tourdefränz - Rucksack & Rad

Mai - September 2022
Ein 153-Tage Abenteuer von tourdefränz Weiterlesen
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  • Tag 67

    #21 Santa Cruz - Galapagosinseln

    6. Juli 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Galapagosinseln: einsame Strände, eindrucksvolle Vulkane, einzigartige Tierwelt - und: Corona.

    Unsere Reise auf die Inseln begann anders als geplant. Der positive Schnelltest am zweiten Morgen machte uns erstmal zwei große rote Striche durch die Rechnung. Nachdem wir den Flug bereits wegen Unruhen am ecuadorianischen Festland umgebucht hatten, feierte das Virus Premiere bei Fränzi. Zum Glück waren wir in guten Händen, da wir bei Fränzis alter Gastfamilie übernachteten. Diese organisierte uns spontan eine kleines Zimmer bei einer Freundin und so zogen wir kurzerhand in diese - sagen wir - pragmatische Quarantäne-Kammer. Dass die Mama jeden Tag Essen vorbei brachte, war nur der Gipfel der Gastfreundschaft, die uns Glenda, Carlos und Karla entgegenbrachten. Und so begann unser Aufenthalt auf den Inseln zwar nicht mit einem Naturspektakel, aber dennoch mit vielen positiven Eindrücken.

    Während Fränzi sich also auf ihre Genesung konzentrierte, vertrieb sich Matthias die Zeit derweil in Puerto Ayora, der Hauptstadt der Insel Santa Cruz. Glücklicherweise kannte Fränzi die Highlights der Insel schon aus ihrer Zeit dort. Und glücklicherweise ging Corona so plötzlich wie es kam. Und so konnten wir nach sechs Tagen wieder gemeinsam auf Entdeckung gehen.

    Aus dem ursprünglichen Fischerdörfchen Puerto Ayora ist mittlerweile eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohner:innen geworden - mit allen Konsequenzen, die dazugehören. Immer mehr Flächen wurden für Wohngebiete freigegeben - statt diese weiter der Natur zu überlassen. Und dort wo die Menschen leben, sammelt sich auch hier der Müll. Diese ersten Eindrücke passten daher nicht wirklich ins Bild. Diese konnten wir aber auch nur sammeln, da wir weiter weg von der Touristen-Meile wohnten. Auch Fränzi erlebte ihre Rückkehr mit gemischten Gefühlen: einerseits große Freude über die vielen Wiedersehen, andererseits etwas Besorgnis über das Wachstum der Insel allein in den letzten neun Jahren.

    Doch konzentrieren wir uns lieber auf die eigentlichen Bewohner der Inseln. Von kreuzenden Schildkröten beim Fahrradfahren über schwimmende Meerechsen (Iguanas) beim Baden bis hin zu sich entspannenden Seelöwen am Hafen: Alltagsszenen in Puerto Ayora, die sinnbildlich für diese einzigartige Tierwelt stehen. Diese zog uns auch die nächsten zwei Wochen auf den anderen Inseln fest in ihren Bann.
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  • Tag 74

    #22 Isla Isabela - Galapagos

    13. Juli 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    2.359 Wellen später kamen wir endlich auf Isla Isabela an. Während sich das Boot durch die raue See kämpfte, waren wir froh, dass auch unser Magen dem Auf und Ab standhielt.

    So wild es auf dem Meer war, so ruhig ging es dann aber an Land zu. Denn als größte Insel des Archipels zeichnet sich Isla Isabela vor allem durch eine entspannte Atmosphäre aus. Zahlreiche Highlights sind direkt zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Ob Schnorcheln mit Rochen, Schildkröten oder Seelöwen, Kakyaking neben Pinguinen oder ein kurzer Spaziergang durch die Mangroven - hier zeigte sich Galapagos von seiner schönsten Seite.

    Den Aufenthalt nutzten wir außerdem, um den einzig begehbaren und aktiven Vulkan (Sierra Negra) der Inseln zu bewandern. Dort genossen wir eine wundervolle Aussicht auf die naturbelassene, ungestörte Weite der Insel - hinter den Ausläufern der schwarz-roten Vulkanerde.
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  • Tag 81

    #23 San Cristobal - Galapagos

    20. Juli 2022, Südsee ⋅ ⛅ 23 °C

    Alle guten Dinge sind drei. Und so besuchten wir auch die dritte von insgesamt vier bewohnten Inseln des Archipels - und außerdem die älteste. Von Isabela ging es also über insgesamt vier holprige Stunden nach San Cristobal.

    Schon zur Begrüßung standen einige Seelöwen Spalier. Generell gehen die Tiere auf San Cristobal nochmal deutlich mehr auf Tuchfühlung mit den Menschen. Die Atmosphäre der Insel lag außerdem genau zwischen der Entspanntheit von Isabela und der Belebtheit von Santa Cruz - und gefiel uns daher sehr gut.

    Unser eigentliches Highlight war aber die 360-Grad-Tour um die Insel: neben dem Rundumblick auf die Vulkaninsel waren vor allem die drei Schnorchel-Sessions der absolute Wahnsinn. Von der Meeresschildkröte über den Rochen bis hin zum Hammerhai war alles dabei. Und das hautnah! Wir konnten unser Glück kaum fassen.
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  • Tag 87

    #24 Ecuador

    26. Juli 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 6 °C

    Nach dem Inselleben war vor dem Festland. Für unsere letzten zehn Tage in Lateinamerika ging es nochmal zurück auf den ecuadorianischen Kontinent. Während sich Galapagos als eigenes Land präsentierte, konnten wir so noch etwas dem wirklichen Leben des Landes nachspüren.

    Auch hier war Fränzi bestens vernetzt und so besuchten wir ihre damalige Gastschwester Chris in Quito. Nach einem Tag Sightseeing in der kirchengesättigten ecuadorianischen Hauptstadt ging es wieder ab ins Grüne. Mit Chris bewanderten wir die Lagune Quilotoa - ein beeindruckender Krater gefüllt mit türkisgrünem Wasser. Das Schattenspiel der Wolken tat sein Übriges für ein wahres Farbenmeer aus Grüntönen.

    Von dort brachen wir noch am selben Tag auf ins noch grünere Baños, bekannt für seine vielen Wasserfälle, Flüsse und Wälder. Zuvor mussten wir nur noch einen Bus auf der Autobahn anhalten. Aber auch dieses Ritual ist in Ecuador eingespielt - und so ging es auf eine zweistündige Fahrt begleitet mit dem typisch schlechten, dafür sehr lauten Actionfilm.

    In Baños selbst machten wir ein kleines Warm-up für die Beine, sowohl auf einer Fahrradtour entlang von sieben Wasserfällen als auch bei einer Wanderung in die umliegenden Berge. Denn schon sehr bald sollte es ja für längere Zeit auf den Sattel gehen. Um die vielen Extremangebote des Ortes von Ziplining bis Bungeejumping machten wir dagegen einen Bogen und waren lediglich stille Beobachtende.

    Auch bei unserem Zwischenstopp auf der Rückreise am Vulkan Cotopaxi wurden wir nochmal aktiver. Einer Wanderung zum Gletscher folgte eine 30 Kilometer Abfahrt mit dem Rad. Dass wir kurz vor Ende nochmal auf über 5.100 Metern sein würden, überraschte uns zwar - war aber irgendwie das logische Ende einer Reise, die im wahrsten Sinne des Wortes so viele Höhen hatte.

    Unser letzter Stopp war Mindo. Ein kleines Dörfchen im ecuadorianischen Dschungel, bekannt für die Vielfalt an Vögeln. Matthias bekam davon nur wenig mit. Die Abfahrt am Cotopaxi hatte ihm so kurz vor Ende eine hartnäckige Erkältung beschert - inklusive geschwollener Ohrkanäle. So blieb ihm sogar der Gesang der Vögel verwehrt.

    Während Matthias also vor Ort nur die einheimischen Suppen kennenlernte, besuchte Fränzi auf eigene Faust ein Schmetterlingshaus, fütterte Kolibris während einer Vogeltour und bekam eine exklusive Tour auf einer Kakaoplantage. Mit diesen doch zweigeteilten Eindrücken ging es ein letztes Mal zurück nach Quito.

    Dann hieß es Abschied nehmen: von Chris, von Ecuador und von Lateinamerika. Wir sind wirklich dankbar für so viele Erlebnisse, Begegnungen, Natur und Kultur und den Umstand und das Privileg, so etwas machen zu können. Hasta la vista 💚 💃!
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  • Tag 97

    #25 München - Strasbourg - Nantes

    5. August 2022 in Frankreich ⋅ ☀️ 27 °C

    Warmer Sommerregen: Unser Begleitgeruch, als wir unsere Rucksäcke die letzten Meter zu unserem Münchner Zuhause schleppten. Wir waren wieder dahoam! Auf Matthias Qualen beim Landeanflug gehen wir lieber nicht näher ein - nur so viel: sein Trommelfell hat es überstanden.

    Eine ganz andere Trommel stand dann erstmal nach Ankunft im Mittelpunkt: Die Wäschetrommel. Denn vom Backpacking zum Bikepacking trennten uns noch einige Vorbereitungen. Kleidung und Gepäck aufs Minimum begrenzen, Fahrräder zum Service bringen, Bike-Setup feinjustieren und natürlich auch ein paar Tage den Münchner Sommer genießen gemeinsam mit Freunden und Familie.

    Und dann saßen wir auch schon im Zug nach Straßburg. Neben uns unsere Räder als treue Begleiter für die nächsten zwei Monate. Außerdem vier Taschen und ein Zelt als unserem Hauptwohnsitz für die kommenden Wochen.

    In Straßburg selbst ging es aber nochmal ins Hotel und von dort am nächsten Tag in die Stadt, um uns so langsam an alles französische von Croissant bis Bonjour zu gewöhnen. Am nächsten Tag katapultierte uns dann der TGV nach Nantes - dem Ausgangspunkt unserer Reise. Zuvor testeten wir aber noch das Radnetz von Paris, als wir dort den Bahnhof wechseln mussten. Bei Abendsonne über die Seine zu fahren kam uns dann bereits ziemlich französisch-romantisch vor.

    Am nächsten Morgen schwangen wir uns dann endlich auf den Sattel. Kaltstart um 8:00 Uhr, die ersten Kilometer noch durch Nantes - und dann schon flussaufwärts an der Loire. Unser Leitmotiv für die kommenden Wochen.
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  • Tag 104

    #26 Loire-Radweg

    12. August 2022 in Frankreich ⋅ ☀️ 33 °C

    Stadt, Land, Fluss, Schloss: so ungefähr könnte man die ersten zehn Tage unserer „Tour de Fränz” in Frankreich zusammenfassen. Für rund 500 Kilometer bewegten wir uns und unsere Räder entlang der Loire - dem letzten Wildfluss Europas, der sich über 1000 Kilometer durch das zentrale Frankreich nach Westen zieht und schließlich in den Atlantik mündet.

    Loire à Velo - die Route war für den Einstieg perfekt: Genussfahrten ohne viele Höhenmeter, perfekte Fahrradinfrastruktur und Campingplätze sowie traumhafte, autofreie Strecken. Ob warme Sommerabende in Städten wie Orléans oder Tours, „Umwege“ zu den Fabel-Schlössern Chenonceaux und Chambord, kurze Abkühlungen in traumhaften Nebenflüssen wie der Cher oder zahlreiche Stopps für die vielen Villen und Schlösschen auf der Route: die Strecke bot wirklich alles, um beschleunigend zu entschleunigen - unser Motto für den Start.

    Neben dem ganzen Glanz und Gloria auf der Strecke gewöhnten wir uns auch langsam an den neuen Alltag: Baguette, Käse und Wein, Bonjour und Merci, Rückenwind und Gegenwind, Zeltauf- und abbau, Sonnencreme-Sessions, Steckdosen suchen und finden und der Gang zum nächsten Café am Morgen. Unsere spärlichen Bemühungen bei all dem französisch zu sprechen, wurden zumeist gewürdigt - ließen uns aber nach einigen Jahren des Französischunterrichts am Schulsystem
    zweifeln.

    Immerhin unterwegs haben wir etwas gelernt. Zum Beispiel über den Ursprung der wirklich hohen Frequenz an Schlössern auf der Route: Während des 100-jährigen Krieges bildete die Loire die Grenze zwischen dem englischen und dem französischen Reich. So entstanden dort zur Verteidigung zahlreiche Burgen und Festungen. Zur Renaissance fielen sie schließlich dem Adel in die Hände und es entstanden schillernde Schlösser, die diese - je nach Plaisir - unter anderem als Land- und Jagdsitze oder einfach nur als Statussymbole nutzten.

    Trotz aller Schillernheit der Gegend: die spürbare Hitze und die nicht zu übersehende Trockenheit ließen auch uns etwas erschrocken zurück. So war von der wilden, farbenfrohen Loire an manchen Stellen lediglich ein kleines Rinnsal übrig. Dort, wo Felder nicht bewässert wurden, ließ die Trockenheit nur noch hellbraunen Mais oder schwarz-vertrocknete Sonnenblumen übrig. Auch der zweitägige Regen änderte an dieser Lage natürlich nichts. Immerhin wurde es gen Osten wieder etwas grüner und die Loire machte einen gesünderen Eindruck.

    So entließen wir sie dann auch in den Süden Frankreichs und machten uns weiter nach Osten entlang von Kanälen immer auf zum nächsten Fluss.
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  • Tag 112

    #27 Eurovelo 6 bis Basel

    20. August 2022 in der Schweiz ⋅ ⛅ 23 °C

    Mit einem letzten Blick auf die Loire in Digoin verabschiedeten wir uns von dem Fluss. Fortan folgten wir der europäischen Fernradroute Eurovelo 6, die sich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer erstreckt.

    Für die restlichen 500 Kilometer durch Frankreich strampelten wir unter anderem durchs Burgund, schöne Städte wie Dole, Benonceaux oder Chalon-sur-Saône inklusive. Unser Hauptfluss war der Doubs, der sich von bereits herbstlich gebräunten Hügeln und Steilklippen umgeben durch den französischen Osten Richtung Rhein schlängelt.

    Mittlerweile hatten wir unser erstes Gewitter im Zelt verbracht - und überlebt -, des Öfteren die 100 Kilometer-Marke überschritten und folglich auch mal den ein oder anderen Ruhetag eingelegt. Weiterhin kamen wir zudem ohne größere Beschwerden aus und auch die teils müden Beine erholten sich über Nacht wieder ganz gut. Die fehlenden Steigungen halfen hier natürlich auch mit.

    Kurz vor Basel sahen wir dann erstmals den Rhein. Allerdings nicht den braun-dreckigen Rhein, den man unter anderem aus Köln kennt. Vielmehr den blau-grünen Rhein, der noch eher erkennen lässt, dass sein Ursprung in den Schweizer Alpen liegt. Und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen: Adieu Frankreich, Grüezi Schwiz. Und Deutschland war plötzlich auch wieder ganz nah am Dreiländereck.

    Zuletzt noch ein Blick auf die Zahlen: 1.300 Kilometer, 16 Fahrtage, zwei Ruhetage, 1.342 Croissants, vier halbwegs stabile Sitzknochen, null platte Reifen.
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  • Tag 118

    #28 Rhein- und Bodenseeradweg

    26. August 2022 in der Schweiz ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Start in der Schweiz war schweizerisch. Alles wurde steiler - und alles wurde teurer. Aber der Rhein und die schweizerischen Alpen machten beides definitiv wett.

    Radfahren in der Schweiz bedeutete außerdem: eine höhere E-Bike-Dichte, ein überraschend schlechteres Radnetz, dafür schönere Städte als auf der anderen Rheinseite in Deutschland sowie mehr Porsches & Co., die uns am besten so knapp wie möglich überholten. Bei einem der vielen Grenzübertritte zwischen der Schweiz und Deutschland gab‘s dann auch den ersten Platten.

    Das gemütliche Flussgeradel hatte in der Schweiz also erstmal ein Ende. So lag auch unser erster Campingplatz auf einer ziemlichen Anhöhe, die wir erstmal erklimmen mussten. Die Aussicht auf den folgenden Ruhetag spülte uns glücklicherweise die verbliebenen Watt aus den Waden. Und auch der Aufstieg wurde belohnt: mit einer tollen Aussicht über das Tal und dem restlichen Abendessen unserer niederländischen Zeltbachbarn.

    Den Zweck des Ruhetages verfehlten wir knapp. Statt die Beine hochzulegen, wanderten wir vier Stunden durch den wunderschönen Jurapark bei Gasingen, Wil, Mettau - wie auch immer. Es wurde auf jeden Fall sehr ländlich.

    Die nächsten Tage radelten wir dann am Rhein entlang, vorbei am berühmten Rheinfall in Schaffhausen und bis zum Bodensee. Von Konstanz ging es dann über Bregenz bisnach Lindau - den Bodensee stets zu unserer Linken.
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  • Tag 124

    #29 Allgäu

    1. September 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 18 °C

    Allgäu. Thanks for having us again.

    Für knapp 150 Kilometer kehrten wir zu einem unserer Lieblingsradtouren zurück: dem Bodensee-Königssee Radweg. Das Allgäu präsentierte sich dabei wie aus dem Katalog. Sanfte, grüne Hügel, ein strahlend blauer Himmel und immer mal wieder ein See zum Abkühlen. Das Auf und Ab nutzten wir zugleich als Training für die anstehende Alpenüberquerung. In Füssen gab es dann außerdem noch das Wiedersehen mit Fränzis Großeltern.

    Kurzum: Das Allgäu hat wieder komplett geliefert.
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  • Tag 127

    #30 Via Claudia Augusta

    4. September 2022 in Italien ⋅ ☀️ 27 °C

    Das klassische Zweirad kannten die Römer noch nicht. Dabei waren sie es, die den Grundstein gelegt haben für eine der gegenwärtig besten Fahrradrouten über die Alpen. Die alte Römerstrecke Via Claudia Augusta startet in der Theorie in Donauwörth und erstreckt sich bis zum Gardasee. Wir nahmen die Einfahrt in Füssen und verließen die Spuren der Römer erst wieder in Bozen in Südtirol.

    Es war von Beginn an die reinste Berg- und Talfahrt. Emotional ging es dagegen nur bergauf. Das lag vor allem an der abwechslungsreichen Route - von Passstraßen über Bergseen bis hin zu etwas dolce vita war alles dabei. Garniert wurde das ganze mit traumhaftem Wetter.

    Hier nur ein paar Highlights der Strecke: Da war zuerst der Heiterwangersee. Ein so schöner, ruhiger See, der uns spontan bis zum Nachmittag nicht los ließ - und unsere Abfahrt entsprechend verzögerte. Da war der Fernpass, eine kleine Herausforderung auf Schotter, die sich lohnte, als man oben ankam, und sich mal richtig alpinisch anfühlte. Anschließend kam dann noch der Reschenpass, der sich über elf Kehren konstant nach oben schlängelt. Beim Reschensee angekommen, folgte anschließend eine spektakuläre Abfahrt bis nach Meran, bei der die Kilometer nur so purzelten. Wir blieben dagegen stabil im Sattel und freuten uns über diese Belohnung nach dem doch harten Anstieg. Es war die pure Freude.

    Zwischendrin hatten wir noch einen tollen Abend mit zwei anderen Radlern. Dies gab Gelegenheit, sich über den Alltag auf dem Rad auszutauschen. Es ging um überholende E-Biker, überteuerte Campingplätze, überflüssiges Gepäck, überragende Anstiege und Abfahrten sowie Radurlaub als den schönsten Urlaub der Welt. Von außen mag das alles sehr nerdig geklungen haben, unter uns Radlern war es großartig.
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