Skandinavien

Juli - September 2022
Ein 74-Tage Abenteuer von Lisa Weiterlesen
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  • Tag 20

    Ein fauler Tag

    5. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 13 °C

    Es bleibt die nächsten Tage wettertechnisch durchwachsen. Dazu kommt, dass Wochenende ist, wodurch es keinen Sinn macht jetzt auf den wohl sowieso sehr überlaufenen Preikestolen zu kraxeln. Ich werde also das Wochenende noch in Starvanger verbringen und mir hier vielleicht tatsächlich ein bisschen die Tourikeule geben und das ein oder andere Museum und Co besuchen.
    Heute war es aber viel sonnig und nachdem ich gefrühstückt hatte, hatte ich so garkeine Lust mich zu bewegen oder irgendwas zu planen. Ich beschloss einen faulen Tag einzulegen, in der Sonne zu sitzen und endlich mal eins meiner vielen Bücher anzufangen, die ich mitgenommen habe ☀️📖🤗
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  • Tag 21

    Fjord Cruise Lysefjord

    6. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 14 °C

    Und da wurde doch direkt der erste Touripunkt abgehakt ✅
    Um 10 Uhr gings am Strandkaien los - 3h Fjordcruise durch den Lysefjord, vorbei an Wasserfällen und entlang an den hohen Fjordwänden, unter anderem auch dem Preikestolen (der übrigens von unten wirklich lächerlich klein aussieht 😲) . Leider war es sehr bedeckt und aaaaaarschekalt, aber dadurch sah der Fjord richtig mystisch aus mit den verschiedenen blaugrau-Tönen, was dann auch irgendwie cool war.
    Danach bin ich ein bisschen durch die Stadt geschlendert, war in einem richtig großen Secondhand Laden und ein paar anderen Geschäften (leider nix gefunden, aber das Shoppingfeeling war trotzdem mal wieder schön 😃🙃).
    Anschließend bin ich zur Iron Age Farm gefahren, einer nachgestellten Wikingerfarm. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich noch gehen sollte weil die Farm nurnoch knapp eine Stunde aufhatte - zum Glück hab ichs aber dann noch gemacht, viel zu sehen gab's zwar nicht, aber mit dem Ticket hab ich für 48h freien Eintritt ins Archeologie-Museum und 50% auf alle anderen Museen 🤩👌🏼 Da es morgen den ganzen Tag regnen wird und ich sowieso in ein paar der Museen wollte, war das natürlich ein super Zufall der jedem guten Schwaben gelegen kommt 🤑😅👍🏼
    Es ging zurück zum Schlafplatz und da es heute wohlige 16 Grad hatte, hab ich mich unter die Stranddusche gewagt. Vorher bin ich aber noch ne (sehr kleine) Runde ins Meer schwimmen gegangen - wenn man eh schon mal am frieren ist kann man's ja auch richtig machen und durch das eeeeeisekalte Meerwasser war die Dusche dann nurnoch halb so schlimm 🥶😅🙈
    Anschließend wurde gekocht und jetzt ist auch der Tag schon wieder vorbei, verrückt manchmal wie schnell die Zeit so vor sich hin plätschert...
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  • Tag 22

    Kulturtag

    7. August 2022 in Norwegen ⋅ 🌧 15 °C

    Wie bereits gestern vorgenommen, so heute durchgeführt - erst gings ins Starvanger Öl-Museum, ein Museum über die Entstehung Starvangers und damit auch ganz Norwegens als Öl-Metropole. Ich bin ja sonst kein so Museumsgänger, aber ich muss sagen das war schon richtig cool gemacht - überall gab es Bildschirme und Animationen (von sich bewegenden Dinos über einen 3D-Raum der die Vorgänge unter Wasser und in den zur Ölplattform führenden Rohren zeigt, bis hin zur nachgebauten Ölplattform selber) - hier war einiges geboten 👍🏼
    Danach bin ich noch ins Archeologie-Museum, das war auch ganz nett aber deutlich simpler. Als Abschluss des Tages und auch von Starvanger allgemein (morgen geht's nämlich endlich weiter 🤩🤩🤩) hab ich mir noch ein schickes Restaurant am Hafen rausgesucht und mir Lachs auf Spargelrisotto und anschließend im MooGoo Ice Cream House eine belgische Waffel mit ner fetten Kugel Brownie- und Karamelleis gegönnt - ziemlich dekadent mal kurz 50€ liegen lassen, aber soooo lecker und schließlich hatte ich ja bei den Museen zuvor einiges gespart 🤑👌🏼🤩
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  • Tag 23

    Preikestolen

    8. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 12 °C

    Es ging endlich weiter zum Preikestolen, eine Wanderung auf die ich mich vom Beginn meiner Urlaubsplanung schon freue. Ich fuhr die 39 Minuten etwas unentspannt (zwecks Auto) zum Campingplatz Preikestolen. Nach dem Check in gab's erstmal Frühstück, ich wollte erst gegen Nachmittag zur Wanderung aufbrechen, um so zumindest ein bisschen dem Touriandrang aus dem Weg zu gehen und weil ich auch gelesen hatte, dass es zum Sonnenuntergang sehr schön da oben sein soll.
    17 Uhr gings los, nach einer knappen Stunde erreichte ich das Basecamp (Im Prinzip der obere Parkplatz, zu dem man sich auch per Shuttle hochfahren lassen hätte können - bis dahin gings leider nur an der Straße entlang) und gegen 19. 15Uhr war ich oben. Die Wanderung war eigentlich mit 3 - 3,5h beschrieben, aber nachdem ich gesehen hatte wer und was da alles hochkraxelt, ist das wohl in Relation zu setzen. Im Prinzip kann da wirklich jeder hoch der 2 einigermaßen gesunde Beine hat - viele waren in ganz normalen Schuhen unterwegs, jung und alt waren gleichermaßen vertreten, Säuglinge motzten in ihren Tragegurten und selbst Hunde bis hin zu Chihuahuas wurden nicht verschont und entweder an der Leine über die Steine gezerrt oder in der Tasche getragen.
    Vom Weg an sich war ich fast auch ein bisschen enttäuscht - zum einen ist es für mich irgendwie kein richtiges Wandern, wenn man auf vorgepflasterten Steinstufen auf einen Berg läuft (wobei es wahrscheinlich bei dem Andrang von Menschen die beste Möglichkeit ist den Untergrund etwas zu schützen und zu verhindern, dass Leute überall laufen wo sie wollen) und dafür dass die Wanderung eine der schönsten, wenn nicht sogar DIE schönste Strecke in Norwegen sein soll hatte ich irgendwie was anderes erwartet. Aaaber gut sehen wir das Positive: den Weg konnte man nicht verfehlen (was nach der letzten kleinen Verirrung im Moor ja auch mal ganz nett war😅👌🏼) und die Menschenmassen kamen mir zumindest alle entgegen, was mich auf etwas mehr Ruhe oben auf dem Berg hoffen ließ.
    Und als ich oben ankam - huuuuuiiiiiuiuui das war schon beeindruckend! Direkt neben dem Weg (der an manchen Stellen echt eng war) ging es senkrecht mehrere 100 Meter nach unten. Vorne auf der berühmten Plattform des Preikestolen war es immernoch gut besucht, leerte sich dann aber immer mehr und zumindest gab es eben an den Wegen kein aneinander vorbei drängen, worüber ich sehr froh war. Die Plattform zeigt an manchen Stellen so eine Art wie Risse und Experten haben Angst, dass das Ding irgendwann abbrechen könnte, deshalb war es schon wirklich mulmig darauf zu gehen.
    Das obligatorische Touribild musste aber ja trotzdem sein, deshalb bat ich einen netten Herrn um seine Hilfe und der knipste ein paar Bilder bevor ich schnell wieder von der Plattform runter bin.
    Von unten aus der Perspektive vom Fjordcruise vor ein paar Tagen, hatte der Preikestolen wirklich nicht sehr imposant ausgesehen - von hier oben war das schon eine ganz andere Hausnummer und der Blick über den Fjord war einfach gigantisch! 🤩👌🏼
    Da es ziemlich zugig war, gab's das Vesper auf dem Weg nach unten. Jetzt wo ich ganz für mich laufen konnte, konnte ich den Weg dann auch tatsächlich mal genießen - man hörte die kleinen Wasserfälle plätschern und seine eigenen Schritte, die Abendsonne die mir entgegen strahlte und einen tollen Blick ins Tal gab und ansonsten war da nichts, das war wirklich schön :)
    Wieder am Campingplatz angekommen, gab's zur Belohnung eine warme Dusche und damit wurde der Tag perfekt abgerundet 🤗☀️❤️
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  • Tag 25

    Dann eben anders...

    10. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 19 °C

    Gestern gab es keinen Eintrag - einfach aus dem Grund weil der Tag komplett zum Vergessen war!
    Machen wirs kurz - mein Auto hatte mal wieder keinen Bock und so ging es für mich anstatt weiter nach oben wieder zurück nach Starvanger zur Werkstatt.
    Heute früh hab ich dann den ganzen Kladderadatsch hinten ausgebaut und mein Zeug in einen Mietwagen gepackt, mit dem ich jetzt die nächste Etappe machen werde (und dabei ein halbes Vermögen liegen lasse, aber das ist wieder eine andere Sache 🤦🏼‍♀️).
    In der Hinsicht hatte ich sogar noch Glück, das war nämlich der einzige Wagen den sie bei dem AVIS-Standort direkt neben der Werkstatt noch hatten, alle anderen Standorte bzw. Anbieter waren bis auf Weiteres restlos ausgebucht.
    Also gut, ich ergab mich in mein Schicksal und fuhr mit dem vollgepackten Mietwagen los (ein Ford Kuga Hybrid - Junge Junge das is schon ein nettes Auto!) und jetzt freue ich mich einfach über ein sehr teures Upgrade was zumindest aber auch Spaß macht 😅🙈👍🏼
    Insgesamt habe ich heute ganzschön Strecke gemacht, mit ein paar Zwischenstopps bin ich bis kurz hinter Odda gefahren - die Strecke ging die meiste Zeit direkt am Wasser entlang und ich konnte es endlich mal richtig genießen durch diese schöne Landschaft zu fahren, zwischendurch mal für einen Blick, einen Snack oder ein Bild anzuhalten und dann wieder weiterzufahren - tja was so ein zuverlässiger Satz Reifen unterm Hintern ausmachen kann...
    Ich hatte kurz überlegt, ob ich nicht doch schon ein Stück früher beim Start der Wanderung zur Trolltunga, der großen Trollzunge, übernachten sollte. Da das aber so ungefähr die 2.-berühmteste Felsformation nach dem Preikestolen hier in Norwegen ist, war da auch jetzt am Abend noch so ein massiver Andrang, dass ich beschloss weiterzufahren.
    Zum Glück habe ich kurz drauf einen guten Rastplatz gefunden mit einer Grünfläche, wo ich das Zelt aufbauen konnte - mit dem Auto irgendwo stehen zu bleiben, um zu schlafen ist irgendwie einfacher, da muss ich mich wohl erstmal umgewöhnen.
    Zelt aufbauen ging fix, dann gab's noch was gutes zum Essen und jetzt sitze ich gerade noch draußen, mit dem Blick auf einen Abzweig des Hardangerfjords und freue mich auf die nächsten Tage ☀️🤗
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  • Tag 26

    Dronningstien

    11. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 19 °C

    Sorry schonmal vorab: heute viiiiel Text 🙈

    Die erste Nacht im Zelt war ziemlich stürmisch (für Norwegen wahrscheinlich nicht wirklich, aber ich wusste ja nicht was das Zelt aushält und war entsprechend etwas angespannt) daher habe ich leider nur auf Etappen schlafen können. Allgemein war es aber bequemer wie erwartet und das Zelt hat super stand gehalten 👍🏼🤗
    Heute Morgen hieß es dann Packen für den Berg - ich wollte den Dronningstien hoch und oben an einem See mit dem Zelt übernachten. Ich war etwas nervös, aber freute mich vor allem endlich mal richtig wild zu campen.
    Mit Sack und Pack ging es vom Parkplatz beim Fähranleger in Kinsarvik los und der Aufstieg hatte es echt in sich (immerhin knapp über 890 Höhenmeter)!
    Diesmal war ich froh, dass der Weg zumindest bis zum Dronningstien geschottert war, mit dem vollbepackten Rucksack ist es halt doch nochmal was anderes 🥵🙈
    Danach ging es nochmal ein Stück höher, weiter auf dem Panoramaweg Königspfad (ca. 1100Hm), wo ich dann bald auch den See den ich zuvor auf der Karte gesehen hatte entdeckte. Die OSM-Karte sagt auch, dass hier direkt ein Weg dran vorbei geht und ein paar 100m hinter dem See sieht man auch eine Hütte, nur war und ist mir trotz Hilfe der Karte überhaupt nicht ersichtlich wie da ein Weg hinführen soll... In meinem Fall bin ich jetzt einfach querfeldein durch die Blaubeersträucher an den See gelaufen und habe hier mein Zelt aufgebaut 😍🤗
    Nach der Anstrengung bin ich direkt ins Wasser gesprungen - naja ok, sagen wir mal eher seeehr vorsichtig gewatet und dann ca. 10 Sekunden wirklich drin gewesen - es war sooooooo kalt und wenn man die Schneefelder die hier noch teilweise an den Hängen zu sehen sind sieht, wundert das auch nicht wirklich 😅🙈
    Trotzdem tat es gut und ich fühlte mich sehr erfrischt danach 🤗👍🏼
    Die Sonne schien, es war richtig schön warm und ich habe nur grün und das Wasser um mich gehabt (sogar Moltebeeren hab ich gefunden 🤩), wären nicht so unfassbar viele Viecher hier wäre es echt perfekt gewesen! 😅🙈
    So saß ich da eine Weile und hab vor mich hingeguckt. Erst wars cool und dann dachte ich "hmm, und jetzt?". Ich hatte vielleicht den Fehler gemacht, dass ich relativ früh losgezogen bin - es war 16.30 Uhr und jetzt trat wohl das ein, was mich viele vor meiner Reise gefragt hatten: "Wirds dir da nicht langweilig so alleine?" - Jap es war mir tatsächlich langweilig, das hatte ich so irgendwie nicht erwartet!
    Mein Buch hatte nicht mehr in den Rucksack gepasst und Empfang hatte ich da oben auch nicht sonst hätte ich ein bisschen für die nächsten Tage weiterplanen können, außerdem fraßen mich die Mücken auf und so kippte meine Stimmung und ich wollte irgendwie einfach nurnoch wieder weg. Ich überlegte noch eine Weile (immerhin hatte ich ja jetzt extra alles mit hochgeschleppt und auch schon aufgebaut), aber je länger ich wartete desto blöder kam ich mir irgendwie vor da so alleine auf dem Berg. Ich denke in dem Moment kam einiges zusammen - zum einen war bzw. ist das Zelten in der Art völlig außerhalb meiner Komfortzone und ich wurde ein bisschen unsicher, ob ich auch wirklich einen guten Platz gefunden hatte, zum anderen merke ich heute auch das erste Mal, dass es mich doch ganzschön beschäftigt wie jetzt alles die letzten Wochen gelaufen ist, das alles mit dem Auto und immer wieder umplanen und nicht richtig zu wissen wo man abends landet. Zusammengefasst kann man wohl sagen, dass ich in dem Moment und irgendwie heute allgemein granatenmäßig überfordert war und dadurch das ganze jetzt auch nicht so wirklich genießen konnte.
    Also gut hilft ja nix, ich packte alles wieder zusammen und je weiter es Richtung Tal ging, desto besser fühlte ich mich.
    Mein absolutes Highlight war, dass auf dem Rückweg weiter unten plötzlich ein Auto neben mir hielt und der Fahrer mich fragte wo ich denn hinmuss und ob er mich nicht voll bis runter mitnehmen soll. Ich nahm dankend an und es stellte sich heraus, dass das der Shuttle Service war, der die bequemeren Besucher bis auf den oberen Parkplatz fährt 😅👍🏼 Es war seine letzte Fahrt vorm Feierabend und er wollte mir das restliche Stück einfach ersparen, das war toll🥰🤗
    Unten wieder angekommen gab's noch die letzten Reste vom Vesper vor schöner Kulisse bevor ich mich zum heutigen neuen Schlafplatz aufgemacht hab.
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  • Tag 27

    Vøringsfossen - Flåm

    12. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach meiner kleinen mentalen Sinnkrise gestern habe ich heute erstmal ausgeschlafen und versucht mich ein bisschen zu berappeln. Ich fuhr weiter Richtung Flåm. Auf dem Weg machte ich noch einen Abstecher zum Vøringsfossen, einem gigantischen Wasserfall der mit einem riesigen Netz an Metalltreppen und - brücken überbaut ist, damit man ihn von allen Seiten bewundern kann. Wirklich verrückt, welche Wassermassen da runter kommen und wenn man mal genauer schaut sieht man eigentlich an jeder Ecke Wasser aus dem Fels sprudeln.
    Dann gings weiter nach Flåm und durchs Aurlandsdal. Die Strecke war einfach wunderschön - zu beiden Seiten war die Straße eingerahmt durch die hohen Berge und auch hier sprudelten alle paar Meter Wasserfälle nach unten, wodurch man das Gefühl hatte man fährt durch eine Fantasiewelt - so friedlich und wie gemalt. Zudem war es hier jetzt über und über grün, was ich nach dem vielen Wasser und nackten Felsen an der Küste richtig schön fand (Luxusproblemchen lässt grüßen 😅👌🏼)
    Flåm war dann wider Erwarten leider garnicht mehr so idyllisch - im Prinzip besteht das Dorf aus einem Campingplatz und einem riesigen Visitor Center mit Parkplatz - die Dame am Schalter war aber so dermaßen lieb und gut gelaunt, dass ich mich jetzt richtig auf meinen Ausflug morgen freue 🤗 Es geht mit der Flåmsbana hoch in die Berge und dann mittels Zipline und Fahrrad wieder runter ins Tal - Touriattraktion hin oder her, das kann nur genial werden 🤩🤩🤩
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  • Tag 28

    Flåmsbaba, Zippline und Aurlandsfjellet

    13. August 2022 in Norwegen ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein ereignisreicher Tag geht zuende ☀️🤗
    Um 9.00 Uhr gings mit der Flåmsbaba auf den Berg. Der Zug schlängelt sich wirklich sehr gemütlich durch das Tal bzw. zwischen den Bergen hindurch und es war schon ein bisschen verrückt sich vorzustellen, wie das früher gewesen sein muss. Auf halber Strecke hielten wir am Kjosfossen und wenige Haltestellen später in Vatnahalsen hieß es für mich aussteigen und ab zur Zippline 🤩😅🙈
    Ein bisschen ging mir ja schon die Düse, aber tatsächlich weniger wie erwartet und als ich in das Geschirr eingespannt wurde freute ich mich einfach nurnoch drauf!
    Dann hieß es 3 - 2 - 1 - GO! 1381m runter ins Tal - am Anfang gings kurz so runter und wurde so schnell dass ich fast nix mehr sehen konnte weil mir so die Augen anfingen zu tränen, aber dann wurde es etwas gemächlicher und ich konnte auch ein bisschen rumschauen 🤗 viel zu schnell war der Spaß auch schon wieder vorbei, aber das nächste Highlight folgte zugleich - frischer Pfannkuchen mit Marmelade. Ich setzte mich vor die kleine Verkaufshütte vor der Zippline und genoss erstmal die Kulisse mit den Ziegen, den Wasserfällen, den hohen Bergen um mich rum und die Euphorie der ankommenden Zipplinern 🥰🤗
    Gestärkt ging es dann mit dem Fahrrad weiter - eigentlich hätte man hier auch sein eigenes Fahrrad mitnehmen und ebenfalls mit der Zippline runtertransportieren können, aber so ging es für mich nun mit dem guten alten Drehschaltung-und-Rücktrittbremsen-Leihdrahtesel die 15km runter gen Tal. Das hat einfach richtig Bock gemacht, bis auf 2 kleine Steigungen ging es die ganze Zeit nur (ordentlich) runter, sodass es sich ein bisschen wie eine Fortsetzung der Zippline angefühlt hat. Ich hab immer wieder angehalten, um Bilder zu machen und die Aussicht zu genießen, weiter unten gab's Vesper am Fluss und kurz bevor es wieder nach Flåm reingeht gibt's eine kleine Boutique in der ich ein bisschen gestöbert und mir als Belohnung für die harte sportliche Betätigung ein Eis mitgenommen habe 🤩🤗👌🏼
    Da die Wanderung die ich ursprünglich für morgen geplant hatte, wegen Felsabrutsch nicht möglich ist, dachte ich ich nutz den Tag und fahr noch ein Stück weiter. Ich fuhr Richtung Stegastein, einem Aussichtspunkt über dem Aurlandsfjord. Im Zickzack gings den Berg hoch - wegen eines Triathlons war die Straße für Autos nur als Einbahnstraße geöffnet und so eng wie es da ist war ich zum einen froh, dass keine Autos sondern nur die Radler entgegen kamen und zum anderen war das Automatikauto hier echt superentspannt (ich glaub mit meinem wäre das ne kleine Qual geworden 🙈)!
    Die Aussichtsplattform war natürlich trotzdem massiv überlaufen, deshalb ging es nach ein paar Fotos gleich weiter. Durch den Triathlon musste ich jetzt den längeren Weg übers Aurlandsfjellet und den Gammle Aurlandsvegen, den die Leute früher komplett über den Berg nehmen mussten bevor es den mordslangen Tunnel gab. Das war aber ein glücklicher Zufall, denn da oben wars einfach nur grandios schön! Eigentlich gibt's da ja nicht viel außer kargem Stein, aber trotzdem musste ich alle Nase lang anhalten weil es eben doch so viel zu gucken gab. Allein der Blick ins Tal war schon verrückt, dann die sich hochschlängelnde Straße im Fels, die vielen Seen und Schneefelder und immer wieder auch toll hergerichtete Stationen, die zum Vespern, kurzen Verweilen oder einfach nur zum Gucken einluden.
    Und die Armen SportlerInnen strampelten unermüdlich, während ich und andere die Aussicht genossen 🙈🙈🙈
    In Borgund angekommen, hab ich mir nurnoch einen Schlafplatz gesucht, habe was gegessen, gelesen und noch ein bisschen die Sonne genossen. ☀️👌🏼🤗
    Morgen möchte ich mir hier die Stavkirke anschauen und einen kleinen Teil vom Kongsvegen laufen bevor es dann wieder retour nach Starvanger geht...
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  • Tag 29

    Kongsvegen um Borgund

    14. August 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Nacht war va. eins - kalt!
    Ich blieb ewig im Schlafsack liegen, weil ich mich nicht raustraute, aber als ich das Zelt öffnete, begrüßte mich ein sonniger Tag. Um 11 Uhr startete ich zu Fuß Richtung Borgund und folgte dann dem Kongsvegen bis nach Galdane. Der Kongsvegen ist im Gesamten 100 km lang und ist der erste Weg durch den Gebirgspass Filefjell, den die Könige und dann auch die Leute früher per Pferd und Einmann-Karren benutzt hatten, bevor es die befestigten Straßen gab.
    Das war schon wieder so eine coole Kulisse, an jeder Ecke gab es was zu gucken und Infotafeln beschrieben die einzelnen Wegabschnitte, was einen wieder ein bisschen in den Bann der früheren Zeit zog.
    Der Abschnitt um Goldane war im Internet als besonders schön beschrieben und damit wurde nicht übertrieben! Der Weg der vorher schon wunderschön war wurde immer mehr zu einem Märchen- oder Feenweg - der Boden war mit einem Flaum von hellgrünem frischen Gras überzogen (total verrückt, als wär da vorher noch nie jemand drübergelaufen), die Seiten des Weges waren teilweise gesäumt von Felsbrocken, die wie Zinnen aus dem Boden standen, teilweise von bunten Wildblumen und manchmal ist man auch einfach nur ein ganzes Stück durch Himbeersträucher gelaufen, die über und über mit Früchten voll waren (sorry Mama, hab wieder genascht und die waren so lecker - Jammie ❤️🙊🤗).
    Mir ist bewusst dass meine Beschreibung irgendwie kitschig und übertrieben klingt, aber in dem Moment wenn man da durchläuft versteht man warum es in Norwegen so viele Sagen und Mythen gibt - das alles war einfach so eine perfekte Kombination aus rohem Fels um einen rum und dann diese vielen zarten Details auf dem Weg, da wär ich jetzt irgendwie auch nicht verwundert gewesen, wenn plötzlich was aus dem Gebüsch geschwebt wäre oder die Felsen angefangen hätten zu sprechen - schwer zu beschreiben, einfach wieder mal so ein Fantasiewelt-Erlebnis🥰🥰🥰 (auf den Bildern kommt das leider nichtmal zur Hälfte rüber 😕)
    Ich lief bis zum Soknefossen, wo es ein kurzes Vesper gab bevor ich umdrehte. Auf dem Rückweg bin ich noch bei der Stavkirkje in Borgund vorbeigegangen und nachdem ich die in Heddal verpasst hatte von innen anzuschauen, wollte ich das hier unbedingt nachholen - schon beeindruckend die Dinger!
    Zurück am Rastplatz gab's ne kurze Dusche bevor ich mit dem Auto schonmal die erste Etappe zurück Richtung Starvanger absolviert habe. Morgen geht's dann früh los, dass ich noch bei der Werkstatt vorbeischauen kann und dann sehen muss wie es weitergeht... 🤞🏼🤞🏼🤞🏼
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  • Tag 30

    HALLELUJAAAAAAHH🙌🏼🙌🏼🙌🏼

    15. August 2022 in Norwegen ⋅ ☁️ 20 °C

    Ich hatte noch ungefähr 5h Fahrt vor mir bis Starvanger, deshalb ging es um 7 Uhr weiter. Es war witzig nochmal durch die Orte zu fahren, in denen ich auf der Hinfahrt bereits gewesen war und Revue passieren zu lassen, was ich dort gemacht und erlebt hatte. Gegen Mittag war ich bei der Werkstatt und der Monteur begrüßte mich mit den besten Nachrichten, die ich mir hätte wünschen können - er meinte er habe versucht mich zu erreichen - nachdem wir am Freitag telefoniert hatten, hätten sie das Problem gefunden und konnten es beheben. So wies aussieht wurde die Anhängerkupplung fehlerhaft montiert und der elektronische Kontakt war hier einfach nicht richtig verbunden worden.
    Damit hatte ich nicht gerechnet, ich hätte schreien können vor Erleichterung und ich glaub er war auch ein bisschen froh, dass er mich mit einem guten Gefühl wieder loswurde nach all dem Chaos was ich in die gemütliche Werkstatt gebracht hatte 😅🙈
    Ich fing direkt an, die Bettkonstruktion wieder einzubauen und meine Sachen aus dem Mietwagen umzuladen, gab den Mietwagen nebenan wieder ab und dann bin ich einfach nur gefahren, gefahren, gefahren... Es gab keinen Plan außer erstmal Richtung Schweden und raus aus Norwegen - ich werde sehr wahrscheinlich später nochmal einen Anlauf wagen mir noch mehr von Norwegen anzuschauen, aber jetzt musste erstmal ein Cut her, um mit der Autosache abzuschließen!
    Nach 6 weiteren Stunden Fahrt suchte ich mir einen Übernachtungsplatz und landete in Portør, einem winzigen Dorf zwischen Arendal und Larvik. Der Platz ist ziemlich weit ab vom Schuss und ich war echt bedient von der langen Fahrt und dem Tag allgemein, aber die Strecke da raus war so schön, dass ich die zusätzliche halbe Stunde gerne in Kauf nahm. Am Parkplatz angekommen machte ich mich auf die Suche nach jemandem den ich nach einer Dusche und den Toiletten fragen konnte - ich lief den Stimmen nach, die ich hören konnte und fand mich in einer Großküche wieder. Was dann passierte geschah in ein paar Sekunden, aber es war einer dieser Momente, die sich nachher als sehr lange und in dem Fall auch etwas peinlich anfühlen - ich dachte noch "wow, in was für einer Sterneküche bin ich denn hier gelandet (überall lagen Tintenfische und andere edle Meerestiere in Wannen, alle waren in weißen Kochkitteln gekleidet und alle waren so schick hergerichtet...) und warum tragen da so viele Headsets und Klemmbretter durch die Gegend "🤔 Wie sich herausstellte, drehten die da einen Film und ich war einfach mal mitten ins Set gelatscht... 😂😂😂🤦🏼‍♀️🙈
    Ein Mann machte mich freundlich darauf aufmerksam und verwies mich an ein Gebäude ein paar Meter weiter entlang der Straße - ich ging zu der Pension die für mich auf die Beschreibung passte und fragte hier nach - ein netter junger Mann erklärte mir, dass sie nichts mit dem anderen Gebäude zu tun hätten, aber dass ich gerne bei ihnen duschen könnte, ob ich noch Handtücher bräuchte oder ob er mir noch etwas anderes bringen könnte..? Ich war total verdutzt und er wollte auch auf mehrmaliges Nachfragen partout kein Geld dafür haben, also nahm ich das Angebot dankend an.
    Nach der Dusche machte ich mir mein Abendessen und setzte mich hoch auf einen Aussichtsplatz - es war noch total angenehm warm und so konnte ich dort sitzen bis es dunkel wurde - das war ein wirklich schöner und versöhnlicher vorerster Abschluss von Norwegen 🤗❤️
    Bis auf bald 🇧🇻
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