Jakobsweg, Part 2

October - December 2022
Die zweite Auszeit hat wegen Covid etwas auf sich warten lassen, aber nun traue ich mich noch einmal auf den Camino 🥳 Es geht auf der Via Podiensis ab Cahors durch Frankreich und anschließend auf dem Camino Frances in Spanien weiter. Read more
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  • Day 29

    28. Etappe: Castrojeriz (20,2 km)

    November 24, 2022 in Spain ⋅ 🌧 10 °C

    Eigentlich startete der Tag gar nicht so schlecht - also abgesehen vom frühen Start. Frühstück gabs zwischen 7 und 8, und um 8 mussten dann auch alle raus 🙈 Aber immerhin war das Frühstück ganz gut, inkl. Müsli 😊
    Und obwohl wir alle aufgegessen hatten, schüttete es in der zweiten Hälfte wie aus Eimern. Wir liefen durch, denn auf dem Weg war leider keine Bar geöffnet. Und so stoppte ich wieder etwas früher als geplant und komplett durchgeweicht. Die heutige Unterkunft ist wieder eine öffentliche Herberge, für unglaubliche 7,50 Euro! Da die Küche nur sehr sparsam ausgestattet ist, werden wir abends eine Bar mit TV aufsuchen und das Brasilien-Spiel ansehen, und gemeinsam mit Luiz sein Heimatland unterstützen 😊
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  • Day 30

    29. Etappe: Fromista (25 km)

    November 25, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 10 °C

    Um 6 Uhr war heute die Nacht zu Ende, plötzlich ging das Licht an 🙈- viel zu früh für mich! Trotzdem ging es erst spät los, entspannt bei Sonnenschein. Zu Beginn rin kleiner Aufstieg, danach flach und am Ende entlang eines Kanals. Heute liefen Luiz, Clemens und ich den ganzen Tag entspannt gemeinsam und trafen ab und zu einige andere Pilger auf dem Weg. Dank der Empfehlung des Hospitalieros kehrten wir in der sehr gemütlichen kleinen Unterkunft Betania ein. Nach einen leckeren italienisch-französischem Abendessen freuen wir uns alle auf eine entspannte Nacht 😊Read more

  • Day 31

    30. Etappe: Calzadilla dela Cueza (38km)

    November 26, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach einer entspannten Schnarch-Trio-Nacht und nem guten Frühstück starteten wir heute alle nach und nach in den bisher kältesten Tag. Zum ersten Mal Minus-Grade am Morgen - Zeit die Leggins unter die Wanderhose zu ziehen und schnell zu starten, um fix warm zu werden! 🥶
    Nach den vielen kleinen Etappen fühlte ich mich heute wieder bereit für eine längere und stoppte nicht schon, wie fast alle anderen Pilger nach 20 km, sondern huschte nur schnell durch Carrion de los Condes. Kurz vorher traf ich Elisabeth und Lilly wieder, wir erzählten uns von unseren Erlebnissen der letzten Tage und verabschiedeten uns dann auch schon wieder, da auch sie hier stoppten. Nach weitern 18 km ohne jeglichen Ort kehrte ich dann in einem kleinen Dorf und der einzigen offenen Herberge Camino Real ein, die praktischer Weise auch eine Bar beherbergt (und im Sommer auch nen Pool inkl. Bar!) - aber leider keine Küche. Das Essen was ich dafür extra gekauft hatte, werde ich wohl auch morgen noch einmal mit mir herumtragen 😅 Eingekehrt sind hier nur noch 2 weitere Pilger, so dass wir sehr viel Platz und Ruhe haben.
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  • Day 32

    31. Etappe: Calzada del Coto (28 km)

    November 27, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Nacht war gut und der Start gaaanz entspannt. Ich verquatschte mich beim Frühstück etwas mit Norman aus Kanada, der den Camino nun schon zum 7. Mal läuft, und so ging es erst gegen 9:30 gut gestärkt los. Über weite Felder und an so manch hübschen Picknick-Platz vorbei und durch einige kleine Dörfer.
    Kurz vor Sahagun gabs dann etwas Regen, aber zum Glück nicht viel. Dort schien es am Abend zuvor eine rauschende Party gegeben zu haben - die Stadt war wie leergefegt an diesem ersten Adventssonntag, aber auf einigen Fensterbänken standen halbvolle Bierflaschen, Cocktailgläser oder Dosen ... äußerst seltsam! Nathalie fiel das auch auf. Mit ihr teile ich mir heute die öffentliche Herberge. Roxy ist natürlich auch dabei 🐕🥰
    Beim gemeinsamen Abendessen in der einzigen offenen Bar muss Roxy aber leider draußen auf uns warten, bekommt zur Belohnung aber ein paar Happen Fleisch von Nathalies Abendessen ab.
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  • Day 33

    32. Etappe: Reliegos (26,4 km)

    November 28, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 9 °C

    Heute entschied ich mich für eine Variante des Jakobswegs auf der Calzada Romana. Nur ein einziger Ort lag zwischen Start und Ziel, dazwischen nur unendliche Weiten auf der vorletzten Etappe durch die Meseta.
    Es versprach ein sonniger und kurzer Pilgertag zu werden, so dass ich erst um 9 losging. Am Ortausgang bekam ich dann direkt Gesellschaft, von einer riesigen, äußerst dünnen, aber sehr freundlichen Hündin 🐶 Meine Versuche, sie zum Umkehren zu bewegen verliefen im Sande und als sie Roxy ein paar hundert Meter vor mir erblickte, war es komplett vorbei. Die Hündin folgte uns nun auf unserem Weg und tollte nebenbei mit Roxy auf der sonst so verlassenen alten römischen Straße. Währenddessen überlegten Nathalie und ich, wie wir das Problem wohl lösen könnten. Einen zweiten Hund mit auf Pilgerschaft nehmen kam nicht in Frage, auch wenn die Hündin ausgesprochen lieb und freundlich war. Wir beschlossen im nächsten Dorf Anwohner um Hilfe zu bitten und setzten unseren Weg erst einmal fort. Dann kreuzten zwei Rehe unseren Weg und Roxy schoss wie ein Blitz an mir vorbei, den Tieren hinterher. Die andere Hündin blieb davon äußerst unbeeindruckt - ein entlaufener Jagdhund wird sie also wohl nicht sein.
    Nach 8 km im Dorf angekommen, herrschte gähnende Leere auf den Straßen, so dass wir schon die Hoffnung verloren hatten. Bis zum Glück noch ein Wagen vom Agrar-Amt (oder etwas in der Art?) mit einem netten hilfsbereitem Mann anhielt. Nach mehren Telefonaten und Diskussion mit einem Dorfbewohner, der später vorbeikam, nahm er sich schließlich ganz dem freundlichen Tier an und wir konnten, nun wieder zu Dritt, weiterziehen. Beim Abschied hofften wir sehr, dass die Hündin wieder zurück in ihr Zuhause gebracht werden konnte oder bald ein neues schönes Heim findet 🐶🥰
    Mit etwas Verspätung setzten wir unsere Reise fort und ich merkte schon bald, dass das Loch in meinem Magen immer größer wurde. Das Frühstück bestand nur aus Keksen mit Marmelade, was natürlich nicht lang vorhält. Also wurde ich langsamer, was Roxy aufmerksam beobachtete und auf mich wartete, bis ich wieder aufgeschlossen hatte - nach dem gemeinsamen morgendlichen Erlebnis, gehörte ich wohl nun zu ihrem Rudel 😅
    Das Tempo konnte ich aber ohne neue Energie kaum halten, so dass ich sehr froh war, als die beiden für eine Rast stoppten und ich alleine langsamer weiterlief.
    In der öffentlichen Herberge am Zielort erwartete mich dann schon ein "neuer" Pilger - ein Deutscher "Wiederholungstäter", schon über 30 Mal ist er die unterschiedlichsten Jakobswege gelaufen. Wow! Da er in der Regel aber 40-50km am Tag zurücklegt, werden wir uns wohl nicht noch einmal begegnen.
    Später kehren dann noch Nathalie mit Roxy und Mick ein und wir plauschen beim Abendessen noch ein wenig über unsere heutigen Erlebnisse und weiteren Pläne. Das Essen dafür haben wir zuvor im örtlichen gut organisierten Mini-Mini-Supermarkt eingekauft, der ebenso von dem netten älteren Hospitaliero betrieben wird.
    Die Nacht verspricht wieder frisch zu werden, denn alle Heizungen sind aus. Aber das kenne ich ja schon von den letzten Tagen und hab mir vorsorglich gleich 2 Decken für die Nacht gesichert 😴
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  • Day 34

    33. Etappe: Leon (24,5 km)

    November 29, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 10 °C

    Wie erwartet, war die Nacht verdammt kalt, aber trotzdem hab ich ausreichend Schlaf gekriegt. Fürs Frühstück hatte ich mich in dem kleinen Dorfladen ausreichend eingedeckt, so dass ich gut in den Tag starten konnte.
    Der Weg war heut nicht ganz so schön wie gestern, aber das ist immer so, wenn man sich auf große Städte zubewegt.
    Heut bin ich gaaanz mutig und kehre in der berühmt-berüchtigten Herberge des Benediktinerklosters ein. Bisher kann ich nicht klagen, es ist deutlich wärmer (schon fast zu heiß) als die letzten Tage (zum Glück, denn hier gibts keine Decken). Die Hospitalieros sind nett, haben meine Wäsche gewaschen & getrocknet und ich schlafe nur mit einer anderen Pilgerin in einem (zugegeben offenen) Raum. Hier trennt man nach Männern und Frauen und da es deutlichen Männerübehang gibt, müssen diese etwas enger beisammenrücken.
    Durch Zufall hab ich heut Lilli wiedergetroffen, die zwar im Hotel eingecheckt hat, aber hier in der Herberge ihre dreckigen Sachen wäscht. Wir gehen zusammen noch lecker Italienisch Essen und pünktlich kurz vor 10 bin ich dann wieder in der Herberge bevor die Tore geschlossen werden.
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  • Day 35

    34. Etappe: Hospital Orbigo (36,5 km)

    November 30, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 6 °C

    Ave Maria! Ab 6:30 in Endlosschleife! Das treibt selbst den gläubigsten Pilger vor 8 aus der Herberge! 😅
    So wars auch noch ordentlich dunkel als ich flüchtete und ich verfehlte doch das ein oder andere Mal den Weg in der Großststadt. Trotz ohnehin schon langer Etappe entschied ich mich dann doch für den 4 km längeren und ruhigerem Weg fernab der vielbefahrenen Landstraße und kehre in der einzig offenen Herberge La Encina in Hospital Orbigo ein. Einige andere Pilger sind hier auch untergekommen und wir freuen uns auf das Pilgermenü am Abend und das gemeinsame Fußbalgucken direkt in der Bar, die zur Herberge gehört. Ich hab heut Glück und muss mir mein Vierbettzimmer mit niemandem teilen und hab sogar ein eigens Bad 😊Read more

  • Day 36

    35. Etappe: Rabanal el Camino (38 km)

    December 1, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 9 °C

    Wie gewohnt gegen 8:30 gings für mich im Sauseschritt auf die nächste Etappe, zuvor sagte ich noch Mick und Luiz Tschüss - denn die beiden haben einen deutlich entspannteren Zeitplan als ich und so werden wir uns nicht mehr begegnen.
    Heut gings ein wenig mehr bergauf und bergab und hauptsächlich auf schönen Feldwegen. Nur um Astorga war die Straße unvermeidbar. Meine Pläne für die Rückreise sind nun schon gemacht und die lassen keinen Stopp in dem hübschen Städtchen zu. Also gehe ich noch ein wenig weiter durch hübsche kleine Dörfer, die mit zahlreichen Bars ganz auf die Pilgerflut im Sommer eingestellt zu sein scheinen. Vor meinem heutigen Halt gehts dann erst einmal bergauf. Die Hospitaliera der Albergue La Senda spricht zwar leider nur spanisch, empfängt mich aber herzlich. Im Schlafsaal schnarcht schon ein einziger Pilger - später stellt sich heraus: es ist der deutsche Frühaufsteher und Langstreckenläufer, den ich vor 3 Tagen schon einmal getroffen hab. Er fühlte sich nicht so gut und hat dann doch ein paar weniger Kilometer gemacht. Aber so sehen wir uns ganz unerwartet wieder und schnacken nach seinem Nickerchen noch ein wenig in der schönen warmen Küche mit Kamin! 🔥 Ansonsten ist nur noch eine asiatische Pilgerin mit hier, die aber auch schon früh zu Bett geht. Ich bin wohl wieder die Letzte, die noch wach ist 😅
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  • Day 37

    36. Etappe: Ponferrada (33,7 km)

    December 2, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 11 °C

    Die Fotoauswahl fällt heut echt schwer! Denn: der heutige Weg hat mein Wanderherz höher schlagen lassenund ich hab verdammt viel Fotostopps gemacht 😁
    Heute stand mit gut 1.500 m der höchste Punkt des Pilgerwegs auf dem Programm, d.h. es galt gut 550 m hoch und anschließend 1.100 wieder runter zu steigen - also ein starker Kontrast nach den letzten recht flachen Wegen.
    Der Tag startete schon mit einem phänomenalen Sonnenaufgang kurz nach dem Start. Danach ging es aussichtsreich über schöne kleine Pfade, die viel Aufmerksamkeit forderten, oder Feldwege über unter und durch die Wolken und immer dabei der Bergblick! Kaum zu glauben, dass da tatsächlich der ein oder andere Pilger die Straße vorzog, um ein paar Kilometer zu sparen!
    Ich genoss den heutigen Tag in vollen Zügen und so checkte ich erst kurz nach 17 Uhr ein. In Ponferrada gönne ich mir zum ersten Mal ganz bewusst ein günstiges Hotelzimmer und genieße die große dicke Decke auf meinem bequemen Doppelbett und das flauschige Handtuch nach der erholsamen Dusche 🥰 Noch schnell ein paar Snacks eingekauft und dann wird heut nur noch entspannt. Werde mich wohl nie dran gewöhnen, dass die Kassierer hier das Einpacken für mich übernehmen - auch wenn ich nen eigenen Beutel dabei hab 😅
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  • Day 38

    37. Etappe: Trabadelo (33,4 km)

    December 3, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 9 °C

    Gut ausgeruht gings heut früh los ... wieder bei Minusgraden und im Nebel. Der hielt auch fast den ganzen Tag an, so dass ich leider nicht allzu viel von der Landschaft sah bis kurz nach Villafranca del Bierzo, wo ich einen kleinen Kaffee-Stopp einlegte. Danach klarte es auf und ich entschied mich die alternative Route über die Berge zu nehmen. Nur leider verpasste ich den Abzweig, so dass ich doch die Straße nahm und viel schneller am Ziel war als geplant. Nicht schlimm, denn der deutsche "Wiederholungstäter" wartete dort schon auf mich und wir tranken ein paar Bierchen gemeinsam - gut dass die Herberge auch ne Bar hat und es nicht weit zum Zimmer ist 🍻😉 Das Pilgermenü nahm ich dann mit zwei netten spanischen Pilgern ein, die noch ganz frisch auf dem Weg sind, und wie ich nicht verstehen konnten, dass alle anderen schon in den Betten liegen. 😴Read more