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  • Dzień 50

    Baby Sharkes und auf ins Hinterland

    19 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 28 °C

    Der letzte Tag unserer Bootstour brach an und der sollte kurz werden. Bereits gegen 12Uhr sollte wir zurück am Hafen sein. Bis dahin sollte es ein weiteres Mal mit Schnorchelequipment ins Wasser gehen und zu einer Strandbar mit einer Aussicht auf die umliegenden Inseln. Erst hieß es, dass es zum Frühstück nur Toast geben solle, umso mehr waren wir überrascht, als wir Pancakes mit Bananen gutdekorierte serviert bekamen.

    Gut gestärkt ging es zu einer Strandbar und es sickerte die Info durch, dass dort Babyhaie beobachtet werden könnten. Also nahmen wir unser Schnorchelzeug auf jeden Fall mit. Wir näherten uns der Insel. Der Bootsanleger war schon ziemlich krumm. An einer Seite war der Strand vermutlich abgetragen worden, aber er stand noch. Eine vorgelagerte runde, überdachte Sitzeinheit war dagegen teilweise im Wasser versunken. Auf dem Steg angekommen, suchten wir das klare Wasser ab und sahen den ersten kleinen Hai unter uns durch das Wasser schwimmen. Die ersten Fotos waren geknipst und wir auf dem Weg zum Aussichtspunkt. Dieser war sehr gut begangen und etwas steil. Diesmal gab es keine Stufen, sondern nur einen staubigen, rutschigen Weg. Wir hatten nur Flip Flops an und arbeiteten uns mühsam voran. Oben angekommen genossen wir den rundum Blick, waren aber eher gespannt wieder runter ins Wasser zu kommen. Die Schnorchelmaske war aufgesetzt und kaum unter die Wasseroberfläche geschaut, schwamm anderthalb Meter der erste kleine Hai vorbei und er war nicht der Einzige. Sie hatten keine Probleme mit den Touristen und schwammen ihre Runden. Andere Fische taten unbeeindruckt von den Seeräubern das gleiche. Eine Weile beobachtete wir die faszinierenden Tiere, ehe wir weiter außen am Riff einen merkwürdigen Fisch beobachteten. Die schürfte unten am Boden entlang und hatte zwei größere Ausleger. Eine andere Situation war ganz witzig. In einem Loch am Boden schaufelte eine Garnele Sand heraus. Ein kleiner Fisch schaute aus diesem heraus und beobachtete die Umgebung. In diesem Fall natürlich uns. Wir kamen immer näher, was diesen nicht ganz gefiel. Irgendwann war es ihm zu nah und er verschwand mit der Garnele im Loch. Die Garnele arbeitete demzufolge und der Fisch war der Aufpasser. Das konnten wir an andere Stelle abermals beobachten. Die Zeit verstrich wie so oft Unterwasser ziemlich schnell und es ging folglich zurück aufs Boot.

    Der letzte Schorchelspot war unweit entfernt und zu diesem durfen wir wieder vom Boot aus starten. Verglichen zu den anderen Spots war dieser aber nicht so schön. Viele tote Korallen aber dafür ein paar bunte, hübsch anzusehende Fische. Was wir bis dato nicht gesehen hatten, orangefarbene Seesterne mit schwarzen Spitzen auf der Oberseite. Viele Gruppen tummelten sich in dem Gebiet, weswegen wir nach einer Weile wieder zurück zum Boot schwammen. Die zusätzliche Zeit nutzten wir für eine Dusche und packten unsere Rucksäcke. Zum letzten Mittag wurde leckerer Fisch serviert, den wir auf den letzten Kilometer zum Hafen genossen. Ich versuchte in der verbleibenden Zeit verschiedene Dinge zu organisieren. So versuchte ich eine vernünftige Rollervermietung zu finden, was sich ein wenig schwierig herausstellte, auch ein Taxi zurück zum Flughafen (in ein paar Tagen) war für einen schmalen Taler nicht ganz so leicht. Das Taxi zu unserer 16km Unterkunft sollte in der Bootstour inkludiert sein.

    Mittlerweile standen wir mit unserem Gepäck wieder am Hafen. Der Plan, Caro fährt mit dem Gepäck zur Unterkunft, während ich mir einen Roller in Labuan Bajo ausleihe und nachkomme. Da stellte sich die erste Schwierigkeit heraus. Die Taxifahrer empfanden den Weg als zu weit und wollten uns ohne Zuzahlung nicht zur Unterkunft fahren. Auf dem Angebot der Bootstour war es allerdings mit drin, weswegen ich nicht einsah hier extra Geld zu bezahlen. Zudem der geforderte Betrag von 500.000 Rp (28,70€) mehr als frech war. Zum Vergleich, bei der Rinjani Tour hatten wir insgesamt fast gleich viel bezahlt und da war das Taxi ebenfalls mit drin. Da gab es keine Diskussion, als der Taxifahrer uns ein und ne dreiviertel Stunde an die Küste fuhr. Hier handelte es sich um 30 Minuten Fahrweg. Mit dem Organisator ging es hin und her. Letztendlich schnappte er sich einen Kumpel, fuhr mit zwei Rollern zum Hafen und sackte Caro und das Gepäck ein. Ich machte mich auf zum ATM und anschließend zur Rollervermietung, mit der ich bereits Kontakt gehabt hatte. Auf einen Preis hatten wir uns noch nicht einigen können und aufgrund der letzten Aktivitäten auf dem Boot hatte ich mit ihm keine spezifische Zeit ausgemacht. Nun stand ich vor einer verschlossenen Tür. Ich wartete eine viertel Stunde aber nichts regte sich. Über Whatsapp ging erst keiner ran aber dann antwortete doch jemand. Er wäre in 10 Minuten da, aber es waren eher 20 Miunten gewesen. Caro ist in der Zeit gut in der Unterkunft angekommen, der Fahrer schickte mir extra zwei Beweisfotos. Ich stand der Weile noch vor verschlossenen Türen. Ein Rollerfahrer kam schließlich mit dem Roller, welchen ich bekommen sollte an. Nachdem der Zustand dokumentiert war, tauschten wir die Plätze und ich konnte ebenfalls in Richtung Unterkunft fahren. Der Weg aus der Stadt war angenehm zu fahren. Im Hinterland war er nicht mehr ganz so gut, immer wieder musste ich tieferen Schlaglöchern ausweichen, während sich die Straße den Berg hinauf schlängelte. Während ich in Labuan Bajo unter der Sonne noch geschwitzt hatte, wurde es in höheren Lagen auf dem Motorrad etwas frisch. Nach etwa 30 Minuten bog ich von der Hauptstraße ab und landeten auf einen ausgefahrenen Waldweg mit größeren Steinen. Caro hatte sich Sorgen gemacht, dass ich so lange gebraucht hatte. Unten bei der Unterkunft war kein Telefonnetz verfügbar, sodass sie meine Nachrichten nicht erhalten hatte. Sie war gerade auf dem Weg zur Hauptstraße, als ich sie abfing. Langsam ging es über den holprigen Weg abwärts bis ich den Roller für heute abstellen konnte. Unsere Unterkunft befindet sich diesmal im Hinterland, mitten im Regenwald. Weiter verzichtet die Unterkunft auf viele Annehmlichkeiten und man ist hier sehr abgeschieden. So gibt es keinen Strom in unserer Hütte, nur eine kleine Lampe. Das Gemeinschaftsbad ist in einem extra Gebäude und sehr offen gestaltet (Sichtschutz hat man). Vieles wird hier selbst angebaut und die Gebäude wurden sicherlich auch selbst errichtet. Wlan und Internet sucht man hier vergebens. Zu unserer Hütte führte eine kleine Holzleiter, die auf unserem kleinen Balkon endet. Hier gibt es lediglich eine flache Unterlage und zwei Kissen. Im Zimmer ist ein großes Doppelbett und vorn ein wenig Platz für die Taschen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Schreiben, wozu wir unseren Balkon nutzten.

    Da wir uns die Füße vertreten wollten, machten wir uns auf zu einem nahen gelegenen Café. Nahe war es wirklich aber ein paar Höhenmeter mussten wir ebenfalls überwinden. Das Café hatte eine wunderschöne Aussicht mit gerader Sicht auf den Sonnenuntergang. Heute war es teilweise bewölkt, sodass dieser uns ein wenig verwehrt blieb. Außerdem mussten wir halb sieben Uhr wieder zurück zum Essen in der Unterkunft sein. Die Aussicht von dem Café reichte bis zum Meer. Wir essen nur heute und den letzten Tag in der Unterkunft, hoffentlich werden wir hier in den nächsten Tagen einen wolkenfreien zu sehen bekommen. Das lustige, in unserer Unterkunft gibt es gerademal ein weiteres Pärchen, welches die gleiche Idee hatte und die Aussicht bei einem Getränk genoss.

    Wir fanden uns 18:30Uhr pünktlich zum angemeldeten Abendbrot im Gemeinschaftsraum ein. Dieser ist ebenfalls sehr einfach und offen gestaltet. Viel wurde mit Holz realisiert, so auch der freihängende Tresen in der Mitte. Das andere Pärchen aus den Niederlanden kam ebenfalls. Isabella und Martin waren dreieinhalb Wochen unterwegs und wir tauschten uns ein wenig über die vergangenen Erlebnisse aus. Die beiden hatten wir bereits auf der Komodotour mal flüchtig gesehen, alle Boote sind ja circa die gleiche Route gefahren. Ein wenig später wurde das Essen auf dem Tresen serviert. Sehr schön angerichtet und lecker zudem, genossen wir verschiedene Speisen wie, Tempeh, Tofu in Sojasoße, Curry mit Seegras und ein paar andere Kleinigkeiten. Wir saßen mit den beiden noch eine ganze Weile zusammen, ehe wir müde vom Tag in unseren mit Stroh gedeckten Hütten verschwanden.
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  • Dzień 49

    Massentourismus und Komodo Warane

    18 maja, Indonezja ⋅ ☀️ 30 °C

    Was wir in Vietnam gar nicht gemacht hatten und hier gefüllt sehr oft. Früh aufstehen und die Sonne beobachten, wie sie uns ihre Sonnenstrahlen entgegen wirft. Es ist ja schön aber am liebsten wäre ich liegengeblieben. Als kleinen Snack gab es ein Toast und danach stiegen wir ins Beiboot. Die vielen anderen Schiffe hatten natürlich denselben Plan, weswegen am Pier sehr viel los war. Nach kurzer Wartezeit konnten wir aussteigen, aber die Treppe hoch zu hatte ebenfalls Engstellen. Der Horizont färbte sich bereits rot, der Gipfel war von den Massen belagert, da entschied ich weiter unten den Sonnenaufgang zu beobachten. Von unserer Position sah man die vor Anker liegenden Schiffe und dahinter eine kleine Bergkette, wo der gelbe Feuerball sich langsam empor hob. Viele Hobbyfotografen hatten ihre Stative mit und belagerten so manchen vorgelagerten Punkt. Ein wenig war die Hoffnung da, dass die anderen eher wieder beim Schiff sein müssen, was aber nicht aufging. Wir liefen ein wenig dem Gipfel entgegen, aber wir hatten beide keine Lust mehr. Caro noch immer angeschlagen und mir waren es einfach zu viele Leute. Die Zeit war ebenfalls fortgeschritten, sodass wir wieder runter zum Hafen gingen, eigentlich eine Sache von acht Minuten, endete in einen Stau von 20 Minuten.

    Das richtige Frühstück war vorbereitet, so trafen sich alle im hinteren Teil des Schiffes. Dort wurde das Buffet auf einem großen Tisch in der Mitte angerichtet. Allerdings verstreuten sich mit dem Essen alle auf dem Schiff, denn der Essbereich war jetzt nicht so schön gestaltet. Da ließ es sich besser vorn oder auf der zweiten Etage sitzen. Die meisten Schiffe hatten die Bucht verlassen und waren in Richtung Pink Beach losgefahren. Wir entspannten während der Überfahrt in unserer Kabine. Die Fenster waren links und rechts aufgezogen, sodass wir die Inselwelt vom Bett aus genießen konnten.

    Ich war gerade am Schreiben und bei Caro waren die Augen zugefallen, da merkten wir erhöhte Aktivitäten außerhalb unserer Kabine. Die meisten waren bereits fertig und waren kurz davor auf das Beiboot zu klettern. Wir waren natürlich noch nicht fertig und fragten, ob wir gleich vom Schiff zum Strand schnorcheln könnten. Das war kein Problem, so verließen die anderen das Schiff ohne uns. Der Pink Beach hat seinen Namen natürlich wegen der Farbe, dieser besitzt einen sehr hellen rot Ton. Am Strand waren neben ein paar Zelten (Verkaufsstände) weiße aber auch rote Korallen manchmal geschickt aufgestapelt, manchmal zu kleinen Bildern zusammengelegt. Auf dem Weg zum Strand selbst, waren uns diese Korallen aber nicht aufgefallen. Der Strand präsentierte sich aber in einem hellen Rotton. Die Kameras liefen heiß, die Drohnen schwirrten durch die Luft und jeder wollte die beste Aufnahme. Wir hingegen machten einen kleinen Spaziergang am Strand, wo nur noch vereinzelt Leute waren. Auf dem Weg konnten wir einen kleinen Einsiedlerkrebs beobachten. Zur Abkühlung ging es durch das kristallklare Wasser zurück. Wir hatten circa eine Stunde an dem Strand zur Verfügung. Zum Schnorcheln war dieser nicht so geeignet, da waren die vorherigen Spots spannender gewesen. Deswegen warteten wir zum Schluss im Wasser, mit den anderen Mitreisenden um wieder aufs Boot gehen zu können.

    Alle auf dem Boot und das Salz war vom Körper, da stand das große Highlight der Bootstour bevor. Die Insel Komodo, größer als die umliegenden Inseln, war seit einiger Zeit bereits in unserem Blickfeld. Auf dieser leben die Komodowarane, welche wir unbedingt live sehen wollten. Nach kurzer Fahrt waren wir wieder vor Anker und wurden in zwei Etappen zum Bootsanleger gefahren. Dieser reichte weit in die Bucht. Als wir zur Insel liefen, sahen wir den ersten Waran auf dem hellen Sandstrand entlang spazieren, was uns Hoffnung gab heute ein paar zu sehen. Am Ende des Piers befand sich ein großes steinernes Tor, welches dein Eingang in den National Park symbolisierte. Dort hatte sich bereits eine Menschenmenge versammelt, denn ein weiterer Waran suchte seinen Weg und war im nu umzingelt. Danach hieß es warten, denn nur mit einem Ranger war es erlaubt die Insel und die Wanderwege zu betreten. Die Ranger waren meist nur mit einem robusten Stock ausgerüstet, um die Echsen in Schach zu halten. Wenn diese aggressiv werden würden, weiß ich nicht, ob das ausreichen würde. Wir hatten einen Ranger zugeteilt bekommen und setzten uns in Bewegung. Der Rundweg war nicht besonders groß aber sollte dennoch vielversprechend werden. Zuerst ging es einen staubigen Weg entlang und wir reihten uns hinter einer größeren Gruppe ein. Es war extra ein Schild aufgestellt, dass man leise sein sollte, was die Gruppe vor uns ignorierte. Wir kamen auf eine größere Lichtung, welche von ein paar Menschenmassen eingenommen war. Abseits davon bekamen wir den ersten kleineren Waran aus der Nähe zu sehen. Um wenig später festzustellen, dass zwei große Waran von der Menschenmasse eingekreist waren. Ein paar Gruppen zogen weiter und nun hatten wir freie Sicht. Die Echsen waren eher träge und ruhten sich aus. Allerdings wurden die Tiere durch die Ranger zurückgehalten, als diese versuchten aus dem Kreis auszubrechen. Wir waren somit in einem Zwiespalt, auf der einen Seite wollten wir die Tiere aus nächster Nähe sehen, auf der anderen Seite wurden vor deren Köpfen immer mit dem Stock herumgewedelt. Anmutig sahen die Tiere aus und sehr groß ebenfalls. Immer wieder ließen sie ihre Zunge nach vorn schnellen. Die Guides waren voll damit beschäftigt etliche Fotos von allen Beteiligten mit den Waranen zu knipsen, während die Ranger aufpassten, dass alle sicher waren. Am Rande des Geschehens sahen wir im Baum einen Kakadu sitzen und der kleinere Waran zog etwas abseits seine Kreise. Wir hatten die Lichtung für die nächste Gruppe freigegeben und liefen wieder zurück zur Bucht. Erst am Meer angekommen hatten wir abermals das Glück erst einen und später zwei weitere zu sehen. Insgesamt sahen wir sechs Stück, was eine sehr gute Quote war. Der Ranger teilte uns mit, dass es auch sein kann, dass man keinen sehen könnte. Zum Schluss ging es vorbei an Verkaufsständen, welche wir links liegen ließen. Wir hatten eh kein Geld dabei gehabt.

    Wieder auf dem Boot, da kamen die Rufe aus dem hinteren Abteil, dass das Mittagessen fertig war. Das Buffet war bunt gemischt, es gab Fisch in einer leckeren Soße, sowie Hähnchen, Reis aber auch angebratene Nudeln. Die Ansage vom Guide: die nächste Fahrt dauert vier Stunden, legt euch gern hin oder genießt die Fahrt. Dem kamen wir nach, mit vollem Magen und seit 4:30Uhr auf den Beinen, fiel das nicht schwer. 16Uhr stand auf dem Handy, demzufolge hatten wir zwei Stunden geschlafen. Das Schiff hatte mittlerweile offeneres Meer erreicht und schaukelte auf den größeren Wellen von links nach rechts. Die Inseln und das Festland rückten wieder näher.

    Der letzte Programmpunkt war der Sonnenuntergang vor … Island und einem Schwarm aus Flughunden. Wir waren inzwischen auf dem Oberdeck und bekamen einen Glas Dragonfruit-Saft serviert. Die Sonne versteckte sich schon teilweise hinter den letzten Wolken am Horizont. Wir waren demnach wieder ein wenig spät dran. Würden wir jetzt die Flughunde verpassen? Weit voraus sahen wir mehrere Boote liegen, welche auf das Ereignis warteten. Wir waren immer noch nicht vor Anker und die ersten Flughunde verließen die Insel. Also hieß es, das Event erstmal von der Ferne zu beobachten. Hunderte von Flughunden verließen die Insel und strömten in Richtung Flores. Wir kamen Stück für Stück näher und bald schwebten die großen Flughunde über unser Boot hinweg. Es waren einfach so viele, dass der Strom nicht abreisen wollte. Für die umliegenden Farmer sind diese Tiere eher wie eine Plage, für uns war es ein großes Spektakel, welches sich jeden Tag wiederholt. Der Motor tuckerte währenddessen weiter und wir fuhren durch die dunkle See. Das Abendbrot genossen wir diesmal vorn auf dem Boot mit den zwei Schweizern, mit denen wir den restlichen Abend verbrachten. Oben auf dem Boot hatte sich die indonesische Gruppe die Box und ein Mikro geschnappt und trällerten mal gut mal schlecht ihre Lieder. Wir waren mittlerweile am Ankerplatz angekommen, außer hell erleuchtete Schiffe konnte man nicht viel erkennen. Nur die Lichter von der Stadt Labuan Bajo strahlten in der Ferne.
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  • Dzień 48

    Das Abenteuer Komodo beginnt

    17 maja, Indonezja ⋅ ☀️ 29 °C

    Das Frühstück war inkludiert und war eher mittelmäßig und fügte sich ins Gesamtbild. Aber heute sollte unsere dreitägige Komodo National Park Boots Tour starten und wenn diese ähnlich vom Essen wird, wie die Rinjani Tour, dann sollte es sehr lecker werden. Erstmal mussten wir jedoch zum Hafen kommen. Mit dem Fahrer, der uns abholen sollte, hatte ich bereits per Whatsapp geschrieben. Dieser ließ ein wenig auf sich warten aber sackte uns schließlich ein. Mit im Auto waren zwei Schweizer, mal schauen wie die restliche Gruppe sich zusammenfügen würde. Die Fahrt dauerte selbst nicht lang und am Hafen empfing uns ein teilweise chaotisches Treiben. Nicht das viele Fischer und Händler der Grund gewesen waren, es waren eher die unzähligen Tourboote und die resultierenden Touristen, welche heute ihre Tour beginnen sollten. Wir bekamen einen kleinen Schattenplatz. Die eine Gruppe ging, eine andere kam, wir wurden jedoch erstmal geparkt. Der Tourveranstalter tauchte auf und hatte leider schlechte Nachrichten. Die Firma hat mehrere Boote und das, was wir uns herausgesucht hatten, war leider von einem Wasserrohrbruch betroffen. Er zeigte daraufhin ein paar Bilder aber so richtig konnte ich es ihm nicht glauben. Erstens, wo sind die anderen, welche auf dem Boot gewesen wären. Zweitens, bereits im Vorfeld gab es Versuche, dass wir auf ein anderes Boot sollten. Drittens, die Kabine, welche beschädigt war, war nicht unsere. Es wirkte ein wenig fingiert, um das eine Boot voll zu bekommen. Letztendlich sparten wir Geld, da das neue Zimmer zwar nicht mehr so groß aber aber dafür günstiger war. Daher arrangierten wir uns, obwohl wir nicht alle Informationen im Kopf hatten, um die gesamte Lage zu überschauen. Anschließend wurden wir in ein kleines Boot verfrachtet und zum großen Schiff gefahren. Es waren bereits ein paar Leute an Bord, aber noch nicht alle da. Auf dem Oberdeck machten wir es uns gemütlich, während die Letzen eintrudelten. Der Guide trommelte oben alle zusammen und bei der Einleitungsrunde wurden wir mit einem Begrüßungstrunk verköstigt. Wir sind ein bunt gemischter Haufen, von jung bis alt, von Teilen aus Europa aber auch Asien. Die Tagesaktivitäten wichen von dem ab, was wir auf dem zugesendeten PDF gelesen hatten aber wohl nur von der Reihenfolge. Naja, mal sehen was die nächsten Tage so auf uns zukommt. Heute auf jeden Fall viel Schnorcheln. Zuerst bekamen wir jedoch unsere Kabinen zugewiesen, mit welcher wir recht zufrieden waren.

    Das Boot hat zwei Etagen. Hinten, unten befand sich die Küche, mit einem kleinen Essbereich. Wir sind 14 Leute, wo jeder einen Platz finden sollte. Dann kam eine dreier Kabine, an welche sich unsere Kabine anfügte. Wir haben somit die vorderste unterste Kabine und zu drei Seiten Fenster. Vorn befindet sich ein weiterer Sitzbereich und die Treppe nach oben. Der erste Teil der oberen Etage ist ein Liegebereich, welcher mit mehreren Sitzsäcken ausgestattet ist. Es folgt das Steuerhaus und die restlichen Kabinen.

    Der Hafen war schon länger außer Sicht und wir auf offenem Meer. Die Inseln vom Komodo Nationalpark rückten immer näher. Eine hatte einen türkisenen Halbring, welcher wunderschön aussah. Wir gesellten uns zu ein paar anderen Booten, nahe zweier Inseln. Die eine hatte sehr hübsche Bungalows, welche zu einem Resort gehörten. Die Anlage war nicht übertrieben und fügte sich gut ins Gesamtbild ein. Wir waren alle mit Schnorchelequipment ausgestattet und gingen allesamt ins Beiboot. Gefühlt war dieses überladen und die ein oder andere Welle fand den Weg über den Rand aber die Jungs hatten die Aktivitäten schon vielfach getan. An den meisten Schnorchelgruppen ging es vorbei, ehe auch wir ins Wasser durften. Sobald wir im Wasser waren, hatte die Unterwasser uns wieder fest in ihren Händen. Wieder sahen wir neue bunte aber auch größere Fische, eine Schildkröte war ebenfalls wieder dabei. Wir kapselten uns ein wenig von der Gruppe ab und konnten so in Ruhe die Fische beobachten. Langsam ließen wir uns von der Strömung am Riff entlang treiben. Dann hieß es wieder, alle ins Beiboot und ab zum Schiff, da wartete bereits das Mittagessen auf uns.

    Wir schlängelten uns weiter durch die Inselwelt und drangen immer tiefer in den National Park vor. Auf dem Oberdeck hatten wir einen rundum Blick und konnten alles genau beobachten. Der nächste Stop war ein wenig entfernt und sollte ein Highlight der Tour sein. Dort konnte man einen großen Rochen beobachten, einen Manta. Mit großer Neugier ging es erst ins Beiboot. Der Guide stand vorn und beobachtete die Situation. Wir fuhren, drehten, fuhren weiter aber so richtig war er nicht zufrieden. Als wir ins Wasser gingen, waren wir über einen Riff aber einige Kilometer weg vom nächsten Strand. Die Korallenwelt war schön und es gab viele Fische. Das wirkte aber nur nebensächlich, denn der Manta war der Fisch, weswegen wir zu diesem Punkt gefahren waren. Die Strömung war ziemlich stark und wir blieben immer dicht am Guide aber im ersten Durchgang gab es keinen Manta für uns. Wir kletterten wieder auf das Beiboot, sprangen an anderer Stelle wieder ins Wasser aber mehr Glück hatten wir leider nicht . Dafür sahen wir wieder eine Schildkröte, welche zufrieden ihren Magen füllte. Schade, aber eine Möglichkeit, einen Manta zu sehen, würden wir auf Nusa Penida bekommen. Wieder wurden wir vom Beiboot eingeladen und woanders ins Wasser geschickt. Diesmal sollten wir zu einer Sandbank mitten im Meer schwimmen, welche das Wasser ringsherum türkisblau färbte. Diese war wirklich traumhaft aber einfach zu viele Leute. Wir liefen die Sandbank ein wenig ab, vertrieben uns die Zeit im Wasser und entspannten am Strand.

    Frisch geduscht kamen wir aus unserer Kabine, der Motor lief wieder auf Hochtouren und wir waren auf dem Weg zu unserem Ankerplatz. Währenddessen senkte sich die Sonne immer weiter und wir fuhren langsam auf eine schwarze Wand zu. Mit ein wenig Seegang schwankte das Schiff hin und her. Einmal saßen wir vorn am Bug, das andere Mal legten wir uns auf die Sandsäcke am Oberdeck. Eine Gruppendynamik ist nicht wirklich entstanden, die Menschen sind hier aber auch sehr unterschiedlich. Der Guide macht bis jetzt keine gute Figur. Sein Englisch ist eher gebrochen, Informationen werden nicht oder nicht rechtzeitig geteilt. Es gibt wenig klare Ansagen zu den Aktionen.

    Am Ankerplatz angekommen, lagen bereits dutzende Schiffe hell erleuchtet vor Anker. Wir lagen nun in einer Bucht vor Padar island, eine wunderschöne Insel, auf dessen Gipfel es morgen zum Sonnenaufgang gehen würde. Jetzt hieß es erstmal Abendbrot, welches ganz lecker war. Danach schnappten wir uns einen Tee und ließen den Abend entspannt am Bug ausklingen. Auf anderen Schiffen lief Musik aber auch hier schien der Guide irgendwie nicht das richtige Händchen zu haben.
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  • Dzień 47

    Ortswechsel nach Labuan Bajo

    16 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 30 °C

    Früh 5:45Uhr holte uns der Wecker aus unseren Träumen, den der Flug, erst nach Surabaya und weiter nach Labuan Bajo, war bereits 8:45Uhr. Die letzten Sachen waren verstaut und an der Rezeption bekamen wir eine Frühstücksbox. Da wir das inkludierte Frühstück nicht mitnehmen konnten, wurde uns diese Option kostenfrei angeboten. Zu unserer Überraschung fanden wir auf Anhieb ein Grab, der uns zeitnah einsackte. Die Fahrt dauerte eine Stunde, durch das noch verschlafene Lombok. Wir fanden es beide schade nicht mehr Zeit auf der schönen Insel zu verbringen, da es ja auch als das Bali vor 20 Jahren beschrieben wird. Aber man kann nicht alles haben. Der Taxifahrer konnte ein wenig deutsch, was aber jeder hier kann, ist das Wort „ach so“. Das heißt, erst kommt die Frage woher wir kommen und dann antworten wir aus Deutschland, dann kommt als nächstes „ach so“. Sein Sohn arbeitete eine Weile in Stuttgart und er hat früher oft die Bundesliga, damals noch mit Oliver Kahn verfolgt, weswegen er auch ein paar Sätze deutsch sprechen konnte. Während der Fahrt erstrahlte der Horizont in bunten Farben und ich musste daran denken, dass sich wieder viele den Rinjani hochkämpfen würden, welcher im Rücken von uns immer kleiner wurde.

    Der Flughafen von Lombok ist eher klein und überschaubar. Der Check-In Schalter war noch geschlossen, sodass wir uns eine gemütliche Sitzgelegenheit suchten und uns über die Frühstücksbox hermachten. Zwei Toastscheiben mit Marmelade, zwei kleine Bananen und zwei Eier waren in einem kleinen Karton. Auf der Trekking Tour hatten wir besser gegessen, aber wir hatten immerhin etwas zum Frühstück. Na gut, auf der Trekking Tour wurden wir ja schon kulinarisch verwöhnt und kann man nicht wirklich damit vergleichen. Der Schalter war geöffnet, der Check-In dauerte eine Weile aber letztendlich lief alles ohne Probleme. Das Flugzeug sollte 8:45Uhr abheben und 8:50Uhr landen. Wäre ja ziemlich schnell von Lombok nach Surabaya. Mit Zeitverschiebung waren es dann doch eine Stunde Flugzeit. In den Sitz passte ich nur mit Schuhanzieher, würde jetzt Caro sagen aber damit hatte sie nicht ganz unrecht. Leider hatten wir keinen Direktflug mehr nach Labuan Bajo gefunden, sodass es erst nach Surabaya, circa auf die Höhe von Yogyakarta ging, um dann nach Labuan Bajo zu fliegen. Den ersten Flug verschlief ich und Caro schaute sich Bali von oben an. In Surabaya hatten wir genügend Zeit, um die beiden Rucksäcke wieder neu aufzugeben und gemütlich einen Kaffee zu trinken. Beim zweiten Flug hatte ich nun den Fensterplatz, und konnte die Vulkaninseln von oben beobachten. Ich habe ja Lombok schon als kleinen Flughafen betitelt aber Labuan Bajo war winzig.

    Wir konnten zu unserer Unterkunft laufen und den ganzen Taxifahrer aus dem Weg gehen. Lediglich 15 Minuten brauchten wir bis zur Unterkunft, wobei wir etwas skeptisch waren. Wir bogen in eine kleine Seitenstraße ein, die Häuser wurden plötzlich sehr einfach und viele Locals waren hier Zuhause. Damit hatten wir prinzipiell kein Problem aber hofften, dass unsere Unterkunft ein wenig besser aussehen würde. Wir wurden freundlich empfangen, aber die Unterkunft war Tatsache ein wenig,…. sagen wir es so, für eine Nacht absolut ausreichend. Seit dem Frühstück hat es nichts nahrhaftes mehr gegeben, sodass wir schnell unsere Sachen packten und es zum Hafen ging. Labuan Bajo ist eine kleinere Stadt auf einem Hügel. Wir erreichten gerade die andere Seite, querten eine Straße und hatten eine super Aussicht auf das Hafengelände. Die Sonne stand schon sehr tief, sodass wir den Hafen selbst wohl nicht mehr im Hellen erkunden würden. Deswegen gingen wir in die deutsche Bar „Hafenblick“ holten uns beide zwei Säfte und paar Peanuts und schauten gemütlich den Sonnenuntergang an.

    Fürs Abendbrot hatte Caro ein eher einheimisches Restaurant rausgesucht, welche Entengerichte super lecker hinbekommen. Gesagt, getan, fanden wir das Restaurant. Es saß keiner weiter drin und wir waren 30 Minuten vor Ladenschluss da. Wir bekamen allerdings unser leckeres Essen und Tatsache die Entenkeule war innen sehr zart und außen lecker knusprig. Danach ging es nur noch die kleine, etwas seltsam anmutige Seitenstraße nach oben und ab ins Bett.
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  • Dzień 46

    Entspannunsgtag am Senggigi Beach

    15 maja, Indonezja ⋅ ⛅ 30 °C

    Beine hoch war heute das Motto. Ausschlafen funktionierte nur so semi aber besser als die Nächte im Zelt. Wir öffneten die Holzverschläge unserer Balkontür und vor uns zeigte sich eine kleine Bucht mit Palmen, Sandstrand und ein paar Gebäuden. In der Ferne waren etliche Segelboote zu erkennen und die Wellen brachen über dem Riff. Wir, hungrig, waren neugierig auf das inkludierte Frühstück und begaben uns zum Speiseraum direkt neben dem Pool. Gebratene Nudeln oder Reis waren am Buffet, weiter gab es Toast mit Marmelade. Rührei oder Spiegelei konnte man sich frisch zubereiten lassen und Obst gab es auch. So füllten wir unsere Mägen für den Tag.

    Danach ging es aufs Zimmer, wo wir kurz entspannten und den Ausblick vom Balkon genossen. Anschließend wollten wir zum Strand, die Füße ein wenig ins Wasser halten. Wir waren gerade dabei uns fertig zu machen, als der Anruf von der Trekkingfirma kam. Der Fahrer mit Caro’s Schuhen wartete bereits in der Lobby, welche sie gleich abholte.

    Am Strand waren wir innerhalb von fünf Minuten und dieser war sehr leer. Teilweise große Anlagen direkt am Strand wirkten verweist. Einzelne Verkäufer, welche mit ihren Sachen herumliefen, boten uns nacheinander verschiedenste Dinge an, welche wir aber ausschlugen. Entlang des Strandes gingen wir zur Landspitze, wo wir uns auf ein paar Betonstufen am Meer setzten und die einheimischen Fischer beobachteten. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Kaffee trinken. Nur, das aus einem Kaffee gleich noch was dazu kam. Entspannt mit dem Tisch im Sand und direkt am Meer, genossen wir erst Quesadillas und dann Churros. Danach, gut gefüllt, gingen wir wieder aufs Zimmer, auf dem Balkon, wo ich mir den Laptop schnappte und mich um die Berichte kümmerte.

    Um den Pool der Unterkunft nicht ungenutzt zu lassen, schnappten wir uns die Poolhandtücher. Der Poolbereich war fast leer. Insgesamt ist der Ort ziemlich verlassen und die Einheimischen haben sicherlich zu kämpfen. Das ein oder andere leerstehende Hotelgelände hatten wir auf unserer Strandtour bereits gesehen. Unsere Unterkunft hatte sehr viele Zimmer, von denen nur ein Bruchteil belegt war. Für uns war es schön, dass es nicht so überlaufen war und wir ließen uns im Wasser treiben. Der Blick ging in den teilweise bewölkten Himmel, der die Sonne immer wieder durchscheinen ließ.

    Statt heute essen zu gehen, entschieden wir uns für den Supermarkt und eine „gesunde Mahlzeit“, wohl eher weniger. Wir hatten noch verschiedene Aufgaben, die Wäsche musste noch abgeholt werden, wir mussten noch packen und ein paar Berichte mussten noch online gestellt werden. In Summe wäre es zeitlich nicht ausgegangen, sodass es heute nur Nudelsuppen und eine Mango gab. Der Einkauf war erledigt und auf dem Weg hatten wir die Wäsche abgeholt. Beim Umpacken der frischen Wäsche hatten wir plötzlich ein neues Paar Socken und eine Unterhose, unsere Sachen waren zum Glück vollständig (denken wir zumindest). Mit einem Bier, den Nudelsuppen und der Mango genossen wir den letzten Abend von Lombok auf dem Balkon, ehe wir die Augen schlossen.
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  • Dzień 45

    Rinjani - Etappe 4 Ab in den Regenwald

    14 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 28 °C

    Der letzte Trekking Tag brach an. Es war, hell aber die Sonne hatte unser Zelt noch nicht erreicht. Insgesamt war es hier auch kälter, als in den Zeltlagern zuvor, sodass wir uns zum Frühstück warm einpackten. Ein wenig wehmütig aber auch mit etwas Respekt vor der letzten Etappe genossen wir unser Frühstück mit der atemberaubenden Aussicht. Die Seite zum Meer war wolkenfrei und eröffnete die Aussicht auf die Küste und darüber hinaus. Gestern kam Al zum Sonnenuntergang kurz vorbei und machte mich auf zwei Bergspitzen über den Wolken am Horizont aufmerksam. Das waren die Vulkane Agung und Batur auf Bali. Auf beiden war ich ebenfalls zum Sonnenaufgang gewesen und das löste so manche Erinnerung aus. Heute waren diese ebenfalls komplett wolkenfrei und erhoben sich in der Ferne. Während wir die letzten Bissen unserer Sandwiches genossen, leerte sich das Camp immer weiter. Caro ging es an dem Morgen nicht ganz so gut. Ob es eine beginnende Erkältung war, konnten wir nicht sagen aber das Auge hatte sich inzwischen verbessert.

    Unser Zelt war leer, der Rucksack wieder auf dem Rücken, ein letzter Blick in den Krater und schon ging es auf den Weg 1900 Höhenmeter nach unten. Zuerst sachte am Berg entlang, kam unmittelbar eine steilere Passage, in der es fast ausschließlich über Felsen nach unten ging. Was gut war, durch die steileren Passagen, purzeln die Höhenmeter gleich etwas schneller. Danach ging der Weg entlang der großen Ausläufer des Berges in eine Graslandschaft über. Vereinzelt standen tote Bäume, welche vor Jahren einen größeren Flächenbrand zum Opfer gefallen waren. Ein staubiger, abschüssiger Weg ließ uns zwar schneller vorankommen, aber auch an der ein oder anderen Stelle ins Rutschen kommen. Die Landschaft wechselte immer weiter und ging langsam in einen dichten Regenwald über. Erst reichte die Vegetation nur zur Hüfte, so verschluckte sie uns bald komplett und bildete ein dichtes Blätterdach über uns. Ranken ragten von den Bäumen, lautes Vogelgezwitscher und die Affen sprangen von Baum zu Baum. Im Regenwald verlief der Weg weiter abschüssig, die Höhenmeter sollten ja überwunden werden. Teilweise gab es höhere Absätze als anderthalb Meter, welche durch herausstehende Wurzeln nach unten geklettert werden mussten. Caro ging es auf dem Rückweg immer schlechter, da ihr Knie jetzt zusätzlich Probleme bereitete. So machten wir kleinere Pausen zur Regeneration. Kurz vor dem Ziel bereiteten unsere Träger Desi und Deren das letzte Mittag für uns vor, was uns zusätzliche Zeit für die Erholung gab. Ein paar Affen lauerten bereits in den Büschen und Bäumen auf die Reste. Die letzte Stunde verlief angenehm auf einem guten Waldweg und ließ die letzten Kilometer sehr schnell purzeln. Und da war es, das Gate, welches das Ende der Trekking Tour einläutete. Ja, wir hatten es geschafft, es war hart aber die Erlebnisse und die Natur waren weit mehr als ein Ausgleich und die Mühe auf jeden Fall wert. Zurück ging es per Pickup wieder auf der Ladefläche bis zum Büro, wo wir unsere Sachen deponiert hatten. Als wir ankamen war unser Taxi bereits da. Nach einer kurzen Auswertung, Danksagung und kühlem Getränk machten wir uns auf die lange Fahrt (1:45h) nach Senggigi, wo unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte war. Während ich das Handy nach den vier Tagen checkte, versuchte Caro ein wenig Schlaf zu finden.

    Senggigi wirkt auf den ersten Blick verschlafen und ruhig aber das würden wir morgen herausfinden. Erstmal freuten wir uns auf eine lange warme Dusche. Caro legte sich danach erstmal hin, um vermutlich ihren Hitzeschlag auszukurieren. Dann gab es für mich verschiedene Dinge zu organisieren. Zum einen hatten wir einen Sack voll dreckiger Wäsche und zum anderen brauchten wir Bargeld. Also zog ich los, eine Wäscherei war fünf Gehminuten entfernt und der Bankautomat weitere fünf Minuten. Auf dem Rückweg holte ich noch Wasser, Obst und was zu knappern, zum Abendbrot würden wir das Haus wohl nicht mehr verlassen. Außerdem waren Caro’s neue Nike Schuhe im Büro der Trekkingfirma verblieben. Nach kurzem Austausch, wurden diese gefunden und sollen morgen mit einem Fahrer vorbeigebracht werden. Wir hatten Glück, denn der Fahrer muss in der Nähe einen Gast abholen. Als ich wieder zurück war, lag Caro noch so wie ich gegangen war, lediglich ihr Hörbuch brabbelte vor sich hin. Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich im Bett und schauten ein paar Dokus.
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  • Dzień 44

    Rinjani - Etappe 3 auf zum Kraterrand

    13 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 16 °C

    Endlich ein wenig ausschlafen, dachten wir zumindest, denn die Augen gingen schneller auf als geplant. Zum einen waren wir nach dem gestrigen Tag zeitig schlafen gegangen und zum anderen waren die Guides und Träger bereits wach und gingen verschiedenen Aufgaben nach. Die Locals, eine Bucht weiter, hatten bereits Musik angemacht und machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten, was wir jedoch als nichtstörend empfanden. Also öffneten wir das Zelt und vor uns erstrahlte der Kratersee in hellen Türkisfarben. In der Mitte präsentierte sich der Vulkan. Wir hatten Tatsache in einem Vulkankrater übernachtet und konnten es selbst kaum fassen. Zum heutigen Frühstück wurden wir mit einem Omelett überrascht, was wir gemütlich an unsere Campingtisch aßen. Nachdem hieß es erstmal Sachen packen, denn das Zelt sollte zeitnah abgebaut werden und die Träger wollten bereits zum nächsten Camp, oben auf dem Kraterrand, aufbrechen. Zuvor konnten wir noch unsere Leute beim Fischen beobachten. Mit einem langen Netz, vielleicht zehn Meter lang und gerade mal sechs Meter vom Ufer entfernt, aufgestellt, holten sie Fisch für Fisch aus dem See, welche sie gleich ausnahmen. Jetzt waren aber alle verschwunden, nur Al und ein paar Locals waren noch da. Wir hatten den Vormittag frei zur Verfügung. Da der Wanderweg hinter uns weiterging, entschieden wir uns gegen die heißen Quellen und badeten stattdessen im Kratersee. Die kleinen Fische kamen ans Ufer und naschten an den Überresten der größeren. Es bildeten sich ganze Schwärme. Wir suchten eine andere Stelle und verschwanden in den warmen aber auch erfrischenden See. Dieser wird natürlich auch vom Vulkan hochgeheizt aber ist wesentlich kälter als die heißen Quellen. Immer mit Blick auf unser Gepäck, denn die Affen lauerten schon am Ufer. Aber Al war auch noch da, welcher es sich am Ufer gemütlich gemacht hatte. Ich ließ mich im tiefen Wasser treiben, während Caro das seichtere und wärmere vorzog. Die Gelegenheit nutzten kleine Fische, welche immer wieder an den Beinen was zu essen suchten. Die Sonne wurde langsam von Wolken verdeckt, sodass wir alsbald wieder in unsere Sachen schlüpften. Al erzählte, dass früher der Vulkan direkt am Gipfel war und dass der Vulkan im Laufe der Eruptionen seine Position verändert hatte. Daher ist er jetzt in der Mitte des Kraters und verdrängt von Jahr zu Jahr den See nach außen.

    Der Vormittag war entspannt aber der Nachmittag sollte fordernd werden. Circa 600 Höhenmeter mussten bis zum Kraterrand überwunden werden und das Gelände sollte schwer werden. Von einer Steigung von 28% bis 42% war alles dabei. Der Anfang ging über eine alte abgegangene Landlawine. Immer wieder hieß es über Steine klettern oder schmale Wege entlang des Abhanges zu bewältigen. Das Gute am steilen Terrain, wir konnten schnell Höhenmeter überwinden. Immer wieder machten wir kleinere Pausen, das Fitnesslevel von vor der Wanderung war weit entfernt. Dazwischen reihten sich kleinere Passagen mit hüfthohem Gras. Wir liefen diagonal am Kraterrand nach oben und konnten immer wieder den Kratersee und die Gipfel des Rinjani beobachten. Ein paar Adler sahen wir ebenfalls über dem See ihre Kreise ziehen. Aufgrund der hohen Steigung der letzten Passagen waren hier Metallleitern und Treppen im Hang, die es ein wenig erleichterten. Nach drei Stunden konnten wir dann endlich unser Zelt sehen. Die Träger hatten uns einen wunderschönen Platz gesichert. Auf einem kleinen Hügel konnten wir hinab auf dem Vulkan und auf der anderen Seite auf grün bewachsene Berghänge sehen. Ich holte gleich die Drohne heraus, um ein paar Bilder einzufangen.

    Die Campingstühle und der Tisch waren ebenfalls aufgestellt, auf denen wir wenig später unser Mittag genossen. Immer wieder schauten wir nach links oder nach rechts hinunter. Die rechte Seite zum Meer war wolkenverhangen und darüber erstrahlte die Sonne. Die Wolken teilweise die Berghänge nach oben und verliehen der Landschaft etwas Mystisches. Wir hatten quasi links Modor und rechts das Auenland. Fertig vom Aufstieg und der Sonne ein wenig zu entfliehen, machten wir es uns im Zelt bequem, wo uns die Augen zeitnah zufielen.

    Es war noch hell, als wir wieder erwachten. Wir beschlossen auf der Vulkanseite ein paar schöne Fotos zu machen und kamen mit dem anderen Pärchen, welche von Al`s Bruder geführt wurde ins Gespräch. Es waren ebenfalls deutsche und es dauerte nicht lang, bis wir von einem Thema ins andere sprangen und die Zeit einfach verflog. Die Sonne näherte sich immer weiter der Wolkendecke und wir waren mit unserem Erfahrungsaustausch noch lange nicht fertig. Zwischendurch bekamen wir vier warme Getränke serviert, denn die Temperatur hatte bereits angezogen. Al kam um die Ecke uns meinte unsere Essen wären fertig, so begaben wir uns zu unserem Zelt und packten uns warm ein. Unter dem Sternenhimmel aßen wir etwas frierend unser Abendbrot. Kurze Zeit lagen wir uns in den Armen und beobachteten den Sternenhimmel. Selbst die Milchstraße zeigte sich ein wenig und unten am Meer erstrahlten die Städte. Die Lichter erloschen nach und nach in den Zelten, so auch unseres.
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  • Dzień 43

    Rinjani - Etappe 2 Gipfelanstieg

    12 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 19 °C

    Tatsächlich hatten wir in der Nacht nur wenig Schlaf gefunden. Einen Moment war es windstill gewesen, ansonsten wackelte unser Zelt hin und her. 1:30Uhr klingelte unser Wecker und um 2Uhr gab es Frühstück. Es war nur ein kleiner Snack, aber ich bekam keinen bissen herunter. Der Gipfelanstieg stand bevor, aber es war etwas anderes, über das wir uns zuerst Gedanken machten. Caro ihr Auge hatte gestern bereits mit Tränen angefangen und war am Morgen etwas verquollen, wahrscheinlich eine Bindehautentzündung aber genau kann das wohl nur ein Arzt sagen. Also überlegten wir, googelten nach Antworten und kamen zum Schluss, dass wir die Wanderung zum Gipfel wagen wollten.

    Im Rucksack befanden sich nur Dinge, welche wir brauchen würden und damit war er deutlich leichter. Mit unseren Stirnlampen ging es durch das Camp, wo sich gerade andere Gruppen ebenfalls präparierten. Ein paar Lichter waren bereits am Berg sichtbar. Der Weg zum Gipfel teilte sich in drei Abschnitte. Der erste ging mit 330 Höhenmetern etwas steiler hinauf zum Grat, bei zwischenzeitlich 40% Steigung. Erst ein kurzes Stück durch den Wald, verwandelte sich der Weg schnell in eine Gerölllandschaft, die den Aufstieg zusätzlich erschwerte. Zum Glück war das Gelände im Dunkeln nicht komplett ersichtlich, was sonst sicherlich demotivierend gewesen wäre. Bereits bei dem Anstieg waren meine Kräfte nicht ganz vorhanden und ich war froh, als wir den einfacheren zweiten Teil der Strecke erreichten. Über den Grat ging es 480 Höhenmeter nach oben. Erst ein Kiesweg, verwandelte er sich immer mehr in eine lose Gerölllandschaft. Zwei Schritte hoch, einen zurück, das Spiel wiederholte sich kontinuierlich. Im Dunkeln konnte man nur erahnen, welche Landschaft uns umgab. Links waren die Lichter kleiner Dörfer ersichtlich und rechts ging es steil nach unten in den Krater mit dem Kratersee. Ich hatte immer mehr zu tun und konnte die Geschwindigkeit von Caro und Al nicht mehr mitgehen. Immer wieder stütze ich mich auf mein Knie, während ich wieder ein paar Centimeter nach unten rutschte. Hinzukam, dass der kalte Wind unsere Körper sehr schnell auskühlte, sobald wir eine Pause machten. Wir hatten bereits mehrere Schichten und Handschuhe an, was meinen Körper nicht half und er zitternd versuchte zu Kräften zu kommen. Währenddessen zog sich eine Lichterkette vom Camp, fast bis zum Gipfel. Wir machten hinter einen windgeschützten Felsvorsprung eine längere Pause. Ich war nahe davor den Gipfel, Gipfel sein zu lassen. Was waren die Optionen, auskühlen und zum Sonnenaufgang abzusteigen, oder den härtesten Part, den dritten Teil des Weges anzugehen und sein Glück zu versuchen. Ich überließ Caro die Entscheidung, wobei ich durchklingen ließ, dass ich echt fertig war. Die Entscheidung viel für den Gipfel, denn noch zwei Stunden frieren, war keine schöne Aussicht. Während Caro sukzessive mit ihren zwei Wanderstöcken nach oben kam, hatte ich immer mehr zu kämpfen. Der letzte Anstieg war sehr steil, mit einer kontinuierlichen Steigung um die 44% und das über 290 Höhenmeter. Der Weg bestand nur aus Geröll, was sehr ermüdend war. Auch der Versuch, die Fußabdrücke der vorausgehenden Wanderer zu nutzen war nur teilweise von Erfolg gekrönt. Am Horizont stellte sich langsam die rötliche Farbe ein und wir hatten noch ein paar Meter bis zum Gipfel. Insgesamt war es wirklich nicht mehr weit, erschien aber in weiter Ferne. Also nochmal Zähne zusammenbeißen. Ich zählte meine Schritte und setzte die bestimmten Höhenmetern gleich, um mich abzulenken, was teilweise gut klappte. Dann war es soweit, wir hatten es geschafft. Oben angekommen, stellte ich schnell noch die Gopro für den Zeitraffer auf und setzte mich total fertig aber glücklich neben Caro. Al unser Guide packte zu unserer Überraschung einen Schlafsack aus, den wir wärmend über unsere Schultern legten und wartenten nun auf die wärmende Sonne. Wir waren auf dem vier Meter niedrigen Teil des Gipfels, der andere war schon sehr gut gefüllt gewesen. Langsam wich die Dunkelheit und eröffnete uns sehr schöne Aussichten auf die Insel Lombok, das umliegende Meer sowie der riesigen Krateröffnung mit dem See. Wir blieben eine Weile um uns zu erholen, denn ich zitterte trotzdem noch leicht. Die ersten machten sich auf dem Rückweg und wir auf den höheren Teil des Gipfels, auf welchen wir noch ein paar Fotos schossen und ich nochmal die Drohne steigen ließ. Nun ging es an den langen staubigen Abstieg. Wir hatten halbhohe Wanderschuhe an und immer wieder kamen Kieselsteine in den Schuh. Was uns beim Aufstieg unsere Kräfte raubte, war jetzt ein Vorteil, zwei Schritte runter, einen weiteren gerutscht. Wenn das allerdings viele machen, kam dementsprechend viel Staub entgegen. Ich, wieder bei Kräften und von der Sonne aufgewärmt, hatte zum Glück keine Probleme mehr und auch Caro kam immer besser in das Gelände. Auf dem Rückweg erkannten wir erstmal, was wir hinter uns gebracht hatten und das im Krater selbst noch ein kleiner Kegel war, aus dessen oberer Öffnung leichter Rauch aufstieg. Erst hatten wir auf die Sonne gewartet, nun setzte diese uns zu, weswegen wir lange Sachen trugen, um uns ein wenig zu schützen. Völlig fertig kamen wir an unserem Zelt an und bekamen um 9Uhr unser Frühstück serviert. Pancakes mit Obst, wobei ich lediglich an das Obst herankam. Danach verschwanden wir im warmen Zelt und hatten 30 Minuten, um die Füße ein wenig hochzulegen, denn der Wandertag war noch nicht vorbei.

    Wir hatten unsere Pause etwas überzogen, was Al gleich anmerkte und wir uns für den Abstieg zum Kratersee fertig machten. Insgesamt hieß das weitere 600 Höhenmeter nach unten. Viele Zelte waren bereits abgebaut und wir waren einige der letzten. Wieder etwas regeneriert, ging es einen steilen (Steigung zwischen 30% bis 49%) „Weg“ nach unten. Dieser war gespickt von Felsklettereien, welche sich über die nächsten zwei Stunden zog. Währenddessen überholten uns viele Träger von anderen Gruppen. Die Tragen die 30kg bis 40kg mit einer Leichtigkeit auf Flipflops den Berg hinunter und balancieren dabei ihr Bambusgestell auf einer Seite. Auf dem Weg herunter, schloss uns die Wolkendecke immer wieder ein und die Sonne somit fernhielt. Die steinernen Passagen wollten nicht wirklich enden, auf die wir so langsam keine Lust mehr hatten. Wir erreichten eine kleine Brücke, welcher das Ende des steilen Abschnittes kennzeichnete. Die Brücke war ziemlich in die Jahre gekommen, zwei Stellen wiesen bereits Löcher auf und als ich die Brücke betrat, gab der Boden ein wenig nach, also schnell drüber. Nun ging es fortan nur noch leicht bergauf und wieder begrab. Unsere zwei Träger hatten uns zwischendurch überholt und zauberten uns ein leckeres Mittagessen. Die Stärkung kam gerade recht, denn Caro war ganz schön am Ende ihrer Kräfte. Es gab eine leckere Nudelsuppe mit Gemüse, welche wie die anderen Speisen immer frisch zubereitet wurden. Dazu ein riesiger Obstteller mit Ananas, Weintrauben, Melone, Apfel und Orangen, welchen wir zur Hälfte zurückgeben mussten. Nach den ganzen Höhenmetern stand heute ein Regenerationsprogramm auf dem Plan. Statt gleich zum Zelt zu laufen, würden wir zuerst die heißen Quellen ansteuern. Etwas unterhalb des Sees gab es Bereiche, wo das Flusswasser auf warme 40°C erhitzt wurde. Nach so einem Tag war das genau das richtige und die restlichen zwei Kilometer vergingen zum Glück etwas schneller. Der Kratersee selbst bekamen wir kurz zu sehen, hielt sich aber mit Wolken sehr bedeckt.

    Die ersten heißen Quellen waren leider schon sehr gut mit Besuchern ausgelastet und wir zum Warten verbannt. Ein anderer Guide gab aber einen Geheimtipp für eine weitere Stelle, nur 5 Minuten entfernt. Die wurde gerade nur von drei Trägern genutzt, welche gerade aufbrachen. So hatten wir zwar nicht die heißen Quellen mit einem schönen Wasserfall im Hintergrund aber dafür diese für uns allein. Die Badesachen waren schnell angezogen und wir im Wasser verschwunden. Meine Füße sahen vom Wandern so aus, als wäre ich zwei Stunden nicht aus der Badewanne gekommen. Der Körper Unterwasser und die Augen geschlossen ließen wir unsere Muskeln entspannen und regenerieren. Durch aufgeschichtete Steine, waren kleine Becken entstanden, aus deren Grund kleine Blasen vom kochenden Wasser entstanden. Ehe diese bei uns ankamen, waren diese Stellen bereits unbedenklich, nur etwas wärmer als der Rest. Am Boden des Beckens war feiner schwarzer Sand vom Vulkan und gröbere Steine, an denen ein wenig Schwefel haftete. Wir blieben über zwei Stunden und genossen den Moment, den Rinjani bezwungen und die zwei härtesten Tage hinter uns. Währenddessen waren wir teilweise von Wolken eingeschlossen, welche an uns vorbei strömten, bis sich die Sonne wieder blicken ließ und den Blick auf einen grün bewachsenen Hügel erhellte. Al hatte das Becken neben uns und wir hatten viel Zeit zum Erzählen. Was den Ort wohl in Zukunft komplett verändern wird, es soll mit chinesischer Finanzierung eine Seilbahn gebaut werden, welche bis zum Kraterrand reichen soll (Planung 2027). Das Wandern zur Vulkanmitte ist nicht erlaubt, zumal der Weg nur über eine kleine Steilwand führt. Schwimmen im See könnte man, allerdings sind wohl zwei Schwimmer bei dem Versuch in der Mitte des Sees nach unten gezogen worden. Als sie wieder auftauchten, waren sie verstorben. Die Einzigen, für welche der Weg zum Vulkan freigegeben ist, ist eine hinduistische Glaubensgemeinschaft. Für sie ist es ein heiliger Ort, den sie zum Beten nutzen. An einen bestimmten Tag finden sich die Gläubigen zusammen und zelebrieren ihre Rituale. Al erzählte auch von damals 1991, wo ein Guide pro Tag gerademal 19.000 RPD (1,10€) kostete und die Wanderer mit Instantnudelsuppen versorgt wurden. Vom Wetter konnten wir uns nicht beschweren, auf dem schmalen Grat vom Gipfelanstieg kann es auch mal so stürmisch werden, dass ein Windstoß einen zum Schwanken bringen kann. Das hätte natürlich fatale Folgen, weswegen bei solchen Bedingungen der Gipfelanstieg abgebrochen werden würde.

    Es war bereits nach 16Uhr und wir konnten nach zwei harten Wandertagen wieder sauber in unsere frischen Sachen schlüpfen. Das Hauptcamp am See ließen wir hinter uns, da es bereits zu voll und nicht gemütlich war. So gingen wir einen kleinen Pfad am See entlang. Wir trafen unsere beiden Träger, welche am See ihr Glück beim Angeln probierten. Stellenweise mussten wir wieder über kleinere Felsen klettern oder einzelne Steine, welche aus dem See herausschauten, nutzen. So war es nicht verwunderlich, dass wir etwas nass am Camp ankamen. Das Zelt stand direkt am See und der morgige Ausblick wird uns vermutlich zum Staunen bringen, jetzt war alles zugezogen. Wir warfen lediglich unsere Sachen ins Zelt und suchten ein wenig Schlaf, währenddessen es draußen mit regnen begann. Zwei Stunden später wurden wir von Al zum Abendbrot geweckt. Heißen Ingwertee mit gebratenem Gemüse, eine scharfen Erdnusssoße und Reis waren ein leckeres Essen aber wir hatten kaum Hunger. Erst wollte Al das Essen im Zelt servieren, da er die Stühle und den Tisch nicht mehr vor dem Zelt fand. Diese hatten wir aber zum Schutz vor dem Regen ins Zelt geräumt, welche genauso schnell wieder aufgebaut waren. Eine weitere Gruppe von derselben Organisation befand sich neben uns. Die Träger und die beiden Guides, was der Bruder von Al war, hatten sich am Lagerfeuer zusammengefunden und aßen den gerade frisch gefangenen und nun gegrillten Fisch . Eine Bucht weiter, befanden sich Zelte von Einheimischen, welche laut Musik machten und den Abend genossen. Wir hingegen zogen uns danach ins Zelt zurück. Caro im Land der Träume und ich schrieb den sehr ereignisreichen Tag nieder, mit den ich aber nicht mehr fertig wurde. Später gesellte ich mich zu Caro ins Traumland.
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  • Dzień 42

    Rinjani - Etappe 1 zum Kraterrand

    11 maja, Indonezja ⋅ ☁️ 17 °C

    Früh am Morgen (5:50 Uhr) klingelte der Wecker. Unsere Sachen waren so gut es ging vorbereitet. Während die letzten Sachen im Rucksack landeten, wurde es plötzlich dunkel. Ein kleiner Stromausfall warf uns zeitlich zwar etwas zurück, was aber zu verkraften war. Unsere Rucksäcke nahmen wir mit zum Frühstück, wo wir typisch für Vietnam und Indonesien einen Bananenpancake bekamen. Unser Guide Al stellte sich währenddessen vor und drückte ein wenig auf die Zeit. Leider wollten hier ziemlich viele die Tour zum Rinjani starten, sodass ein wenig was los war.

    Der Zimmerschlüssel war abgeben und unsere Rucksäcke auf der Ladefläche eines kleinen Trucks verstaut. Zu unserer Überraschung sollten wir mit unserem Guide auch drauf. Wie wir unterwegs mitbekamen, ist das wohl hier so üblich. Mit dabei waren auch unser zwei Träger, welche das Zelt und Equipment, sowie sämtliche Vorräte für die nächsten vier Tage dabeihatten. Circa eine Stunde hielten wir uns in den Serpentinen fest und rutschten trotzdem hin und her. Immer im Blick war der Vulkan Rinjani, um welchen wir herumfuhren. Unser Fahrer hatte es eilig, überholte was er konnte und verschaffte sich mit mehrmaligen Hupen immer wieder Platz. Es ging letztendlich alles gut und wir kamen bei der Registrierung des Nationalparks an, welche gut besucht war. Wir hatten Glück und brauchten nur kurz die Personalausweise vorzeigen. Danach ging es zum Einstiegspunkt, natürlich wieder auf der Ladefläche. Die letzten Meter fuhren wir über einen holprigen Feldweg, der alles nochmal zurecht rutschte.

    Der Rucksack war aufgesetzt und wir frohen Mutes für die erste Etappe. 1600 Höhenmeter bergauf warteten erklommen zu werden. Der erste Teil der Strecke verlief in einer Art Savanne. Wir hatten blauen Himmel und die Sonne drückte Erbarmungslos von oben. Der staubige Feldweg begleitete uns anschließend durch ein kleines Waldgebiet und führte sachte nach oben. Den ersten Versorgungspunkt hatten wir nach 1:45h erreicht. Hier machten wir nur eine kurze Pause, denn erst ab Versorgungspunkt zwei sollte es Mittag geben. Der Anstieg wurde zunehmend beschwerlicher und die Sonne drückte weiterhin. Kurz vor dem zweiten Versorgungspunkt liefen wir über eine Brücke, darunter hatte das Wasser bereits tiefe Furchen gezogen. In der Regensaison gehen hier viele Wassermassen herunter, weswegen der Berg um die Zeit gesperrt wird. Ein Träger war bereits angekommen und bereitete das Mittag frisch zu, der andere kam wenig später und half ihm dabei. Wir bekamen der weile ein Getränk und warteten zum Glück im überdachten Bereich. Was die beiden mit Campingkocher auf die Beine stellten, war schon ziemlich lecker. Hähnchenspieße mit Erdnusssoße, dazu Reis und Pfannengemüse. Dazu gab es einen Obstteller, den wir nicht mehr schafften.

    Am Berg bildeten sich langsam dichtere Wolken, auf die glaube ich jeder hoffte. Nun folgte der schwierigste Teil. Von 1600 Höhenmeter waren noch etwas über 1000 Höhenmeter übrig und das lediglich auf eine Strecke von 4,3 km. Der Weg wurde erst steiniger, bevor er in einen rutschigen Sandweg überging. Die Wolken hatten uns inzwischen umstellt und ließen nur ab und zu den Blick ins Tal erscheinen. Mit kleineren Pausen hangelten wir uns von Versorgungspunkt drei und vier schließlich ins Camp am Kraterrand. Dabei liefen wir mit den Trägern und den anderen Wanderern in einer Schlange. Das Tragegestell der Träger ist nur eine Bambuslatte, circa anderthalb Meter lang, wo an beiden Seiten ein Holzkorb befestigt war. In diesem trugen sie die gesamten Sachen nach oben, welche zwischen 30kg und 40kg wogen. Schuhwerk waren lediglich Flipflops, welche auf den steileren Stellen auch ausgezogen wurden. Der Krater war wolkenverhangen, während die Seite zum Meer eine schöne Aussicht bot. Wir bekamen zwei Campingstühle hingestellt, während unser Zelt aufgebaut wurde. Alles war fertig, dann bekamen wir das nächste Essen serviert, frittierte Bananen mit Schokosoße und Käse. Bei mir gab es noch einen Kaffee und für Caro ein Ingwertee. Danach hatten wir Freizeit, indem wir die Aussicht genossen und uns mit langen Sachen auskleideten, damit die Sonne, die wieder ihre Kraft wiederentdeckt hatte, wenig Angriffsfläche hatte. Selbst der Krater wurde zum Abend hin wolkenfrei und wir bekamen einen ersten Eindruck vom Kratersee. Die Drohne ließ ich zwei Mal steigen, wobei ich die strömenden Luftmassen unterschätze und sie beinahe geerdet hätte. Immer wieder trafen weitere Wanderer ein, wobei wir in Camp 3 von 4 (die beiden hinteren, dem Gipfel am nächsten) untergekommen waren. Unser Tisch stand direkt am Kraterrand mit Blick auf den See. Zwischendurch besuchte uns noch eine Affenbande, welche vom Nachbartisch die Snacks klaute.

    Der Sonnenuntergang nahte und der Wind frischte immer weiter auf. Wir verkrümelten uns schließlich ins Zelt und kamen nur zum Abendbrot raus. Es bestand aus einer Art grünes Curry mit Reis, einem Hühnerbein und einem Ei. Ist schon erstaunlich, wo die das herzaubern. Allerdings hatte ich kaum Hunger und obwohl es lecker war, bekam ich nur schwer einen Bissen herunter. Danach bereiteten wir den Rucksack vor, denn mitten in der Nacht um 1:30Uhr klingelt der Wecker zum Gipfelanstieg und der soll es in sich haben. Deswegen versuchten wir im windgebeutelten Zelt zeitig in den Schlaf zu finden.
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  • Dzień 41

    Cooking Class und Vorbereitung Rinjani

    10 maja, Indonezja ⋅ ⛅ 29 °C

    Der Sonnenaufgang, diesmal zu zweit, war wieder wunderschön und der Rinjani komplett wolkenlos. Das Farbenspiel war wieder sehr schön und die Linse der Gopro sauber. Heute war allerdings etwas weniger los als gestern. Die Schildkröten drehten bereits früh ihre Runden und eins, zwei Krabben konnte man auf der Mauer am Meer beobachten. Nachdem die Sonne etwas über dem Horizont stand, schnappten wir unser Zeug und nutzten die verbleibenden zwei Stunden zum Schlafen.

    Das letzte Mal genossen wir das Frühstück am Strand und schlürften unseren Kaffee, währenddessen neue Gäste eintrafen und sich kleinere Schnorchelgruppen aufgeregt im Wasser tummelten. Nachdem noch ein Bericht hochgeladen war, räumten wir unser Zimmer, konnten kurz verweilen, ehe wir die halbe Stunde Fußmarsch in der prallen Sonne auf uns nahmen. Schweißüberströmt kamen wir bei der Kochklasse an. Wir waren die ersten, wenig später gesellte sich eine ältere Gruppe dazu. Eine aus Neuseeland und der größte Teil aus dem westlichen Teil Australiens. Nach einer Einführung ging es bereits mit den Gerichten los. Vier Gerichte würden wir selbstständig unter Anleitung zubereiten. Das erste war ein Dessert und bestand aus dem Mehl von Sticky Reis, braunen Zucker, Kokosnussraspeln und Kokosnussmilch. Das zweite war frittierter Tempeh, mit selbst hergestelltem Erdnussdipp, der war echt lecker. Dann ging es zur ersten Hauptspeise, gebratene Nudeln mit Gemüse und die zweite Hauptspeise war gelbes Curry. Unter spaßiger Anleitung gelang allen die Zubereitung ohne Probleme. Wenig später schlemmten wir zusammen am Tisch und hatten zum Schluss kugelrunde Bäuche.

    Die Fähre sollte 14:30Uhr nach Lombok gehen. Ein Schiff nach dem anderen legte an und wieder ab aber unseres sollte sich ein wenig verspäten. Die Tickets hatte ich bereits geholt und die Mitarbeiter am Hafen hatten uns auf dem Schirm. Trotzdem fragte ich gelegentlich, ob das neue Boot unsere Fähre wäre, was immer mit einem Kopfschütteln und mit den Worten „nächste Fähre“ beantwortet wurde. Schließlich fand unsere Fähre den Weg zu Gili Air und sackte uns ein. Nicht mal 15 Minuten später waren wir auf Lombok angekommen. Zwei ambitionierte Hafenarbeiter schnappten sich unsere Rucksäcke von der Fähre, obwohl ich den an der Fähre selbst entgegennehmen wollte. Was sie vor hatten, wurde deutlich als wir an unserem Taxi ankamen. Sie wollten für die 60 Meter natürlich bezahlt werden. Nach kleiner Diskussion bekamen sie weitaus weniger als sie verlangten und wir waren auf der einstündigen Fahrt zu unserer Unterkunft. Lombok soll ja das Bali vor 20 Jahren sein und sah überhaupt nicht touristisch aus. Viele kleine Dörfer und unzählige Reisterrassen. Das Taxi fuhr nun mehr ins Landesinnere und bereits einige Höhenmeter nach oben. Unterwegs machten wir einen kleinen Stopp für das Briefing für die viertägige Wanderung. Jeder Abschnitt wurde erklärt und die Gegebenheiten erläutert. Die ersten beiden Tage sind wohl die härtesten. Am ersten Tag geht es 1600 Höhenmeter nach oben und am zweiten nochmals 1000 Höhenmeter. Am letzten Tag geht es 1900 Höhenmeter nach unten. Mal sehen was unser Knie danach sagen werden. Nachdem die Bezahlung und die restlichen Fragen geklärt waren, kamen wir schließlich zur Unterkunft. Dort checkten wir schnell ein, denn wir mussten umgehend los, wenn wir die Wasserfälle noch sehen wollten. Dani unser Guide stand vor unserer Hütte um uns abzuholen. Eigentlich teilte er uns mit, dass wir aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit den zweiten Wasserfall nicht mehr schaffen würden aber wir waren so fix, dass wir doch beiden sehen konnten. Auf dem Weg kreuzten ein paar Affen unseren Weg. Einem schaute ich in die Augen, welcher gleich einen aggressiven Gesichtsausdruck auflegte. Der Guide meinte nur, niemals in die Augen schauen. Für den zweiten Wasserfall mussten wir zweimal den Bach queren und unsere Schuhe ausziehen, was sich auf jeden Fall gelohnt hatte. Der erste Wasserfall hatte zwei Etagen, aus denen das Wasser herabstürzte. Der Dschungel hatte um jedes Becken, eine Art grüne Umrandung gezaubert und das Wasser schien schließlich aus einer grünen Öffnung nach unten zu strömen. Der zweite Wasserfall ließ die Wassermassen aus circa 40 Metern nach unten fallen und sorgte für eine starke Gicht, welche uns entgegenwehte. Früher konnte man hier auch Baden, durch ein Erdbeben 2018 wurde das Becken jedoch zerstört. Viele Schäden sind am Weg jetzt noch ersichtlich und nur provisorisch repariert. Der Guide war gerade dabei sein Englisch aufzubessern und war noch recht jung. Wir unterhielten uns oft und so fragte ich auch neugierig, was er denn so verdient und was ein Guide zum Rinjani verdiene. Bei dem Preis, was wir zahlen scheint viel beim Organisator selbst hängen zu bleiben. Er war selbst schon circa 20-mal auf dem Rinjani und will später, wenn sein Englisch besser ist, selbst als Guide arbeiten.

    Bevor es dunkel wurde, waren wir wieder in der Unterkunft. Unsere Sachen packten wir nachdem wir uns im Restaurant gestärkt hatten und luden alle elektrischen Geräte, denn die nächsten vier Tage gibt es keine Steckdose und keine Dusche. Dafür wartet am zweiten Tag eine heiße Quelle am Kratersee.
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