3 Kontinenten Reise

February 2023 - May 2024
An open-ended adventure by Nele Read more
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    Teil 1: Ein Herz für Bosnien

    July 28, 2023 in Bosnia and Herzegovina

    Diesen Beitrag wollte ich eigentlich schon vor einer Woche verfasst haben, aber wie das immer so ist, wenn man sein Tun hat: man nimmt sich selten direkt die Zeit, um etwas umzusetzen. Heute habe ich mir jedoch in mein Tagebuch geschrieben, dass ich den Beitrag fertig stelle. Es ist allerdings schon wieder so viel passiert, dass ich zwei Beiträge daraus schneidern möchte. Dieser hier handelt von Bosnien und warum wir dieses Land so lieben gelernt haben.

    Das erste Bild ist an unserem „Jahrestag“ entstanden. Wir waren in Banja Luka essen und haben zufällig festgestellt, dass es uns nun schon drei Jahre gibt. Das feierten wir mit Bier und Pizza für insgesamt 15€. So günstig ist glaube ich noch niemand zu seinem Jahrestag essen gegangen. Weiter ging es dann am späten Nachmittag nach Jajce. Als wir dort eintrudelten, entdeckten wir gleich den riesigen Wasserfall. Später erfuhren wir dann, dass dies der einzige innerstädtische Wasserfall weltweit ist. Bosnien überrascht uns jeden Tag aufs Neue. Als wir gerade geparkt hatten, fuhr ein deutsches Wohnmobil an uns vorbei und hielt an. Er schlug uns vor auf dem Stellplatz zu parken, den er gerade verlassen hatte. Gesagt, getan. Dort wollten wir ohnehin stehen, aber leider war bis dahin nichts frei. Perfektes timing also. Wir standen nun direkt am See an der Bridge of Love. Am Abend machten wir noch einen kurzen Halt bei den kleinen schwarzen Wassermühlen aus Holz, die wir bei unserem Spaziergang eher zufällig entdeckten. Die Stadt schauten wir uns am nächsten Tag in Ruhe an und genossen am Nachmittag das gute Wetter am See. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu einem Stellplatz, den Freunde uns empfohlen hatten. Begrüßt wurden wir dort mit einem großen Bier und einer wahnsinnig schönen Aussicht aus dem Bus. Neben uns reihten sich noch einige andere deutsche Camper ein und wir verbrachten am zweiten Tag einen richtig schönen Abend gemeinsam mit Andreas und Rahel aus Bremen. Nach zwei Tagen Ruhe und schönen Gesprächen entschieden wir uns, aufgrund der Empfehlungen anderer Reisender, nach Sarajevo aufzubrechen. Bevor wir die Stadt erreichten, machten wir noch an einem etwas abgelegeneren Stellplatz im Herzen Bosniens Halt. An einem glasklaren Fluss führte ein Vater mit seinem Sohn ein Restaurant. Wir haben es uns mit einem Bier auf den schwimmenden Holzbänken bequem gemacht und die Umgebung genossen. Gespeist haben wir nichts, da nur die Forellen frisch aus dem Fluss zum Essen angeboten werden. An der Stelle waren wir beide dann raus. Am nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt Bosniens. Sarajevo liegt relativ östlich im Land und ist quasi unser letztes richtiges Ziel. Knapp zwei Tage schlenderten wir durch die Straßen, haben Dürüm gegessen, Kaffee getrunken, auf dem Markt eingekauft und die Stimmung der Stadt aufgesaugt. Auf dem Weg zur Grenze nach Montenegro entschieden wir uns zu einem weiteren Stopp auf der Hälfte des Weges. An einem Flussbett, an dem sonst nur Angler einkehrten, konnten wir es uns richtig bequem machen. Die wunderbare Aussicht auf das Wasser und die heißen Temperaturen ließen uns bis in den frühen Nachmittag auf dem Platz verharren. Als wir zur Grenze aufbrechen wollten, fuhr sich ein niederländisches Paar im Sand fest. Nachdem wir gemeinsam mit anderen Deutschen und Bosniern den schicken T3 aus dem Sand schafften, entschieden wir uns noch eine weitere Nacht zu bleiben. Ein französisches Paar stieß auch noch dazu und wir verbrachten einen wunderbaren Abend am Feuer. Unser erstes Feuer und unser letzter Abend in Bosnien. Was für ein krönender Abschluss für diese bisher aufregendesten zwei Wochen auf unserer Reise. Bosnien war nie ein Ziel von uns und doch hat es sich genau so angefühlt, als wären wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen.
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  • Day 159

    10 Tage und drei Länder

    July 23, 2023 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 31 °C

    Vor zehn Tagen sind wir von Italien nach Slowenien gefahren. Wir standen auf einem Weingut, wo wir gleich morgens um 10 Uhr dazu verdonnert wurden, an einer Weinprobe teilzunehmen. Drei Flaschen Wein sollten wir kaufen, als Rechtfertigung dafür, dass wir auf dem Hof stehen durften. Da das vorher nicht klar war, sind wir mit zwei Flaschen Muskat noch gut davon gekommen. Wir standen zu der Zeit im Austausch mit Freunden, die gerade von Kroatien die Heimreise antraten. Unsere Wege kreuzten sich fast, weshalb wir uns spontan dazu entschieden ein paar Tage gemeinsam in Kroatien in den Bergen zu verbringen. Auf dem Weg in die Berge hielten wir noch einmal am Meer und kühlten uns ab. Dort lernten wir Moritz kennen. Er ist in Kroatien mit dem Fahrrad angereist. Von Augsburg. Derzeit ging es ihm nicht so gut, weshalb er sich über Gesellschaft freute und wir entschieden ihn mit in die Berge zu nehmen. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit unseren neuen und alten Freunden bei einer älteren Dame auf dem Hof. Dort oben gab es keinen Empfang, aber dafür Schnaps und Kaffee. Sora sorgte gemeinsam mit ihrem Hund Zoey für das Wohlbefinden aller Camper. Es war herzerweichend, wie gutmütig und gastfreundlich sie uns Fremden gegenüber war. Sie forderte nichts und alle gaben trotzdem gern etwas. Und mit alle meine ich unsere Freunde und die vier anderen Camper, die dort noch Platz fanden. Wir waren ein riesiges Lager. Und alle waren irgendwie auf der Heimreise und ließen ihren Urlaub Revue passieren. Dabei wurde deutlich, dass Bosnien&Herzegowina unheimlich schön und günstig sein soll. Wir hatten dieses Land bis dato nicht auf dem Schirm. Als wir abreisten, war uns jedoch klar: wir fahren nach Bosnien&Herzogowina. Einen Tag brachten wir noch in Kroatiens Inland zu und dann reisten wir auch schon in Bosnien ein. Hier wurden wir mehr als herzlich empfangen. In Bihać, eine halbe Stunde hinter der Grenze, haben wir unseren ersten Stopp gemacht. Hier standen wir direkt an der Una, wo auch die Einheimischen ihre Freizeit verbringen. Sie grillen, genießen die Sonne, trinken Bier und gehen im Fluss baden. Kurz nach unserer Ankunft sprach uns ein Bosnier auf Deutsch an. Er gab uns Tipps für die Region und freute sich nach etlichen Jahren seine Deutschkenntnisse mal wieder auf die Probe zu stellen. Wir waren überrascht, wie gut er Deutsch sprach. In der Stadt sprach uns dann ein älteres Ehepaar an. Sie kamen hier aus Bosnien und wohnen in Deutschland. Sie erzählten uns dass es flussaufwärts besonders schön sein soll. Wir waren zum ersten Mal verblüfft - über die Verbreitung der deutschen Sprache und die Hilfsbereitschaft der Bosnier. Nachdem wir eine SIM-Karte und Geld gewechselt hatten, verließen wir die Stadt relativ zügig (1€ = 1,96 KM). Kurz vor der Abreise lernten wir ein Paar aus Leipzig kennen: René und Penelope. Wir quatschten ewig.. über ihr altes Wohnmobil, ihre bisherigen Reisen und ihr Leben. Sie sind ebenfalls nach Bosnien gekommen, weil es überall sonst viel zu voll mit Touristen ist und dieses Land unheimlich schön sein soll. Unsere Route durch Bosnien ist zwar ähnlich, aber vorerst steuerten wir verschiedene Ziele an. Auf dem Weg zum nächst größeren Ort machten wir einmal an der Straße Halt und sprangen in die wilde Una. Die Strömung war stark, das Wasser glasklar und eiskalt. Bei 38 Grad gibt es nichts schöneres. In Bosanska Krupa angekommen, trafen wir bei unserer Stellplatzsuche auf einen Bosnier, der uns direkt zu sich auf den Hof einlud. Wir parkten vor seinem Tor und er zeigte uns seine Stadt. Auch er sprach sehr gut Deutsch und erklärte uns weshalb die deutsche Sprache hier so verbreitet ist. Tatsächlich arbeiten 50% (!) der Bosnier in Deutschland oder Österreich. Das ist eine Menge. Die politische Situation in B&H lässt den Menschen hier keine andere Wahl, erklärte er uns. Drei Religionen/Weltanschauungen treffen hier politisch, gesellschaftlich und kulturell aufeinander. Ich kann mir nur schwer vorstellen, was für ein Akt es sein muss, dann auf einen Nenner zu kommen. Neben all den kritischen Themen haben wir aber auch viel mit unserem bosnischen Freund gelacht. Wir waren nachts in der Tankstelle, im Bäcker (24h geöffnet) und in einer Bar. Es war herrlich mittendrin zu sein. Und als wäre das nicht schon zu viel des Guten: auf dem Nachbargrundstück wurden vor Kurzem fünf Welpen geboren. Die machten es sich unter unserem Auto gemütlich und beehrten uns die gesamte Zeit. Sie wollten spielen, schmusen und essen. Jedes Mal wenn wir von einem Ausflug zurück kamen, begrüßten sie uns, wie ihre Familie. Dementsprechend schwer fiel mir der Abschied von den Kleinen und ihrer Mama. Wir verabschiedeten uns mit Futter bei den Kleinen und einem 6er Träger Heineken für unseren bosnischen Freund. Unser nächstes Ziel war Banja Luka. Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten dort, ist die bunte Kathedrale. Und damit verabschieden wir uns wieder in die wohl verdiente Pause. Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche.Read more

  • Day 148

    Arrividerci Italia

    July 12, 2023 in Slovenia ⋅ ☀️ 29 °C

    Es gibt Neuigkeiten. Seit zwei Wochen sind wir zurück in Italien. Mit dem Zug ging es 18 Stunden von Berlin nach Bologna. Das war ein wilder und langer Ritt. In Bologna wurden wir dann mit entspannten 38 Grad empfangen. Unserem zu Hause ging es gut in der Zeit. Also konnten wir uns sorgenfrei auf den Weg raus aus Bologna machen. Wir brauchten etwas zum Abkühlen, denn bei den Temperaturen ist es im Auto kaum auszuhalten. Nach einer Nacht irgendwo an einem kleinen Fluss fuhren eine ziemliche Strecke zu einem kostenlosen Stellplatz eines Restaurants. Hier machten wir es uns einige Tage gemütlich. Da Dennis kränkelte, schlenderten wir nur zum Strand oder verharrten auf der gemütlichen Rasenfläche mit den anderen Campern. Es war fast wie auf einem Campingplatz und wir fühlten uns richtig wohl. Ganz viele Hunde, freundliche Menschen und gutes Wetter - mehr braucht es doch nicht. In den Tagen spielten wir auch das Stühle stapeln-Spiel. Dennis geduldige Hand schlägt dabei ganz klar meine Ungeduld. Seine Geduld hat sich auch bei unserer neusten Errungenschaft bewiesen: Trainingsgewichte. Für 50€ haben wir in einer italienischen Kleinstadt bei einem älteren Herrn Hanteln und etliche Gewichte gekauft. Jetzt können die mit Sand gefüllten Kanister endlich das Weite suchen. Da wir uns nun schon ziemlich im Norden Italiens befanden, entschlossen wir uns dazu einen Stellplatz in den Bergen aufzusuchen. Für diesen Entschluss sollten wir belohnt werden. Der schönste Bergsee alias Staudamm wartete auf uns. Im Tal schimmerte das türkise Wasser. Am Ufer entlang saßen etliche Jugendliche und Kinder und sprangen ins kühle Nass. Wir gesellten uns zu ihnen. Links von uns eine riesige alte Steinbrücke. Unter ihr der Staudamm, der einen türkis schimmernden See hinter sich festhielt. Unter der Brücke lief das Wasser hindurch und sammelte sich in zwei größeren Becken entlang des steinigen Ufers. Es war unsagbar heiß, aber das Wasser war eisig kalt. Dieser Ort war so malerisch, dass wir mehr als nur eine Nacht blieben. Einen ganzen Tag lang haben wir uns nur zwischen dem Wasser und dem Auto hin und her bewegt. Dann war es jedoch Zeit weiter zu ziehen, denn unsere Tage in Italien sind gezählt. Wir machten und auf zu unserem letzten Stopp: Trieste. Hier erledigten wir alle wichtigen Besorgungen, für die es einer größeren Stadt bedarf. Specialty Kaffeebohnen, ein Moskitonetz, Ziegenmilchseife, Haferkörner vom Biomarkt, ein Fahrradschloss sowie Sicherungen für unseren Kühlschrank. Denn unser Kühlschrank hat sich jetzt schon mehrmals innerhalb weniger Tage verabschiedet. Deshalb mussten wir drei Mal die Sicherung wechseln und zusätzliche Lüftungslöcher in die Holzverkleidung bohren. Aber wir werden weiterhin beobachten, denn erstmal funktioniert er wieder. Der Grund für unsere lange Einkaufsliste: wir sind jetzt in Slowenien angekommen. Wir stehen auf einem Weingut irgendwo ganz im Westen des Landes. Was wir bis jetzt gesehen haben, gefällt uns schon mal ganz gut. Bspw. die Spritpreise. Diesel ist hier ungefähr 20 Cent günstiger als in Italien. Ansonsten werden wir in den kommenden Tagen und Wochen bestimmt berichten, was es hier so schönes zu sehen und erleben gibt. Ich freue mich jedenfalls total ein neues Land zu entdecken. Ich weiß eigentlich nichts über Slowenien und habe keine Erwartungen. Das sind eigentlich immer die besten Voraussetzungen. Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass wir jetzt immer weiter von unserem ursprünglichen zu Hause entfernt sind. Und rein geografisch und örtlich gesehen, stimmt das ja auch. Aber was mir dieses Gefühl jetzt genau sagen will, muss ich in den nächsten Wochen noch herausfinden. Vielleicht weil die Kultur jetzt osteuropäischer wird? Vielleicht weil die Sprachbarriere noch größer ist als zuvor? Ich bin dem Gefühl auf der Spur. Ich drücke euch alle ganz fest und freue mich, wenn ihr bis hier hin gelesen habt.Read more

  • Day 135

    Glühwürmchen 1 - Nele&Dennis 0

    June 29, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Ich sitze im Flieger. Ich rieche das Parfum meiner Sitznachbarin und die Turbinen beginnen zu toben. Das Flugzeug legt an Geschwindigkeit zu und während ich das schreibe, hebt es ab. Ich werde es nie verstehen. Ich bin fasziniert vom Fliegen. Physik hin oder her - aber wie kann sich so etwas Schweres nur in der Luft halten? Unbegreiflich. Dass ich in diesem Jahr nochmal fliege, hätte ich nicht gedacht, denn eigentlich wohnen und leben wir im Auto. Vor ein paar Wochen bot sich die Möglichkeit mit all unseren Freunden auf ein Festival zu fahren und was soll ich sagen? Ich wollte einfach nicht nein sagen. Oder eher wir, denn Dennis sitzt einige Reihen hinter mir. Dieses Mal fliegt er nicht allein. Doch spulen wir mal 1,5 Wochen zurück. Denn in dieser gemeinsamen Zeit haben wir einiges erlebt. Mittwoch Abend habe ich ihn vom Flughafen abgeholt und wir fuhren auf einen Stellplatz ein bisschen außerhalb von Bologna. Dort wurden wir direkt am nächsten Morgen zum Essen von einem italienischen Paar eingeladen. Sie hatten auch einen Camper und bestaunten unseren Ausbau. Wir verbrachten einen netten Abend zusammen und das auch ohne uns perfekt verständigen zu können. In den nächsten Tagen fuhren wir wieder zurück in die Toskana. Umgeben von Weinfeldern, Olivenhainen und wilden Pferden nächtigten wir auf einem idyllischen Weingut. Vor unserer Abreise lies uns der Sohn der Familie, der das Weingut gehörte, noch die hauseigenen Weine probieren. Wir kauften einen roten und einen weißen. Auch unser nächster Stellplatz war ein Weingut. Viel kleiner als das davor, aber dafür mit viel mehr Besuchern und Katzen. Von dort aus besuchten wir mit den Rädern Lucca. Besonders an dieser kleinen Stadt mitten in der Toskana ist ihre Stadtmauer. Sie führt einmal um die Altstadt herum und auf ihr erstreckt sich ein Rad- und Wanderweg über 4 km. Wir fuhren einmal herum, stellten die Räder ab und flanierten in den Abendstunden noch in den hübschen Gassen. Zurück auf dem Hof aßen wir im Garten des Hauses Abendbrot während die Sonne unterging. Kaum war sie verschwunden, machten wir das erste Mal die Entdeckung von Glühwürmchen. Kleine blinkende und leuchtende Funken flogen über die Wiesen und hielten sich in den Büschen und Bäumen ringsherum auf. Am nächsten Tag zog es uns ans Wasser. Das Auto parkten wir an einem Restaurant und suchten den Strand mit den Rädern auf. Nur leider funktioniert Strand hier ganz anders als bei uns. Die Strände sind in verschiedene Abschnitte geteilt und jeder Abschnitt gehört entweder zu einem Hotel oder einer Beachbar. Einfach hinlegen geht nicht, denn dafür muss man eine Liege kaufen. Strand ist hier also kein öffentlich zugängliches Gut. Strand muss man sich leisten können. Zwischen zwei Zäunen gab es einen kleinen Bereich, der gleichzeitig auch der Ausgang war, wo einige Menschen nur mit einem Handtuch lagen. 10 Meter breit und 20 Meter lang. Wir machten es uns kurz gemütlich. So gemütlich es eben ging, wenn man sich ausgesondert fühlt. Das Wasser war trüb und warm. Das war nicht die Strand-Experience, die wir uns gewünscht hatten. Am nächsten Tag brachen wir zu neuen Abendteuern auf, denn vor uns lagen die Cinque Terre (dt.: die fünf Dörfer). An der Westküste Italiens erstreckt sich über 20-30 km hinweg ein Naturschutzgebiet in dem fünf kleine Dörfer liegen. Wir verließen die Toskana also wieder und befanden uns nun in Ligurien. Bei 30 Grad und mit mehr Menschen als mir lieb ist, erkundeten wir zwei der fünf Orte. Es ist wirklich schön anzusehen, wie die Weinreben auf den steilen Hängen stehen, wie die bunten Häuser und alten Kirchen sich eng hintereinander reihen und wie das türkise Wasser den Blick auf den Küste perfektioniert. Wir waren jedoch nicht die Ersten, die diesen schönen Abschnitt Italiens entdeckt haben. Daher war uns auch schnell wieder danach weiter zu ziehen. Mit dem Strand hatten wir abgeschlossen. Jetzt nahmen wir uns mal wieder die Berge vor (so weit möglich). Und unsere alt bekannte Region: Emilia-Romagna. Unser neuer Stellplatz lag an einem Fluss. Er wurde von einem Restaurantbetreiber angeboten, der auch gleich ganz aufgeregt auf uns zukam, als wir den Motor gerade abstellten. Er freute sich und hieß uns herzlich Willkommen. Wir gingen eine große Runde spazieren und gesellten uns danach in seine Lokalität. Auf der Karte stand zwar nichts Veganes, aber er hatte einiges im Angebot. Denn er war selbst auch Veganer. Wir bestellten einen großen Mixteller und einen Kuchen hinterher. Der war sogar ohne Zucker und ohne Gluten, erzählte er und ganz stolz. Das war wirklich ein schöner Abend. Am nächsten Tag zog es uns weiter nach Parma. Von hier kommt nicht nur der Parma-Schinken, sondern auch der Parmesan. Der Stadt scheint es gut zu gehen, denn alles dort war unheimlich modern, gepflegt und hochwertig. Lange verweilten wir dort trotzdem nicht, denn das nächste Weingut rief uns schon. Wir standen zwar direkt auf einer Betonfläche und hatten nicht wirklich Platz, dafür war die Umgebung einmalig. Wir mussten diese malerische Gegend zu Fuß erkunden und wanderten an diesem Tag ungefähr 15km. Pause machten wir an einem kleinen ausgetrockneten Flussbett und abends aßen wir auf der Dachterrasse mit dem Blick über die Weinfeldern Abendbrot. Mit jedem Tag kletterten die Temperaturen höher. An unserem Erledigungstag hatten wir 40 Grad. Da macht nicht einmal Einkaufen oder Wasser holen Spaß. Gut ausgestattet ging es dann wirklich ein paar Höhenmeter mit dem Auto bergauf. 18% Steigung olé. Der Stellplatz war dafür umso schöner und beruhigte die Gemüter wieder. Wir verbrachten zwei Tage in der Nähe eines Nationalparks, der für seine besonderen Felsen bekannt ist. An beiden Tagen wanderten wir zwei kleinere Routen und genossen das schöne Wetter im Schatten der Bäume. Sobald es dunkel wurde, schwirrten die Glühwürmchen um unser Auto herum. Wir versuchten sie zu berühren oder zu fangen, aber wir hatten keine Chance. Eins zu Null für die Glühwürmchen. Die schönen Tage in den Bergen nährten mich für die nächsten Tage in der Stadt. Es ging wieder Richtung Bologna. Wir mussten dringend einen Stellplatz für unser zu Hause ausfindig machen, damit wir ihn auch guten Gewissens stehen lassen können, wenn wir fliegen. Wir kehrten also zurück an unseren Stellplatz vom Anfang. Vorher fuhren wir noch ein paar Parkplätze und Gegenden ab. Nichts davon erschien uns jedoch sicher genug. Letztlich fragte ich einen Kunstverein, ob sie einen Blick auf unser Auto werfen könnten, wenn wir es vor ihrer Tür abstellten. Mit offenen Armen wurden wir von ihnen empfangen. So eine Herzlichkeit habe ich noch nie erlebt. Wir durften Duschen, Kaffee trinken und alle Räume mit nutzen. Als wir die Inhaberin kennen lernten, klang ihr deutscher Dialekt mit. Sie war Österreicherin und führte die Künstlervereinigung hier in Bologna schon über 10 Jahre. Was für ein glücklicher Zufall. Bologna haben wir jetzt zwar nicht wirklich gesehen, aber dafür haben wir dann nach der Fusion genug Zeit. Ich wünsche euch ein paar schöne Tage in Deutschland oder wo auch immer ihr seid. Wir passen auf uns auf. Ich sende euch ganz liebe Grüße aus dem Flieger. Eure NeleRead more

  • Day 120

    Eine Woche allein…

    June 14, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    …so schwer kann es doch nicht sein. Disclaimer: Das war es auch nicht. Ich bin ehrlich, dass ich jetzt auf mich allein gestellt war, war selbst gewähltes Schicksal. Ich wollte, dass wir beide mal eine kleine Pause voneinander haben und durchatmen können. Und ich wollte mich auch dieser kleinen Herausforderung stellen. Allein mit dem Auto unterwegs zu sein, die Tage für mich allein zu gestalten und Stille einfach mal zuzulassen und auszuhalten. Die ersten zwei Tage stand ich auf einem Weingut etwa 80 km über Bologna. Mitten im Nirgendwo quasi. Beinahe kam das Gefühl von Heimat auf, wenn ich die Felder ringsherum so sah. Der Platz hätte auch mitten in MV sein können. Anfangs wollte ich die ganze Woche hier stehen bleiben. Allerdings machten mir die Mücken und die Fliegen ziemlich zu schaffen, weshalb ich mich kurzerhand dazu entschloss an den Gardasee zu fahren. Ich fuhr etwa 50 km in Richtung Norden. Dort bietet ein Bio-Bauernhof kostenlose Stellplätze an. Also hauste ich die nächsten Tage mit Ziegen, Pferden, Hunden und ein paar anderen Camper in einem idyllischen Vorort des Gardasees. Bis zum See waren es von meinem Stellplatz ungefähr 6 km. Der Radweg dorthin war traumhaft. Die gesamte Strecke verlief entlang eines türkisfarbenden Flusses, der im Gardasee mündete. Begleitet von saftigem Grün, vielen Tieren und dem Kreischen eines Pfaus ging es für mich fast täglich auf dem Rad zum See. Mit dem Wetter auf meiner Seite entschied ich mich an zwei Tagen dazu die Seele einfach am Wasser baumeln zu lassen. Zu Hause wanderte ich jeden Tag über den Hof, streichelte die Ziegen, spazierte an den Weinreben lang und tankte einfach die Energie und Kraft der Natur. Ich trieb Sport, ging Spazieren, kochte Essen und hörte Podcast. Das Leben allein im Van ist in jedem Fall anders. Niemand quatscht dich voll, aber es spricht auch niemand mehr mit dir. Du kannst das Bett machen wann du willst, aber du musst es allein machen. Du musst keine Rücksicht auf irgendwen nehmen, aber es nimmt auch keiner mehr Rücksicht auf dich. Es war eine wirklich spannende Erfahrung diese Woche allein zu verbringen und ich bin froh, mich dazu entschieden zu haben. Jetzt freue ich mich aber, dass Dennis heute Abend wieder kommt und wir wieder gemeinsam die Welt entdecken können. Denn es ist auch schön Rücksicht zu nehmen, vollgequatscht zu werden und die nervigen Dinge zu zweit zu machen.Read more

  • Day 114

    Lang lang ist’s her..

    June 8, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 23 °C

    …und umso mehr freue ich mich jetzt wieder etwas für euch zu schreiben. Viel ist passiert in der letzten Woche. Als wir mit der Fähre nach 10 Stunden in Livorno strandeten, sehnten wir uns nur noch nach einem Stellplatz. Schon auf den ersten Blick hat Italien dahingehend viel zu bieten. Wir fanden auf Anhieb einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz, wo wir Wasser auffüllten und den Rest des Abends nur noch auf der Couch versackten. Am nächsten Tag besuchten wir die Innenstadt von Livorno. Wir schlenderten durch die Straßen, besuchten die Markthalle und genossen Espresso und Cappuccino in einem Café. Gegen Abend fuhren wir zu einem Stellplatz am Wasser. Auch dieser war extra für Wohnmobile und kostenfrei. Am Wasser war hier gleichbedeutend mit an der Promenade. Der Parkplatz lag zwischen einem kleinen Hafen und etlichen Restaurants. Große Steinflächen ebneten den Weg ins Wasser. Auf ihnen standen kilometerweit Strandliegen mit Schirmen dran. Als ich dieses Bild vor mir sah, klingelte es. Dieser Anblick ist doch typisch für den italienischen Badeurlaub und ich habe tatsächlich weite und schöne Sandstrände erwartet. Am nächsten Tag sollte ich jedoch eines besseren belehrt werden. Nur 2 km von unserem Stellplatz entfernt, fanden wir einen weißen Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser vor. Tausende Menschen saßen unter ihren Schirmen oder planschten im karibikgleichen Meer. Wir liefen einige hundert Meter am Wasser entlang bis wir zu einer Brücke kamen. Diese führte über einen großen milchigen Ausfluss, der direkt von der dahinter liegenden Fabrik ins Meer geleitet wird. In dieser trüben Flüssigkeit befinden sich chemische Abfallstoffe der Soda- und Natronfabrik. Der Grund warum der Sand so weiß und das Wasser so türkis ist. Links und rechts neben daneben sind Schilder aufgestellt, die das Baden und auf dem Sand liegen in der unmittelbaren Umgebung verbieten. Gelesen haben wir das jedoch erst, als wir schon 2 Stunden am Strand lagen. Allerdings machten mir die anderen Besucher auch nicht wirklich den Eindruck, als würde hier etwas nicht stimmen. Welch ein seltsames Spektakel für unseren Auftakt in der Toskana. Zum späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zu einem Stellplatz in den Bergen, da wir uns kurzerhand dazu entschlossen, in Richtung Norden aufzubrechen. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter bis kurz vor Florenz. In Empoli standen wir an einem schönen Park mit einem Schildkrötenteich. Am Abend flanierten wir ein paar Stunden durch die Kleinstadt und schlugen uns die Nacht dann mit 5 Mücken um die Ohren. Immer wenn wir das Licht wieder ausschalteten, summte uns die Nächste um die Köpfe. Etwas müde ging es dann am Tag darauf mit den Rädern und der Bahn nach Florenz - die Hauptstadt der Toskana. Die Stadt hat um die 380.000 Einwohner und ist wirklich hübsch anzusehen. Nach einem Tag in Florenz fuhren wir weiter in Richtung Bologna. Auf halber Strecke machten wir Halt an einem schönen Stellplatz am See. Leider auch wieder mit einigen Mücken. Gestern habe ich Dennis dann am Flughafen abgeliefert und bin nun erst einmal eine Woche auf mich selbst gestellt. Heute ist mein erster Tag allein und der Beitrag ist fertig geschrieben. Ich würde sagen: Das fängt doch schon mal gut an.Read more

  • Day 99

    Ich rede jetzt mal Klartext

    May 24, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Liebe Familie, liebe Freunde, liebe neue und alte Bekannte,

    ich bin nachlässig geworden mit dem Schreiben. Bis zum 88. Tag habe ich mir jeden Abend mehr als eine Stunde Zeit genommen den Tag für euch festzuhalten. Ich habe die schönsten und ehrlichsten Bilder für euch kuratiert und einen Text geschrieben, der sich gut liest und Spaß bereitet. Ich wollte euch mitnehmen. Leider bereitet diese Aufarbeitung von Bildern und Texten sehr viel Arbeit. Ich habe es fast drei Monate täglich durchgezogen, doch dann habe ich aufgegeben. Leider sehe ich nicht, wer diesen Text liest und ob es euch überhaupt interessiert. Ab und an kamen ein paar Rückmeldungen und für diese Nachrichten und Kommentare bin ich wirklich sehr dankbar. Allerdings führe ich dieses Tagebuch ja nicht nur für mich. Sondern eigentlich für euch, um euch noch intensiver auf unserer Reise mitnehmen zu können. Daher wüsste ich gern, in wiefern ich diese Dokumentation hier weiterführen soll? Habt ihr die täglichen Texte gern gelesen? Reicht euch ein wöchentliches Update oder ist hier überhaupt noch jemand, der das liest? Falls ich mit mir allein sprechen sollte, dann kenne ich die Antwort. Falls nicht, dann schreibt mir doch bitte einmal unter diesen Beitrag, was ihr denkt und wie ich hier weitermachen soll. Das würde mich wirklich freuen.

    Update zu den letzten zwei Wochen:

    Jetzt gerade sitzen wir auf der Fähre, um von Sardinien nach Livorno aufs italienische Festland zu fahren. Deshalb hier ein kleiner Rückblick, der an den letzten Post anschließt: Wir haben bei Regen die Schlucht von Gorropu bewandert. Der Weg war insgesamt 4km lang (einfache Strecke) und wir mussten 700 Höhenmeter bewältigen. Und das ja dann auch wieder zurück bzw. Bergauf. Das war Wahnsinn. In der Schlucht schauten wir 500m an Felswänden nach oben und an der engsten Stelle war die Schlucht nur 5m breit. Auf dem Rückweg stand ein Bulle mitten auf unserem schmalen Pfad und wir waren froh, als wir entspannt passieren konnten. Das schlechte Wetter hielt noch einige Tage an und wir verbrachten die Zeit mit neuen Freunden auf einem Campingplatz. Als das Wetter besser wurde, wanderten wir mit dem Paar und ihren zwei Hunden 20km zu einer Bucht mit riesigen Höhlen. Wir tranken abends ein kühles Getränk zusammen und genossen die gemeinsame Zeit sehr. An einem Stellplatz standen wir sogar direkt an einem Süßwasser-Fluss, wo morgens und abends Flamingos aufs Nahrungssuche gingen. Die letzten Tage auf Sardinien verbrachten wir zu zweit an unserem Lieblingsstellplatz. Wir hielten es hier eine ganze Woche aus und bewegten uns nur in einem Radius von 10km entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Aprospros Fahrrad: auf einer längeren Fahrradtour hat das blaue Rad von Dennis die Hufe hochgerissen und wir mussten den Rückweg mit einem Rad auf der einzigen viel befahrenen Hauptstraße antreten. 10km - mal zu Fuß, mal einer auf dem Rad, mal beide. Nach diesem Ritt wussten wir unser kleines zu Hause auf vier Rädern noch mehr zu schätzen. Wenn ich die letzten 5 Wochen auf Sardinien so reflektiere, dann kann ich aus Überzeugung sagen, dass Sardinien bisher das Schönste war, was ich gesehen habe. Hier trifft unberührte Natur auf weniger ausgeprägten Tourismus. Alles sieht noch so ursprünglich aus und ich hatte das Gefühl die Insel wirklich kennen zu lernen. Mir wurde hier kein Bild von einer schönen italienischen Insel verkauft. Ich habe neben Delfinen, Flamingos, Wildschweinen und Schildkröten noch so viele andere Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten dürfen. Teilweise standen wir mitten in ihren Lebensräumen und wurden einfach akzeptiert und angenommen. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass mich ein wenig wehmütig werden lässt, aber mich ebenso mit Dankbarkeit erfüllt. Die gesamte Zeit auf der Insel war geprägt von spannenden Begegnungen, wunderschönen Stränden mit glasklarem türkisen Wasser und der wahren und puren Natur. Mich hat diese Zeit geerdet. Ich bin bereit für etwas Neues, aber ich schaue auch gern nochmal zurück.
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  • Day 91

    Es wird mal wieder Zeit

    May 16, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    …für ein Update. Die Reisemüdigkeit hält an. Trotzdem war die Woche ziemlich ereignisreich. Wir besuchten am Montag die Neptunsgrotte. 600 Stufen erst bergab und nach der halbstündigen Führung in der Grotte wieder bergauf. Danach war ich ganz schön gerädert. Am Abend fuhren wir rüber nach Alghero. Wir schnappten uns die Räder und schauten uns die schöne Altstadt an. Erst gegen 22 Uhr kehrten wir in einer Pizzeria ein. Die Pizza war leider nicht einmal die 6€ wert. Am Dienstag fuhren wir spontan nach Bosa. Wir liefen zwischen bunten Häusern entlang bis hoch zur Burg und wieder zurück. Die süßen Gassen und das schöne Wetter spielte mir gut in die Karten. Ich fühlte mich schon etwas weniger müde. Von Bosa aus ging es am Mittwoch ins Inland. Wir wollten so langsam wieder in Richtung Ostküste aufbrechen. An einem Picknickplatz am See machten wir es uns gemütlich. Hier genossen wir vorerst die letzten Sonnenstrahlen. Donnerstag brachen wir erst spät zu einem neuen Stellplatz in der Nähe einer Wasserstelle auf. Den fanden wir ganz spontan und demnach war das auch unser erster wilder Stellplatz überhaupt. Wir schliefen mit Blick auf einen 1400m hohen Berg und wurden am Morgen von einer Schafherde geweckt. Das Auto parkte genau vor ihrer Tränke. Gott sei Dank so weit entfernt, dass alle Schafe problemlos trinken konnten. Wir hatten unseren Spaß sie dabei zu beobachten. Danach füllten wir unseren Wasservorrat auf und fuhren zur Besichtigung einer Schlucht. Die Schlucht war allerdings nur zu Fuß zu erreichen. 700 Höhenmeter auf 4km. Erst runter und dann wieder rauf. Nach 4 Stunden kamen wir total erledigt oben an. Auf der Rücktour hatte es nur geregnet. Wir waren also komplett durch. Ab hier war klar: die Reisemüdigkeit ist besiegt, denn ich war froh, dass unser zu Hause nur noch ein paar Meter von uns entfernt war. Wir fuhren zu einem Stellplatz an der Küste und erlebten unser erstes Gewitter in der Nacht. Ich hatte zwischenzeitlich wirklich Bedenken, ob wir nicht gleich die steile Küste runtergespült werden. Aber es ist Samstag und wir sitzen wohl auf in unserer Sitzecke während sich der Himmel über uns ergießt.Read more

  • Day 88

    Werden wir langsam müde?

    May 13, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Gestern früh starteten wir den Tag mit einem ausgiebigen Bad in der heißen Quelle. Der Himmel war bedeckt und es war grau und ungemütlich draußen. Perfekt um ein heißes Bad zu nehmen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Danach frühstückten wir und machten uns auf den Weg nach Sassari. In der größten Stadt Sardiniens fuhren wir nur einkaufen und verließen sie dann wieder Richtung Meer. In Maristilla Porto Conto ließen wir uns direkt am Leuchtturm zum Schlafen nieder. Ein paar Meter neben uns wohnten ungefähr 15 Katzen. Sie kletterten aufs Auto und miauten die Besucher an. Mein Paradies. Leider waren sie nicht wirklich zutraulich und vor allem nicht gepflegt. Ich hätte sie trotzdem gern alle mitgenommen. Als ich mitten in meiner Yoga-Praxis war, hörte ich es nur Grunzen. Die Katzen liefen in alle Richtungen und an ihre Stelle gesellte sich eine ganze Wildschwein-Familie. Man hörte es nur klimpern. Als das Katzenfutter leer war, zogen auch die Schweinchen von dannen. Nachts wachten wir ein paar Mal auf, weil die Katzen auf dem Dach umher kletterten. Die Nacht war irgendwie nicht so erholsam und wir hingen beide ziemlich durch. Wir trödelten den Vormittag so vor uns hin und machten uns dann auf den Weg zu einem neuen Stellplatz auf dem Cap Caccia. Entweder haben wir uns die Tage zu sehr verausgabt oder es stellt sich langsam eine Reisemüdigkeit ein. Aber wir sind beide ziemlich träge. Die Freude über all die schönen Dinge ist auch nicht mehr dieselbe. Aber wie auch.. man gewöhnt sich schließlich ja auch an alles. Morgen sind wir schon 3 Monate unterwegs. Kaum zu glauben. Aber morgen beginnt auch eine neue Woche. Vielleicht bringt die wieder etwas frischen Wind mit (bitte nicht wortwörtlich nehmen lieber Wettergott).Read more

  • Day 87

    Tag der Tiere

    May 12, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 19 °C

    Am gestrigen Morgen sind wir recht spät aufgebrochen, um das Capo Testa zu bewandern. Gleich zu Beginn der Wanderung starteten wir auf einem Pfad, der leider nicht wirklich gut zu begehen war. Dennis stürzte und ich schlitzte mir das Knie auf. Als wir auf den normalen Weg zurückfanden, wurden wir dann gleich mit dem Anblick einer Pfannen-großen Schildkröte entschädigt. Ein paar Stunden liefen wir bei starkem Wind zwischen ulkigen Felsformationen bergauf und -ab. Zwischendurch wurden wir immer mal wieder mit einem Blick auf das weite Meer beschenkt. 8km später landeten wir wieder zu Hause und belohnten uns mit ein paar Snacks. Ursprünglich wollten wir dann zum Stellplatz fahren, aber spontan kam es dann dazu, dass wir noch Diesel und Wasser voll tankten. Auf der Insel ist der Sprit wahrscheinlich so teuer wie in Deutschland. Wir haben 1,68€/Liter bezahlt. Beim Wasser holen hat sich ein kleiner Hund zu uns gesellt und wich die halbe Stunde nicht von unserer Seite. Am liebsten hätten wir ihn mitgenommen. Auf dem Weg zum Stellplatz fuhren wir an einer Wildschwein-Familie und einer Esel-Herde vorbei. Ein Esel stand sogar direkt neben uns als wir das Auto abstellten. Nach dem schönen Sonnenuntergang telefonierte ich noch mit Mama. Und danach ging es direkt ins Bett. Heute Morgen waren wir beide wieder etwas genügsam und kamen nach der gestrigen Wanderung nicht so recht hoch. Frühstück, mal wieder Mails checken und Yoga. Danach fix einkaufen und zu unserem heutigen Highlight inkl. Stellplatz: der Thermalquelle. Von dort aus wanderten wir zu einem Castello hinauf. Zuerst haben wir den Weg nicht einmal gefunden und dann sind wir 3 Mal falsch gelaufen. Ein Mann auf einem Quad sah unsere suchenden Blicke und versuchte uns auf italienisch zu erklären, wo wir hochkommen. Ich verstand nur „Trail“ und mit seinem Arm machte er deutlich, dass es gerade aus hoch ging. An einem Holztor fanden wir den überhaupt nicht ausgeschilderten Weg und erreichten die Burg nach einigen Mühen durch dicht bewachsene Pfade. Für den Ausblick hat es sich jedoch gelohnt. Aus ursprünglichen 2 oder 3 km wurden dann ganz schnell wieder 7. Dementsprechend kaputt kamen wir wieder zu Hause an. Glücklicherweise haben wir eine heiße Quelle vor der Tür in der wir uns entspannen konnten. Zu Beginn war es an den Füßen so heiß, dass ich es erst nicht rein geschafft habe. Der Mann im Becken neben mir erklärte mir dann, dass es am äußeren Rand kühl sei und ich dann über die Seite einsteigen soll. Das klappte gut und wir hielten es eine gute halbe Stunde in den warmen Tümpeln aus. Danach kochten wir Abendbrot und jetzt gehts ins Bett.Read more