One-way to Latin America

October 2016 - May 2017
A 205-day adventure by Bonnie and Clyde Read more
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  • Day 145

    Myrtle Beach - das Marinaleben

    March 18, 2017 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach unserem ungeplante Zwischenstopp im Dick und Doof Museum, kommen wir spätabends im Yachthafen an und sind leicht verunsichert bzw. genervt, dass die Kommunikation mit Luis per Handy so schleppend funktioniert. 😐 Das liegt daran, dass wir kein Internet bekommen in den einschlägigen Fast-Food-Läden, genauso ist auch Luis schreibfaul und verlässt sich auf unsere deutsche Schlauheit. In der Marina-Gaststätte schunkeln die alten Seebären schon kräftig mit ihren in die Jahre gekommenen Meerjungfrauen, als wir versuchen den Eintrittscode für das Tor am Dock zu bekommen. Man muss den Amis schon lassen, dass auch wenn sie hinterweltlerisch und hirnverbrannt es zulassen konnten, den Armleuchter von Trump an die Macht kommen zu lassen, sehr hilfsbereit, freundlich und gesellig sind. 😄

    Wir schleichen also über den Steg und kommen bei “Wind Whisper” ⛵️(Name des Bootes) an, wo wir neben Luis auch Fred treffen. Fred ist ein langjähriger Freund von Luis, der uns auf dem Tripp begleiten wird. 💁🏼‍♂️ Er ist, wie Luis, um die 60 Jahre alt und hat schon viel Erfahrung auf dem Boot gesammelt, allerdings auf seiner Motoryacht auf einem See in Georgia. 🛥

    Die nächsten Tage verbringen wir damit das Boot auf die große Überfahrt vorzubereiten und jeden Tag einen anderen amerikanischen Fast-Food-Laden auszuprobieren. Echt leckere dabei, von denen die meisten sich bisher garnicht auf den deutschen Markt getraut haben.
    Wir kaufen kräftig Vorräte, wie auch Ersatzteile ein und verstauen es in allen möglichen Ecken, Kammern und Luken auf dem Boot. Gigantische Angelläden, Baumärkte und natürlich Walmart stehen fast täglich auf dem Programm. Ach, und wir sind überaus erfreut, dass wir ein eigenes Zimmer bekommen und nicht in die befürchteten Doppelstockbetten müssen. 👍🏻
    Tägliches Ritual ist neben dem langen Weg zum Klo in der Marina das gemeinschaftliche Verfolgen der Wettervorhersage. 🌤 Wir warten nämlich noch auf ein Wetterfenster für die ca. 4-tägige Überfahrt. Der bezahlte Wetterguru vertröstet uns auf die Abreise nach 8 Tagen in der Marina. 🙄 Bis dahin haben wir neben allen Ecken und Kanten des Boots auch Luis und Fred kennengelernt. Luis ist langjähriger Paragliding-Lehrer aus Argentinien, vor 20 Jahren in die USA gezogen. Fred hat im Software-Bereich gearbeitet und ganz schwer Kohle verdient. 💰 Lässt er sich aber überhaupt nicht anmerken und ist der höflichste, vorsichtigste und sympathische Mitfahrer überhaupt. 😇

    In den Nächten in der Marina ist es mal garnicht karibisch, sondern uns erwischt eine Kaltfront und wir haben eines Morgens sogar Eis auf dem Deck. ❄️ Die vier Decken und Heizlüfter machen das Boot aber ganz gut warm. 🙂
    Wir treffen dann auch Sebastian, der kurz vor knapp noch aus unserer Reiserunde ausgetreten ist, weil er auf seinen jungen Hund aufpassen muss. 💁🏻‍♂️ 🐶 Sebastian lädt uns zum Taco-Abend in die Marina-Gaststätte ein und bereitet uns zum Abschied ein Grillen am windigen Aussenpool der Marina.

    Am Freitag kurz vor Abfahrt kommt morgens plötzlich Stress auf, da unser Kapitän sich über die Nacht nochmal das Wetter angesehen hat und der Wind spontan super ist für uns. Also Team Shopping zu Walmart (wir beide) und Fred und Luis ans Boot vorbereiten. Hier und da werden noch Geräte am Boot repariert und angebracht. Dieses Schiffchen ist nämlich auch Luis’ neues Zuhause, da er vor kurzem neben seiner Frau auch seinem Haus den Rücken gekehrt hat. Er will ca. 1 Jahr in der Karibik rumsegeln. Toller Plan! 🗺 Und wir möchten gern ein Weilchen mit ihm mitschippern, auch wenn sich schnell die ersten kauzigen Eigenarten des alleinstehenden Seglers offenbaren. 🙄 Die Vorfreude und auch Nervosität steigen je näher die Abfahrt rückt. Wir shoppen förmlich täglich und räumen und putzen unaufhaltsam. Das Holz an Deck wird auch bearbeitet, dass es dem biestigen Salzwasser widerstehen kann. 💪🏻 Den letzten Morgenschmaus an Land nehmen wir bei einem amerikanischen All-You-Can-Eat-Buffet ein und stapfen mit einem Donut in der Hand und Kekskrümeln im Mundwinkel zum Schiff… 😋

    Highlights Jessy: Leben auf dem Boot und in der Marina, Freundlichkeit der Amerikaner, Vielfalt der Fast Food Läden, -2 Grad in Myrtle Beach

    Highlights Philipp: Einschaukeln auf dem Segelboot, Fred und seine unglaubliche Freundlichkeit, Ami-Gaststätten wie aus den 50ern
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  • Day 150

    Die Überfahrt auf dem Atlantik ⛵️

    March 23, 2017, North Atlantic Ocean ⋅ 🌙 18 °C

    Nach einer guten Woche des Wartens und vor allem Frierens geht es also los: ab auf den Nord-Atlantik! ⛵️ Wir schippern also mit Motor-getrieben aus der Marina, wo uns Sebastian und sein Hund verabschieden. Nach der ersten Flusskreuzung warten auch schon die ersten Delphine auf uns und die Sonne kommt sogar raus. ☀️🐬 Fehlt nur noch ein Regenbogen mit Einhorn! Alles ist super und Fred umarmt Luis zur Beglückwünschung, dass es nun endlich losgeht und sein/ unser großes Abenteuer beginnt. 😁 Es scheint alles perfekt. Der Wind bläst zwar nicht ganz so kräftig wie erhofft, aber das wird schon. So tuckern wir erstmal auf den Ozean hinaus. Wir Zwei machen es uns vorne auf dem Deck gemütlich, gewöhnen uns an die Wellen und dösen ein wenig vor uns hin. Ist doch ganz nett so auf dem Boot! 😎 Bis die Wellen kommen und es ans eigentliche Segeln geht. Es schunkelt nicht nur von rechts nach links sondern gefühlt im Kreis von vorne nach hinten und uns wird langsam anders. Zumindest sind wir gut ausgerüstet, denn Fred hat uns gegen eventuelle Seekrankheit noch mit Wunderarmbänder und dem Medikament Dramamine ausgestattet. Jessy traut sich lieber erstmal gar nicht mehr unter Deck und Philipp wagt sich todesmutig bis zum Erbleichen ans Stullenschmieren in der Küche unter Deck. Fred sieht nun auch schon nicht mehr so gut aus. Einige Minuten später stolpert er an uns vorbei, lässt die Schnittchen links liegen und sagt, dass er der Erste sei, der sich übergeben wird. 🤢 Jo, gesagt, getan! Daraus wird leider ein Dauerzustand bei ihm. Fred ist seekrank und zwar nicht zu knapp. Er verzieht sich somit für die folgenden drei Tage in seine Kabine mit seinem neuen Freund, dem roten Eimer, ging in die Horizontale und war fortan an Deck nicht mehr gesehen.... 😓 Uns geht es während der Überfahrt ebenfalls nicht gut, aber ohne dass wir uns etwas ungewollt nochmal durch den Kopf gehen lassen müssen. Am meisten zu schaffen macht uns jedoch, neben dem kontinuierlichen Schunkeln, die Steillage beim Segeln. Ohne Sicherungsgurt könnten wir draußen nicht mehr sitzen und schon gar nicht bei Nacht, denn wir übernehmen die Nachtschichten. 🙋🏼🙋🏼‍♂️ Luis ist sichtlich dankbar für geruhsame Nächte und kocht für uns Linsensuppe. Ihm machte das Schaukeln überhaupt nichts aus! Wir kommen mit unserer inneren Uhr komplett durcheinander und können selbst bei größter Müdigkeit nur intervallmäßig schlafen (max. 3h), bei dem ewigen Knacken und Knarren im Bootsinneren. 😴 Das wirklich Schöne an den Nachtschichten ist jedoch der Sternenhimmel. 🌠 Alles ist dunkel, pechschwarz und nur der Himmel beleuchtet. Zudem können wir jede Nacht den Mond aufgehen sehen, wobei der Verdacht in der ersten Nacht erst auf ein brennendes Schiff fiel. Das sieht aber auch spooky aus, feuerrot und verschwommen kommt der überm Meer hervor. 🌝 Ansonsten halten wir Ausschau nach kreuzenden Booten, mit denen wir nicht Autoscooter spielen wollen. Die meisten davon sind Containerschiffe. Kurskorrekturen müssen wir nur selten vornehmen und essen einen Mitternachts-Snack. Nächtlichen Besuch bekommen wir von fliegenden Fischen, die sich ins Boot verirren und zweimal knapp den Kopf von Jessy verfehlen. 🐟 Warm eingepackt gibt es zudem ein kleines Sportprogramm, mit dem wir uns wach halten, aber auch ein wenig aufwärmen wollten. Eisig ist es und der Wind pfeift uns um die Nase. Wir fühlen quasi den Winter in Deutschland! 🙇🏼🙇🏼‍♀️
    Nach drei Tagen traut sich der verlorene Matrose wieder an Deck. Fred war geheilt. Keine Seekrankheit mehr. Bald gibt es wieder Cola und Kippen. Es geht ihm gut und er macht die kürzlich erworbene Angel einsatzbereit und wirft sie aus. Mit Erfolg: ein großer Gelbflossenthunfisch! Der beschert uns einige Mahlzeiten für die nächsten Tage. 🐟 🍴
    Nun haben wir aber auch genug. 4 Tage auf See und kein Land in Sicht, kaum Bewegung und Schlafmangel ganz abgesehen von dem latenten Brechreiz lautete unser Fazit: Wir hassen Segeln! 😡 Nur ein Hobby von gelangweilten Möchtegernen, die viel zu viel Geld für einen Kahn ausgeben, um dann mit allen technischen Geräten ausgestattet, ganz ”ursprünglich” den großen Otto zu markieren. Ach ja, und die entgegen dem Großteil der Bevölkerung nicht unter Seekrankheit leiden.
    Nach vier Nächten kommen wir - Gott sei Dank - in den nördlichen Inseln der Bahamas den "Abacos" pünktlich zum Sonnenaufgang an! 🙏🏻

    Highlights Jessy: Sterne gucken in der Nachtschicht, Segeln ohne Land in Sicht, Delfine am Anfang der Fahrt, fliegende Fische und Thunfisch an Bord

    Highlights Philipp: der große, weite Ozean, einsame Nachtschichten mit Sternenhimmel, Fisch gefangen, zubereitet und gehörig verspachtelt
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  • Day 162

    Abacos - Segeln in der Karibik ⛵️

    April 4, 2017 on the Bahamas ⋅ ☀️ 9 °C

    Da sind wir also, in der Karibik! 😍 Unser anfänglicher Plan funktioniert und wir verbringen Zeit auf einem Boot in der Karibik und besegeln die Inseln. Aber bevor der karibische Spaß beginnt muss natürlich noch ein wenig Bürokratie erledigt werden. Bei Ankunft hissen wir zunächst die gelbe Flagge was so viel bedeutet wie "Hey, wir sind neu hier und waren noch nicht bei der Zollbehörde, also stresst uns nicht mit irgendeiner Kontrolle". 😄 Man kann allerdings nicht an jeder Insel in den Bahamas einchecken, sondern wir müssen nach Marsh Harbour. Das ist allerdings gerade schwer möglich, da ein Sturm aufzieht als wir ankommen. Das Schlauchboot schiebt schon Panik vor den Wellen, die stündlich höher und spitzer werden. Wir verschieben unsere Fahrt, was Jessy beruhigt, die vor jeder Schlauchbootfahrt Panik schiebt. Zudem hat das Boot so einen (vielleicht nicht intellektuellen) Tiefgang, dass wir nicht direkt vor dem Zollbüro ankern können. Also der Kiel ist einfach zu tief und das erschwert ein Ankern in jeder zweiten Bucht in den Bahamas... 😒 Daher ankern wir als erstes vor Great Guana Cay und gehen dort an Land um die Eingeborenen hautnah zu erleben. Wir fragen einen pensionierten Golfauto-fahrenden Amerikaner, ob wir ggf. auch hier einen Zollbeamten finden können. Der rüstige Rentner ruft schnell einen Polizistenkumpel an und fragt nach. 👮🏻Dieser sagt, wir sollen uns schnurstracks auf das Boot zurück, weil wir sonst illegale Migranten wären, bis wir die Genehmigung offiziell von der Zollbehörde bekommen haben. Ok, ok Officer, nicht schießen! Innerhalb von 24 Stunden müssen wir also eingecheckt haben. 🕙 Luis nimmt das ganze im Gegensatz zu dem leicht panschen Fred nicht so ernst und somit werden wir einen Tag später telefonisch zurechtgewiesen, warum wir uns nicht rechtzeitig angemeldet haben. Wir betteln und rutschen imaginär auf den Knien und bekommen behördliche Gnade. Ach ja, und Luis hat auch noch eine Schrotflinte an Bord, die die Behörden sicherlich interessieren würde. ✔️

    Great Guana Cay ist eine kleine Insel mit bunten Holzhütten, ein paar Bootsanlegestellen, einem Supermarkt (super teuer - eine 0,33l Flasche Pellegrino-Wasser kriegt man schon für günstige 4,95$) 😱und Nippers. Nippers hat Bahama-weit einen Ruf, vorallem für sein sonntägliches Schweinebratenbuffet. Dazu tanzen 16-jährige Amerikanerinnen in Bikinis, die Jungs verstecken Pickel unter den Ray Ban-Sonnenbrillen, Muttis und Vatis blühen ebenso nochmal richtig auf und schunkeln das Hüftgold und die Bierbäuche zu den aktuellen US-Charts, auch wenn das ebenfalls keiner sehen will. Das bunte und feuchtfröhliche Unterfangen startet mittags und endet am frühen Abend mit jeder Menge Plastikmüll und Teenagerromanzen am Strand...🙄
    Great Guana Cay hat ebenfalls einen sehr langen und schönen Strand an der Atlantik-Seite. Da unser Kapitän ein “weltbekannter” Paraglider ist, zumindest in der Szene, versucht er sich ebenfalls im Schweben über den Dünen am Strand von Great Guana Cay. Ein paar Fans versuchen ihm während des Fluges noch ein Bier zu reichen, was fast geklappt hätte und auch wirklich das spannendste dabei war.🍺

    Eines Nachmittags, als wir gerade mit dem Schlauchboot zum Boot zurückkehren, steuert Luis aus dem nichts einen ziemlich luxuriösen Katamaran mit einer trinkfreudigen Gruppe Holländer an. Er fragt im Vorbeifahren die leicht verdutzten und angetüterten Mittdreißigern, wo denn hier die Party steigt. Fremdschämen! 😳 Naja nun lies auch Fred sich für einen Abend auf dem Luxusliner begeistern und kaufte kurzerhand noch 4 Sixpacks Corona-Bier für schlappe 80$, was auch unsere Eintrittskarte zu der Feier ist, wenn man sich schon selbst einlädt... 💸 Eigentlich schwärmte er schon seit unserer Ankunft in der Bucht von dem Katamaran und wie viel geräumiger und stabiler dieser denn sei. Luis holte noch die reichlichen Überreste unseres Thunfisches, die wir anschließend bei den Holländern auf den Grill schmeißen. Wir tranken Rum und Bier und eine 6.000$ Drohne schwirrte um uns herum, sowie auch um Luis` Kahn. Somit bekam er ein langersehntes Video von seinem Boot. ⛵️ Einen Abend mit Sonnenuntergang, entspannter Musik und Häppchen. So, wie man sich das bei den Reichen und (teilweise) Schönen vorstellt 😄

    Einige Tage später trafen Hernan und Carolina ein, Ehepaar um die 60 Jahre alt, 🙋🏻🙋🏻‍♂️ zwei paraglidende Freunde von Luis. Wir verstanden uns sehr gut mit den beiden und unternahmen viele Dinge zu viert. Dies lag ebenfalls daran, dass Fred nun seine Frau Lori und Spielgefährtin Debbie dabei hatte. 💁🏼💁🏽 Überhaupt, kommt eine vorher befürchtete Gruppenbildung auf. Mit Fred haben wir seitdem quasi nichts mehr zu tun und die beiden Grazien reisten mit Noodles (Schwimmrolle aus Styropor) bewaffnet an und nahmen Fred von nun an voll in Beschlag. Luis war alles ein wenig zu viel auf dem Boot und er machte sich eher rar bei Ausflügen und Aktivitäten. Ihm war das Wasser immernoch zu kalt und vermied das Schwimmen ohne Taucheranzug. Carolina, Hernan und wir zwei gehen schnorcheln und wandern mal hier und da herum. Abends wird meist von uns gekocht und zeitig ins Bett gegangen. So gehen die Tage vorbei mit essen, schlafen, essen Schnorcheln, essen, Schildkröten beobachten, essen, laufen gehen und dann wieder essen. 😋

    Es geht dann nochmal weiter zu einer anderen Insel, Green Turtle Cay. Dort geht es für zwei Nächte in eine Marina, um im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder ein wenig aufzutanken. Eine warme Dusche, ein richtiges Badezimmer also mit festem Boden unter den Füßen. Wir fahren die Insel einen Tag mit Golfautos ab und buchen ebenfalls spontan unser Flugticket nach Hause! Ja, am 17.5. hat Deutschland uns also definitiv wieder 😄 und wir freuen uns auf den 80. Geburtstag von Jessis Oma, der der konkrete Anlass für den Rückflug ist. 👵🏻

    Wir erkunden einen Tag alleine das Meer beim Schnorcheln und finden das wohl schönste Riff, was man sich vorstellen kann. Gigantisch groß, eher dunkel, aber tausend Fische und Korallen. 🐠🐟🐡🦐🐙 Wir mussten zwar dafür ein wenig halsbrecherisch durch sehr flaches Wasser und ratschten uns fast unsere Bäuche auf. Aber dieses Risiko war es wert. Die anderen waren noch in Strandnähe mit dem Speerfisch unterwegs, woran später ein kleiner Hummer zappelte. Das Meer hat so viel zu bieten und sieht doch überall anders aus. Ja so denken wir es uns auch den nächsten Spätnachmittag, als wir noch eine andere Ecke erkunden wollen. Beim Waten durch das knöcheltiefe Wasser ragt etwas aus dem Wasser hervor und wir schwimmen aufgeregt näher, da wir eine Schildkröte dort vermuten 🐢 Oder auch ein Hai, auf den wir von dem freundlichen US-Pärchen vom nächsten Bootssteg hingewiesen werden. 🦈😱 Die beiden beobachten uns und die Bucht im Liegestuhl mit Bierchen in der Kralle und beruhigen uns, dass es kein gefährlicher sei. Uns wird aber doch etwas anders, schnorcheln ein wenig weiter und nehmen den schnelleren Ausgang über deren Boot wieder an Land 😬 Zurück an Bord gehts wieder um das Hauptthema "Essen", wobei wir uns langsam zu den Küchenchefs kochen und backen regelmäßig Brot, servieren Bananenpfannkuchen oder machen den berühmten Thunfisch-Dip von Jessis Mama. 🤤

    Eine weitere Insel hat den Namen "No Name Cay" (oder eben nicht), wo wir einen Abend ein BBQ am Strand veranstalten. Luis ist 2 Stunden damit beschäftigt alles vorzubereiten und herzurichten, lässt sich da auch nicht zwischenpfuschen. Herrlich ist das ganze: die stille Bucht, der Sonnenuntergang, leckeres gegrilltes Fleisch und Gemüse. Die biestigen Mücken, das aufsteigende Wasser oder die fauligen Kokosnüsse werden hier verdrängt. Sehr schnell nach dem letzten verspeisten Happen wird aber alles wieder zusammengepackt und zur Heimreise geblasen. Hernan, Carolina und wir beide haben es dann schon beinahe zu unserem Ritual werden lassen zum Boot zurückzuschwimmen, das kann dann auch mal 1,5 Kilometer werden 😅🏊🏻‍♀️🏊🏻 Carolina ist nämlich eine passionierte Schwimmerin und wir düsen mit Flossen und Schnorcheln durchs Wasser hinterher.

    Eine Attraktion der Bahamas, wie man vielleicht mal im TV gesehen hat, sind die schwimmenden Schweine. Eigentlich ist das ein Touri-Magnet in den Exhumas, aber auf der Insel "Piggies Cay" gibt es auch leicht mitgekommene Schweinchen zu begutachten. Eigentlich leben die kleinen Kerle doch im Paradies und haben durch Touris und Einheimische alles, was sie brauchen aber irgendwie sehen sie trotzdem nicht so gesund aus.... 😓🐷 Schwimmen wie in den Exhumas tun sie auch nicht. Ins Wasser gehen sie nur um sich der reichhaltigen Nahrung zu entledigen.

    Carolina und Hernan reisen nach einer Woche wieder ab und es gibt einen quasi fliegenden Wechsel mit Ernesto und Leandro auf Great Guana Cay. Ernesto ist um die 40 Jahre alt und mit uns voll auf einer Wellenlänge! 🙋🏻‍♂️ Er ist selber Segler und segelte kurz zuvor mit seiner jungen Familie 3 Jahre in der Karibik. Eine hochgradig interessante Variante zu reisen, wie wir finden, und löchern ihn somit mit Fragen. 😉 Leandro ist naja.... nicht der Rede wert. 🙍🏻‍♂️Ein argentinischer Geschäftsmann der kaum Englisch spricht, leicht bis mäßig tollpatschig und dazu noch ein Macho ist... 🙄

    Lori und Debbie reisen einen Tag später ab und nehmen Fred auch mit sich nach Hause und verlassen uns nach 2 Wochen. Unseren liebgewonnenen Fred verlieren wir damit auch. Dankend drücken Sie uns ein paar Groschen in die Hand, dass wir uns so sehr ums Kochen gekümmert haben und Ihnen so eine kostengünstige Zeit verschafft haben. Durch unser Drängen auf dem Boot zu speisen sind wir mit 140€ pro Nase für zwei Wochen ausgekommen, was super günstig ist für Bahamas-Verhältnisse ☺️👍🏻 Während Luis die Damen und Herren an Land bringt, machen wir uns eine schöne Zeit auf dem Boot; für eine Stunde schön und reich und Bootsbesitzer spielen. 👸🏼🤴🏼 Wir drehen die Musik voll auf, springen ins Wasser und speisen an Deck mit bezaubernder Aussicht und winken den passierenden Booten zu! Hat schon was, das Leben als Segler. 😜

    Nun gut, die neue Crew, stark männerdominiert, und fast ausschließlich spanisch sprechend, (was wir natürlich sehr gut finden!) geht auf neue Kurssuche 🗺 Es wird sich für die Insel San Salvador entschieden, welches weiter im Süden liegt und wir zwei Tage Segeln dauert. Da sich nun die Pläne verdichten, wohin es als nächstes gegen soll und sich unsere Zeit dem Ende neigt, bemühen wir uns um eine Mitsegelgelegenheit... so startet Ernesto mit uns einen morgendlichen Aufruf über das Radio, Funkwelle 16. 📻 Das ist quasi ein öffentliches Radio und Kommunikationsmittel für alle Segler. Ernesto preist uns also kräftig an und tatsächlich meldet sich gleich jemand zurück. Das Angebot mit dem anderen Boot Richtung USA zu fahren, verwerfen wir jedoch wieder, da wir gerne noch ein wenig auf Luis´ Boot bleiben möchten und nicht spontan von Bord gehen wollen. Darüberhinaus schätzen wir die Zeit mit Ernesto sehr und können auch viel von ihm über das Leben auf dem Boot lernen. Wir wollen den Radioaufruf später nochmal probieren und schreiben ebenfalls nochmal Segler in den uns bekannten Crewportalen an. Wir möchten ein Boot nach Miami finden, von wo es dann vielleicht in die Dominikanische Republik oder nach Kuba geht... wir schauen mal 😜

    Highlights Jessy: Nippers peinliche Spring-Break-Party, Schnorcheln in den schönsten Riffs, auf dem Boot vor den Hotels leben, Fische und Meeresschnecken fangen und selber zubereiten, Katamaran-Party, Inselschweine, Schildkröten um unser Boot herum, Hai beim Schnorcheln, Freundlichkeit der Amerikaner, Delphin-Mama mit Baby wenige Meter neben uns

    Highlights Philipp: Unterwasserwelt in den Bahamas mit Riffs, Schildkröten, Fischen, das Leben auf dem Segelboot “erlernen” von Ernesto, wir 2 als professionelle Küchenchefs
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  • Day 168

    Überfahrt nach San Salvador ⛵️

    April 10, 2017, North Atlantic Ocean ⋅ ☀️ 5 °C

    Das Wetter ist vielversprechend an einem Morgen und wir segeln voller Freude los. Auf den weiten Ozean, mit den großen Wellen und dem tiefblauen Wasser und dann versagt uns der Wind. Wir kehren also einige Stunden später mit hängenden Köpfen und dem röhrenden Motor wieder zurück. So werden nochmal zwei Nächte in der Bucht vor Marsh Harbour verbracht, ab und zu an Land gegangen und eingekauft und gewartet. Unter anderem warten wir auf Bananen oder andere Lebensmittel, da halt nur einmal geliefert pro Woche für die Insel pro Woche geliefert wird. Dann heißt es schnell sein 😜 Auf dem kleinen Stück bringt das Segeln aber schon wieder richtig Spaß. So weit draußen auf dem Ozean, die Wellen, Sonne, die Farbe des Wassers.... 😍 Dann geht es zumindest schon mal ein Stück weiter und wir ankern kurz vor Little Harbour. Unsere Talente im Speerfischen kommen zum Vorschein und wir fischen Fisch für fast jede Mahlzeit. Naja Philipp mehr als Jessy aber sie kocht den dann.... 🤗 Außerdem holen, Ernesto und Luis im Schlepptau des Schlauchboots Meeresschnecken aus dem Wasser, die ziemlich große sind und hervorragend schmecken. Allerdings ist die Zubereitung bzw. das Töten eine Prozedur für sich. Die kleinen Augen schauen einen ängstlich an, nachdem man ihnen den Schädel quasi eingeschlagen hat. 😓

    Insgesamt warten wir fast eine Woche auf ein Wetterfenster, um unsere Reise fortzusetzen. Aber man beschwert sich natürlich nicht, wenn man auf einem Segelboot in der Karibik "festhängt". 😄 Dann endlich geht es los und nach fast drei Wochen in den Abacos der Bahamas geht es also wieder auf die Überfahrt und zwar nach San Salvador! Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hauptstadt von El Salvador in Zentralamerika, wo wir 2 Jahre zuvor waren. San Salvador soll die Insel sein, die Christoph Kolumbus auf seiner Entdeckungsreise (nach der Westpassage Richtung Indien) 1429 als erstes Stück Land entdeckt haben soll. 🗺 Also geht es wieder los. Alle Schotten dicht, Geschirr und sonstige Wurfgegenstände in Sicherheit gebracht und Leinen los! Die Sonne scheint und wir fahren raus aufs Meer, wo die ersten großen Wellen unser Boot schon wieder zum schunkeln bringen 🌊 Das Segeln ist gar nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal und bringt schon fast Spaß! Delfine tummeln sich ebenfalls wieder um unser Boot und schwimmen und springen mit uns einige Zeit mit bei ca. 7 Knoten und somit fast voller Fahrt. 🐬
    Philipp fängt einen Mahi! 🐠 ein riesiger und wunderschöner Fisch. Blau und gelb schillernd und ganz schön heftig um sein Leben kämpfend, der zusehends seine Farbe beim Sterben verliert.... irgendwie erschreckend ein so großes und schönes Tier beim Überlebenskampf zu erlegen und anzusehen. 🙁 Das Säubern, Zubereiten und Kochen nimmt den halben Tag in Anspruch. Jessi erweist sich wieder als ausgezeichnete Köchin. Wir speisen 6 Mahlzeiten zu viert von diesem Fisch. Ob als Fischkopf-Suppe, Ceviche, Mahi-Dip, Filet, gekocht oder gebraten waren den Küchenchefs (das waren wir 👩🏼‍🍳👨🏼‍🍳) in ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. 😋
    Der Tag auf dem Meer verläuft mit erhofftem Wind und wir sind alle guter Laune. Aber wie es nun mal so ist, kann das ebenso ganz schnell umschlagen und das tat es auch. Es wurde dunkel, die Wellen wurden höher, der Wind stärker und Regen wollte uns auch nochmal begrüßen. Da sind wir also wieder bei unserem letzten Fazit: Wir hassen Segeln! Das Unwohlsein und schunkeln wird dann noch von einem sogenannten Swirl in der Nacht unterstützt, der uns einen kleinen Klecks in die Buchs zaubert, mit Blitz und Donner auf dem offenen Meer 😱⛈🌊 Schon bald bereuen wir uns wieder für die Nachtschicht bereit erklärt zu haben. 😒 Wir gehen daher zeitig schlafen, um später fit zu sein. Tja, wir wachen um sechs Uhr morgens wieder auf und merken, dass die beiden Kapitäne unseres Bootes das Ruder selber in die Hand genommen haben und wir fast am Ziel sind... 😳 Ernesto sitzt gerade am Steuer und sieht leicht übermüdet aus. Luis sieht 5 Jahre gealtert und zerknirscht aus. Wir kommen mit schlechtem Gewissen an Deck und lösen Ernesto ab. Da er uns wesentlich mehr vertraut als der eigentliche Kapitän, überlässt er uns das Steuern des Bootes... vielleicht war er aber auch einfach hundemüde. 😄 Eigentlich übernimmt der Autopilot zu 95 Prozent die Führung, aber nicht wenn die Wellen von der Seite kommend durchschaukeln und den Bug auf das Wasser knallen lassen. Wenig Sonne nimmt dem Autopiloten auch den benötigten Strom, also lenken wir das Boot also für die nächsten Stunden von Hand. Kann man auch als Workout sehen, speziell wenn der Autopilot plötzlich wieder an ist und man kräftig gegenhalten muss! Naja vielleicht aber auch, weil die Puddingarme nach drei Wochen Nichtstun an Bord schon beim Zähne putzen Krämpfe bekommen. 😬 Das Wetter wird unter vollem Krafteinsatz besser und wir sehen das Land vor uns wie einst Herr Kolumbus mit dem lang ersehnten türkisfarbenen Wasser!

    Highlights Jessy:
    Delfine die sich vor dem Boot tummeln, Mahi gefangen und zubereitet, selber das Boot gesteuert

    Highlights Philipp: endlich Kapitän sein, Spaß am Segeln, Fisch zubereitet
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  • Day 174

    San Salvador - karibikblaue See ⛵️

    April 16, 2017 on the Bahamas ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir kommen also dort an wo einst Christopher Kolumbus mit seiner Mannschaft Indien vermutete. Zugegeben, er hätte es schlechter treffen können. Es ist wirklich das schönste Wasser was wir bisher in den Bahamas gesehen haben! Glasklar und 50 shades of blue! Also Anker raus und die Angel einholen.... zu spät! Da hat sich die Angelschnur schon im Rotor verfangen und muss in kleinster Handarbeit herausgefischt, quasi mit dem Filetmesser heraus operiert werden. Trottelig hatte das Leandro vergessen, abgesehen von seiner Wassserscheu… Ernesto und Herr Doktor Deider übernehmen also diese Aufgabe⚕️ Naja einen Mahi wäre die Prozedur wert gewesen. 😋 So gabs ein paar Schnittwunden durch den scharfen Schnurzertrenner, der sowas eigentlich verhindern soll und viel Schnappatmung beim Auftauchen und ach ja, die blaue Farbe am Boden des Bootes. Sie soll dem Schutz der eigentlichen Oberfläche dienen.
    Nach dem Einrichten, Fenster wieder öffnen, verstaute Dinge aus ihren Verstecken holen, suchen wir natürlich Wifi. Wir finden dies beim Bürgeramt von San Salvadors Hauptstadt "Cockburn Town" [Koburntown] 😄 Es gibt Neuigkeiten und zwar von findacrew.com. Eine ähnliche Seite wie crewbay, auf der wir Luis gefunden hatten. Auf findacrew hat uns ein Kapitän geantwortet, der uns als Crew mit nach Miami nehmen möchte. Also beschließen wir unsere Reise mit Luis am 16.04. zu beenden und buchen einen Flug nach Nassau. In der Hauptstadt der Bahamas wird dann unser neuer Kapitän "Rick" 👨🏼‍✈️ auf uns warten. Das Datum passt uns ganz gut, da den selben Flieger gebucht hat. Ok, also werden wir Ende April in Miami sein. Nächste Frage, wohin geht es dann? 🙈 Unsere Pläne nach Kuba zu fliegen haben sich ja schon einige Male zerschlagen... Wir recherchieren nochmal und resignieren erneut, da es keine kubanische Botschaft in Miami sondern nur in Washington gibt. 🙄 Also fällt unsere Wahl auf die Dominikanische Republik, auch aufgrund günstiger Flüge. Jessy war da schon mal vor 20 Jahren im Urlaub, allerdings "nur" im typischen All-Inclusive Hotel und kennt die Insel somit auch nicht. Also buchen wir kurzerhand den Flug nach DomRep. Schwups sind die nächsten Wochen sicher.... 🤗 Gleichzeitig buchen wir den Rückflug von Haiti, was uns noch mal Spannung zum Ende beschert...

    Nun haben wir noch knapp eine Woche mit Luis, Leandro und Ernesto auf bzw. vor San Salvador. Wir finden es wirklich gar nicht schlimm, dass die Reise bald ein Ende haben wird, zumindest auf dem Boot. Ein wenig Lagerkoller gibt es dann doch schon ab und zu. 😤 Auch wenn wir 2 uns lieben sind 3 qm in unserer Kabine auf Dauer keine gute Option. 😝

    Dann schaffen wir uns mal wieder ein wenig Platz zur Erweiterung der Komfortzone und erkunden San Salvador! Wir mieten uns ein Auto zu viert und umfahren die Insel. 🚘 Gern hätten wir uns mit dem Radel ein wenig sportlich betätigt, aber kein Fahrradverleih weit und breit. Ganz nett, jedoch sind die Bahamas sehr trocken und nicht grade reich bepflanzt. San Salvador ist vorrangig für seine schönen Riffe bekannt und ebenso bei Tauchern für eine steil abfallende Riffwand beliebt. Die ist 110 Meter tief und hervorragend zum Tauchen geeignet. Wir plätschern da lieber näher an der Wasseroberfläche herum 🏊🏻🏊🏻‍♀️, da sehen wir ja auch allerhand Leben unter Wasser 🐠🦐🐡🐢🐬

    Was gibts sonst noch zu sehen auf der Insel, natürlich diverse Kolumbus-Denkmale, ein verwirrendes Denkmal für die Olympischen Spiele in Mexiko 1988, sowie einen verlassenen Leuchtturm, in den wir bis IN die Lampe hinaufklettern. 😁 Der Leuchtturm ist ebenfalls eine Investitionsruine, da die Einrichtung eines Tourismuszentrums auf halber Strecke gestoppt wurde. Zudem sieht die halbe Insel genau so aus. Halbfertige Häuser oder "for sale"-Zeichen so weit das Auge reicht. 🏚 Nach der Immobilienkrise und Wirtschaftsflaute vor knapp 10 Jahren sind hier ebenfalls so einige Träume geplatzt. 🙁
    Wir haben also noch ein paar Tage auf Luis´ Boot und machen uns ans Verbrauchen der anghamsterten Vorräte. Wir kochen fast jeden Tag von uns gefangenen Fisch, gehen Schnorcheln und ab und zu zum Bürgeramt für Wifi. Ach ja, und das schlechte Gewissen bewirkt, dass wir auch noch das Holz an Deck zu Ende bearbeiten, was wir vier Wochen vorher in Myrtle Beach begonnen hatten. 😅 Bei Abschluss der Arbeiten wird uns erklärt, dass die Lasur mindestens 4 Mal, von manchen übereifrigen Leuten sogar 10 Mal augetragen wird. Drauf geschissen!
    Am Ostersonntag verabschieden wir uns von Luis und sind glücklich, dass wir die Chance hatten neben des Urlaubes auf den Bahamas, unsere erste Segelfahrt zu erleben und unsere ersten 600 Seemeilen als Crew auf dem Konto zu haben. Luis fährt uns mit dem Schlauchboot an Land, wo Ernesto und wir zum Flughafen per Anhalter auf der Ladefläche eines Pickups fahren. 😄 Also vom Wasser in die Lüfte mit Bahamas Air! 🛫

    Highlights Jessy: Wasserfarbe, weiteres Boot zur Überfahrt nach Miami gefunden, Unterhaltungen mit Ernesto

    Highlights Philipp: Schnorcheln in den Riffs, Sonnenuntergänge an Deck, Weiterreise organisiert, Deckreling “beendet”
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  • Day 179

    Bye Luis ‍- Ahoi Kapitän Rick ‍

    April 21, 2017 in the United States ⋅ ⛅ 26 °C

    Nun gehts also nach 5 Wochen auf der Beneteau wieder auf ein deutlich umweltschädlicheres (und teureres) Fortbewegungsmittel, das Flugzeug, um nach Nassau zu kommen. 🛫 Wir haben dort über findacrew Rick gefunden, der mit seinem Island Packet (eine sehr gute amerik. Segelbootmarke) gen Miami fährt und uns mitnehmen möchte. 🙋🏼‍♂️🙋🏼Aber zuerst hoppen wir von San Salvador mit Bahamas Air rüber nach New Providence, auf der die Hauptstadt der Bahamas, Nassau, liegt. An dem einzigen Schalter wird auf dem Provinzflughafen eingecheckt, später noch das Gepäck per Hand durchsucht, da es kein Scanner gibt und schließlich im Flieger das menschliche Gepäck an Bord ausgeglichen, dass der kleine Flieger nicht zu sehr wankt in den Atlantikwinden. 😂

    Wir sind mit Ernesto unterwegs, der auch über Nassau gen Kanada fliegt. Mit ihm machen wir in Nassau noch ein wenig Sightseeing und schauen uns große Hotels und riesige Kreuzfahrtschiffe an. Nassau besteht zum Teil aus einem Stadtviertel, das einzig für die ganzen Kreuzfahrer gebaut wurde und in dem das Touri-Herz höher schlagen und der Geldbeutel weit aufgehen kann. 💸 Zahlreiche Souvenir-Läden, Juweliere, Gaststätten, Bars, Kioske, fliegende Händler usw. sind hier vertreten. Wir entscheiden uns für einen Chinesen ein paar Nebenstraßen entfernt vom Terminal. 🎎 DIe Kulisse ist schon recht witzig für nen Ostersonntag… Der Chinese ist die günstigste Option mit Klingel am Eingang, kitschiger Plastikeinrichtung, abgedunkelter Scheiben, Klimaanlage auf Nordeuropa-Modus, chinesisch gecoverte westliche Poplieder und die überaus hübsche Weihnachtsdeko runden das Bild ab 🍜 Wir lassen uns es schmecken und lachen uns halb tot als wir ein wenig aus dieser Szene rauszoomen und normalerweise Ostern feiern würde 😄

    Wir hatten ja schon auf unserem letzten Mittelamerika-Trip vor mehr per Anhalter zu fahren, wovon uns dort energisch von allen Seiten abgeraten wurde. An diesem Tag in Nassau fahren wir 5 Mal mit dem Daumen, also immer. 🚗 👍🏻 Die Leute sind schon echte Marken, aber überaus freundlich und hilfsbereit. Auf diese Weise der Fortbewegung trifft man die interessantesten Gestalten, wie einen sehr stämmigen Mitt-Fünfziger, der gekonnt seinen Whiskey-Cranberry-Saft mit Eis durch die Straßen der Stadt schaukelt. Dazu gibt es ohrenbetäubende gecoverte Popsongs im Reggae-Mix. 🎶 Selbst als die Polizei uns anhält wird weder das Getränk weggestellt noch die Musik leiser gedreht. Unser Fahrer verweist auf uns als Touris, denen er einen Gefallen tut und auf seinen halbgelähmten Arm, der quasi heilungstechnish am Getränk kleben muss. 🥃 ✋🏼 Ein anderer Polizist gibt dem Abjutanten an unserem Fahrzeug ein unauaffälliges Zeichen uns in Ruhe zu lassen und wir dürfen passieren. Unser Fahrer erklärt er kenne den Polizeichef der Stadt und kein Polizist würde ihn anfassen... ok 🤔 Zwei andere “Mitfahrgelegenheiten” sind schon ziemlich (bekifft bzw. betrunken) verstrahlt, hören lauten Gangster-Rap und zeigen uns halb schreiend die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nachdem wir Ernesto am Flughafen mit einem Eis verabschieden gehen wir gerade zur großen Straße um ein Auto anzuhalten, als uns 2 Mädels aus Osteuropa anhalten und uns mitnehmen wollen 🚘 Sie sind schon seit vielen Jahren als Tauchlehrerinnen auf den Bahamas. Die beiden jagen uns zunächst einen ziemlichen Schreck ein, dass wir ein B1 Visum als Europäer benötigen um aus den Bahamas oder Boot auszureisen, was wir natürlich nicht haben. Wir verlassen uns also weiter auf unser Esta-Visum und wollen von der eventuellen 600$ Strafe nichts hören 😬

    Mit vielen Eindrücken innerhalb kurzer Zeit erreichen wir den Strand, an dem wir uns mit Rick verabredet haben. Laute bahamische Musik, tanzende und vorallem trinkende Leute und der karibisch typische Metallfass-Grill erwarten uns hier, genauso wie Rick. Er steht mit seinem langjährigen Freund Daniel, einem Segler aus Bremen 🙋🏼‍♂️, seiner Freundin 🙋🏻 und Kind 👶🏼 am Strand und es wird sofort Tequila eingeschenkt. 🥃 Die Sonne geht grad unter und wir fühlen uns sehr wohl, wechseln zwischen Deutsch und Englisch in der Gesprächsrunde und sind gespannt auf den nächsten “Kahn”. ⛵️ Rick hat ein Island Packet, 3-4 Meter kleiner als das Beneteau von Luis, das sehr gemütlich und ansehnlich rüberkommt. Es hat nur 2 anstatt 5 Schlafkabinen, dafür viel viel schönes dunkles Holz. Wir haben hier unser eigenes Bad und ein sogar größeres Bett als vorher. Während wir nun einen Wein trinken und uns angeregt unterhalten, fühlt sich Daniel netterweise verantwortlich fürs Abendbrot und bereitet uns Nudeln 🍝 Nach dem Essen und als Daniel, Charlotte und Kind auf ihr Boot rübersetzen schlägt auch bei uns die Müdigkeit eines langen Reisetages durch und wir krauchen in unsere Kabine. 😴

    Am nächsten Morgen lassen wir es ruhig angehen, genauso wie Rick, essen entspannt Frühstück an Deck und schauen uns eine Art Neverlandranch in der Nähe per Schlauchboot an. Bei Daniel machen wir noch einen kurzen Stopp und wir erhalten unser erstes Seglerbuch: Bobby Schenk - Blauwassersegeln. 📘 Dann geht die Fahrt auch schon los. Anfangs haben wir noch wenig Wind, was unseren sehr entspannten Segler Rick nicht weiter stört und so schaukeln wir die nächsten Stunden bei 4 Knoten durch die Wogen. 🌊Rick ist generell ein sehr ausgeglichener Charakter und wir haben mit ihm viel zu erzählen und Spaß! Es entwickelt sich ein immer derberer Humor. Sehr unterhaltsam! 😂 Gleich am Anfang bricht uns ein Seitensegel vom Mast, weswegen wir ein wenig eingeschränkt “nur” mit dem Hauptsegel und einem Gipsy (Frontsegel) vorankommen. Überhaupt bewegt man sich “unendlich” langsam beim Segeln. 7 bis 12 Stundenkilometer sind der Standard. Man hat also viel Zeit sich zu unterhalten oder wenn man schaukelfest ist, zum Lesen, Schlafen, Kochen usw.. ☺️ Philipp “verwinkelt” sich in der Küche so, dass er das erste Mittag auf See zaubert. 👨🏼‍🍳 Genauso drängt er Rick die Angel in Gang zu setzen und sie auswerfen. Ein paar schaukelige Stunden an Deck später rattert die Spule und wir ziehen einen leuchtend bunten Mahi zu uns ans Boot. Alles wesentlich beängter, aber dafür mehr eine Teamaufgabe als noch bei Luis. Wir be- und verarbeiten den Fisch sofort und machen uns Filets aus dem Fleisch. 🐠 Damit ist das Essen für die nächsten Tage gesichert. Wir wollten eigentlich nur Tagestrips gen Miami machen, allerdings wäre der erste Stopp inmitten einer großen Sandbank, ohne Land in Sicht. Des Abends und Nachts war die See jedoch so schunkelig, dass wir uns entscheiden weiter zu segeln und lieber am frühen Morgen in Cat Cay anzulegen, zu schlafen und die Insel zu erkunden. 🏝 Wir übernehmen, wie gewohnt die Nachtschicht und schauen einen leicht verstörenden Film über künstliche Intelligenz 🤖und lassen Rick 6 Stunden schlafen. Morgens um 5 Uhr übernimmt er und wir krabbeln ins Bett. 🛌 Der nächste Tag startet demnach leicht verspätet, aber mit tollem Wetter. Wir setzen mit unserem kleinen und recht schmutzigen Schlauchboot über an Land und mischen uns unter die reichsten 1% der USA mit ihren großen und teuren Jachten in der Marina. 🛥 Alle Bediensteten sind super freundlich, die 1% schnöselig und verzogen wie erwartet. Wir machen uns trotzdem nen schönen Tag auf dieser quasi Privatinsel und setzen uns auf eine Sonnenterrasse mit Pool und Meerblick und genießen unsere kürzlich erstandenen Biere vom Kiosk nebenan. 🍻 Nach so einer schlafverzerrten Nacht sind wir recht anfällig für Klatsch und Tratsch, wofür es dort reichlich Futter gibt… 🙊

    Wir entschließen uns später mit Schnorchel und Flossen ausgerüstet zum Boot zurückzuschwimmen. Jessy stürmt erwartungsfreudig voran und kommt noch schneller wieder raus aus dem Wasser, geängstigt von hinterhältig und vorallem gierig schauenden Barrakudas. Philipp geht daraufhin tollkühn ins Wasser, kommt genauso geängstigt wieder aus dem Wasser, weil ihm mehrere hungrige Haie begegnet sind. 🦈 Wir entschließen uns würdelos zu laufen und Rick flehend zu zuwinken uns mit dem Schlauchboot wieder abzuholen. Wir laufen über den Pier und sehen eine große Fischreinigungsstation direkt nebenan, wo über 20 Haie, Rochen und Barracudas zähnefletschend auf herunterfallendes Futter warten. 😱Wir hätten also nicht auf dem Speiseplan gestanden, bleiben aber außerhalb des Wasser und schnorcheln ein wenig ums Boot. Abends gibts abermals Mahi, von dem wir nicht genug kriegen können.🤤

    Am nächsten Morgen verabschieden wir uns bei Morgengrauen von den Bahamas und tauchen wieder in den welligen Ozean ein. Zuerst ist der Wind wieder recht mau und wir schaukeln uns gen Golfstrom. Wir verabschieden uns nach über einem Monat von den Bahamas und sind gespannt auf die Überfahrt nach Miami. 😃 Wir haben tolles Wetter und können schön segeln. Die Wogen des Golfstroms lassen uns mehr wanken - hin und her, vor und zurück. Die Stimmung an Deck ist trotzdem blendend. Nach und nach wird die Hochhäuserfront von Miami sichtbar. Wir fahren an vorgelagerten Inseln nach Miami rein, vorbei an Reichen und (eventuell auch) Schönen. Wir passieren die Brücke, die wir vor noch vor einem Monat mit dem Bus überfahren haben und ankern mit freiem Blick auf die Skyline. Es gibt ein letztes Mal Mahi zum Abendbrot und dazu noch guten Wein von Rick. 🐠🍷 Er hatte etliche Kisten davon in den Untiefen des Boots verstaut in der Hoffnung, dass seine kurzzeitige Flamme wieder mit auf den Segeltrip kommen würde. Wie Luis hat auch er eine Scheidung kurz vor der Reise über sich gebracht, dazu ist er um die 60 und passionierter Segler. Von diesem Typ haben wir nun schon einige getroffen während der Zeit in den Bahamas und beim Suchen auf den einschlägigen Bootsseiten im Internet. 👨🏼‍💻

    Mit beeindruckender Aussicht und bestialischem Klärwerkgestank geht der Abend zu Ende. Wir sind zurück in Trump-Land. Das wird uns auch am nächsten Tag bewusst als Rick 2 Mal zur Zollbehörde mit unfassbar unfreundlichen Beamten muss, einmal ohne und einmal mit uns 👮🏼 Jeweils ein Trip von 2 Stunden. Während des ersten gönnen wir uns unsere ersten Erfahrungen auf einem Stand-Up-Paddle-Board 🏄🏼🏄🏼‍♀️ Mit Wind ist man ein gutes menschliches Segel. Gegen den Wind paddelt man Zick-Zack oder am besten gleich im Sitzen. Wir checken die kleine müllige Partyinsel aus, die Sonntags immer Ort einer brasilianischen Fete sein soll. Das ist uns nicht vergönnt, da wir schon am nächsten Tag gen DomRep weiterreisen wollen. Dazu hatten wir uns entschlossen nachdem wir mehr und mehr von Kuba abgeschreckt wurden durch Urlaubsberichte anderer und schwierigem Visumsprozedere. Zwei Mal waren wir bei der kubanischen Botschaft in Bogota. Da wir über die USA gereist sind, verfällt die Gültigkeit eines kolumbianischen Visums aber wieder. Genau wie eins der USA, wenn man über die Bahamas reist usw.. 🙄 Außerdem sollen dort die Touri-Preise das 10-fache der Preise für Einheimische betragen, was uns Budget-Travellern auch garnicht gefällt. Wir haben uns aufgrund günstiger Flüge dann für 3 Wochen Dominikanische Republik mit Abstecher (nicht wörtlich gemeint) nach Haiti entschieden. 😁 Um dahin zu kommen müssen wir allerdings zunächst zu den “netten” Zollbeamten im Industriehafenbereich Miamis. Der Beamte, Typ: Bad Cop, unausgesprochen unfreundlich und militärisch anordnend erregte schon ziemlich viel Unmut in uns durch und durch entspannten, ruhigen Seglern. Schweinebacke! 😡 Auf dem Rückweg gabs noch mal amerikanisches Fast-Food und den Eindruck von Little Havanna. So viel spanisch Sprechende haben wir bisher nirgendwo in den USA erlebt. Es gibt Hunderttausende Exilkubaner in Miami und etliche gut betuchte Latinos, die dank günstiger Flüge hierher zum Shoppen fliegen. Auf unserer Fahrt mit dem Schlauchboot aus dem Touri-Hafen zu unserem Ankerplatz fahren wir mit Gehgeschwindigkeit an riesigen Jachten, Hunderten Touristen und der Skyline vorbei. 😄 Wir brauchen dafür eine halbe Stunde und werden von spritzendem Wasser und Gegenwind malträtiert und freuen uns schon auf das muggelige Bootsdeck, das im Gegensatz zu Luis Boot windgeschützt ist und man gemütlich draußen sitzen kann, ohne sich peitschenden Wind und spritzendes Wasser geben zu müssen. 😌

    Am nächsten Tag trennen sich dann unsere Wege und Rick fährt zur Abschlussfeier eines seiner Stiefkinder. Sein Boot will er später abholen, zu seinem Bootshaus segeln und wenige Wochen später wieder in See stechen. Keine Zeit zu verlieren! Wir organisieren uns ein Uber zum Flughafen, natürlich ein Exil-Kubaner, der schon stereotypisch seit 20 Jahren in Miami lebt und nur gebrochen Englisch redet. 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️ Wir stimmen uns sprachlich also auf die DomRep. Am Flughafen müssen wir, ein weiteres Mal auf dieser Reise, Aufpreis für Gepäck bezahlen, dabei hatten wir mit American Airlines auf eine seriöse Fluggesellschaft gehofft. Aber in Folge des Trends der Billigflieger, haben auch AA mitgezogen, weisen günstige Flugpreise aus, wo man aber gefühlt noch seinen eigenen Sitz mitbringen muss. 💺 Wir freuen uns aber auf DomRep, auch weil Jessy hier vor 20 Jahren schon einen typisch deutschen All-Inclusive-Urlaub verlebt hatte. Diesen Ort zu finden steht auch auf dem Plan... 😉

    Highlights Jessy: Rick kennengelernt, neues Boot, auf Cat Island unter die 1% gemischt, zig Rochen, Haie und Barrakuda gesehen

    Highlights Philipp: Mahi gefangen, “Getummel” an Fischstation auf Cat Cay, geselliger und netter Rick, Island Packet
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  • Day 183

    DomRep - Santo Domingo

    April 25, 2017 in Dominican Republic ⋅ 🌫 26 °C

    Anders als Jessy noch in Erinnerung hatte, empfängt uns die Dominikanische Republik nicht mit Blumenkettchen und Begrüßungspersonal einer großen Hotelkette am Flughafen in Santo Domingo, der Hauptstadt von DomRep. Wir werden schon seit über einer Stunde von unserem Couchsurfing-Host Ramon erwartet. 🙋🏽‍♂️ Er ist Ende Dreißig, hat zwei Kinder von zwei verschiedenen Frauen, ist Assistent in der Gynäkologiepraxis seines Vaters, kifft sich jeden Tag mehrmals die Birne dicht und will eigentlich nur surfen 🏄🏽. Der Flughafen liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt und wir sind Ramon sehr dankbar, dass er uns abholt. Nach dem ganzen Bootfahren müssen wir uns erstmal wieder als vagabundierende Landratten etablieren. Er fährt mit uns schnurstracks zum Strand "Boca Chica", wo wir mit lauter Handy-Musik und Bier am Strand entlang schlendern und komisch von den Einheimischen beäugt werden. 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️🎶 Grad prächtig ist der Strand nicht und wir kommen mit Müll und Armut in der DomRep in Kontakt.

    Zu Hause bei Ramon angekommen lernen wir Nick kennen und taufen ihn kurzer Hand Dummschwätzer. 🙋🏻‍♂️ Nick ist ca. 50 und wurde gerade von Frau und Kind verlassen. Daher lebt er nun bei Ramon als Zwischenlösung. Er labert uns in Grund und Boden und wir wissen im Handumdrehen alles über ihn, gewollt oder eben nicht... 🙄 Er erzählt auch alles auf eine Brooklyn-Art (wo er aufgewachsen ist) mit viel Gestikulation, schweren Wörtern und einer sehr beschreibenden Erzählweise: “ich sagte...dann sagte er...dann hab ich so gekuckt...er hat daraufhin die Hand so gemacht…”. Naja nett ist er trotzdem und versucht uns unermüdlich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In Ramons ziemlich geräumiger Wohnung gibt es ebenfalls Babykatzen 🤗🐱 Sehr niedlich die drei, auch wenn wir eher eine Abneigung gegenüber Katzen haben, trösten die uns ein paar mal über das Recht beschissene Wetter hinweg. DomRep hat zwar laut Wetteranalysen nur 10 Regentage im April wie auch Mai, aber die nehmen wir dann auch gleich mal mit 👍🏻🌧 Naja somit wird nichts aus einem Tanzabend wie auch einem Straßenfest, was ausfällt. Zwischen den ganzen Gewitter und Schauern huschen wir trotzdem durch die koloniale Altstadt 🏛, sowie durch die älteste Universität Amerikas aus dem 16. Jahrhundert. Wir kaufen mit den beiden Typen 🏫 Obst auf dem Markt in
    "Little Haiti" ein 🍍🍉🍌und schlendern durch Chinatown. 🎎

    Was kann man noch so bei schlechtem Wetter machen, außer Tatortreiniger im Stream anschauen? Mal wieder bewegen und den Bootsspeck in Wallung bringen. 🏃🏼🏃🏼‍♀️ Wir rennen also die Promenade, sogenannte Malecon, entlang. Promenade ist eigentlich das falsche Wort, da man hier nicht so gern spazieren gehen möchte. Es sieht größtenteils schlimm heruntergekommen aus, Betonbänken liegen kreuz und quer herum, Obdachlose labern einen immer wieder doof von der Seite an und der Gestank des Mülls an jeder Ecke lässt das Gesicht grün werden! 🤢 Es gibt zudem riesige Müllwellen die Tonnen von Plastik und anderem Abfall an den verwahrlosten Strand spülen. Straßenkids durchpflügen ihn nah Brauchbarem am Strand wo sie gleichzeitig auch in Gesteinshöhlen unter Plastikplanen wohnen. Ein Touristenort ist das hier definitiv nicht! 😑

    Sonst wird viel gechilled zu Hause. Wir haben unser eigenes Zimmer, eigentlich das von Nick, der nunmehr in einem reichlich dekoriertem Kleinkinderzimmer übernachtet. Die ganze Wohnungsdecke, nicht ausgenommen unser Zimmer, gibt schnell auf dem durchgängigen Regen standzuhalten und es wird nasser und muffiger in der Bude. 🌧 Die Dachterrasse können wir somit auch nicht zum Wäschetrocknen nutzen und versuchen krampfhaft es krampfhaft mit Ventilatoren. Der Fernseher läuft non-stop mit und wir werden lautstark von dem Geschrei und Geballere in Actionfilmen berieselt. 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️ Nach drei Tagen wollen wir nicht weiter warten, dass das Wetter besser wird und machen uns, trotz Unwetterwarnungen auf den Weg in den Norden der Insel, nach Luperon. Denn dort haben wir den Hallenser Marco auf (für uns) Boot Nr. 3 über Findacrew gefunden, der uns beherbergen kann. 😍
    Wir verabschieden uns von Ramon und sein Vater, der ebenfalls perfekt englisch spricht, fährt uns zum Terminal von Caribe Tours. Das ist das größte Busunternehmen in der DomRep, was uns für relativ wenig Geld und hochklimantisiert in den Norden der Insel bringt. 🚌

    Highlights Jessy: Couchsurfing in der Dominikanischen Republik, Entdecken der DomRep ohne Hotelleben, weitere Chance auf einem Boot gefunden, Babykatzen

    Highlights Philipp: Straßenleben in einem einheimischen Viertel von Santo Domingo, krasse Zustände aber auch Entwicklungspotenzial an der Promenade, Situationskomik mit Nick, der das garnicht witzig meinte
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  • Day 186

    DomRep - Luperon ⛵️

    April 28, 2017 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir haben also ein weiteres Boot über Findacrew gefunden, welches diesmal einem Deutschen, genauer genommen Hallenser, gehört, Marco. 🙋🏼‍♂️ Das kann man auch sprachlich erkennen! Um seinen Kahn zu erreichen, müssen wir zuerst den Bus Richtung Puerto Plata nehmen, aus dem wir in Imbert rausgeschmissen werden. Dort fängt uns gleich ein mitreisendes französisches Pärchen ein und fragt uns ob wir auch zur Marina in Luperon wollen. Na huch woher wissen die das? Ok wird uns schnell klar, da es dort nichts anderes gibt. 😄 Also wird sich landestypisch zu siebent ins Taxi gequetscht, alles andere wäre blanke Verschwendung, und los gehts. Tatsächlich müssen die Frenchies direkt dorthin, wo wir hinmüssen. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt aber noch garnicht, da die Kommuniation mit Marco ans Internet gebunden ist, was wir nur sporadisch haben. Genauso wie er. Deutsche Sparsamkeit! In der Marina rufen wir Marco auf seiner Dominikanischen Nummer an und er holt uns wenig später mit dem bisher “einfachsten” Schlauchboot ab. Wir kommen spät und mit leider starken Bauchschmerzen auf Marcos Müffel-Kutter. Es riecht nach undichten Abwasserleitungen und stehendem Wasser im Unterboden des Bootes. Ey ey, Matrose! Unsere Übelkeit und Magen-Darm-Ungereimtheiten, die wir seit Santo Domingo haben, wird somit nicht besser und wir leiden 2 Tage so vor uns hin. 🙇🏼‍♀️🙇🏼 Wir wissen nicht, was der Auslöser war, vermuten aber die teilweise unhygienischen Zustände bei unserem vorherigen Host 😷 sowie das von uns gebackene Brot, was nicht durchgebacken war, es Philipp aber zu schade zum Wegschmeißen war. 😐

    Noch am selben Abend quatschen wir mit Marco über seine Pläne. Er hätte am liebsten, dass wir mit ihm nach Puerto Rico fahren, wohin es über die Mona-Passage geht, welche ziemlich rau sein soll. Da kann er uns erfahrene Seebären ja gut gebrauchen. 😉 Das fällt dann aber unsererseits wie auch seinerseits flach, da wir nicht mehr genug Zeit in der Reisetasche haben und er auf die Lieferung seines neuen Autopiloten warten muss. Also beschließen wir nur ein paar Tage mit ihm auf seinem vor Anker liegenden Boot zu verbringen. Er ist an einer Boje in der Nähe der Marina festgemacht, womit unnötige Kosten für einen Marina-Liegeplatz umgangen werden. ⚓️

    Wir wachen leider immer noch mit starkem Unwohlsein und Magenproblemen im überaus stickigen Bootskiel aka Kapitänskabine auf. 🤢 Um nicht nur auf dem Boot abzuhängen und weil das recht trübe Wasser um uns herum nicht schwimmbar aussieht, beschließen wir in den Ort Luperon zu laufen. Ein ganz schöner Marsch, aber dabei können wir noch ein verlassenes Hotel besichtigen was bis vor 8 Jahren ein angesagtes Club-Hotel war. 🏚 Als wir uns den Weg aus der riesigen Anlage suchen, findet uns ein dreizähniger Dominikaner, der sich als kompetente und autorisierte Sicherheitskraft ausgibt. Er verweist uns höflich des Geländes und schildert uns beim Schlendern einige Details über die Geisteranlage. Wir tun so als ob wir am Anfang unabsichtlich über die Absperrung geklettert sind und folgen ihm. 😄 Aus seinem genuschelten Spanisch wird die Wirtschaftskrise und der flüchtende amerikanische Investor dafür verantwortlich gemacht. So wie es so häufig in der DomRep vorgefallen sein soll. Unser vorheriger Host hat uns ebenfalls erzählt, dass DomRep einst ein aufstrebendes Land war. Ja, bis zur Wirtschaftskrise, genauso wie auf den Bahamas. 💸 DomRep unterscheidet sich jedoch wieder sehr kräftig von den Bahamas und erinnert uns entfernt an Kolumbien bzw. Zentralamerika. Es wird wieder Essen auf der Straße verkauft, laut Schlager und dieser nervtötende Enrique Iglesias gehört und in einfachen Häusern gelebt. Natürlich kommt auch unser Spanisch wieder intensiv zum Einsatz, was zu unserem Erstaunen gar nicht so eingerostet ist. 😁 Luperon hat neben dem Strand vor dem Geisterhotel an sich nichts weiter zu bieten und nach dem einkaufen, schlendern wir wieder zur Marina zurück. Wir treffen uns mit Marco in der Marina der tagsüber in Puerto Plata war. Wir trinken noch ein Bier in der Hoffnung unsere Bauchschmerzen zu heilen und fahren zurück zum Boot. 😉

    Der nächste Tag wird am Strand verbracht, den wir zu Fuß von der Marina aus erreichen können. Es gibt neben der Marina, in der Marco sein Boot eingecheckt hat, noch eine alte verlassene Marina. Diese hat einfach die perfekte Lage inklusive Aussicht und hatte augenscheinlich einst viel zu bieten wie eine Tanzfläche, Restaurant, Pool etc.. Auch hier hat die Wirtschaftskrise gnadenlos zugeschlagen und heute ist es eine Ruine mit Steinhaufen, morschem Holz und Palmenblättern. 🏚 Ach hätte man nur ein paar Tausend Dollar in der Rückhand, die man dort einfach investieren könnte... 😄 Auf die verlassene Marina wurden wir übrigens durch eine richtige Type, wie sie unter Langzeitseglern zahlreich sind. Um die 60, sonnengegerbt, kein Zahnpasta-Model, und gern einen über den Durst trinkend. Marco ist dagegen echt harmlos, wahrscheinlich, weil er erst seit wenigen Monaten dabei ist und kaum älter ist als wir es sind.

    Wir buchen abends in der Marina noch unsere Unterkunft für Puerto Plata am nächsten Tag. Couchsurfing hat dort leider nicht geklappt, da beide potentiellen Hosts sich an dem 1. Mai-Wochenende nach Santo Domingo begeben, weil offensichtlich am Wochenende tote Hose in Puerto Plata ist. Also Hotel, eins der ganz wenigen, was wir auf dieser Reise buchen. 🏩

    Highlights Jessy: in der verlassenen Marina und Hotel herumwandern, Strandtag

    Highlights Philipp: nochmal anderer Typ Segler, Ruinenwanderungen durch die Nachbarschaft, superwarmes karibisches Wasser
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  • Day 189

    DomRep - Puerto Plata

    May 1, 2017 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 26 °C

    Also zumindest für Jessy gehts jetzt das zweite mal nach Puerto Plata! Diesmal mit dem Bus und nicht im Flieger. Nach dem 7-er-Quetschtaxi nach Imbert, bringt uns der Bus innerhalb einer Stunde dorthin und wir laufen noch trockenen Fußes vom Busterminal zum Hotel. 🚶🏼‍♀️🚶🏼 An dieser Stelle ein “Hoch” auf Jessi und ihr wirklich smartes iPhone, was uns mithilfe GPS und Routenplaner stets ziel- und vorallem Verarsche-sicher ans Ziel bringt...oder zumindest zeigt, wo das Ziel wäre. Wir checken also in Puerto Plata in unser recht kahles jedoch sehr sauberes Zimmer ein und freuen uns vor allem über zweites! Die letzten Unterkünfte waren nun mal hygienisch eher mangelhaft. 😷 Das Hotelpersonal (Familienbetrieb) macht sofort einen sehr netten Eindruck und der Papa spricht sogar ein wenig Deutsch. Wir erfahren wenig später, dass er für den Vertrieb der Bild-Zeitung in der DomRep zuständig war bis das Internet an die Macht kam 📰 Naja Klatsch und Tratsch lebt ja auch noch online weiter 😝 Erstmal gibts ein Nickerchen im Hotel. Als wir wieder wach wurden in unserer fensterlosen Kammer und uns nach vorne begeben, regnet es wir zuvor in Santo Domingo.... 🌧

    Wir wagen uns trotzdem vor die Tür und schreiten an der ziemlich verlassenen Promenade entlang. Einige traurige und vor allem ältere alleinstehende Herren sitzen schon fast bemitleidenswert an den Strandbuden herum und nuckeln an ihren Bieren während junge Dominikanerinnen sie bedienen und für Unterhaltung sorgen... 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️

    Im Hotel haben wir erfahren, dass es dieses Wochenende zur Feier des 1. Mai ein sogenanntes Dorffest geben soll: "Fiesta del Pueblo". Na dann mal hin da! Als wir ankommen ist leider noch nicht viel los und es wird noch aufgebaut. Wir lassen uns sagen, dass es um 20 Uhr anfängt und spektakulär wird. Die Band sieht eher klassisch aus und das angekarrte Publikum macht auch nen herausgeputzten, fast schon schnöseligen Eindruck. Sieht zumindest schon mal nach was aus mit der riesigen Bühne im Amphitheater direkt am Wasser. 🏟 Wir schlendern also noch ein wenig durch die sehr verlassenen Straßen von Puerto Plata. Es gibt generell wenig zu sehen, lediglich ein paar hübsche Häuser sowie einen Marktplatz mit Kirche, der ein paar Touris anlockt. Wir essen in einer Burgerbude, die von ein paar Jungs in den 20ern betrieben wird. 🍔🌯 Dort sind neben dem Empanada-Laden eine Straße weiter, die meisten Einheimischen. Empanadas können wir seit einer Empanadaorgie im Hause Camilla in Bogota wirklich nicht mehr sehen! 🤢 Nach der “proletarischen” Küche gehts wieder zurück zum Fest. Wir schleichen ein wenig herum und ergattern tatsächlich Wein und Rum umsonst. 🍷🥃 Auf einmal befinden wir uns nämlich neben einer (garnicht so schönen) Schönheitskönigin und hundert weiteren aufgebretzelten Personen. Unser Heimvorteil, die helle Haut, lenkt von unserer hochgradig underdressten Erscheinung ab. 💁🏼💁🏼‍♂️ Dann fängt auch schon das Konzert an und es trällern abwechselnd in der DomRep bekannte Soprane die aktuellen Schmusehits, zu denen zwischen den Reihen die stämmigen Hüften gewiegt werden. 🗣🎶 Wir können uns das nicht länger als eine Stunde geben, genauso wenig wie die freche Unmenge an Rum, die uns in den Bechern gefallen war und machen uns wieder auf den Heimweg. Unser wirklich sehr sympathisches Hotel verliert wenig später aufgrund der dröhnenden Musik der Diskothek nebenan an rasant Sympathie. Der Nachtportier verspricht uns Linderung nach 1 Uhr morgens, was mit 2 Folgen Tatortreiniger auch problemlos erreichen. Die Diskothek gibt sich aber noch nicht geschlagen.... naja wozu gibt es Ohrenstöpsel. 🙉

    Am nächsten Tag machen wir uns zu den Wasserfällen in der Nähe auf. Die sogenannten "27 Charcos" liegen ca. 1 Stunde entfernt und sind gut mit Bus zu erreichen. Leider kommen wir zu spät an, sodass es keine Touren mehr gibt. 🙄 Allerdings hätte der hohe Wasserstand im Bach aufgrund des Regens dies ohnehin verhindert. Also wieder zurück nach Puerto Plata.

    Der nächste Tag wird also bewusst früh gestartet und wir beginnen unseren zweiten Anlauf zu den Wasserfällen. Wir kommen zeitgleich mit zwei Amerikanerinnen an und kommen ins Gespräch. Wir buchen zusammen die 12 Wasserfälle, denn 27 sind derzeit aufgrund des starken Regens nicht möglich, zu gefährlich. 🏞 Zufällig haben die beiden eine GoPro dabei, von der wir gleich auch noch unseren Nutzen haben. 📸 So ein Ding brauchen wir auch, wenn die nächste Reise wieder ansteht..ach, eigentlich generell. Wir wandern zunächst eine halbe Stunde bergauf mit diversen Pausen, in der uns die Mücken zerstechen. Auf dem Weg wird unsere 7-köpfige Gruppe immer größer und schlussendlich sind wir um die 25 Leute. Eine Touri-Veranstaltung, die wir eigentlich versuchen zu meiden, aber hier geht es nun mal nicht anders. 😑 Die Tourguides führen uns nun zu den Wasserfällen, was eigentlich eine mehr oder minder große Felsspalte ist, durch die hindurchgerutscht, -gesprungen oder -geschwommen wird. Das Wasser nimmt hier und da ganz schön Geschwindigkeit drauf. Mit Helm und Schwimmweste kann uns ja nicht passieren.... Wir springen 6m in die Fluten, rutschen steile Steinformationen hinunter und stapfen über Stein und Matsch im Bach entlang. 😄 Eine Veranstaltung, die es so in Deutschland nicht geben würde. Dort müsste man zunächst alle Rechte abtreten, Haftungsausschlüsse unterschreiben, die es theoretisch geben könnte und generell viel mehr Sicherung haben. 📜 Eine aus unserer Gruppe muss humpelnd hinunter geleitet werden, da sie den Kampf gegen den Fels verloren hat. 🤕 Wir sind adrenalingeladen und froh, dass uns nichts passiert ist und steuern mit dem nächsten Taxi (zu zweit auf dem Beifahrersitz gequetscht) einen kleinen Ort namens Maimón an. Dort soll es laut Empfehlung unseres Hotelbesitzers den besten Fisch geben. 🍴🐟 Die Massen an Wochenendausflüglern lässt darauf schließen, dass dem so ist und wir ordern dann einfachheitshalber den Fisch, den der Nachbartisch hat. Preise stehen nicht auf der Karte, aber wir machen deutlich einen Fisch von der Menge her passend für zwei Personen zu bekommen, nicht für 4 Personen wie am Nachbartisch. Spanische Sprache: schwere Sprache! Wir enden mit einem mehr als 2kg schweren Fisch plus Beilagen und Vorsuppe, alles im Wert von 40 US$! 😅 Der Preis haut uns zunächst um, war aber gerechtfertigt und der Fisch reichte für zwei Tage und große Abendessen!

    Abends geht es zum "Food Pop Festival" nebenan mit deutschen Preisen ganz im Hipster-Style mit zu lauter Elektromusik und alternativen Schmuck- und Kleiderständen. Da es mal wieder regnet ist das Fest mehr als spärlich besucht und es kostet zudem 3 US$ Eintritt. 🎟 Wir haben Mitleid mit den traurigen und nassgeregneten Budenbesitzern und schauen uns das Fest mal an. Einige teure Snacks und Souvenirs später, wandern wir nochmals in Richtung Stadt. Dort soll es die zweite Veranstaltung geben, diesmal mit Salsa-Tanzen auf dem Marktplatz und angrenzenden Straßen! Gut dann mal los! 💃🏼🕺🏼 Angekommen: und täglich grüßt das Murmeltier... der Regen lässt auch diese (augenscheinlich ähnlich spießige Veranstaltung am Vortag) sprichwörtlich ins Wasser fallen. ☹️ Gar nicht schlimm eigentlich für diesen ohnehin schon ereignisgeladenen Tag und unsere morgige Weiterreise nach Cabarete. 🚐

    Highlights Jessy: Puerto Plata außerhalb der großen Hotelanlagen sehen, 6m-Sprung vom Wasserfall, sehr nette Hotelbesitzer, 2kg-Fisch in Maimón

    Highlights Philipp: 12 Charcos, heimliches Untermischen auf der Schnöselparty, Puerto Plata fast ohne Touris
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  • Day 191

    DomRep - Cabarete

    May 3, 2017 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 28 °C

    Nicht allzu weit entfernt von Puerto Plata liegt der bekannte Surferort Cabarete. Wir kommen dort in einem Airbnb unter. Das war die günstigste Option und wir müssen ein gutes Stück zum Strand laufen. Die Wegbeschreibung online ist gut und wir finden unsere Unterkunft ohne Probleme. Das einzig Nervige sind, wie immer, die stumpfen Motorradfahrer, die mit ihrem ständigen "Moto, Moto?!" schon fast witzig wären, würden sie einen nicht so wahnsinnig aggressiv machen wenn man gerade schwer bepackt ist, Essen sucht oder mit dem Reisepartner angeregt diskutiert... 🏍 🙋🏾‍♂️

    Die Nachbarschaft in der wir unterkommen ist eigentlich sehr nach unserem Geschmack - so richtig mittendrin im Alltag der Einheimischen. Es krähen jede Menge Hähne in der Nacht 🐔, Hunde bellen 🐶 und laute Musik dröhnt aus den Colmados 🎶 - Kioske, die einen mit der täglichen Ladung Cola und Chips versorgen. Trotz des Lärms fühlen wir uns in unserer Unterkunft sehr wohl, bis auf die fehlende Klotür (Bad liegt direkt neben dem Schlafzimmer) sehr wohl…”Schaaaatz?!” 😂

    Wir machen uns gleich nach Ankunft auf die Jagd nach Früchten für das morgendliche Frühstück und schlendern nochmal eine Runde über den Strand. Der sieht wirklich schön aus, vor allem durch die unzähligen Palmen. Die sind im Gegensatz zu den Bahamas unglaublich zahlreich in der DomRep vertreten! 🌴 Bei Anbruch der Dunkelheit wird der Strand bereits von einigen der aneinander gereihten Restaurants und Bars mit lauter Musik beschallt. Leider ist kein Salsa dabei und wir werden diesen Abend keinen Dinero hierlassen. Mit einem Bierchen etwas abseits der Bars lassen wir den Abend ausklingen. Wir beobachten mehrere Jogger am Strand und beschließen es Ihnen am nächsten Morgen gleichzutun. 🏃🏼‍♀️🏃🏼 Aber erstmal werden die Überbleibsel des 4kg-schweren Fisches aus Maimón verspeist. 😋

    Cabarete befindet sich in der Nähe eines gleichnamigen Nationalparks, in dem man sich so genannte "Cuevas" - Höhlen mit Stalagmiten und Stalaktiten ansehen kann. Als wir das Eingangstor erreichen, wird uns, nicht wirklich zu unserer Verwunderung, wieder eine Tour mit Tourguide zu einem recht sportlichen Preis angeboten. Immer die gleiche Masche! 🙄 Wir entschließen uns somit für einen Strandtag. Das Wetter ist zwar lange nicht mehr so beschissen, wie zuvor, allerdings regnet es sich manchmal ab. Jessy erinnert sich an ihren letzten Urlaub in der Karibik, welcher von einem Hurrikan und somit viel Regen heimgesucht wurde. Stichwort: Nebensaison! Damals wurde der warme Regen einfach ignoriert und ins Wasser gegangen. Da ist man dann ja eh schon nass, 😜 also springen wir in die warmen Fluten, surfen die Wellen und warten den Regen ab!

    Wir sehen schon von weitem die Kites am Strands mit ordentlich Wind umwedelt. Für das Kitesurfen ist Cabarete bekannt über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Schon ein spektakulärer und beeindruckender Sport. 🏄🏼 Wir probieren es nicht aus, da wir schon vom Zusehen hungrig werden. Wir tapern also in die Unterkunft um uns Platanos mit Ei und ein wenig Gemüse zuzubereiten. Das hat isch bei uns schon als gut und günstiges und vorallem nahrhaftes Essen eingebürgert. Frittiertes und einfaches Essen verspeisen wir schon tagsüber genug, wenn mal keine eigene Küche zur Hand ist und das Tagesbudget schon fast aufgebraucht ist. 😄 Nach dem Abendessen wollen wir uns ins Getümmel am Strand mischen und gehen zur Promenade. Wir setzen uns ins erstbeste Lokal direkt am Strand, das eine Happy Hour noch für 10min ausweist und bestellen uns jeder zwei Cocktails. 🍹🍹 Die Hora Feliz gilt hier den kompletten Abend, da man hier ja immer gut drauf ist… Als wir uns so umschauen, wird uns bewusst wie viele vor allem deutsche und französische alleinstehende ältere Männer sich mit jungen dominikanischen Frauen umgeben. Ganz offensichtlich geht es hierbei in den wenigsten Fällen um die wahre Liebe und wir schwanken zwischen Fremdschämen und Ekel. 😣 Auch wenn es wohl eine Win-Win-Situation ist, der Anblick ist alles andere als schön, wenn sich lüsterne 60-Jährige mit geldgierigen 20-Jährigen betatschen. Wir schlürfen unsere Cocktails und schauen lästernd dem bunten Treiben zu. 🙇🏼‍♀️🙇🏼 In der entspannten Fernseh-Pose fängt uns jedoch noch ein haitianischer fliegender Händler ab. Er hat zwei "handgemalte" Bilder dabei und möchte uns diese natürlich verkaufen. Der Preis ist niedrig, aber eigentlich haben wir generell kein Interesse. Leider lässt der gute Herr nicht so leicht von uns ab, vor allem nicht, als er merkt, dass Philipp auch Französisch spricht. 🙄 Letztendlich kaufen wir ihm ein Bild ab und fühlen uns danach ein Stückchen besser, nach all dem Fremdschämen für die eigenen Landsleute am Nachbartisch. 😑

    Der nächste Morgen beginnt mit Joggen am Strand. Wirklich eine tolle Strecke und ein vor allem breiter Strand. Barfuß laufen wir eine Stunde und springen danach noch kurz ins Wasser. Kann man sich glatt dran gewöhnen 😉 Nach dem Frühstück machen wir uns wieder mit dem Guagua, dem ÖPNV der DomRep in Form eines klapprigen Minivans, auf den Weg nach Las Terrenas, wo wir mal wieder Couchsurfing gefunden haben. 👍🏻 Zunächst versuchen uns die Taxifahrer ihre 10-fachen aber, ach, so günstigen Preise anzudrehen. Schweinchen Schlau hat sich aber bereits informiert und kennt den Preis mit den öffentlichen Kleinbussen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und hoffentlich. 😄

    Highlights Jessy: Laufen am Strand, Wellenreiten

    Highlights Philipp: auf dem unausgebauten Dach unseres Airbnb ein Bierchen schlürfen mit Blick auf Sterne und Akustik des Viertels, langer Palmenstrand, Wellenreiten
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