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- May 3, 2024
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 399 m
- IndonesiaEast JavaJagalan8°13’58” S 112°55’2” E
Sewu Wasserfall
May 3 in Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C
Wir hatten den Zeitdruck aus dem Tag genommen und konnten entspannt aufstehen. Auf das kostenlose Frühstück waren wir gespannt. Wir gingen zur Rezeption und bekamen zwei Kartons überreicht, ähnlich wie bei einem Konditor. Ab zum Tisch und noch einen Kaffee geholt, öffneten wir diese. Ein paar Krabbenkracker, ein Tempehesalat mit Garnele, eine Hähnchenkeule, dazu gab es Reis und ein kleines Stück Omelett. Sehr herzhaftes Frühstück, welches Caro teilweise zu mir schob.
Doch recht spät ging es dann zur Verleihstation aber nicht für das Motocross Motorrad, denn für die Strecke zum Wasserfall reichte ein Roller. Die 20 Minuten zu Fuß waren schnell bewältigt, nur war keiner da. Der Verleih befand sich am Ende einer Gasse, vier Vogelkäfige hingen am Eingang verteilt von der Decke. Ein paar Vögel hatten bereits ein höheres Alter. Plötzlich erschien eine Frau, welche wir kurzerhand ansprachen und wohl den Verleiher kannte. Sie schrieb ihn an und warteten und warteten. Die Zeit verstrich und circa 15 Minuten später kam eine Frau angefahren, die uns leider mitteilte, dass alle Roller belegt seien. Ok, eine weitere Verleihstation war ganz in der Nähe. Dort angekommen, wurden wir erneut mit den Worten fully booked stehen gelassen. Nun war bereits über eine Stunde ins Land gegangen und noch kein Ergebnis. Am Bahnhof waren noch weiter Verleihstationen. Da der Weg aber zu lang war, holten wir uns ein Grab, wobei das erste nach kurzer Wartezeit die Fahrt cancelte und wir einen neuen bekamen. Beim Bahnhof war die erste Station wiederausgebucht und die zweite machte uns Hoffnung. Sie selbst hatten keine mehr, da am Wochenende es wohl immer sehr knapp wird aber sie kennen da wohl einen. Wir sprangen in einen kleinen umgebauten Bus mit offener Seitentür und fanden uns bei der gerade eben besuchten Verleihstation wieder. Also wieder zurück und weitersuchen. Sollten wir nach dem Bromo auch den Sewu Wasserfall verpassen? Nicht weit entfernt auf der Straße gab es nochmal zwei, wobei der zweite seinen letzten Roller uns übergab. Mit einem Hubraum von 150ccm waren wir nun gut motorisiert um die 60km und knapp 2h Fahrzeit bis zum Wasserfall zu bestreiten.
Der erste Teil durch die Stadt, verlief relativ gut. An den Linksverkehr hält man sich automatisch, wenn man in der Masse fährt. An den Fahrstil hatte ich mich auch schon gut gewöhnt und so kamen wir schnell voran. Die Strecke in der Stadt war relativ langweilig aber je weiter auswärts wir kamen, umso kurviger und spaßiger wurde die Strecke. Die Straße war zudem im guten Zustand. Kurve außen anfahren, laufen lassen, Scheitel treffen, beschleunigen und nach außer treiben lassen. Mit dem stärkeren Roller machte es auch bergauf Spaß. Ich war so im Fahrspaß, dass ich die Einfahrt zum Parkplatz verpasste. Also wieder umdrehen und wieder zurück. Keiner war gerade auf der Straße, und ich mich gewohnt rechts eingeordnet. Caro machte mich dann auf den entgegenkommenden Rollerfahrer aufmerksam. Gleich links rüber und die Einfahrt diesmal erwischt. Plötzlich standen zwei Kinder vor mir und wollten 2000 IDR (12 Cent) für die Straße haben. Naja, ist ja nicht viel. Dann sollte ich zu jemand aufs Grundstück fahren, ums fürs Parken zu bezahlen. Ich wusste aber das weiter hinten der eigentliche Parkplatz war, weswegen ich weiterfuhr und dort kostenfrei stehen durfte. Nach zwei Stunden tat es gut mal wieder ein wenig laufen zu können. Der Eintritt für das Gelände zum Wasserfall kam 50.000 IDR pro Nase (rund drei Euro). Entlang eines steil nach unten gehenden Betonweges kamen wir zur ersten Aussichtsplattform. Der Sewu Wasserfall besteht aus mehreren Wasserfällen. Über einen Halbkreis stürzt das Wasser entlang des Kreisbogens 120 Meter in die Tiefe. Der erste Aussichtspunkt ist von etwas oberhalb. Zwei andere Drohnen waren bereits von diesem Spot gestartet und ich gesellte mich dazu. Gerade im Seitwärtsflug für eine schöne Aufnahme hätte ich beinahe meine Drohne verloren, hätte ich die Sensoren nicht gehabt. Den Seitwärtsflug kann man sich so vorstellen, man fährt Fahrrad aber schaut die gesamte Zeit nur nach links und weißt nicht wo man hinfliegt. In meinem Fall kamen plötzlich Äste ins Bild aber alles nochmal gut gegangen. Der nächste Spot, um den Wasserfall gut zu sehen, lag ganz unten. Ein steiler rutschiger Weg führte über Treppen und Leitern nach unten. Bis dahin hatte ich aufgepasst, dass meine Füße und damit Wanderschuhe nicht nass wurden, das sollte sich aber schnell erübrigen. Wir mussten immer wieder kleinere Wasserfälle passieren, nur das wir auch eine nach unten folgen mussten und Knöcheltief im Wasser standen. Platsch, platsch, platsch ging es nun weiter. Am Boden angekommen folgten wir den Wasserlauf nach oben zum Wasserfall. Eine schmal selbstgebaute „Holzbrücke“ (zwei Bretter nebeneinander) führte über den Bachlauf und nun sollten wir abermals Geld bezahlen. Widerwillig und mein Unmut kundgetan, bekam er sein Geld und wir durften weiter. Wieder eine schmale Brücke passiert und schon drückte uns die Gicht und eine atemberaubende Aussicht entgegen. Jetzt waren nicht nur die Schuhe nass, aber der Fahrtwind auf der Rücktour sollte es doch bestimmt beheben. Wir standen in der Mitte und um uns herum schoss das Wasser nach unten und wirbelte am Boden in alle Richtungen. Wir versuchten den Moment zu genießen aber der andauernde Nieselregen ließ uns dann doch den Rückmarsch antreten. Ein weiterer Wasserfall und Höhle waren unweit und fußläufig im selben Gebiet erreichbar. Wir hatten noch Zeit und nahmen die Füße in die Hand, wobei sich uns schöne Landschaften mit Dschungel und Wasserfällen eröffneten. Wir waren vielleicht bei der Hälfte der Strecke zur Höhle, sollten wir abermals Geld bezahlen. Das ging mir dann zu weit, sagte ihm, meine Meinung, er konnte kaum englisch und ging daraufhin seiner Wege. Wir beschlossen die Höhle nicht mehr zu machen und traten bald den Rückweg nach oben an.
Oben angekommen, hatte Caro schon bei der Hintour zwei Früchte erspäht, welche sie unbedingt noch probieren wollte. Zum einen Mangosteen und die Schlangenfrucht. Von beiden einen Beutel voll und eine Kokosnuss setzten wir uns zu zwei jüngeren Frauen aus Shanghai. Sie erklärten uns, wie wir die Mangosteen essen sollten und wir gaben was von der Schlangenfrucht ab, welche die beiden noch nicht kannten. Nach einem netten Gespräch, ging es die letzten Schritte zum Roller und ab nach Hause. Mein Helm hatte kein Visier und es war bereits 16Uhr. 17 Uhr wurde es bereits dunkel und mit Sonnenbrille würde es dann immer schlechter werden. Daher versuchte ich ein wenig Zeit rauszuholen, nicht immer so straßenkonform aber das ist hier gang und gebe. Mein Handyakku machte langsam schlapp und stoppte die Zielführung immer wieder. Das große Stadttreiben, ließ uns jedoch dann so langsam vorankommen, dass wir mit dem letzten Prozent ankamen. Tja und wie kommen wir jetzt nach Hause? Laufen hatten wir beide keine richtige Lust. Zusammen mit meiner Drohnenverbedienung konnte ich das Handy ein letztes Mal aktivieren und einen Grab rufen.
In der Unterkunft gab es eine warme Dusche, das mit dem Fahrwind hatte nur so semi funktioniert, die Klamotten waren immer noch sehr nass und uns war sehr kalt. Die Taschen waren so gut es ging gepackt und wir verschwanden zum Italiener nebenan. Für uns beide gab es heute lecker Nudeln. Bei so vielen Kohlenhydraten, legten wir uns kurz hin bevor wir das Taxi in den nächsten Ort nahmen, um unseren Zug kurz vor eins in der Nacht zu bekommen.Read more