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- Tag 85
- Mittwoch, 23. Juni 2021 um 12:15
- ⛅ 31 °C
- Höhe über NN: 1.737 m
Vereinigte Staaten von AmerikaMiddle Fork Gila River33°14’0” N 108°14’8” W
3.Tag am Gila river

15:46 Uhr
Feierabend 😂
Sind ja auch schon irgendwie 17 km heute geworden.
Nach ca. Zwei Stunden gehen kam ich heute morgen bei Doc Campels Post an und konnte etwas wlan genieße. Diese Tagesberichte lade ich erstmal nicht hoch, da ich nicht weiß wie es mit meinem Knien noch so läuft. Bevor ich dann nach dem Wiedereinstieg direkt den Wiederausstieg posten muss, warte ich erstmal ab.
Es gab auch so zahlreiche E-tasks die meiner Aufmerksamkeit bedurften 😄
Meinem Onkel z.B. zum Geburtstag gratulieren. Der war zwar schon ein Tag zuvor, aber da hatte ich kein Netz.
Hier unten in der Schlucht des Flusses ist nichts mit Empfang. Selbst in dem kleinen Dorf gab es kein Netz, nur das kabelgebundene Internet welches beim Post ankam. Ja dort wurde es drahtlos!
Die Strecke heute war wieder einmal atemberaubend schön. Solch wilde, wunderschöne Natur. Meine Augen können auf einen Blick gar nicht fassen und ich bleibe recht oft stehen, auch mal mitten im Wasser, um zu glotzen 😊
Für das letzte Stück bis zum Zeltplatz hatte ich mir eine andere Route rausgesucht, allerdings ist die aufgrund von Feuern geschlossen. Der CDT bzw. dessen Gila Variante bildet nun die äußere Grenze zu dem Waldbrandgebiet. Während meiner neun Wochen Abwesenheit hat es hier wohl auch recht stark gebrannt, weswegen mehrere resupply Pakete immer noch dort lagerten wo ich meins abgeholt hab. Teilweise war es wohl gar nicht möglich hier durchzuwandern. Glück im Unglück.
Übrigens haben heute vier Leute unabhängig voneinander gemeint, dass ich wohl der letzte northbound thru hiker in dieser Saison sein 😄
Das ist doch auch mal was. Der Letzte.
19:46 Uhr
Ich hab mich selbst verarscht und bin nochmal etwas weitergewandert. So sind es heute stolze 24 km geworden. Dachte ja es seien beim ersten Stopp nur 17 gewesen, da lag ich aber falsch. Hätte ich gewusst dass ich schon bei 20 war, wäre ich dort geblieben.
Jetzt bin ich noch bei einer heißen Quelle vorbeigekommen und hab gebadet. Nackt, nur mit Schuhen. Die bekommt man immer so schwer wieder an wenn sie nass sind. Ein kurzes Stück hinterm „Pool“ dann ein Zeltplatz oder eher ein Platz zum zelten.
Wurde beim Essen von einem Bären gestört der sehr laut in näherer Umgebung Seine tollsten Laute von sich gab. Hab dann erstmal sofort das Essen aufgehängt und derweil nach dem Bären gerufen. Dann noch nen Lagerfeuer abgemacht und dann war erstmal Ruhe. Jetzt wo ich das hier schreibe kann ich den Kollegen wieder hören 🙄
Na hoffentlich lässt er mich heute Nacht in Ruhe.
Das Knie macht etwas Probleme. Die Außenseite wieder. Denke mal dass das der Schleimbeutel ist.Weiterlesen
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- Tag 86
- Donnerstag, 24. Juni 2021 um 13:05
- ☀️ 27 °C
- Höhe über NN: 2.016 m
Vereinigte Staaten von AmerikaPrior Creek33°20’15” N 108°21’42” W
4.Tag am Gila River

20:54 Uhr
Ein sehr langer Wandertag. Bin recht früh los, habe sehr oft kurze Pausen gemacht. Die Knie Bandage habe ich jetzt wohl so richtig abgelegt. Es ging den ganzen Tag und zwischendurch dachte ich sogar dass der Schmerz weniger geworden ist.
Ich weiß jedoch nicht ob das was auf Dauer ist, oder ob das rehabilitierend wirkt.
Es waren tatsächlich 20 Meilen. Wow. Na so kann das was werden. Also dass ich in Pie town ankomme bevor alles aufgegessen ist was ich dabei hab.Weiterlesen
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- Tag 87
- Freitag, 25. Juni 2021 um 07:58
- ☀️ 17 °C
- Höhe über NN: 2.233 m
Vereinigte Staaten von AmerikaDipping Vat Tank33°25’1” N 108°29’44” W
5.und letzter Tag am Gila

6:11 Uhr
Moin. Mal kurz angemerkt, es ist ja so viel schöner morgens in trockene Socken zu schlüpfen 😊
10:33 Uhr
Was für eine Freude. Ich bin zu einem Campingplatz gekommen und dort fuhren gerade die Firefighter crews davon. Die Leute die für diese das Essen und sonstiges bereiten, waren aber noch da und räumten auf. Ich habe einen Apfel gefunden der auf dem Boden lag und das haben dir gesehen, somit kamen wir dann ins Gespräch. Erstmal die Frage woher ich komme und dann waren auch all die Vorfahren des Herren aus Deutschland und der Schweiz. Er erkundigte sich nach dem was ich so mache und sagte dann, dass sie gerade ganz viel essen weggeworfen haben welches von den Leuten verschmäht worden war. Der zuständige fürs Essen, Paul, führte mich dann zu dem Container und ich konnte mir alles nehmen was ich wollte. Jetzt hab ich Bauchschmerzen und einen zu schweren Rucksack 😊
13:08 Uhr
Es war ein schwerer Anstieg hinaus aus dem Tal des Gilas. Dieses zog sich noch weit in die Berge hinein. Ich habe den Fluss, oder das was im Oberlauf davon noch da ist dann nach links verlassen und bin auf einen Höhenzug geklettert. Hier verläuft der Trail nun auf ca 2500 Meter Höhe und man kann auch mal wieder Strecke machen und hat Aussicht dabei. Am Gila war es schön, aber beschwerlich zu gehen und man konnte immer nur bis zur nächsten Felswand gucken zwischen die sich der Fluss irgendwann mal gegraben hat.
20:50 Uhr
Zelt steht, ich liege. Was der Gila mit seinem Wasser noch gemacht hat, ist die Haut aufzuweichen. Meine Füße haben heute gelitten und sind jetzt auch etwas entzündet. Bepanthen drauf und Socken an. Heute auch lange Unterhose und Merinooberteil. Recht kalt jetzt hier in der Höhe und mein Schlafsack ist nicht der wärmste. Nur der leichteste 🙄
Am Nachmittag hat es sich hier sehr zugezogen. Der Qualm der Waldbrände aus dem südlicheren Gila Wäldern wurde hier rüber gepustet. Sehr sehr schlechte Sicht, aber ne coole Stimmung. Irgendwie.Weiterlesen
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- Tag 88
- Samstag, 26. Juni 2021 um 08:58
- ☀️ 17 °C
- Höhe über NN: 2.748 m
Vereinigte Staaten von AmerikaDutchman Spring33°44’31” N 108°28’39” W
Zurück auf dem CDT

Ja wo war ich denn vorher? Auf einer Alternativroute die even am Gila entlang geht. Nochmal würde ich die allerdings nicht gehen. Die Füße werden über Tage so weichgespült und dann ist’s plötzlich vorbei und es folgt Schotterstraße auf Schotterstraße. Somit hab auch ich jetzt mal mit Blasen zu kämpfen 😄
Eine dicke rechts, die hab ich heute morgen aufgemacht und eine etwas kleinere die auch schon blutig war, die hab ich heute Nachmittag aufgemacht. Jetzt gerade nochmal alles versorg. Wenn ihr sehen könntet wie dreckig die Füße sind und wie dreckig meine Finger 😂 Hygiene ist da nicht dabei.
Auch die teuren Darn tough Socken taugen nichts. Xl ist mir jetzt zu klein. Vielleicht sind die Socken durchs wässern etwas eingelaufen oder meine Füße größer geworden. Vielleicht beides. Trage jetzt meine Merino schlafsocken zum gehen und muss mich in Pie town dann mal im Ersatz bemühen.Weiterlesen
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- Tag 90
- Montag, 28. Juni 2021 um 06:24
- ⛅ 9 °C
- Höhe über NN: 2.443 m
Vereinigte Staaten von AmerikaCottonwood Spring34°10’5” N 108°14’1” W
16. Tag CDT

Montag 28.6.2021
Oh what a night. Hab vielleicht 2 Stunden geschlafen. Dabei war kein Tier da das Lärm gemacht hat. Irgendwie konnte ich nicht. Hab dann auch noch zweimal an meinem Fuß rumschneiden müssen bis er weniger mit dem Herzschlag pochte. Die alte liege auf der ich mich hier eingerichtet hatte hing zudem auch noch in der Mitte so weit durch dass es in jeder Stellung unbequem war.
Zum Frühstück wieder etwas Rührei und dann bin ich auch so um kurz vor sieben los. Nur 14 Meilen bis in die Stadt. Kam mir vor wie eine Ewigkeit. Bin das Ganze auch am Stück gelaufen weil ich befürchtete dass wenn ich den Fuß mit der operierten Blase einmal zur Ruhe kommen lasse, ich danach nur noch mehr schmerzen hab. Ja das sind so meine tollen Ideen 🙄
War dann so um ca. 11:15 Uhr in Pie Town und am Toaster House. Vorher kamen mir schon drei Radler entgegen die alle den Rad CDT machten. Am Haus war noch ein vierter. Die sind ca. 5 Tage von ihrem Ziel entfernt, der mexikanischen Grenze.
Das Toaster House ist allseits bekannt. Aber man man man, was für eine Müllkippe. Der Cousin der Eignerin wohnt hier und managed alles. Allerdings eher so nebenher, das nötigste. Sind ja ohnehin entspanntere Charaktere hier als wir Deutschen, aber ich hät hier echt Bock mal auf Aufzuräumen. Die Hälfte kann man verbrennen, was mit den Resupplykartons sowieso schon so praktiziert wird. Die Hikerbox ist das ganze Haus. Nur das war Jefferson, der „Manager“, behalten will, ist gekennzeichnet. Somit habe ich heute sehr viel Zeit damit verbracht, Verbandsmaterial zu suchen.Weiterlesen
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- Tag 90
- Montag, 28. Juni 2021 um 18:19
- ⛅ 15 °C
- Höhe über NN: 2.352 m
Vereinigte Staaten von AmerikaPie Town34°17’57” N 108°8’19” W
17. Tag CDT

Dienstag der 29.6.2021
Toaster Haus in Pie Town, direkt am CDT gelegen. Heute ist hier mein zero Tag. Leider musste ich feststellen dass ich noch zwei weitere Zeros machen muss. Ja warum denn? Hat er es wieder übertrieben und die Knie sind hin? Oder sind die Blasen zu krass?
Nö! Der expressversand meiner Schuhe aus Phoenix dauert von Montag bis Freitag. Express! Phoenix ist 5 Stunden mit dem Auto entfernt. Ich hab mich so so so so aufgeregt und mir immer wieder gesagt dass ich mich nicht so aufregen sollte. Aber doch! Ich will jetzt weiter. Aber nein, deinen Blasen kommt das doch zu gute.
Hab abgewägt was ich tun könnte. Das Paket weiterleiten lassen nach Grants. Die Stadt ist für mich vier Tage entfernt. Würde ich wie geplant am Mittwoch abreisen, wäre ich mir etwas bummeln am Sonntag da. Mein Paket würde hier in Pie town aber erst am Freitag weitergeleitet, wäre also erst irgendwann Mitte der kommenden Woche da. Davon abgesehen kann ich meine alten Schuhe echt nicht mehr gebrauchen. Die sind so dünn und auf dem Schotter ist das eine Qual.
Auch das Paket zurückgehen lassen geht nicht, da es von Becky kommt und sie in den Urlaub fährt. Das Paket also zwei Wochen draußen liegen würde. Trotzdem machen und neue Schuhe bei REI bestellen geht, die wären auch erst am 6. oder 7. dort. 🙄 heiligs blechle.
Nun ja, ich hab mich hier heute gut mit aufräumen beschäftigt. Wie der eine oder andere vielleicht weiß, ist mein Trail Name „Trash Panda“ und damit ist der Waschbär gemeint wie er kopfüber im Container steckt. Ich mag diese hikerboxen eben sehr gern. Free stuff!!!
Das toaster house ist nach den Worten des Gastgebers „Jefferson“ eine große hikerbox. Umgekehrt als in den sonstigen Locations ist hier nur das markiert das man nicht mitnehmen darf.
Es gibt einen eigenen Schrank für Lebensmittel der hiker. Also wo man das verstaut was man nicht mehr braucht und das nimmt was man braucht. Hier ist aber nichts organisiert. Jefferson ist mit 72 Jahren auch etwas mit dem ganzen überfordert.
Ich hab wahnsinnig viele Lebensmittel weggeworfen. Aus Erfahrung weiß ich dass niemand einen unbeschrifteten Beutel mit schwer zu erkennendem Inhalt, ohne wissen über alter und Herkunft mit auf den Trail nimmt und mal hofft dass sein Körper es verträgt bzw. das Zeug überhaupt genießbar ist.
Den Garten habe ich auch aufgeräumt. Auf allen Bildern die vom Toaster House von nun an entstehen werde ich meinen Fingerabdruck erkennen. 😄
Ansonsten war’s mir recht langweilig. Und das noch zwei Tage 🥲Weiterlesen
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- Tag 90
- Montag, 28. Juni 2021 um 20:39
- ⛅ 12 °C
- Höhe über NN: 2.353 m
Vereinigte Staaten von AmerikaPie Town34°17’57” N 108°8’20” W
15. Tag CDT

Ja, heute am Sonntag dem 27.6.2021 müsste eigentlich erst der insgesamt 15 Tag auf dem CDT sein. Und das nach so langer Zeit. Das kann sich ja noch Jahre hinziehen bis ich in Kanada bin 😂
Heute war aber ein schöner Tag. Die Nacht war ok, das Frühstück auch, die Gegend auch, das Wetter auch, aber was richtig gut war, das war mein Knie. Also das linke wegen welchem ich so lange pausiert hab. Ich konnte heute erstmals ohne Bandage laufen. Als ich sie kurz nach dem Start angelegt hatte, fühlte sich das sehr komisch und störend an. Da hab ich es erstmal ohne versucht und bin den ganzen Tag dabei geblieben. In summer waren es dann etwas über 40 km ohne dass bergauf oder bergab das Knie wehgetan hat. Das Knie nicht! Die Füße schon. Ich hab mir da wirklich derbe was kaputtgemacht. Aber mir fehlt echt die Erfahrung mit Blasen. Ich nehme die nicht so ernst und mache einfach weiter und das funktionierte bisher ja immer. Bisher. Naja wird schon.
Der Tag war auch deshalb so schön, weil ich handyempfang hatte und zudem noch drei Leute getroffen hab. Diese Isolation die Tage zuvor hat mir nämlich wirklich sehr gestunken und ungeahnt stark aufs Gemüt geschlagen.
Beenden konnte ich den tag dann auch mit einer Dusche und einem warmen Essen. Zwar nur Bohnen aus der Dose und Rührei aber besser als alles was ich dabei hab.Weiterlesen

WildWortWechselSchön zu lesen, dass es deinem Knie gut geht! Musst nur einmal beobachten, ob der Schmerz der Blasen den Knieschmerz maskiert und du deswegen keinen Knieschmerz verspürst, obwohl er da ist.
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- Tag 92
- Mittwoch, 30. Juni 2021 um 16:37
- ☁️ 19 °C
- Höhe über NN: 2.313 m
Vereinigte Staaten von AmerikaStuart Station Well34°29’12” N 108°1’16” W
18. Tag CDT

Mittwoch der 30.6.2021
Happy Birthday liebe Steffi.
Es ist 18:02 Uhr und ich habe Feierabend gemacht. Waren nur so etwas über 16 Meilen hinaus aus Pie Town und von hier zur TLC Ranch. Hier gibt es Wasser und die Möglichkeit zu Campen. In der Hochsaison kochen die wohl auch mal für die Wanderer. Ich hatte schon Glück dass noch etwas Wasser da war. Andere berichteten von frischem Obst dass es hier gab. Ich hab wiederum nur schimmelige Marmelade gefunden. Egal.
Mir gehts gut und da es so bleiben soll, hatte ich den Tag so kurz geplant. Das nächste Wasser wäre auch nochmal vier Stunden entfernt und da sollen wohl keine Bäume mehr stehen, somit wird das Campen sehr lautstark wegen des flatternden Zeltes.
Auch muss meine Blase am linken Fuß noch heilen. Mit weiteren 12 Meilen würde ich die Haut bestimmt wieder kaputt bekommen.
Es verbleiben noch ca 50 Meilen bis Grants. Ich hab mir vorgenommen dort nur eine Nacht zu verbringen. Den Abend werde ich mit trinken verbringen. Weil dann ja Freitag ist 😄
Oh und Burger und donuts. Das steht schonmal fest.
Nach grants kommt eine Variante des CDTs die über den 3449 Meter hohen Mount Taylor führt. Muss mal gucken wie da die Wassersituation ist und ob ich Bock hab fünf Tage essen am ersten Tag nach der Stadt da hochzubuckeln.
Aussicht ist bestimmt nicht schlecht.Weiterlesen
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- Tag 93
- Donnerstag, 1. Juli 2021 um 18:41
- ⛅ 22 °C
- Höhe über NN: 2.124 m
Vereinigte Staaten von AmerikaCibola County34°52’19” N 107°53’28” W
19. Tag CDT

Donnerstag 1.7.2021
Happy Birthday Matilda 🎈
19:35 Uhr
Straße den ganzen Tag. Nur ein kleiner Teil davon gehörte nicht zum CDT bzw. zu einer Variante. Also hätte ich mir wohl ca. 8 km sparen können, dafür dann aber ca. 12 auf sehr sandigem Grund.
Ich bin auf jeden Fall im Feierabend angekommen also war’s die richtige Entscheidung.
Wie das bei Straßentagen so ist, gibt es nichts zu berichten. Hier und da mal eine tolle Aussicht, diese war dann für die Kamera aber zu weit entfernt.
Die Wassersituation ist nach wie vor schwierig. Jetzt zum Feierabend war ich schon drauf und dran nochmal zwei Meilen weiter zu wandern, da ich den Wasser Cache der hier mal gewesen sein soll, nicht finden konnte. Er war dann aber an der Ausfahrt des Parkplatzes. Nur zwei warme Liter übrig, aber besser als jetzt nochmal weiter zu müssen.
Hab hier auch nen guten Zeltplatz gefunden, dabei darf man hier gar nicht zelten 😬Weiterlesen

ReisenderÖde? Zu sehen ist ja schon was! Aber an der Straße lang ist ja nicht so schön. 🏍!!!! Das wär doch was😀

ReisenderIch lade die footprints immer etwas zeitversetzt hoch damit ich einen Puffer hab. Insgesamt bin ich erst 19. Tage am 1.7.21 auf diesem Trail unterwegs gewesen.
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- Tag 94
- Freitag, 2. Juli 2021
- ⛅ 26 °C
- Höhe über NN: 1.951 m
Vereinigte Staaten von AmerikaGrants35°8’10” N 107°49’19” W
20.Tag CDT

Es ist Freitag. Ich habe recht gut geschlafen und gehe somit schon um ca. sechs Uhr los. Soeben hab ich den kleinen Nationalpark verlassen, da finde ich eine Geldbörse im Straßengraben. Vier Kreditkarten und ein Führerschein. Ein 17 jähriger hat vier Kreditkarten und nen Führerschein. Läuft.
Ich hab das Ding mal eingesteckt, heute ist ja Stadttag.
Die Strecke vom Vortag hat mich schon echt fertig gemacht. Immer an der Straße entlang. Immer aufpassen dass man Platz macht und auch die anderen einen sehen. Pipi machen immer unter Druck. Keine Quellen. Für Nummer zwei musste ich über einen Stacheldrahtzaun klettern. Es gibt wahrlich schönere Strecken.
Der frühe Start war auch schon am Vorabend so angedacht. Wenn man schon für eine nacht in ein Hotel geht, dann doch wohl früh ein und spät auschecken.
Hat auch ganz gut geklappt und ich war mit den 35 km um 14:30 Uhr fertig und checkte ein.
Duschen, was kaltes trinken und dann bin ich auch schon wieder los. Walmart ist drei Kilometer entfernt und man muss über eine autobrücke die zwei Spuren in jeder Richtung hat, aber keinen Randstreifen. Der Hinweg war noch ok und für den Rückweg dachte ich mir dass ich ein Über rufe. Tja, aber leider war dann kein Fahrzeug verfügbar.
Ich bin also das ganze Stück mit dem Einkauf wieder zurückgelaufen. Wieder über die Brücke. Ein Glück sind die Leute hier sehr rücksichtsvoll.
Ja der Abend wurde im Bett verbracht. Essen, trinken, Fernsehen und Telefon. Aber trotzdem schreibe ich diesen Bericht einen Tag später 😄Weiterlesen
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- Tag 95
- Samstag, 3. Juli 2021 um 16:21
- ⛅ 24 °C
- Höhe über NN: 2.700 m
Vereinigte Staaten von AmerikaMirabel Spring35°13’55” N 107°39’26” W
21.Tag CDT

Samstag der 3.7.2021
Morgen ist hier der Unabhängigkeitstag 🇺🇸
Uuuumerikaaaa
Ich hatte erst überlegt ob ich in der Stadt bleiben sollte und dort feiern, aber das wäre alles so teuer geworden. Wenn man ca. einen Dollar pro Meile rechnet, dann kostet einen der Tag in der Stadt schon ne Menge Strecke.
Ich war auch nicht im besten Hotel. Habe gestern Abend noch gefragt wann ich auschecken muss. 10 Uhr. Ziemlich früh wie ich finde. Der selbe Typ der mir die Frage beantwortet hat, klopfte dann morgens um 6:50 Uhr an meiner Tür und als ich dann schlaftrunken öffnete, entschuldigte er sich. Er dachte ich sei schon gegangen 🙄
Um kurz vor neun rief er dann auf dem Zimmertelefon an und erinnerte mich, dass um zehn auscheckzeit sei. Man, da hab ich mich schon etwas über seine doofe Art geärgert.
Bin dann um halb zehn los. Musste noch zur Post. Ein paar wenige Sachen möchte ich nicht mehr tragen, da ich aktuell keinen Nutzen für sie hab. So suchte ich mir aus dem Container beim Autoteileladen einen Karton und wurde danach dann per Anhalter mitgenommen zur Post. Erkennungszeichen Paket unterm Arm funktioniert 😄
Um 10:10 Uhr machte ich mich dann auf den Weg hinaus aus der Stadt. Letztenendes waren es sieben Stunden Straße, dir letzten zwei Schotterstraße. Dann Singletrail den Berg hinauf. Also hoch ging es die ganze Zeit aber dann natürlich so richtig.
Insgesamt dann also 1100 hm verteilt auf 38 km. Immer aufwärts ohne Unterlass.
Mein Zeltplatz war wirklich wieder mal eine Spitzenleistung in Sachen Zelt Aufbau 😂
Auf minimalem Raum und ich musste einen ca 50 kg schweren Stein zur Seite bewegen und dann das Loch auffüllen welches er hinterlassen hatte.
So weit oben, nah am Gipfel war es eine sehr windige Nacht und ich hab auch öfter noch Donner in der Ferne gehört. Und die Kühe 🐄Weiterlesen
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- Tag 96
- Sonntag, 4. Juli 2021 um 06:39
- ☀️ 11 °C
- Höhe über NN: 3.422 m
Vereinigte Staaten von AmerikaMount Taylor Historical Marker35°14’20” N 107°36’31” W
22.Tag CDT

20:49 Uhr am Sonntag dem 4.Juli
Heute war ein sehr langer Tag. Seit irgendwas mit vier Uhr war ich wach. Musste pipi, wollte aber nicht aufstehen. Nach längerem drehen und wenden war ich dann so wach dass ich mir das Handy griff.
Nach der Lektüre des heutigen Weges, stellte ich fest dass es ein trockener Tag werden wird. Eine Wasserquelle für den Abend war in über 50km Entfernung. Alles davor waren nur Wasser caches worauf kein Verlass ist und sie waren auch nur 30 km entfernt. Da ist dann wieder die Sache mit dem Essen. Habe jetzt noch für gute zwei Tage oder für magere drei.
Los bin ich gegen sechs. Nurnoch ein paar Höhenmeter und ich stehe auf dem bisher höchsten Punkt dieser Wanderung. Mount Taylor mit 3449 Metern Höhe.
War dann passend oben um meine schon nassgeschwitzten Klamotten wieder zu trocknen. Hab ein paar Fotos und Videos gemacht und nach Hause telefoniert.
Nachdem ich den Gipfel verlassen hab war dann auch der Empfang weg. Ganztägig auch heute Abend.
Die Strecke war heute langweilig. Zwar etwas Single Trail, was mir richtig Spaß gemacht hat, aber dann ging es wieder auf Waldwirtschaftswege bzw. einfach Wege durch Wald und Feld und alles. Jeder darf auf diesen Wegen fahren und so kamen mir auch an den schrägsten Orten Trucks und kleinere Allradfahrzeuge entgegen.
Ich denke immerzu an die Tour des letzten Jahres. Das hat mir mehr gefallen als hier jetzt ganz allein auf weiter Flur zu sein.Weiterlesen
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- Tag 97
- Montag, 5. Juli 2021
- ☀️ 27 °C
- Höhe über NN: 2.017 m
Vereinigte Staaten von AmerikaM and S Montoya Grant35°42’29” N 107°6’13” W
23.Tag CDT

Es ist 0:57 Uhr am Dienstag dem 5.7.2021
Gestern, Montag, war hart. Gestartet bin ich oberhalb der Wasserquelle. Oberhalb bedeutet wirklich 20 Minuten geh Zeit bis hinab in die Schlucht in welcher sich das Sammelbecken befindet. Ich habe gestern so viel Wasser geholt, dass ich dort kein zweites mal runter muss. Der Aufstieg war dementsprechend schwer. So war ich vom Regen wieder getrocknet, schwitzte mein Oberteil dann aber wieder durch.
Am Morgen war aber alles einigermaßen trocken und es lockte ohnehin die Sonne.
Ich hatte mir als heutiges Ziel einen water Cache 43 km entfernt gesetzt. Ungefähr 18 km nach dem Start gab es eine Quelle auf dem Weg. Also bin ich erstmal mit zwei Litern bis dahin gestartet und dort habe ich dann Kamel trinken gemacht und habe 2,5 Liter für die verbleibende Strecke mitgenommen.
Bis ca. 16 Uhr brannte die Sonne meine Waden schön rot. Ich merkte meine Haut schon etwas schmerzhaft spannen. Rundherum zog es sich wie gewohnt, mehr und mehr zu. Man konnte schon mehrere Gewitter seit längerem beobachten. Als erstes traf mich dann jenes das von dem Plateau herangezogen kam, von welchem ich herabgestiegen war. Das war noch ok, ich konnte mit Schirm weitergehen. Nach kurzer Trockenheit erwischte mich dann heftiger Starkregen aus der Gegenrichtung. Ich hatte noch gerade ein Video gemacht, weil ich sah wie in der Ferne Felsen aussahen als seinen sie komplett von Wasser bedeckt. Als es mich dann traf, sah das nicht mehr so cool aus. Ich kauerte mich unter meinem Schirm, hinter einem Busch zusammen da der Starkregen mit starkem Wind einherging. Während ich da so ne halbe Stunde hockte, sammelte ich in einer meiner leeren Flaschen, das vom Schirm herablaufende wasser. Hab so bestimmt einen halben Liter getrunken.
Danach musste ich direkt aus einem Canyon herausklettern, was bei dem nun schmierig, matschigem Untergrund sehr mühselig war. Oben angekommen regnete es dann weiter, aber nicht mehr so stark, sodass ich weitergehen konnte. Da ich wieder Weitsicht hatte, wusste ich auch schon dass ich wohl noch mindestens einmal von Regen getroffen werden sollte. Ich lief genau darauf zu.
Die dunkelste Stelle am Himmel war mein Ziel. Überall um mich herum war es heller. Überall tickten Blitze, nur nicht in der dunklen Ecke in die ich musste. Es wirkte auf mich so, als würde es hier nach der Reihe gehen.
Ich wusste dass der waterchache hinter einer Straße ist, vor welcher ich zweimal unter Starkstromleitungen hindurch musste. Nachdem ich unter der letzten her war, wurde der Wind der mir entgegenbließ, immer heftiger. Vor den dunklen Wolken konnte ich sogar windhosen aus aufgewirbeltem Sand erkennen. Als ich zur Straße kam musste ich in dieser Dunkelheit meine Sonnenbrille aufsetzen weil es so stürmte dass ich sonst die Augen nicht offen halten konnte. Auf der anderen Straßenseite angekommen suchte ich nurnoch nach Schutz. Es war wieder ein Busch der etwas in einer senkte stand, hinter den ich mich nun ca. 45 Minuten kauerte. Mit der Zeit wurde mir dann auch immer kälter, aber das Gewitter wollte einfach nicht weiterziehen. Nach ca. 1 1/2 Stunden habe ich mich dann an den schon sichtbaren Cache herangetraut. Eine Gallone Wasser mitgenommen und unweit der Stelle, mein Zelt im Regen aufgebaut.
Es war ca. 20:30 Uhr als ich mich dann vor dem Zelt entblößte und hineinschlüpfte. Was für ein unterschied es doch von der Temperatur macht, raus aus dem Wind und Regen zu sein. Hab schnell meine Nacht Klamotten angezogen und mich in den Schlafsack verkrochen. Gegessen wurde heute im Zelt. Auch habe ich den Futtersack direkt neben dem Zelt stehen. Jetzt gerade höre ich coyoten.
Weswegen ich das mitten in der Nacht schreibe, mir war so heiß dass ich schweißgebadet aufgewacht bin.
Das Zelt war rundherum zu, sodass es wie eine saune hier drin war. Ich hoffe nur dass der Wind nun nicht mehr auffrischt.Weiterlesen

Reisender🤩wow zum Bild! Und dein Text liest sich wahnsinnig aufregend… krasse Aktion!! ✊🏽

Pura-VidaDer Weg hört sich mehr nach Überlebenstrainig an als nach einem Trail an. Hoffe das sich das Wetter beruhigt.
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- Tag 98
- Dienstag, 6. Juli 2021 um 07:56
- ☀️ 18 °C
- Höhe über NN: 1.949 m
Vereinigte Staaten von AmerikaSan Luis35°42’42” N 107°5’17” W
24.Tag CDT

Dienstag der 6.7.2021
14:30 Uhr
Ich liege unter einem Baum und habe gerade gegessen. Der Wind kühlt mich zusätzlich zum Schatten noch etwas. Wir befinden uns aktuell noch in der Tageshälfte in der Hitze ein Problem ist, aber so wie es am Himmel aussieht, wird es ab dem späteren Nachmittag wieder reichlich Abkühlung von oben geben.
Die Abkühlung gestern hat wirklich nachhaltig gewirkt. Heute Morgen habe ich 1 1/2 Stunden mit trocknen und ausklopfen der Sachen verbracht. Die Schuhe waren trotzdem noch nass und schlammig. Genauso wie der Trail. Hatte leider vergessen dass ich ja den parallel verlaufenden Weg für die Mountainbiker nehmen wollte, aber als es mir einfiel, war’s zu spät.
Ein Laufen wie auf Eiern und wenn die Schuhe dann zu schwer vom dreck waren, musste ich sie einmal ausklopfen.
Habe ab der nächsten Möglichkeit dann aber die MTB Route genommen und die war auch ne Herausforderung. An der Kreuzung wo sich beide trails dann wieder treffen, war der Wasser Cache leer. Ein paar Meter Den Trail hinunter sollen noch Kuhtränken sein. Als ich mich auf den Weg dorthin machen wollte kam ein pickup vorbei(Witz über Balsen Gebäck erspar ich mir😉). Ich fragte den Fahrer ob er etwas Wasser hätte. Leider nein. Was er und sein Junge aber hatten, war Gutes von McDonalds 😄davon wollte ich aber nichts haben. Von dem kommenden Wasser hat er mir abgeraten und mich auf die Quelle verwiesen die am Trail liegt. Also am Fuß CDT. Somit bin ich jetzt 1,5 Meilen zurück und dann natürlich mit Wasser wieder zurück.
19:19 Uhr
Zelt steht, ich liege. Es hat heute kaum erwähnenswert geregnet. Es weht auch kein sehr starker Wind und ich sehe kaum Regenwolken. Kann mein Glück kaum fassen.
Ich campe 9 km von dem Frühstückscafe entfernt, welches ich dann morgen früh, früh besuchen möchte. Wäre ich heute schon in die Stadt gegangen, bräuchte ich eine Unterkunft und jedes Hotel nimmt mindestens 55$. Das gönne ich mir für eine Nacht, aber nicht für zwei. Also wird es morgen ein zero mit neun Kilometern. Nero.Weiterlesen
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- Tag 99
- Mittwoch, 7. Juli 2021 um 17:40
- ⛅ 26 °C
- Höhe über NN: 2.096 m
Vereinigte Staaten von AmerikaRito Leche36°0’41” N 106°58’2” W
25.Tag CDT

22:46 Uhr
Heute war ein sechs Meilen zero Tag. Also ich habe bei den letzten Bäumen gezeltet, bevor doch dann die Landschaft etwas wandelte und man zum Highway kam der einen dann direkt in die Stadt führte.
(Kleiner Nachtrag, es war ein 16 km Zero 🙄)
Ich hatte mich für diese Variante des zeros entschieden, da die Hotels hier einfach zu teuer sind. Die zu erwartenden 55$ für eine Nacht wurden sogar noch übertroffen.
Aber zuerst einmal lag das „Cuban Café“ direkt am Weg und ich hatte extra noch nichts gefrühstückt. Somit startete ich mit etwas Rührei mit bacon und etwas angebratenen Kartoffeln dazu. Dann gabs nen sehr leckeren Burger mit Pommes. Letztere waren nicht so gut, somit hab ich lieber noch einen pancake als Nachtisch bestellt. Dazu Kaffee und Wasser bis zum abwinken. Also ich habe wirklich abgewunken.
Dann bin ich mal losgezogen zum Hotel meiner Wahl. Ich traf die Dame des Hauses als sie gerade am Zimmer säubern war. 69$ plus Steuern. Ich dachte ich höre nicht richtig und fragte nochmal nach, aber sie entgegnete mir sofort mit dem Vorschlag, dass ich doch woanders fragen soll. Wow.
Nach all den Kommentaren die ich zu dem Motel gelesen hatte, war das so nicht zu erwarten. Das andere problem war aber auch noch, dass mein neuer Schlafsack hierher geliefert werden würde, weil ich das so mit dem UPS Fahrer verabredet hatte. Also bin ich nochmal zur Dame und fragte ob denn schon ein Paket eingegangen sei. Keine Ahnung ob sie mich akustisch nicht verstanden hat, aber sie sagte 69$ plus steuern nochmals. Darauf bin ich dann eingegangen und fragte nach dem Hiker Preis den ich überall gesehen hab und dass ich gern bei ihr übernachten würde aber mir das zu teuer sei. Nichts!
Hab dann bei einem anderen Motel angerufen, an welchem ich vorher schon vorbeigekommen war. Die sagte mir 65$ obwohl auch bei ihr alle nur 55$ zahlen mussten. Als ich dann vorm Tresen stand sagte sie 60$ mit Kreditkarte oder 55$ Cash. Alles klar, hatte verstanden. Somit hab ich jetzt den üblichen hiker Raum bekommen. Das fast abfallende Waschbecken war schon in den Kommentaren zu diesem Ort, in der Trail navi App erwähnt worden.
Dann erstmal Päckchen geöffnet die ich auf dem Weg hierher bei der Post mitgenommen hab. Meine bounce box aus Phoenix und meine Bandagen und kleinzeugs aus grants. Gegen Abend kam dann noch der Schlafsack direkt aufs Zimmer. Nun werde ich morgen den alten Schlafsack nach Phoenix schicken und die bounce box nach Pagosa Springs in Colorado. Sind so ca. 300 Meilen bis dahin. Da soll mein Bart und meine Haare wohl schon wieder ordentlich gewachsen sein.
Warum erwähne ich das?
In meiner bounce box ist mein Rasierer für alle Haare am kopf. Also die wenigen oben drauf und die vielen im Gesicht. Hab den Bart jetzt so kurz dass ich mich morgen wohl auch dort eincremen muss um keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Ansonsten habe ich hier in der Stadt noch etwas Bier gekauft, einen sehr gesunden resupply gemacht und nochmal geguckt wo und wie ich Gewicht einsparen kann, da der neue Schlafsack jetzt nunmal doppelt so schwer ist.Weiterlesen
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- Tag 100
- Donnerstag, 8. Juli 2021 um 10:35
- ☀️ 24 °C
- Höhe über NN: 2.101 m
Vereinigte Staaten von AmerikaRito Leche36°0’43” N 106°58’5” W
26.Tag CDT

Donnerstag der 8.7.2021
15:47 Uhr
Soeben habe ich den leckersten Pausensnack der ganzen Reise gehabt. Da ich in Grants es versäumt hatte Mayo oder Ketchup in so kleinen Packungen zu organisieren, musste ich die wraps alle nur mit Erdnussbutter und dann Thunfisch oder Spam drauf essen. Sehr trocken und nicht lecker. Der Hunger hat es dennoch reingetrieben.
Gestern habe ich dann beim einkaufen zwei Äpfel, eine Avocado und ne Gurke mitgenommen. In Der hikerbox des Hotels hab ich auch Ketchup gefunden und bei McDonald’s habe ich einmal Mayo erfragt. Somit waren die fajitas jetzt mit etwas Erdnussbutter, Thunfisch süß & scharf, Avocado, Gurke, röstzwiebeln und Ketchup. Wow 🤩
20:51 Uhr
Ich liege unter meinen neuen Schlafsack. Sehr schön warm. Bei dem anderen musste man imm gucken dass ja nirgends Luft reinkommt. So knapp war er geschnitten.
Habe zum Abendbrot noch die andere Hälfte der Avocado gegessen. Mit Spam, Zwiebeln, Gurke und Ketchup. Toll, so richtiges Essen auf dem Trail.
Obwohl ich heute erst um halb elf gestartet bin und es total bereut habe, dass ich mir nicht doch noch kurz nen Burger reingezogene hab, bin ich doch noch recht weit gekommen. Zu weit. Meine Resupply Box is auf der Ghost Ranch. Keine Ahnung warum die so heißt, aber das ist wohl irgendwie so ein Ausflugsziel, oder religiöse Einrichtung. Es gibt dort zumindest eine Kantine im Besucherzentrum. Dort werde ich schon übermorgen früh sein. Ich hätte gedacht dass ich über die Berge länger brauche, somit habe ich natürlich auch wieder zu viel essen dabei.Weiterlesen
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- Tag 101
- Freitag, 9. Juli 2021 um 17:34
- ⛅ 29 °C
- Höhe über NN: 1.967 m
Vereinigte Staaten von AmerikaCañada de la Fuertes36°19’19” N 106°38’6” W
27.Tag CDT

Freitag der 9.7.2021
21:01 Uhr
Daheim ist also schon Samstag.
Happy Birthday Anita.
Kein Tag der so eines Endes bedarf.
Die letzte Nacht war nicht so schon weils windig wurde und ich ungemütlich lag sodass ich Rückenschmerzen bekam. Auch war der handyempfang den es abends noch gab, am Morgen nurnoch so schwach dass ich nichts empfangen konnte.
Das Highlight des Tages sind wohl vier Wanderer die ich getroffen hab. Alle wohl so Mitte bis Ende der zwanziger. Sie machen die New Mexico Etappe Southbound(sobo). Es war schön sich etwas auszutauschen. Was schon war und noch so kommt. Ihre Ausrüstung war eher so klassisch von Gewicht her. Sowas will ich nicht Buckeln müssen.
Ich die zwei Pärchen auch beim Abstieg getroffen, also ging es für sie erstmal noch ne Weile hoch. Ich bin immer weiter runter und immer weiter wieder ins Trockene Klima hineingewandert. Die letzte Wasserquelle habe ich nicht ausreichend wertgeschätzt und bin dann auf den ca. 10 Meilen bis zur nächsten, fürchterlich abgekackt. Ich war wirklich nach wenigen Schritten völlig fertig. Kleine Pause, dann weiter, dann wieder Pause, dann weiter. Dabei ging es auch wirklich sehr steil bergauf und das in dieser brütenden Hitze.
Eine gefühlte Ewigkeit später dann am wasserreifen für die Kühe, tröpfelte das Wasser nur mit ca. einem Liter pro Minute da raus. Ich hab’s ungefiltert getrunken und dann noch alles vollgemacht was ich hatte. Da die Kühe mich sehr interessant fanden und ich aber meine Ruhe haben wollte, hab ich mich etwas weiter in den Schatten gelegt. Erstmal nen paar Chips und eine Magnesiumtablette und drei Liter Wasser. Davon ist auch nicht wirklich wieder etwas rausgekommen.
Zum Glück hat es sich während meiner Pause zugezogen und es blieb dann auch erstmal so, ohne dass es doch regnete.
Nach dieser Pause machte ich dann ca. eine Stunde später noch eine mit etwas richtigen zu essen und dann ging es mir immer besser und besser und ich musste dran denken was da wohl mit mir war. Kleiner hitzeschlag? Ich stand wirklich neben mir.
Bin noch nen ganzes langes Stück dann gegangen da ich morgen früh zur ghost ranch will und dort frühstücken. Dürften noch so 2 Stunden bis dahin sein. Frühstück gibts von 7:30 bis 8:30 Uhr.
Das schreckliche und unverdiente Ende dieses Tages? Der Zeltplatz. Ich habe über eine Stunde gesucht und habe nun lediglich was waagerechteres gefunden, aber buckelig. Es tut durch isomatte und Schlafsack weh. Na hoffentlich bin ich so fertig dass ich es nicht zu sehr merke.Weiterlesen
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- Tag 102
- Samstag, 10. Juli 2021 um 16:08
- ⛅ 27 °C
- Höhe über NN: 2.778 m
Vereinigte Staaten von AmerikaToro Tank36°24’5” N 106°20’12” W
28.Tag CDT

Samstag der 10.7.2021
20:30 Uhr
Zelt steht, Wind pfeift, ich liege.
Dieser Tag hat mir sehr gut gefallen. Der Anfang war zwar nicht so ganz toll, aber dafür steigerte es sich dann immer mehr, immer mehr 😅
Ich wurde von irgendwas geweckt das vom Geräusch zu urteilen, ungefähr 10 bis 15 Meter vom Zelt entfernt war. Im Halbschlaf horchte ich dann ob ich dieses fauchen oder ächzten nochmal höre. Ja, mehrmals und es zog Kreise um mich oder war nicht allein. Attacke, Revier markieren. Musste ja sowieso pipi. Dann war auch Ruhe. Aus Routine guckte ich aufs Handy, wollte ja auch schon um fünf raus. Es war 5:04 Uhr. Ach wie schön dass ich mich nochmal hingelegt hatte. Das war der nicht so schöne Teil.
Gegen 5:30 Uhr war ich dann auch schon unterwegs. Ich wusste ja warum ich so früh aufstehe. Die Ghost Ranch bietet ab 7:30 Frühstück an und das nur bis 8:30 Uhr.
Um 6:06 Uhr als die Sonne dann schon aufgegangen war, checkte ich kurz ob handyempfang da ist. Ist! Also kurze vorfrühstück Frühstückspause. Man soll seinen Magen ja auch nicht unaufgewärnt stark fordern.
Mit dem Empfang ist das in den letzten Tagen so eine Sache. Kaum etwas funktioniert. Hatte später auf der Ranch auch wlan und hab’s Handy mal neugestartet, was ein bisschen Besserung gebracht hatte, aber hier in der App konnte ich mir ach und Krach gerade mal ein paar Updates von euch laden.
Nach dem kurzen Frühstück ging es dann abenteuerlich weiter. Zum Highway hin hatte die ghost Ranch auch ein Gebäude, dies scheint aber schon seit sehr langer Zeit nicht mehr benutzt zu werden. An diesem vorbei und dahinter dann über den ersten stacheldrahtzaun. Dann etwas bergauf über den nächsten rostigen Draht. Dahinter war ein Trail. Der führte zu einer Hängebrücke und diese dann zu einer ausgewaschenen sandstraße an der ein geschnitztes Schild mit „CDT“ stand. Erst dort dachte ich mir dass ich hier nicht so falsch sein kann. Nochmal ca. 15 Minuten gehen und ich kam zum visitors center. Dort traf ich Julia die früh morgens die Pflanzen goss. Ich parkte meinen Rucksack bei ihr im Büro und sie schickte mich erstmal frühstücken, bezahlen soll ich später.
Dann ging’s los 😍
Ich poste nen Foto dazu und erspare euch meine Schwärmerei. Nur so viel, aufrecht gehen war danach kurzzeitig schmerzhaft und mir war etwas schlecht. Das legte sich aber sehr schnell und ich kaufte mir dann noch so eine Eisschnitte. Erdbeer.
Gegen 10:30 Uhr war dann mein Handy geladen und auch die powerbank hat die ganze Zeit Strom bekommen. Ich war immer noch sehr satt und auch sitt.
Raus ging es aus dem ganzen indem es durch ging. An allen Gebäuden vorbei hinein in eine Schlucht. Zuerst konnte man noch sehr viele Fußspuren der ganzen Besucher und Touristen der Ranch erkennen, dann wurde es anspruchsvoller und es war wieder nichts. Bei all den Rundfahrten die auf der Ranch angeboten wurden, ging aber keine hier hinein, weil die Schlucht zu eng war. Ich würde aber mal behaupte das war der schönste Teil der gesamten Ranch.
Der Weg führte mich immer weiter in die Berge, sodass ich jetzt auf 2900 Meter Höhe angekommen bin und hier nächtige.
Es ist sehr schön grün und ich war wirklich starke an die Alpen erinnert und in dem Zusammenhang natürlich auch an Kaiserschmarren und nen großes Radler. Oder auch zwei.
Leute habe ich heute auch mehrere getroffen und gesprochen, das rundete als soziale Komponente den Tag ab.Weiterlesen
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- Tag 103
- Sonntag, 11. Juli 2021 um 10:53
- ⛅ 17 °C
- Höhe über NN: 3.167 m
Vereinigte Staaten von AmerikaJuan Jose Lobato Grant36°36’21” N 106°18’53” W
29.Tag CDT

Sonntag der 11.7.2021
Daheim ist es schon wieder Montag und somit der 12.7.2021.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Schwesterherz 🎈
Ein langer Tag war’s mal wieder. Früh aufgewacht und dann auch früh gestartet. Die Sonne stand noch nicht so weit oben, ich würd mal sagen 6:20 Uhr.
Habe heute seit langem mal wieder 10 vor 10 geschafft. Das macht den Rest des Tages wirklich einfacher, wenn man so früh schonmal viel Strecke geschafft hat. Dabei war es heute viel hoch und runter und wieder hoch und auch runter.
Meine zehn Uhr Pause machte ich in etwas weiterer Entfernung zu einer Schafherde. Auf Facebook hatte ich in einer der CDT Gruppen gelesen, dass eine Frau hier durchgewandert sei und von den Hunden so angegangen wurde. Sie fragte was sie das nächste mal tun sollte wenn diese pyrenäischen Hütehunde ihre Herde verteidigen.
Zum Glück traf ich Ben. Er war so ein richtiger Cowboy mit Hut und Revolver und einem netten Hund der sofort wollte dass ich das Stöckchen werfe. Ben beobachtete die Schafherde. Es war seine und sie wurde jetzt nurnoch von einem der genannten Hunde bewacht. Der andere wurde hier oben, fern ab von allem, totgefahren. Ben geht davon aus dass eins dieser 4x4 Vehikel die hier überall in den Wäldern rumfahren, ihn überrollt hat als er verteidigen wollte weil das Fahrzeug wiederum zu nah an der Herde war. Kiefer und Genick war wohl gebrochen. Ich hab ihm mein Beileid ausgesprochen.
Diese Leute in den Geländefahrzeugen sind ohnehin nicht so meins. Fahren mit den Dingern in die entlegensten Winkel dieser bergwelten und schmeißen dort ihren Müll raus.
Heute Morgen waren meine Socken schon etwas nass. Durch das hohe Gras hier oben in den Bergen waren sie dann richtig durch. Dann kam auch noch heftiger Regen. So hab ich in meiner zweiten Pause erstmal feuer gemacht und alles getrocknet. Jetzt riecht auch alles schön nach Qualm. Besser als vorher 😄
Zur ruh komme ich bin hoffentlich hier, am Ausgang eines Campingplatzes. In keinster Weise mit irgendwas bei uns zu vergleichen. Hier steht so eine Schutzhütte, allerdings befürchte ich Mücken, da hab ich lieber unweit davon mein Zelt aufgebaut. Home Sweet Home 😊Weiterlesen
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- Tag 104
- Montag, 12. Juli 2021 um 13:28
- ⛅ 20 °C
- Höhe über NN: 2.895 m
Vereinigte Staaten von AmerikaSpring Tank Number Two36°50’56” N 106°15’31” W
30.Tag CDT

Es ist der 12.7.2021
20:51 Uhr
Wieder alles gemacht und alles gegeben und nun liege ich hier im warmen Schlafsack und sorge mich dass die Schafe samt ihrer Aufpasserhunde immer näher kommen. Das geblöcke versetzt mich schon in Alarmbereitschaft. Es kann aber auch der Wind sein der es so nah an mein Ohr trägt.
Der Tag begann feucht. Nicht fröhlich. Meine Endstation war ein großer Campingplatz an einem See. Kein Wasser, kein Strom, keiner der aufpasst. Also etwas anders als daheim. Zuerst hatte ich mein Zelt ein bisschen oberhalb des Sees aufgebaut, weil ich auch die in meiner navi App beschriebene Hütte nicht finden konnte. Über meinen Standplatz war ich nicht so zufrieden, da sich schon abends die Luft sehr feucht anfühlte.
Ein Typ mit dem ich vorher gesprochen hatte, kam nochmal mit dem Auto rumgefahren (so groß ist der Platz dort) und wollte mir die Hütte zeigen. Er sah aber dass mein Zelt schon stand und nach kurzem Plausch über „Dixie“ die wir beide von YouTube kennen, fuhr er wieder.
Ich aß noch auf und wechselte dann nochmal den Platz. Die Hütte war aber doof, somit zeltete ich oberhalb der Hütte unter Bäumen.
Trotzdem war dann alles nass.
Alles lag in einem großen Tal dass dann am Morgen randvoll mit Wolken war.
Socken auf der Leine waren auch nass, aber nach zwei Meilen gehen so richtig nass. Das hohe Gras mit dem Morgentau ist das nasseste was ich kenne.
Irgendwann kam ich an eine Stelle die mir aussah als könnte man dort Empfang haben. Und so war es auch. Habe drei Tage an Footprints hintereinander hochgeladen, mit meinen Eltern telefoniert und auch mit meiner Schwester die Geburtstag hatte. Nach einer Weile des online seins hab ich erstmal mein Zelt zum trocknen aufgebaut. Ich glaube nach den insgesamt zwei Stunden die ich da so war, ist alles trocken gewesen.
Hab’s sehr genossen Kontakt mit den Lieben gehabt zu haben, aber jetzt am Ende des Tages habe ich die zwei Stunden natürlich gemerkt. Mein gestecktes Ziel hab ich nicht erreicht. Trockenes Camp.Weiterlesen
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- Tag 105
- Dienstag, 13. Juli 2021 um 07:23
- ☀️ 10 °C
- Höhe über NN: 3.132 m
Vereinigte Staaten von AmerikaTierra Amarilla Grant36°57’41” N 106°23’45” W
31.Tag CDT

Dienstag der 13.7.2021
Guten Morgen.
Es ist sehr kalt auf 3200 Meter Höhe in diesen Breitengraden. Wie gut nur dass ich nen neuen Schlafsack hab, in dem alten hätte ich die Nacht wohl kein Auge zubekommen.
Das war ohnehin schwer, da von links immer die coyoten jaulten und dann von rechts die Antwort der Hütehunde kam. Lautstark und langanhaltend, auch bei jeder anderen Kleinigkeit.
Ich bin jetzt noch zehn Meilen (16km) von der Grenze zu Colorado entfernt. Dann sind es nochmal drei Meilen bis zum Cumbress Pass, über welchen sich der Highway 17 schlängelt. Ich hoffe mal dass ich dann flott einen hitch runter in die Stadt Chama finde. Richtig gut wäre es wenn ich abends wieder raus zum pass hitchen könnte, dann muss ich auch nicht für eine Unterkunft in der Stadt bezahlen, welche ich dann bis morgen Mittag ohnehin nicht verlassen würde 😄
21:31 Uhr
Wirklich! Danke Steffi.
Ich war um ca. 13 Uhr hier in der Stadt. Das zweite Auto das vorbeikam, hat mich vom Cumbres Pass mit hinunter in die Stadt genommen. Hier haben die beiden Damen mich bei Subway abgesetzt, wo ich erstmal ein reichlich belegtes Sandwich hatte. So viel Gemüse, ein Traum.
Während ich aß, wurde mir eben gesagt dass ich ja nun eigentlich was zu feiern hab, da ich mit New Mexico fertig bin. Der Idee eines Neros war ich ja im Kern nicht wirklich abgeneigt, somit bin ich dann rüber zum Y Motel und hab Sian, die Managerin, nach einem Zimmer gefragt. Mit Steuern, knapp unter 50$. Abgemacht.
Hab aber noch ne Menge Geld gespart, da sie mehrere Hikerboxen hatte. Ein noch dramatischeres Bild als in Pie town, aber vieles Gutes dabei.
Später wollte ich dann nochmal nachgucken ob nicht irgendwo noch Ketchup dabei ist. Ende vom Lied war, dass ich wie schon im Toaster House, die hikerbox sortiert hab. Drei Boxen Food, eine für Toiletries und eine große für non Food. Einen großen Müllsack hab ich mit nicht definierbaren Lebensmitteln und unbrauchbaren Ausrüstungsgegenständen vollgemacht.
Sind für mich dann aber nur einmal Ketchup, zweimal Senf bzw. „Senf“, so wie das Zeug schmeckt, und eine Mayo rausgekommen. Oh, mein altes paar Socken war nun völlig zerschossen und vor dreck hart. Da habe ich tatsächlich welche in der hikerbox gefunden.
Morgen früh werde ich vor meiner Weiterreise noch einen Burger essen. Letztes Mal in Cuba hab ich mich zu sehr geärgert dass ich das nicht noch getan hab.Weiterlesen
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- Tag 106
- Mittwoch, 14. Juli 2021
- ⛅ 14 °C
- Höhe über NN: 3.365 m
Vereinigte Staaten von AmerikaFinger Lake37°1’56” N 106°30’20” W
1.Tag CDT Colorado

12:43 Uhr
Oberhalb des Cumbres Pass auf 3480 Meter Höhe. Der nächste Pass über den ich muss, ist keine viertel Meile entfernt. Er liegt auch nur wenige Meter höher als ich nun schon bin. Seit über einer Stunde war ich nun auf der Flucht vor dem düsteren Wetter, das ich in der Ferne schon sehen konnte.
Erst war es nur total dunkel, dann war vermehrt Donner zu hören, zuletzt drückten sich Wolken über den benachbarten Bergkamm.
Was ist nun sinniger, Flucht nach vorn oder Zelt aufbauen und Unterschlupf suchen? Hier und da war im steilen Gelände mal ein weniger steiler Platz wo das Zelt hingepasst hätte, allerdings stehen hier so viele tote Bäume herum, dass das dann wohl die größte Gefahr gewesen wäre.
Zuletzt hat es mich nun eingeholt! Der Regen setzte ein und ich habe in Windeseile das Zelt aufgebaut. Scheint so als will der Wind es jetzt gerade wieder abbauen, oder mit mir und Zelt davonfliegen.
Der Donner rollt jetzt rundherum, der Regen ist aber noch eher leicht. Hab gerade meine Position mit den garmin inreach abgeschickt. Jetzt Daumen drücken und was essen 🤞🏼
20:37 Uhr am folge Tag!
Der Tag war nicht so gut. Nachdem ich eine Stunde abgewartet hatte, hörte es auch auf zu regnen. Alles wieder eingepackt und weiter. Die Schuhe waren nach wenigen Metern durch. Das ganze hohe Gras war nun natürlich nass und somit auch ich. Den Rest des Wandertages blieb es auch trocken, allerdings war der Boden auch nass genug und der Himmel blieb bewölkt.
Abends dann an einer Wasserstelle, tauchte plötzlich jemand aus dem Nebel auf. Marc campierte nah bei mit einem Kumpel. Wir beide holten Wasser als es anfing zu regnen, aber wie. Ich schnell rüber zu den beiden und im strömenden Regen das Zelt aufgebaut. Als ich dann drin war, war alles nass und das Zelt welches hier auf seinem dritten thru hike ist, ließ hier und da Wasser durch. Ich glaube es ist mittlerweile auch nicht mehr zu reparieren. Für jedes Loch das man stopft, kommen zwei neue dazu.Weiterlesen
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- Tag 107
- Donnerstag, 15. Juli 2021 um 11:01
- ☀️ 15 °C
- Höhe über NN: 3.513 m
Vereinigte Staaten von AmerikaTierra Amarilla Grant37°15’24” N 106°38’43” W
2.Tag CDT Colorado

20:44 Uhr am Donnerstag den 15.7.2021
Die Nacht war hart. Ich konnte mich nicht ganz ausstrecken weil sonst der Schlafsack im nassen gelegen hätte. Meine Beine schmerzten mir schon von dieser krampfhaften angewinkelten Haltung. Der Schlafsack war so klamm dass ich darin nicht mehr warm wurde. Um 6 beendete ich das leiden und schlüpfte aus meiner zwangshaltung, aus dem klammen Schlafsack, in meine nassen und fast gefrorenen Socken. Dann in die Schuhe. Hab alles schnell zusammengepackt und bin losgelaufen. Die Sonne wärmte schon ein wenig, aber ich hab trotzdem Gas gegeben damit ich warm wurde.
Heute habe ich bestimmt fünf mal angehalten um die Socken und die schuheinlegesohlen auszuwringen. Meine Füße finden es trotz der Hornhaut nicht gut so lange im nassen zu sein. Bei einer dieser Stopps habe ich auch das Zelt getrocknet und ein paar stellen geflickt.
Entgegen meiner Erwartungen, hat es heute nicht geregnet. Ich hoffe das bleibt auch heute Nacht so. Ich campiere hier recht exponiert auf 3850 Meter Höhe.
Ich war heute permanent über 3445 Metern. Die Passhöhen haben mir jedes Mal die Luft geraubt. Ich glaube mein Körper muss sich erst noch an die Höhe gewöhnen.Weiterlesen
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- Tag 108
- Freitag, 16. Juli 2021 um 17:54
- ⛅ 18 °C
- Höhe über NN: 2.741 m
Vereinigte Staaten von AmerikaCamp Creek37°27’38” N 106°53’8” W
3.Tag CDT Colorado

Es ist 6:58 am 17.7.2021
Ich schreibe dies hier also einen Tag später. Gestern war viel anstrengender als ich mir das so gedacht hatte. Erst waren es von dem luftigen Lagerplatz auf 3850 Meter Höhe, fünf Meilen bis zum Elwood Pass. Hier führte aber nur eine Schotterstraße hinüber, sodass ich dort nicht mit einem hitch rechnen konnte. Der nächste pass mit dem Highway war der Wolf Creek Pass, weitere 17 Meilen entfernt. Ich gebe zu, ich hatte mir gedacht dass ich die lästigen Meilen mal eben abreiße um dann endlich in die Stadt zu können und nen Zero zu machen.
Dieser letzte Abschnitt hatte es aber in sich. Steil nach oben und nach unten und auch zur Seite. Wenn der Weg in einer steilen Wand fast das selbe Gefälle hat und die Oberfläche dann auch noch sandig/kiesig ist, dann ist das schon recht anspruchsvoll zu wandern. Es kam dann auch noch Regen dazu und 5 Meilen vor dem Highway ein wahnsinnig langer und steiler Anstieg. 3 Meilen vor dem highway war ich dann in der Peripherie eines Skigebiets. Hier gabs auch eine „Warming hut“, genau das Richtige für mich. So wenig wie ich gegessen hatte und so nass wie ich von Schweiß und Regen nun war.
Habe wohl leider kein Foto davon gemacht, aber es war eine rundherum verglaste kleine Hütte mit sogar einem Ofen drin. Zu dieser Jahreszeit war sie aber schon durch die Sonne aufgewärmt und es war vorallem windstill. Ich hab’s bestimmt 1 1/2 Stunden dort ausgehalten und selbst danach waren die 3 Meilen bis zum Highway noch ein weites Stück.
Am Highway hat es dann bestimmt ne halbe Stunde gedauert, bis ich von Nick und Hillary in ihrem VW Westfalia Van von Anno 1988 mitgenommen wurde. In diesen Bergen hatte der altersschwache Bulli sehr zu kämpfen, ich glaube bergrunter sogar mehr als berghoch. Es war abenteuerlich und ich war wieder mal verwundert über die Distanzen hier. Pagosa springs ist mindestens 45 Minuten Fahrzeit vom pass entfernt.
Während der Fahrt eröffnete ich den beiden, dass ich aus der Stadt komme, wo ihr Bulli ausgebaut wurde und wir probten das aussprechen von „Rheda-Wiedenbrück“.
Ihr Junger golden retriever Hund lag derweil schon längst auf meinem Schoß und ließ sich streicheln. Meinen Rucksack fand er auch sehr interessant, so viele Gerüche.
Hillary und nick wohnen in Tucson, Az, also bei Phoenix quasi um die Ecke. Sie waren auf dem weg Freunde hier in der Stadt zu treffen und Hillary erkundigte sich auch bei diesem Freund, ob er die Dame kennt, die mich beherbergen wollte.
Leah Ballard kenne ich vom PCT und sie hat mir direkt als sie gesehen hat dass ich den CDT mache gesagt, dass ich hier vorbeikommen soll. Dass sie nun die ganze Woche sich schon nicht zurückmeldet und auch heute nicht ans Telefon gegangen ist, finde ich etwas enttäuschend.
Aber egal, letztenendes bin ich mit zu den Freunden der beiden gekommen und wir hatten einen netten Abend. Meinen zero werde ich hier auch irgendwie verbringen können.Weiterlesen
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- Tag 109
- Samstag, 17. Juli 2021 um 16:45
- 🌧 18 °C
- Höhe über NN: 2.796 m
Vereinigte Staaten von AmerikaCrater Creek37°24’40” N 106°43’8” W
4.Tag CDT Colorado

Zerotag Samstag der 17.7.2021
Ich schreibe diese Zeilen wieder einen Tag später, da ich so viel zu tun hatte, dass ich erst jetzt auf dem Trail wieder die Ruhe habe in die Tasten zu hauen.
Am Freitag Abend haben wir natürlich erstmal getrunken und waren spät im Bett. Am Samstag morgen wollten wir um 7:30 Uhr schon wieder mit einem neuen Wochenendprogrammplan anfangen, ich war aber der einzige der seit sechs Uhr wach war. Wichtig war es für mich auch noch meine bounce box von der Post abzuholen. Da alle so viel bummelten, fuhr ich mit Shane, dem einen der beiden Hausbewohner, erstmal zur Post. Warne zu früh dran, somit hat er mit mir ne Stadtrundfahrt gemacht. Pagosa Springs ist für seine heißen Quellen bekannt und das ist auch der einzige große Wirtschaftsfaktor hier.
Nachdem ich dann mein Paket abgeholt hatte, brachte mich Shane zu einem bekannten Pärchen, welches wir gerade an der tanke getroffen hatten. Dieses wollte auch mit ihrem 4x4 Vehikel in die Berge, shane aber nicht, somit fuhr ich hier mit bis zum Treffpunkt, einem großen Parkplatz am Fuße der Schlucht die zum Elwood Pass wird. Den pass hatte ich noch am Vortag überquert.
Wir verteilten uns alle auf die Fahrzeuge, ich fuhr bei Neit, Rich und Nick mit, obwohl mir davon abgeraten wurde, da Neit wohl sehr waghalsig fährt. Ja so war’s auch, aber alle haben überlebt, ohne jegliche Schrammen, also war es die richtige Entscheidung 😄
Von ca. zehn Uhr morgens bis ungefähr sechs Uhr abends waren wir unterwegs. Unglaublich was diese Fahrzeuge leisten können. Besonders das Fahrwerk/die Federung sind sehr beeindruckend. Steine die größer als ein Fußball sind, werden einfach überflogen und man merkt noch nicht mal was davon. Die Schotterpisten in den Bergen sind einfach nur eine nicht befestigte Fortsetzung des Straßennetzes und es gibt auch mitten in der Pampa Schilder die einen zu orten führen die weit ab in den Bergen liegen. Unser Ziel war natürlich der Weg, aber dieser führte uns dann auch irgendwann zu einem kleinen Dorf, hoch oben in den Bergen, welches sich mit zwei Restaurants und einem Hotel, auf off-road Reisende spezialisiert hatten. Für mich gabs dann endlich einen Burger, das erste richtige Essen des Tages, am Nachmittag! Mit Frühstück hatten die es alle nicht so, dabei waren alle schon sehr früh am trinken.
Während wir aßen begann es zu regnen und hörte auch nicht mehr auf. Ich hatte nur mein eines Oberteil dabei, durfte aber auf der gesamten Heimfahrt vorne sitzen, wo man durch die Windschutzscheibe noch am meisten Schutz hatte. Der direkte Weg zurück zu den Trucks und Trailern waren ca. 1 1/2 Stunden.
Ab nach Hause, chinesisches Essen bestellt und ich bin ab ins Bett gegangen. Gegen zehn sind die anderen dann noch zu den Thermalquellen gefahren und haben etwas gebadet, ich war schon müde genug.Weiterlesen
ReisenderAlso das ist ja wirklich eine wahnsinns Tour die du da völlig alleine, mal abgesehen von den Bären, Klapperschlangen usw. machst! Mein lieber Mann! Respekt, Respekt!👍
Reisender
Marvellous! Mar(vin)llous😁
Reisender
Ich leide mit den Füßen mit 💦👣