2021/22 Griechenland

October 2021 - January 2022
Diesen Winter wollen wir Neuland betreten bzw. befahren.
Nach Sizilien und Spanien versuchen wir es nun am östlichen Mittelmeer. Möglichst weit südlich und hoffentlich warm soll's werden, also über Kroatien und den Balkan bis nach Griechenland.
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  • Day 41

    Ochsenbauchbucht

    November 21, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Nun, bei dem Regen am Donnerstag Nachmittag blieb es nicht. In der Nacht ging es erst richtig los mit Gewitter und Wolkenbruch. Von Pylos haben wir ja schon alles gesehen, also fuhren wir am Freitag bei Sonnenschein die 18 km bis zur schönsten Bucht Griechenlands - wohl wissend, dass das mit dem Regen noch nicht alles war.
    Wir kamen an und sahen einen schönen großen, aber völlig aufgeweichten und überschwemmten Parkplatz direkt hinter dem Strand. Hier geht nur 4×4 oder man verlässt sich darauf, von irgend jemandem wieder herausgezogen zu werden. Das riskierten wir lieber nicht und stellten uns an der Straße auf.
    Zu unserer Überraschung sichteten wir direkt vom Mops aus einige Flamingos. Leider waren sie nicht sonderlich zutraulich und blieben in respektvoller Entfernung.
    Den dann folgenden völlig verregneten Nachmittag verbrachten wir wieder auf der "Couch" und warteten auf das Wochenende und den Sonnenschein. Beides kam wie auf Bestellung gleichzeitig und so bestand Samstag und Sonntag unsere Hauptbeschäftigung aus Essen, Trinken, Schwimmen und hinter dem paradiesischen Sandstrand in den Dünen faul in der Sonne liegen.
    Auch in der dritten Nacht freuten wir uns über die absolute Stille in diesem wundervollen Stück Natur.
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  • Day 42

    Metoni

    November 22, 2021 in Greece ⋅ 🌧 16 °C

    Ab heute soll es viel regnen, da bleiben wir lieber nicht in dieser sandig-nassen Gegend! Von ihr verabschieden wir uns bei einem Traum-Sonnenaufgang und wenden uns stabileren Untergründen zu. Dafür scheint uns der nächste Ort namens Methoni geeignet und auf dem Parkplatz am Strand nahe der Festung finden wir, was wir suchen.
    Wir besichtigen den Ort, den Strand und die Festung - aber nur von außen, denn da sieht sie wirklich interessant aus. Innen gibt's nur noch Graslandschaft, denn nur die dicken Festungsmauern konnten dem Zahn der Zeit standhalten. Von den vergleichsweise leicht gebauten Häusern fehlt jede Spur. Die Stadt siedelte sich irgendwann entlang der langen Bucht an und ascheinend hat man den Bauschutt drinnen gleich als Baumterial für draußen verwendet - Recycling im Mittelalter eben!
    Auf der Hafenmole eine beeindruckende Szene: getreu dem bekannten Slogan nach dem 2. Weltkrieg "Schwerter zu Pflugscharen!" wurde hier der Gedanke in "Kanonen zu Pollern" umgesetzt.
    Von uns gibt's dafür den Friedensnobelpreis!
    Direkt neben uns steht eine wildromantische Kate und sie sowie ihr Bewohner lieferten uns zu unserer Freude ein wunderschönes klassisch-urgriechisches Fotomotiv.
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  • Day 43

    Methoni kulinarisch

    November 23, 2021 in Greece ⋅ 🌧 19 °C

    In einer Regenpause noch einmal der Weg an der Bucht entlang und auch in die Stadt. Einige hübsche Schnappschüsse konnten uns noch gelingen, dann konnten wir bei dem reichhaltigen Angebot in einer sehr hübschen Patisserie nicht widerstehen.
    Schön, wie hier für Weihnachten dekoriert war - fast wie dorheeme! Schnell zurück zum Mops, denn das nächste Gewitter braute sich zusammen. Dann im Camper ließen wir es uns schmecken (und es schmeckte fantastisch!)
    Der Regen hörte nicht auf, so gingen wir mit Freunden am Abend rasch in eine Taverne, in der wir warm und trocken bei gutem Essen und griechischem Rotwein verweilen konnten.
    Erst in der Nacht hörte der Regen auf und das Trommeln auf dem Dach auch.
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  • Day 46

    Finikounda

    November 26, 2021 in Greece ⋅ 🌧 20 °C

    Freunde haben uns berichtet, auf Peloponnes immer in Finikounda Urlaub zu machen. Den empfohlenen Campingplatz steuerten wir als Erstes an. Toller Platz und überall sooo schön schattig. Aber genau danach steht uns im Winter weniger der Sinn. Einen halben km weiter auf dem Platz Thines (offen, luftig, sonnig) blieben wir für 2 Nächte.
    Was lag da alles an! Wäsche waschen, Wasser tanken... bis hin zum Aufbau der Weihnachts-Deko, denn bald ist erster Advent. Baden waren wir auch, es war schön!
    Am zweiten Tag sind wir vom Strand geflohen, es wurde ungemütlich windig und kühl. Aber den Tag verbrachten wir intensiv mit Freunden.
    Für den dritten Tag haben wir die Weiterfahrt geplant, denn es soll viel regnen. Das tat es auch in der Nacht und am Morgen. Aber mit solch einem Sturm, dass uns die Lust verging, vielleicht von der Straße gefegt zu werden.
    Ein Fußmarsch nach Finikounda war aber machbar und der hat sich gelohnt. Ein hübscher Ort mit vielen sehenswerten Details. Nur leider recht einsam, denn die Saison ist schon lange vorbei. Dafür hatten wir die größte Gaststätte dieses Städtchens mit Blick auf Hafen und stürmische See für uns ganz alleine!
    Der Sturm legte sich bald und immerhin hatten wir 20°C!, was uns veranlasste, doch noch abzureisen und 2 Stunden später trafen wir wieder einmal in Kalamata ein. Mal sehen, was uns morgen erwartet...
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  • Day 48

    Erster Advent in Mystras

    November 28, 2021 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    In stürmischer und sintflutartiger Nacht legte unser Kühlschrank wieder einmal rot blinkend eine Verschnaufpause ein. Kann man nichts machen außer Kühlschrank zu lassen, ausschalten und den Morgen abwarten. Und siehe da: Sturm und Regen haben aufgehört, Kühlschrank zündet wieder!
    Schön! Keine Werkstatt suchen, sondern gleich aufbrechen in Richtung Mystras. Die Straße über die Berge hielt so einige Überraschungen bereit, abgesehen von etlichen Felsbrocken und Laub- und Nadelhaufen, die das nächtliche Unwetter auf die Fahrbahn befördert hat. Aber auch nette ländliche Begegnungen hatten wir und am Ziel schlenderten wir durch den beschaulichen Ort unterhalb der byzantinischen Ruinenstadt mit Festung und Kirchen, für die Mystras den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel erhielt.
    Ein gelungener Abschluss des Tages war unser gemeinsamer Advents-Kaffee mit Freunden im Camper bei Stollen, Spekulatius, eigenen Pfefferkuchen und Weihnachtsmusik von der CD.
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  • Day 49

    Flucht vor Sturm und Regen

    November 29, 2021 in Greece ⋅ 🌧 12 °C

    In der Nacht verging uns die heimelige Adventstimmung gehörig. Sintflutartige Regenfälle trommeln zwar laut auf's Dach, sind aber zu ertragen. Aber Sturmböen, knapp an die 100 kmh schüttelten uns fast aus dem Bett und die Schrecksekunden häuften sich.
    Am Morgen war alles vorbei, aber noch stärkere Stürme waren für den Nachmittag und die Nacht angesagt. Also nix wie weg von diesem freien Platz und so weit, wie es das Wetter uns erlaubte, in Richtung Korinth.
    Sparta haben wir nur vom Auto aus gesehen (soll aber auch nicht viel zu bieten haben) und gleich ging's auf die Autobahn. Schon nach wenigen km schüttelte der Wind den armen Mops hin und her. Zum Glück war kein Verkehr, so dass wir uns sicherheitshalber auf der Mitte beider Fahrspuren halten konnten. Aber nicht lange und es sollte über eine mäßig ausgebaute Bergstraße gehen.
    Wie durch ein Wunder kamen wir auf dieser so gut wie gar nicht befahrenen Straße an ein lauschiges Plätzchen, das zwar nicht vom Regen verschont wurde, aber allen noch so heftigen Sturmböen konnten wir in diesem tiefen Tal entkommen. Einziger Nachteil: auf Internet mussten wir hier unten verzichten.
    Einen Tag und eine Nacht blieben wir hier stehen, streng und aufmerksam bewacht von unserem Sicherheitsteam bestehend aus 3 weißen und 2 Graugänsen.
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  • Day 50

    Argos, Mykines und ein schöner Abend

    November 30, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir wollen noch nach Athen und vorher gibt's noch einige sehenswerte Ziele und so sind wir froh, dass die Lage sich langsam beruhigt. Und je weiter wir ostwärts fahren, um so mehr klart der Himmel auf.
    Bei Argos rumpeln wir die halsbrecherische Straße bis hinauf zur Burg Larisa mit ihren inneren Gemäuern aus dem 5.Jhd.v.C. und dem äußeren Verteidigungswall, den die fränkischen Ritter angelegt hatten. Wir genießen Wetter, Fernsicht und den Blick auf die Stadt sowie zwei sehr schöne Klöster in unmittelbarer Nähe. Anschließend werfen wir noch ein Auge auf das größte antike Theater Griechenlands aus dem 4.Jhd.v.C. mit sage und schreibe 81 Reihen und 20.000 Plätzen (Dyonisos in Athen 17.000 und Epidauros 15.000)!
    Es ist erst Mittag und so bleibt noch ausreichend Zeit, die Ausgrabungsstätte Mykines zu besichtigen. Hier wurden sogar fünfeinhalbtausend Jahre alte Scherben aus der Jungsteinzeit gefunden. Aber das, was wir sehen, ist "nur" dreieinhalbtausend Jahre alt. Die äußeren Ringmauern stammen aus der Zeit etwa 1.300v.C. und wurden mit riesigen Felsbrocken im Zyklopenmauerwerk errichtet. Wie haben die das damals nur gemacht?! Der Querbalken über dem Löwentor (etwa 1.250v.C.) wiegt 20 Tonnen!
    Nach so viel höchstbeeindruckenden Erlebnissen machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen für die Nacht. Und vor Korinth werden wir fündig! Kurz am Brunnen noch frisches Quellwasser fassen und es geht hinauf direkt vor die Tore der alten Befestigungsanlage Akrokorinthos.
    Oben auf dem Parkplatz begeistert uns der Blick auf die Mauern und über die Stadt Lechaion und den Golf von Korinth. Passend zur Situation hören wir eine CD vom griechischen Komponisten Vangelis und mit zunehmender Dunkelheit fesselt uns die Aussicht immer mehr.
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  • Day 52

    Akrokorinthos

    December 2, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 12 °C

    Was gestern so romantisch aussah, wollen wir uns heute ansehen. Hier oben auf über 500 m gab es schon immer Ansiedlungen. Kein Wunder, denn auf diesem Tafelberg sprudelten 2 Quellen - ideal, denn schwer zu erreichen und leicht zu überschauen und zu verteidigen.
    So gibt's Funde aus der Jungsteinzeit und aus der Antike (14.Jhd.v.C.) Davon ist aber nichts mehr zu sehen, denn die Grundmauern wurden byzantinisch, fränkisch, venezianisch und türkisch überbaut und da man jeweils das vorhandene Material benutzte, sind die Grenzen heute schwer nachvollziehbar.
    Wir waren jedenfalls schwer beeindruckt von den Ausmaßen der Anlage (nach unserer Rückkehr standen auf unserem Handy bereits 8.000 Schritte auf der Uhr. Ganz zu schweigen von der Kapelle, einer Moschee, dem fränkischen Turm, der byzantinischen Zisterne und nicht zuletzt vom weiten Rundblick über Land und Meer.
    Ein Muss war ein Stop am Kanal von Korinth. Mit dieser bis zu 80 m tiefen, am Grund 24 m breiten und 6,3 km langen Schneise hat man 1893 die Halbinsel Peloponnes zur Insel gemacht, aber gleichzeitig der Schiffahrt einen wichtigen Dienst erwiesen. Heute hat der Kanal viel an Bedeutung eingebüßt, denn die Schiffe sind zu groß und die Umschiffung der Insel stellt kaum noch ein seemännisches oder zeitliches Problem dar.
    Eine raffinierte Lösung zeigen zwei Brücken, die nur wenige Meter über der Wasseroberfläche verlaufen und während einer Schiffspassage einfach auf minus 8 m abgesenkt werden.
    Von Korinth haben wir das Wichtigste gesehen, der Wind trieb uns weiter und etwa 20 km vor Athen stellten wir den Mops direkt am Ufer des Golfes von Elefsina ab, windgeschützt, ruhig und mit Blick aufs Meer.
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  • Day 52

    nach 30 Jahren Warten...

    December 2, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 14 °C

    Was soll man dazu sagen? Als die Mauer in Deutschland noch stand, meinte ich voller Überzeugung: "Wenn ich nur könnte, würde ich als Erstes nach Ägypten und Griechenland reisen (wegen der antiken Schätze)". Nun, Ägypten schaffte ich etwa 2010, aber für Athen brauchte ich ganze 32 Jahre! Wie das Leben eben so spielt, aber heute war es soweit!
    Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Etwas überrascht waren wir, dass die wichtigsten Stätten der Antike so einfach und schnell per Fuß abzulaufen waren. Athen ist zwar groß, aber die Highlights liegen nah beieinander. Klar, denn vor zweieinhalbtausend Jahren war die Stadt eben noch nicht so groß wie heute!
    Die Aufzählung der einzelnen Etappenziele spare ich mir lieber, denn da sprechen die Bilder für sich. Natürlich beeindruckte uns die Akropolis am Meisten und auch die Erkenntnis, dass mit deren Restaurierung schon vor Jahrhunderten begonnen wurde.
    Interessant war aber auch, dass man den 12 m hohen Turm der Winde in der Römischen Agora schon im 1.Jhd.v.Chr. als Wetterstation und Uhrturm erbaute. Tagsüber klappte das mithilfe der Sonne bestens, aber Nachts? Da übernahm eine Wasseruhr den Dienst! Die alten Griechen waren eben nicht dumm!
    Ein griechischer Rosé im Szeneviertel Exarchia krönte diesen fantastischen Tag und auf dem Heimweg staunten wir auch noch über die schöne Weihnachtsdeko in der Stadt.
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  • Day 53

    Athen einmal anders

    December 3, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 17 °C

    Gestern hatten wir in der Stadt ein absolut ruhiges Gewissen, denn der Mops stand sicher auf dem Campingplatz. Allerdings an der 8-spurigen östlichen Zufahrtsstraße. Und das bekamen wir in der Nacht zu spüren bzw. zu hören! Wer hier wohnt, muss krank werden (oder schon sein)! Also heute Abreise.
    Aber zuvor durch Stadt, Verkehr, Stau und umschwärmt von Motorrädern und Rollern (Härtetest für die Nerven!) raus ins Olympiazentrum von 2004. Und das war ein Erlebnis! Anlagen der Superlative und für mich als Baumensch sowieso faszinierend. Leider hat der Zahn der Zeit schon nach den relativ wenigen Jahren ganz schön genagt. Das Stadion imponiert schon von Weitem und bei dem riesigen, schattenspendenden Wandelgang fiel uns auf: genau das haben wir schon in Valencia gesehen! Wie klein die Welt ist (oder wie wenig Architekten scheint es zu geben?)...
    Nach all dem Gigantismus muss aber nicht mehr viel Geld für Kunst übrig gewesen sein. Denn wir fanden nur eine einzige Plastik - nach unserer Meinung recht dürftig für solch einen prestigeträchtigen Komplex.
    Wir wollten noch etwas mehr von Athen sehen und so führte uns das Navi wieder durchs Zentrum (und Verkehr) an das eingegebene Ziel: Piräus. Hätten wir es lieber gelassen! Eng, laut, hektisch und keine Chance auf einen netten Übernachtungsplatz. Letzte Hoffnung: der Hafen. Auch hier ungemütlich und geschäftig. Im Lied "Ein Schiff wird..." klang das viel romantischer.
    So kurvten wir ein drittes Mal durch die City und als wir sie hinter uns gelassen hatten, ging es uns schlagartig besser. Erst recht, als wir den Platz von Mittwoch Nacht wieder gefunden haben. Dieses Mal wählten wir die "zweite Reihe", nämlich zurückgezogen zwischen Bäumen, trotzdem mit Blick aufs Meer, aber wunderbar ruhig und geschützt vor dem aufkommenden Sturm (der Kühlschrank wird's danken). Und wir sind stolz, den Tag ohne Kratzer und Beulen am Mops überstanden zu haben.
    Fazit: Weltstädte sind sehr interessant und wichtig, aber nichts für Camper.
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