📍 Greece Read more
  • Day 6

    Etappe 5: Vytina - kurz nach Kapsia

    5 hours ago in Greece ⋅ ☁️ 19 °C

    Während ich heute auf der Schnellstrasse in Richtung Kapsia unterwegs war, ist mein Herz vor Freude fast stehen geblieben. In diesem Moment habe ich nämlich realisiert, dass ich voraussichtlich am Samstag in Sparta ankommen werde. Das bedeutet wiederum für mich, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit das Finale vom Eurovision Song Contest tatsächlich live mitverfolgen kann. Das ist wirklich toll! Ab jetzt gebe ich mir deshalb besonders viel Mühe, dass ich es auch tatsächlich bis in vier Tagen dorthin schaffen werde. Ausser morgen…

    Die heutige Wanderung führte mich zum höchsten Punkt der ganzen Durchquerung von Peloponnes. Ich bin dankbar, dass ich diesen Teil bei schönstem Wetter absolvieren konnte. Ich bin ausserdem so etwas von froh, dass ich mich gestern gegen den abschliessenden Aufstieg zur Hochebene entschieden habe. Der Weg hatte es wirklich in sich und ich wäre wahrscheinlich nach der Hälfte der Strecke weinend zusammengebrochen.

    Es gibt jedoch noch einen anderen Grund, wieso ich froh bin, dass ich nicht auf der Hochebene übernachtet habe. Es wurde für meine Verhältnisse bereits in Vytina in der Nach viel zu kalt. So kalt, dass ich um 5.30 Uhr tatsächlich in meinem Durcheinander noch meine Thermounterwäsche raussuchen musste. 500 Meter höher wäre ich zuerst nicht nur zusammengebrochen, sonder wahrscheinlich später dann auch noch jämmerlich erfroren.
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  • Day 5

    Etappe 4: kleine Hochebene - Vytina

    May 6 in Greece ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute war ein ruhiger und schöner Tag. Gleichzeitig war er jedoch auch sehr anstrengend, da sich mein Körper bis jetzt noch nicht an diese extreme Belastung gewöhnt hat. Ich könnt euch gar nicht vorstellen, was mir alles weh tut, wenn ich am Abend im Zelt liege. Manchmal frage ich mich dann, ob ich überhaupt jemals wieder aufstehen kann. Naja, so war es bis jetzt in meinen Wanderferien immer. Ich gehe davon aus, dass ich noch zwei bis drei Tage brauche, bis sich die meisten Schmerzen wieder verabschiedet haben.

    Die heutige Strecke an sich war aus zwei Gründen sehr angenehm. Einerseits deshalb, weil sich die Steigungen ausnahmsweise in Grenzen hielten. Andererseits führte der Weg lang entlang von Landschaftsstrassen, was ich wirklich mag. Ich habe sogar überhaupt kein Problem damit, ab und zu auch mal einen ganzen Tag entlang einer Strasse zu wandern. Ich finde das ehrlich gesagt sogar toll. Ich erwähne das hier nur deshalb so explizit, weil ich Personen kenne, die schon nach einer Stunde auf einer asphaltierten Strasse fast durchdrehen. I love it!

    Trotzdem war ich heute total erledigt, als ich um 16 Uhr im schönen Dorf Vytina angekommen bin. Mein Plan sah zu diesem Zeitpunkt vor, dass ich noch 5.5 Kilometer weiter bis zu einer Hochebene auf ca. 1‘459 Meter wandern werde. Mein Körper sagte mir jedoch etwas ganz, ganz anderes. Während ich so plemplem auf einer Bank sass, sind mir tausend Gedanken durch den Kopf gegangen. Komischerweise hat mein Kopf dann angefangen, ganz komische Verknüpfungen zu machen. Zum Beispiel die, dass ich mir ja in Vytina ein Zimmer nehmen könnte, wenn ich schon nicht mehr weiterwandern werde. Das macht überhaupt keinen Sinn… Zudem wurde ich die ganze Zeit von hübschen Griechen mit wunderschönen Bärten abgelenkt, die an mir vorbeigelaufen sind. Irgendwann bin ich dann zum Glück wieder zu Sinnen gekommen. Ich habe mir einen lokalen Schafskäse sowie zwei Äpfel gekauft und zelte jetzt etwas ausserhalb vom Dorf. So geht das.

    Ach ja, Geschenke habe ich heute auch wieder bekommen. Am Vormittag hat mir nach dem anstrengenden Aufstieg durch einen verwunschenen Wald in Pangrati eine netten alte Frau selbstgebackene Osterkekse und Eier entgegengestreckt, als ich bei einem Brunnen mein Wasser auffüllen wollte. Als ich nach Kamentitsa kurz entlang einer Schnellstrasse wandern musste, hat zudem ein Pfarrer neben mir gestoppt und mir ein riesengrosses Osterbrot geschenkt.

    So, und jetzt gehe ich mir die Haare und mein Gesicht waschen. Der Rest vom Körper ist mir inzwischen egal.
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  • Day 4

    Etappe 3: Aroanios-Q. - kleine Hochebene

    May 5 in Greece ⋅ 🌙 15 °C

    Es gibt so viel, was ich euch über den heutigen Tag erzählen möchte, dass ich nicht weiss, wo ich anfangen soll. Vorwegnehmen kann ich jedoch bereits jetzt, dass ich heute insgesamt sieben gekochte Eier gegessen habe.

    Wahrscheinlich macht es Sinn, wenn ich beim Frühstück in meiner Unterkunft beginne. Die nette Mitarbeiterin hat mir gesagt, dass heute in Griechenland Ostern gefeiert wird, was wiederum etwas mit der orthodoxen Kirche und dem julianischen Kalender zu tun hat. Wie bei uns ist es auch hier Tradition, dass mit roten gekochten Eiern gegeneinander „gekämpft“ wird. Sie hat mir ausserdem erklärt, dass heute die meisten Familien im Garten auf offenem Feuer ein Osterschaf zubereiten werden.

    Während der anschliessenden Wanderung roch es in den verschiedenen Siedlungen tatsächlich immer wieder lecker nach gegrilltem Fleisch. So auch in Krinofita, wo ich neben der Kirche einen Mittagsschlaf gehalten habe. Im ganzen Dorf lief Musik und alle sassen mit ihren Familien draussen im Garten. Die Stimmung war wirklich schön. Als ich mich wieder auf den Weg machen wollte, ist mir eine Frau mit einem Korb gekochter Eier begegnet. Sie hat mich angelacht und mir ein Ei geschenkt. Als ob das nicht bereits genug wäre, wurde ich keine fünf Minuten später von einer lokalen Familie zu ihrem Osterfest eingeladen. Ich kam in den Genuss von selbstgemachte Käsekuchen, frischem Tsatsiki mit Brot, vielen Eiern und einem Bier. Den Wodka musste ich jedoch danken ablehnen, da ich ansonsten wahrscheinlich nicht mehr den Berg hochgekommen wäre. Bevor ich ging, wurde mir noch ein Sack mit verschiedenen Esswaren überreicht. Unglaublich, nicht? Die Frauen wollten übrigens von mir wissen, ob ich in der Schweiz ein berühmter Schauspieler bin und mein Alter wurde auf 29 geschätzt. 😇

    Kurz vor dem Gipfel stand ich dann wieder einmal vor einer grossen Ziegenherde und mindestens sechs bellenden Hirtenhunden. Bevor ich richtig Panik kriegen konnte, stand bereits der Ziegenhirte neben mir und auch er hat mich angelächelt. Er hatte einen so festen und langen Händedruck, dass ich auf der Stelle keine Angst mehr hatte. Obwohl wir aufgrund des steilen Geländes nahe an den noch immer bellenden Vierbeinern vorbeilaufen mussten, fühlte ich mich bei ihm sicher. Zum Abschied habe ich ihm spontan das gekochte Osterei in die Hand gedrückt, das ich selbst geschenkt bekommen hatte. Das war ein sehr schönes Erlebnis, auch wenn das für euch wahrscheinlich ein wenig komisch klingen mag.

    Am Abend ist mir dann tatsächlich zum ersten Mal ein anderer Wanderer begegnet, der zufälligerweise auch aus der Schweiz kommt. Er war jedoch so laut und nervig, dass ich das Gespräch so schnell wie möglich wieder beendet habe. Oh Gott, war der doof.
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  • Day 3

    Etappe 2: Kato Zachl. - Aroanios-Quellen

    May 4 in Greece ⋅ ☁️ 11 °C

    Die erste Nacht im Zelt war angenehm und sehr erholsam. Obwohl ich mehrmals aufgewacht bin, konnte ich schnell wieder einschlafen. Der Hacken an der Sache ist jedoch, dass es tatsächlich geregnet hat, als ich um 6 Uhr aufgewacht bin. Regen macht sofort alles viel komplizierter, das kann ich euch sagen. An Orten im Süden ist das meistens nicht so tragisch, weil oft bald wieder die Sonne scheint. Wie ich jedoch mit dem wechselhaften Wetter in Norwegen umgehen soll, ist mir im Moment noch ein Rätsel. Damit muss ich mich vor der Reise ans Nordkap im Sommer noch intensiv auseinandersetzen, weil ich ansonsten im hohen Norden durchdrehen werde.

    So wie heute fast… Die Wanderung bis zu den Aroanios-Quellen hatte es wettertechnisch wirklich in sich. Vor allem in der zweiten Tageshälfte hat es immer wieder angefangen zu regnen und zu stürmen. Ich musste deshalb mehrmals unter grossen Bäumen Schutz suchen, bis das Schlimmste wieder vorbei war. Kurz vor Planitero habe ich mich sogar ca. eine halbe Stunde lang zittern und frierend an die Mauern einer abgelegenen Kirche gedrückt, damit ich wenigstens nicht bis auf die Unterhosen nass wurde. Als ich etwas später bei den Aroanios-Quellen angekommen bin, war mir bereits alles egal. Ich lief pudelnass durch den Regen, so als ob ich mir nichts Schöneres vorstellen könnte.

    Was für ein Zufall, dass mir vor zwei Tagen eine Unterkunft am Ende der heutigen Tagesetappe empfohlen wurde. Hier liege ich nun frisch geduscht unter meiner warmen Bettdecke und schreibe diesen Bericht. Obwohl die heutige Wanderung echt hart war, fühlt sich der Tag rückblickend betrachtet wie ein grosses Abenteuer an. Genau so soll es sein! 😍

    P.S.: Meine ersten Erfahrungen mit aggressiven Hirtenhunden habe ich heute übrigens auch bereits gemacht. Ojemine…
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  • Day 2

    Etappe 1: Diakopto - vor Kato Zachlouro

    May 3 in Greece ⋅ ☀️ 11 °C

    Die heutige Einstiegsetappe führte mich entlang der historischen Zahnradbahn durch die wilde und wunderschöne Voraikos-Schlucht. Der Weg verlief fast immer direkt auf dem Bahngleis und es erwarteten mich viele enge Felstunnel und hohen Brücken. Weil ich mir unbedingt den Ratschlag von meiner Arbeitskollegin Sylvia zu Herzen nehmen wollte, habe ich bereits nach 3 1/2 Stunden mein Zelt aufgestellt. Ich will lieber langsam in das Abenteuer starten, damit ich dann am Schluss brillieren kann. 😉

    Bevor ich trotz der Gewitterwarnung losgelaufen bin, habe ich übrigens eine Wanderin aus Deutschland kennengelernt, die den Weg heute in umgekehrter Richtung beendet hat. Sie tat mir ehrlich gesagt etwas leid, weil sie total erledigt war. Sie hat nicht nur viel länger als geplant gebraucht, sonder sie hatte auch Probleme mit der Planung und Organisation der Lebensmittel. Es gab bei ihr scheinbar vereinzelt Abende, an denen sie nichts mehr zu essen hatte. Mir wird das definitiv nicht passieren, das kann ich euch versprechen. Dafür kenne ich mich inzwischen mit solchen Wanderungen viel zu gut aus. Trotzdem war ich froh, dass ich von ihr ein paar Tipps für die nächsten beiden Wochen bekommen habe.
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  • Day 2

    Reise nach Diakopto

    May 3 in Greece ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute bin ich um 7.35 Uhr in Athen in den Zug gestiegen und anschliessend über Kiato bis nach Diakopto gereist. Die Züge waren super pünktlich und die Fahrt hat nur etwas mehr als zwei Stunden gedauert. In Diakopto habe ich zuerst Bargeld besorgt bevor ich gemütlich zum Strand spaziert bin. Dort habe ich mich dann gefragt, ob ich trotz der Gewitterwarnung bereits mit meiner Wanderung beginnen soll…Read more

  • Day 1

    Ankunft in Athen

    May 2 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Athen hat mich heute total aus den Socken gehauen. Was für eine tolle und verrückte Stadt.

    Nach meiner Ankunft bin ich mit der Metro vom Flughafen bis in die Nähe von meiner Unterkunft gefahren. Zum Glück hat sich die Fahrt als viel unkomplizierter als gedacht herausgestellt. Ich hatte während dem Flug nämlich kurz Panik, dass ich den Weg nicht finden werde und bereits am ersten Tag irgendwo verlorengehe. Inzwischen habe ich Athen jedoch bereits etwas kennengelernt und ich kann mir ehrlich gesagt nichts Schöneres vorstellen, als hier tatsächlich verloren zu gehen und ohne Ziel durch die unzähligen Gassen zu schlendern.

    So richtig werde ich die Stadt jedoch erst in zwei Wochen kennenlernen. Morgen fahre ich mit dem Zug bereits weiter nach Diakopto, von wo aus ich mit meiner Wanderung beginnen werde. Wie ihr sehen könnt, geht es bei mir Schlag auf Schlag. Deshalb lag mein Fokus nach der Ankunft primär darauf, die für die Wanderung noch fehlenden Dinge zu organisieren. Das hat wunderbar geklappt. Zu meinen Errungenschaften gehören drei kleine Gaskartuschen zum Kochen, eine lokale SIM-Karte mit einem grossem Datenvolumen, kleine Batterien für meine Stirnlampe und ein lokaler Käse mit Brot für den ersten Wandertag.
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  • Day 1

    Gate 44

    May 2 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Fahrt zum Flughafen sowie das anschliessende Boarding verliefen ohne Probleme, so dass wir um ca. 9.20 Uhr relativ pünktlich abheben konnten. Obwohl das Flugzeug fast ausgebucht war, blieb der Platz neben mir leer. Keine Ahnung, wie ich das wieder verdient habe. 😇

    Wie gewohnt, möchte ich hier auch gleich noch eine kleine Entwarnung aussprechen. Sobald ich am Wandern bin, werde ich nur noch einen Bericht pro Tag veröffentlichen.
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  • Day 1

    Die Reise beginnt…

    May 2 in Switzerland ⋅ ☁️ 12 °C

    Es geht endlich wieder los. 🥾☀️🐢 So richtig realisiere ich das im Moment jedoch noch nicht. Wahrscheinlich waren meine Reisevorbereitungen dafür zu kurz und die letzten paar Tage im Büro zu intensiv. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich das spätestens bei meiner Ankunft in Athen ändern wird. Erst heute um 4.30 Uhr habe ich dort für die erste Nacht ein Zimmer reserviert, damit ich in Ruhe die letzten Reisevorbereitungen treffen kann. Besser spät als nie…Read more

  • Day 17

    Flughafen Podgorica

    August 20, 2023 in Montenegro ⋅ ☀️ 34 °C

    Time to say godbye… 🥹

    Somit sind meine Wanderferien offiziell beendet. Während insgesamt 12 Wandertagen bin ich über 260 km gewandert und habe dabei 28‘452 Höhenmeter überwunden. Falls ich richtig gerechnet habe, sind das in Leistungskilometern durchschnittlich 45.30 km pro Tag, was mit dem schweren Rucksack definitiv wieder eine grosse Leistung war. 💪🏻

    Rückblickend kann ich den Peaks of the Balkans allen an Herz legen, die sich auf ein kleines Wanderabenteuer in dieser wunderschönen Region einlassen wollen. 😍 Der Weg ist grundsätzlich sehr gut markiert und man trifft spätestens am Abend immer auch auf andere Personen aus ganz Europa, darunter viele junge Menschen aus Deutschland. Durch die verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten kann die Strecke zudem problemlos auch ohne Zelt absolviert werden. Einen Hacken hat die Sache jedoch: Wer nicht bereit dazu ist, jeden Tag um die 2‘000 Höhenmeter zu erklimmen, sollte sich besser für einen anderen Fernwanderweg (z.B. durch Holland 🤣) entscheiden.
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