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  • Day 10

    Zurück im Winter

    January 7 in Germany ⋅ ☁️ -1 °C

    17 Grad in Rom und jetzt -2 Grad in Nossen. Das klingt gleich doppelt doof und wir überlegen umzudrehen. Aber 15 Stunden Fahrt (davon ca. 3,5 h laden) machen müde, entscheiden uns für ein paar Sonntagssüßigkeiten von der Tanke und werten die Fahrt aus.
    Es war deutlich entspannter als gedacht und 0 Euro Benzinkosten fetzen auch. Die Tesla-Ladestops machen die Fahrt kurzweilig, aber kosten natürlich Zeit. Unterm Strich war es eine tolle Erfahrung und Rom, Florenz und Pisa sind bedenkenlos zu empfehlen.

    Die Raststättenbewertung hat sich nicht mehr entscheident verändert. Wir waren nur noch bei einer neuen Raststätte. Der Rest waren Hotels oder Industriegebiete. Der Rastplatz Ischenberg hat es nur unter Protest in die Bewertung geschafft:

    1. Affi, Italien
    2. Rovereto, Italien
    3. Schweitenkirchen, BRD
    4. Münchberg, BRD
    5. Niederbreitenbach, Österreich
    6. Nossen, Brenner
    7. Alle anderen
    8. Ischenberg (hier gibt's zwar alles, aber eben auch nen Fanshop des FC Bayern - disqualifiziert, weil doof)

    Die Daten zum Trip:
    3.460 km Gesamtstrecke
    762 kW Gesamtverbrauch
    0 Euro Gesamt-Spritkosten
    12 gekaufte Souvenirs (davon 6 Kühlschrankmagneten)
    600x "beieindruckend" gedacht oder geschrieben
    0 gekaufte SelfieSticks
    X Pizzen/Pasta gegessen
    210.000 Schritte p.P. (bei 0,7m Schrittlänge = 147 km)
    400.000 zu uns genommen Kalorien

    Jetzt noch mach Hause, Bett und dann Sonntag.
    Danke fürs Lesen
    JOL
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  • Day 9

    Die neue Nummer eins: Affi

    January 6 in Italy ⋅ 🌧 8 °C

    Die Heimfahrt halt gleich beim ersten Stop eine Überraschung bereit. Der Rasthof, oder Rasthimmel Affi schiebt sich auf den ersten Platz des Rastplatztest. Hier gibt es nicht nur alles, sondern auch alles doppelt. Essen kann man in Restaurants oder bei der üblichen McDonald's / Burger King Kombo. Im Shopping Center gibt's Spielzeug, Klamotten, irgendwas Versicherungen, Zeug und wer eine neue Küche oder ein Bad braucht wird hier auch fündig. Eine Toilette finden wir allerdings nur beim immer noch weihnachtlichen MC D.

    Ob des Wetters muss die Spazierrunde ausfallen. Aber der Blick in die Gegend lässt 5 von 5 Punkten in dieser Kategorie zu. Stellt man den Lader auf 12V hat man sogar Zeit die Berge zu erklimmen. Wir lassen das, fahren weiter und lassen den tollen Blick auf die Berge, zwischen denen die Autobahn verläuft mit in die Bewertung einfließen.

    8 von 8 Punkten für den Rastplatz Affi, Italien.

    1. Affi, Italien
    2. Rovereto, Italien
    3. Schweitenkirchen, BRD
    3. Münchberg, BRD
    4. Niederbreitenbach, Österreich
    5. Nossen, Brenner
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  • Day 8

    Schiefe Türme und 'ne IBU aus Florenz

    January 5 in Italy ⋅ ☁️ 11 °C

    Rom haben wir erobert. Zeit nach Norden zu reisen und die Dresdner Partnerstadt Florenz in Augenschein zu nehmen. Ein Blick auf das Wetter verrät: Regen, morgen, ganztägig und übermorgen, Regen. Von der Niceigkeit gar nicht mal so toll, also Pläne anpassen und den Besuch in Pisa auf heute verlegen und dann Florenz!

    Ab ins Auto, die Autobahn und Reisegeschwindigkeit erreichen. Einer schreibt Blog. Fussball ist das Thema und aus den angekündigten "30 Minuten" werden 2 Stunden. Die anderen quatschen und alle finden immer wieder Zeit die Landschaft zu genießen. Kleine und große Städte, Felder, Hügel mit Natur, Hügel mit stadtähnlichen Burgen (oder burgähnlichen Städten). Die Zeit vergeht schnell und das Hotel am Flughafen Florenz erscheint vor uns. Tesla anschließen, einchecken, auf nach Pisa.

    Eine Stunde später rollen wir in in die Stadt am Meer ein. Gut der schiefe Turm steht etwas im Inland, aber den Hafen in Pisa sollen wir heute auch noch zu Gesicht bekommen. Aber erstmal zum schiefen Turm. Der ist gleich um die Ecke des Parkplatz und nachdem wir die behütteten SelfeStick-Verkäufer umkurvt haben sind Dom und Turm zu sehen. Großartig und nicht ganz voll mit Touris. Eintritt wird nicht verlangt, jedenfalls nicht auf das Gelände. Dom und Turm gibt es von innen nur für Kohle zu sehen und für Zeit, Warteschlangenzeit. Wir kümmern uns lieber um Fotos und darum, die Geschichte zum Turm zu lesen. Nach ein bisschen Wetter und Turm genießen zieht es uns in eines der Ristorante. Überraschend günstig, also Pizza, Kaffee und Menschen kucken.
    Auf dem Rückweg wird noch ein Souvenir eingesackt und der Hafen geortet. Meer und Strand kucken war das Ziel für den Abend. Es wird so langsam dunkel, aber wir schaffen es noch rechtzeitig, um die Gicht aufspritzen zu sehen, die der Wind gegen die Wellenbrecher drückt. Toll! Wir schauen uns das Spektakel an, gehen so nahe ran, wie es die kurzen Hosen bei windigen 8 Grad zulassen und genießen den Geruch von Meer. Ohne nass geworden zu sein spazieren wir über den Hafen zurück zum Auto und sind eine Stunde später in der Hotelbar. Der Fernseher zeigt Fussball, Coppa Italia. Juventus Turin gewinnt 6:1 und könnte uns im Halbfinale erwarten, nachdem wir am kommenden Wochenende Lazio rausschmeißen. Forza Roma!

    8 Uhr, der Wecker klingelt uns zum Frühstücksbuffet. Nix weltbewegendes, aber es schmeckt. Wir fühlen uns außerdem ausgesprochen sicher, weil der Herr, der für das Frühstück zuständig ist offensichtlich abends als Türsteher in der Disko arbeitet. Wir lassen das nachholen lieber sein, schwingen uns ins Auto und rollen Richtung Penny. Der Parkplatz hier scheint uns angemessen, um unseren Rundgang durch Firenze zu beginnen. Dem Navi gefällt das nicht und wir landen auf einem Parkplatz 1 km vor dem Penny. Das merken wir allerdings erst, als zu Fuß wir am Penny ankommen. Schade, aber dann haben wir uns das Eis heute wenigstens verdient. Mit einer vom Hotel gesponserten A3-Karte bewaffnet geht es Richtung Innenstadt. Die Sehenswürdigkeiten sind mit Kuli eingekreist und der effektivste Weg ist im Kopf. Heute sind wir Volltouristen!

    Die erste des Sehens gewürdigt werdende Keit ist der Palazzo Pitti. Etwas enttäuscht stellen wir fest, das es nicht nicht um eine Hommage an den Helden unserer Kindheit handelt. Auch Schnatterinchen und Moppi sind nicht zu sehen. Schade. Der Palast allerdings ist trotzdem sehenswert und der namensgebende Kaufmann wird sich dessen Errichtung sicher verdient haben.

    Ponte Vecchio, so heißt das nächste Ziel, ist eine der ältesten Segmentbögenbrücken der Welt. Von außen als Brücke zu erkennen, wird sie, wenn man sich darauf befindet eher zum Schmuckbasar. Das hat Geschichte, ist ungewohnt aber sehenswert. Florenz ist nicht so gewaltig wie Rom und so geht es direkt zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. Immer wieder wird die Karte gecheckt, wir wollen ja nichts verpassen und irgendwie erinnert es an die Jugend. Familienurlaub, die Eltern haben die Karte gepimt und wir dürfen die die Familie damit durch die Welt führen. Toll.

    Hier eine Kirche, da eine Basilika oder ein Museum. Wir lassen uns treiben und kommen am Palazzio Vecchio vorbei, auf dem der Neptunbrunnen die Aufmerksamkeit auf sich zieht. An der Basilica di Santa Croce machen wir eine kurze Trinkpause, um dann wieder in die Menschenmassen zu verschwinden. Wobei "Massen" wahrscheinlich noch übertrieben ist, im Vergleich zu dem, was hier im Sommer los sein wird. Es ist gut auszuhalten und nie wirklich übervoll.

    Ein Kulikreis auf der Karte führt uns zum Piazza del Duomo, dem Dom also. Eingebaut in Wohnhäuser ist er trotzdem gewaltig, wenn mann aus den Gassen heraus auf ihn zu läuft. Wir gönnen uns in seinem Schatten einen Kaffee und eine Tiramisu und beobachten, wie die vielen Gassen Menschen auf den Piazza ausspucken. Und überhaupt, Gässchen, wir sind weiterhin verliebt. Teilweise menschenleere wechseln sich mit denen ab, die die Touristen zwischen den Sehenswürdigkeiten hin und her spülen. Wir weichen von unserer effektiven Wegeplanung ab und genießen die Ruhe, in den Seitengassen der Seitengassen.

    Die gute Tat des Tages: ein gefundenes Handy haben wir einem Carabineri in die Hand drücken wollen. Leider gab es ausgerechnet jetzt keinen zu sehen, also ab ins nächste vertrauenswürdige Geschäft, erklären, Handy da lassen und hoffen, dass der Besitzer es per Anruf ortet. Ausgang unbekannt.

    Bevor wir zu den letzten Ziele aufbrechen haben wir Hunger. Pizza oder Pasta soll es sein (Überraschung!) und dank google-Bewertung lässt sich ein 4,2-Sterne Restaurant ausfindig machen. Vier Käse, Giovanni, Calzone - hatten wir schon erwähnt, dass man in Italien gut essen kann? 50 Euro für drei Personen, das ist günstig, für so einen Touristenort. Überhaupt finden wir, dass die Souvenirs, dass Essen und die Snacks recht günstig sind. Allerdings haben wir uns auch gegen den Wein für 900€ und die Dom-Nachbauten für 400€ entschieden.

    Der Kommentar beim Eintritt in die letzte Sehenswürdigkeit: "Also Pfunds Molkerei?!". Nicht ganz, aber auch nicht ganz abwegig. Schließlich stehen wir in einer Apotheke. Es ist aber nicht irgendeine, sondern die älteste, noch betriebene der Welt. Und irgendwie ist das auch das Highlight der Tour. Wir haben nicht nach IBU600 gefragt und auch die Preise nicht gecheckt, aber wir sind staunend durch die Apo gezogen und haben uns der Liebe erfreut die hier in den Details steckt. Ankucken!

    Mit diesen Eindrücken ging es im Nieselregen von Florenz zurück zum Auto. Ein kurzer Zwischenstopp am Penny, um die Vorräte für die Heimfahrt nach Elbflorenz aufzufüllen. Im Hotel stellen wir zu spät fest, dass wir ein paar Drehorte für diverse Filme verpasst haben. Schade. Aber wir sind dennoch begeistert von Florenz und gerade die Kompaktheit ist für jeden Analogstadtkarten-DJ ein Traum.

    Ab an die Hotelbar.
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  • Day 6

    Heimspiel, aber auswärts

    January 3 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Auswärtsurlaub ist Fußballurlaub. So geht wenigstens einer von uns durchs Leben und der italienische Fußballverband findet das gut. Das Pokalviertelfinale Rom gegen Cremonese wird also in unseren Urlaub gelegt und der Cup-Modus ist auch entsprechend geregelt. Die besten 8 Teams der Vorsaison steigen erst im Achtelfinale ein, mit Heimrecht - da freut sich das Underdogherz.

    "Leider ist das Stadio Olimpico nicht sehr gut an das Öffi-Netz angebunden", so steht es auf der Webseite und das trifft es auch. Die nächste Metrostation ist 40 Gehminuten entfernt und die letzte Metro fährt 23:30 Uhr. Ein Fußballspiel kann brutto schon Mal mehr als zwei Stunden dauern (Pokalspiele sogar noch länger) und so war schnell klar, dass wir einen Parkplatz anpeilen, der 39. Minuten Fußweg entfernt ist. Eine kluge Idee, wie wir schnell feststellen konnten.

    Die ersten 200m waren wir noch die einzigen Menschen, die zu Fuß unterwegs waren. Neben uns wälzte sich die Blechlawine Richtung Stadion. Bzw. stehen dort mit Fans gefüllte Autos, die das Ziel haben, möglichst nahe am Stadion zu parken. Also wirklich möglichst nahe, muss auch kein Parkplatz sein. Fußwege, Einfahrten, Parks, alles wird zum Parkplatz, wenn die Roma spielt.

    Wir schlängeln uns also an Autos vorbei, die Hauptstraße ist gleichzeitig Fußweg und aus den zwei fußballinteressierten Deutschen wird langsam eine Masse aus gelb-rot gekleideten Fans, die sich lavaartig Richtung Stadion wälzt. Das Gefühl Fussball fährt das erste Mal durch den Körper, es kribbelt.

    An Fressbuden und Merch-Ständen vorbei zieht uns die Masse Richtung Stadion. Wobei vorbei nicht das richtige Wort ist. Ein kurzer Stop und schon haben wir einen Schal um den Hals. Wir sind die Lava!

    Menschen, Merch, Essen, Vorfreude, so viele Eindrücke. Die 39. Minuten Fußweg fühlen sich an wie zehn und das Stadion blitzt erstmals zwischen Bäumen und Häusern durch. Das wird richtig gut.

    1927 bis 1932 erbaut, 72.000 Plätze und ganz viel Geschichte. Das Olimpico steht jetzt vor uns. Wir folgen dem Strom und gehen zum falschen Eingang. Völlig egal, es gibt viel zu sehen. Ein kleiner Platz neben dem Stadion ist umgeben von Statuen. An den Eingängen staut sich die Lava und wir übersetzen das italienisch auf dem Ticket um unseren Zugang zu finden. Der ist natürlich auf der anderen Seite, also herumdrehen und dem Strom entgegen laufen. Eine freundliche Securityne hilft uns dann. Wir müssen zum Obelisken, Zugang Tribuna Sud.

    Auf dem Weg hören wir die ersten Explosionen. Der gemeine Fußballfan kennt das, auch wenn die "Polenböller" hier lauter sind. Es riecht nach Silvester.

    Am Eingang vor dem Eingang wird das Ticket gecheckt. Profis wie wir wissen, dass danach das abtasten folgt. Also Handy raus, Arme breit und hoffen, dass die Pyro nicht gefunden wird. Die abstastende Dame nimmt ihren Job nicht allzu ernst. Schade.
    Kurzer Fotostop und weiter geht's, zum Eingang nach dem Eingang. Hier wird nochmal das Ticket und der Ausweis gecheckt und ein weiterer semierotischer Abtastvorgang durchgeführt. Die Ansage des Chefsecurity wird ignoriert. Er winkt uns zu sich und möchte uns anfassen, aber der Weg zu ihm ist uns durch Ketten verwehrt. Wir bleiben also in der Schlange und die nächste Dame versucht sich im abtasten und hat genauso wenig Bock wir ihre Kollegin.

    Unseren Platz haben wir schnell gefunden und der erste Blick ins Oval ist, wieder mal beeindruckend. Es riecht nach Marihuana. Voll ist es noch nicht, aber der Gegner kommt zur Erwärmung auf den Rasen und wird mit Pfiffen begrüßt. Kennt man. Wir haben Zeit und ohne Security und Zugangskontrollen geht es natürlich auch mal in andere Blöcke, zum Bratwurststand und überhaupt überall hin, wo Stadion ist.

    Zurück am Platz, die Heimmannschaft läuft ein und wird bejubelt. Man kennt es. Das Ganze drumherum ist etwas mehr auf Event ausgerichtet, verglichen mit einem deutschen Pokalspiel. Trotzdem merkt man, wie fanatisch hier alle sind. Bei mehreren Liedern wir mitgesungen. Eines davon wird die Hymne sein. Gänsehaut.

    Kurz vor dem Anpfiff werden noch die Heimmannschaft und die Schiedsrichter vorgestellt. Alle auspfeifen! Man kennt es.
    Das Spiel beginnt, die Curva Sud singt. Durchgängig, laut und viel, aber es ist doch etwas anderes, weniger rhythmisches als bei uns. Der erste Böller im Stadion explodiert. Überraschenderweise nicht bei den Ultras, sondern im Sparkassen-Familienblock. Oder können die Ultras hier wirklich so weit werfen? Wir entscheiden uns, es normal zu finden und konzentrieren uns wieder aufs Spiel. 11. Minute, der Zweitligist, der heute zu Gast ist bekommt die dritte gelbe Karte. Das kann ja was werden. Und dann? Uff, einen Leckerbissen haben wir nicht erwartet, aber das ist schon hart. Rom trifft einmal die Latte, Cremonese macht mit dem zweiten Torschuss die Bude und der Rest sind lange Bälle und Ballverluste auf beiden Seiten, bis zur Halbzeit. Der Zweitligist verdient sich die Führung mit guter Abwehrarbeit, die Roma verdient sich Pfiffe. Man kennt es.

    Nach dem Wiederanpfiff ist schnell klar, dass der Favorit aus Rom das Ding drehen will. Einbahnstraßenfussball sagt der Fachmann. Aber mehr als ein Pfostenschuss kommt nicht heraus. Die Fans um uns herum wissen aber genau, was falsch läuft. Der Gegner spielt auf Zeit, klare Foulspiele gegen das eigene Team werden nicht gepfiffen, der Gegner schauspielert und "der hat schongelb!". Man kennt es.

    Bis zur 77. Minute bleibt es ereignisarm. Romelu Lukaku, der Experten an Daniel Jules Wansi erinnert, ob der vielen unglücklichen Situationen, macht dann aber das, was ihn vom Ex-Dynamo unterscheidet. Er netzt doch noch! Das Stadion kocht und die zwischenzeitliche "Ruhe", die die Auswärtsfans genutzt haben, um auf sich Aufmerksamkeit zu machen ist vorbei. Noch vorbeier ist sie, als der Schiedsrichter kurze Zeit später auf den Punkt zeigt. Elfmeter, klare Sache. Sehe ich von hier! Paolo Dybala, übernimmt, netzt und es wird wieder laut. Der Stadionsprecher will sicher gehen das es jeder weiß, lässt die Fans 8x den Namen des Torschützen wiederholen und um uns herum wird gejubelt, umarmt und geküsst. Wir werden dabei nicht berücksichtigt, aber kommen damit klar.

    Mehr passiert dann auch nicht mehr. Die fünf Minuten Nachspielzeit vergehen ereignislos und der Abpfiff verursacht noch einmal Jubel. Und dann? Gehen! Also alle anderen gehen. 5 Minuten nach Abpfiff ist das Stadion fast leer. Es sieht aus wie Silvester, Circus Maximus.

    Wir schauen etwas entgeistert ins Rund und warten vergeblich auf die Stadionrunde der Mannschaft. Schräg! Aber, dann gehen wir eben auch. Ein Snack muss noch sein, also ab zur Stadionbratwurst. Die ist ein Fladenbrot, außen heiß, innen kalt. Es schmeckt nach Silvester.

    Auf dem Rückweg zum Auto wird die Lavamasse einseitig flankiert von Blech. Autos stehen, hupen und versuchen durch die Menschenmasse die entscheidenden Zentimeter zu gewinnen, um dann 10m weiter wieder zu stehen. Eine Horde Rollerfahrer flüchtet scheu ins Dunkel der Nacht. Busse, die hier eigentlich verkehren sehen wir nicht. Dafür winken wir noch freundlich ins Handy der Dame vor uns, die per Facetime mit Mama (?) telefoniert. Mit jeder Kreuzung und jedem Auto, das wir passieren werden es weniger gelb-rote Utensilien um uns herum und 200m vor unserem Parkplatz sind wir die letzen verblieben Schalträger. Neben uns löst sich die Blechlawine langsam auf und wir steigend zufrieden auswertend ins Auto.

    Viele Kinder, weniger rhythmische Gesänge und die fehlende Stadionrunde. Mehr fällt uns nicht auf, bei der Frage, was die italienische Fankultur von der deutschen unterscheidet. Laut ist es und ganz viel Leidenschaft steckt in den Roma Fans. Ein volles Stadion inkl. ein bisschen Pyro gegen einen Zweitligisten ist nicht alltäglich. Es ist noch das emotionale Fußballerlebnis, kurz vor der Grenze zum überkommerziellen Event. Ein Abend, den man erlebt haben sollte, auch wenn man kein Fußballfan ist.

    Forza Roma
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  • Day 6

    Gässchen sind der Weg ist das Ziel

    January 3 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Tag Zwei der Sightseeing Tour und heute ging es um die Plätze 20 bis 25 auf der Liste "Geheimtipps für Rom". Wobei "geheim" die Sache nicht ganz trifft, wenn es der erste Link bei der Google-Recherche ist.
    Unsere U-Bahn Station meistern wir jetzt schon wie die Profis. Am Eingang vorbei an den Kollegen der innerstädtischen Selfiestickverkäufer, rechts zur Biglietto-Schranke, rechte Treppe zur U-Bahn Richtung Laurentino. Nur die kurzen Hosen verraten noch unser Touristendasein.

    Heute geht es vier Stationen weiter als üblich. Die Station, die wir heute anpeilen heißt Basilica San Paolo und die namensgebende Basilika ist das Ziel. Wir nehmen jedenfalls an, dass die U-Bahn Station später gebaut wurde. Deren Ausgang erinnert an einen Berliner Kiez. Geruch, Graffiti, Miniläden und Selfiestickverkäuferkollegen. Normalität für uns Römer.
    5 Minuten Fußweg später erreichen wir die Basilika und freuen uns ob der nicht zu sehenden Warteschlange. Also einmal drumherum, Fotos von außen und dann rein in eine der sieben Pilgerkirchen Roms. Man möchte fast sagen, dass es innen und außen wie gewohnt toll aussieht. Eine handelsübliche prunkvolle Kirche, mit vielen Bilden, Säulen und Gold. Ein bisschen größer ist sie vielleicht und die heilige Tür und das Paulusgrab sind durchaus sehenswert. Aber so richtig näher fühlen wir uns Gott trotzdem nicht und so geht es erstmal wieder in die andere Richtung - zurück zur U-Bahn.

    Am Circus Maximus steigen wir aus und sehen diesen zum dritten Mal in drei Tagen. Hier zieht es uns immer wieder her, wahrscheinlich finden sich in der Familiengeschichte Streitwagen-Rennfahrer. Das kann gar nicht anders sein.

    Auf dem Weg zum Campidoglio (Kapitol) geht es nochmal vorbei am Forum Romanum. Dieses Mal sehen wir es von der anderen Seite, von der es nochmal beeindruckender aussieht. Die Warteschlange am Eingang wird uns aber auch heute nicht schlucken.

    Der Piazza del Campidoglio ist dann wieder voll mit Touristen, ebenso wie das Vittoriano, dass wir im Anschluss sehen. Trotzdem lassen auch diese beiden Gebäude nicht anderes zu, als sie beeindruckend zu finden. Das Vittoriano schauen wir uns auch von innen an. Bzw. lassen wir uns vom Touristenstrom mitreisen und machen nur Pause, um den Blick über Rom zu genießen. Es lohnt sich!

    Der Piazza Navona ist das nächste Ziel. Bzw. sind wir jetzt wieder im "Gässchenmodus". Zum einen geht das in Rom gar nicht anders, zum anderen ist es einfach viel schöner so Rom zu erkunden. Eine Gasse ist voll mit Touris, dann abbiegen und schon ist es wieder ruhig. Wir nehmen also nicht den kurzen Weg zum nächsten Ziel, sondern den "die Gasse ist ja niedlich. Und kuck Mal dort, wie toll"-Weg.

    Auf dem Piazza Navona läuft noch der Striezelmarkt. Also die kleine Version davon. Hütten, Karussell, Süßigkeiten und sogar ein Weihnachtsmann machen das Treiben bunt. Dazu treten Kleinkünstler auf, eine menschliche Statue statut und wir bekommen Hunger.
    Drei Pizzen und zwei Bruschetta (es heißt Brusketta, nicht Bruschetta!) später stürzen wir uns wieder in den Dschungel aus Gässchen, Touristen, Läden und Souvenirshops. Gladiatorenhelme, Mützen mit "Rom"-Schriftzug, Figuren der römischen Geschichte und natürlich Kühlschrankmagnete mit den letzten Päpsten, es fehlt an Nichts.

    Auf dem Weg zum letzten Punkt, einem privaten Geheimtipp, haben wir plötzlich wieder das Gefühl, die Kreditkarten rausholen zu müssen. Sind unsere Diamantringe eigentlich noch modern? Wird der Rucksack von Armani nicht langsam dreckig? Und warum fühlen sich die Schuhe heute so billig an? Fragen über Fragen und in der Ferne schöne Menschen auf spanischen Treppen...

    Wir biegen etwas eher ab, weichen den SelfieSticks an der spanischen Treppe aus und sind wieder in der richtigen Welt. Nudeln kaufen, Metro fahren, ab nach Hause. Vorglühen, für das Pokalviertelfinale AS Rom vs. Cremonese.
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  • Day 5

    Wir kamen. Wir sahen. Wir kommen wieder.

    January 2 in Vatican City ⋅ ☁️ 10 °C

    Das Rom nicht an einem Tag erbaut wurde ist hinlänglich bekannt. Das man auch mehrere Tage braucht, um es zu erkunden ist nur logisch. Kirchen, Brunnen, Statuen, Treppen, Arenen, hier gibt es von allem genug. Und da haben wir die Ristorante, Cafés, Souvenirshops und Modeläden noch gar nicht genannt. Also rein in die U-Bahn und ab in die ewige Stadt.

    Ausgestiegen sind wir wieder am Kolosseum und beim abermals erfürchtigen Blick nach oben schwirren die ersten "hier war ich letztes Jahr schon"-Witze durch den Kopf. Zeit sie auszusprechen haben wir nicht, die Ampel wird rot, Zeit die Straße zu überqueren. Wir wollen ja nicht als Touristen erkannt werden! Ein völlig sinnfreies Unterfangen, was wird uns schon nach wenigen Minuten klar, als wir die ersten Angebot für "Hop on Hop off" Bustouren bekommen. So viel Hopserei steht heute nicht auf der Tagesordnung, also freundlich verneinen und weitergehen. Letzteres gestaltet sich auf dem Vorplatz des Kolosseum allerdings schwierig. Wir waren wohl doch nicht die einzigen mit der Idee "Silvester in Rom". Es ist voll. Sehr voll! Und es wird schnell klar: Das Innere des Baus werden wir heute aber nicht mehr zu Gesicht bekommen. Vor allen Sehenswürdigkeiten im näheren Umkreis: Warteschlangen. Das ist nichts für uns, aber wir nehmen uns trotzdem die Zeit alles wirken zu lassen und ein paar Bilder zu schießen. Es bleibt beeindruckend!

    Beeindruckend ist übrigens auch die Gattung "Ipse Photographis" der Spezies Mensch, die uns heute noch öfter begegnen wird. Bein nach vorn, Knie anwinkeln, Arsch raus, lächeln, knipsen. Optional: Selfie Stick auf max, Kopf leicht schräg, Gesicht sortieren, knipsen. Noch besser: der Partner ist dabei und kann filmen. 5 Meter Abstand zur Kamera, auf selbige zulaufen, Drehung, zurück zur Kamera und immer etwas grenzdebil lächeln. Und das alles möglichst mehrfach, bis das Bild passt. Digitale Gladiatoren kämpfen um die meisten Likes und der Daumen geht nur nach oben...

    Wir ziehen weiter und schlagen uns den Weg durch den Touridschungel zum Circus Maximus. Vorbei an HopOnHopOff-Angeboten, Selfie Stick Verkäufern, die auch Powerbanks, Glibberzeug und andere wenig nützliche Dinge feilbieten. Auch das wird uns heute den ganzen Tag begleiten.

    Im Circus Maximus läuft der Rückbau der Silvesterparty. Das stört nicht weiter, aber wir stellen fest, dass das ganze Areal zur Party größer gewirkt hat.

    Nach einem Cafebesuch und anschließendem kurzen Spaziergang vorbei an der Fontana del Tritone finden wir uns auf der Ponte Palatino wieder. Einer Brücke an der Isola Tiberina. Hier lohnt sich der kurze Rundgang, auch weil sich eher wenige Touristen nach unten verirren.

    Der anschließende Weg führte uns zum Pantheon, dem Trevi Brunnen, diversen Kirchen, dem imposanten Gerichtsgebäude bis zur spanischen Treppe, Jeder dieser Orte ist sehenswert und wenn es die Zeit und der Geldbeutel zulässt, macht auch der Eintritt Sinn. Die HotSpots waren allerdings voll mit Menschen, was durchaus ein wenig den Zauber nimmt. Vor allem an der spanischen Treppe fällt es schwer, sich auf deren Geschichte einzulassen. Zum einen stehen hier so viele Menschen, dass nur noch wenig Treppe zu sehen ist. Zum anderen ist unterhalb der Treppe die Nobeleinkaufsmeile und so kommt es eben vor, dass schöne Menschen (oder die, die sich dafür halten) die Treppe als Laufsteg oder Instagram-Fotopunkt nutzen.
    Wir halten es mal mit Danny Glover, "sind wohl zu alt für den Scheiß* und ziehen weiter Richtung Petersdom. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, die Nobelgasse zu erkunden. Dior, Prada, Cartier, Armani, überall musste man draußen warten, weil die Läden bitte nur mit maximal drei Personen gefüllt sein sollten. Sowas macht man nicht mit uns! Selbst schuld. Den Rucksack für 1.000 Euro, die Anzüge für das dreifache und ein paar diamantbesetzte Colliers hätten wir sicher gekauft.

    Wir ziehen weiter zur Engelsburg und beenden den ersten Sightsseeing-Tag am Petersdom. Auch hier sind wir nicht ganz alleine und machen uns zur Aufgabe, die nächsten Tage Instagram zu durchforsten, um zu sehen, auf wie vielen Bildern wir aus Versehen im Hintergrund gelandet sind.

    Alles in allem waren es zwar viele Menschen (Januar! Was ist hier im Sommer los?), aber die Mischung aus niedlichen kleinen Gassen, Cafés, Sehenswürdigkeiten, dem Trubel hier und der Ruhe in der nächsten Gasse macht Rom definitiv zu einem empfehlenswerten Urlaubsziel. Das ist jedenfalls das Fazit zu Tag eins. Morgen geht es nochmal in die Innenstadt. Es sind noch Sehenswürdigkeiten offen, Eis und Pizza müssen getestet werden und am Abend ist ja noch Coppa Italia.
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  • Day 4

    Alle Aquädukte führen nach Rom

    January 1 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    "Wasser verspricht sich nicht, denn Wasser kann nicht sprechen" - selten wurden weisere Worte gesprochen und so wollen wir dieses Fischmob-Zitat aus "Nordisch by Nature" würdigen indem wir es zum Tagesmotto erklären.
    Denn unsere geplante Wanderrunde hatte das "Acquedotto Claudio" (aka Aqua Claudia) zum Ziel. Und dieser Trip hielt dann eben Wasser versprach. Ca. 54 n. Chr. wurde der Bau fertiggestellt und versorgte Rom mit Wasser. Auch heute steht noch relativ viel davon südlich Roms und bildet nicht nur den Ausgang für unsere Wanderung, sondern auch für Gassi-/ Lauf-/ Radrunden. Naherholung, erbaut lange vor Überlegungen zu "Me time" und "Work Life Balance". Ein Bild für das Fussballherz: Fünf Damen kicken einfach so im Park, lachen und freuen sich des Lebens. Schön.
    Viele weitere Eindrücke und Bilder später erreichten wir den Norden des "Parks" und konnten entweder zurück zum Auto oder in der römischen Geschichte gehen. Wir entschieden uns für letzteres und steuerten die "Via Appia Antica" an. Der Weg führte uns ein Stück durch den Süden Roms. Nicht unbedingt einladend, aber man bekommt Rom eben Mal abseits der Geschichte mit.
    Die Via Appia Antica ist eine 300 Jahr v. chr. angelegt Straße, mit auch heute noch erhaltenem antiken Pflaster. Der Spaziergang lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn die ein oder andere Infotafel fehlt. Läuft wohl alles digital hier...

    Die Beine wurden schwer, also war das nächste Ziel ein Ristorante auf dem Weg. Es war auch nicht schwer eins zu finden, aber als wir dann leicht underdressed in der Tür standen und die anwesenden Gäste etwas verwirrt die kurzbehosten Dudes betrachteten stand kurz die Frage im Raum, ob wir nicht doch zur Tanke gegenüber gehören. Nun haben die Tankstellen hier leider keine "Bocki", also Platz nehmen und das bisschen Knigge rausholen, was noch hängen geblieben ist. Drei Essen (Größe Räuberteller) später wurde festgestellt, dass man in Italien im Grunde alles essen kann, es schmeckt einfach! Den etwas kleinen Kaffee danach (Stichwort Ristretto) inkl. Kuchen haben wir dann im nächstgelegenen kleinen Cafe genossen. Der Dresscode passte hier deutlich besser und so wurde zu Reggaebeats die Pause nach der Pause genossen. Wir wissen auch jetzt nicht, wer den Deputy erschossen hat. Aber mit jamaikanischer Gechilltheit ging es dann auf die letzten 2 km zurück zum Auto.

    4 Stunden, 15 Kilometer und viele Eindrücke - es lohnt sich, wobei die Route auch kürzer gewählt werden kann :)
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  • Day 3

    Buon Anno aus dem Circo Massimo

    December 31, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach dem Standausflug am Vormittag, stand der Nachmittag im Zeichen der eigenen Freizeitgestaltung. Schlafen, Essen, Sport Recherche, alles war dabei und der Abend wurde dann mit einer Partie Poker eingeleitet. Die Runde Autoquartett hat uns dann kurz 20 Jahre jünger werden lassen (ja ok, 30 Jahre) und so konnte die Silvesternacht kommen. "6000 Umdrehungen", "ich habe 8.200, her mit den Karten" , "ich hab auch nur Luschen auf der Hand " - es sind die gleichen Dialoge wie damals...

    Pünktlich 20 Uhr ging es los zur U-Bahn. 35 Minuten später treten wir aus der Station und stehen direkt vor dem toll beleuchtetetem Kolosseum. Ein imposanter Bau, dessen Geschichte uns erstmal ehrfürchtig verharren lässt.
    Nach dem ein oder anderen Foto zog es uns weiter. Die Recherche hat ergeben, dass es am Circus Maximus die (kostenlose) Silvesterparty geben soll. Also die Touristenattitüde auf ein Minimum beschränken und losspazieren. Wir sind ja demnächst noch einmal bei Tageslicht hier, also mimen wir heute die Partygänger und wissen genau wie es läuft. Das klappt großartig, bis wir 24 Euro für zwei Bier und so etwas ähnliches wie Pizza bezahlen. Wenigstens war die Pizza warm. Naja es war ein kleines zusammengeklapptes Fladenbrot, dass außen heiß und innen kalt war. Wenigstens hat es geschmeckt. Wobei..., egal, wir haben was im Magen.

    Der Circus Maximus war gleich um die Ecke und die ersten Bässe der Musikanlage erreichten unsere Ohren, nicht ganz im Einklang mit dem Aufblitzen der zugehörigen Lichteffekte. Das lässt sich gut an.
    Das für Silvester eingezäunte Partygelände war im antiken Rom im Grunde eine große (Wagen-) Rennstrecke mit einem Fassungsvermögen von über 150.000 Menschen. So viele sollten es heute nicht werden, aber ab X Personen wird der Zugang verwehrt und man hat Pech gehabt. Also nix wie rein ins Getümmel.

    Wir spazieren wieder etwas erfürchtig durch das Gelände und stellen fast gleichzeitig fest, dass es größer ist, als wir uns das vorgestellt haben. Dazu kommen wir aber noch einmal, wenn wir das ganze bei Tageslicht sehen. Heute soll es um Silvester gehen und die Tatsache, dass in Rom sämtliches privates Feuerwerk verboten wurde. Das klappt soweit ganz gut und die aus der Heimat bekannten "ab 18 Uhr"-Raketen sind nirgends zu sehen/hören/riechen. Leider sieht, hört und riecht man auch keine (!) Futter-/Getränkestände,. Etwas ernüchternd, weil es auch außerhalb nur wenige teure Stande gibt und man im dümmsten Fall nicht wieder rein kommt.

    Wir sind tapfer und schlendern ein bisschen herum, entscheiden uns dann, uns auf einen der seitlichen Hügel zu stellen, um das Feuerwerk gut sehen zu können. Inder der Zwischenzeit performen Performer auf der Bühne. Mal Sängerin, mal Martial Arts Kampfkunst und zum Ende ein offensichtlich bekannter Sänger, dessen Texte von den umstehenden Italienern und vor allem Italienerinnen mitgesungen werden. Uns sagt das alles nichts, aber es lässt sich gut aushalten und der Countdown kann kommen.

    Außerhalb des abgesperrten Bereichs halten sich nicht alle ans Böllerverbot und die umstehenden Polizei steht eben. Es ist aber ruhig und einigermasen gesittet, was sicher auch am fehlenden Alkoholausschank liegt. Je näher aber das neue Jahr kommt, umso lauter wird es und ca. 1 Minute vor Neujahr wird es LAUT. Im Circus selbst knallt es eher wenig, aber außerhalb auf der Westseite macht sich ein Band aus Nebel und Böllergeruch auf den Weg zur Bühne, ereicht sie kurz nach Mitternacht und verwandelt die ehemalige Rennstrecke in ein milchiges, blitzendes, jubelndes Tal aus Geschichte und Gegenwart. Ein toller Moment zum genießen, der allerdings schnell vorbei ist. 0:05 Uhr machen sich die Hälfte der Leute abrupt auf den Heimweg. Wir stehen verdutzt auf dem Hügel und rätseln, ob der Menge an Menschen, die die Nebelwand wieder in die Richtung ziehen, aus der sie gekommen ist. Will hier keiner das Feuerwerk sehen? Das große? Das gleich anfängt? ... Das fängt doch gleich an, oder?

    Nein! Kein Feuerwerk, aber dafür mittelmäßige Interpretation von Hits aus unserer Jugend. Letzteres tut nur etwas weh, aber das ausbleibende Feuerwerk enttäuscht. Hätten sich alle ans Böllerverbot gehalten, wäre das hier ein abendlicher ZDF Fernsehgarten geworden. Schade und wir brauchen auch ein paar Minuten, um das abzuhaken. Aber letztendlich trübt es das Erlebnis Silvester in Rom nur ein bisschen.
    Entspannte Menschen (Dank fehlendem Alkoholausschank?), verhältnismäßig wenige "verirrte" Böller und die vielen neuen Eindrücke lassen nur ein Fazit zu: ein toller Abend, der mit etwas Optimierung zu empfehlen ist.

    Die Heimfahrt dauert dann noch etwas länger, da wir vor der U-Bahn Station warten mussten (weil voll) und unsere dann auch noch falsch abbiegt. Gibt es eigentlich ein U-Bahn Quartett?

    Buon Anno :)
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  • Day 3

    (Vormi-) Tag am Meer

    December 31, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach 32 Stunden ohne Schlaf wurde am Abend auf die üblichen Gespräche über Nitzsche und Kant verzichtet und nur der grobe Plan für die nächsten Tage festgelegt. Strand, nach Hause, Rom, Silvester, nach Hause, Aquäduktwandern - 3 Tage geplant, Bett!

    Silvester Part 1:
    Zitieren wir mal die Fanta 4, Tag am Meer:
    "Der Verstand kehrt zurück
    Doch du setzt ihn nicht ein
    Jeder schritt neues land
    Wird das immer so sein"

    Ein Vormittagstrip zum Strand fordert den Verstand nicht allzu sehr. Beste Idee, den trotzdem noch müden Körper auf Trab zu bringen.
    Auf nach Passo Oscuro, einem ganz niedlichen Ort westlich von Rom. Der Strandspaziergang (17 Grad, kurze Hosen vergessen) geht allerdings nur mit viel Kopfschütteln. Auch wenn wir außerhalb der Saison hier sind, macht der viele Müll schon traurig. Zur Saison ist es hier hoffentlich sauberer, weil der Strand und die Promenade (verhältnismäßig wenige Souvenirstande!) schon einen tollen Sommerurlaub hergeben können. Eine Kontrollreise im Sommer schwirrt durch den weiterhin auf Reserve laufenden Kopf.

    Zum Ende noch etwas Schweinsohrenähnliches Gebäck und auf geht's nach Rom, zum Italiener...
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  • Day 2

    Life's hard

    December 30, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach Regen folgt eben doch meist Sonnenschein und so erwartete uns die Römer Vorstadt zum letzten Laden mit fast blauen Himmel und dem perfekten Standort. Direkt unter einem Einkaufszentrum und wir hatten genau eine Einkaufslänge Zeit, bis das Model wieder voll ist. Gemerkt, getan - anschließen, einkaufen, weiterfahren und ankommen. Für 13 Uhr waren wir beim Pförtner (!) angekündigt und 12.55 Uhr standen wir auf der Matte.
    Das keiner Bescheid wusste und wir erst nach einer telefonischen Erklärung der Airbnb Gastgeberin unsere Unterkunft gefunden haben war schnell vergessen. Sonne, Ruhe, Golfplatz, so kann man Mal ankommen.

    Die Fakten zur Hinfahrt:
    - 19 Stunden Fahrt
    - davon ca. 4,5 h laden
    - 1.424 km Strecke
    - müde!

    Jetzt geht es noch zu Stonehenge, oder einem Ort, der hier so genannt wird. Wir werden sehen...

    Die Rangliste der Raststätten:
    1. Rovereto
    2. Schweitenkirchen
    3. Münchberg
    4. Niederbreitenbach
    5. Nossen, Brenner

    Rovereto bei Tageslicht scheint das beste Gesamtpaket zu bieten. Essen, übernachten, spazieren, Berge... Alles da.
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