Daunenjacke sind wir nicht herausgekommen.
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  • Day 20

    Uźupis, die Republik in Vilnius

    May 11 in Lithuania ⋅ ☀️ 12 °C

    Wenn man in Vilnius ist, muss man unbedingt den Stadtteil Uźupis besuchen.

    Bis 1941 galt Vilnius als Jerusalem des Ostens. Hier lebten 240.000 Juden, der Großteil von ihnen in Uzupis. Nach dem Krieg waren fast alle Juden durch die Deutschen ermordet und die Gebäude in Uźupis leer und zerfallen. Im der Sowjetzeit siedelten sich hier Verbrecher und Prostituierte an.
    Mittlerweile gehört Uzupis zu den angesagtesten Wohngebieten im Vilnius. Weil sich hier viele Künstler angesiedelt haben, wird Uzupis auch das Montmartre von Vilnius genannt. Aus Spaß haben die Bewohner von Uzupis am 1. April 1997 die Freie Republik Uzupis ausgerufen. Seitdem gibt es eine eigene Verfassung mit 41 Gesetzen, einen eigenen Präsidenten und eigene Pässe.🤩
    Möchte man ein Visum für die " Republik" haben, kann man das im Cafè "Uzipio Kavine" abholen. Das Cafè ist auch das Regierungsgebäude.😀

    Hier die Verfassung der Freien Republik Uzupis, die auf der Stadtmauer in 43 Sprachen auf Glastafeln veröffentlicht ist.
    1. Jeder Mensch hat das Recht, beim Fluss Vilnia zu leben, und der Fluss Vilnia hat das Recht, an jedem vorbei zu fließen.
    2. Jeder Mensch hat das Recht auf heißes Wasser, Heizung im Winter und ein gedecktes Dach.
    3. Jeder Mensch hat das Recht zu sterben, aber das ist keine Pflicht.
    4. Jeder Mensch hat das Recht, Fehler zu machen.
    5. Jeder Mensch hat das Recht, einzigartig zu sein.
    6. Jeder Mensch hat das Recht zu lieben.
    7. Jeder Mensch hat das Recht, nicht geliebt zu werden, aber nicht notwendigerweise.
    8. Jeder Mensch hat das Recht, gewöhnlich und unbekannt zu sein.
    9. Jeder Mensch hat das Recht, faul zu sein.
    10. Jeder Mensch hat das Recht, eine Katze zu lieben und für sie zu sorgen.
    11. Jeder Mensch hat das Recht, nach dem Hund zu schauen, bis einer von beiden stirbt.
    12. Ein Hund hat das Recht, ein Hund zu sein.
    13. Eine Katze ist nicht verpflichtet, ihren Besitzer zu lieben, aber muss in Notzeiten helfen.
    14. Manchmal hat jeder Mensch das Recht, seine Pflichten nicht zu kennen.
    15. Jeder Mensch hat das Recht auf Zweifel, aber das ist keine Pflicht.
    16. Jeder Mensch hat das Recht, glücklich zu sein.
    17. Jeder Mensch hat das Recht, unglücklich zu sein.
    18. Jeder Mensch hat das Recht, still zu sein.
    19. Jeder Mensch hat das Recht zu vertrauen.
    20. Niemand hat das Recht, Gewalt anzuwenden.
    21. Jeder Mensch hat das Recht, für seine Unbedeutsamkeit dankbar zu sein.
    22. Niemand hat das Recht, eine Ausgestaltung der Ewigkeit zu haben.
    23. Jeder Mensch hat das Recht zu verstehen.
    24. Jeder Mensch hat das Recht, nichts zu verstehen.
    25. Jeder Mensch hat das Recht zu jeder Nationalität.
    26. Jeder Mensch hat das Recht, seinen Geburtstag nicht zu feiern oder zu feiern.
    27. Jeder Mensch sollte seinen Namen kennen.
    28. Jeder Mensch kann teilen, was er besitzt.
    29. Niemand kann teilen, was er nicht besitzt.
    30.Jeder Mensch hat das Recht, Brüder, Schwestern und Eltern zu haben.
    31. Jeder Mensch kann unabhängig sein.
    32. Jeder Mensch ist für seine Freiheit verantwortlich.
    33. Jeder Mensch hat das Recht zu weinen.
    34. Jeder Mensch hat das Recht, missverstanden zu werden.
    35. Niemand hat das Recht, jemand anderem die Schuld zu geben.
    36. Jeder hat das Recht, individuell zu sein.
    37. Jeder Mensch hat das Recht, keine Rechte zu haben.
    38. Jeder Mensch hat das Recht, keine Angst zu haben.
    39. Lass dich nicht unterkriegen!
    40. Schlag nicht zurück!
    41. Gib nicht auf!
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  • Day 19

    Trakai und weiter nach Vilnius

    May 10 in Lithuania ⋅ ☁️ 11 °C

    Gefahrene Strecke: 73km

    Eigentlich gab es heute nicht viel zu tun. Es regnet schon wieder, bzw. immer noch.
    Zunächst spazierten wir von unserem Übernachtungsplatz zur Burg Trakai. Waren gerade mal 10 km hin und zurück.
    Die Stadt Trakai liegt 28 Kilometer westlich von Vilnius In der Umgebung gibt es 200 Seen. Der Ort ist eigentlich nur wegen seiner alten Wasserburg berühmt und mittlerweile ein Tourismushotspot.
    Die Burg ist der architektonisch bedeutendste Verteidigungskomplex in Litauen. Die Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert traf mit der des litauischen Staates zusammen. Der neu gegründete Staat musste 200 Jahre lang Invasionen des christlichen Europas widerstehen. Die Ordensritter versuchten die Gegend zu meiden, die Burgmannschaft war für sie unbesiegbar.

    Interessanterweise sah es für uns zunächst so aus, als ob der ganze Ort ausgestorben sei. Bei der Burg aber trafen wir dann dich auf massenhaft Tourist*innen. Das lässt eine Ahnung aufkommen, was hier um Sommer oder, wenn es nicht regnet los ist.
    Die Burg selbst haben wir jetzt nicht so sonderlich interessant gefunden und so sind wir nach relativ kurzer Zeit wieder zurückgewandert und weiter nach Vilnius gefahren. Da gab es heute noch konsumtechnisch viel zu tun. Zuerst Lidl, um uns mit Lebensmitteln einzudecken, dann weiter zu Decathlon, wo sich Thomas mit Sportgelände eingedeckt hat.
    Und siehe da, als wir vom Decathlon herauskommen, hat der Regen aufgehört und es ist blauer Himmel.
    Jetzt aber schleunigst zu unserem Übernachtungsplatz. Der war aber leider der falsche. Also nochmal 5 km auf der Stadtautobahn herumgurken, aber jetzt sind wir da. Wunderbar ruhiger Parkplatz neben einer Aufbahrungshalle. Jetzt wird nicht mehr groß gekocht. Es gibt Pellkartoffeln.
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  • Day 18

    Rumšiškes und das Pazaislis-Kloster

    May 9 in Lithuania ⋅ ☁️ 10 °C

    Gefahrene Strecke: 109 km
    Heute ist ein klassischer Regentag und kalt ist's auch noch. Aber wir lassen uns nicht abschrecken, jammern im Halb-Stunden-Takt übers Wetter und ziehen held*innenhaft unser Programm durch. Zuerst fahren wir zum Kloster Pazaislis am Kaunas-See.

    Es ist ein katholisches Kloster, das 1664 von Kamaldulenser-Mönchen erbaut wurde und besitzt eine der schönsten Barockkirchen des Landes. Seit 1992 wird es vom Orden der Schwestern des heiligen Kasimir betreut.
    Mehr zur turbulenten Geschichte des Klosters findet man hier:
    https://alles-ueber-litauen.de/ziele-in-litauen…
    Heute ist in einem Teil des Klosters ein 4 Sterne Hotel untergebracht, in einem anderen Teil eine Pilgerherberge. Der Besuch war kurz, weil außer der Basilika nichts besichtigt werden konnte und für einen Spaziergang im sicher schönen Klostergarten war das Wetter zu schlecht. Der Eintritt kostet für uns Senior*innen übrigens 3€ pro Person.
    Dann fuhren wir weiter zum Ethnografischen Freilichtmuseum im Rumšiškes. Der Regen wurde intensiver, aber gut ausgerüstet unternahmen wir doch die 8 km lange Wanderung durch dieses großartig gestaltete Museum. Nur bei Hinweisschildern und Beschriftungen ist noch Luft nach oben (nur litauisch und manchmal auch polnisch). Hier wurden aus ganz Litauen Bauernhöfe, ja sogar ganze Bauerndörfer zusammengetragen. Aber auch ein litauischen Straßendorf wurde hierher transportiert und wieder aufgestellt. Mit inzwischen 180 Gebäuden und 88.000 Exponaten auf einer Fläche von 200 ha ist es eines der größten Freilichmuseen Europas. Der Eintritt kostet für uns 4 Euro. Wer jemals in diese Gegend kommt, muss dieses Museum unbedingt besuchen.
    Als wir das Museum verließen war es schon 17.30 und wir fuhren dann noch weiter Richtung Trakai, wo wir wieder einen tollen Übernachtunsplatz auf einem ausgewiesenen Picknickplatz gefunden haben. Und jetzt hat auch der Regen nachgelassen, kalt ist es aber trotzdem. Wir kochen Hühnergeschetzeltes mit Couscous.
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  • Day 17

    Kaunas

    May 8 in Lithuania ⋅ ☀️ 8 °C

    Gefahrene Strecke: 58 km
    Heute haben wir uns noch ein gemütliches Frühstück gemacht und sind dann weitergefahren nach Kaunas. Durch P4N haben wir einen feinen Parkplatz auf einem Hügel über der Stadt bekommen. Zu Fuß in die Altstadt sind es gerade mal 1,5 km. Außerdem führt vom Parkplatz in die Stadt eine rustikale Standseilbahn, die 1€ pro Person kostet. Den Hinweg haben wir zu Fuß bewältigt, auf dem Rückweg mussten wir unbedingt das Bahnl ausprobieren.
    Vorweg: Vielleicht liegt es an der Kälte, vielleicht, weil es ein ganz normaler Wochentag ist, dass in Kaunas absolut nichts los ist. 3-4 Tourist*innen irren durch die Stadt, ein paar Einheimische und das wars.
    Dabei hat Kaunas doch einiges zu bieten.
    Die Stadt mit ihren etwas mehr als 300.000 Einwohnern liegt in einer sehr waldreichen Gegend, am sog. Meer von Kaunas, das ein großer See ist, der sich aus einem Flusskraftwerk durch Aufstauen der Memel entwickelt hat. Für den Bau des Sees wurden 45 Dörfer geflutet, deren Bewohner ausgesiedelt und anderswo untergebracht wurden.
    Kaunas ist die zweigrößte Stadt Litauens und war zwischen 1920 uns 1940 Hauptstadt, weil Vilnius zwischen den Kriegen von Polen besetzt war. Da Kaunas am Zusammenfluss zweier großer Flüsse (Memel und Neris) liegt, war die Stadt zwischen 15. und 16. Jhdt auch Hansestadt.
    Wir spazierten durch die Altstadt, wanderten dann noch zum Zusammenfluss. Dort steht auch die alte, neu renovierte Burg von Kaunas und besuchten das Nationalmuseum das auch Ćurlionis Museum, heißt, benannt nach dem in Litauen berühmten Komponisten und Maler Mikalojus Ćurlioni, dessen wirklich beeindruckenden Bilder eine ganze Etage des Museums füllen.
    Nachdem wir das Kulturprogramm und dazwischen einen ausführlichen Kaffeehausbesuch absolviert hatten, wollten wir noch ein Geschäft für Sportbekleidung suchen- Thomas braucht dringend eine Jacke-, leider erfolglos.
    Zurück zum Parkplatz und dann beschlossen wir, auf einen Campingplatz erwa 5 km außerhalb von Kaunas zu fahren. Das war super, denn hier gibt es Waschmaschine und Trockner. 4€ waschen, 4€ trocknen. Und jetzt ist alles wieder picobello.
    Zum Abendessen gibt's Pasta.
    Apropos picobello: Kaunas ist absolut picobello. Es liegt nicht ein Papierchen herum, nirgendwo in der ganzen Stadt. Alles ist sauber und ordentlich, die großzügigen Parkanlagen sind wunderbar gepflegt und perfekt in Schuss gehalten. Man merkt, dass in die Verschönerung und Gestaltung der Stadt als Kulturraum sehr viel nachhaltig investiert wurde, als die Stadt 2022 Kulturhauptstadt wurde. Wer nach Litauen reist: An Kaunas bitte nicht vorbeifahren.
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  • Day 16

    Von Grūtas nach Kaisiadorys

    May 7 in Lithuania ⋅ ☀️ 13 °C

    Gefahrene Strecke: 114km

    Nachdem es in der Nacht richtig kräftig geschüttet hat, war es heute in der Früh wieder strahlend schön. Aber leider nur optisch. Es ist nämlich wirklich kalt.
    Wir hatten einen echt feinen Übernachtungsplatz, natürlich an einem See, natürlich mitten im Wald.
    Am Vormittag fuhren wir zunächst zum Grūtas-Park. Hier bekommt man einen Eindruck von Litauens sowjetischer Vergangenheit . Ein litauischer Geschäftsmann hat in einem sumpfigen Waldgebiet zahlreiche sowjetische Denkmäler wieder aufgestellt, die in den 1990-er Jahren, nach Erlangen der litauischen Unabhängigkeit demontiert wurden Stalin, Marx, Lenin und andere kommunistische Größen sind in dem 20ha großen Park zu sehen, nicht verherrlichend, sondern mahnend. Wir haben dann doch nicht den ganzen Park angeschaut, sondern nur ein paar Fotos gemacht.
    Dann war der Plan, eine Wanderung im Dzukija-Nationalpark zu machen. Die wollten wir in Merkine starten. Und so kommt man oft unerwartet an geschichtlich höchst interessant Orte, von denen man zunächst glaubt, dass sie einfach nur ein unbedeutendes Kaff sind. Merkine hat eine sehr lange jüdische Tradition. Jüdische Spuren lassen sich bis 1539 zurückverfolgen. Im 19. Jahrhundert kamen einige jüdische Gelehrte aus dem Städtchen,das in jüdischen Quellen auch „Merets“ genannt wird.
    In den 1930-er Jahren waren von den 2200 Bewohner*innen des Ortes 1500 Juden
    Am 23. Juni 1941, kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Litauen, erreichten die deutschen Truppen auch Merkinė. Fast gleichzeitig begann auch dort die Judenverfolgung. Aber die deutschen Truppen machten auch Jagd auf Partisanen und Kommunisten. Offiziell wurden alle Verfolgten in Arbeitslager oder in das Gefängnis nach Alytus gebracht, in Wirklichkeit jedoch kurz nach dem Abtransport getötet. Im September 1941 wurden alle Juden des Dorfes von B. Naujokas, dem Polizeichef von Merkinė, zusammengetrieben und in einer Synagoge sowie der jüdischen Schule gefangen gehalten.
    Am 10. September 1941 wurden alle Gefangenen, nach offiziellen Angaben 854 Juden, darunter 355 Frauen und 276 Kinder, von Angehörigen der SS sowie litauischen Hilfskräften ermordet. Heute erinnert eine Gedenktafel in der Nähe des jüdischen Friedhofs an das dort stattgefundene Massaker.
    Im Gemeindegebiet von Merkine wurden außerdem noch weitere Massengräber von ermordeten Juden, Kommunisten und Partisanen gefunden.
    Angeblich hat der Naziterror mit kräftiger Unterstützung der litauischen Bevölkerung hier am heftigsten von ganz Litauen gewütet.
    Wir haben uns die Gedenkstätten und die wiederhergestellte Synagoge angesehen.
    Dann aber haben wir doch noch eine längere Wanderung im Dzukija-Nationalpark gemacht, der wirklich wunderschön ist.
    Weiter ging's dann Richtung Kaunas zu unserem heutigen Übernachtungsplatz, natürlich an einem See bei Kaysiadory. Und da habe ich heute noch Brot gebacken im Omnia.
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