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- 12 Şub 2024
- 🌧 29 °C
- Yükseklik: 8 m
- SamoaUtulaelae14°2’31” S 171°35’46” W
Fachkräfte gesucht (... und gefunden)
12 Şubat, Samoa ⋅ 🌧 29 °C
Als die Töne von "Blue by you" verklungen sind, schleiche ich unauffällig zu unserem Gesangstrio hinüber und stecke ihnen fünf Dollar zu. Eigentlich ist das nicht erwünscht; die Gäste werden von den Inhabern gebeten, wenn sie Trinkgelder geben wollen, die eigens dafür bereitgestellte Box an der Rezeption damit zu füttern. So wird am Schluss gerecht geteilt, und jeder bekommt etwas ab. Hier aber machen wir eine Ausnahme. Vater, Mutter und Tochter singen einfach einmalig schön. Und das jedem Abend zum Abendessen. Das ist us einen Extrabonus wert.
Kurz zuvor hatten wir die Happy Hour für einen Drink genutzt. Unversehens gesellte sich Gavin Brightwell zu uns. Der Inhaber unserer Hotelanlage, das hatten wir vorher schon beobachtet, mischt sich gern mal unter die Gäste. So erhält er ein Feedback aus erster Hand. Wir haben in unserem ganzen Leben noch nie einen Hoteldirektor getroffen, der so etwas tut.
Gavin hat die Anlage zusammen mit seiner Ehefrau Lou vor zwölf Jahren errichtet. Wo sich einst eine Palmenplantage mit 80-jährigen Tropengewächsen befand, haben sie mit viel Blick fürs Detail ein Terrain erschaffen, das den Gegenentwurf zu einem großen, hässlichen Hotelkomplex darstellt. Die Gäste wohnen zumeist in Bungalows, die entweder direkt am Pazifik stehen oder von einer immergrünen Pflanzenwelt aus Palmen und einem Meer von Blumen umsäumt sind. "Meine Frau ist fürs Reisen zuständig", erzählt Gavin, da hole sie sich aus aller Herren Länder ihre Anregungen. Er müsse das Haus hüten, fügt er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
Auf Samoa ein Hotel zu führen, kommt einer Herausforderung gleich - in mehrfacher Hinsicht. Das Land ist arm, die Ressourcen knapp. Dringend benötige er Mitarbeiter, erzählt Gavin. Das sollte auf Samoa eigentlich nicht so schwer sein. Das Durchschnittsalter der knapp 200.000 Samoaner beträgt - man glaubt es kaum - 20,7 Jahre (Deutschland über 50!). Viele Menschen sind ins Ausland zum Arbeiten gegangen, die meisten in Gavins Heimat nach Neuseeland. Die Kehrseite: Zu Hause findet der Hotelbetreiber kaum noch jemanden, den er einstellen könnte. Von Fachleuten ganz zu schweigen.
Gavin und Lou haben sich dennoch dafür entschieden, vor allem den Einheimischen als Mitarbeitern eine Chance zu geben, sei es in der Verwaltung, der Pflege der Anlagen oder im Restaurant. "Wir holen sie zu uns und bilden sie erst einmal aus", erzählt Gavin. Das ist zunächst aufwendig. Aber Mitarbeiter revanchieren sich großzügig. "Die Allermeisten arbeiten sehr, sehr gern hier. Das schafft eine positive Atmosphäre." Gavins Worte können wir vollauf bestätigen. Samoaner tragen meistens ein Lächeln im Gesicht. Hier im Saletoga Sands Resort erst recht.
"Unsere Hauptsaison beginnt zu Ostern", erzählt Gavin. Seit letztes Jahr Ostern habe er 40 neue Mitarbeiter eingestellt, alle aus Dörfern, die rund um das Resort liegen. "Meine Fachkräfte, die bilde ich mir hier selber aus."
Ach, denken wir, würde doch mancher Politiker in Deutschland Gavins Worte hören. Nicht jammern, sondern anpacken. So machen sie das hier in Samoa.Okumaya devam et
Wie wahr,wie wahr......Liebe Grüße [Martina]
Super! So kann es natürlich auch gehen. LG [Regina]