• Tag 62

    Adiós

    10. April 2023 in Brasilien ⋅ ☀️ 23 °C

    Diese Reise geht nun zu Ende.
    Nach über zwei Monaten verabschieden wir uns von Südamerika. Wir überqueren ein letztes Mal die Anden und kehren über den Atlantik nach Eppstein zurück.

    Am Flughafen von Lima hauen wir unsere letzten Soles auf den Kopf. (Wann kann man schon ohne schlechtes Gewissen Quatsch kaufen?)

    Wir sind wehmütig, haben schlecht geschlafen und freuen uns irre auf unsere Lieben zuhause.

    Die 63 Tage haben sich zeitlos, außerhalb der Zeit, angefühlt - anders konnten wir es bisher nicht beschreiben.
    In unserem Gepäck befinden sich ein Berg Wäsche, Mitbringsel und all unsere Erlebnisse, Erfahrungen, Begegnungen.

    Vielen Dank an alle unsere virtuellen Mitreisenden, dass ihr uns in Worten und Gedanken begleitet habt.
    Wir sagen nun: Adiós! und freuen uns auf euch in der Heimat.
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  • Tag 61

    Lima

    9. April 2023 in Peru ⋅ ☁️ 26 °C

    Und wie gefällt uns Lima jetzt?
    Schon gut.

    Osterfrühstück mit Obst und Avocado Toast im Garten unserer Unterkunft. Guter Start. Da wir die einzigen Gäste sind, umsorgt uns Erica rege, inclusive Ostereiern.

    Im historischen Altstadtviertel werden wir über koloniale Balkone, wichtige Heilige und ihre Schädel sowie gute und schlechte und Lieblings-Präsidenten belehrt.
    Mehrere Auferstehungsgottesdienste werden von uns in Stippvisite begutachtet und unbeabsichtigt trubeln wir kurz bei einer Osterprozession mit.

    Eine kurze, nötige Verschnaufpause und Dusche in unserer Quinta, dann erradeln wir uns unser Viertel Miraflores und das Nachbarviertel Barranco. Hier ist alles ruhig, sauber und sicher, viele Gated Comunities, schicke Appartement Komplexe, dazwischen einzelne Kolonialgebäude, viel Seguridad. An der gesamten Waterfront ist ein bequemer Radweg angelegt, es gibt nette kleine Parks und Aussichtspunkte. Unterhalb der Steilküste verläuft die Stadtautobahn und erstrecken sich die Strände des Pazifiks.
    Der Sonnenuntergang ist ein Ereignis.

    Zum Abendessen wählen wir „Alfresco“, ein Fischrestaurant mit wirklich frischem - und viel - Fisch.
    Dann kugeln wir uns die Straße entlang „nach Hause“.
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  • Tag 60

    Peru - fragil und prekär

    8. April 2023 in Peru ⋅ ⛅ 26 °C

    Als Tourist kann man sich den Luxus leisten, nur die wunderschönen Seiten dieses Landes zu genießen. Es sind allerdings nur kleine ausgewählte Ausschnitte eines großen ausgedehnten Landes.

    Regierung, Wirtschaft, Umwelt, Bildung, Gesundheit und natürlich die Gesellschaft(ten) Perus haben, trotz positiver Entwicklungen vor Corona, mit großen Problemen zu kämpfen.
    Die Armutsquote liegt bei über 30 Prozent, viele Peruaner und Peruanerinnen leben von Selbstversorgung und schlecht bezahlten Tätigkeiten. Staatliche Sicherungssysteme sind nicht vorhanden.
    Erhebliche soziale Ungleichheit und die geringe Leistungsfähigkeit des Staates hemmen eine fortschrittliche Entwicklung. Die Analphabeten Rate ist viel zu hoch.

    Peru profitiert zwar von der Nachfrage vor allem nach Erdgas und mineralischen Rohstoffen wie Gold, Kupfer, Silber und Zink. Doch der Rohstoffsektor bietet nur wenige direkte Arbeitsplätze und ist in der Hand ausländischer Investoren. Nutzungskonflikte, Verteilung der Erlöse und Umweltfragen bieten Sprengstoff.
    Besonders betroffen ist Peru aufgrund seiner geographischen Eigenschaften vom Klimawandel. Die Küste Perus ist eine Wüstenregion, die auf das Schmelzwasser der Anden angewiesen ist. Schon jetzt besteht eine Versorgungslücke und Wasserknappheit ist ein bedrohliches Problem. (Der gefüllte Hotelpool ist auch unter diesem Aspekt zu betrachten.)

    Besonders die indigenen Bevölkerungsgruppen haben sozial, politisch und wirtschaftlich keine Teilhabe an den Veränderungsprozessen. Die Gründe dafür sind strukturell und kulturell begründet und nicht leicht zu lösen. Vor allem Frauen tragen die Folgen des ausgeprägten Machismus in der südamerikanischen Gesellschaft.
    Sichtbar und erschreckend für uns sind nicht nur die Armut in ländlichen Teilen Perus, sondern auch die extreme Verschmutzung der Umwelt. Hier fehlt es sowohl an Organisationsstrukturen als auch an Bewusstsein. Überall, ob auf Feldern, Flüssen, Wegen, am Meer, überall liegt Müll herum, vor allem Plastiktüten und Kunststoffe. Die Plastikabfälle sind gar nicht mehr aus der Natur herauszubekommen. Hier werden Ressourcen der Zukunft zerstört.

    Nachdem wir in Lima die ausgedehnten und „nicht so schönen“ Randbezirke durchquert haben, schlüpfen wir im Stadtteil Miraflores wieder in unsere Touristenidylle.
    Wir wohnen in einem historischen Gebäude, entzückend eingerichtet, haben die Auswahl zwischen absolut erstklassigen Restaurants und sind im Viertel sicher und Kamera überwacht aufgehoben.
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  • Tag 59

    Viernes Santo

    7. April 2023 in Peru ⋅ ☀️ 27 °C

    Die peruanische Ehrenbürgerschaft sollte drin sein! Unsere Dosis Peru, fast eine Überdosis am heutigen Karfreitag, qualifiziert uns auch für einen Aufenthalt z.B. auf der ISS. Alles souverän stoisch gemeistert.

    Früh am Morgen, nach einer von Peruanern konsequent und ohne jegliche Anzeichen von Schwäche durchfeierten Nacht, holt uns ein total überforderter, zappeliger und blind-kurzsichtiger Minibus Fahrer ab. Er sammelt, sich unmotiviert durch den Verkehr hupend und verpeilt durch die Straßen Icas kurvend, weitere Gäste ein. Manche dieser Gäste wirken überrascht, dass sie abgeholt werden, steigen aber trotzdem ein. Viele andere fahrende Gefährte in allen Stadien des Todes klappern mit uns, oder gegen uns, durch die vermüllten Straßen. Als wir an einer Polizeistreife vorbeikommen, nimmt unser Fahrer schnell ein paar Glasbausteine aus der Ablage und setzt sie sich auf die Nase. Uiii! Dann setzt er die Brille aber schnell wieder ab, zu viel Durchblick trübt die Phantasie.

    In Paracas ist die Hölle los. Ganz Peru ist an die Pazifikküste gekommen. Mit dem Auto. Halb Peru möchte mit Kind und Kegel eine Bootsfahrt zu den Islas Ballestas unternehmen, die großspurig als „Klein-Gallapagos“ angepriesen werden. Einen Platz auf einem dieser Boote zu ergattern gleicht einer Herkulesaufgabe, für die man psychisch und physisch topfit sein muss:

    Wieder wurden wir einem „Schleuser“ zugeordnet, der uns trotz der unglaublichen Mengen an Konkurrenten auf einem Boot unterbringen soll. Zugewiesen wurden wir, ein bisschen wie im Kindergarten oder beim BKA, der Gruppe „Orka“.
    Mitglieder dieser Gruppe müssen in der riesigen Menschenmenge zusammenbleiben, ihr Terrain verteidigen und auf die strategisch zugewiesenen Plätze vorrücken. Alles in der prallen Sonne. Immer unter dem Kommando der Schleuser-Clique.
    Da wurde geschwitzt, gerufen, gefächert, gedrängelt, gekleckert, gepinkelt. Nach 2,5 Stunden kletterte Gruppe „Orka“, ein wenig ausgelaugt und ramponiert, in eines der Schnellboote. Auftrag erfolgreich ausgeführt.

    Die Fahrt zu den Islas Ballestas war dann recht unspektakulär. Pinguine gab es leider keine mehr. Dafür Kormorane, Seeschwalben, Pelikane, Tölpel und Robben. Und viel Gestank, wegen des Guanos, mit dem die Felsen überzogen sind. Und man kam noch an einem Geoglyphen vorbei, der genau Richtung Norden zeigt.

    Die Strände, das Meer, die Promenade, alles bis zum letzten Platz vollgepfropft mit Feiertags-Peruanern. Wir mittendrin.
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  • Tag 58

    Oase an Ostern

    6. April 2023 in Peru ⋅ ☁️ 27 °C

    Peru dreht den Regler voll auf! Die Osterfeiertage haben begonnen.
    Vielleicht wird das Konzept Auferstehung auf peruanisch forcierter angegangen als bei uns im Westen. Jedenfalls wird gehupt, getrommelt, gelautsprechert, Musik gemacht, was das Zeug hält. Verdammt laut und chaotisch wird alles an Lärm ausgepackt, was geht. Wahrscheinlich ein vorausschauendes, cleveres
    Kalkül. Denn: Wie soll ein Gekreuzigter, auch wenn er an Gründonnerstag noch gar nicht gestorben ist, länger als drei Tage bei all dem Krach tot bleiben können? Die Auferstehung wird somit gesichert.

    In unsere gestern noch friedliche Oase sind festlich gestimmte peruanische Horden eingefallen. Alle in Feiertagskleidung, sprich knallenge Radlerhosen für die Damen, sowie lustige
    Fußballshirts und FlipFlops für die Herren.

    Was bleibt einem übrig, wenn man nicht auffallen will… wir passen uns an und haben Aktivitäten mit viel Krawall Potential geplant.
    Am Morgen gibt es eine Quad Tour - für Ralf. (Hier verlasse ich meine Komfortzone.)
    Am Nachmittag eine BuggyTour mit Sandboarden. (Hier revanchiert sich Ralf.)
    Beide Wüstensportarten machen beiden dann unterm Strich doch viel Spaß.

    In unserem „Stammlokal“ werden wir schon persönlich begrüßt und wieder hervorragend bewirtet.

    Nach der Ankunft im Hotel lassen wir die Peruaner aber mal alleine weiter Krach machen/feiern und legen uns die Ohrstöpsel parat.
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  • Tag 57

    Oase Huacachina

    5. April 2023 in Peru ⋅ 🌙 25 °C

    Wechsel des Habitats.
    In einer Oase, ehemals ein Heil- und Kurort für betuchte Einwohner Limas, laufen wir dem Sonnenuntergang entgegen.

    Wir klettern auf die höchste Düne direkt an der Oase. In Etappen. Das braucht natürlich ein bisschen.

    Oben angekommen genießen wir die fantastische Aussicht in die Dünen-Wüste. Die Farben und Formationen wechseln im Licht der immer tiefer sinkenden Sonne. Über eine Stunde genießen wir unseren Logenplatz im Abendlicht. Was für ein Schauspiel! Wüsten haben etwas Magisches.
    Nach Sonnenuntergang verlassen wir die Düne fast wie im Flug die steile Flanke hinab.

    Unser Hotel scheint eines der ersten am Platz gewesen zu sein. Eine wunderbare Anlage, und die Bäder sind gewiss noch im Originalzustand. Bis all der Sand aus allen Ritzen rausgeduscht ist, dauert…

    Frisch geduscht finden wir „an der Promenade“ ein ganz wunderbares Restaurant mit frischen schmackhaften Gerichten. Wir bekommen sogar das Rezept für ein tolles Cerviche vom Koch und Eigentümer persönlich. Ralf wird zu Tisch laden.
    Und damit der Tag nicht nur mit einem fulminanten Sonnenuntergang aufwarten muss, gibt es den Vollmond noch obendrein.
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  • Tag 56

    Nazca

    4. April 2023 in Peru ⋅ ☀️ 29 °C

    Am frühen Morgen sind wir von der nächtlichen Busfahrt müde und etwas erschöpft, doch Adrenalin erwartet uns:
    die riesigen, nur aus der Luft richtig sichtbaren Scharrbilder in der Wüste bei Nazca. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln, Spinnen oder Walen, oder, oder, oder schnurgeraden Linien, Dreiecken oder trapezförmigen Flächen, oft von einer Größe von über hundert Metern. Entstanden sind diese Geoglyphen vor über 2000 Jahren, indem man die obere Gesteinsschicht mehrere Zentimeter abgetragen hat.

    Die moderne Archäologie geht davon aus, dass die Linien Aktionsflächen für Rituale im Hinblick auf Wasser und Fruchtbarkeit darstellten.
    Aber das kann natürlich auch alles nur Quatsch sein, und wir haben hier Landebahnen für Außerirdische oder Zeichen für den Weltuntergang.
    Wie dem auch sein: einen eigenen Überblick, per Flug natürlich, sollte sich der geneigte Hobby Archäologe oder Verschwörungstheoretiker schon zutrauen.

    Zugegeben, wenn man nicht so übermüdet ist, wie wir, kann einem schon mulmig werden beim Anblick des kleinen Flugzeugelchen. Unser Co-Pilot und Nazca-Erklärer sowie unser Pilot sind gut im Vertrauen erwecken. Und ist man erstmal in der Luft, ist man so schwer beschäftigt damit, die angesagten Figuren zu finden, dass Angst keinen Platz hat. Auch nicht bei ziemlichen Schräglagen.
    Immer noch werden neue Linien entdeckt, viele sind schon durch Unachtsamkeit zerstört, auch die Verwitterung setzt den Scharrbildern zu.
    Der kurvenreiche Überflug, ein besonderes, faszinierendes Erlebnis, das uns nach der Landung glücklich zurück lässt.

    Und dann machen wir mal was ganz Unerhörtes: einen Tag am Pool, mit lesen, schwimmen, faulenzen verbringen.
    Am Abend laufen wir durch die Stadt, die fast frei von Ausländern ist. Alles ist sehr peruanisch, laut, vollgestopft, zugestellt, unhygienisch, vielseitig, durcheinander. Hoffentlich haben sich unsere Gedärme mittlerweile in ihr Schicksal ergeben und verdauen brav die lokalen Angebote.
    Zur Sicherheit trinke ich zwei Pisco.
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  • Tag 55

    Streifzüge durch Arequipa

    3. April 2023 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Schminkspiegel werden ich jetzt flächendeckend nach Südamerika importieren, damit steinreich werden und dann weiter die Welt bereisen.

    Diese Idee kam mir heute Morgen, als wir durch eine Drogerie Straße schlenderten und es nirgends Schminkspiegel gab. Auch nicht, als ich erklärt und gestisch-mimisch nachgehakt habe.
    Fies ins Auge habe ich mich am Morgen geschminkt, was mich zu einem erneuten Vorstoß ermuntert hatte.

    Auf unseren Streifzügen kamen wir durch zwei Klöster und ein paar Museen. Ein Jesuiten Kloster, und dann nach Santa Catalina. Oha! Das war ein 5 Sterne Refugium für Nonnen in der damaligen Zeit. Unbedingt anschauen!
    (Fun Fact: unsere beliebten, so sehr deutschen, Geranien sind in ganz Arequipa die Must-Have-Pflanzen der Stunde.)

    Zum Mittagessen gab es einen Stopp bei den 13 Nonnen, 13 Monjas, für Christine. Schmackhaft und in netter, gechillter Atmosphäre.
    Und einen Stopp für Ralf in der Piccanteria, El Mondial, günstig und in extrem local-authentischer Atmosphäre. (Man lese bitte zwischen den Zeilen.)

    Jetzt warten wir auf den Nachtbus nach Nazca und die damit verbundenen Abenteuer.
    Es geht schon los: Regen und ein unsere Straße blockierendes Auto…
    Der Fahrer ist zu spät…
    Wir brauchen ein Taxi…
    Wo bekommen wir das auf die Schnelle her…
    Ein Taxi kommt, Carlos, aber die Straßen sind hoffnungslos verstopft…
    Carlos gibt mehr als alles, Millimeter weise kämpft er sich elegant-verbissen vor.Die Zeit wird knapp…
    Das schaffen wir nicht mehr…
    Wir biegen auf den Busterminal ein. Ralf sprintet zum Ticketschalter, Carlos und ich schleppen das Gepäck, es müssen noch Übergepäck und Steuern an separaten Schaltern bezahlt werden. Vor uns wird rumgetrödelt…
    Ja!!! Tickets gestempelt in unseren Händen! Schnell einsteigen.
    Dann: Sitzen wir auf unseren Plätzen, gemütlich eingerichtet. Ufffff
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  • Tag 54

    Arequipa

    2. April 2023 in Peru ⋅ 🌧 17 °C

    Nach der Eruption des Vulkans Chachani verwandelte sich die ausgeflosse Lava über Jahrtausende in ein weißes Gestein, das sich leicht bearbeiten lässt, obwohl es gleichzeitig dauerhaft und hart ist. Aus diesem „Sillar“ errichteten die Konquistadores 1540 auf 2300 Meter Höhe, umringt von weiß verschneiten Vulkangipfeln, fast alle Häuser, Kirchen und Paläste. Die „Weiße Stadt“ ist in ihrem kolonialen Zentrum am Fluss noch wunderbar erhalten, auch wenn ihre Ränder mittlerweile wie überall illegal ausufern und unsicher gebaut sind. Erdbeben sind hier an der Tagesordnung.
    Die Plaza de Armas ist eine der schönsten, die wir bisher erlebt haben. Heute, am Palmsonntag, ist sie besonders belebt. An drei Seiten kann man durch schattige Arkadengänge wandeln, zusammen mit festlich gestimmten Peruanern. Ausländer sind weiterhin eine seltene Spezies im Moment.
    Mit unserer WalkingGuru Tour besuchen wir markante Plätze. Zum Schluss kommen wir noch an einer Manufaktur vorbei, die Lama, Alpaka und Vikunja Wolle verarbeitet - und können nicht widerstehen. Gut, dass Baby Alpaka so weich und leicht ist.

    Auch abends hat man ein großes Angebot an coolen Ausgehlocations aller Art. Wir bleiben bei weiß und essen in einem alten Gebäude aus Sillar.

    Da wir letzte Nacht nur zwei Stunden richtigen Schlaf bei dem ganzen Hin- und Hergefliege hatten, kippen wir jetzt ganz schnell in unsere Betten.
    Buenas Noches 🥱
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  • Tag 53

    April , April: falsch abgebogen

    1. April 2023 in Peru ⋅ ☁️ 16 °C

    Der Tag beginnt mit Kaffee, kaufen, Kloster und Koka.

    1. Kaffeepausen waren aus unterschiedlichen Gründen heute sehr viele im Programm. Mal möchte man einen guten Kaffee trinken, mal braucht man eine Toilette, mal muss man ausruhen oder man braucht Wifi. Mal kennt man das Kaffee schon und sagt nochmal „Hallo“.

    2. Kaufen wollten/ sollten wir außerdem ein paar Mitbringsel. Oberste Bedingung: Sie müssen klein und leicht sein. Schade für all die knallbunten Textilien, sehr schade. Und etwas Besonderes steht auch noch auf dem Zettel:
    Wer weiß, was ein Quipu ist? Wir haben ein klassisches nach langem Suchen und Fragen gefunden. Und Ralf ersteht noch ein paar Hiking Klamotten.

    3. Das Dominikanerkloster Santo Domingo wurde von den Spaniern aus den Steinen des abgerissenen Coricancha Tempels gebaut, des wichtigsten Heiligtums des Inkareiches. Die Besichtigung des Klosters ähnelt der Führung durch ein Gefängnis. Düsternis statt Sonnengott. Den ganzen Tag beten und kirchliche Roben besticken, ohne Kontakt zur Außenwelt. Unvorstellbar! Halleluja.

    4. Der Kokastrauch liefert im Südamerikanischen Kulturraum seit über 4000 Jahren die Coca-Blätter, die gekaut oder im Tee getrunken werden und zu einer Leistungssteigerung sowie zum Dämpfen von Hunger und Müdigkeit führen. Coca ist hier buchstäblich in aller Munde. Ein Museum informiert über die Coca-Kultur und bietet Coca Produkte an. Wir probieren Bonbons und ein Küchelchen. Kokain, der böse Bruder, wird hier nur am Rande gestreift.
    Die Einfuhr jeglicher Coca enthaltenden Erzeugnisse nach Deutschland ist illegal, selbst die Teebeutel aus den Hotels, sodass wir hier keine Mitbringsel erwerben. Sorry.

    Unser, wie wir dachten…, letzter Inlandsflug geht am Nachmittag von Cusco nach Arequipa vom „Internationalen“ (haha) Flughafen. Der Flug hat erstmal eine Stunde Verspätung, wegen technischer Probleme. Nicht so schlimm, wir sind geduldig und freuen uns schon auf das Abendessen.
    Dann können wir aber gar nicht in Arequipa landen, da das Wetter zu schlecht ist, und fliegen stattdessen nach Lima. Dumm gelaufen.
    Insgesamt gibt es drei gestrandete Flüge, die alle versorgt werden wollen. Es bilden sich lange Schlangen vor zwei eilig besetzen Schaltern. Und das Schauspiel beginnt.
    Zuerst unmerklich wird die Menge der Wartenden ungeduldig, dann ungehalten, dann uffgereeescht! Es geht aber auch gar nicht voran. Einige drängeln sich vor oder halten wichtigtuerisch die überforderten Counter-Damen auf. Einzelne Passagiere eruptieren. Die Menge stimmt ein, es wird laut! Emotionen!

    Kurz vor Mitternacht sitzen wir in einem Bus, der uns für drei Stunden in ein Hotel nach San Isidro bringt. Um 6:30 sind wir dann, wenn wir alles richtig verstanden haben, auf einen neuen Versuch nach Arequipa gebucht.
    Frühstück, statt Abendessen…
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