📍 Georgia Read more Bayern, Deutschland
  • Day 64–65

    Hineinschnuppern in den Kaukasus

    May 28 in Georgia ⋅ ⛅ 11 °C

    Es gäbe noch so manches zu sehen in dieser tollen Stadt, aber wir haben beschlossen, die Heerstraße zu fahren. Und ein bisschen Zeitnot haben wir mittlerweile, sind es doch rund 4000 km bis nach Hause.

    Die sogenannte Heerstraße ist der historische Name einer Fernstraße im großen Kaukasus. Diese Route benutzten
    Jahrtausendelang Soldaten und Händler. Die russische Armee baute diese im Russischen Türkenkrieg (1768 bis 1774) für den Transport ihrer Truppen zu einer Straße aus. Sie verbindet Wladikawkas in Russland mit Tiflis in Georgien auf 213 km Länge. Die Passhöhe und somit den Hauptkamm des Kaukasus erreicht man bei 2382 m. Auf rund 2200 m Höhe entstand ein Skigebiet mit zig Hotels und es sind zig Neue in Bau. An einer Stelle durchfährt man eine Galerie, die in einem absolut gruseligen Zustand ist. Mehr Schlaglöcher als Asphalt und die vielen LKWs fahren mittig (warum?), so dass man Mühe hat, dran vorbei zu kommen. (Auf der Rückfahrt haben wir es gesehen: Schlaglöcher mit Wasser bedeckt, bestimmt 30 cm tief!)

    An einer alten Umfahrungsstraße eines Tunnels fanden wir unsere Übernachtungsstelle am Fluss Terek. Von hier sind es nur 2,5 km zur russischen Grenze. Rund 20 m entfernt beobachteten wir eine Herde Gemsen, wie sie an Felsen leckten, offenbar sind diese salzhaltig?

    Hier ist unser entferntester Punkt von zu Hause und somit unser "Umkehrpunkt"! Ab jetzt geht's heimwärts. 😃🤔🫣
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  • Day 62–64

    Tiflis - Tbilisi

    May 26 in Georgia ⋅ ☁️ 16 °C

    Gemütliche Fahrt auf der "gelben" Straße nach Tiflis, oder georgisch Tbilisi. Das heisst, keine Überraschungen auf kleinen weissen Straßen, die manchmal fast unbefahrbar sind. Die Flüsse und Bäche sind zu reissenden braunen Ungetümern angewachsen. Aber offensichtlich ging der Pegelstand schon wieder zurück über Nacht, was man an den Uferbereichen mit zum Teil großer Mengen angeschwemmtem Holz erkennen kann.

    Wir hatten so gar keine Lust auf Stadt, aber jetzt sind wir extra hergefahren...
    Auf dem Parkplatz direkt beim Rathaus angekommen, gings gleich zur Touriinfo. Auf dem Weg kamen wir an der Feiermeile vorbei. Heute ist nämlich Nationalfeiertag. Es wird die Unabhängigkeit von den Russen gefeiert. Überall in der Stadt hängen neben den georgischen auch die Europa Fahnen. Es ist ordentlich was los. Die Altstadt durchwandern wir und sind erstaunt, ja eigentlich entsetzt, wie man solch schöne, alte Häuser so verfallen lassen kann. So baufällig sind manche Bauten, dass sie mit schweren Stahlstreben gestützt werden müssen. Und viele Gebäude sind so beschädigt, dass ein Drinwohnen in unseren Augen unmöglich erscheint. Aber definitiv leben dort Menschen.

    Später erleben wir die Präsidentin des Landes, Salome Surabischwili bei ihrer Ansprache vor dem Präsidentenpalast zum Nationalfeiertag. Wir verstehen natürlich kein Wort, aber es ist trotzdem ergreifend, weil die Leute immer wieder klatschend und jubelnd zustimmen. Und wir mittendrin, die georgische und die europäische Fahne schwenkend.

    Zu guter letzt ratschen wir auf dem Parkplatz noch mit anderen Reisenden. Einem Schweizer Paar mit Kind aus Bern (Wildside.family) und einem Paar aus Toulouse mit Defender, die nach Japan wollen auf unbestimmte Zeit.

    Es gibt so viel zu sehen, dass natürlich noch einiges auf dem Programm steht. Und das bei Traumwetter! Angefangen haben wir mit einer Art Flohmarkt auf der "Dry Bridge". Dort verkaufen viele Russen alten Trödel, aber auch neues Chinazeugs und Selbstgemachtes. Bei der Friedensbrücke über den Mtkwari stiegen wir in die Seilbahn, die uns hinauf zur "Alufrau" brachte. Kartlis Deda ist eine Statue, im Inneren aus Holz und außen mit Aluminium bedeckt. Sie symbolisiert die Stadt Tiflis. Im Volksmund wird sie Mutter Georgiens genannt. Sie wurde 1958 zum 1500-jährigen Stadtjubiläum errichtet.

    Der Abstieg führte durch ein sehr hippes Viertel mit schön renovierten Gebäuden. Noble kleine Hotels, dazwischen alte Kirchen, aber auch liebevoll hergerichtete Häuser mit sehr viel Charme. Und immer wieder Graffitikunst. Unten angelangt standen wir plötzlich im sehr touristischen Viertel mit unzähligen Cafés und Restaurants.

    Im Park direkt bei unserem Wohnmobil genossen wir die Ruhe und die letzten Sonnenstrahlen.
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  • Day 61–62

    Regen, Regen und nochmals Regen

    May 25 in Georgia ⋅ 🌫 13 °C

    Los gings heut vormittag nach ein paar Kilometer mit einer Serpentinenstrecke bergab. Schotter, Regen und sehr tief hängende Baumäste und Wolken erschwerten die Fahrt. Dazu die akute Steinschlaggefahr. Wir suchten eine bestimmte Kirche und fanden sie aber nicht. Die Straßen wurden immer schlechter. Schotter, Matsch und schließlich ein Wiesenweg, der teils unter Wasser stand. Das war wirklich eine Herausforderung, nachdem wir ja nicht wussten, was noch alles auf uns wartet. Hinzu kommt, dass alle Bäche und Flüsse Hochwasser haben.

    Die Hauptstraße war irgendwann erreicht und die Kirche doch noch gefunden. Bei strömendem Regen besichtigten wir das Dmanissi-Plateau. Die Ausgrabungsstätte dort war schon lange ein Fundort von Tierfossilien, Körperskelettteilen und steinernen Artefakten, die in etwa 1,75 Millionen Jahre alt sind. 2001 wurde dann ein Schädel eines 1,8 Millionen Jahre alten Frühmenschen entdeckt. Dieser ist der älteste gesicherte Fund der Gattung Homo außerhalb Afrikas.

    Auf diesem Plateau sind auch noch Ruinen einer mittelalterlichen Stadt zu sehen und die 2009 renovierte Sion-Kirche. Zwei Routen der alten Seidenstraße führten früher mitten durch Georgien, eine davon durch Dmanissi. Der Ort lag strategisch günstig auf einem Plateau zwischen zwei Schluchten und wurde im 5. Jh. gegründet.
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  • Day 59–61

    Georgien

    May 23 in Georgia ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Grenzübergang war völlig unproblematisch. Nach rund 50 Minuten waren wir in Georgien. Beide Grenzbeamte schauten in unsere Wohnkabine, der georgische Grenzer interessierte sich jedoch sehr für unsere Reiseapotheke.

    Der allererste Eindruck war, boah, hier ist die Armut noch viel größer als in der Türkei.
    Wir brauchten natürlich erst mal Geld in der Landeswährung Lari und eine Simkarte. In der ersten Stadt, die am Weg lag versuchten wir unser Glück. Äusserst skeptisch, da der Zustand der Straße, der Häuser, einfach alles sehr sehr schäbig und ärmlich wirkte. Hier gibt es doch keine Bank oder Wechselstube, geschweige denn einen Handyladen. Tja, so kann man sich täuschen. Plötzlich standen wir in einer relativ modernen Einkaufsstraße. Naja, sehr russisch angehaucht, aber wir bekamen alles was wir brauchten. Hier fiel uns auf, dass die Leute verschlossener waren und alles in drei Schriften beschildert war. Mchedruli (georgisch), kyrillisch (russisch), lateinisch.

    An unserem Stellplatz für die Nacht lernten wir vier Russen kennen, die, wie sie sagten, vor der Einberufung zum Krieg geflohen sind und jetzt in Georgien leben. Und zwei Deutsche mit einem Landy, Claudia und Roland.

    Am Morgen besichtigten wir Wardsia, eine Höhlenstadt. Sie wurde im 12. Jahrhundert in einer Wand des Bergs Eruscheti erbaut vom georgischen König Georgi III und diente als Grenzfestung gegen Türken und Perser. Seine Tochter, Königin Tamar, die bis heute verehrt wird, vervollständigte das Bauwerk und richtete sie als Kloster ein. Für die Einwohner waren ursprünglich 3.000 Wohnungen auf bis zu sieben Stockwerken errichtet worden, die Platz für 50.000 Menschen boten. Jede Wohnung bestand aus drei Räumen. Es gab eine Schatzkammer, eine Kirche, eine Bibliothek, Bäckereien, Ställe und Badebassins. Nach einem Erdbeben im Jahre 1283 sind heute noch 750 Räume auf einer Fläche von etwa 900 Quadratmetern erhalten. Ebenso eine Klosterkirche mit farbigen Fresken.
    Eine absolut sehenswerte Höhlenstadt!!!

    Führte die Fahrt gestern durch eine wunderschöne Berglandschaft, heute jedoch durch relativ triste, eintönige Hochebene. Auch ein Stop in einem größeren Dorf zum Einkaufen hob die Stimmung nicht. Alles grau in grau, vom Dreck auf der kaputten Straße, über die Häuser, bis zu den dunklen Mienen der Leute. O.k., das Wetter war etwas regnerisch, die Wolken hingen sehr tief, das bessert die Laune nicht gerade.

    Die Fahrt geht weiter, Richtung Tiflis, aber mit Umweg evtl. über Ausgrabungsstätten.
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  • Day 58

    Seytan Kalesi - Eine tolle Burg

    May 22 in Turkey ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute trennten sich unsere Wege wieder. Wir wollen weiter nach Georgien, Sepp und Erich zieht es nach Hause. Kurz vor der Grenze nach Georgien übernachteten wir auf einem Pass in 2129 m Höhe mit toller Aussicht. Dort, gegenüber auf der anderen Seite der Schlucht entdeckten wir eine Burg, zu der wir unbedingt hin mussten. Eine kurze Wanderung mit etwas Kraxelei und wir standen vor der "Seytan Kalesi". Eine frühmittelalterliche Burg, die auch Teufelsburg genannt wird, da sich angeblich ein Teufel in der Gegend rumschlich. Dieser Aberglaube hält sich bis heute.Read more

  • Day 57–60

    Ararat

    May 21 in Turkey ⋅ ☁️ 14 °C

    Um am nächsten Morgen mit dem Boot auf die Insel Ahtamar mit einer Kirche überzusetzen, übernachteten wir gleich ums Eck auf einer kleinen Landzunge. Wenn das Wetter nicht so schlecht gewesen wäre, hätten wir eine tolle Aussicht auf verschneite 3500'er und auf den schönen Vansee gehabt. Für die Fahrt zur Surp Khach (Heiliggeistkirche) hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich wieder. Sehenswert ist die armenische, zwischen 915 und 921 erbaute Kirche auch wegen der Reliefs mit alttestamentarischen Szenen. Etwas unverschämt war, dass vorher nicht darauf hingewiesen wurde, dass allein für das Betreten der Insel, auch ohne Besichtung der Kirche, 12 € verlangt wurde. Die Fährfahrt kostete sowieso extra. (Wie immer, zahlten die Einheimischen Besucher lediglich 60 TL, das sind derzeitig ca. 1,70 €.)

    Auf dem Weiterweg schauten wir bei der Teufelsbrücke vorbei, Şeytan Köprüsü, die nichts besonderes ist, aber unter der Brücke kann man zusehen, wie das Wasser durch die Felsen tost.

    Ein paar Kilometer weiter sahen wir dann einen richtigen, imposanten Wasserfall, Muradiye Selalesi. Nicht weit davon entfernt, übernachteten wir auf einer Wiese. Als morgens der Bauer mit seinem Traktor kam, vermuteten wir schon eine Standpauke wegen der zusammengetretenen Wiese, doch freudestrahlend begrüßte er uns mit Handschlag und wollte ein Foto machen.

    Sehr nah an der Grenze zum Iran schlängelte sich die Straße bis auf 2640 m hoch. Leider hingen die Wolken sehr tief. In der Ebene des Ararat-Hochlandes, ca. 2000 m hoch, erreichten wir Dogubayazit, 35 km vom Iran entfernt. Auf dem Wochenmarkt kauften wir frisches Gemüse und verschiedenen Käse ein.

    Emir Ishak Pasa baute sich auf einer Felsenterrasse aus rotbraunem Sandstein einen Palast mit ursprünglich angeblich 366 Zimmern. Untergebracht werden mussten schließlich jede Menge Harems-Schlafräume, Bereiche für Gäste, Geschäftsleute, Diener, Ställe, Moschee, Medrese (Koranschule), Speisesaal, Bäder ...

    Endlich geht's zum Ararat, (Agri Dag)!
    Leider komplett in Wolken gehüllt. Eigentlich können wir nur erahnen wo er ist. Aber wenn wir schon mal da sind ...
    Auf einer absolut im Nichts gelegenen Wiese wollten wir die Nacht verbringen. Wie durch ein Wunder klarte es immer mehr auf und für kurze Zeit zeigte der 5137 m Hohe Vulkanberg seine Eishaube. Die Türken nennen ihn "Schmerzensberg", die Kurden "Feuriger Berg" und die Armenier "Mutter der Erde".

    Gleich am nächsten Morgen kam eine Militärpatrouille vorbei mit Gewehr und eindringlichen Warnungen vor Terroristen. Allzu ernst nahmen wir dies nicht, da die Türken das Wort Terrorist gern für Kurden verwenden.
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  • Day 54–55

    Der "andere" Nemrut Dag

    May 18 in Turkey ⋅ ☀️ 11 °C

    Für die Weiterfahrt entschieden wir uns für die Bergstrecke und nicht für die Schnellstraße. Absolut richtige Entscheidung! Wir kamen an Höhlenwohnungen vorbei, kleinen Bauernhöfen und fuhren durch wunderschöne Landschaften. Wieder auf der großen Straße gings relativ zügig durch grandiose Gegend nach Bitlis. Offensichtlich kommen hier selten Fremde vorbei, denn wir wurden interessiert beäugt und noch öfters angesprochen als sonst. Nach einer Einkaufsrunde durch den Ort mit den vielen Brücken, einer Festungsruine, und einem Abendessen ging die Fahrt weiter. Mittlerweile haben wir uns an die vielen Kontrollen gewöhnt, aber der Anblick von Mititärfahrzeugen und bewaffneten Soldaten ist schon eigenartig.

    Schließlich erreichten wir Tatvan am Vansee mit seinem sodahaltigen Wasser. Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz mitten in der Stadt und am nächsten Tag ging es 1000 Höhenmeter steil hinauf bis auf ca. 2700 m. Hier oben am Kraterrand des erloschenen Vulkans Nemrut Dag lag teils noch viel Schnee. Dieser Krater gehört mit einem Durchmesser von sieben Kilometern zu einer der größten Calderas der Welt. Auf einer Höhe von 2200 m befinden sich mehrere Kraterseen, und genau da wollten wir hin. Alle Erwartungen wurden übertroffen. Hier war es unglaublich schön!

    Das fanden auch viele andere, die meist in Bussen hochgefahren wurden. Später am Nachmittag waren alle weg und wir waren völlig alleine am schönsten Platz am großen Kratersee. Rund 500 m mussten wir rückwärts am steilen Hang entlang fahren, aber die Mühe war's wert!
    Man glaubt es kaum, aber tatsächlich bekamen wir noch Besuch von den Jenaern, die wir in Diyarbakir kennenlernten.
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  • Day 51–53

    Nahe an Syrien

    May 15 in Turkey ⋅ ☁️ 24 °C

    Das Kloster Deir az-Zafaran am Rande der Tiefebene von Mesopotamien, eigentlicher Name Dayro d-Mor Hananyo, steht heute zur Besichtigung an. Die Ursprünge des syrisch-orthodoxen Klosters gehen in das 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Unter der Grabkapelle befindet sich der älteste Raum, er wurde wahrscheinlich lange Zeit vor dem Aufkommen des Christentums gebaut. Es wird vermutet, dass hier Assyrer bereits vor 2000 v. Chr. den Sonnengott Šamaš anbeteten.

    Die syrisch-orthodoxen Christen sind nicht als geschützte Minderheit in der Türkei anerkannt, und in den 1970er und 1980er Jahren verließen viele Familien das Gebiet wegen der Kurdenkonflikte und der schwierigen Beziehung zum türkischen Staat.

    Nicht weit entfernt besuchten wir
    Dara-Anastasiupolis, die eine wichtige spätantike oströmische Festuns- stadt war und vor ca. 2300 Jahren entstand. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 9 km und besteht größtenteils aus in Felsen gehauenen Strukturen. Höhlenhäuser, Überreste einer Kirche, eines Palastes, eines Basars, von Lagerstätten, eines Verlieses, einer Kanonengießerei, eines Wasserkanals und einer Nekropole in der Gräber in Kalksteinfelsen gehauen wurden.

    Eine der Hauptattraktionen von Dara sind die Überreste riesiger Wasserzisternen, von denen einige unterirdisch versteckt sind. In eine Zisterne konnten wir hinein gehen und waren überwältigt von der Größe.

    Ganz in der Nähe, in einem antiken Steinbruch verbrachten wir den restlichen Tag mit Grillen und am Lagerfeuer sitzen. Da kam eine Familie mit Auto und zwei Lämmer im Kofferraum angefahren und melkten die Schafe, die mit einem Hirten auf Esel plötzlich antrabten. Natürlich wurden wir angesprochen und durften sogar etwas frische Schafsmilch probieren.

    Am nächsten Tag fuhren wir nach Nusaybin, direkt an der Grenze zu Syrien. Schon die Fahrt hierher führte kilometerweit entlang der Grenzmauer mit Stacheldraht. In dem Städtchen merkte man jedoch gar nichts von der Nähe zu Syrien. Ganz plötzlich wurden wir zu Tee eingeladen und saßen an der Straße mit ein paar Männern und versuchten uns mittels Handy zu verständigen.

    An dieser Stelle muss unbedingt mal erwähnt werden wie gastfreundlich und hilfsbereit die Türken und die Kurden sind. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht angesprochen werden, und wenns nur ein "hello, how are you, oder whats your name" ist. Für mehr reicht meist das Englisch nicht. Oft wird uns Tee oder etwas zu essen angeboten. Es kam schon vor, dass ein Schafhirte uns frisches Brot schenkte, oder ein Bauer uns gemüse in die Hand drückte. Manchmal zeigen sie uns Fotos von ihren Kindern .... Es kann schon auch lästig sein, meistens jedoch sind solche Begegnungen sehr interessant.
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  • Day 49–51

    Mardin - die weisse Stadt

    May 13 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Das erste, was auffällt sind die hellen Häuser, erbaut aus honigfarbenem Kalkstein. Ganz im Gegensatz zu Diyarbakir, das auch "Schwarzes Amida" genannt wird (Amida ist ein früherer, arabischer Name). Die Bauten schmiegen sich verschachtelt an den Felsen und hoch oben auf dem Berg sitzt eine Festung, die heute militärisches Sperrgebiet ist. Der Name Merdin soll sich von dem aramäischen Wort für Festung ableiten.

    Von unserem Stellplatz, ausnahmsweise mal ein Campingplatz und mit sehr freundlichem Betreiber, der kein Englisch spricht, sind wir im Nu, 10 Minuten Treppauf, in der Altstadt. Hier lebten Jahrhunderte lang Muslime, Christen unterschiedlicher Konfessionen und Jesiden zusammen.

    Auf unserem Stellplatz wurde es ziemlich voll, trudelten doch die verschiedensten Fahrzeuge und Nationalitäten hier ein. Ein junger Mann aus Berlin, mit Zelt und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, ein Schwabe mit Fiat 500 und Miniwohnwagen, ein deutsches Paar mit noblem Mercedes/Bimobil Aufbau, ein Pickup mit einem Paar aus Starnberg, die seit zwei Jahren unterwegs sind und schließlich noch eine Seabridge Gruppe aus Deutschland und der Schweiz. Sie sind am Anfang einer einjährigen Reise über Tibet bis nach Peking und wieder zurück! Achja, da war auch noch eine sechsköpfige türkische Gruppe, plus zwei kleine Kinder, in einem! PKW mit Wohnwagen. (?) Jetzt hätt ich fast die Niederländer vergessen. Unterwegs mit einem alten, riesigen Magirus mit vergitterten Fahrzeugfenstern, Blechabdeckungen vor den Fenstern der Wohnkabine und einem Rottweiler.

    Bei dem Spaziergang durch die Altstadt probierten wir den "Kurdischen" Kaffee, bzw. "Terebinth"-Kaffee. Das ist eine Art heißes Getränk, das durch Trocknen und Mahlen von Terebinthe, einer Art wilder Pistazien, und Kochen gewonnen wird.
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  • Day 48–49

    Diyarbakir-heimliche Hauptstadt d.Kurden

    May 12 in Turkey ⋅ ☁️ 25 °C

    Diyabakir, die heimliche Hauptstadt der Kurden, liegt auf einem Basaltplateau am Ufer des Tigris. Die aus dunklem Basaltgestein errichtete Stadtmauer schwingt sich fast vollständig um die Altstadt. Besonders gefallen haben uns zwei Kirchen. Die Surp Giragos, eine armenisch-katholische Kirche, die jahrzehntelang in Schutt und Asche lag. 2011 konnte sie Dank Spenden u.a. der Diaspora Gemeinde wieder eröffnet werden. Und die chaldäisch-katholische Keldani Kilisesi.

    Da es Sonntag war, ging es ordentlich zu in der Stadt. Mit viel Glück ergatterten wir noch zwei Parkplätze, und tauchten sogleich ins "Altstadtgewurle" ein. Der Basar faszinierte uns besonders, gab es dort die unterschiedlichsten Handwerke zu sehen. Der Metallbearbeiter ließ uns sogar beim Ziselieren eines Tellers mithelfen. Überall kamen wir ins Gespräch mit Einheimischen, Kurden und in einem Geschäft erzählten uns drei junge Frauen, dass sie so gerne in Deutschland leben würden.
    Wen wunderts!

    Ein UN-Bericht kritisiert die seit 2015 andauernde systematische Zerstörung von Siedlungen und Städten mit überwiegend kurdischer Bevölkerung.  Besonders dramatisch ist die Zerstörung des 4000 Jahre alten Stadtkerns von Diyarbakir. Mehr als ein Drittel der Altstadt wurde abgerissen. Bei Auseinandersetzungen starben jedes Mal Menschen, Tausende verließen fluchtartig die Stadt ...
    https://nitromagazin.com/diyarbakir-4000-jahre-…
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