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  • Day 37

    Gili Islands - Malediven des Ostens

    May 6 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich versuchte in der Nacht etwas zu schlafen, was mir nur teilweise bei dem Busfahrer gelang. Trotz verspäteter Abfahrtszeit und langem rangieren auf der Fähre waren wir viel zu zeitig in Denpasar angekommen. Naja, so mussten wir uns keine Gedanken machen, ob wir die Fähre bekommen würden. Der Grab-Fahrer für die einstündige Fahrt nach Padang Bai war gerufen. Ein kleines weißes Auto hielt, wo unsere Rucksäcke geradeso stehend in den Kofferraum nebeneinander passten. Leider hatten wir bei dem Fahrer genauso wenig Glück wie zuvor. Nicht das er schnell fuhr, vielmehr war er teilweise unkonzentriert, bremste und beschleunigte seltsam, hupte andere Leute an, welche sich aber nicht auf seiner Spur befanden. Ohne Waschwasser für die Scheibenwischer war die Sicht in der Nacht sehr schlecht. Das füllte er immerhin auf aber seine Schiebenwischer waren auch nur noch Deko, folglich verzerrte es sämtliche Lichter, die uns entgegenkamen. Wir kamen an, ich wollte ihn aber nur noch bezahlen und weg von dem Auto. Er wollte für die Fahrt die beste Bewertung in der App haben, die er fast selbst gemacht hätte, als ich den Fahrpreis über mein Handy zeigte.

    Mit genügend Zeit im Gepäck ging es zum Strand, der wie damals vor jetzt schon sieben Jahren, stark vermüllt war. Von dem Busfahrunternehmen gab es ein kleines Fresspaket, was wir zum Frühstück vernichteten. Wenig später checkten wir bei dem Fährunternehmen ein und vertrieben die restliche Zeit bei einem Kaffee im Wartebereich.

    Der Startschuss zum Pier und die Massen setzen sich in Bewegung. Die Fähre lag bereits vor Ort. Für alle an Bord ging es zu den Gili Inseln, ein kleines Paradies mit wunderschönen Sandstränden unter Palmen. Die Überfahrt war sehr wellig und dauerte zwei und eine viertel Stunde. Genügend Zeit, um etwas Schlaf nachzuholen. Die erste Station war Gili Trawangan, die Partyinseln auf der gefühlt die Fähre ausgekippt wurde. Wir hatten uns für Gili Air entschieden, die Insel macht den Spagat zwischen Party und Ruhe. Gili Meno, die dritte und kleinste Insel wird als Honeymoon Insel bezeichnet und ist die Ruhigste. Auf der war ich vor sieben Jahren eine Woche gewesen. Nur Gili Trawangan verfügt über einen Steg, sodass wir über eine schwimmende Plattform zur Insel gebracht wurden. Mit den Rucksäcken ging es einmal quer über die Insel zur Unterkunft, wo wir mit einem Begrüßungsgetränk empfangen wurden. Das nahmen wir mit zu unserer gemütlichen Holzhütte. Über eine Terrasse gelangt man in einen großen Raum, wo auch das Bett mit herunterhängendem Fliegennetz steht, hinten schließt sich das weiträumige Bad an. Wir wollte ein wenig Schlaf nachholen und aus einer Stunde wurden schnell wieder drei (trotz Wecker).

    Da wir aber bereits 12 Uhr eingecheckt hatten, verblieb noch genügend Zeit für einen gemütlichen Spaziergang über die Insel. Teilweise auf dem Weg, teilweise am Strand schlenderten wir dahin und genossen die Zeit. Das wunderschön türkisfarbene Wasser neben uns und der weiße Sandstrand unter unseren Füßen waren herrlich anzusehen. Von Touristen hält sich es auch arg in Grenzen, scheint so, als hätten wir einen günstigen Zeitraum gewählt. Nur die Wetterprognose sah nicht so rosig aus, heute war es teilweise bewölkt, was angenehm war. Wir suchten uns auf der anderen Seite der Insel eine schöne Strandbar. Viel hatten wir bis dahin nicht gegessen, so gab es zwei erfrischende Bowls, einmal Mango und einmal Schokolade, welche sehr lecker waren. Unsere alkoholfreie Zeit beendeten wir an diesem Abend, nicht dass wir es bis hierhin aushalten wollten aber auf Jawa gab es diesbezüglich nichts zu kaufen. Mit zwei eiskalten großen Bieren, und die waren wirklich groß (620ml), genossen wir die Abendstunden, während die Sonne dem Horizont immer näher kam. Zeugen eines Heiratsantrages wurden wir ebenfalls. Auf zwei Pferden kam ein Pärchen den Strand entlang geritten und hielten genau vor der Strandbar. Beide stiegen ab und mit einem Zettel in der Hand redete er sich um Kopf und …. Äh, machte er eine Liebeserklärung und ging folglich auf die Knie. Unter Applaus der Gäste vielen die beiden sich in die Arme und verschwanden im Sonnenuntergang. Wir hatten schon eine ganze Weile über Gott und die Welt geredet und die Sonne war bereits seit einiger Zeit verschwunden, da wollten wir weiterziehen. Weit kamen wir nicht, denn ein benachbarter Schmuckladen hatte unsere Aufmerksamkeit. Der Verkäufer, welcher sämtlichen Schmuck selbst herstellt, kauft Steine aus der Umgebung von Indonesien und bearbeitet diese gleich daneben. Schöne Ketten, Armbänder glänzten mit Steinen in verschiedensten Farbverläufen. Er will eine Kette für mich am nächsten Tag fertigen, na da mal sehen. Wir zogen weiter und kamen an ein paar Strandbars oder Restaurants vorbei, teilweise mit Livemusik, manchmal auch nur entspannte Musik. Wir nahmen letzteres und einen Liegeplatz direkt am Meer. Hier ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
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  • Day 36

    Ijen - Auf zum ersten Vulkan

    May 5 in Indonesia ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Wecker klingelte und diesmal schafften wir es uns aus dem Bett zu pelzen. Bevor es losging aßen wir unser kostenloses Frühstück. Wir entschieden uns für die indonesische Variante. Gebratener Reis mit Hühnchen und Gemüse (Nasi Goreng), dazu gab es Papaya und einen Kaffee. Der gepackte Rucksack wartete bereits im Zimmer.

    Gegen neun Uhr verließen wir die Unterkunft. Die ersten Höhenmeter legten wir mit dem Roller zurück, welcher teilweise ziemlich zu kämpfen hatte. Erst ging es sachte aus der Stadt, wir passierten unzählige Reisterrassen, ehe wir im Dschungel eine Straße entlangfuhren, welche kaum Breiter als zwei Fahrzeuge war. Hier warteten enorme Steigungen auf uns. Wir hatten bereits einen leistungsstärkeren Roller mit 160ccm, dennoch kämpften wir uns mit 20km/h und dem Gas im Anschlag den Berg hoch. Vielleicht haben wir uns es auch in Vietnam zu gut gehen lassen 😊.

    Wir erreichten nach etwas mehr als einer Stunde den Ausgangsort, welche recht leer war. Normalerweise ist hier reges und hektisches Treiben aber um eine andere Zeit. Der Vulkan Ijen ist dafür bekannt, dass man blaues Feuer am Kraterrand sehen kann. Insgesamt kann man das nur zweimal auf der Welt beobachten. Das zieht allerdings viele Touristen an, was wir vermeiden wollten. Außerdem konnten wir so die Umgebung mit Beginn der Wanderung bestaunen. Ein Guide witterte sein Geschäft und zeigte uns einen kostenfreien Parkplatz. Weiter brauchten wir für den Abstieg zum Kratersee, wo Schwefel abgebaut wird noch Atemmasken. Diese zauberte er aus dem hinteren Teil der Gaststube herbei und verlangte 50.000 IDR (2,90€) pro Maske. Ein stark überhöhter Preis, wie wir im Nachhinein von unserer Rollervermietung gesagt bekamen. (eigentlich 20.000IDR) Er zeigte uns anschließend den Weg zum Ticketverkauf und damit zum Beginn der Wanderung. Vom Ticketverkauf kam gerade ein Pärchen zurückgelaufen, welche seltsam schauten, als wir unsere Tickets holten. Sie erkundigte sich wenig später, ob wir ein medizinisches Attest hätten, als wir die Frage bejahten, ging sie deprimiert ihres Weges. Wir dachten uns, dass hätten wir sein können. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, ehe wir unsere Tickets bekamen aber wir hielten sie letztendlich in unseren Händen und durften passieren.

    Das erste was wir sahen, war ein großer Parkplatz von Handwagen. So umgebaut, dass was Schweres transportiert werden konnte. Noch ein wenig fragend, was es damit auf sich hatte, setzten wir unseren Weg fort. Der Weg war ein gut präparierter Erdweg, welcher steiler und steiler wurde. Touristen waren kaum anzutreffen und wenn, waren sie gerade auf dem Weg zurück. Dann sahen wir den ersten Handwagen im Einsatz. Ein Herr mittleren Alters wurde damit den Berg hinab chauffiert. Also waren die Wägen für verletzte oder erschöpfte Touristen. Insgesamt gab es auf dem Weg nach oben drei Versorgungspunkte, welche nur noch teilweise im Betrieb waren. Wir hatten aber vorgesorgt, weswegen es kein Problem darstellte. Unter uns hatte sich eine Wolkendecke gebildet, welche gelegentlich die ein oder andere Aussicht ins Tal freigab. Die steilsten Stellen ließen wir hinter uns, der restliche Abschnitt schlängelte sich im sachten Anstieg zum Krater nach oben. Wir kamen um eine Biegung und da eröffnete sich der Krater förmlich vor uns. Die Rauchwolke stieg vor uns empor und wehte den wohlduftenden Schwefelgeruch unseren Köpfen entgegen. Abgelenkt von der wunderschönen Aussicht auf den hell türkisfarbenen Kratersee, hielte wir es recht lang aus, bevor wir den Kraterrand weiter nach oben folgten. Die 400 Höhenmeter waren in einer Stunde erledigt, warum man hier ein medizinisches Attest oder einen Guide benötigt, ist mir unklar. Der Weg war jetzt stärker zerklüftet, gerölliger und nicht mehr so offiziell. Aber die Spuren wiesen darauf hin, dass bereits andere den Weg genommen hatten. Ein wenig bergauf und wieder runter, gelangten wir auf einen vorgelagerten Abschnitt mit rundum Blick auf den Kratersee. Ich wollte gerade an die Kante und machte gleich einen Schritt zurück, denn da ging es gleich 150 Meter weiter runter und wir wussten nicht wie lose das Gestein war. Mit Abstand zur Felskante, machten wir ein kleines Picknick und ich fing mit der Drohne ein paar Bilder ein. Der Rauch stieg stetig aus dem Schwefelabbaugebiet empor und die Wolken prallten immer wieder vom Kraterrand ab. Am Kraterrand selbst waren nur vielleicht sechs Leute zu sehen, teilweise waren wir neben ein paar Schwefelarbeitern allein. Frisch gestärkt wollten wir runter zum Kratersee laufen. Beim Einstieg sahen wir bereits schwere Schwefelsäcke stehen oder teilweise in Holztragesystemen gelagert. Mit den Atemmasken aufgesetzt, ging es einen recht unbequemen Weg nach unten. Steil, unstetig, kleine Trittstufen, machten es schwerer aber das war nichts gegen die Schwefelarbeiter. Man hörte es immer wieder husten und gesund sahen sie auch nicht mehr aus. Teilweise ohne Maske hievten sie den Schwefel vom Kratersee nach oben. Ohne Maske mussten wir beide am Kraterrand schon husten und der Dampf ließ meine Augen ein wenig Tränen. Auf dem Rückweg hatte ich ein gefülltes Holzgestell angehoben und das waren sicherlich 30kg bis 40kg. Die Arbeiter kämpften sich im Schneckentempo langsam nach oben und wir uns nach unten. Wir gelangten zu einem Aussichtspunkt, ignorierten ein Schild und gingen weiter nach unten, da wo die Schwefelarbeiter den Schwefel abbauten. Es war nicht mehr weit aber Caro war es zu unsicher, sodass ich die letzten Meter alleine ging. Ich versuchte mich den teils gelben Wolken fernzuhalten, was mir nicht immer gelang. Unten angekommen ergab sich ein surreales Bild. Links neben mir kamen Rohre aus dem Berg, wo dichter Qualm austrat. Die Steine ringsherum waren teilweise gelb vom Schwefel eingefärbt und vor mir der hell türkisfarbene Kratersee, mit leichten Dampfwolken, die nach oben stiegen. Lange Zeit wollte ich hier allein nicht verbringen, denn es war keiner weiter hier unten, nicht mal ein Schwefelarbeiter. Ambitioniert startete ich meinen Rückweg, musste aber schnell feststellen, dass es sich durch die Maske nicht schnell atmen ließ. Ein wenig außer Puste ging es mit Caro den steilen Felsweg wieder zum Kraterrand nach oben. Unvorstellbar, dass die Arbeiter den schweren Schwefel mehrmals täglich hier nach oben tragen. Wir traten bald den Rückweg an. Zwei Schwefelarbeiter hatten sich oben noch ausgeruht und ihre Handwägen beladen. Wir halfen einen den Wagen ein kleines Stück nach oben zu schieben, ehe wir uns über den Wolken nach unten arbeiteten. Inzwischen hatte sich eine starke Wolkendecke unter uns gebildet, welche keine Aussicht ins Tal mehr zuließ. Unten beim Roller angelangt genossen wir noch einen Kaffee.

    Wieder auf dem Roller waren wir aber nicht auf dem Heimweg, sondern zu einem Wasserfall unweit unseres Standortes. Die Straße war auf dieser Seite viel schlechter, sodass plötzlich tiefe Schlaglöcher über die gesamt Spurbreite nach Kurven erschienen, etwas vorsichtiger ging es somit weiter. Der Wasserfall sah schon schön aus, aber vielmehr war seine Gelbfärbung interessant. Das Wasser kommt direkt vom Kratersee und beinhaltet neben Schwefel, Chloride, Fluoride und Schwefelsäure. Wir wollten unsere Zeit mit dem Roller nicht überziehen, den wir für 24h gemietet hatten und somit machten wir uns nur auf den Weg zurück. Den Anfang waren wir in einer dichten Wolkendecke gefangen, welche uns wie ein Pflanzenbefeuchter die kleinen Wassertropfen ins Gesicht drückte. Der Weg führte steil bergab und ich wechselte zwischen den Bremsen hin und her, wie es mir der Sohn von der Verleihstation empfohlen hatte. An einer steilen Abfahrt schloss sich unmittelbar eine Kurve an, welche mit vielen alten Autoreifen bestückt war. Falls die Bremsen versagen würden, immerhin eine Vorsichtsmaßnahme. Als wir die Wolkendecke durchbrachen, wurde die Strecke wieder sachter und wir kamen schneller voran.

    Den Roller schafften wir zehn Minuten vor Ablauf abzugeben. Der Familie wollten wir eigentlich Trinkgeld geben, der Roller war im guten Zustand und wir hatten wertvolle Tipps erhalten aber da ging kein Weg hinein. Nur eine Bewertung auf Google war für sie interessant. Wir wollten den Heimweg zu Fuß antreten, da bestand die Familie darauf, dass sie uns kostenfrei zur Unterkunft fahren und wieder war widersprechen zwecklos. Auf dem Rückweg bekamen wir nahe unserer Unterkunft noch eine Essens- und Getränkeempfehlung, welche wir auf jeden Fall ausprobieren wollten.

    Die Schuhe noch nicht ausgezogen, schnappte ich mir den Basketball, stachelte Caro an und wir spielten ein paar Runden. Wieder ein wenig vollgeschwitzt war es nun doch Zeit für die Dusche und eine kleine Pause. In der Bar, welche ein Freund von der Rollervermietung betrieb, testeten wir einen empfohlenen Drink. Schwarzer Sticky Reis mit Himbeersaft und ein wenig Kondensmilch. War ganz in Ordnung aber nicht mein Favorit und schon gar nicht gesund. Unser Essen bekamen wir in einem lokalen Restaurant gleich nebenan. Ganz einfach bekamen wir Hähnchen mit Reis und ein wenig Salat. Neugierig wurden wir von den Locals beobachtet, welche wahrscheinlich dachten, dass wir uns verlaufen hätten.

    Die Rucksäcke waren gepackt und unsere Skepsis, den heutigen Bus zu bekommen wuchs. Ein genauer Abholpunkt wurde uns nicht kommuniziert, weswegen wir über die Rezeption die Busgesellschaft kontaktierten. Die sagten uns, wo wir stehen sollten, allerdings sollte der Bus eine halbe Stunde später kommen. Naja mit einem Taxi ging es etwas mehr als eine halbe Stunde zum Hafen. Am Hafen selbst angekommen wurden wir von einem Mann, welcher hier wohl das Sagen hatte hinter eine Absperrung beordert. Wir schauten zur eigentlichen Abfahrtszeit nach dem Bus aber unsere Busgesellschaft war nicht zu finden. Wir hatten von der Rezeption noch eine andere Nummer bekommen. Bei mir zeigte es an, dass die Nummer nicht bei Whatapp wäre aber bei Caro funktionierte es und wir konnten den Bus kontaktieren. Wir erhielten zudem den Standort und der Bus würde Tatsache eine halbe Stunde später kommen. Schön, dass das Busunternehmen es nicht für nötig hielt, von sich aus den Kontakt zu suchen. Kaum eingestiegen, waren wir nach mehrmaligen Rangieren auch wieder draußen aber auf der Fähre. Auf dieser ging es sehr eng zu, während die Wellen die Auffahrrampe hin und her schoben. Mit der Gewichtsverteilung unzufrieden wurden die LKW`s immer wieder umgestellt, was bestimmt fast eine halbe Stunde kostete. Die Überfahrt im Dunkeln verlief dagegen ohne Probleme und wir konnten den Sternenhimmel in der Zeit beobachten. Weniger ruhig verlief die Busfahrt auf Bali. Als wollte der Busfahrer die verlorene Zeit herausholen oder eher Feierabend machen, nahm er Kurven viel zu schnell, hatte den Blinker zum Überholen immer gesetzt und warnte den Gegenverkehr mit Lichthupen, welcher wegen ihm Platz machen musste. Caro hatte rechtzeitig in den Schlaf gefunden, mir war sehr unwohl bei dem Fahrstil.
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  • Day 35

    Banyuwangi

    May 4 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Fenster des Zuges waren wieder mit Licht erfüllt, als ich die Augen öffnete. Etwas hatte ich wohl doch geschlafen. Im Zug war es ziemlich frisch aber zum Glück hatten wir Decken von der Zuggesellschaft bekommen, welche uns warmhielten. Kurz vor sechs Uhr rollten wir in den Zielbahnhof Banyuwangi ein. Mit einem Grab ging es durch viele schmale Gasen zur Unterkunft. Ein paar von der Belegschaft standen bereits früh an der Rezeption, wo wir nach kurzer Zeit nach drinnen in den Innenhof gebracht wurden. Check-In war erst gegen 14 Uhr und wir wollten die Zeit mit der restlichen Organisation verbringen, was auch recht erfolgreich verlief. Der Rest, der fehlt, ist überschaubar aber nicht ganz einfach. Die öffentliche Fähre von Lombok nach Labuan Bajo fährt womöglich nicht an diesem Tag, naja mal schauen. Zum Zeitvertreib konnten wir die Fische neben unserem Tisch füttern. Der Innenhof ist sehr schön gestaltet. Viele gepflegte Grünanlagen, mit einem überdachten Bereich, wo Tische stehen, eine große Hängematte, sowie eine Schaukel und einen großen Pool. Einen Basketballkorb gibt es ebenfalls um die Ecke. Von außen waren die Räume sehr anschaulich gestaltet und passten ins Flair des Innenhofes. Auf unser Zimmer waren wir bereits gespannt.

    12Uhr war es nun soweit und wir konnten unsere Sachen ausbreiten. Erstmal unter die Dusche und statt einer Stunde sich kurz auszuruhen, wurden schnell zwei. Gegen 15 Uhr ging es auf einen 20-minütigen Fußmarsch. Sehr ansehnlich war die Gegend nicht, zudem wurden wir immer wieder begrüßt oder angestarrt. Der Verleih war sehr unscheinbar und ein französisches Pärchen hatte gerade ihren Scooter abgegeben. Wir wurden in ihr Zuhause gebeten und wickelten das geschäftliche ab. Wir bekamen einen leistungsstärkeren Roller mit 160ccm, ein paar Kratzspuren an der Seite aber sonst machte er einen sehr guten Eindruck. Noch eine kurze Einführung in das Keylesssystem, dann bekamen wir sehr wertvolle Informationen für unsere morgige Tour. Den Ijen darf man nur mit medizinischem Attest besteigen, ansonsten wird man nicht durchgelassen. Wir bekamen noch die Daten von der Klinik und damit düsten wir vom Hof. Die restliche Zeit im Hellen, wollten wir nicht in der Klinik, sondern am Strand verbringen, was wir auch taten.

    Caro hatte einen Strand herausgesucht und wir landeten bei der Marina. Nach kurzem Eintritt, wirkte es wie ein kleiner Vergnügungspark. Ein Rummel, mit einer Fressmeile zur linken, ein kleines Festival mit Liveband weiter hinten. Aufgetunte Autos, mit Boxen ausgebauten Systemen beschallten etwas abgelegen die Umgebung. Dazu reihten sich verschiedene Restaurants aneinander. Wir hatten einen Parkplatz gefunden und liefen zum schwarzen Sandstrand, wo bereits einige andere sich die Zeit vertrieben. Andere Touristen suchten wir vergeblich, hier waren eher die Einheimischen von der Insel Jawa. Schwarze Strände findet man hier durch Lavafragmente und Mineralien wie Basalt öfter in Indonesien. Mit den Füßen im Wasser wollten wir gerade los, da kam ein Pärchen, welches nach einem Foto mit uns fragte. Ich hatte das bereits auf Bali erlebt und hatte damit kein Problem. Mit dem Blick auf Bali ging es am Meer entlang. An dem Haupthaus der Marina vorbei, liefen wir an dem kleinen Festival vorbei und lauschten kurz der Musik, ehe wir ums Hafenbecken liefen. Wir landeten bei der Fressmeile aber mit keiner Ahnung, was dort so angeboten wurde, taten wir uns schwer. Einmal die gesamte Strecke hin und wieder zurück. Wir waren fast dabei wieder zu gehen, allerdings sah manche Speise ziemlich lecker bei anderen Gästen aus. So fasten wir uns ein Herz und gingen zu einem Stand zurück. Ein anderer Mann aus Jakarta bekam das mit und half beim Übersetzen. So kamen wir zu einem kleinen Snack, was aber noch nicht das war, was wir eigentlich essen wollten. Es gab Fleischbällchen angebraten in einer guten Portion Chili und einen Corndog mit einer sehr unnatürlich rot aussehenden Wurst innendrin. Wir gingen folglich zu einem Pärchen, fragten was sie bei sich auf dem Tisch stehen hatten und bestellten es ebenfalls. Auf der Decke an der Hafenmauer ließen wir uns dann das Gericht Seblak schmecken. Das ist ein typisches Gericht aus Jakarta, was sehr lecker schmeckte. Nebenbei hörten wir der Liveband auf der anderen Seite der Hafenmauer zu. Der Mann, welcher uns geholfen hatte, kam letztendlich wieder vorbei und wollte noch ein Foto, mal schauen wie oft das die Tage noch vorkommen wird. Als Abschluss schlürften wir einen Milchshake in der Marina selbst, wobei einer so teuer, wie das Essen war, was wir gerade gegessen hatten (2,30€). Inzwischen war es dunkel geworden und viele Lichter erhellten das Hafengelände. Der Parkplatz von unserem Roller war ein wenig abseits, sodass ich etwas unruhig wurde aber die Befürchtung war unbegründet. Die Klinik für das medizinische Attest war nur eine viertel Stunde mit dem Roller entfernt. Zwei Arzthelferinnen kümmerten sich um uns. Fragen über Allergien, Bluthochdruck oder ähnliches waren schnell beantwortet. Das Gewicht und die Größe wurden ebenfalls aufgenommen und wenig später bekamen wir zwei Umschläge und damit die medizinische Erlaubnis.

    Der Roller stand auf dem Parkplatz der Unterkunft und wir besorgten Proviant für unsere morgige Tour im gegenüberliegenden Supermarkt. Den Rest des Abends nutzte ich, um die Berichte der letzten Tage online zu stellen, während Caro im Reich der Träume verschwand.
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  • Day 34

    Sewu Wasserfall

    May 3 in Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C

    Wir hatten den Zeitdruck aus dem Tag genommen und konnten entspannt aufstehen. Auf das kostenlose Frühstück waren wir gespannt. Wir gingen zur Rezeption und bekamen zwei Kartons überreicht, ähnlich wie bei einem Konditor. Ab zum Tisch und noch einen Kaffee geholt, öffneten wir diese. Ein paar Krabbenkracker, ein Tempehesalat mit Garnele, eine Hähnchenkeule, dazu gab es Reis und ein kleines Stück Omelett. Sehr herzhaftes Frühstück, welches Caro teilweise zu mir schob.

    Doch recht spät ging es dann zur Verleihstation aber nicht für das Motocross Motorrad, denn für die Strecke zum Wasserfall reichte ein Roller. Die 20 Minuten zu Fuß waren schnell bewältigt, nur war keiner da. Der Verleih befand sich am Ende einer Gasse, vier Vogelkäfige hingen am Eingang verteilt von der Decke. Ein paar Vögel hatten bereits ein höheres Alter. Plötzlich erschien eine Frau, welche wir kurzerhand ansprachen und wohl den Verleiher kannte. Sie schrieb ihn an und warteten und warteten. Die Zeit verstrich und circa 15 Minuten später kam eine Frau angefahren, die uns leider mitteilte, dass alle Roller belegt seien. Ok, eine weitere Verleihstation war ganz in der Nähe. Dort angekommen, wurden wir erneut mit den Worten fully booked stehen gelassen. Nun war bereits über eine Stunde ins Land gegangen und noch kein Ergebnis. Am Bahnhof waren noch weiter Verleihstationen. Da der Weg aber zu lang war, holten wir uns ein Grab, wobei das erste nach kurzer Wartezeit die Fahrt cancelte und wir einen neuen bekamen. Beim Bahnhof war die erste Station wiederausgebucht und die zweite machte uns Hoffnung. Sie selbst hatten keine mehr, da am Wochenende es wohl immer sehr knapp wird aber sie kennen da wohl einen. Wir sprangen in einen kleinen umgebauten Bus mit offener Seitentür und fanden uns bei der gerade eben besuchten Verleihstation wieder. Also wieder zurück und weitersuchen. Sollten wir nach dem Bromo auch den Sewu Wasserfall verpassen? Nicht weit entfernt auf der Straße gab es nochmal zwei, wobei der zweite seinen letzten Roller uns übergab. Mit einem Hubraum von 150ccm waren wir nun gut motorisiert um die 60km und knapp 2h Fahrzeit bis zum Wasserfall zu bestreiten.

    Der erste Teil durch die Stadt, verlief relativ gut. An den Linksverkehr hält man sich automatisch, wenn man in der Masse fährt. An den Fahrstil hatte ich mich auch schon gut gewöhnt und so kamen wir schnell voran. Die Strecke in der Stadt war relativ langweilig aber je weiter auswärts wir kamen, umso kurviger und spaßiger wurde die Strecke. Die Straße war zudem im guten Zustand. Kurve außen anfahren, laufen lassen, Scheitel treffen, beschleunigen und nach außer treiben lassen. Mit dem stärkeren Roller machte es auch bergauf Spaß. Ich war so im Fahrspaß, dass ich die Einfahrt zum Parkplatz verpasste. Also wieder umdrehen und wieder zurück. Keiner war gerade auf der Straße, und ich mich gewohnt rechts eingeordnet. Caro machte mich dann auf den entgegenkommenden Rollerfahrer aufmerksam. Gleich links rüber und die Einfahrt diesmal erwischt. Plötzlich standen zwei Kinder vor mir und wollten 2000 IDR (12 Cent) für die Straße haben. Naja, ist ja nicht viel. Dann sollte ich zu jemand aufs Grundstück fahren, ums fürs Parken zu bezahlen. Ich wusste aber das weiter hinten der eigentliche Parkplatz war, weswegen ich weiterfuhr und dort kostenfrei stehen durfte. Nach zwei Stunden tat es gut mal wieder ein wenig laufen zu können. Der Eintritt für das Gelände zum Wasserfall kam 50.000 IDR pro Nase (rund drei Euro). Entlang eines steil nach unten gehenden Betonweges kamen wir zur ersten Aussichtsplattform. Der Sewu Wasserfall besteht aus mehreren Wasserfällen. Über einen Halbkreis stürzt das Wasser entlang des Kreisbogens 120 Meter in die Tiefe. Der erste Aussichtspunkt ist von etwas oberhalb. Zwei andere Drohnen waren bereits von diesem Spot gestartet und ich gesellte mich dazu. Gerade im Seitwärtsflug für eine schöne Aufnahme hätte ich beinahe meine Drohne verloren, hätte ich die Sensoren nicht gehabt. Den Seitwärtsflug kann man sich so vorstellen, man fährt Fahrrad aber schaut die gesamte Zeit nur nach links und weißt nicht wo man hinfliegt. In meinem Fall kamen plötzlich Äste ins Bild aber alles nochmal gut gegangen. Der nächste Spot, um den Wasserfall gut zu sehen, lag ganz unten. Ein steiler rutschiger Weg führte über Treppen und Leitern nach unten. Bis dahin hatte ich aufgepasst, dass meine Füße und damit Wanderschuhe nicht nass wurden, das sollte sich aber schnell erübrigen. Wir mussten immer wieder kleinere Wasserfälle passieren, nur das wir auch eine nach unten folgen mussten und Knöcheltief im Wasser standen. Platsch, platsch, platsch ging es nun weiter. Am Boden angekommen folgten wir den Wasserlauf nach oben zum Wasserfall. Eine schmal selbstgebaute „Holzbrücke“ (zwei Bretter nebeneinander) führte über den Bachlauf und nun sollten wir abermals Geld bezahlen. Widerwillig und mein Unmut kundgetan, bekam er sein Geld und wir durften weiter. Wieder eine schmale Brücke passiert und schon drückte uns die Gicht und eine atemberaubende Aussicht entgegen. Jetzt waren nicht nur die Schuhe nass, aber der Fahrtwind auf der Rücktour sollte es doch bestimmt beheben. Wir standen in der Mitte und um uns herum schoss das Wasser nach unten und wirbelte am Boden in alle Richtungen. Wir versuchten den Moment zu genießen aber der andauernde Nieselregen ließ uns dann doch den Rückmarsch antreten. Ein weiterer Wasserfall und Höhle waren unweit und fußläufig im selben Gebiet erreichbar. Wir hatten noch Zeit und nahmen die Füße in die Hand, wobei sich uns schöne Landschaften mit Dschungel und Wasserfällen eröffneten. Wir waren vielleicht bei der Hälfte der Strecke zur Höhle, sollten wir abermals Geld bezahlen. Das ging mir dann zu weit, sagte ihm, meine Meinung, er konnte kaum englisch und ging daraufhin seiner Wege. Wir beschlossen die Höhle nicht mehr zu machen und traten bald den Rückweg nach oben an.

    Oben angekommen, hatte Caro schon bei der Hintour zwei Früchte erspäht, welche sie unbedingt noch probieren wollte. Zum einen Mangosteen und die Schlangenfrucht. Von beiden einen Beutel voll und eine Kokosnuss setzten wir uns zu zwei jüngeren Frauen aus Shanghai. Sie erklärten uns, wie wir die Mangosteen essen sollten und wir gaben was von der Schlangenfrucht ab, welche die beiden noch nicht kannten. Nach einem netten Gespräch, ging es die letzten Schritte zum Roller und ab nach Hause. Mein Helm hatte kein Visier und es war bereits 16Uhr. 17 Uhr wurde es bereits dunkel und mit Sonnenbrille würde es dann immer schlechter werden. Daher versuchte ich ein wenig Zeit rauszuholen, nicht immer so straßenkonform aber das ist hier gang und gebe. Mein Handyakku machte langsam schlapp und stoppte die Zielführung immer wieder. Das große Stadttreiben, ließ uns jedoch dann so langsam vorankommen, dass wir mit dem letzten Prozent ankamen. Tja und wie kommen wir jetzt nach Hause? Laufen hatten wir beide keine richtige Lust. Zusammen mit meiner Drohnenverbedienung konnte ich das Handy ein letztes Mal aktivieren und einen Grab rufen.

    In der Unterkunft gab es eine warme Dusche, das mit dem Fahrwind hatte nur so semi funktioniert, die Klamotten waren immer noch sehr nass und uns war sehr kalt. Die Taschen waren so gut es ging gepackt und wir verschwanden zum Italiener nebenan. Für uns beide gab es heute lecker Nudeln. Bei so vielen Kohlenhydraten, legten wir uns kurz hin bevor wir das Taxi in den nächsten Ort nahmen, um unseren Zug kurz vor eins in der Nacht zu bekommen.
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  • Day 33

    Zugfahrt nach Malang

    May 2 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Statt über Nacht, geht es heute über den Tag nach Malang und das mit dem Zug. Das Frühstück ließen wir weg, dafür hatten wir einen Fressbeutel für den Zug vorbereitet. Mit den Backpacks auf dem Rücken waren die 15 Minuten zum Bahnhof schnell überwunden. Nach einem Hinweis fanden wir den richtigen Eingang und stiegen in den Zug ein und wieder aus. Wir mussten auf Gleis drei und der Weg führte zwangsweise über die Gleise und auf dem dritten Gleis stand bereits ein Zug aber nicht unserer. Dahinter war der Wartebereich, also zeigte uns der Schaffner den Weg durch den Zug 😊. Der nächste würde allerdings unser sein.

    Unter lauten Hupen der Eisenbahn verließen wir Yogyakarta in Richtung Osten. Das an uns vorbeifliegende Stadtbild wich dem Landleben und wir machten mit der Planung weiter und sollten bald eine Lösung für unsere Route gefunden haben. Der Zug wesentlich angenehmer als in Vietnam war klimatisiert und wir hatten genügend Platz. Wir hatten uns allerdings auch für die beste Klasse entschieden. Die vorbeiziehenden Bilder reichten von weiten grünen Reisfeldterrassen, hübschen Dörfern und kleineren Städten. Je näher wir Malang kamen, desto hügeliger wurde die Landschaft, welche nun teilweise in Dschungel mit vielen Palmen und Bambusbäumen überging. In Malang wollten wir auf den Vulkan Bromo. Dafür wollten wir uns ein Motocross Motorrad ausleihen, da es viele sandige Stellen gibt und einen Wasserfall stand ebenfalls auf der Liste. Es gibt zudem ein Rainbow Village, welches wir ebenfalls besuchen wollten. Leider ist unsere Zeit in Malang sehr begrenzt. Wir haben zwar zwei Nächte gebucht aber fahren bereits nach der ersten Nacht spät am Abend weiter. Wir fuhren bereits durch Malang und hielten an einem Bahnhof, jedoch kam keine Durchsage. Aus dem hinteren Wagon stiegen Leute aus, unter anderen welche, die mit uns eingestiegen waren. Etwas unsicher fragte ich zwei andere Reisende, welche eigentlich auch später in Malang raus mussten. Zur Sicherheit öffnete ich die Wagontür und fragte einen von der Bahn und tatsächlich sollte der Zug später nochmal halten. Die Räder fingen wieder an zu drehen und da sahen wir das Rainbow Village in verschiedensten Farben neben der Eisenbahnstrecke von oben strahlen. Wenig später sprangen wir aus dem Zug. In diesem Fall wirklich, denn da war locker ein halber Meter bis zum Bahnsteig und wir hatten die 17 kg auf dem Rücken, plus der kleine Rucksack. Bei den anderen Ausgängen standen kleine Treppen, nur bei uns nicht. Die Hürde gemeistert riefen wir uns einen Grab zu unserer Unterkunft.

    Von außen ganz ansehnlich aber von innen,… naja. Wasserflecken an der Decke, zwei kleinere Fenster, die nicht wirklich Licht ins Zimmer ließen, das Badezimmer,…hmm und ein schimmliger Geruch. Dabei haben die Bilder auf der Buchungsplattform sehr schön ausgesehen. Das ist aber der erste richtige Fehlgriff und wir werden nur eine Nacht hier schlafen. Nachdem wir unsere Sachen ausgebreitet hatten, ging es wieder raus an die Luft. Wir brauchten noch eine Verleihstation für das Motocross Motorrad. Die Unterkunft hatte wir ebenfalls angefragt aber statt einem geländegängigen Motorrad wollte die Dame hinter der Theke einen Roller vermitteln. Wir lehnten dankend ab und machten uns zu Fuss zu einer Verleihstation 40 Gehminuten entfernt auf. Der morgige Tag wird ziemlich straff, 200 km zu fahren (Fahrzeit 6h) und 2h je Aktivität (Bromo und Wasserfall). Erst führte der Weg an der Straße entlang, ehe wir in eine nicht belebte Seitengasse einbogen. Ein wenig unwohl war uns schon, dann ging es einen kleinen steileren Weg rechts weg und wir fanden uns auf einer Fußgängerbrücke wieder. Es waren vielleicht zehn Meter bis zur anderen Seite, die Holzbretter bogen sich schon ein wenig durch und ein Loch klaffte an einer Stelle. Uns hatte sie zum Glück noch ausgehalten. Der Weg führte nun ein paar rutschige und von grün bewachsene Stufen nach unten. Danach erreichten wir wieder belebtere Gebiete, die Blicke von manchem Anwohner, waren eher skeptisch. Welche Wege Google da kennt.

    Wir erreichten schließlich die Verleihstation in einem Hinterhof. Wir setzten uns mit dem Besitzer an einen kleinen Tisch, welcher unter ein Partyzelt stand. Dieser konnte leider kein Englisch, sodass die gesamte Kommunikation über Google Translate lief und das sicherlich eine halbe Stunde. Er hatte ein paar Motorräder verfügbar und das zu einem akzeptablen Preis. Als ich aber von unserem Plan erzählte, runzelte er erst die Stirn und meinte das jede Aktivität einen Tag bräuchte. Ein wenig niedergeschlagen und skeptisch, ob das wirklich nicht aufgehen würde, ging es ein paar Mal hin und her. Mit den wertvollen Informationen im Gepäck handelten wir zum Schluss noch die Konditionen aus, ehe wir uns verabschiedeten. Nächstes und letztes Ziel war ein Lokal, welches Caro rausgesucht hatte. Dorthin ging es wieder zu Fuß, denn wir hatten ja den ganzen Tag bereits gesessen.

    Von außen sah es schon schick aus aber von innen machte es noch einen deutlich besseren Eindruck. Eigentlich dachten wir in ein Low Budget Restaurant zu gehen und fanden uns in ein fünf Sterne Hotel wieder. Wir, ungeduscht vom Tag, mit eher sportlichen Klamotten, bekamen trotzdem einen Tisch zugewiesen. Wir saßen in einem kleinen Innenhof, der Pool in der Mitte war durch Bambussträucher abgetrennt und mit Beleuchtung in Szene gesetzt. Die Speisen, welche zum Nachbartisch gingen, kamen auf großen Holztellern und waren gekonnt dekoriert. Wir bestellten und sollten von unserem Essen nicht enttäuscht werden. Wir bestellten beide eine Art Nasi Goreng (gebratener Reis mit Gemüse und Fleisch). Danach hatten wir allerdings genug vom Laufen, zudem gibt es hier so gut wie keine Fußwege. Für einen Euro riefen wir einen Grab, welcher uns zur Unterkunft brachte. Eine Aufgabe stand noch an und das war die Buchung bis Gili Air. Bus und Fähre waren damit erledigt. Leider werden wir auch in Banyuwangi am Abend nach der ersten Nacht aufbrechen müssen. Dafür stehen auf Gili Air entspanntere Tage an.

    Nachdem wir uns die Worte vom Besitzer der Verleihstation durch den Kopf gehen ließen, kamen wir zu dem Schluss, morgen nur eine Sache in Angriff zu nehmen und das war der Sewu Wasserfall. Wir werden auf unserer Reise noch zwei Vulkane besteigen, sodass der Wasserfall, welcher sehr imposant ist sinnvoller erschien.
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  • Day 32

    Tempel Prambanan und Planungsturbulenzen

    May 1 in Indonesia ⋅ ☁️ 32 °C

    Geschlaucht vom gestrigen Tag, ließen wir den Wecker aus und kamen allmählich gegen zehn Uhr in den Tag. Den eigentlichen Plan noch vor Augen, den Tempel Prambanan und Borobudur zu besichtigen. Beides imposante Bauwerke und Zeugen aus einer anderen Zeit. Reine Fahrzeit mit dem Roller circa drei Stunden und je Tempel anderthalb Stunden, mussten wir spätestens zwölf Uhr los. Eigentlich hatten wir Zeit für ein entspannten Vormittag, eigentlich….

    Bevor wir loskonnten, mussten wir unsere weitere Route detaillierter planen. Wir hatten nur die Unterkunft für den nächsten Ort Malang gebucht und alles andere war bis zu den Gili Islands offen. Der Zug nach Malang am nächsten Tag war relativ schnell erledigt. Jetzt gleich den Zug von Malang nach Banyuwangi und die Unterkunft raussuchen. Ok, die Züge sind ausgebucht. Einen Tag später? Auch ausgebucht… aber einen Bus wird es doch geben… nee das funktioniert nicht. Mal auf anderen Buchungsportalen nachschauen. Okay, müssen wir unsere Route überdenken? So verging die Zeit und wir durchsuchten verschiedenste Buchungsplattformen mit mäßigem Erfolg. Wir fanden letztendlich zwei Varianten, bei beiden würden wir mitten in der Nacht in Banyuwangi aufschlagen. Einmal ein Kleinbusunternehmen, wo ich sehr skeptisch war und die andere Variante war eine Kombination aus Taxi und Zug. Es war mittlerweile nach zwölf Uhr und wir hatten die Strecke zu den Gili Islands und die Unterkunft selbst nicht recherchiert. Eine Hoffnung hatte ich noch, vielleicht doch mit dem Zug komplett fahren zu können. Hierfür machten wir uns auf zum Bahnhof. Allerdings bekamen wir nur die App der Zugunternehmens, welche es nur auf Indonesisch gab. Demotiviert, gingen wir in ein nahegelegenes Restaurant der Einheimischen, bei denen wir uns die Speisen selbst raussuchen durften. Überfordert von den unbekannten Speisen, nahmen wir, dass, was wir halbwegs identifizieren oder erfragen konnten. Der Plan, nebenbei die Zug-App parallel mit Caros Handy zu übersetzen verschoben wir in das Cafe, was wir danach aufsuchten. Hier kamen wir allerdings zum gleichen Ergebnis. Keine Tickets für die Zugverbindung mehr verfügbar. Um nicht den gesamten und einzigen Tag in Yogyakarta zu verlieren, machten wir uns auf zur Verleihstation für Roller, unweit unserer Unterkunft. In einer schmalen Hintergasse angekommen, standen die Roller in Reihe und Glied. Einen Roller bekamen wir ohne Problem, runterhandeln konnte ich den auch noch. Wir brauchten den Roller lediglich für sechs Stunden und es war bereits 14 Uhr. (Kosten 4,60€)

    Hindurch ging es durch das Gewusel auf den Straßen, wesentlich ruhiger als in Saigon und mit weniger Hupen. Auf dem Weg zum Tempel, konnten wir noch Reiningungslösung für Kontaktlinsen auftreiben, da Caros Flasche leider im Rucksack aufgegangen war. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt entschieden nur den Tempel Prambanan zu besuchen. Für Planungsaktivitäten brauchten wir abends noch Zeit und für beide Tempel war die Zeitschiene nicht mehr einzuhalten. Der Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens und einer der größten im Südostasiatischen Raum. Die Errichtung der Anlage war um das Jahr 850 und besteht aus acht Hauptschreinen und 250 Einzeltempeln, zu ehren der Götter Shiva (dem Zerstörer), Vishnu (dem Bewahrer) und Brahma (dem Schöpfer). Leider sind viele Tempel bereits verfallen, weswegen ein groß angelegtes Wiederaufbauprojekt 1918 gestartet wurde. Ein stärkeres Erdbeben im Jahr 2006 warf das Projekt jedoch wieder stark zurück.

    Auf dem Tempelgelände angekommen, zahlten wir für indonesische Verhältnisse einen stattlichen Eintrittspreis von 23€ pro Person. Der Weg zu der ersten Tempelanlage führte über eine sehr große und gepflegte Parkanlage und ließ die Tempel am Horizont bereits emporsteigen. Die Anordnung der Tempel war wie bei der Würfelzahl fünf. Der Haupttempel (47m hoch), der sechste Punkt, befand sich zwischen den oberen beiden. Ringsherum waren viele Ruinen von Einzeltempeln ersichtlich. Die bereits tief stehende Sonne erhellte die dunklen Steine und verlieh der Tempelanlage eine freundliche, anmutige Stimmung. Besonders eindrucksvoll waren detaillierte Steingravuren, welche unterschiedliche Geschichten erzählten oder der reinen Dekoration dienten. In viele Tempel konnte man auch hinein, wobei sich das meist auf kleine Räume mit einer Statue der jeweiligen Gottheit beschränkte. Das Gelände war riesig und umfasste viele Gaststätten oder auch verschiedenste Aktionspunkte für Kinder. Da wir die anderen Tempel ebenfalls sehen wollten und die Anlage bereits 17:30Uhr schließen würde, nahmen wir unsere Beine in die Hand. An der hintersten Anlage konnte man die Restaurierungsarbeiten beobachten. Viele markierte Steine, teilweise bereits ihren Herkunftsort zugeordnet, warteten auf die Vollendung. Durch den Lautsprecher ertönte bereits die Aufforderung das Gelände zu verlassen. Dem kamen wir auch nach aber holten uns noch ein Getränk aus Tamarinde und genossen kurz den letzten Blick auf die Tempelanlage.

    Morgen würden sieben Stunden im Zug verbringen, weswegen wir einen Supermarkt und eine Bank aufsuchten. Der Roller war abgegeben und wir gegen 19 Uhr wieder im Zimmer. Allerdings nur, um kurz alles abzulegen, Hände zu waschen und unser Abendbrot… Ich hatte den Laptop aufgeklappt, weswegen es nun kurz wieder in die Planungsphase ging. Wir entschieden uns für die Variante mit dem Taxi und dem Zug, buchten die Unterkunft und schauten wie wir anschließend zu den Gili Islands kommen. Das Problem, wir brauchten zuerst eine Fähre nach Bali, müssen über die Insel von West nach Ost und brauchen die nächste Fähre zu Gili Islands. Es gibt kein öffentliches Verkehrssystem auf Bali, eher unterschiedlichste Busunternehmen oder auch Taxis. Die öffentlichen Fähren fahren die Gili Islands nicht wirklich an, sodass wir hier ebenfalls auf unterschiedliche Bootsunternehmen zurückgreifen müssen. Das Problem, die meisten Fähren verlassen Bali am Vormittag, was bei uns jedoch schwierig werden würde. Nach umfangreicher Suche, suchten wir erstmal nach einer Unterkunft und speicherten die als Favorit. Nach anderthalb Stunde ging es nun doch zum Abendbrot. Diesmal trauten wir uns ans Streetfood. Auf einem größeren Handwagen lagen verschiedenste Speisen vom Grill auf einzelnen Platten, oben drüber war Reis mit unterschiedlichen Soßen separat verpackt. Wir taten uns sichtlich schwer, weswegen wir andere vorließen und beobachteten was die nahmen. Ein paar Speisen konnten wir wieder erfragen aber viel Englisch konnte er leider nicht. Schließlich waren unsere Teller komplett und mit zwei Getränken bezahlten wir gerademal 2,9€. Statt der Kinderhocker war hier ein Teppich ausgebreitet, also Flip-Flops aus und hinsetzten. Als Getränk waren wir der Empfehlung des Verkäufers gefolgt. Es gab Kaffee mit größeren schwarzen Brocken darin und als wir das Getränk bekamen brodelte es noch. Es schmeckte aber so richtig konnte ich Caros Annahme, dass es Kohle wäre nicht glauben. Diese wurde wenig später durch den Verkäufer bestätigt. Es handelt sich um Jogja Kaffee, in welchen glühende Holzkohle hineingeworfen wird. Dies soll nach dem Glauben der Einheimischen unter anderen bei Magenverstimmungen helfen und den Kaffee verträglicher machen. Nach dem kulinarischen Ausflug ging es wieder an die restliche Planung und wir machten bis Banyuwangi alles fest bzw. recherchierten mögliche Routen zu den Gili Islands. Die restliche Planung wird wohl morgen im Zug weitergehen, da haben wir ja sieben Stunden Zeit.
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  • Day 31

    Länderwechsel - Auf nach Yogyakarta

    April 30 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Puh, eigentlich viel zu früh, erwachten wir träge. Nur noch die letzten Sachen in den Rucksack und auf vor zur Straße. Wir hatten ja kein Internet mehr, weswegen Caro vorn an der Straße mit den Rucksäcken wartete, während ich über das WLan der Unterkunft noch einen Grab rief. Es dauerte und dauerte aber schließlich kam die Bestätigung und wir kamen ohne Probleme am Flughafen an.

    Der Check In Schalter war noch geschlossen und so nutzten wir die Zeit für unsere Banh Mi`s. Dachten wir und schon war der Schalter offen. Also doch erst einchecken und dann Frühstück. Noch viel zu früh und mit kaum Hunger mussten wir diese aber zur Hälfte wegschmeißen. Nach der Sicherheitskontrolle noch einen Kaffee. Die letzte Stunde bis zum Flug nutzte Caro zum Lesen und ich zum Schreiben. Unsere Maschine rollte ans Gate und wenig später saßen wir schon drin. Vom Flug selbst bekamen wir nicht viel mit, gefühlt waren wir kaum oben, ging es schon wieder runter. Wir hatten beide einen Platz im Gang bekommen und saßen uns gegenüber. Caro nutzte die Zeit, um die Augen ein wenig zu schonen und ich mal wieder zum Lesen. Kniefreiheit, ja emm, welche Freiheit 😊 Caro witzelte, ob ich denn einen Schuhanzieher für den Sitz bräuchte. Wo geht’s eigentlich hin? Erst nach Kuala Lumpur und weiter nach Yogyakarta. Zwischen den Flügen hatten wir circa vier Stunden Zeit und mussten jedoch das Gepäck abholen und neu aufgeben.

    Mit Malaysischen Boden unter unseren Füßen, verlief alles soweit ohne Probleme. Einmal Sicherheitskontrolle, Gepäck holen, raus und wieder rein. Online eingecheckt hatten wir bereits, so nutzten wir ein Terminal, um unsere Rucksäcke selbst aufzugeben und unsere Boarding Pässe zu drucken. Danach zur Passkontrolle und nun hieß es circa vier Stunden warten. Der vorhergehende Flieger war schneller als geplant und somit setzten wir uns in die große Halle und vertrieben uns die Zeit. Der Hunger machte sich inzwischen breit und wir, mit etwa zwei Stunden bis zum Boarding, machten uns auf. Eine Fastfoodkette nach der anderen, gesund sollte es auf jeden Fall nicht werden. Wir landeten bei MC Donalds, denen wir selbst in Deutschland vielleicht nur einmal im Jahr einen Besuch abstatten. Mit etwas im Magen ging es dann zum zweiten Security Check, jetzt allerdings mit drei langen Schlangen. Aber wir hatten ja noch Zeit,….. die Uhr beim Security Check sagte was anderes, da war es bereits eine Stunde später und nur noch zehn Minuten bis das Boarding begann. Wir hatten nicht an die Zeitverschiebung gedacht. Also kürzeste Schlange rausgesucht, einmal durchgescannt und schnell zu unserem Gate. Dort saßen aber noch alle friedlich auf ihren Stühlen und der Flieger war weit und breit nicht zu sehen. Der rollte erst mit etwas Verspätung vor unser Fenster und wir traten schließlich den zweiten Flug an. Wir saßen diesmal hintereinander und hatten beide einen Fensterplatz bekommen. Der Flug verlief ruhig, ohne Probleme.

    Wir betraten das zweite Land, welches wir für den nächsten Monat bereisen wollten. Am Flughafen funktionierte alles ohne Probleme, auch die Rucksäcke sind beide mitgekommen und so ging es in die große Eingangshalle des Flughafens von Yogyakarta. Dort warteten bereits sämtliche Telefonanbieter, sowie Taxiunternehmen, welche nicht uns, sondern die Dollarzeichen über unseren Köpfen sahen. Wir hatten uns allerdings informiert. Zum einen wollten wir den Zug nehmen, der kostete 1,15€ statt 17€ für ein Taxi. Zum anderen hatten wir bei Telekomsel bereits Touristen Sim-Karten bestellt und mussten diese nur noch in der Stadt abholen, Kostenpunkt 8,60€. Nur zum Vergleich, eine Italienerin (auch Reisende) kam von den Taxifahrern zu uns und fragte wie wir denn in die Stadt kommen würden und uns vielleicht ein Taxifahrer teilen. Darauf erzählten wir von dem Zug, weswegen sie sich lieber uns anschloss. Weiter hatte Sie bereits eine Sim-Karte gekauft. Anfangs sollte sie für das gleiche Datenpaket 23€ zahlen, konnte es aber auf 11,50€ runter handeln.

    Nach einer Wartezeit von einer dreiviertel Stunde und einer einstündigen Zugfahrt rollten wir in den Bahnhof von Yogyakarta ein. Erster Eindruck, viel kleiner als erwartet. Yogyakarta ist ja eine größere Stadt aber die Bebauung ist eher niedrig, nur ein paar Hotels ragen in die Höhe. Auf der Website von Telekomsel hatten wir eine Abholpunkt direkt gegenüber dem Bahnhof gefunden, wo wir uns gleich aufmachten. Es war ein Hotel aber leider schien die Information nicht mehr zu stimmen. Das war vorerst nicht so schlimm, denn den Weg zum Hostel hatten wir uns vorher bereits per Screenshot dokumentiert. Wir mussten lediglich eine viertel Stunde laufen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen aber vielleicht sind wir durch Hanoi und Saigon auch schon gut abgehärtet. Der Glaube ist hier eher islamistisch, daher laufen hier viele Frauen mit einem Hijab herum, woran wir uns erstmal gewöhnen mussten. In unserem Hostel haben wir ein privates Zimmer, mit eigenem Bad, was für zwei Nächte absolut ausreicht. Die Sachen waren auf dem Zimmer und wir wieder auf der Straße, zum zweiten Abholpunkt, ein Serviceschalter von Telekomsel selbst. Nach kurzem Fußmarsch, Ernüchterung, auch hier bekamen wir nicht unsere bestellten Touristen Sim-Karten. Stattdessen erhielten wir andere Angebote, welche ebenfalls lukrativ waren. 40GB Datenvolumen für knapp 11€, hinzu kamen noch 12 GB geschenkt, das sollte auf jeden Fall den Monat reichen. Da wir heute nicht viel getrunken hatten, gab es erstmal eine Erfrischung und anschließend ein leckeres Abendessen mit typischen Speisen von der Insel Java. Ich hatte eine Rippchen Suppe mit Reis, etwas scharf und an einer Stelle zu scharf. Unwissend hatte ich eine ganze Chilischote auf meinem Löffel und bis voller Hunger hinein. Mein Körper reagierte umgehend mit Schluckauf und Husten. Zum Glück hatten wir große Gläser zu trinken gehabt, sodass ich es erstmal runterspülen konnte. Lecker war es trotzdem 😊 Am Abend schafften wir es lediglich noch den morgigen Tag zu planen, ehe wir sehr müde ins Bett fielen.
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  • Day 30

    Cu Chi Tunnel - Ben Duoc

    April 29 in Vietnam ⋅ ⛅ 38 °C

    Der Wecker war zwar gestellt aber irgendwie stimmte die Zeit nicht um die wir aufstehen wollten. Ganz so schlimm war es allerdings nicht. Ob wir unsere heutigen Ziele einhalten können, mal abwarten. Der Tag begann mit dem Frühstück in der Nachbargasse, in einem kleinen Restaurant, wo vor allem englische Speisen serviert wurden. Die Stärkung war auf jeden Fall notwendig, da wir 50 km (1,5h) ins Hinterland fahren würden. Wir hatten uns gegen eine Tour zu den Cu Chi Tunneln entschieden, weswegen wir uns einen Roller ausliehen. Es gibt zwei Orte, an den die Cu Chi Tunnel besichtigt werden können. Die meisten Touren fahren den nächstgelegenen und damit überlaufenen Spot an. Daher hatten wir uns bewusst für den anderen entschieden. Heute sollten wir der etwas dunkleren Geschichte in Vietnam auf die Spur gehen. Die Cu Chi Region stand früher mal für ein friedliches Leben auf dem Land, mit vielen Obstplantagen. Aufgrund des Krieges gegen Frankreich wurde ein Tunnelsystem etabliert, welches teilweise über drei Etagen verfügte. In der Hochzeit reichte das Netzwerk über 250km weit und beherbergte kleine Dörfer.

    Die Helme waren aufgesetzt und vor uns stieg ein englisches Pärchen aus dem Auto, was gleich zweimal hinschaute und danach ein paar spaßige Sprüche brachte. Denn viele Touristen fahren hier im Centrum nicht selbst, sondern lassen sich von den einheimischen Rollerfahrern eher mitnehmen. Google Maps aktiviert und mit vollem Tank ging es durch das von außen chaotisch wirkende Treiben. Wenn man jedoch mit der Welle mitschwimmt, seine Lücken nutzt und manchmal denen vorauseilt, machte es eher Spaß, als das es stressig war. Die erste Strecke führte uns durch das Centrum von Saigon, ehe wir auf eine große Schnellstraße abbogen. Diese unterteilte sich in zwei Spuren jeweils für beide Richtungen, welche nur von Autos befahren werden durften. Am Rand gab es nochmal zwei Spuren für jede Richtung, welche für die Motorradfahrer gedacht waren. So ging es eine ganze Weile geradeaus, nur gelegentliche Ampeln bremsten uns ein wenig ein. Wie viel ich gefahren bin konnte ich nur anhand von Google Maps nachvollziehen, denn die Tachonadel stand konsequent bei 20 km/h. Vielleicht ein kleiner Abriss zu den ausgeliehenen Motorrädern/ Rollern. Bei diesem funktionierte der Tacho nicht, bei anderen waren die Bremsen kaum vorhanden, das Zündschloss hat bei einem Roller permanent geklemmt und die Schlaufe der Helme waren manchmal nur mit einem Knoten fest gemacht, dass eine Anpassung nicht mehr möglich war. Also sicher war es eigentlich nie so richtig aber es funktioniert 😊 Der Rest der Strecke führte über ländliche Bereiche, vom Großstadttreiben weit entfernt.

    Die Sonne prasselte heute wieder stark von oben herab, sodass unsere Wasserflasche bei Ankunft so gut wie leer getrunken wurde. Auf dem Gelände schlängelte sich eine Straße an einer Pagode vorbei, die wir links liegen ließen. Anschließend kamen wir an einem Kletterpark vorbei, wo es auch zu einem Schießstand ging. Für rund zwei Euro der Schuss, konnten hier verschiedene Sturmgewehre ausprobiert werden. Schließlich erreichten wir den Eingang, wo alte Militärtechnik von den USA ausgestellt war. Diese waren sichtlich von den Vietnamesen abgeschossene Fahrzeuge und konnten bestaunt aber auch angefasst werden. So setzten wir uns in einen Helikopter, an welchen schon viele Teile fehlten. Viele Gewehre, welche im Vietnamkrieg zum Einsatz gekommen waren, wurden im Eingangsbereich des Tunnelgeländes in Vitrinen dargestellt. Die Sammlung verschaffte einen ersten Eindruck aber das sollte nur ein Bruchteil von dem sein, was alles zum Einsatz kam, wie wir später am Tag feststellen sollten. Ein Waldweg führte uns durch den Dschungel. Ein paar Lianen hingen von oben herab, wo man sich gelegentlich wegducken musste. Die ersten nachgebauten Lager, mit Figuren zur besseren Veranschaulichung, waren entlang des Weges ersichtlich, ehe wir zu einer großen offenen Holzhütte kamen. Von weitem hörten wir bereits einen Dokumentarfilm, welchen wir ebenfalls anschauten. Danach ging es nun zu den unterirdischen Gängen. Teilweise waren die über mehrere Etagen ausgehoben und nur durch kleine Tunnel miteinander verbunden. Der erste Eingang war für Touristen größer gestaltet, wo ein Raum mit einem Brunnen nachgebaut waren. Bei der nächsten Station sah das bereits anders aus, nun war der Eingang winzig und konnte durch ein kleines Brett so verschlossen werden, dass man von außen nicht erahnen könnte, dass dort ein Eingang wäre. Ich war skeptisch aber machte einen Satz tiefer. Das Loch war so eng, dass meine gesamte Hüfte ringsherum anlag. Der Betreuer der Station meinte, kein Problem und so versank ich im Tunnel. Nur mit nach oben ausgestreckten Armen war es mir möglich in die Tunnelwelt abzutauchen. Im Entengang circa 15 Meter weiter und ging es wieder raus. Ein weiterer und längerer Tunnel wartete auf uns. Eng, warm und dreckig krochen wir mehr oder weniger hindurch, zwischendurch gab es Abzweigungen und ging abermals nach unten. Das hier Menschen leben mussten, kann man sich nicht vorstellen aber eine Wahl gab es nicht. Mit im Preis war ein Essen inkludiert, was wohl die Vietnamesen im Krieg gegessen hatten. So richtig wissen wir nicht, wie es hieß und die lokalen Betreuer der Stationen waren nicht so gut in Englisch ausgebildet. Es hatte die Konsistenz von Kartoffeln, dazu gab es ein Nussmischung mit Zucker zum reintunken. Wir hatten den größten Teil des Geländes hinter uns gelassen. In Richtung des Ausganges wurden verschiedene Fallen aufgezeigt, welche die Vietkong-Soldaten damals genutzt hatten. Früher für Tiere entworfen, nun für die amerikanischen Soldaten genutzt.

    Wir waren schon ganz schön geschlaucht von der Hitze und vom kriechen, sodass wir uns schnell auf den Roller schwangen. Von der Geschichte hatten wir jedoch noch nicht genug, sodass wir das Kriegsmuseum in Saigon aufsuchten. Von der Sonne getrocknet, gab es bei der Ankunft erstmal einen Liter Tee für jeden. Ein Teil der Kriegsmaschinen, welche wir bei den Tunneln zerstört vorgefunden hatten, konnten wir nun im guten Zustand betrachten. Der Außenbereich war voll von Kriegsmaschinerie, unter anderen gab es eine extra Ausstellung über die Gefängnisse und die Bedingungen. Den Audio Guide holten wir uns im Hauptgebäude und ließen uns die Geschichte Vietnams nach und nach anhand des Audio Guides, der vielen Bilder, Dokumente, sowie der Ausstellungsstücke erklären. Es war erstaunlich aber auch erschreckend was diesem Land widerfahren ist. Einst von Frankreich besetzt, im zweiten Weltkrieg für unabhängig erklärt, dann marschierten die Franzosen wieder ein und wollten ihre Kolonialherrschaft zurück. Schließlich konnten die Franzosen zurückgeschlagen werden, was die USA nicht akzeptierten und eine Kriegswelle über Vietnam losließ, die seines gleichen sucht. Es gibt keinen Krieg, in welchen die USA mehr investiert hat. Insgesamt verbrannten sie 676 Billionen US-Dollar. Warfen insgesamt (teilweise in kurzer Zeit) einen Bombenteppich von 14.300.000 Tonnen ab. Das sind im Vergleich zum zweiten Weltkrieg (von den USA abgeworfen) dreimal so viele Bomben. Hinzu kommen noch die Giftgaseinsätze von Agent Orange. Die meisten Gebiete wurden zwei bis drei Mal getroffen andere bis zu 10 Mal. Vietnam war eine Spielewiese der amerikanischen Waffeningenieure, mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Trotzdem waren es nach 17 Jahren nicht die Amerikaner, sondern die Vietnamesen welche siegten. Wir hatten gerade mal zwei Stunden, da die Türen bereits 17:30 Uhr geschlossen wurden. Wir hatten uns viel anhören können, aber das hat uns beiden auch gereicht, da das Thema doch sehr bedrückend ist. Dankbar, dass wir uns davon ein wenig distanzieren konnten, hatte Vietnam noch Jahre nach dem Krieg damit zu kämpfen?. Sei es durch Genmutationen durch die Giftgasanschläge (über Generationen hinweg) oder die 6,1 Millionen Hektar durch Bomben verseuchtes Gebiet.

    Folglich schnappten wir unseren Roller das letzte Mal und fuhren zum Verleih zurück. Erstmal duschen, den Akku ein wenig aufladen und die Planung für den morgigen Transfer nach Indonesien planen. Ja, die Zeit in Vietnam ist wie nichts verflogen. Das Problem was wir hatten, morgen würden unsere Sim-Karten in Indonesien bereits auslaufen (eigentlich 30 Tage), sodass wir sämtliche Daten vorher auf dem Handy speicherten und bereits die Ankunft in Indonesien planten. Als Abschluss gönnten wir uns ein riesiges Banh Mi und es war wirklich riesig. Wir holten gleich vier Stück, da haben wir gleich etwas für das Frühstück. Da wir bereits halb vier morgens raus mussten, verschwanden wir danach gleich im Bett.
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  • Day 29

    My Tho - Auf ins Mekong Delta

    April 28 in Vietnam ⋅ ☀️ 37 °C

    Früh ging es raus, denn 7:35 Uhr sollten wir vor unserer Unterkunft, von einem Minibus abgeholt werden. Mein Bauch grummelte etwas, weswegen ich das Frühstück erstmal weg lies. Das Mekong Delta, unser heutiges Ziel, liegt circa zwei Stunden mit dem Auto etwas außerhalb. Ursprünglich wollten wir die schwimmenden Märkte sehen aber um dieses Treiben beobachten zu können, muss man sehr früh aufstehen und am besten eine Nacht vorher vor Ort sein. Von Saigon eher nicht möglich, entschieden wir uns für eine geführte Tour durch das Mekong Delta selbst.

    Den Beginn der Tour startete Patrick, unser Guide (war sein touristischer Name) mit ein paar Erläuterungen. Welche Geldscheine gibt es in Vietnam und welche Wertigkeit haben diese, was sind die wichtigsten vietnamesischen Begriffe und ein paar Zahlen zum Mekong Delta selbst fielen auch. Saigon hat zum Beispiel 17 Millionen Einwohner, das Mekong Delta mit einer wesentlich größeren Fläche gerade mal 13 Millionen Einwohner. Von den 17 Millionen, haben 9 Millionen einen Motorroller Zuhause stehen. Das Mekong Delta teilt sich in einen vorderen und einen hinteren Fluss, auf unserer Tour besuchten wir den vorderen Bereich. Zwischendurch sollten alle sich vorstellen, so waren wir beide, zwei nette ältere Frauen aus Deutschland, drei jugendliche Japaner, ein älterer Japaner und ein Pärchen aus China, also bunt zusammengewürfelt. Den überwiegenden Teil der Hinfahrt verbrachten wir jedoch mit schlafen, da uns die Nacht im Bus noch immer ein wenig nachhing.

    Wir kamen an der Marina an und bekamen fix unser Boot zugewiesen. Es gibt in diesem Bereich vier Inseln, welche alle eine bestimmte Bedeutung haben. Es gibt die Phönix Insel (Schönheit, Erfolg), die Drachen Insel (Weisheit, Macht), die Qilin Insel (Glück, Frieden) und die Schildkröten Insel (Stärke, ewige Existenz). Diese vier Fabelwesen, sind ein fester Bestandteil der vietnamesischen Kultur und in jeder Pagode zu finden. Unsere erste Fahrt führte uns quer über den Mekong auf die andere Seite des Flusses. Das Holzboot war etwa 20 Meter lang, überdacht und zu den Seiten hin offen. Das Steuerrad wir mit dem Ruder über zwei Seile verbunden, welche links und rechts entlang der Sitzflächen nach hinten verliefen. Das besondere, jedes Boot, was auf dem Mekong umherfährt, besitzt am vorderen Bug Augen. Diese sollen sicherstellen, dass niemand auf dem Fluss verloren geht. Auf der anderen Seite angekommen gingen es einen schmalen Weg entlang, welcher von etlichen Palmen geschmückt war. Der Bereich wird auch das Kokosnusskönigreich bezeichnet, so war es nicht verwunderlich, dass unsere erste Station sich um die Herstellung von Kokosnusssüßigkeiten handelte. Patrick erklärte uns die verschiedenen Herstellungsschritte und musste sich beim Schälen der Kokosnuss etwas abmühen, was für Geübte innerhalb von circa 20 Sekunden erledigt ist. Wir folgten aufmerksam seinen Erläuterungen, während im Hintergrund die Produktion im vollen Gange war. Zum Schluss konnte man sämtliche Süßigkeiten in verschiedenen Geschmacksrichtungen erwerben. Am selben Stand wurden uns noch verschiedene Schnapssorten zum Probieren angeboten. Vielleicht um den Magen zu desinfizieren, wer weiß. Es gab Kokosnuss- und Bananenschnaps aber auch das bekannte Happy Water. Das ist Reiswein mit eingelegter Schlange, welchen verschiedene heilende Dinge nachgesagt wird.

    Wir stiegen in ein kleines dreirädriges motorisiertes Gefährt um. Kleine Fahrerkabine mit einer zur Sitzfläche ausgebaute überdachte Fahrerkabine, gerade Platz für sechs Personen und wurde spaßiger Weise Lamborgini genannt, da mit LambroXXX bezeichnet war. Nach kurzer Zeit verließen wir das von Palmen dicht bewachsene Gebiet und kamen in eine Kleinstadt, welche wir schnell durchquert hatten. Gleich drei Programmpunkte warteten bei der Ankunft auf uns. Wir befanden uns auf einem sehr großen Erlebnisgastronomiegelände. Viele größere überdachte Bereiche mit gedeckten Tischen, kleine Becken, mit Fischen, Krabben oder auch einer Schildkröte. Aber dies ließen wir vorerst links liegen und fanden uns wenig später in den traditionellen Holzboten auf einem schmalen Seitenarm wieder. Der kleine Kanal, war etwa drei bis vier Meter breit und die Palmen ragten wie Mangroven am Uferbereich ins Wasser. Über uns ragten die Blätter der Palmen dicht ineinander und wir glitten ruhig durch die schöne Natur. Leider war diese Fahrt bereits nach zehn Minuten wieder vorbei. Für den zweiten Programmpunkt schnappte sich jeder ein Fahrrad und damit ging es einmal um den „Block“. Die Fahrräder waren im durchschnittlichen Zustand aber eher schon etwas gebraucht. Caro hatte Pech und hatte einen Ausreißer nach unten erwischt. Eine starke Acht im Hinterreifen, welches bei höheren Geschwindigkeiten das gesamte Fahrrad in Schwingung versetzte. Ich wechselte kurz mit Caro das Fahrrad. Die Tour dauerte ebenfalls nur circa zehn Minuten und warum diese hier angeboten wurde, erschloss mir nicht so recht. Vielleicht sich ein wenig zu bewegen und Hunger zu bekommen, denn das Mittagessen war hier der dritte Programmpunkt. Der Tisch war reich gedeckt, Frühlingsrollen, Wasserspinat, Reis, Suppe, Hühnchen und in der Mitte war ein großer Fisch drapiert, welcher danach in kleine Portionen zerteilt und in Sommerrollen mit Salat serviert wurde. Sehr schön anzusehen und lecker war es ebenfalls.

    Unsere Tour war noch lange nicht vorbei und es standen viele weitere Stationen auf der Liste. Mit gestärkten Magen ging es über das Gelände, wo wir Gehege für kleinere Krokodile und Schlangen sahen. Aufgrund des zeitlichen Drucks aber schnell weitermussten. Diesmal auf einem motorisierten etwas größerem Boot fuhren wir den Kanal in die andere Richtung entlang und mein Wunsch hier noch ein wenig mehr Zeit zu verbringen, wurde somit erfüllt. Angelegt und ein kleiner Fußmarsch später, fanden wir uns auf dem großen Boot, mit welchen wir über den Mekong gefahren waren wieder. Auf diesem Boot war extra ein großer Lautsprecher und ein Mikro für den Guide. Durch die Fahrgeräusche und den lauten Motor, war es aber nur teilweise möglich etwas zu verstehen. Wir steuerten die Qilin Insel an und waren somit auf der Insel des Glücks. Hier erhielten wir einen kleinen Einblick in die Bienenzucht, bekamen ein paar Gesangseinlagen aus der einheimischen Bevölkerung, wozu diverse Früchte serviert wurden. Außerdem gab es eine Schnellbesichtigung der Insel mit zwei etwas größeren, elektrisch betriebenen „Golfcart`s“. Mit den zwei Deutschen kamen wir immer wieder ins Gespräch. Sie sind beide Flugbegleiterinnen und haben sich auf Arbeit ausgemacht, einmal zusammen zu verreisen. Ansonsten gaben wir ihnen noch ein paar Tipps, den für sie hatte die Vietnamreise erst begonnen. Nun war die Tour so gut wie vorbei, nur noch die Bootsüberfahrt zur Marina und eine Pagode standen anschließend noch auf dem Plan.

    Fazit von der Tour, insgesamt waren wir damit zufrieden. Was positiv als auch negativ ist, wir hatten viele Informationen und Einblicke in kürzester Zeit erhalten. Wir mussten uns um nichts weiter kümmern aber gleichzeitig hatte wir einen schnellen Rhythmus, sodass es Schlag auf Schlag ging. Was immer ein wenig nervig war, sind die Verkaufsstationen, du bezahlst eine Tour und dann musst du dort Trinkgeld geben oder es wird dir das zum Verkauf angeboten. Der Guide sagt dir vorher noch wieviel du geben sollst….

    Wir waren wieder in Saigon und liefen eine Runde, denn so wirklich bewegt hatten wir uns heute nicht viel. Eine kleine Kaffeepause legten wir auch noch ein und landeten wieder auf dem Zimmer. Ich nutzte die Zeit und schaute ein spannendes MotoGP Rennen, während Caro sich kurz ausruhte. Zum Abendessen ging es heute auf die Straße, denn Caro hatte einen einheimischen Streetfood-Stand herausgesucht. Der hatte laut Google zwar vor kurzem geschlossen, trotzdem wollten wir unser Glück probieren. Die Tische waren tatsächlich bereits sauber gemacht und weggeräumt aber für uns nochmal auf dem Gehweg hingestellt. Das Essen war sehr lecker, Glasnudeln, mit Fleisch vom Grill und Frühlingsrollen, mit einer leckeren Soße und das mit Getränk für geraden Mal sechs Euro zusammen. Wenn wir in Saigon nochmal weggehen wollten, dann war heute die letzte Gelegenheit, so suchte ich eine Roof Top Bar heraus, auf der wir gemütlich zwei alkoholfreie Cocktails genossen. Der dauernde Alkoholgenuss, war dann gefühlt doch ein wenig viel, sodass wir Saigon alkoholfrei gestalten wollten. Am Abend wollte ich dann noch schreiben aber dabei vielen mir bereits die Augen zu.
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  • Day 28

    Ho Chi Minh City

    April 27 in Vietnam ⋅ ⛅ 37 °C

    Der Bus schaukelte hin und her und gefühlt immer etwas schnell unterwegs. Eigentliche Ankunftszeit war sechs Uhr und bei der Unterkunft hatte ich uns für um sieben Uhr angemeldet. Nachdem ich doch etwas schlaf gefunden hatte, schaute ich auf die Uhr (drei Uhr morgens) und danach auf Google Maps, demnach sollte es nicht mehr lange dauern. Allerdings waren wir viel zu früh. Das war uns bereits bei der Übernachtfahrt von Sapa nach Hanoi passiert und diesmal waren es zweieinhalb Stunden eher. Caro eben noch im Tiefschlaf musste sich in drei Minuten hochraffen und ihre sieben Sachen mitnehmen. Draußen vor dem Rucksack, war bereits ein Taxifahrer hinter uns, welcher in zehn Sekundenrhythmus immer die gleiche Frage stellte „Taxi?“ und ich ihm immer wieder mitteilte, dass wir einen kurzen Moment bräuchten. Was er natürlich nicht wollte und ich mich aber auch nicht abzocken lassen wollte. Sodass ich mit der Grab App nachschaute, wie hoch die Kosten für den Transfer waren. Ich zeigte ihm den Preis und das Ziel, welches er lediglich mit einem Handzeichen bestätigte. Das reichte mir jedoch nicht zu, sodass ich ihn explizit den Preis nochmal zeigte. Er überlegte kurz, brummte und bestätigte wenig später mit derselben Handbewegung. Es war halb vier morgens und dafür waren doch schon viele unterwegs. Hupend bahnten wir uns unseren Weg ins Zentrum von Ho Chi Minh City.

    Nahe am Hotel wurden wir schließlich in der Nähe eine Parks abgesetzt. Kurz verfolgten wir den naiven Gedanken, dass vielleicht ein Café bereits für die Frühaufsteher geöffnet haben könnte. Die Fußwege waren tatsächlich schon bevölkert. Viele Busse hielten und hatten unter anderen viele Pakete dabei, welche den Fußweg stellenweise komplett versperrten. Nachdem wir uns nicht zu weit von unserer Unterkunft entfernen wollten, nahmen wir vorerst auf einer Bank im nahgelegenen Park Platz. Es war mittlerweile fünf Uhr und es waren noch zwei Stunden bis wir entweder ein Zimmer bekommen oder einfach die Rucksäcke abstellen konnten. Zuerst huschten die Ratten unweit unserer Bank über die Wiese. Als die Sonne langsam die Dunkelheit vertrieb, kamen die Sportler, welche im schnellen Gang ihre Runden im Park drehten. Die Großstadt erwachte nun nach und nach zum Leben. Etwas entfernt fanden sich Sportgruppen zusammen, welche zur Musik die einstudierten Bewegungsabläufe abspulten. Es wurden sechs Uhr und ein Backpacker Pärchen, was sich auf einer benachbarten Parkbank niedergelassen hatte, war bereits in das Café in Sichtweite hineingegangen, was wir auch ins Auge gefasst hatten. Die Sonne hatte bereits die schwülwarme Luft erhitzt, sodass wir im Sitzen mit Schwitzen anfingen. Da kam das klimatisierte Café ganz recht. Mit einem etwas mageren belegten Baguette und einen Kaffee vertrieben wir die letzte Stunde und kamen dann aber leider trotzdem vor verschlossenen Türen am Hotel an. Nur durch Zufall ging ein anderer Gast ins benachbarte Gebäude und wusste, dass die Besitzerin für beide zuständig war. Dieser ließ uns in die Lobby, wo die Rezeptionistin nach einer viertel Stunde aufschlug. Zu unserem Glück bekamen wir gleich unser Zimmer zugewiesen und konnten ein wenig Schlaf nachholen.

    Gegen elf Uhr waren wir schließlich bereit, uns der Großstadt zu stellen. Die Sonne schien unermüdlich. Andere Reisende, welche wir zuvor an anderen Orten getroffen hatten, erzählten, dass Ho Chi Minh City ziemlich heiß werden würde. Die Sonne von oben und unter uns die stark erhitzten Steinflächen ließen die Schweißperlen nur so herunterlaufen. Unsere erste Station war eine große Markthalle mit allen möglichen Sachen. Ziel war es unter anderen, für Caro, eine kurze Hose und ein T-Shirt zu ergattern. Allerdings war die Lust durchgeschwitzt etwas zu probieren, eher gering, sodass eine Kokosnuss erstmal für eine Abkühlung sorgen musste. Da wir jetzt in der Nähe vom Saigon Skydeck waren, nahmen wir das gleich mit. Das ist wie das Lotte Observation Skydeck in Hanoi ein Hochhaus, mit einem 360° Rundumblick aus luftiger Höhe. Der Fahrstuhl erreichte die 49. Etage und wir bestaunten die Stadt aus einer Höhe von 178 Metern. Der erste Eindruck, wenig Grünfläche, ein paar wenige Pools auf Dächern, ein etwas brauner Fluss schlängelte sich an der Stadt vorbei und viele andere Hochhäuser ragten in den Himmel. Im Gegensatz zu Hanoi, war die Sicht klar. Der Vorteil, die Runde mit der Aussichtsposition zu beginnen war, dass wir die gesetzten Marker auf unserer Karte, mit der Aussicht abgleichen konnten. Der beste Weg war gefunden und wir verfolgten unseren Plan. Erste Highlights waren das Opernhaus, sowie der Sitz des Volkskomitees, welcher in französischen Kolonialstil erbaut worden ist. Der fehlende Schlaf nagte ein wenig, ließ uns aber von unseren weiteren Erkundungstour nicht abbringen. Wir steuerten ein Shoppingcenter an, was jedoch mit hochpreisigen Marken belegt war und wir schnell weiter gingen. Caro benötiget immer noch ihre zwei Sachen, aber ein weiteres Shopping-Center sollte noch kommen. Als nächstes rückte das alte Postamt und die Kathedrale Notre-Dame von Saigon ein paar Kreuzungen weiter in unser Blickfeld. Leider war die komplette vordere Fassade der Kathedrale mit Baugerüsten umhüllt, sodass wir uns schnell ins Postamt aufmachten. Eine große Halle, teilweise mit Souvenirläden gefüllt aber auch mit Angestellten der Post selbst. Die Halle fungiert noch immer teilweise als Poststation. Auf dem Weg zu unserem heutigen letzten Marker auf der Karte, fand Caro bei H&M eine kurze Hose und zwei Shirts und ist für den weiteren Urlaub besser aufgestellt. Der letzte Marker war der Turtle Lake, welcher nicht wirklich ein See, sondern ein sehr großes Wasserbecken darstellt, mit einer großen Lotusblüte in der Mitte. Statt Schildkröten schwammen lediglich kleine Fische im bereits grünen Wasser. Das Objekt ist in die Jahre gekommen, weswegen die obere Aussichtsplattform bereits gesperrt wurde. Die Lotusblüte ist in Vietnam ein Nationalsymbol und steht für die Kultur und die Fähigkeit sich die einzigartigen Traditionen, trotz großer Widrigkeiten, zu bewahren. Weiter steht der Lotus für Erleuchtung und Perfektion.

    Wir waren mit unserem ersten Rundgang fertig und auch ein wenig ausgelaugt. Wenn man in Saigon ein wenig Ruhe genießen will, flüchtet man in die Roof Top Bars und beobachtet das Treiben von der Ferne. Bei unserer ersten Station war diese leider noch geschlossen, der zweite Versuch, nahe am Fluss glückte. Nach einem kleinen Abstecher am Fluss selbst, ging es direkt in die Unterkunft, wo wir uns ein wenig ausruhten und die letzten Tage in Vietnam planten. Der morgige führte uns ins Mekong Delta, der drauffolgende in die Cu Chi Tunnel vom Vietnamkrieg. Am darauffolgenden Tag geht es bereits nach Indonesien.

    Am Abend gingen wir lediglich zum Abendessen auf die nun voll erleuchteten und sehr belebten Straßen. In einer Bar hatte ich vorhin das Ende vom Qualifying der MotoGP gesehen und gehofft das Sprint Rennen zu sehen. Leider lief nun überall Fußball. Während Caro in der Unterkunft ihren Tolino schnappte, schaute ich das Rennen und schrieb anschließend den heutigen Tag nieder.
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