Continental Divide Trail

March - August 2021
Eine etwa 5000km lange Wanderung von der mexikanischen Grenze der USA bis zur kanadischen. Start am Crazy Cook Monument in New Mexico Read more
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  • Day 3

    2.Tag USA

    April 2, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute ging es dann um 6:30 mit dem Bus los. Naja eigentlich ging es ja schon mit dem Auto um 5:45 los um zum Bus zu kommen. Und wach war ich seit 3 Uhr wegen des Harndrangs 😄 und dann konnte ich nicht mehr schlafen. Der erste Bus fuhr nur von Glendale bis Phoenix und dann sollte der nächste Bus in 45 Minuten losfahren. Dessen Fahrer hatte aber wohl verschlafen und somit ging es erst nach fast zwei Stunden weiter.
    Die Landschaft hier beeindruckt mich sehr. Trockenes Klima und sehr flaches Land das überall von riesigen Bergen durchbrochen wird. Tucson not da einen besonders schönen Kontrast von Stadt die direkt am Fuß des Berges endete und dieser ragte dann mehrere hundert Meter, sehr kahl und schroff in den blauen Himmel.

    Jetzt haben wir es hier 17:12 und ich bin schon ein ganzes Stück vorangekommen. Habe am drop off, welcher bei McDonald’s in lordsburg war, Tristan und Julian getroffen. Sie sahen nach Wanderern aus, deswegen hab ich mal direkt das Gespräch gesucht. Nach zehn Minuten auf englisch haben wir dann festgestellt dass wir alle deutsch sprechen. Die beiden Zwillinge kommen aus Indiana und leben dort seit 20 Jahren. Sie haben die Strecke von der Grenze bis nach silver City gemacht und begaben sich nun wieder auf den Heimweg. Nach mindesten einer Stunde quatschten bin ich dann mal mit meinem gemalten Schild zur Auffahrt der interstate gegangen und es hat keine zehn Minuten gedauert, da hat mich juan mitgenommen. Dreißig Meilen später setze er mich an der gesperrten Abfahrt ab und gab mir noch eine literflasche Bier. Geld wollte er partout nicht haben.
    Das war übrigens wieder eine Erfahrung die man einem Reporter als „Highlight“ erzählen könnte und er würde wohl nicht meine Faszination des Momentes erkennen.
    Weiter. Nicht etliche Meilen geradeaus.

    Ich schreib das ganze hier in mehreren Sitzungen deswegen ist es etwas mehr. Ich verspreche auch ganz feierlich dass die Texte mit voranschreiten der Wanderung immer kürzer werden 😅
    Liege nun im community Center von Hachita. Sehr überraschend und somit sehr erfreulich wie sich das hier ergeben hat. Gut dass ich nicht so viel plane. Morgen früh gibts vielleicht sogar ne Fahrt zur Grenze, ich werde aber nicht drauf warten sondern einfach loslaufen. Muss eh an der Straße entlang und dort wird man mich wohl gut aufgabeln können.
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  • Day 4

    3.Tag USA

    April 3, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Da es gestern aus der Hikerbox noch zwei Menüs gab und eins davon Chili sin carne war, bin ich heute morgen mit Bauchschmerzen aufgewacht. Das hat sich dann beim wandern aber schnell in Luft aufgelöst 😅
    Bin um fünf aufgestanden und war dann um kurz vor sechs unterwegs. Raus aus dem Nest Hachita und jetzt um 9:50 Uhr bin ich ca. 20 km weiter. Somit müssten es noch ungefähr 32 km bis zum southern Terminus sein, was bedeutet dass ich, wenn nicht heute, morgen spätestens ankomme an km null und dann loswandern kann 😅
    Die Anreise hat dann gute drei Wochen gedauert, wirklich sehr zeitintensiv.
    12:12 Uhr zweite Pause. Hab nicht mehr viel Wasser und es sind noch 25 km bis zum Crazy cook und dann nochmal 16 bis zum ersten Wasser. Mal gucken wie das so läuft 🙄
    19:59 Uhr. Harter Tag. Ich würde es ja gern etwas langsamer angehen lassen, aber durch die Wassersituation war ich gezwungen einen Umweg von 17 km zu machen. Es sind nun letztenendes 53 geworden, ich bin aber noch ca. 10 km vom Start des CDTs entfernt. Werde da morgen mal zeitig hin, der nächste Wasser Engpass steht nämlich schon bevor.
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  • Day 5

    1.Tag auf dem CDT

    April 4, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute in ich um kurz nach sechs losgewundener und war dann so um halb neun am Southern Terminus des CDTs. Auch als CrazyCook Monument bekannt. Im 19. Jahrhundert war hier nämlich mal ein Grenzzaun Baukommando unterwegs und als einer der Teilnehmer anmerkte dass ihm das Essen nicht schmeckt, bekam er vom Koch eine Spitzhacke in den Kopf. Wahrlich Crazy.
    Ich hab nur zwei Mexikaner getroffen von denen einer so nett war ein Foto von mir zu machen.
    Nun ist es 9:30 und ich mache meine erste Pause. Hab überraschenderweise Wasser gefunden und lass es jetzt in Massen in mich laufen.
    13:34 Uhr, zweite Pause
    Nachdem ich heute morgen wieder auf dem Rückweg vom Start war, sah ich zwei pick up trucks heranrollen. Es war nicht wie so oft, die Grenzpolizei, sondern der Shuttleservice der die Leute für 120$ bis zu Grenze bringt. Ich bin froh dass ich mir das Geld gespart hab. Doof ist dass ich jetzt die Bagage von 9 Leuten im Nacken hab. So viele Ostereier hatte zumindest der Fahrer einer der Trucks an das CDT Schild gelegt welches der Straße Ems nächsten stand.
    20:01 Uhr. Fast dunkel. Heute sind’s wieder 52,2 kn geworden. Ich musste zum Wasser kommen. Hab heute bestimmt zehn Liter getrunken und doch ist es noch nicht genug. Es ist hier nicht sonderlich heiß, aber mit dem ständigen Wind, der Sonne und dem schwierigen Gelände, da trockne ich schnell aus. Direkt an der Wasserstelle konnte ich wegen zu viele. Kühen wieder nicht nächtigen. Bin jetzt noch ne halbe Stunde den Berg hoch und aus Mangel an Zeltplätzen werde ich heute draußen schlafen.
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  • Day 6

    2.Tag auf dem CDT

    April 5, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 12 °C

    Hallo 🙋🏼‍♂️
    Es ist 10:21 Uhr und ich bin gerade mit meiner ersten Pause fertig. Bisher gabs ne Menge Schleierwolken, was die Sonne sehr viel erträglicher machte. Nun haben diese sich aber verzogen und ich leg mal nochmal Sonnencreme nach. Die letzte Wasserstelle war vor 10 km ein Cache, also Kanister die irgendjemand gütigerweise auffüllt. Die nächste Wasserstelle ist auch noch etwas über 10 km entfernt. Zwei Liter habe ich noch, sollte nicht zu schwer sein. Hoffentlich.
    Heute sind zwei bekannte vom PCT auf diesem Trail gestartet. Die werde ich aber wohl nie zu Gesicht bekommen.
    Naja, sag niemals nie. Es ist jetzt schon 5:03 Uhr am dritten Trail Tag. Gestern war mir nicht mehr nach Schreiben. Bin gestern morgen noch im Dunkeln in einen Zweig mit Dornen getreten und ein Dorn hat sich durch meinen Schuh in meine Ferse gebohrt. Erst war es nicht schlimm, dann steckte aber wohl doch noch was im Fuß und auch nachdem ich das raus hatte hörte es nicht wirklich auch zu schmerzen. Das andere Bein machte dann auch Probleme, denke mal weil ich ja den einen Fuß entlasten wollte.
    Gegen Abend war dann wirklich Game over. Ich konnte nicht mehr weitergehen, war aber auch an der Wasserstelle angekommen zu der ich wollte und hab mir dann in der Nähe einen Platz unter einem Baum gesucht der etwas windgeschützt war. Es windet hier seit gestern sehr stark.
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  • Day 7

    3.Tag auf dem CDT

    April 6, 2021 in the United States ⋅ ⛅ 15 °C

    20:00 Uhr
    Ich bin den ganzen Tag nicht dazu gekommen zu schreiben und das lag wohl daran dass ich ständig internetempfang hatte und auch mit mir beschäftigt war 😬
    So hab ich mich heute mal wieder unter einen Busch gelegt um etwas aus dem Wind zu sein, der hier einfach wahnsinnig stark ist und deswegen kein Sturm ist. Da konnte ich dann ein paar Kommentare beantworten. Jetzt liege ich hier wieder in sendeschatten dabei hab ich die ganze Zeit gedacht ich möchte so nah an der Stadt auch mit Internet campieren.
    Die Strecke war heute wieder sehr schön. Mehrere Berglandschaften durchwandert und beim zurückblicken nach Stunden gedacht „irre, da hinten warst du“.
    Diese riesen Dimension bringen mich immer zum Staunen und man kann es nur schwer beschreiben. In dieser Weite versteckt sich so vieles, dabei denkt man dass so weit das Auge reicht nichts anders ist. Bis man dann da ist.
    Ich musste heute sehr langsam gehen lassen und bin dann trotzdem nochmal in einen Dorn getreten. Allerdings links diesmal und es ist nichts passiert. Ich bin mit mir noch am hadern ob ich morgen nen halben Zero und übermorgen dann noch nen halben machen soll. Also ins Hotel wenn man einchecken darf und wieder raus wenn man muss. Ich glaube nämlich dass so ein Zero sehr produktiv wäre im Sinne meiner Regeneration. Mal morgen gucken wenn ich Internet hab was es da so gibt.
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  • Day 8

    4.Tag auf dem CDT

    April 7, 2021 in the United States ⋅ 🌙 21 °C

    N’Abend. Es ist 21:59 Uhr und ich bin heute ca. 6 Meilen auf dem Trail gegangen und dann nochmal ungefähr 4 hier in der Stadt. Alles ist so riesig und weit auseinander, selbst wenn es nur eine Kleinstadt ist. Irre.
    Ich habe mich also zu dem Zero entschieden und es war auch wirklich super und die gute Nacht mit dem morgen zum ausschlafen kommt noch 🤗
    Die vergangene Nacht war auch wieder nicht so prima. Hab Cowboy Camping gemacht, auch weil ich zu faul war das Zelt aufzubauen. Hinter einem Kaltusbusch war es recht windgeschützt, aber der Wind flachte in der Nacht irgendwann ab und so komische Insekten wollten in meine Atemwege. Eins saß auf meinem Augenlid als ich wach wurde 🤷🏼‍♂️dann kamen die üblichen Geräusche der Kojoten dazu und im Kaktusbusch find irgendein Nagetier an am Kaktus zu knabbern. Hab dann auch ne Stunde länger geschlafen weil ich sonst eh zu früh für irgendwas in der Stadt gewesen wäre. Somit ging ich gerade los als hinter mir schon eine kopflampe samt Träger über den Hügel kam.
    Es war in dieser ersten Minute des gehens dass ich wieder in einen Dorn getreten bin der voll durch den Schuh gehauen ist. Super Start 😅
    Nachdem ich mich dann darum gekümmert hatte waren Hamilton und Horse schon an mir vorbeigegangen. Wir trafen uns dann zwei Stunden später beim Diner am Anfang der Stadt.
    Sie, Hamilton, kannte ich nur flüchtig vom Abend zuvor. Die große Gruppe die an einem Platz campierte. Ihn, horse, hatte ich da wohl übersehen. Wir sind dann zu dritt rein und haben gleich angemeldet dass es mehr Leute werden, aber warten wollten wir nicht und haben den ersten Gang Frühstück direkt bestellt.
    Wie hier üblich, Eiswasser und Kaffee bis zum abwinken. Wirklich winken! Klares Zeichen sonst gibts auch noch den zehnten Kaffee.
    Ich hatte nach Rührei mit Kartoffel noch french Toast und dann noch nen Milchshake. Klingt gut, aber nen Frühstück mit Brötchen, Wurst, Käse und etwas Gemüse gefällt mir besser.
    Wir hatten dann erstmal genug nach zwei Stunden und jeder ging zu seinem gebuchten Hotelzimmer. Meins am anderen Ende der (klein)Stadt.
    Hab Wäsche gewaschen und einen kleinen resupply gemacht. Bis Silver City sind es nur etwas über zwei Tage, wenn überhaupt. (55 Meilen)
    Heute Abend haben wir uns nochmal alle getroffen und sind mexikanisch essen gegangen. Fand ich auch nicht so lecker wie nen guten Eintopf 😄
    Es war aber nett miteinander und wir haben viel gelacht.
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  • Day 9

    5.Tag auf dem CDT

    April 8, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Guten Morgen.
    Es ist 10:26 Uhr und ich sitze mit dem Handy noch an der Steckdose. Um 11 Uhr muss ich auschecken. Dann gehts wieder raus in die Sonne, mit nur einem Liter Wasser und wenig essen. Silver city ist nicht so weit entfernt und ich werde wohl die Abkürzung am Highway entlang nehmen, welche auch als Silver City Alternativroute des CDT geführt wird. Die Wassersituation ist weiterhin noch ein wenig angespannt, besonders entlang der Straße sollte es schwer werden. Morgen gibt es an einer Stelle aber wohl Trail magic. Also diese gibt es auch heute, allerdings schaffe ich es nicht bis dorthin, will ich auch nicht, da ich es ja langsam angehen lassen will.
    15:26 Uhr. Zweite Pause.
    Die erste hab ich zur rechten, diese nun zur linken des Highways gemacht. Hab den Abzweig zum CDT verpasst und als ich es festgestellt hab war ich ne Meile weiter. Das Problem ist, dass ich mir Informationen dazu habe wo sich auf dem Trail Wasserquellen befinden, aber nicht abseits davon am Highway. Hab aber ziemlich direkt einen ungewöhnlich großen und grünen Baum gesehen und direkt vermutet dass dort Wasser ist. Ok die Windmühle hat auch etwas dazubeigetragen, aber dieser Baum war sehr ungewöhnlich. Bestes Wasser gefunden. Ein Liter getrunken und drei geschultert. Jetzt, noch 16,8km vom Tagesziel entfernt hab ich noch einen. Weiter gehts an der Straße entlang.
    18:16 Uhr
    Ich bin zurück auf dem Trail und hatte mir schon gedacht dass ich hier einen Wassercache finden könnte. So standen hier dann noch ca. 8 Liter unter einem Baum in der Sonne. Warm wie Pipi, aber köstlich(er) 😂
    Ich hab mir nur einen Liter gegönnt weil andere vielleicht schlechter planen und weniger haben. Soll’s geben.
    21:01 Uhr.
    Verdammt was ist das jetzt spät geworden. Bin am Trailhead und Parkplatz angekommen. Hier stehen ein paar Bullis und einer davon wird wohl auch Trail magic machen, aber ich geh nicht rum und klopfe an. Morgen früh wird’s auch nichts, Pech gehabt. Das Wasser hab ich aber mit kopflampe noch gefunden und auf den letzten paar Metern Highway hatte gerade noch Marc angehalten und mir Wasser und einen sehr leckeren Müsliriegel geschenkt. Er ist heute nur eine Sektion hier im Gila National Forest gegangen.
    Das waren heute 39 km Straße. Ab der letzten Wasserstelle wollte ich ja wieder auf den Trail, allerdings wäre ich dann immer noch unterwegs.
    Zum wieder reinkommen war das heute gut und hat auch alles bestens geklappt mit dem Bewegungsapparat.
    Wäre ich mal ne Stunde eher losgegangen.......
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  • Day 15

    6.oder auch 7. Tag auf dem CDT

    April 14, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Hallo alle,
    Ja wo war ich denn? Nicht unterwegs!
    Es ist nun 11 Uhr am Mittwoch morgen und ich habe erstmals wieder ein paar Kilometer hinter mich gebracht. 11 nämlich.
    Was war los? Nun, am Freitag hatte ich Knieschmerzen. Bin dann noch weiter und weiter gewandert weil ich in einer Gegend war wo man nicht campen durfte. Normalerweise find ich das nicht so tragisch, da ich allerdings Gast im Land bin, halte ich mich ganz besonders an dir Regeln. Es wurde auch dunkel, weswegen ich nicht noch ewig Pause machen konnte.
    Die bekannten Knieschmerzen waren dann irgendwann weg und wurden durch ein Stechen ersetzt, das ganz sporadisch mal auftrat und wenn es das tat, dann konnte ich mich nicht mehr auf dem Bein halten. Solche Schmerzen hab ich noch nie gehabt.
    Hab dann irgendwann direkt hinter dem verbotsschild mein Zelt aufgeschlagen und dort genächtigt. Im Ruhezustand null schmerzen. Am nächsten Morgen, auch gar keine Schmerzen. Auch war nichts am Knie geschwollen. Bin dann weiter auf dem CDT, doch nach einer halben Stunde dachte ich mir dann, dass das nicht so wirklich weise ist. Bin dann umgedreht mit dem Gedanken ein paar Tage in der Stadt zu verbringen um zu heilen. Nach nochmal einer Stunde wandern war dieses stechen dann auch wieder zurück und ich fühlte mich in meiner Entscheidung bestätigt.
    Bin dann am Samstag erstmal frühstücken gegangen, dann zum Hotel und nachmittags noch zum Walmart einkaufen. Das Bein immer schön mit einem Kissen darunter hochgelegt und nicht viel gemacht außer sehr viel Fernsehen zu gucken.
    Am Montag habe ich noch ein Resupply Paket nach Pie Town geschickt. Das ist eine der Stellen wo man sich nur sehr schlecht mit Nahrung eindecken kann und da ich ohnehin nun Sachen aus dem Rucksack genommen hab und eine Bouncebox eröffnen wollte, konnte ich das Paket auch randvoll mit Verpflegung machen.
    Nach den heutigen 11 km muss ich sagen dass sich das Knie immer noch komisch anfühlt. Ich gehe aber extrem langsam, mache viele Pausen und rede mir/meinem Körper gut zu. Ich hoffe dass er mir das verzeiht und gelobe so denn Besserung im Umgang mit ihm.
    19:10 Uhr.
    Ich liege schon im Zelt. Es sind knapp 34 km geworden. Ich glaub das war schon wieder zu viel. Den Tag über hat es im Knie nur zweimal gestochen, aber nicht so schlimm wie noch am Samstag. Jetzt zum Ende merkte ich dass ich es nicht mehr zuverlässig belasten kann. Fühlte sich irgendwie weich an.
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  • Day 16

    8. Tag auf dem CDT

    April 15, 2021 in the United States ⋅ ⛅ 7 °C

    Hallo Leute.
    Heute, Donnerstag, war noch weniger gut als gestern. Man könnte schon von schlecht sprechen.
    Die Nacht war schön ruhig nachdem der Wind etwas abgeflacht war. Mein Schlafsack ist zu kalt. Soll eigentlich einen Komfortbereich von 2 grad haben und wiegt dabei unter 500 Gramm. Allerdings gilt der Komfortbereich wohl nur für Rückenschläfer. Ähnlich wie bei einem Quilt denkt man hier wohl auch dass man auf der Unterseite ja ohnehin liegt und somit braucht man hier nicht so viel Isolation. Naja ich bin Seitenschläfer und drehe mich sehr oft. Unten ist somit immer an der Seite und der Rücken wird kalt und ich werd wach.

    Hab recht lange, bis zum hell werden geschlafen da ich den Trail im dunklen ohnehin nicht gefunden hätte. Im Liegen und sitzen merke ich nichts vom Knie. Kurz nach dem losgehen dann aber schon. Es folgte ein langer Anstieg, der war machbar. Danach ein sehr langer Abstieg, das war die Hölle. Hab so oft angehalten und gelockert und massiert und einfach nur den Schmerz ziehen lassen. Nur um dann ein paar Meter zu gehen und wieder zu krampfen weil es so durch und durch geht.

    Für eine Strecke von 16 km für die ich sonst vier Stunden brauche, habe ich sechs benötigt. Am Gila River angekommen hab ich mich erstmal ins kalte Wasser gestellt und die Beine gekühlt. Danach ne halbe Stunde unter einen Baum gesetzt und überlegt. Bis zum Etappenziel wären es noch 24 km gewesen und ein Schild sagte mir dass es zum nächsten Highway ungefähr 12 sind.
    Hab mich für letzteres entschieden.

    Der Weg heraus aus der Schlucht des Gila Flusses war nicht leicht zu finden und auch schwer zu wandern. Die Schmerzen waren auf diesem Weg lustigerweise erträglich. Somit konnte ich mich etwas mehr auf diese wahnsinns Natur hier konzentrieren. Irre was hier an wirklicher Wildnis einfach so rumsteht. Niemand kümmert sich hier um irgendwas und das ist nur positiv gemeint. Hab bis zum Highway trotzdem gut fünf Stunden gebraucht und nach einer halben Stunde auf diesem einen Hitch bekommen. Dieser Hitch von Delilah und Jack könnte mich morgen auch weiter nach Osten mitnehmen. Mal gucken was ich nun machen 🙄
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  • Day 17

    1.Tag Off-Trail

    April 16, 2021 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Moin from the Gila Mountain Inn in Silver City!
    9:20 Uhr die Nacht war durchwacht 🥱
    Die Ungewissheit hat mich einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Was soll ich nun tun? Was wäre der beste Weg um 3 - 6 Wochen zu genesen ohne dabei zu viel Geld zu verbrennen.
    Hier in Silver City in meinem Motel wird ein Housekeeper gesucht 😬 allerdings ist die Stadt ohne einen fahrbaren Untersatz nicht bewohnbar. Eine Anbindung an irgendeinen öffentlichen Personennahverkehr gibt es nicht! Auch das hat mich dazu bewegt das Angebot des Pärchens von gestern anzunehmen. Sie werden mich mitnehmen nach Las Cruces was auch hier in NM liegt. Von dort ist es nicht mehr weit bis El Paso in Texas.
    Ein freier Staat!
    Soeben habe ich mit Delilah telefoniert. Um elf werde ich abgeholt und später dann fahren wir nach Las Cruces. Sie sagte dass sie eine Couch in ihrem Büro hat auf der ich gerne genesen kann und sie würden mich für eine Weile einfach als ihren neuen Sohn annehmen 😄
    Das ist mal Gastfreundschaft. Ich frag mich wann wir dann voreinander keine Masken mehr tragen 😂
    22:56 Uhr
    Ich bin also nun in Las Cruces was immer noch in New Mexiko liegt und kann hier erstmal ne Weile bei Delilah und Jack bleiben. Schönes großes Haus in dem ich ein eigenes kleines Zimmer hab. Die Stadt ist auch sehr schön in direkter Nachbarschaft, für den Rest der Stadt braucht man allerdings wieder ein Auto oder man nimmt den Bus. Ja es gibt hier Stadtbusse auf die die beiden auch recht stolz sind 😄
    Morgen gehts auf den Farmers Market und danach zum Frühstück in ein Restaurant, ich denke dazu werd ich mal versuchen die beiden einzuladen, denn bisher wollten sie sich nichts geben lassen.
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