3 Kontinenten Reise

February 2023 - May 2024
An open-ended adventure by Nele Read more
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  • Day 21

    Ein ganz normaler Tag Part 2

    March 7, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 14 °C

    Beim aufwachen war mir heute gleich klar: diesen Tag lasse ich es ruhig angehen, denn ich hatte Halsschmerzen. Nach Frühstück und Kaffee machte ich mich auf den Weg in den Aufenthaltsraum, um mir ein paar Remote-Jobangebote rauszusuchen. Eigentlich wollte ich auch schon Bewerbungen schreiben, aber dann setzten sich Bettina und Raphael an den Tisch und wir quatschten stundenlang. Ohne Pause. Die beiden haben Fotografie studiert und es war unheimlich schön über Gott und die Welt zu erzählen. In der Zeit hat Dennis den nahegelegenen Wald erkundet und 12 km bei dichtem Nebel abgerissen. Als er gegen 15 Uhr wieder kam, hatten wir beide Hunger und bereiteten ein Curry vor. Währenddessen kam Marco, der Surfer, der wieder vom Wasser zurück. Er stand schon ein paar Tage neben uns. Am Morgen hatte er schon kurz gefragt ob er am Abend mal einen Blick in unseren Bus werden dürfte. Da er seinen Fiat Ducato ebenfalls selbst ausgebaut hat, war er sehr interessiert. Das Essen war fertig. Ich stelle alles aus und hielt es warm. Denn seinen Ausbau wollten wir auch gern noch sehen. Danach haben wir ihn zu uns zum Essen eingeladen. Marco war unser erster Gast im Bus. Wir ließen uns das Blumenkohl-Kichererbsen-Curry schmecken und tranken noch zwei Super Bock. Wir erzählten fast 4 Stunden. Haben viel gelacht, uns über Reisetipps ausgetauscht und gespannt zugehört, wenn Marco von den Operationen berichtete, die er in der Unfallchirurgie schon durchgeführt hat. Es war ein wirklich schöner Abend. Allgemein war der Austausch mit allen heute sehr bereichernd für mich. Ein schöner letzter Abend auf diesem Hof. Heute kann ich einfach nur danke sagen.Read more

  • Day 22

    Es gibt keine schlechte Kleidung…

    March 8, 2023 in Portugal ⋅ 🌧 15 °C

    …nur schlechtes Wetter. Heute sind wir aus Carreço aufgebrochen. Ganze 5 Tage haben wir auf dem Hinterhof der Alberge verbracht. Mit einem kleinen Zwischenausflug nach Porto. Geweckt wurden wir heute von Blitz und Donner. Da die Unterkunft neben einem kleinen Berg gelegen war, klang das Gewitter unheimlich mächtig. Bei Regen und 180km/h Windgeschwindigkeit liefen wir zum Bäcker, um uns und unserem Nachbarn ein frisches Brot zu holen. Am Vorabend haben wir so davon geschwärmt, dass wir ihm eins versprochen hatten. Als wir wieder kamen, war er weg. An unserer Windschutzscheibe klebte ein kleiner gelber Zettel in Plastik eingetütet. Er richtete ganz liebe Worte an uns und hinterließ seinen Kontakt. Wir haben uns sehr gefreut und werden uns gleich morgen bei ihm melden. Nun zum üblichen Ablauf: Frühstück, Kaffee und dann wurde alles abfahrtbereit gemacht. Gegen 11.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Rezeption, um das Geld abzugeben und einen Gästebuch-Eintrag zu hinterlassen. Außerdem hatten wir heute zwei Mitreisende. Bettina und Raphael, die beiden Fotografen, wollten ebenfalls zu unserem heutigen Ziel und reisten ansonsten mit Bus und Bahn. Das Wetter war bescheiden. Wir fuhren zwar in Richtung Süden, aber wettertechnisch änderte sich in den nächsten 100km rein gar nichts. Wir kamen quasi vom Regen in die Traufe. Wortwörtlich. Wir schmissen die Beiden an ihrem Hostel heraus, verabschiedeten uns ganz herzlich und gingen einkaufen. Dieses Mal zu Aldi. Der war uns zwar nicht unbekannt, aber gespannt waren wir trotzdem. Wir machten einen relativ großen Einkauf und die Auswahl der Produkte war überragend. Besser als Lidl in Spanien - ist mein Resümee. Mit dem Einkauf ging es schleimigst zum Parkplatz, denn ich hatte tierischen Hunger. Wir machten uns ein Sandwich mit dem Baguette von heute Morgen. Denn davon hatten wir ja jetzt eins mehr als ursprünglich geplant. Danach guckte Dennis Videos auf YouTube und ich schrieb ein paar Bewerbungen für Remote-Jobs. Nach dem stundenlangen auf den Bildschirm starren und im Auto sitzen, mussten wir noch einmal raus. Als es nicht regnete, haben wir eine kleine Runde durch die Stadt gedreht und gefühlt schon alles gesehen. Draußen war es angenehm. Wir hatten 15 Grad. Nur Wind und Regen machen auch in Portugal nicht wirklich Spaß. Aber wir wollen uns mal nicht beschweren. Im Auto ist es immer kuschelig. Heute haben wir auch mal wieder die Standheizung an. Aber nur für 1,5 Stunden. Den Rest der Nacht halten wir hoffentlich so durch.Read more

  • Day 23

    Müll und Wellen

    March 9, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 14 °C

    08.26 Uhr habe ich auf die Uhr geguckt. Wir hatten verschlafen. Ich sprang aus dem Bus und machte einen kleinen Spaziergang, um die Gegend zu erkunden. Ich sah Angler, große Wellen und eine Schnecke auf meinem Weg. Als ich zurück war, war Dennis bereit ins Wasser zu springen. Ich begleitete ihn und sammelte währenddessen den ersten Müll am Strand. Es war 10 Uhr als wir Frühstück aßen. Danach gab es einen Kaffee während wir ein paar organisatorische Dinge zu klären hatten. Gegen 13 Uhr brachen wir zum Strand auf um den restlichen Müll weg zu sammeln. Es war mühselig. So viele kleine Plastikdeckel. Aber nach fast einer Stunde sammeln, sah der Strand aus wie neu. Während des Sammelns ist mir ein guter Vergleich eingefallen: Müll sammeln am Strand ist wie Sport. Man hat erst keinen Bock, aber danach fühlt man sich immer besser. Und in beiden Fällen hat man etwas Gutes getan. Das erste Mal haben wir einen Ort wirklich proaktiv besser verlassen, als wir ihn vorgefunden haben. Ein schönes Gefühl. Danach schauten wir uns noch etwas die Umgebung an. Hoch zur kleinen Burg, an der Promenade entlang und rauf auf den weiten, fast endlosen Sandstrand. Zuerst auf Holzbohlen und dann noch einige Meter im Sand. Bis wir auf die ersten großen Wellen am heutigen Tag trafen. Wie das Wasser hier auf den Sand trifft, ist schwer zu beschreiben. Die Wellen sind meterhoch und brachen quasi vor uns zusammen. Der letzte Zipfel der Schaumkronen lief vor unseren Füßen aus. Weit und breit war niemand außer uns am Strand. Zurück am Bus machten wir uns abfahrbereit, denn wir entschieden spontan heute noch nach Nazaré zu fahren. Am Abend sollten die Wellen bis zu 4m hoch werden. Heute haben wir gelernt, dass sie bei guten Bedingungen, dann sogar bis zu 3 Mal so hoch sein können. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Ich wollte schon immer mal nach Nazaré. Eine Stunde Fahrt am Nachmittag war leicht zu meistern. Wir stellen das Auto nah am Leuchtturm ab, von wo aus man die Wellen so gut beobachten kann. Wir spazierten hinunter. Für einen so berühmten Spot war relativ wenig los. Wir schwirrten bestimmt eine Stunde an der Küste auf und ab und beobachten die Wellen aus verschiedenen Winkeln. Sie waren schon riesig, aber irgendwie habe ich sie mir noch größer vorgestellt. Die Sonne war untergegangen und wir machten uns auf den Weg zu einem neuen Supermarkt. Wir wollten Brot und Nüsse kaufen. 26€ ärmer verließen wir den Continental. Die Auswahl war Premium und in meinen Augen die bisher beste von allen Supermärkten in Spanien und Portugal. Ganz klare Empfehlung an dieser Stelle. Sogar meine geliebte Hafermilch von Oatly gab es hier. Zwei Packungen mussten mit, damit die Geschäftsleitung versteht, dass der Verkauf durch die Decke geht. Wieder zu Hause angekommen, gab es Brot mit allerlei Dingen drauf. Und danach hingen wir beide vor unseren Telefonen und haben uns noch einmal die Wellen angeschaut. Anscheinend waren sie doch beeindruckender als ich sie zuerst wahrgenommen hatte.Read more

  • Day 24

    Große Wellen oder große Enttäuschung?

    March 10, 2023 in Portugal

    06 Uhr klingelte der Wecker. Dennis war hellwach. Ich war überhaupt nicht bereit. 06.30 Uhr standen wir auf. Heute alles im Schnelldurchlauf, sodass wir 07.30 Uhr aufbrechen konnten. Bis 9 Uhr waren fast vier Meter hohe Wellen angesagt. Eine halbe Stunde liefen die Männchen nur nach oben*. Am bekannten Leuchtturm (portugiesisch: Faro) angekommen, frühstückten wir mit Blick auf die größten Wellen der Welt. Naja.. sagen wir die größten, die wir bisher gesehen haben. Die Bedingungen müssen natürlich stimmen, sodass eine Welle hier die besagten 30 Meter annimmt. Aber trotzdem war es beeindruckend und wunderschön mit anzusehen. Nach einer Stunde machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg und spazierten die Klippen in Richtung Stadt entlang. Wir machten in einem kleinen Café Halt und ließen uns ein Stück Kuchen schmecken. So langsam ging es mit meinem Wohlbefinden bergab. Ich hatte Kopfschmerzen und war total schlapp. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Erkältung oder dem fehlenden Kaffee lag. Wir gingen hinunter zur Promenade. Nazare hat kleine hübsche Gassen, eine große Markthalle und viele Einheimische, die einander Grüßen. Ich konnte keinen Anblick genießen. Wir schleppten mich nach Hause. Nach einer halben Stunde und 3 großen Gläsern Wasser später, ging es mir schon deutlich besser. Wir hatten 12 Uhr und machten noch einmal einen kurzen Abstecher in den Supermarkt. Danach fuhren wir zu einem neuen Stellplatz am Strand von Nazare. Gestern übernachteten wir auf einem Lidl-Parkplatz. Klingt erstmal komisch, war aber total in Ordnung. Auf dem Parkplatz angekommen, stellten wir schnell fest, dass wir uns jetzt in etwas touristischeren Gefilden bewegen. 5 Camper standen schon dort. Weitere 4 kamen noch an. Unter ihnen waren sogar zwei Rostocker. Unterhalten haben wir uns allerdings nur mit den Niederländern. Die reisen seit Oktober. Die Sonne kam raus. Wir setzten uns mit offener Tür in den Bus, da der Wind es noch etwas ungemütlich draußen machte. Nach der kleinen Pause spielten wir mal wieder Kniffel. Zwei Runden. Die Erste gewann Dennis, die Zweite ich. Mit 320 Punkten wohl bemerkt. Meine neue Strategie: die höchst mögliche Gesamtpunktzahl erspielen. 16 Uhr.. dieser Tag wollte einfach kein Ende nehmen. Zum Abendbrot vorbereiten, geschweige denn essen, war es zu früh. Aber der Tag hatte noch sehr viele Stunden. Wir trieben die Zeit so vor uns hin bis wir 17.30 Uhr alles für unser Abendbrot bereit gestellt hatten: Sommerrollen mit Erdnussdip. Ich liebe diese Speise. Dennis war sichtlich irritiert, als er das rohe Gemüse auf einem Haufen dort liegen sah. Zum Glück hatte er sich noch Hähnchen einpackt, sonst wäre das Abendbrot ein totaler Reinfall geworden. Der selbstgemachte Dip hat auch überzeugt, aber die glitschigen Reispapiere nicht. Nach dem Abendbrot ist vor dem Abwasch. Im Bus jedenfalls. Hier kann man nichts stehen lassen oder in den Geschirrspüler räumen. Auch eine Sache an die wir uns ganz schnell gewöhnt haben. Danach haben wir uns beide noch etwas gedehnt, am Handy gespielt und jetzt liegen wir endlich im Bett. Der Tag hatte mir heute eindeutig zu viele Stunden.

    * Im Pilgerführer werden für jede Etappe die Steigungen und Gefälle mit angezeigt. Geht es viel bergauf, dann sieht man auf dem Streckenverlauf kleine Strichmännchen auf einem steilen Anstieg. Liebe Grüße an Tante Mone.
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  • Day 25

    Ganz klein in der großen Welt

    March 11, 2023 in Portugal

    Das war eine sehr traumreiche aber auch sehr erholsame Nacht. Wir standen heute etwas später auf und aßen Frühstück. Die Recherche nach der weiteren Route verzögerte sich erst einmal nach hinten, da an dem Stellplatz nicht ausreichend Empfang war. Also erstmal in den Wald. Es war ein Pinienwald, der direkt vor unserer Haustür begann. Nach ein paar hundert Metern stellten wir fest, dass von wirklich jedem Baum im Wald Harz „gezapft“ wurde. Die Behälter dafür blieben einfach liegen. Ein seltsames Bild. Wir hörten die Wellen rauschen. In den Bäumen zwitscherten die Vögel. Was für ein idyllischer Morgen. Ein schmaler, dicht bewachsener Weg führte uns zum Praia de Norte von Nazare. Unendliche Sandstrände treffen auf tobende Wellen. Und wir kleinen Menschen mittendrin. Der Himmel war bedeckt und zwischen ihm und dem Sand war es ganz diesig. Alle Ebenen verschwammen zu einer grauen Wand. Man konnte nicht weit sehen, aber umso verlorener kam man sich vor. Auf dem Rückweg ging es im Sand bergauf. Als wir am Auto ankamen, ist die Außentemperatur gefühlt um 10 Grad gestiegen. Jacken aus und Abfahrt. Wir hielten auf einem Parkplatz in Nazare und schmiedeten Pläne. Es gab zwei Optionen: 1. ins Inland fahren oder 2. weiter entlang der Küste. Wir entschieden uns für das Wasser. Wir machten noch einen Zwischenstopp an der größten Sanddüne Portugals. Sie war 50 Meter hoch und 500 Meter breit. Wir machten eine kleine Wanderung über die Düne und den angrenzenden kleinen Berg. Ein hübsches Fleckchen Erde mit schönen Wegen. Als nächstes peilten wir unseren Stellplatz an der Lagune an. Eine halbe Stunde Fahrt und schon kamen wir an einem atemberaubenden Parkplatz an. Links das Meer und rechts die Lagune. Wunderschön. Die Uhr schlug 5 und ich hatte Abendbrot-Hunger. Heute gab es noch einmal Sommerrollen mit Erdnusssauce. Dennis lief schon zum Strand vor, während ich telefonierte. Als ich nachkam, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Diese riesigen fast senkrecht angeschnittenen Felswände. Vor ihnen breiteten sich unendlich lange Sandstrände aus, die im Sekundentakt von Wellen überrollt wurden. Was für ein Bild. Jetzt fühlte ich mich wirklich klein. Noch kleiner als heute Morgen. Als wir etwas zurück spazierten in Richtung Zivilisation standen zwei Angler am Strand und schmissen ihre Angeln in das wilde Wasser. Was für Fische fängt man dort? Einige Minuten später schrie einer von ihnen auf und freute sich. Er rief den anderen zu sich und wackelte mit seiner Taschenlampe. Er war bestimmt erfolgreich. Womit auch immer. Wir kamen zum Bus zurück und machten es uns gemütlich. Ich bin irgendwie schon ganz schön müde. Ich freue mich aber auch auf morgen früh, wenn ich diesen schönen Anblick bei Tageslicht sehen darf.Read more

  • Day 26

    Delfine in Portugal

    March 12, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute war ein abenteuerlicher Tag. Ich startete mit einer kalten Dusche im Bus und Dennis mit einem Dip in die Lagune. Der Nebel hing tief über dem Wasser, sodass wir nur einige Meter weit gucken konnten. Heute zelebrierten wir das Frühstück noch intensiver. Mit dem Ausblick auf die Wellen und dem Sonnenschein auf dem Tisch. Dennis blieb im Bus während ich einen Strandspaziergang machte. Die Sonne schien das erste Mal seit langer Zeit. Mir wurde richtig warm beim Laufen. Zurück am Bus legte ich mich noch etwas in die Sonne und hörte einen Podcast. Danach machten wir uns noch einmal gemeinsam auf den Weg nach unten an den Strand. Links von uns der Atlantik, rechts die Lagune. Wir wanderten auf dem Sandstrand in Richtung der gegenüberliegenden Küste. Rüber kamen wir nicht. Das hatte ich am Morgen schon ausgekundschaftet. Dennis war jedoch felsenfest davon überzeugt, dass man an irgendeiner Stelle entspannt durchs kniehohe Wasser rüber spazieren könnte. Einmal kamen wir sogar auf eine kleine Insel in der Lagune. Von dort aus war es allerdings aussichtslos. In der Lagune gab es sehr viele Fische. Am Morgen sah ich die „Angler“ am Ufer sitzen. Sie fingen die Fische mit den Händen. Die Eingeweide sahen wir am Nachmittag noch liegen. 4km marschierten wir barfuß im Sand und im Wasser. Die Sonne strahlte uns dabei immer aufs Gemüt. Zurück am Bus waren wir beide ziemlich platt. Als Belohnung gab es einen kleinen Snack: Granola mit Banane und Joghurt. Danach machten wir uns erneut auf den Weg in die andere Richtung. An den riesigen Felsen liefen wir auf einem schmalen Streifen Sand auf ein Art Sandbucht zu. Die gesamte Küste entlang streckten sich Felswände, die mit der Entfernung langsam kleiner wurden. Die Wellen schoben sich manchmal soweit auf den Strand hinauf, dass kein Platz mehr zum Gehen war. Ich schaute aufs Wasser. Dennis sagte, er hätte seinen ersten Delfin gesehen. Aber leider nicht lebendig. Ein toter Delfin lag am Strand. Er war schon ganz ausgetrocknet. Ich war völlig schockiert. So habe ich mir meine erste Begegnung mit einem Delfin nicht vorgestellt. Wir gingen noch einige Meter weiter. Die Bucht war nicht groß. Und wieder ein Delfin. Ebenfalls tot. Dieser war noch etwas frischer, aber ohne Schwanz. Was für ein seltsames und beunruhigendes Bild. Ich wusste gar nicht so recht, was ich mit diesen Informationen jetzt machen sollte. Wir kehrten zurück. Am Bus erwartete uns Daniel mit seinem Hund Paule. Daniel war zufällig auch in Portugal. Ich kannte ihn noch aus Red Bull- Zeiten. Wir tranken einen Wein zusammen und ich kuschelte mit dem Hund. Der Himmel schimmerte rosa und er lies seine Drohne fliegen. Wir brauchen jetzt auch eine Drohne. Wir aßen noch gemeinsam eine selbstausgedachte Reispfanne zum Abendbrot und machten es uns noch bis in den Abend hinein gemütlich. Jetzt fallen mir aber auch gleich die Augen zu beim Schreiben. Gute Nacht!Read more

  • Day 27

    Sorbit - klingt wie ein Planet

    March 13, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 15 °C

    07.30 Uhr ist jetzt unsere neue Aufsteh-Zeit. Seit neustem wachen wir immer zu dieser Zeit auf. Manchmal klingelt auch noch mein Wecker um 7, aber 07.30 Uhr sind wir dann spätestens auf. Heute waren wir gleich aktiv und sind zur Lagune runtergelaufen. Dennis ist ins Wasser gesprungen und ich habe zugeguckt. Wieder zurück am Bus hat Daniel uns mit gekochten Kaffee empfangen. Wir standen eine Weile zusammen am Bus und erzählten. Irgendwann bekamen wir beide Hunger und gingen zu uns um Frühstück zuzubereiten. Daniel ging derweil mit seinem Hund Paule spazieren. Die Sonne war heute Morgen schon richtig warm. Wenn man zu lange draußen stand, fing die Haut direkt an zu zwicken. Also frühstückten wir drinnen. Ich setze mich jedoch gleich danach raus in die Dünen. Da wir heute weiter nach Peniche fahren wollten, verließen wir unseren Stellplatz gegen 12.30 Uhr. Daniel beschenkte uns noch mit einer Frenchpress und seinem Rest Rapsöl. Das Öl vertrug er nicht, weil er eine Sorbit-Allergie hat. Davon habe ich vorher noch nie etwas gehört. Sorbit gehört zu den Zuckeralkoholen und ist ein Zuckeraustauschstoff, der beim Kohlenhydratstoffwechsel entsteht. Übersetzt heißt das eigentlich: Es ist eine Abwandlung des Zuckers, der natürlicherweise in Lebensmitteln steckt. Er kam somit ganz viel Obst nicht vertragen. Und anscheinend auch kein Rapsöl. Naja…des einen Leid ist des anderen Freud. Aprospros Obst: Daniel hat uns auch noch eine japanische Wollmispel probieren lassen. Die wachsen wohl auch in Portugal und waren erstaunlich gut! Eine Mischung aus Birne und Pfirsich, würde ich sagen. Ich überlegte eine Weile, was wir ihm zurück geben können. Er liebt Himbeermarmelade und ich wusste, dass wir noch ein Glas von Mama oder Oma mitgenommen haben. Es fiel mir sehr schwer mich davon zu lösen. Denn selbst so ein Glas Marmelade ist mit Emotionen verknüpft. Der Geruch ist einmalig. Es riecht als würde ich gerade beim Marmelade Kochen nebenher stehen. Nebenher stehen konnte ich schon immer gut. Jedenfalls entschloss ich mich dann aber das Glas abzugeben. In dem Wissen, dass er sich wahrscheinlich unheimlich darüber freuen wird und dass Mama und Oma nichts anderes gemacht hätten. So ein Glas Marmelade zu verschenken, kann ganz schön heilsam sein. Die Freude war jedenfalls beiderseits sehr groß. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg nach Peniche. Dort gingen wir zuerst im Aldi einkaufen. Heute also mal kein neuer Supermarkt. Danach machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Surfcontest. Wir liefen 40 Minuten. Mal am Strand. Mal an der Straße. Diesem kurzen Weg nach zu urteilen, finde ich Peniche erst einmal nicht sonderlich schön. Bei der World Surf League angekommen, bestaunten wir die hohen Wellen und insbesondere die Surfer, die auf ihnen ritten. Für einen Montag waren relativ viele Besucher da. Eine Stunde machten wir es uns am Strand gemütlich. Auf der Rücktour nahmen wir einen anderen Weg. Der zeigte Peniche auch nicht von einer besseren Seite. Wir steckten allerdings auch voll im Industriegebiet. Also vielleicht sind meine Schlüsse etwas voreilig. Wir fuhren zu einem etwas abgelegeneren Stellplatz direkt an den Klippen. Als wir ankamen, ging die Sonne gerade unter. Wir kletterten auf die Dachterasse. Es dauerte nur wenige Minuten, dann war es auch schon wieder dunkel. Zum Abendbrot gab es dann einen Mix aus den Resten von gestern mit etwas Gemüse und Salat. Danach schrieb ich ein wenig und Dennis hörte Musik. Jetzt liegen wir schon im Bett und hören die Wellen gegen die Klippen schlagen. Es wird Zeit zu Schlafen. 07.30 Uhr klingelte der natürliche Wecker.Read more

  • Day 28

    Abstecher ins Grüne

    March 14, 2023 in Portugal

    Diese Nacht war für mich mal wieder etwas unruhig. Um 7 Uhr wachte ich trotzdem sehr ausgeschlafen auf. Ich spazierte kurz über die Felsen an der Küste und wurde von einem wunderschönen Regenbogen begrüßt. Er begann quasi direkt im Atlantik. Direkt vor mir. Vor dem Frühstück sprang Dennis unter die Dusche. Ich machte es mir auf den Felsen gemütlich und legte eine halbe Stunde Yoga ein. Vom Gefühl her habe ich die Van-Leute um uns herum angesteckt, denn plötzlich begannen alle sich zu strecken und zu dehnen. Heute machten wir das erste Mal Pancakes auf dem Van-Kochbuch, was wir dabei hatten. Sie waren schnell zubereitet, aber währenddessen sah es im Van ganz wild aus. Wir wollten heute eine Insel vor Peniche besuchen. Da wir uns in der Nebensaison befinden und hier nicht unbedingt alles strukturiert verläuft, haben die Fahrpläne im Internet leider nicht der Realität entsprochen. Bis zur Abfahrt hätten wir noch 3 Stunden warten müssen. Dann hätten wir 3 Stunden Zeit auf der Insel gehabt. Den Plan haben wir dann spontan abgepfiffen. Unser nächstes Ziel war dann die kleine Stadt Mafra. Dort sollte es spezielles Brot und einen Nationalpark geben. Das Wetter war hervorragend. Auf dem Weg nach Mafra machten wir an einem einsamen schönen Strand halt. Schöne Strände findet man hier wirklich wie Sand am Meer. Und man sieht sich trotzdem nicht satt daran. Um zum Nationalpark zu kommen, fuhren wir allerdings etwas ins Landesinnere. Auch schön. Das saftige Grün der Bäume und die Vielfalt der Pflanzen waren ein abwechslungsreicher Anblick. Wir fuhren steile enge Wege durch viele kleine Dörfer. So kann man immer einen guten Blick auf die Hinterhöfe erhaschen. Das spannendste beim Fahren. Im Nationalpark angekommen, mussten wir die kürzeste Route nehmen, da die anderen Wegen restauriert werden. Ich wusste nicht was uns erwartet aber ich war voller Vorfreude. Wir spazierten 5 km auf einem Waldweg. Vorbei an einer Rehherde, entlang eines fließenden Bachs, zwischen gut riechenden Pinien und an über 150 Jahre alten Bäumen vorbei. Die Luft war so klar und frisch. Das waren zwei sehr erholsame Stunden in der Natur. Der nächste geplante Halt sollte dem sagenumwobenen „pão da mafra“ dienen. Die Suche nach einer Bäckerei gestaltete sich jedoch schwerer als gedacht. Dafür dass im Sommer ein ganzes Fest für dieses Brot ausgerichtet wird, ist das Marketing des Brotes wirklich miserabel. Im letzten Laden wurden wir dann aber doch noch fündig. Morgen werden wir berichten, ob die Suche sich gelohnt hat. Bevor wir unseren Stellplatz beziehen konnten, mussten wir dringend Wasser auffüllen. Auch diese Aufgabe sollte heute nicht so einfach von der Hand gehen. Wir waren an drei verschiedenen Wasserstellen und haben bei der vierten tatsächlich Wasser aufgefüllt. Zwei kosteten Geld und der dicke Wassertropfen (siehe Bild) war eher ein Wasserspender zum Erfrischen. Durch das viele Hin und Herfahren kamen wir erst im Dunkeln an unserem Stellplatz an. Da wir beide tierischen Hunger hatten, bereiteten wir gleich das Gemüse im Omnia-Backofen zu. Jetzt liegen wir beide auf der Couch.Read more

  • Day 29

    Unser erster Strandtag

    March 15, 2023 in Portugal ⋅ 🌙 13 °C

    Schon gestern hatten wir uns vorgenommen heute einen richtigen Strandtag einzulegen. Als die Sonne heute Morgen durch die Scheiben schien, habe ich mich schon richtig gefreut. Ich hüpfte schnell raus und ging ein paar Schritte entlang der Klippen. Frühstück, Yoga, Sachen packen und ab ging’s. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Strand lag quasi direkt bei uns vor der Tür. Um dort hinzukommen, mussten wir jedoch einen steilen Abhang hinunter. Es war zu erkennen, dass es mal einen Weg gab. Aber das war lange her. Alles war weggespült und wir tasteten uns langsam bis nach unten fort. Wir suchten uns einen etwas windgeschützten Platz. Bloß nicht zu nah an den Felsen, denn der Strand war übersäht mit heruntergefallenen Felsbrocken. Die Sonne brannte direkt auf unserer Haut. Wir hatten nur Sonnencreme fürs Gesicht dabei. Also ging Dennis noch einmal zurück. 2 Stunden lag ich dann allein am Strand bis er wieder kam. Ich dachte schon er wäre die Klippen runter gestürzt. Er nahm dieses Mal einen anderen Weg, der auch kein richtiger Weg war, aber auch der war wohl katastrophal. Ich schützte mich derweil mit meinem zum Turban geformten Shirt und dem Handtuch über den Beinen. Aus zwei Regenschirmen und Bambusrohren bastelte Dennis und zwei Sonnenschirmen. Trotzdem brauchten wir eine Abkühlung. Also gingen wir zum Wasser. Die Wellen sind riesig und die Strömung ist sehr stark. Baden konnten wir nicht. Ich würde es eher Erfrischen nennen. Zurück in unserem Camp stellten wir mir Erschrecken fest, dass es schon 16 Uhr war. Die Zeit verging unheimlich schnell. Wie beschlossen den Heimweg anzutreten. Dieses Mal über einen anderen „Weg“ nach oben. Der gefiel mir in jedem Fall besser als der am Morgen. Es mag aber auch daran liegen, dass sich Hochgehen sicherer anfühlt. Zu Hause angekommen, bereitete ich das Essen zu und Dennis kümmerte sich ums Aufräumen. Nach dem Abendbrot telefonierten wir beide noch und überlegten uns im Anschluss wohin wir morgen fahren. So viel sei gesagt: es wird historisch!Read more

  • Day 30

    Ein bewegter Tag

    March 16, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 15 °C

    Mit Bauchkrämpfen bin ich 2 Uhr nachts aufgewacht. Eine Stunde wühlte ich mich von rechts nach links. Bis in den Morgen hielten sie an. Wahrscheinlich habe ich einen Schluck Apfelessig zu viel vor dem Schlafen gehen getrunken. Seit 6 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Ich stand eine halbe Stunde später auf. Es wurde langsam hell draußen und der Himmel strahlte in rosa und orange. Ich startete einen Power Vinyasa Flow, um mich zu mobilisieren. Im Anschluss bereiteten wir langsam das Frühstück zu. Danach tranken wir seit Tagen mal wieder gemeinsam einen Kaffee und schauten uns ganz gemütlich ein YouTube-Video an. Ich drehte noch eine kleine Runde über die Klippen und verabschiedete mich von dem schönen Stellplatz. Wir verließen Ericeira zu unserem ersten Aussichtspunkt: das Fischerdorf Azenhas do Mar. Dichter könnte ein Dorf nicht am Atlantik liegen. Wir gingen Treppen hoch und runter und sahen den hübschen Ort aus den verschiedensten Winkeln. Er war einen Besuch wert. Danach machten wir uns auf zu den Dinosaurierspuren. Ich wollte sie unbedingt sehen. In dem Wildguide, den wir von unserer Reisebekanntschaft Bettina geschenkt bekommen haben, stand geschrieben: „Zwischen den Klippen führt eine enge steile Treppe zum Strand hinunter“. Wo genau sich dann die Spuren befanden, war vorerst unklar. Aber als ich die Treppe hinab stieg und das letzte Ende bestreiten wollte, sah ich sie links am Felsen direkt neben mir. Manchmal zwei Mal, manchmal zehn Mal so groß wie mein Kopf. Ich finde die Vorstellung so faszinierend, dass vor Millionen von Jahren so riesige Tiere genau hier entlang gelaufen sind. Wenn die wüssten, wie sehr ich mich darüber freue. Wir liefen noch bis zum Strand hinunter und dann wieder hoch. Danach waren wir beide erst einmal ganz schön außer Atem. Während der 20 minütigen Autofahrt zum letzten Aussichtspunkt konnten wir kurz Luft holen. Am letzten Spot lag der Aussichtspunkt Pedra da Ursa. Einer Sage nach lebte an diesem Strand eine Bärin mit ihrem Jungen. Die Geister wollten die Bärin vom Strand vertreiben, aber sie wollte nicht gehen. Aus Gnatz versteinerten die Geister die beiden Bären, weshalb sie jetzt vor dem westlichsten Strand Europas im Wasser liegen. Ich fand diese Felsen wunderschön. Zurück am Auto meldete sich gleich meine Uhr: Bewegungsring geschlossen. Und das schon um 14 Uhr. Wir machten uns auf den Weg nach Sintra. Eigentlich gab es dort auch noch einige schöne Dinge zu sehen, aber wir fuhren nur zum Einkaufen in die Stadt. Die Parkplatzsituation war leider miserabel und mein sensibles Gemüt kommt auf merkwürdigen Parkplätzen einfach nicht zur Ruhe. Also fuhren wir zur Wäscherei und haben dort das erste Mal Wäsche gewaschen und getrocknet. Hier waschen wir einfach alles zusammen: schwarz, weiß, Leinen, Wolle. Egal - Hauptsache es wird sauber. Die Frau in der Wäscherei war sehr nett und erklärte uns alles. Wir setzten uns auf die Couch und warteten. Erst einmal 40 Minuten. Und dann noch einmal 20 Minuten zum Trocknen. Die Wäsche roch nach Zitrone und war richtig schön warm. So könnte Wäsche waschen meinetwegen immer laufen. Wir hatten in der Zeit noch einen Stellplatz am Wasser rausgesucht. Da wir Lissabon langsam näher kamen, wurden die Straßen auch deutlich voller. Wir kamen im Dunkeln an und sitzen jetzt noch auf der Couch. Das war ein richtig toller Tag. Ich bin gespannt auf Morgen.Read more