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- Day 146
- Tuesday, October 14, 2025 at 9:46 PM
- ☁️ 10 °C
- Altitude: Sea level
IcelandNjarðvík64°0’4” N 22°29’40” W
Island - Rückblick

Wir sitzen im Flughafen, warten auf das boarding und lassen den Rundtrip Revue passieren. Es war eine wunderbare Reise, wir haben ein Land kennen gelernt, das seinesgleichen in puncto Ordnung, Sauberkeit und Gepflegtheit sucht! Ob Stadt, ob Land - nirgends haben wir Müll oder ungepflegte Ecken ausmachen müssen. Die (asphaltierten) Straßen sind in sehr gutem Zustand, es wird im Winter kategorisch auf Salz verzichtet - Sand und Splitt werden gestreut und sehr, sehr häufig und gründlich geräumt.
Natürlich tat sich für uns die Frage auf, welch hoher Aufwand an Straßenbau und Infrastruktur hier betrieben werden muss. Leben doch in diesem Land nur ca. 380.000 Menschen und das auf einer Fläche so groß wie die DDR (104.000 km² Island zu 108.000 km²)! Natürlich wird sehr viel auf den Tourismus gesetzt und es tut gut, wenn man sich wieder abseits der mit Busladungen überhäuften Hotspots befindet. Die rauhe Natur strahlt so viel Ruhe und Friedlichkeit aus, dass wir meinen, dasselbe bei den Menschen festgestellt zu haben.
Unser Suzuki Swift, für unsere Zwecke völlig ausreichend, führte uns zuverlässig die knappen 2.000 km durchs Land und die Hotels waren mit einer Ausnahme (aber auch hier Jammern auf hohem Niveau) von hoher Qualität. Und der Autovermieter hat sogar eines bedacht: uns wurde ein Miniteil von tragbarer WLAN-Box ausgehändigt (Akku-Kapazität 7 Std, immer wieder im Auto aufladbar), damit hatten wir immer und überall Internet zur Hand!
Oft war es windig und kühl, aber selten unter 10° C, und meistens war der Himmel bedeckt. Sonne und Regen hielten sich die Waage, so dass wir mit dem Wetter vollkommen zufrieden sind. Wäre es im Sommer besser gewesen? Weiß man bei den wechselnden Bedingungen hier oben nicht.
Eine Woche nur wir Zwei, wo wir uns sonst vielleicht ganze 7 Tage im Jahr sehen, das hatte was ganz Besonderes und unsere ohnehin enge Verbindung zueinander vertiefte sich noch mehr. Wir hatten viel Gesprächsstoff, auch über Dinge, die bis dato nicht gesagt waren, also war es nicht nur des Reiseziels wegen ein wertvoller Trip - einer mehr, der in unserem Gedächtnis verankert bleibt.Read more
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- Day 146
- Tuesday, October 14, 2025 at 3:00 PM
- 🌧 12 °C
- Altitude: 18 m
IcelandReykjavik64°8’33” N 21°54’47” W
Reykjavik

Die letzte Etappe beginnt wieder regnerisch, aber zum Glück bietet die Umgebung keine Höhepunkte. Bis zum Ziel sind es nur ca. 100 km, aber wir gönnen uns noch einen Umweg nach Akranes, laut Reiseunterlagen ein "Muss", doch die aus reiner Zweckmäßigkeit bestehend erscheinende Kleinstadt bietet als Sehenswertes gerade mal zwei beieinander stehende Leuchttürme. Der kleinere von 1918 wurde 1947 von dem größeren abgelöst, dient aber heute als Museum und kann bestiegen werden, was wir uns bei dem Wetter schenken.
Kurz darauf checken wir im Hotel ein, das Zimmer ist aber erst in 3 Stunden verfügbar. So gehen wir erstmal zum Meer, haben einen wunderbaren Blick auf die Kulisse der Stadt und als Nächstes stehen wir vor dieser Skulptur, die uns an ein Wikingerschiff erinnert. Dabei handelt es sich um "SOLFAR" (Sonnenfahrzeug), also ein abstraktes Bild für Geheimnis, Entdeckung, Freiheit, Hoffnung, also durchaus auch Sonnenschiff. Es wurde 1990 anlässlich der 200-Jahrfeier der Stadt enthüllt (älter ist die nicht?!).
Dann erreichen wir HARPA, das Konzert- und Konferenz-Center mit der eindrucksvollen Glasfassade, die für mich um so imposanter wird als ich ein Geheimnis lüfte. Wie kann so eine riesige Glasfläche den Windkräften standhalten, ohne wie üblich von innen mit Pfeilern, Streben o.ä. stabilisiert zu werden??? Sehr einfach!: die Fassade ist zweischalig, besteht aus lauter stabilen Prismen, die - miteinander verschraubt - in sich selbst Stabilität erzeugen. Dieses Gebäude ist einfach genial und in allen Bereichen sehr hochwertig ausgestattet.
Nebenan ist das Ministerium für ausländische Angelegenheiten mit einer steinernen Fassade versehen, in der ich intuitiv die Eigenschaften dieser Insel wiederfinde.
Es folgt ein Bummel durch die (junge) Altstadt vorbei an hübschen und auch kitschigen Holzhäusern und schon von Weitem steuern wir die Halgrimskirche an. Erfreulich, dass wir sie auch von innen sehen können. Auch hier besticht sie wie draußen durch schlichte Schönheit. Beim weiteren Bummel fallen noch ein paar andere Häuser auf und dann zieht es uns erstmal in unser Hotelzimmer. Nach einer angemessenen Pause marschieren wir nochmals los, essen Lobster- bzw. traditionelle isländische Fleischsuppe und dann kehren wir doch wieder auf dem kürzesten Weg ins Hotel zurück. Der Regen hat uns wieder und außerdem müssen wir morgen SEHR zeitig aufstehen.
Am Ende dieses Beitrags füge ich noch zwei Aufnahmen hinzu, auf denen mir ChatGPT zeigt, wie schön SOLFAR bei verschiedenem Lichteinfall sein kann.Read more
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- Day 145
- Monday, October 13, 2025 at 3:00 PM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 31 m
IcelandBorgarbyggð64°39’54” N 21°17’25” W
lange Fahrt, schöner Tag

Heute ist der Plan einfach: lange Fahrt, kaum Zwischenstopps und zeitig ankommen, denn es erwartet uns ein hochwertiges Hotel. Die roten Ampelherzen in Akureyri wurden nach der Finanzkrise 2008 angebracht, um die Bevölkerung aufzuheitern und ihr im besten Falle ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Danach geht es wieder über die Hochebene, zwischen steilen Hängen und durch weite Täler hindurch. Willkommene Abwechslung bieten eine Kirche in moderner Architektur und aufregende Wolkenformationen. Nach der Hälfte der Strecke setzt noch ein andauernder Nieselregen ein, jetzt heißt es erst recht: einfach nur fahren!
Kurz vor dem Ziel steigen wir die Stufen hinauf zum 100 m hohen Kraterrand des Grabrok. Hier fühlen wir uns mal wieder den Naturgewalten sehr nahe, gehen in uns und plötzlich begegnen uns diese entspannten und beinahe zutraulichen Alpenschneehühner oder auch Moosschneehuhn genannt. Wir lassen sie in Ruhe und machen uns an den Abstieg.
Eine halbe Stunde später erreichen wir das Fosshotel Reykholt und freuen uns, dass wir heute so viel Zeit mitgebracht haben. Der Blick aus dem Zimmer verspricht einen relaxten Abend in der Sauna und den Hotpots. Fabian pumpt erst einmal eine Weile im Fitnessraum. Muss ich nicht haben, ich bearbeite in der Zeit die paar Fotos und mache einen nahe gelegenen Food Truck fürs Abendessen ausfindig. Es gibt ihn wirklich, direkt neben heißen Quellen, und auf dem Schild stehen auch moderate Preise, aber - er hat zu! So landen wir nebenan im Spa-Hotel und genießen dort deren Köstlichkeiten.
Wieder zurück in unserem Haus lassen wir uns die Bademäntel aushändigen und gehen schnurstracks 2 Etagen tiefer zum Spa-Bereich. Die Einrichtung strahlt so viel Ruhe und Gediegenheit aus, dass wir uns einfach nur wohl fühlen! Positiver Nebeneffekt: im Ruheraum erstelle ich diesen Pinguin-Beitrag.Read more
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- Day 144
- Sunday, October 12, 2025 at 3:00 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 8 m
IcelandAkureyri65°40’49” N 18°5’22” W
karge Schönheiten

Wir dachten schon, auf dieser Ringstraße würden wir Island nur außen umrunden und am Ende vielleicht glauben, das Inland nicht gesehen und damit was verpasst zu haben. Aber die heutige Etappe belehrt uns eines Besseren, es geht direkt bergauf bis auf die Hochebenen bis auf über 500 m Höhe. Die Vegetation wird immer spärlicher, bis am Ende nur noch Steine unsere Wege säumen. In dieser unwirtlichen, aber dennoch faszinierenden Landschaft erreichen wir den Dettifoss, lt. Reiseführer der mächtigste Wasserfall Europas (kann man so stehen lassen. Der Rheinfall in Schaffhausen hat zwar die doppelte Wassermenge, ist aber nicht mal halb so hoch. Deshalb nach Leistung - Menge mal Fallhöhe - liegt der Dettifoss tatsächlich vorn) und er flößt uns ordentlich Respekt ein.
Nicht viel weiter begeben wir uns am Bergrücken des Namafjalls im wahrsten Sinne auf heißes Pflaster. In dieser Welt blubbernder Schlammtöpfe und heißer Dampfwolken passen wir auf, dass wir ja nicht vom Wege abkommen. Lange halten wir es ohnehin nicht aus, irgendwo müssen hier tonnenweise faule Eier versteckt sein!
Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir das nächste Landschafts-Unikat: Nahe des Sees Myvatn prägen die skurilsten Gesteinsformationen die Umgebung - Zeugen sehr aktiver Vulkantätigkeit vor ca. 10.000 Jahren (eigentlich gar nicht so lange her!...). Wir wählen einen der kürzeren Wanderwege, denn der Tag neigt sich dem Ende und als nächstes wollen wir die Pseudokrater am See besuchen. Diese Gebilde entstanden durch Dampfexplosionen über einem Lavastrom. Heute fühlen sich die Schafe im üppigen Gras wohl, aber nicht wohl genug, um sich von Fabian streicheln zu lassen...
Letztes eindrucksvolles Ziel ist der Godafoss, der Götterwasserfall (etwa um das Jahr 1000, nach der Übernahme des Christentums als Staatsreligion, soll der Rechtssprecher des Landes die alten heidnischen Götterbilder hier in das Wasser geworfen haben - daher der Name). Durch seine Größe und Form beeindruckt uns diese Kaskade sogar mehr als der Dettifoss.
In Akureyri erreichen wir nach 360 km noch vor der Dunkelheit unser schönes Hotel direkt unterhalb der Akureyrarkirkja, gehen etwas essen und machen es uns für den Rest des Abends gemütlichRead more
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- Day 143
- Saturday, October 11, 2025 at 4:00 PM
- ☁️ 7 °C
- Altitude: Sea level
IcelandFáskrúðsfjörður64°55’35” N 14°0’4” W
Sonne und Regen

Da werden wir doch glatt vom Sonnenschein geweckt und mit uns unser Entdeckerdrang! Schon beim Anblick vom Frühstückstisch aus zieht es uns regelrecht ins Auto. In dem 1.808 (man beachte die Acht!) Einwohner zählenden Städchen Höfn mit seinem bunten Hafen decken wir uns bei NETTO(!) mit einigen Lebensmitteln ein und wenig später erfüllt sich Fabians Wunsch, einmal ein isländisches Tier streicheln zu können und ich tue es ihm gleich. Unsere Straße führt uns die ganze Zeit durch weite Ebenen und links von uns erheben sich die gewaltigen Hänge der Hochebene mit ihren riesigen Schüttkegeln als Folge der Erosion in Millionen von Jahren. Der kleine fast unsichtbare Weiße davor ist unser WAGEN. Bald erreichen wir die Halbinsel Stockksnes, von der aus man den "berühmten" (warum berühmt, werden wir wohl nie erfahren) Berg Vestrahorn gut fotografieren können soll, was uns auch ganz gut gelingt, denn noch meint es das Wetter gut mit uns. Gleichzeitig präsentiert man uns das "Viking village" mit Wikingerschiff, Beides sehr schön, aber eben nur Relikte irgend eines Filmdrehs. In der Rezeption zu diesem Areal (wir bezahlen immerhin Jeder 8,- € Eintritt) beeindruckt mich am Meisten dieser von (sehr dicken) Würmern oder Käfern(?) zerfressene Balken. Wer kann das getan haben?!.
Die Weiterfahrt führt uns in den kleinen Ort Djupivogur mit Hafenbecken, einer niedlichen Kirche und einem Haus mit Dach aus Holzbohlen (habe ich so noch nie gesehen!), wo wir eine Fahrpause einlegen und es so langsam zu regnen beginnt. Die Strecke bis zum Hotel wird wegen des Regens und der daher eingeschränkten Sicht etwas monoton und am Ziel bietet sich ein ziemlich surreales Bild unserer heutigen Zufluchtsstätte. Drinnen wird es aber richtig schön, sie haben sogar ein hauseigenes Museum eingerichtet, und als der Regen sich am Abend verzogen hat, strahlt das Fosshotel Eastfjords auch außen eine gemütliche Atmosphäre aus.Read more
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- Day 142
- Friday, October 10, 2025 at 3:00 PM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 6 m
IcelandSveitarfélagið Hornafjörður64°2’54” N 16°10’48” W
Wasser und Eis

Es war ein angenehmes Aufwachen, Regen und der heftige nächtliche Sturm haben sich gelegt und der Blick vom Bett aus machte Lust auf den Tag.
Nach einem üppigen Frühstück führt die Fahrt vorbei an dicht mit Moos bedeckten Steinfeldern. Wir wollen sehen, was sich hinter den Hügeln verbirgt und betreten das kuschelige Gelände. Dabei laufen wir wie auf dem dicksten Perserteppich! Wir sinken tief ein in das weiche Moos und später erfahren wir, dass Moose die einzigen Pflanzen sind, die auf diesem kargen Boden bestehen können. Und diese geschützte Landschaft (wir erkennen schuldbewusst unseren Frevel, sie einfach betreten zu haben) sich im Laufe von 300 Jahren entwickelt hat. Mein Fuß sinkt mindestens 10 cm tief ein!
An weiteren Zwischenstopps begegnen wir romantischen Wasserläufen, einer schmucken einfachen Kirche und den ersten Ausläufern des Vatnajökull-Gletschers.
Im Skaftafell Nationalpark wandern wir zum attraktiven (weil so schön von Basaltsäulen flankiert) Svartifoss. Für den Rückweg wählen wir eine andere Route und die belohnt uns mit Einsamkeit (all die vielen anderen Abenteurer blieben auf bekanntem Gefilde) und einem lauschigen Plätzchen mit zu erobernden Mini-Insel.
Wir nähern uns der Jökulsarlon-Gletscherlagune, überqueren die Brücke und sehen diese Ansammlung von Eisbergen, die noch etwas kleiner schmelzen müssen, bevor sie die flache Passage zum Meer hin überwinden werden. Hier begegnen wir wieder einmal dieses Monsterfahrzeugen, mit denen man offroad ins Gebirge Innland reisen kann. Von den bei den Eisbergen in Aussicht gestellten Robben fehlt leider jede Spur. Dafür Menschen über Menschen und wir müssen einige Geduld aufbringen, bevor wir ein Paar ungestörte Fotos schießen können.
Dann dauert es noch eine reichliche halbe Stunde und wir erreichen glücklich unser heutiges Ho(s)tel. Beschrieben war es mit vier Sternen, aber(!): die Rezeption sieht nach Jugendherberge aus, das Zimmer wirkt spartanisch (aber wenigstens sauber), an Sauna und dergleichen ist nicht zu denken und ausgerechnet heute sind wir so früh angekommen! Also fahren wir nochmal los ins 27 km entfernte Höfn, finden dort eine gèmütliche Gaststätte, in der wir über 20 Minuten auf einen freien Tisch warten und das nicht bereuen, denn das Essen ist gut und (sehr) reichlich!Read more
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- Day 141
- Thursday, October 9, 2025 at 4:00 PM
- 🌧 6 °C
- Altitude: 111 m
IcelandHrunamannahreppur64°15’44” N 20°13’6” W
Die Kraft des Wassers

Der Geysir demonstrierte uns ja schon eindrucksvoll, dass man die Kräfte der Natur ernst nehmen soll. Jetzt kommen wir an den Gullfoss (den im Deutschen üblichen Zusatz "Wasserfall" spare ich mir (wir wollen doch nicht doppelt moppeln!), denn "Foss" steht bereits genau für diesen Begriff) und den hören wir schon von Weitem donnern und tosen. Das ist wirklich ein beeindruckendes Naturschauspiel und es verdankt seine unberührte und unverbaute Existenz einer mutigen Bauerntochter. Anfang des 20. Jhd. wollten Investoren hier ein Kraftwerk errichten und den Wasserfall für die Energiegewinnung nutzen. Dagegen ging Sigridur Tomasdottir vor, drohte sogar damit, sich in die Schlucht zu stürzen, wenn die Arbeiten fortgesetzt werden. Der Vertrag wurde widerrufen und heute freuen wir uns über dieses natürliche Spektakel.
Auf dem Weg zum nächsten Highlight entdecken wir ein Café der besonderen Art und hier im Schulbus nehmen wir den schon längst fälligen Cappuccino zu uns. Wieviel schöner ist es doch hier als in den lauten und ungemütlichen Restauranthallen an den Touristen-Hotspots zuvor!
Anschließend erreichen wir den Seljalandsfoss, an dem wir die Möglichkeit nutzen, die aus 60 m Höhe herabstürzenden Wassermassen von hinten zu betrachten. Die umherwehende Gischt macht uns auch dort nass, die bis dahin vom Regen verschont wurden, aber das macht uns nichts aus - das hier muss sein, das erlebt man nicht alle Tage!
Kurz vor dem Hotel empfiehlt unser Reiseprogramm noch einen weiteren Wasserfall. Wir fahren den kurzen Abstecher, finden den Skogafoss auch sehr beeindruckend, sind aber schon etwas Foss-gesättigt, so dass wir lieber nur noch aus dem trockenen Auto heraus ein Foto schießen, bevor wir einchecken und im Restaurant ein kräftiges Abendessen zu uns nehmen. Fabian strapaziert noch die Geräte im hoteleigenen Fitness-Studio, während ich mich der Pinguin-Schreibarbeit widme.Read more
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- Day 141
- Thursday, October 9, 2025 at 10:30 AM
- ☁️ 6 °C
- Altitude: 145 m
IcelandBláskógabyggð64°14’52” N 21°8’47” W
Die Allmännerschlucht

Schon auf dem Weg zum Thingvellir-Nationalpark sind wir von der Natur so beeindruckt, dass wir ein paar Fotostopps einlegen - sei es an einem Wasserlauf oder am Ausblick über die zerklüftete Landschaft. Dann ging es in diese Schlucht, die schon seit prähistorischen Zeiten immer breiter wird, weil hier die amerikanische und die eurasische Platte auseinander triften.
Ihren Namen hat sie daher, weil sich hier regelmäßig die Stammesfürsten der Wikinger trafen, um Neuigkeiten und Ereignisse auszutauschen, Gesetze zu beschließen, Recht zu sprechen und auch Urteile zu vollstrecken. Dabei begegnen wir dem allerersten Wasserfall, dem Öxarfoss, aus der Nähe. Am anderen Ende können wir aus der Schlucht nach oben klettern, laufen zum Auto zurück, begegnen dabei einer sehr schönen weiteren Schlucht, die wir aber nicht betreten dürfen. Wir waschen noch auf der Toilette der Touristeninformation unsere mit Schlamm verschmierten Schuhe und fahren zum nächsten Ziel, das da auf uns wartet. Vorbei an einem hübschen grün gedeckten Objekt erreichen wir ihn - den GROSSEN GEYSIR, dessen Name (so sagt man) übernommen, verallgemeinert und so zum Sammelbegriff für alle aus der Erde schießenden Wasserfontainen wurde. Zuerst wundern wir uns nicht schlecht, als ein Blubb wie in Muttis Spinat-Topf gluckst, aber dann, ein paar Minuten später, zeigt er uns, dass er auch anders kann.Read more
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- Day 140
- Wednesday, October 8, 2025 at 6:03 PM
- 🌬 7 °C
- Altitude: 21 m
IcelandSelfoss63°56’10” N 21°0’25” W
Nicht nur Anreise...

Alles lief planmäßig: vom Bus über den Zug, dann den Flieger. Pünktlich um 16:00 Uhr landeten wir in Reykjavik, wurden etwas unruhig, denn Niemand nahm uns wie vereinbart in Empfang. Ein Anruf genügte, kurz darauf wurden wir zum car-rental chauffiert, erhielten unseren Toyota Yaris und fuhren los. Das heißt: wir fuhren nicht, wir schlichen! Der Wagen brachte keine Beschleunigung zustande, auf dem Armaturenbrett blinkte die Motor-Warnleuchte und beim Gasgeben stotterte er nur noch. Nach 200 m zurück, Problem gemeldet. Man übernahm das Sorgenkind, brachte es zurück und sagte, es sei doch alles in Ordnung! ???Wie bitte??? Na, lets try it ago - und siehe: tatsächlich alles i.O.! Verstehe, wer kann...
Wir fuhren nicht gleich nach Selfoss ins Hotel, sondern gönnten uns einen kleinen Umweg zur Blauen Lagune. Sehr beeindruckend die karge Landschaft und darin das türkisfarben leuchtende Wasser. Die Farbe wird von der Lichtbrechung durch die im Wasser enthaltene Kieselsäure verursacht. Die Kieselerde ist auch für die wohltuende Wirkung auf der Haut verantwortlich.
Es war schon spät, aber das war es nicht allein, was uns dem Drang widerstehen ließ, einmal in das wohlig warme Nass zu steigen - der Preis für das Basispaket (!) liegt bei ca. 125,- €! Da lieber sofort auf die 100 km zum Hotel begeben und eine heiße Dusche nehmen.
In Selfoss leuchtet die DOMINO-Pizza-Reklame und nicht zum ersten Mal schlucken wir heftig beim Preis: Dieses Miniteil kostet tatsächlich etwa 15,- €, aber wenigstens machte es ordentlich satt.
Interessehalber haben wir Google befragt und hatten das Ergebnis: der Durchschnitt-Nettoverdienst in Island liegt bei ca. 4.700,- € im Monat. Nun sind wir eingestimmt auf weitere Überraschungen, nehmen es mit der nötigen Gelassenheit und freuen uns auf eine abenteuerliche Woche.Read more
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- Day 139
- Tuesday, October 7, 2025
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 135 m
GermanyDresden51°1’9” N 13°46’26” E
Vorbereitung auf Island

Morgen geht's los. Wir haben alle Unterlagen beisammen, Zugtickets und Reservierungen sind gelöst, Stationen und Highlights der Reise auf der Karte vermerkt, Koffer ist (fast) gepackt, nun noch einmal schlafen...
Einiges wird anders sein: der Mops bleibt zu Hause und Rosi auch. Dafür geht's per Zug, Flieger und Auto auf eine reine Vater-Sohn-Exkursion mit hoffentlich vielen interessanten Erlebnissen und Begegnungen. Diese will ich wieder festhalten, sofern es die Zeit in den Hotelnächten zulässt - eine Woche ist kurz und der Erlebnishunger groß!Read more
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- Day 56
- Wednesday, July 16, 2025 at 10:00 AM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 145 m
GermanyDresden51°1’9” N 13°46’25” E
zügig heim

Am 11. Juli nahmen wir Kurs auf "zu Hause", beeilten uns dabei nicht sonderlich, ein Abschiedsbad in der lettischen Ostsee war auch noch drin und in Polen holten wir das geplatzte Treffen mit Adela und Maxi nach.
Dabei sind allerdings die Fotos viel zu kurz gekommen, nur der idyllische Platz vor (und auch noch der nach) Warschau kamen in den Genuss, im Fotoalbum verewigt zu werden. Von wirklicher Bedeutung bleibt in unserer Erinnerung jedoch eine Beobachtung, die ich sogar auf Video aufnehmen konnte: "Entenjagd einmal anders"! Man kennt es, die Enten werden gejagt und anschließend aufgegessen. Das hier war aber gar nicht so: eine Schar von Enten verteilte sich auf dem Fluss und raste in einem Tempo, welches wir bisher von Enten nicht einmal kannten, über's Wasser. Dabei sogar mit plötzlichem synchron geführten Richtungswechsel! Wir wussten, der Fluss ist nur ca. 30 cm tief und es muss Fische geben (siehe das abendliche Bild mit dem Angler). Jagen die etwa Fische? Fressen Enten Fische? Unsere Anfrage bei ChatGPT bestätigte unsere Vermutung, es gibt durchaus Entenarten, die sich u.A. von Fisch ernähren wie zum Beispiel Tauchenten wie Schellente oder Gänsesäger.
Das Video ruft bei Jedem, der es anschaut, immer wieder Heiterkeit und Verblüffung hervor.
Einen Tag später übernachteten wir an einem hübschen See südlich von Warschau und heute hatten wir nur noch 150 km vor uns, bevor der Mops seine wohlverdiente Ruhepause antreten darf.
Nun warten wir noch auf den Oktober, da soll diese Reise durch einen Trip nach Island ergänzt werden, bevor wir den Auftrag zum Druck des nächsten Fotobuchs erteilen werden.Read more

TravelerDas hört sich nach einem ganz tollen Ende des Buches an❣️💖 ps zu der Entenjagd , wisst ihr das unser Tommy als „Entenjagdhund“ in Holland bekannt ist? Bzw früher dazu ausgebildet wurde abends die Enten heim zu treiben? Vielleicht findet ihrs im Internet, ein Kooikerhondje ….
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- Day 50
- Thursday, July 10, 2025 at 9:00 AM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 18 m
FinlandHelsinki60°9’42” N 24°56’33” E
Großer Abschiedsbummel

Gleich am Morgen bringt uns unser Chauffeur direkt zur Temppeliaukion Kirkko, besser bekannt unter dem Namen Felsenkirche, einem unumwunden genialen Bauwerk! Umringt von Wohnhäusern befindet sich hier seit jeher ein gewaltiger Felsberg, in dieser Form nicht bebaubar! Und nun hatten Architekten diese grandiose Idee: sie bohrten und sprengten in den Fels ein riesiges Loch und darin schufen sie den heutigen Kirchenraum . Eine kreisrunde Kupferkuppel überdacht das Ganze und das um sie herum herein strömende Tageslicht sowie das an den Felswänden herab rieselnde Wasser verleihen dem evangelischen Gotteshaus ein mystisches Flair. Benommen von der Einzigartigkeit dieser Kirche beginnen wir den heutigen Fußmarsch und kommen dabei am finnischen Parlament vorbei, bevor wir uns auf die Suche nach der Kamppi-Kapelle begeben. Imitten des lauten Großstadtlebens wirkt der fast 10 m hohe aus Erlenholz gefügte Baukörper von außen wie ein überdimensionales ovales Gefäß, innen flutet Licht durch eine schwebende Decke und es herrscht absolute Stille (wenn nicht einer der Besucher zu laut tuschelt). Es ist wohltuend, genau im Zentrum des städtischen Lärms einen solchen Ort der Ruhe aufsuchen zu können!
Ein Stück weiter bin ich erleichtert, dass ich Finnland nicht verlassen werde, ohne doch noch einen Elch gesichtet zu haben.
Dank Hop On Hop Off kommen wir weiter durch die Stadt, laufen zum Design- und Architekturmuseum, haben uns aber etwas mehr davon versprochen. Na ja, die Lichtinstallation spricht uns dann doch an und dem eigenwillig gestalteten Hocker hätte ich zu gerne noch einen Eimer hinzugefügt.
Nun bewegen wir uns relativ ziellos durch die Stadt, haben schon viel gesehen, kommen oft an Orte, an denen wir schon waren und schärfen nochmal alle Sinne, um so viel wie möglich von Helsinki mitzunehmen.
Vorletztes Ziel ist das Denkmal für den Komponisten Jean Sibelius, bestehend aus ca. 600 Stahlrohren und etwa 24 t schwer, was wohl die Schwere seiner Musik verkörpern soll?
Ganz zum Schluss steigen wir aus dem letzten Hop On - Bus wieder am Senatsplatz aus, um noch einmal zum Hafen zu laufen und dort die zuvor übersehene Alte Markthalle zu besuchen, bei deren Betreten wir uns augenblicklich in das Ende des 19. Jhd. versetzt fühlen. Eine schöne Frau in einem schönen Markt ist der letzte Eindruck in einer schönen Stadt, dann sind wir froh, dass Bolt uns abholt, wo wir gerade sind, und innerhalb weniger Minuten zum Mops bringt.
Der Rest des Tages besteht aus Logistik: wir fahren zum Hafen, die Fähre bringt uns nach Tallin und dort fahren wir um Mitternacht noch 30 km weiter, um uns wiederum an einem friedlich-ruhigen Wald-Parkplatz einen Drink auf den schönen Tag zu genehmigen und selig einzuschlafen.Read more
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- Day 49
- Wednesday, July 9, 2025 at 11:00 AM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 20 m
FinlandHelsinki60°10’13” N 24°57’8” E
Helsinki per Bus und Fuß

Den Mops parken wir kostenlos am Stadtrand, rufen Bolt auf und lassen uns für kleines Geld ins Stadtzentrum chauffieren. Am Senatsplatz mit dem strahlend weißen Dom besteigen wir Hop On Hop Off, um uns einen Gesamteindruck zu verschaffen. Fotos entstehen dabei nicht, aber konkrete Pläne, wie wir vorgehen werden. Am Hafen genießen wir den Blick auf die Stadt von den Dachterrassen der Bade- und Sauna-Anlage und dabei fällt uns gegenüber eine kunstvoll geschwungene Holzkonstruktion auf - der "Helsinki Biennial Pavillon" mit Info, Ticketservice usw. noch von der Helsinki Biennale 2021.
Wir laufen zu den Speichergebäuden im Hafenbereich, auch nebenan zu dem Jugendstilviertel und passieren die Uspenski-Kathedrale, die größte orthodoxe Kirche Westeuropas.
Auf dem Weg zur Esplanade, der Prachtmeile der Stadt werfen wir einen Blick auf die dem Meer entstiegene Nixe Havis Amanda, die hübsche "Tochter der Ostsee" (so vom Künstler empfunden und umgesetzt), die wegen ihrer Nacktheit dazumal großes Aufsehen erregt hatte, heute aber ein geliebtes Wahrzeichen ist und mit eigenen Ritualen in traditionelle Festlichkeiten einbezogen wird. Gleich daneben beeindruckt die kostbare Glasfassade des Café Kapelli, in dem sich seit 1867 die gehobene Gesellschaft und Intellektuelle (heute sind's mehr die Touristen) die Klinke in die Hand geben. Der Hauptbahnhof wurde lt. Erklärung im Rundfahrt-Bus zu einem der zehn schönsten Bahnhöfe der Welt erklärt und als wir das Bahnhofsrestaurant sehen, glauben wir das auf's Wort. Im Ständehaus hinter dem Bahnhof werden noch heute Regierungsverhandlungen geführt.
Und nun entdecken wir die Filetstückchen der modernen Architektur Helsinkis. Kiasma heißt die Nationalgalerie für zeitgenössische Kunst und gleich daneben schwebt förmlich Oodi, die erst 2018 fertiggestellte Zentralbibliothek, von deren Terrasse wir von links nach rechts die Sicht auf das Musik Center, im Hintergrund den Turm des Nationalmuseums und dann die Finlandia Hall genießen können. Diese Konzert- und Kongresshalle aus weißem Carrara-Marmor schauen wir uns noch aus der Nähe von innen und außen an, bevor wir mit müden Füßen das nächste Bolt-Auto rufen und uns heim zum Mops auf der Insel Kulosaari bringen lassen. Hier vor dem Casino lassen wir bei einem Glas Wein den Tag ausklingen, das Erlebte Revue passieren und gehen in eine ruhige Nacht, wobei wir schon die Pläne für den nächsten Tag schmieden.Read more
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- Day 47
- Monday, July 7, 2025 at 12:00 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 85 m
FinlandToijala61°11’27” N 23°54’25” E
Regenpausen und Sauna

Der abendliche Blick aufs Wasser entwickelte sich in der Nacht und den ganzen folgenden Tag zum Blick DURCH'S Wasser. Eine Regenpause ermöglichte noch einen Spaziergang und dabei die Begegnung mit der neunköpfigen Hydra (zum Glück aus Holz und harmlos). Wir gaben es auf und fuhren weiter bis an eine Erlebnisbadestelle mit Sauna. Bei der Ankunft fürchteten wir noch, dass das schön bepflanzte Boot im Regen davon schwimmen könnte und so schliefen wir unter Prasselbegleitung ein. Der nächste Tag besserte sich langsam und etliche trockene Stunden verbrachten wir schweißgebadet, also wieder nass, in den verschiedenen Saunen. Für uns Neuland: Schwitzen in Badebekleidung und Tücher, die bereits auf den Bänken lagen. Aber schön war's, der Blick nach draußen über den See! Oder die kleine praktische Camper-Sauna, geht vielleicht auch als Kochzelt(?). Am Schönsten fanden wir die schwimmende Sauna, wenngleich sie nur am Ufer festgemacht war. Alle Saunen mit Ofen und das bereit liegende Holz legten wir selbst nach.
Endlich konnten wir diesen Punkt (in Finnland - Sauna!) auf der Todo-Liste abhaken. Der Sonnenuntergang meinte es noch einmal so richtig gut, bevor die Trommelwirbel auf dem Mops-Dach wieder unseren Schlaf begleiteten.
Am Folgetag taten wir das einzig Sinnvolle bei Dauerregen, wir fuhren auf der Autobahn in Richtung Helsinki. Nur ca. 10 km vor der finnischen Metropole fanden wir einen Platz am Waldrand, konnten beim Spaziergang den originellsten Kirchturm ever entdecken und als sich gegen Mitternacht die Nebel auf den Feldern ausbreiteten, versprach die kräftige Rotfärbung am Himmel (sogar in Einigkeit mit der Wetter-App!) einem besseren Tag für die geplante Stadtbesichtigung.Read more
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- Day 45
- Saturday, July 5, 2025 at 2:00 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 83 m
FinlandTampere61°29’56” N 23°45’53” E
Tampere - Stadt der Kirchen?

So sehen wir das zumindest, was die Sehenswürdigkeiten angeht, denn das
Bild der Straßen und Gebäude lässt einfach jeglichen Einfluss von Stadtplanern vermissen. Zu Beginn der 1850-er Jahre siedelten sich sehr viele Fabriken in der Nähe der Stromschnelle Tammerkoski an. Tampere liegt zwischen zwei Seen mit sehr großem Höhenunterschied und ausgerechnet mitten durch die Stadt führt deren Verbindungskanal. Heute verweilen wir an dessen grünen Uferhängen mit Blick auf das Wasserkraftwerk und daneben den hohen Wasserfall. Jedenfalls führte die Industrialisierung zu rasantem Aufschwung der Wirtschaft. Das scheint für uns der Grund für die Anreihung zweckmäßiger Bauwerke ohne Berücksichtigung eines Gesamtbildes. Natürlich finden wir einige positive Ausnahmen wie die Feuerwache, das Rathaus und ein paar Häuser aus der Gründerzeit wie das Eckgebäude in der Kauppakatu.
Aber die Kirchen sind ein Hingucker! Das fängt beim Dom an. Wegen der wachsenden Arbeiterzahl musste eine neue Kirche her und entstand von 1902-07 die Johanneskirche. Als Tampere 1923 einen Bischofssitz erhielt, wurde aus der Johanneskirche der Dom. Uns beeindruckt sehr das Altarfresko "Auferstehung", welches das zentrale Thema des Christentums so zeitlos und schlicht behandelt. An der Orthodoxen Kirche begeistert mich als gelernten Maurer die Detailverliebtheit und deren kunstfertige Ausführung in den Fassaden. Und dann ist da noch die Kalevala-Kirche, der man ihre Bestimmung erst auf den zweiten Blick ansieht. In den 1960-er Jahren nach nur 2 Jahren fertiggestellt bietet sie über 11.000 Personen Platz und gilt als eines der Schlüsselwerke der finnischen Nachkriegsmoderne. Von dem erhöhten Platz vor der Kirche werfe ich noch mit wenig Begeisterung einen Blick auf's Stadtbild und auf dem Rückweg zum Mops nehmen wir noch Notiz von der zwar ansehnlichen Aleksanterin Kirkko, aber zu einem weiteren Eintritt ins Innere können wir uns nicht entschließen, irgendwie sind wir für heute kirchengesättigt.
Wir verlassen die Stadt in Richtung Helsinki und übernachten mal wieder mit Blick auf Wasser.Read more
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- Day 44
- Friday, July 4, 2025 at 10:00 AM
- 🌬 13 °C
- Altitude: Sea level
FinlandVaasa63°5’38” N 21°35’45” E
Vaasa

Nachdem wir gestern durch unaufhörlichen Regen gefahren sind (was sonst macht man an solch einem Tag?!), übernachteten wir an einem kleinen Hafen wenige Kilometer vor der drittgrößten Stadt Finnlands. Und heute in der Frühe weckt uns wieder die Sonne. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Vaasa und finden auf einer vorgelagerten kleinen Insel einen kostenfreien Parkplatz, von dem aus wir die Stadt zu Fuß erkunden können. Nicht schlecht staunen wir über diese Waschtröge und daneben die großen Holzgestelle, bis uns der Übersetzer verrät, daß es sich hier tatsächlich um eine öffentliche Teppichwaschanlage handelt und die wird, wie wir sehen, auch gut genutzt. Was es so alles gibt!
Die Stadt macht auf uns den Eindruck, als hätte sie keine Vergangenheit. Schachbrettartig angeordnete Straßen mit neuzeitlichen Gebäuden, die wir uns in jeder (sozialistischen) Stadt vorstellen können, taugen wenig zu bleibenden Eindrücken. Das klärt sich nach Wikipedia-Befragung schnell auf. Im Jahr 1606 gründete der schwedische König Karl IX. Wasa die Stadt und gab ihr den Namen Vasa. Aber 1852 wurde sie durch einen verheerenden Großbrand zerstört. Die Neugründung erfolgte 7 km westlich und nun wundern wir uns nicht mehr über das ungewöhnliche Bild dieser Universitätsstadt. Heute ist sie in Finnland die Stadt mit dem größten schwedischen Bevölkerungsanteil, er beträgt sage und schreibe 25 %, was wohl auch daran liegt, dass sich hier die engste Stelle des Bottnischen Meerbusens befindet und ein reger Fährverkehr beide Länder verbindet.
Das Tikanoja-Museum mit Werken von Picasso, Gauguin, Degas und finnischen Meistern hat leider wegen Bauarbeiten geschlossen, aber im (unverdient wenig besuchten) Automobilmuseum finden wir interessante Exponate. Wir registrieren mit einigem Unmut, in welches Licht man anhand der total verrosteten 250-er AWO (1955) die DDR rückt, aber gleich nebenan werden wir versöhnt, steht dort doch eine blitzblanke S 50 von Simson Suhl!
Es fällt uns noch das schöne Bahnhofsgebäude auf, aber in der lutherischen Dreifaltigkeitskirche (Baujahr 1869) finden wir bei life Orgelmusik so viel Ruhe und Andacht, dass wir sie erst nach geraumer Zeit wieder verlassen.
Dass es da noch eine sehenswerte Orthodoxe Kirche und ein ehemaliges Hofgericht (vom Schwedenkönig gegründet) gibt, finden wir erst heraus, als wie die Stadt schon wieder verlassen haben. Dafür "campieren" wir mal wieder an einem malerischen und ruhigen Platz an einem Badesee.Read more
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- Day 42
- Wednesday, July 2, 2025 at 1:00 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 59 m
FinlandSastamala61°23’49” N 23°1’13” E
Die Ereignis-Reduktion

Da stehen wir hier nun schon seit 6 Tagen, es ist so gut wie nichts passiert und uns geht es besser als je zuvor! Nachdem sich am Samstag die letzten Hochzeitsgäste verzogen hatten, wurde es sehr ruhig. Hin und wieder tauchten Leute auf, entweder zur Grabpflege oder Besucher, die sich für die Kirche interessieren oder auch einige wenige Camperfreunde, aber alle nur für eine Nacht. Diese Abwechslung war sehr angenehm, während wir Sonntag und Montag geduldig den Sturm aussaßen. Dabei hatten wir aber riesiges Glück, der Wind kam aus NW und wir stehen absolut geschützt hinter einem dichten Wall aus Bäumen. Es war nicht kalt, wir verbrachten den ganzen Tag draußen und warteten, dass dem Sturm die Puste ausgeht. Montag kündigte sich Beruhigung an und am Abend war unser kleines Kreuzfahrtschiff fertig gerüstet.
Schon ging es gestern Morgen los und wir erkundigten bei mäßigem Wind und Wellengang die Umgebung bis hin zur in Sichtweite liegenden Insel, auf der wir wieder einmal unser geliebtes Robinson-Dasein (oder Adam und Eva?) führen konnten.
Ein klein wenig ins Schwärmen kamen wir bei dem geräumigen Hausboot, besonnen uns aber schnell wieder, denn mit dem Mops erschließen sich uns weit aus mehr attraktive Möglichkeiten! Ein grandioser Sonnenuntergang war die Krönung dieses schönen Tages.
Für heute sagte die Wetter-App angenehme Temperaturen voraus, aber leider nur Sonnenschein bis ca. 09:00 Uhr. Sehr zeitig springen wir aus den Federn und 06:20 Uhr sitzen wir auf dem Stand Up und genießen die spiegelglatte Wasserfläche und die uns umgebende Ruhe. Richtig Zeit, sich an den kleinen Dingen der Welt zu erfreuen! Nach einer großen Runde erreichen wir auch wieder unsere Robinson-Insel, sind dieses Mal aber nicht allein - eine Enten-Mama trägt ihre Kleinen sicher über die Wellen.
Dann finden wir noch eine kleine Insel, auf der sich ein einzelner Baum gut fest hält, wofür ihm unsere Anerkennung gebührt, und wir beschließen im Scherz, dass es Zeit wird, sich auch mal eine eigene Insel zu kaufen. Doch die schreienden Nachbarn schrecken uns zurück. Als sie wegfliegen, flackert (aber nur für einen kurzen Moment) nochmal die Kaufabsicht auf.
Die Sonne übertrifft die Vorhersagen und wir haben einen herrlichen Tag - besser noch als gestern.
Da ab morgen wieder Regen zu erwarten ist, packen wir schon mal unsere sieben Sachen und bereiten uns auf den morgigen Aufbruch vor.
Und nun das Fazit von einer Woche Auszeit: es war fantastisch, nicht immer wieder die nächste Route oder die nächsten Ziele zu planen, einfach entschleunigt die Natur auf sich wirken zu lassen und in Einem sind wir uns sicher: so viele unserer Besichtigungen und Zwischenstationen womöglich in unserer Erinnerung verblassen werden, diesen Ort und diese Zeit werden wir nicht vergessen!Read more
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- Day 38
- Saturday, June 28, 2025 at 12:30 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 61 m
FinlandSastamala61°22’55” N 23°0’5” E
Sastamala Marian Kirkko

Vor uns der See und hinter uns wacht die im mittelalterlichen Stil errichtete Marienkirche aus dem späten 15. Jahrhundert. Hier aufzuwachen ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Dabei füllen sich heute die großen Park- und Rasenflächen zunehmend mit Autos und die Menschen haben sich fein heraus geputzt. Unschwer zu erkennen, hier soll wohl gleich geheiratet werden! Wir nutzen die Gelegenheit, auch mal das Innere dieses urigen Bauwerks zu besichtigen. Unter dem mächtigen Tonnengewölbe und auf dem heutzutage selten gewordenen Lehmboden fühlen wir uns augenblicklich ins Mittelalter zurück versetzt und verstehen, warum die Kirche einen hohen nationalen Stellenwert besitzt. Für regelmäßige Gottesdienste wird sie nicht mehr genutzt, aber des Öfteren für Kunst- und Kulturveranstaltungen und gelegentlich auch für Taufen und Hochzeiten(!) - also ist heute "gelegentlich"!
Dann fasziniert uns noch der etwa 100 m entfernt stehende Glockenturm. Er steht mit seinen wuchtigen Grundbalken auf einer Schicht lose(!) aufeinander liegender Findlinge, die ihrerseits vom nackten Fels getragen werden. Und das hält nun schon weit über ein halbes Jahrtausend!
Das Läuten der Hochzeitsglocken vermissen wir schmerzlich, aber beim Blick auf's Hochzeit-Auto wird es uns warm ums Herz. Nicht die protzige Corvette, sondern daneben der MINI 1275 GT, der alltagstauglicher Sportler aus den Jahren 1969 bis 1980, also ein begehrtes Sammlerstück, rollt mit irrem Sound vom Platz und ich bedauere, davon kein Video geschafft zu haben.Read more
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- Day 36–37
- June 26, 2025 at 3:00 PM - June 27, 2025
- 1 night
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 52 m
FinlandSastamala61°22’57” N 23°0’8” E
Die Suche nach dem idealen Platz

Gestern machten wir nochmal einen Abstecher an die Ostsee und das Wetter hätte gut zu einem Badespaß gepasst. Aber wir schauten uns das Städtchen Naantali mit seinen hohen Felsenklippen, der hübschen Altstadt mit ihren gepflegten Holzhäusern aus dem 18. Jhd. und der großen Kirche an. Dieses gotische Bauwerk ist das einzige Relikt eines 1443 erbauten Birgittenklosters und der Kirchturm wurde 1797 im Barockstil angebaut.
Anschließend begannen wir unsere Suche nach einem Platz, an dem wir länger stehen bleiben wollen und dafür möchte er einige Eigenschaften besitzen. An einem See mit dem nicht zu merkenden Namen Koskeljärvi sah es ganz toll aus. Sogar eine Schutzhütte mit Grillplatz, Holz und dazugehörigen Werkzeugen gab es dort. Aber dafür war die Stelle auch gut frequentiert, obwohl nicht einmal Wochenende war. Und außerdem konnten wir mit dem Mops nur bis zu einem Parkplatz vordringen, umringt von hohen Bäumen und nicht mal mit "Meer"-Blick! Es war aber so schönes Wetter, da brachten wir es nicht fertig, weiter zu fahren. Wir ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen, richteten uns für die Nacht ein und dafür wurden wir dann (exakt 00:30 Uhr! - ich habe mich extra so lange wach gehalten) im Norden mit einem fantastischen Sonnenunter- bzw. Aufgang belohnt. Hier weise ich bewusst darauf hin, dass ich an diesem Foto GARNICHTS bearbeitet habe!
Heute ist es soweit, wir fahren weiter bis an den Rautavesi-See. Das ist er, der ideale Platz! Offen, hell, mit Rasen, direkt am See! Hier können wir paddeln, Rad fahren, wandern und einfach Urlaub vom Urlaub machen! Voller Begeisterung und ganz gierig fahre ich bis an den Steg, dabei die warnenden Spuren im Gras ignorierend und schon stecken wir fest. Alle Versuche, frei zu kommen, scheitern. Ein netter Mann will mit Frau und Enkeln gerade zum Angeln raus fahren und stattdessen telefoniert er lange für uns mit dem Abschleppdienst. Der kommt nach Stunden, dann geht es ganz fix, 150,- € wechseln den Besitzer und nun stehen wir nur wenige Meter höher und genießen nach wie vor den einzigartigen Blick auf Wald und See. Das kommt davon, wenn man den Hals nicht voll bekommt und einmal die Situation nicht umsichtig einschätzt!Read more
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- Day 35
- Wednesday, June 25, 2025 at 2:00 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: Sea level
FinlandHelsinki60°10’21” N 24°54’8” E
Helsinki? - lieber später!

Ganz unspektakulär setzten wir gestern mit der Fähre über und fanden einen schönen Platz am Wasser, nur geschätzte 2 km vom Stadtzentrum entfernt. Eigentlich alles super, aber es bedurfte nicht vieler Worte - Beide hatten wir, natürlich auch bedingt durch das eklige Nieselwetter, nicht so richtig Lust auf die Stadt. Also raus auf einen "Bäumchen-Platz" (Park4Night-Nutzer wissen Bescheid...), es ist ein gut frequentierter Parkplatz im Norden außerhalb der Metropole. Wir sitzen den Regen aus, schlafen ruhig und sehr lange, bevor wir heute eine kleine Wanderung in den angrenzenden Wald beginnen.
Jetzt erkennen wir, dieser Wald nennt sich "Central Park" und dehnt sich nach Süden 12 km lang aus bis an den Stadtrand Helsinkis. Daher die vielen Jogger und Gassi-Gänger!
Die ganzen 12 km brauchen wir nicht, um einen überwältigenden Eindruck von diesem vorbildlich gepflegten Naherholungsgebiet zu bekommen. Wir laufen über hunderte Meter Holzstege durch Sumpfgebiet, finden kleine Pfifferlinge direkt am Wegesrand, diese Babies lassen wir aber stehen, geben ihnen eine Chance zu wachsen und kommen über Treppen und Stege an einen rauschenden Fluss. Dann laufen wir wie auf Watte eine mit Holzspänen präparierte Loipe entlang. Diese ist sogar beleuchtet (wen wunderts? Jetzt wird's hier nicht richtig dunkel und im Winter? Halt nicht richtig hell!). An den großzügigen Anlagen und den gut organisierten Ausschilderungen erkennen wir sofort: dies ist das Land des Skisports.
Zurück im Mops beschließen wir, noch ein Stück westwärts zu fahren - Helsinki nehmen wir uns für die Rückreise in der Hoffnung auf schöneres Wetter vor.
Nach 2 Stunden U-Boot-Fahrt durch prasselnde Schauer auf der Autobahn erreichen wir das Nachtquartier an einem kleinen versteckten See mit Badeanstalt. Es hat aufgehört zu regnen, ist aber noch bedeckt und kühl, da stören wir heute keine Tümpelnixen und Wassermännchen.Read more
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- Day 33
- Monday, June 23, 2025 at 9:00 PM
- 🌧 14 °C
- Altitude: 5 m
EstoniaLandgemeinde Kuusalu59°36’3” N 25°42’51” E
Mittsommer-Campingplatz

Langsam wurde es Zeit für einen Campingplatz und wir verfolgten dabei zwei Gründe: Wäschewaschen und das Mittsommerfest. Dieser für das Land so wichtigen Feierlichkeit begegnet man nämlich als durchreisender Tourist so gut wie nicht, findet sie doch überwiegend im familiären Kreis oder unter Freunden statt. Aber wir rechneten damit, dass sich so ein Campingwart für seine Gäste nicht lumpen lässt und tatsächlich täuschten wir uns nicht.
So kamen wir gestern gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein auf dem Platz Lahemaa an, hatten Zeit für die Wäsche und sie wurde auch noch bis zum Abend trocken. Am Strand entdeckten wir den riesigen Lagerfeuerhaufen und hofften für den Folgetag nur noch auf trockenes Wetter, während wir der Sonne beim Abtauchen zuschauten.
Heute Morgen stellen wir uns rasch an einen frei gewordenen Platz am Wasser, genießen dort das Frühstück und ein paar noch trockene Stunden. Beim Strandspaziergang stoßen wir auf die Reste eines ehemals wohl stattlichen Schiffes. Die jungen Leute, die sich so sehr dafür interessieren, wollen es aber nicht kaufen, obwohl ich Ihnen einen guten Preis verspreche. Kann man nix machen.
Inzwischen zieht sich der Himmel immer mehr zu, so bemüht sich der Musikant gut beschirmt um unsere Erheiterung. Der Regen nimmt zu, aber gewonnen hat er nicht - der Platzwart bekommt das Feuer sehr professionell entfacht und es lodert lichterloh. Leider finden die Gespräche am Lagerfeuer mit den überwiegend deutschen Gästen wegen des Wetters ein baldiges Ende, was uns aber nicht davon abhält, im nett eingerichteten Aufenthaltsraum bis spät in die Nacht weiter zu plaudern.
Den geplanten dritten Tag auf dem Platz canceln wir lieber, es soll so weiter regnen, da können wir morgen besser mit Mops und Fähre nach Helsinki aufbrechen.Read more
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- Day 31
- Saturday, June 21, 2025 at 11:30 AM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 21 m
EstoniaTallinn59°26’23” N 24°43’46” E
Tallinn's andere Seite(n)

Eigentlich war Tallinn für heute geplant, so als Geburtstagsschmankerl. Aber die Wetterprognosen empfahlen Stadtbesichtigung am Freitag, und das etwas Speziellere am Samstag. Das war gestern und ist heute genau richtig!
Zuerst suchen wir bei p4n einen Platz für den Tag, möglichst in der Nähe unseres Ausflugsziels. Jemand empfiehlt eine der "ganz wenigen kostenfreien Stellen" (alles Andere ist ziemlich preisintensiv). Vorsichtshalber ein Blick auf das Datum des Eintrags, ob das noch aktuell sein kann und da staunen wir nicht schlecht: 21.06.25, also heute - ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art! Denn wir laufen 50 Meter und schon sind wir an der Straße Telliskivi (zu deutsch Ziegelstein). Sie gab damit dem gesamten Viertel hinter dem Bahnhof den Namen. Seit einigen Jahren ist die Gegend das hippste Ausgehviertel der Stadt. Denn in die alten Fabrikgebäude sind Cafés, Restaurants, Designläden, Start-ups, Theater, kleine Läden und nicht zuletzt das Kunstmuseum Fotografiska eingezogen.
Das trübe Wetter und die paar Regentropfen stören beim Bummeln überhaupt nicht, wir lassen die excelenten Grafitties und Fassadeninstallationen auf uns wirken, laufen bis zum Balti Jaama Turg, der aus alten Lagerhallen einzigartig renovierten Markthalle hinter dem Bahnhof und gehen im "F Hoon" essen. Der Google-Übersetzer sagt Hoon heißt im Estnischen Gebäude, also steht das F garantiert für Fabrik, denn dieses Flair wurde sehr gekonnt in die Innengestaltung dieses Restaurants übernommen.
Ein vermeintliches Schneetreiben scheint uns zum Mops zurück jagen zu wollen, aber es sind nur Platanenpollen und eigentlich zieht es uns nach dem Stadtgetümmel doch wieder mal in die Gemütlichkeit.
Tallinn erstreckt sich über eine riesige Fläche, wir fahren lange bis nach außerhalb und dabei offenbart sich uns noch die dritte Seite dieser Großstadt: Wohnsilos und Trabantenstädte soweit das Auge reicht. Aber mal ehrlich: welche expandierte Großstadt kommt ohne dem aus?
Bereits nach 30 km finden wir einen Platz an einem See, die Sonne scheint sogar wieder, wir sitzen draußen und schauen dem Angler bei seiner Beschäftigung zu.Read more
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- Day 30
- Friday, June 20, 2025 at 1:00 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 50 m
EstoniaTallinn59°26’9” N 24°44’22” E
Tallinn - du Schöne

Wir verlassen die Insel und haben es nicht weit bis zur estnischen Hauptstadt Tallinn. Als Hansestadt gewann sie seit dem 13. Jhd. unter dem Einfluss deutscher Kaufleute an Bedeutung und das sieht man ihr, besonders im Bereich der Altstadt, noch heute an.
Auf dem Domberg dominiert nicht wie erwartet der Dom, sondern die von 1894 bis 1900 erbaute Alexander-Newski-Kathedrale. Die fiel so pompös aus, weil die Russen mit diesem Bau ihre Herrschaft über die Stadt manifestieren wollten. Teile der mittelalterlichen Ordensburg sind gut erhalten und werden entsprechend vermarktet, und sei es mit gesichtslosen (oder hohlköpfigen?) Mönchskulpturen.
Wir steigen hinab ins städtische Treiben und gelangen als Erstes zur Nikolaikirche, in deren schützenden Mauernischen wir (das erste Mal in meinem Leben!) junge Möwen entdecken. Wie kommt eine Möwenmutter auf die Idee, ihre Kinder an einem so stark frequentierten Ort aufwachsen zu lassen?!
Von den vielen Menschen auf dem Rathausplatz lassen wir uns nicht irritieren, wir besuchen ein kleines Café mit künstlerischem Ambiente und gut gestärkt widmen wir uns den Straßen, Gassen, Ecken und Winkeln, die den Charme dieses UNESCO-Welterbe-Viertels ausmachen. Wir sind begeistert und schließen uns dem Prädikat an, das eine Freundin geprägt hatte: "Lieblingsstadt des Baltikums", laufen verliebt kreuz und quer und finden ein Fotomotiv nach dem anderen.
Wenn Riga Drei Brüder hat, dann stehen in Tallinn eben Drei Schwestern. Auch hier handelt es sich um Speicherhäuser, ehemals Wohn-, Lagerhaus und Kontor, heute ein Hotel - aber diese alle aus einer Epoche, genau gesagt seit 1362.
Wir erreichen die "Dicke Margarete" den beeindruckenden Schutzwall aus dem 15. Jhd. - noch immer imposant mit 2,4 km Länge, 16 m Höhe und 45 Türmen, davon noch 26 erhalten!
Außerhalb dieser Mauer befindet sich eine Skulptur, die "unterbrochene Linie". Sie erinnert an die 852 Menschen, die am 28. September 1994 beim Untergang der Estonia-Fähre ihr Leben verloren - das fehlende Mittelstück steht für das plötzliche Lebensende. Uns spricht das Denkmal heute besonders an, da wir ja erst am Morgen mit einer Fähre von Saaremaa aufs Festland übergesetzt waren...Read more
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- Day 29–36
- June 19, 2025 at 1:00 PM - June 26, 2025
- 7 nights
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 11 m
EstoniaArensburg58°14’50” N 22°28’46” E
Ostsee-Idylle, dann Kuressaare

Gestern fanden wir einen der einsamsten Flecken, auf denen wir bisher gestanden hatten. Und das auch noch mit idyllischem Blick über den kleinen Bootshafen hinweg zum offenen Meer! Einzige Abwechslung: Rückkehr eines Bootes und dessen Verladung. Aber genau so wollten wir es für den Rest des Tages. Dass der Sturm uns dabei zum Verbleib im Mops verurteilte, machte uns gar nichts aus und am Ende wurden wir sogar mit einem romantischen Sonnenuntergang belohnt (die gibt es nicht nur auf Sizilien...).
Heute genossen wir Sonnenschein und abgeschwächten Wind beim Frühstück vor der Tür. Wir hätten noch lange so sitzen bleiben mögen, aber wir haben uns den Besuch der Insel-Hauptstadt Kuressaare vorgenommen. Auf dem Weg dorthin begegnen wir dem Wahrzeichen der Insel, den Windmühlen von Angla. Nur fünf von einst Hunderten (diese Zahl ist mehr als verständlich angesichts der hier herrschenden Windverhältnisse!) stehen noch.
Die Stadt Kuressaare entwickelte sich um die Arensburg aus dem 14. Jhd. Der Deutsche Orden und die Bischöfe von Ösel-Wiek (Saaremaa hieß ursprünglich Ösel) gaben sich alle Mühe mit der Christianisierung der Inselbewohner. Diese aber waren damit gar nicht einverstanden, leisteten heftigen Widerstand bis hin zu gewaltsamen Aufständen. Deshalb brauchten die Bischöfe so eine Burg, die bis zur Reformation in ihren Händen blieb.
Auf dem anschließenden Spaziergang durch das Städtchen fällt uns eine kleine ungewöhnliche Kirche auf. Es ist die 1790 errichtete St. Nikolaus-Kirche, Nachfolger einer kleineren Holzkirche, nachdem der Anteil der orthodoxen Christen in der Bevölkerung immer mehr zugenommen hatte. Das Innere unterscheidet sich erheblich von katholischen oder protestantischen Kirchen und der große schwarze Zylinder rechts - das ist der Ofen.
Das Haus in der Kauba-Str. 1 ist eigentlich ein einfaches Holzgebäude, aber Dank des Türmchens mit Uhr ist es zum eigenständigen Wahrzeichen der Stadt geworden. Es wurde 1899 errichtet und sein Besitzer war - wen wunderts - ein Uhrmacher! Auch sein Nachfolger war Uhrmacher und betrieb die im Ort überaus beliebte Werkstatt bis zu seinem Tode weiter. Traditionen sind doch was Schönes!Read more
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- Day 27
- Tuesday, June 17, 2025 at 1:00 PM
- 🌬 17 °C
- Altitude: 13 m
EstoniaPärnu58°22’47” N 24°32’15” E
Estland - Pärnu

Diesen berühmten Kurort aus dem 19. Jhd. wollen wir uns gerne ansehen, denn es ist noch Vorsaison, da fühlt man sich im Kurviertel vor dem 7 km langen Sandstrand fast in vergangene Zeiten zurück versetzt. In der Hauptsaison dagegen feiert Estlands Jugend hier lange, ausgelassene Partys.
Die Stadt hat eine sehr internationale Geschichte, sie gehörte mal zu Litauen, Polen, Schweden, Deutschland und Russland, wurde 1818 estnisch und 1944 sowjetisch. Wir wünschen ihr, dass sie ab jetzt das bleibt, wozu sie sich inzwischen entwickelt hat: die Sommerhauptstadt Estlands.
Dass sie einst sehr wehrhaft war, davon zeugen sowohl der mittelalterliche Rote Turm (14. Jhd.) und das barocke Talliner Tor. Es gelingt uns, noch einige romantische Ecken aufzuspüren und am breiten Sandstrand scheint noch alles im Winterschlaf zu verharren. Haben wir tatsächlich schon in 4Tagen Sommeranfang??? Im Kurpark zeigt uns die Natur, dass Bäume nicht immer nur stehen - sie liegen auch mal in der Gegend rum oder scheinen sogar zu laufen!
Mit dem Bus erreichen wir schnell den Stadtrand, wo wir wieder einen ruhigen Platz mit entspannendem Blick auf den vom Wind aufgewühlten Fluss Pärnu ausfindig machen konnten.Read more