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  • Day 22

    Eisberg voraus

    July 26, 2019 in Iceland ⋅ 🌧 10 °C

    Nach einer verregneten Nacht am Fuße des Vatnajökull machten wir uns auf zum unweit gelegenen Gletschersee Jökulsàrlón, wo man den Gletscher kalben und die Eisschollen aufs Meer hinaus treiben sieht. Leider hat der isländische Wetterdienst falsch vorrausgesagt, und die Wetterfront, die eigentlich am Vormittag über uns hinwegziehen sollte, blieb am Vatnajökull hängen. Zuerst warteten wir im Swami in erster Reihe vorm See gemütlich bei Tee und Kekse darauf, dass Theresa in ihrem Kindersitz aufwacht und der Regen nachließ. Sahen dabei anderen Touristen zu, die mehr und weniger wetterfest gekleidet im strömenden Regen versuchten einen Parkplatz zu finden und anschließend, sich, den Gletscher und die Eisschollen zu fotografieren. Das vorausgesagte trockene Wetterfenster haben wir so gemütlich und kurzweilig abgewartet. Naja, das prognostizierte 1-stündige Fenster dauerte genau 5 Minuten an, und der isländische Regen traf uns zum ersten Mal - wir haben es wohl am Vortag verschrien. Zum Glück gut angezogen, erkundeten wir - außen klatschnass, aber innen (merino)wollig warm und trocken - die Umgebung.
    Dort, wo der Fluss ins Meer mündet und die Eisschollen in selbiges spuckt, versucht das Meer dieses Eis am Strand wieder loszuwerden. Die faszinierendsten Eisformationen funkeln daher am schwarzen Lavastrand entlang, wo sie die tosende Brandung an Land gespült hat. Dieser Strand wird - passender Weise - Diamond Beach genannt. Die glitzernden Eisskulpturen vor der rauhen See im strömenden Regen, ein paar Robben, die gegen die Wellen ankämpften - eine wunderschöne Szenerie. Während wir begeistert den Anblick genossen, versuchte Theresa begeistert, sich mit schwarzem Sand zu panieren, was zur Folge hatte, dass wir unseren Auslass des Wassertanks kurzfristig als Dusche verwendeten, um das Kind in Regenkleidung wieder halbwegs sandfrei zu bekommen.

    Weiter setzen wir die Fahrt die Ringstraße entlang Richtung Osten fort, umrundeten den riesigen Gletscher zur Hälfte (er bedeckt 10% der Fläche von Island!) und kamen schließlich in die Ostfjorde. Eine bezaubernde Landschaft, saftiges Grün, Wasserfälle, wohin man schaut, schwarze Lavafelsen, die raue graue See auf der anderen Seite. Wir genossen die Fahrt sehr und hofften darauf, Rentiere zu sehen, was leider - noch nicht - passiert ist. (Einst wurden 12 Rentiere zur Zucht nach Island gebracht, einige kamen irgendwann in die Freiheit aus und nun gibt es ca 3000 wildlebende Rentiere in den Ostfjorden).

    Unser Nachtlager haben wir nun auf einem wunderschön idyllisch gelegenen Campingplatz aufgeschlagen. Mitten in den Hügeln am Rande des Berufjords. Von unserem Stellplatz aus hat man freie Sicht auf die Berge ringsum, und einen Wasserfall, und wir sind nahezu alleine. Theresa schläft nach einem warmen Bad schon längst und Roman genießt heute ein Glas Whiskey on the Rocks - mit jahrtausende altem Eis vom Vatnajökullgletscher.
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  • Day 21

    Ab in den Süden

    July 25, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 8 °C

    Täglich verfolgen wir gespannt auf vedur.is den Wetterbericht. Mehr als zwei Tage vorauszuplanen, bringt jedoch unserer Erfahrung nach nichts. Innerhalb dieser 48h ist der Wetterbericht jedoch sehr zuverlässig. Unsere weitere Hochlandtour haben wir aufgrund des unbeständigen Wetters aufgeschoben und haben heute in den zwei Schlafphasen von Theresa richtig Kilometer gemacht. Laut der Wettervorhersage müssten wir so morgen trocken bleiben... mal sehen. Man muss dazusagen, dass wir bislang noch nicht einmal unsere Regenjacken benötigt haben... in Island grenzt das an ein Wunder.
    Die Reiseroute nach dem Wetter zu richten, stellt insofern kein Problem dar, da es hier in Island überall etwas zu entdecken gibt.
    So haben wir heute am Weg den Skógafoss bewundert. Unseren Nachtplatz haben wir am südlichen Fuße des Vatnajökull in Skaftafell gefunden. Die kalbenden Ausläufer dieses Gletschers, der nicht nur der größte Islands, sondern ganz Europas ist, sind nur wenige Gehminuten entfernt. Heute Nacht werden wir also gut einheizen im Swami.
    Während Julia erneut eine köstliche Fischsuppe zubereitete, erkundete ich zu Fuß die nähere Umgebung, wobei ich auf den Svartifoss stieß. Die Bilder sprechen auch heute wieder für sich.
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  • Day 20

    Offroad zum Wasserfall für uns alleine

    July 24, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Gestern haben Roman und Theresa Erkundigungen bei der Touristeninformation eingeholt. Dort arbeiten meist unterbeschäftigte, sehr bemühte, nette Einheimische und da haben wir schon einmal sehr gute Tipps bekommen. Die Dame gestern ist selbst Jungmama, und hatte tolle Empfehlungen für uns, die sich auch mit Baby verwirklichen lassen, mit verschieden langen Anfahrtswegen, je nachdem, wie lange Theresas Vormittagsschläfchen dauern würde. Also fuhren wir, da Theresa so gut schlief, bis zum am weitesten von uns entfernten Wasserfall im Þjórsárdalurtal, dem Dynkur. Um zu ihm zu gelangen, muss man die asphaltierte Straße entlang des Þjórsár verlassen, und sich über den Kamm zum nächsten Fluss durchkämpfen. Ein malerischer Ausblick begleitete uns die ganze holprige Fahrt, auf der uns kein einziger Mensch, nur ein paar Schafe begegneten. Die Strecke schlängelte sich durch staubige Felshänge, der Blick rechts ging von den zerklüfteten Lavafeldern über die grünen Berghänge bis hin zum Vulkangletscher Hekla (= einem der 3 aktivsten Vulkane Islands, der als schon längst "überfällig" gilt). Vor uns tauchte ein steingiger Hügel nach dem anderen auf, die unser Swami mit Bravour meisterte, nur um nach dem letzten staubigen Hügel endlich den Blick auf ein gigantisches Panorama freizugeben, mit grünen Hängen, die von Bächen und kleinen Wasserfällen durchzogen sind, auf steile Berge und den Gletscher Langjökull in der Ferne. Am Ende des Weges eröffnete sich uns ein phänomenaler Blick auf den Dynkur. Warm eingepackt, da der Wind stark blies, Theresa in der Trage am Rücken, machten wir uns zu Fuß auf, die letzte Wegstecke bis zum Wasserfall zurückzulegen. Eine halbe Stunde durch sanfte moosbewachsene Hänge, entlang des Flusses, nur in Gesellschaft einiger Schafe, die besonders Theresa sehr gut gefielen, und wo sie vom Rücken aus schon fleißig versuchte, das von uns vorgemachte Mähhhh, nachzumachen.

    Nach den vielen Touristen am Golden Circle, die die Schönheit der natürlichen Sehenswürdigkeiten stören, und einem die Möglichkeit nehmen, die unberührte Naturgewalt mit allen Sinnen erleben zu können, war dieser Wasserfall, nur für uns 3 alleine, das schönste, was wir bisher auf Island gesehen haben. Unberührte Natur, nur durch eine, kaum als Weg zu bezeichnende Schotterpiste, erreichbar, und dadurch kaum besucht. Das ist es, was man sich vorstellt, wenn man von Island träumt. Keine Horde handyknipsender Asiaten, die sich vor lauter Sensationsgier vor jedes andere Objektiv stellen, desinteressierte lärmende Schulklassen, oder Kaffeefahrten, die busweise zu den Sehenswürdigkeiten gekarrt werden. Heute haben wir unberührtes Island kennen lernen dürfen. Nur für uns alleine. Deswegen sind wir hierher gekommen. Dafür lieben wir Island.
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  • Day 19

    Golden Circle

    July 23, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute haben wir uns endlich weiter auf den "Gullni hringurinn" begeben, den goldenen Kreis. Dies ist eine Route ausgehend und endend in Reykjavik, die an den 3 berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands vorbeiführt - der Gullfoss-Wasserfall, der Geysir und Þingvellir, die Spalte zwischen den Kontinentalplatten, die wir ja schon besichtigt haben. Auf der Route befinden sich auch noch weitere "kleinere" Sehenswürdigkeiten, die sich für einen Abstecher lohnen. Zuerst fuhren wir von der Südküste, an der wir auf einem sehr ruhigen Campingplatz übernachtet haben, zum Kerid Krater, einem Vulkankrater, an dessem Grund mittlerweile ein kleiner See ist - hier ein großes Dankeschön an meine Tante Gabi, die uns als Unterstützung für die Reisekassa, die Campingcard geschenkt hat.
    Anschließend gings weiter zum nördlichsten Punkt des Golden Circles, dem Gullfoss. Theresa hatte so ausreichend Zeit, ihr Vormittagsschläfchen während der Autofahrt zu machen. Dieser riesige Wasserfall beeindruckte Roman und mich sehr. Theresa faszinierten mehr die Regenpfützen, die sie mit Regenoverall und Gummistiefel ausgestattet, eingehenst untersuchte. Sie stellte dadurch eine kleine Attraktion für die anderen Touristen da. Genauso, wie unser Swami, der heute mehrmals zum Gesprächsthema mit Touristen und Einheimischen wurde, die alle komplett von unserem treuen Gefährt begeistert sind!

    Weiter gings zu DEM Geysir. Zur Erklärung, dieser erhielt einst den Namen Geysir und nach ihm sind alle weiteren wasserspeienden Thermalquellen als Geysir bezeichnet worden. DER Geysir ist leider mittlerweile sehr ruhig geworden. Nachdem er über 10.000 Jahre regelmäßig gespuckt hat, geschieht dies jetzt nur mehr sehr sehr selten. Dafür ist unmittelbar daneben der Strokkur, der fleißig alle 2-3 Minuten eine oder zwei Wasserfontänen hoch in die Luft schießt. Dieses Phänomen aus nächster Nähe zu beobachten war sehr beeindruckend!
    Nach einem kurzem Abstecher zur Tomatenplantage Friđheimar, einer riesigen Anlage mit Gewächshäusern, in denen Gemüse für den isländischen Markt gezüchtet wird, und wo man "angeblich" die leckerste Tomatensuppe im Restaurant bekommt (Leider war es übervoll, und die Wartezeit hätte unser bereits müdes Kind nicht gut geheißen), entschieden wir uns, für einen Ausflug in Richtung einer weiteren Sehenwürdigkeit des Golden Circles, das Þjórsárdalurtal, mit mehreren schönen Wasserfällen. Hier, am Campingplatz Arnes befinden wir uns jetzt am Beginn des Tales und sind schon gespannt, welche atemberaubenden Naturschauspiele wir morgen zu Gesicht bekommen werden.
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  • Day 18

    Reykjavik

    July 22, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel haben wir Theresas Vormittagsschläfchen genutzt, um die weitere Route zu planen. Schon in den letzten Tagen wurde das Gefühl immer stärker, dass wir mit unserer Reisegeschwindigkeit zu langsam sind, um die bevorstehenden Highlights im Süden und im Hochland auch wirklich sehen zu können. Wir richten uns eben nach unserem kleinen Reiseleiter, der vorgibt, wann gefahren, Pause gemacht oder übernachtet wird. Ursprünglich hatten wir nach den Färoerinseln noch eine Woche Dänemark geplant. Gestern kam uns der Gedanke, diese Woche gegen eine zusätzliche Woche Island einzutauchen. Wir entschließen uns, beim Fährbetreiber nachzufragen, ob dies denn überhaupt möglich wäre. Eine letzte Kabine ist noch frei, wir nicken uns zu und bestätigen noch gleich am Telefon die Umbuchung. Für eine überschaubare Bearbeitungsgebühr haben wir nun genügend Zeit gewonnen, um in unserem gemächlichen Tempo weiterzureisen.
    Nachdem Theresa aufgewacht ist, machen wir uns auf den Weg, um Reykjavik zu erkunden. Das geplante Programm ist überschaubar. Den Besuch der Hallgrimskirche, inklusive Liftfahrt auf den Kirchturm und ein Verzehr des, wohl mehr gehypten, als tatsächlich weltbesten Lamm Hot Dogs. Wir lassen uns einfach im Stadtgetümmel etwas mittreiben. Bevor wir Richtung Süden, und den Golden Circle aufbrechen, kaufen wir noch Lebensmittel im Supermarkt Bonus ein, und füllen unsere Vorräte wieder randvoll auf. Wenn wir das Stadtleben und die Übernachtung im Hotel auch sehr genossen haben, freuen wir uns wieder sehr, in unserem Swami zu sitzen, und wieder in der Natur zu sein.

    PS Die Mitternachtssonne hat derartig penetrant unser Hotelzimmerfenster beschienen, dass Theresa Probleme hatte, tiefen Schlaf zu finden. Die Schalosien waren einfach nicht dicht genug. So wurde alles, was zur Verfügung stand, wie Stühle, Polster, Handtücher, Rucksack, Daunenjacke (und ja, wir tragen im Moment auch Daunenjacke), Schal, etc., vor die Fenster geräumt, um es wirklich finster zu machen. Dank der unermüdlichen Näharbeit der Garstner Omi haben wir für den lichtdurchlässigen Dachzeltbalg nicht nur eine passgenaue Kälteisolierung, sondern auch eine erstklassige Verdunkelung bekommen. Im Swami ist es also nicht nur warm, sondern auch finster. Vielen lieben Dank nochmals an dieser Stelle für die vielen Nähstunden.
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  • Day 17

    Jahrestag ❤

    July 21, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 15 °C

    Camping ist DER Volkssport der Isländer. Das mussten wir gestern (Samstags) erfahren. Dieses Bild, das sich uns am Campingplatz bot, könnte Manfred Deix nicht überspitzter darstellen. Ist das Wetter am Wochenende schön, packt der Isländer Kind, Kegel, Griller, mobilen Gartenzaun, Heizschwammerl, und, und, und in seinen Pickuptruck und fährt in die Natur. Unglaublich, was sich gestern abgespielt hat. Wir haben uns abseits des Tohuwabohus auf einen Parplatz gestellt, und weniger die Aussicht, aber viel mehr die Ruhe genossen.
    Früh morgens ging es dann zum Hraunfossar, den wir alleine für uns genießen durften. Die ersten Touristen kamen erst, als wir uns wieder auf die Weiterfahrt machten. Zum Hraunfossar: auf einer Länge von ca. 700 Meter strömt in über hundert kleinen Wasserfällen schäumend und sprudelnd Wasser aus dem schwarzen Gestein des ca. 1.000 Jahre alten Lavafeldes Hallmundarhraun.
    Wir feiern heute Jahrestag. Ein besseres Geschenk hätten wir früh morgens nicht bekommen können. Heute haben wir die wilde Natur Islands verlassen, um die Hauptstadt Reykjavik zu besuchen.
    Um den Flair der Stadt richtig erfassen zu können, und nicht zuletzt aus oben genanntem Anlass, checken wir heute in einem kleinen Hotel in der Nähe des Stadtkerns ein. Theresa genießt das Herumturnen im großen Bett und erkundet neugierig das Badezimmer. So schnell können wir nicht reagieren, liegt auch schon das Handtuch im WC. Dass der Schnuller gleich hinten nach auch noch versenkt wird, kann Julia gerade noch verhindern.
    Wir erkunden die, eher wie eine größere Marktgemeinde wirkende Stadt. Hochhäuser, Wohnblocks und Einkaufszentren sucht man hier vergebens. Stattdessen wechseln sich die Farben der Wellblechhäuser- und häuschen in einem frohen Durcheinander ab und viele kleine Kaffees, Restaurants, Künstlerläden und Souvenirshops laden zum Schaufensterbummel ein, um viele originelle Details zu entdecken. Eine Hauptstadt, die von Charm und Charakter wohl vergeblich ihres Gleichen sucht.
    Zur Feier des Tages gehen wir zum Essen in das Restaurant Kol. Während Theresa zufrieden mit ihren Spielsachen beschäftigt ist und dabei die anderen Gäste amüsiert, genießen wir ein romantisches Abendessen. Lediglich hin und wieder müssen wir aufstehen, um Theresa wieder einzufangen, wenn sie sich allzu weit von unserem Tisch wegbewegt. Skandinavien ist besonders kinderfreundlich. Gequietsche und Herumgetolle von Kindern wird hierzulande nicht nur toleriert, sondern ist willkommen. Das bekommt Theresa von Kellnern und Gästen zu spüren und fühlt sich sichtlich wohl. Wir alle drei haben diesen Tag sehr genossen und wenn wir uns nach über zwei Wochen schon gut an das Leben auf engem Raum gewöhnt haben, freuen wir uns nun auch auf den Schlaf im Hotelzimmer.
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  • Day 16

    Südwärts Richtung Hauptstadt

    July 20, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 14 °C

    Nachdem wir heute in die Westfjorde "reingeschnuppert" haben, lassen wir den Nordwesten Islands endgültig hinter uns. Die Westfjorde sind wunderschön, dennoch lässt es unser Zeitplan nicht zu, sie vollständig zu erkunden. Zu lange ist der Weg entlang der zahllosen Fjordküsten... eine Abkürzung gibt es nicht. Eigentlich hatten wir vor, die Westfjorde völlig auszulassen. Ganz konnten wir es dennoch nicht lassen und haben uns dafür eben gestern und heute Zeit genommen. Gestern noch wolkenverhangen, heute im strahlenden Sonnenschein. Bei unserer Mittagsrast trafen wir ein Pensionistenehepaar aus Oberösterreich- nur einen Steinwurf von den Almhofers in Scharnstein entfernt. Sie sind zum sechsten Mal in Island... davon das zweite Mal für drei Monate. Das zeigt uns einmal mehr, wie vielseitig und spannend Island ist. Wir tauschten Nummern aus und vereinbarten ein Treffen, wenn wir alle wieder Zuhause sind. Harald und Ingrid, so heißen die beiden, vermissen ihr Enkerl und hatten daher umso größere Freude mit Theresa. Theresa vermisst ihre Groseltern auch, aber lässt die beiden nicht als Ersatz gelten, wie man auch am Foto sehen kann. Zum Abschied bekommen wir von den beiden noch frischen Fisch geschenkt.
    Unsere Reise führt weiter die Westküste entlang. Abermals durch eine malerische Landschaft mit zerklüfteten grün/schwarzen Hängen und zahlreichen Wasserfällen.
    Um uns die Füße zu vertreten halten wir am Grabrock Krater und erkunden diesen.
    Unser Nachtlager schlagen wir wieder in Husafell auf. Zum einen, weil es mehr oder weniger am Weg lag und wir hier gute Erfahrungen gemacht hatten, zum anderen weil unser fleißiger Berichtleser Tobi uns darauf hingewiesen hat, dass wir am Hraunfossar nicht vorbeifahren dürfen, da dieser besonders schön sein soll. Wir werden uns daher morgen früh selbst ein Bild davon machen.
    Theresa war bis spät nachmittags quietsch vergnügt. Ihre Freude gipfelte als wir ihr vor dem Bettgehen im gut geheizten Swami die Reisebadewanne füllten. Während sie nun zufrieden schläft, legen wir nun Swami wieder trocken.
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  • Day 15

    Westfjorde... da wo die Wale springen

    July 19, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Ganz nach dem Motto "der Weg ist das Ziel", genießen Julia und ich das Autofahren in Island sehr. Hinter jeder Kurve verbirgt sich ein neuer atemberaubender Ausblick. Bei unter 10°C, starkem Wind, einem heißen Thermosbecher Tee und wohlig warm laufender Heizung, hat so eine Autofahrt etwas sehr gemütliches... ganz besonders wenn man eine Küstenstraße, die wolkenverhangenen Westfjorde entlang, fährt. Theresa genießt weniger den Ausblick, sondern vielmehr das Brummen von Swami. Neuerdings findet sie es lustig, auf Wellblechpisten mit ihrer Stimme zu spielen und ist vergnügt, wenn ihr "Aaaahhh" sich, wie von selbst in ein "Ah ah ah ah" verwandelt.

    Die Skandinavier stehen auf alle möglichen Formen von Gummibärchen... und am Besten gekreuzt mit Lakritze. Darüber hinaus noch mit Salz (richtigem nämlich... nicht dem süß-sauren, das wir kennen) und anderen, uns fremden und für unser Befinden äußerst grauslichen Geschmacksnoten... ohne Übertreibung, so hardcore, dass es schon mal einen Würgereflex auslösen kann. Wissen tun wir das im Übrigen, weil wir heute zum ersten Mal nicht an der einladenden Gummibärchenschütten, wie es sie hier in wirklich jedem Supermarkt gibt, staunend vorbeigegangen sind, sondern von jeder Sorte zwei Stück genommen haben, um sie später beim Autofahren zu verkosten. Unser Fazit: mit den Isländern stimmt etwas nicht. Zumindest nicht mit ihren Geschmacksnerven.

    Angekommen in Drangsnes, haben Julia und ich nacheinander den örtlichen Hot Pot genossen. Theresa haben wir heute nicht mitgenommen zum Baden, weil ihre Nase etwas läuft. Wir hoffen, dass sie morgen wieder ganz fit ist.

    Ein Highlight des Tages: vom "Küchenfenster" unseres Swamis sehen wir heute direkt aufs Meer. Ich habe Julia davon erzählt, dass ich am Rückweg vom Hot Pot Wale im Fjord gesehen habe. Julia blickt aus dem Fenster, und sieht sie ebenfalls. In diesem Moment springt doch tatsächlich einer in die Luft und lässt sich rückwärts naturfilmreif zurück ins Wasser. Ich hab das zu meinem Ärger nicht gesehen... auch nicht nach hartnäckigem Ausharren mit dem Fernglas vor dem "Küchenfenster". Naja, morgen vielleicht.
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  • Day 14

    Offroad für Anfänger

    July 18, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute haben wir unsere erste richtige Hochlandstrecke in Angriff genommen. Also zum ersten Mal hat Swami ein bisschen zeigen dürfen, was er so kann, und alle 4 Räder antreiben dürfen! Um den richtigen Weg zu finden, verlassen wir uns auf ein Trackbook von Island, dass jedes Jahr neu aufgelegt wird, um am neuesten Stand zu sein.

    Zur Erklärung: Die Routen sind farblich nach der Schwierigkeit gekennzeichnet. Für jede Route gibt es eine Kurzbeschreibung, wie sie landschaftlich ist und was den Straßen-/Pistenzustand betrifft. Auch ist detailliert angeführt, mit welchen Autos man die jeweilige Route fahren kann (normaler PKW, Allrad, Offroad, Superoffroad) Dann gibt es bei jeder Route Symbole, die den gesamten Streckenverlauf im kleinsten Detail beschreiben zB bei km 5,6 passiert man eine Brücke, bei km 8 ein Haus, bei km 9,6 geht links eine Straße weg und bei km 17,3 wird es holprig, usw. Zusätzlich sind genaue Koordinaten angegeben. Ausgestattet mit zusätzlichem Kartenmaterial der besagten Gegend, GPS und obendrauf noch Routennavigation am Handy, kann da wirklich nichts mehr schief gehen.

    Theresa hat die landschaftlich beeindruckende Strecke verschlafen. Das Fahren durch Pfützen, Schlamm, über Stock und Stein und Lavafelder, bei denen man den Eindruck hatte, man fährt als winzig kleine Ameise über die aufgeplatzte Kruste eines Kuchens, hat mir sehr viel Spaß gemacht und unser Swami ist da "durchgeschnurrlt", als wär er in seinem Element. Die erste Furt durch einen Fluss, auf die wir schon sehr gespannt, und auf die wir uns schon gefreut hatten, blieb uns leider verwehrt - haben die Isländer da doch glatt eine neue Brücke über das Flussbett gebaut!!!

    Fasziniert und begeistert von der abwechslungsreichen Landschaft, die man ohne ein Geländefahrzeug nie zu Gesicht bekäme, und gestärkt in dem Wissen, dass wir mit unserem Swami den absolut richtigen Gefährten für unser Abenteuer haben, haben wir nun unser Lager wieder in Hvammstangi aufgeschlagen. Unser Basecamp, um morgen - so das Wetter mitspielt - Richtung Westfjorde aufzubrechen.
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  • Day 13

    Die frühe My fängt Eis und Schlangen

    July 17, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute war wieder ein aufregender Tag. Nachdem gestern unser Besuch der Spalte zwischen den tektonischen Platten, auf Grund des Regens, sehr kurz ausfiel, und unsere kleine Maus gerne den frühen Wurm - oder in Island wohl eher die frühe Fliege fängt (davon gibt es in Island rund um Seen Abermillionen - sie heißen auf isländisch My), haben wir heute nochmal Þingvellir besucht. Und dies heute fast alleine. Eine beeindruckende Stätte und ohne Menschenmassen bekommt man auch ein Gefühl für seine spirituelle Bedeutung.

    Anschließend machten wir uns mit Swami auf den Weg - unsere erste Fahrt ins Hochland stand uns bevor. Die Kandadalurpiste von Þingvellir nach Norden Richtung Húsafell, welche Swami mit Bravour meisterte. Am Weg lernten wir zwei weitere ganz besondere Orte kennen. Das Island reich an Eis und Gletschern ist, ist ja mittlerweile bekannt. Das Besondere an der Kandadalur ist allerdings, dass sie unmittelbar am Langjökull vorbeiführt, und man mit einem kleinen Abstecher direkt an den Gletscher - und für Wagemutige auch AUF den Gletscher - fahren kann. (Im Trackbook wird vor letzterem gewarnt, es sei denn, man sei scharf darauf, ungewollt ein YouTubeStar zu werden) Also sind wir bis 1 Meter an den Gletscherrand herangefahren und ein Stück weit hinauf gegangen.
    Weiter ging die Fahrt nach einem, am Gletscher gekochten Mittagessen, Richtung Viđgelmir - der Höhle der Schlange. Einer 1585m langen, begehbaren Lavahöhle, aus der vor über 1000 Jahren 5 Jahre lang permanent Lava herausfloss. Beeindruckende Lavaformationen kleiden die gesamte Höhle aus und lassen einen sich, ob der Naturgewalt, klein fühlen.Theresa wurde als jüngste Teilnehmerin der Gruppe gebührend bewundert und erhielt vom englischen Guide den Spitznamen "Adventurebaby".
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